"Ambulanzpartner" - digital unterstütztes Versorgungsmanagement
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Rund um den Beruf Neuer Ansatz „Ambulanzpartner“ – digital unterstütztes Versorgungsmanagement In der ambulanten Versorgung neurologischer Patienten können hohe Bedarfe der Hilfs- und Heilmittel- versorgung sowie der spezialisierten Pharmakotherapie entstehen. Die komplexe Versorgung wird für Patienten, Neurologen und Versorger durch erhebliche Schnittstellenprobleme erschwert. „Ambulanz- partner“ adressiert diese Herausforderung mit einem hybriden Versorgungsmanagement, das ein Fall- management mit einer digitalen Managementplattform kombiniert. B ei Menschen mit chronischen neuro- logischen Erkrankungen können hohe und komplexe Bedarfe der Hilfs- stehen. Ein kritisches Moment ist die Koordination der notwendigen Versor- gung und die Abstimmung der beteilig- stimmung verschiedener Therapeuten (z. B. Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie) und unterschiedlicher Seg- und Heilmittelversorgung sowie der ten Leistungserbringer. So bestehen un- mente der Hilfsmittelversorgung (z. B. spezialisierten Pharmakotherapie ent- zureichende Strukturen, die eine Ab- Mobilitäts- und Kommunikationshil- Abb. 1: Ambulanzpartner unterstützt Patienten, Angehörige, Ärzte, Sozial- dienste und Versorgungs- partner mit einem hybriden Versorgungs- management, das ein Fall- management mit einer digitalen Management- Plattform kombiniert. © Ambulanzpartner Soziotechnologie (APST) GmbH 34 NeuroTransmitter 2016; 27 (SH1)
Versorgungsmanagement Rund um den Beruf fen) gewährleisten. Die erforderlichen gleich sind Informationen über bereits Teilnahme stellt keine „Entweder-Oder“- Strukturen für eine dienstleistungsför- erfolgte, geplante oder parallele Versor- Entscheidung dar. So können Versor- mige und digitale Vernetzung sind in gungen durch andere Versorger einge- gungen innerhalb des AP-Netzwerkes der Regelversorgung nur ansatzweise schränkt. Aus Versorgerperspektive be- koordiniert werden, während Patienten vorhanden. steht ein hoher Bedarf, die bestehenden auch parallel weitere Versorgungen Kommunikationsbarrieren zu Patienten, selbst organisieren. Das Netzwerk ist da- Patientenperspektive Angehörigen, Ärzten und anderen me- bei offen und dynamisch. Partner kön- Die Frage nach geeigneten Therapien dizinischen Partnern abzubauen und nen ohne formale Barrieren dem Netz- und der Weg zu einer qualifizierten Ver- vorhandene Ressourcen zur Beschaffung werk beitreten oder die Teilnahme been- sorgung mit Hilfs- und Heilmitteln ge- von Informationen zu nutzen. den. Die Leistungen für Patienten, An- hören zu den häufigsten Anliegen von gehörige, Ärzte und andere medizinische Patienten (und ihren Angehörigen) mit Grundkonzept von Partner sind kostenfrei. Für Versor- schweren und seltenen neurologischen „Ambulanzpartner“ gungspartner (Hilfsmittel- und Heilmit- Erkrankungen. Dabei erhalten Patienten „Ambulanzpartner“ (AP) (www.ambu- telversorger, Apotheken, Hersteller und – jenseits der Akutversorgung – eine ge- lanzpartner.de) ist ein hybrides Versor- weitere Dienstleister) werden Gebühren ringe strukturierte Unterstützung. Bei gungsmanagement-Konzept, das auf für erbrachte Dienstleistungen und die einer komplexen (z. B. bei Morbus Par- einer Kombination von koordinativen Portalnutzung erhoben. kinson) oder seltenen Medikamentenbe- Dienstleistungen mit einer digitalen Ma- Thematischer Schwerpunkt ist die am- handlung (z. B. Off-Label-Medikation nagementplattform beruht (Abb. 1). Im bulante Versorgung neurologischer Pa- bei ALS) entstehen zudem zunehmende persönlichen, telefonischen oder elek- tienten mit Hilfsmitteln, Heilmitteln Bedarfe einer neurologischen Speziali- tronischen Kontakt mit Patienten (und und Medikamenten. Ausgangspunkt des sierung von Apothekern. Angehörigen), medizinischen Partnern AP-Konzeptes war das Versorgungsma- (Ärzten, Pflegediensten, Sozialdiensten) nagement bei der amyotrophen Lateral- Arztperspektive sowie Versorgern realisieren Koordina- sklerose (ALS). Weitere Indikationen im Hilfs- und Heilmittel haben einen gerin- toren ein Fallmanagement der Hilfsmit- AP-Konzept sind Multiple Sklerose gen Anteil an den neurologischen Aus- tel- und Heilmittelversorgung und der (MS), Morbus Parkinson, atypische Par- bildungsinhalten. Die Leitlinien der spezialisierten Pharmakotherapie. kinson-Syndrome, Muskelerkrankun- neurologischen Fachgesellschaften bein- Das Fallmanagement wird in zwei un- gen und andere neuromuskuläre Er- halten nur im Ausnahmefall spezifische terschiedlichen Szenarien umgesetzt. krankungen sowie der Schlaganfall in Indikatoren der Hilfs- und Heilmittel- Bereits vorhandene Mitarbeiter (medizi- der postakuten Nachbehandlung. versorgung. Zugleich besteht eine sehr nische Fachangestellte, Pflegefachkräfte, hohe Produktvielfalt und Komplexität, Sozialarbeiter) in Ambulanzen, Schwer- Versorgung und Forschung die an die ärztliche Indikationsstellung punktpraxen oder Krankenhäusern nut- Im AP-Konzept wird ein dualer Ansatz besondere Anforderungen stellen. Das zen die AP-Dienstleistungsarchitektur, verfolgt. Daten, die im Kontext des Ver- gilt insbesondere für Neuentwicklungen um das eigene neurologische Fallma- sorgungsmanagements entstehen, wer- der Orthetik, Elektromobilität, Sonder- nagement zu optimieren. Einrichtungen, den auf Basis eines informierten Einver- steuerung und der elektronischen Kom- die kein eigenes Fallmanagementperso- ständnisses der Patienten für eine syste- munikationshilfen. Weiterhin entstehen nal vorhalten, verweisen auf das Ange- matische Analyse der Versorgung ge- erhebliche Aufwendungen im Genehmi- bot des externen AP-Versorgungsma- nutzt. Damit entsteht ein „Doppeleffekt“: gungsprozess von Hilfsmitteln (ärztliche nagements. Die Digitalisierung von Versorgungs- Stellungnahmen zur Indikation und Die Kommunikationsplattform stellt daten auf dem Internetportal der AP Wirtschaftlichkeit). Aus ärztlicher Pers- das AP-Internetportal dar, auf der die dient unmittelbar der Koordination der pektive besteht ein hoher Bedarf, die Versorgungsprozesse zwischen den Ko- Versorgung und zugleich der Versor- eigenen Kompetenzen in der Hilfs- und ordinatoren und den Versorgungspart- gungsforschung durch die Auswertung Heilmittelversorgung zu stärken und die nern (Sanitätshäuser, Therapiepraxen, von „Routine“-Daten (Real World Evi- organisatorischen Belastungen durch Apotheken) digital abgebildet werden. dence). ein professionelles Versorgungsmanage- Die Nutzung durch Patienten, Angehö- ment zu reduzieren. rige, Ärzte und andere medizinische Hilfsmittelmanagement Partner ist optional und keine Bedin- Die Indikation für die Hilfsmittelversor- Versorgerperspektive gung für das Funktionieren des AP- gung wird unverändert durch einen Arzt Versorger von Hilfs- und Heilmitteln Konzeptes. gestellt. In der ambulanten Regelversor- und Apotheken haben hohe Aufwen- gung verordnet er das entsprechende dungen in der Erhebung von patienten- Freiwilligkeit und offenes Netzwerk Hilfsmittel. Unabhängig und im Nach- bezogenen Daten. Informationen über Die Freiwilligkeit, die wahlweise Nut- gang der ärztlichen Indikation wird dem spezifische Versorgungsziele und Rand- zung und die bedingungslose Möglich- Patienten die organisatorische Unter- bedingungen der Versorgung müssen keit zur Beendigung der Teilnahme sind stützung durch AP angeboten. Der Pati- ausführlich recherchiert werden. Zu- Grundprinzipien des AP-Konzepts. Die ent wird über die Möglichkeiten und NeuroTransmitter 2016; 27 (SH1) 35
Rund um den Beruf Versorgungsmanagement © Ambulanzpartner Soziotechnologie (APST) GmbH Abb. 2: Hilfsmittelmanagement mit Ambulanzpartner. Die Hilfsmittelversorgung ist ein komplexer Vorgang, an dem Arzt, Patient und Versorger in mehreren Schritten beteiligt sind. Durch ein Fallmanagement (Ambulanzpartner) wird der Versorgungsprozess an mehre- ren Schritten unterstützt. © Ambulanzpartner Soziotechnologie (APST) GmbH Abb. 3: Patentenbewertungen durch Ambulanzpartner. Beispiel einer Patientenbewertung der Weiterempfehlung des Medikamentes Riluzol von Patienten mit ALS anhand des Net Promoter Scores („Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie das Produkt einem Freund oder Kol- legen weiterempfehlen würden?“) 36 NeuroTransmitter 2016; 27 (SH1)
Versorgungsmanagement Rund um den Beruf Grenzen des AP-Konzepts informiert Rezeptmanagement ein Konzept für den Datenschutz und und beraten. Die Teilnahme setzt die AP bietet für Patienten ein Rezeptma- die Datensicherheit wurden bereits an Unterzeichnung einer Einwilligungs- nagement für Folgeverordnungen (Hilfs- anderer Stelle beschrieben [Meyer T et und Datenschutzerklärung voraus. Der und Heilmittel) und Folgerezepte (Me- al. Klin Neurophysiol 2013; 44: 159 – 66]. Ablauf der Hilfsmittelversorgung ist in dikamente) an. Der Versorger übersen- Abb. 2 schematisch dargestellt. det einen Rezeptvorschlag über die not- Projektentwicklung wendige Folgeverordnung an AP. Ein Das AP-Konzept wurde im Hilfsmittel- Heilmittelmanagement AP-Koordinator leitet den Rezeptvor- management bei der ALS prototypisiert Bei schweren oder seltenen Erkrankun- schlag an den verordnenden Arzt weiter, und im April 2011 an der ALS-Ambu- gen besteht eine hohe Nachfrage für eine der diesen prüft und das Rezept ausstellt. lanz der Charité gestartet. Im Projekt- spezialisierte Physio- und Ergotherapie Der Weg über AP führt aus der Perspek- verlauf traten die ALS-Ambulanzen der sowie Logopädie. Von Interesse sind tive einer Ambulanz (oder Schwer- Universitätskliniken Bochum, Jena, Therapiepraxen, die besondere Kompe- punktpraxis) zu einem Effizienzgewinn, Hannover, Dresden, Ulm, Münster, tenzen oder Versorgungsoptionen auf- da Rezeptanforderungen von AP-teil- Leipzig und Halle hinzu [Funke A et al. weisen. So haben subspezialisierte The- nehmenden Patienten über einen ein- Nervenarzt 2015; 86: 1007 – 17]. Von Ap- rapiepraxen mit einer Erfahrung bei be- heitlichen elektronischen Weg erfolgen. ril 2011 bis März 2015 wurden 1.494 stimmten Indikationen (MS, ALS, Bewe- Telefonanrufe, Faxsendungen und Brie- ALS-Patienten und 11.364 Hilfsmittel in gungsstörungen, neuromuskuläre Er- fe zum Zwecke der Folgerezepte werden der ALS-Indikation koordiniert. Seit krankungen, Physiotherapie nach Botu- abgebaut. 2013 wurde das Hilfsmittelmanagement linumtoxin-Behandlung der Spastik für Patienten mit MS, Parkinson-Syn- nach Schlaganfall) eine hohe Relevanz. Modulare Dienstleistungen dromen und neuromuskulären Erkran- Ein häufiges Suchkriterium sind Thera- Die Dienstleistungen dienen der Kom- kungen realisiert. In allen Indikationen piepraxen, die eine hochfrequente The- munikation und Vernetzung zwischen zusammen erfolgte insgesamt eine Ko- rapie (vier bis fünf Therapien pro Woche Patient, Arzt und Versorgungspartnern ordination von 31.381 Hilfsmitteln in Doppelbehandlung) im Hausbesuch und können gemeinsam oder in einzel- (Stand: 31. Juli 2016). realisieren können. Analog zur Hilfsmit- nen Komponenten in Anspruch genom- Die Heilmittelversorgung ist derzeit telversorgung steht am Anfang die Be- men werden. Die AP-Dienstleistungsar- auf die Region Berlin-Brandenburg be- auftragung des Versorgungsmanage- chitektur setzt sich zusammen aus: grenzt. An dem regionalen Netzwerk ments durch den Patienten. — Versorgungskoordination sind 482 Physiotherapeuten, 149 Ergo- (Fallmanagement) therapeuten und 184 Logopäden betei- Medikamentenmanagement — Dokumentenmanagement ligt. Bisher wurden 47.189 Heilmittel ko- Bei komplexen und seltenen Erkrankun- — Rezeptmanagement ordiniert (Stand: 31. Juli 2016). Das Ver- gen ist die fachliche Spezialisierung von — Beschwerdemanagement sorgungsmanagement für die Pharma- Apotheken ein Vorteil. So bieten neuro- — Widerspruchsmanagement kotherapie wurde im Jahr 2013 in der logisch spezialisierte Apotheken Kom- — Netzwerkmanagement ALS-Indikation prototypisiert und in munikationswege für Patienten mit den Indikationen MS, Morbus Parkin- Sprachstörungen und eingeschränkter Patientenbewertungen son, atypische Parkinson-Syndrome und Mobilität an (gesonderte Telefonnum- Patientenbewertungen werden durch Spastikbehandlung des Schlaganfalls mern, SMS, E-Mail). Die Spezialisierung dafür geschultes Personal erhoben. Das mit Botulinumtoxin weiterentwickelt. führt zu einer besonderen Expertise in Assessment beinhaltet die Befragung Im bisherigen Projektverlauf wurden der Versorgung und Beratung zu Medi- von Patienten im Direktkontakt, per Te- 17.162 Medikamente koordiniert (Stand: kamenten der symptomatischen oder lefon oder per E-Mail und dient der Be- 31. Juli 2016). palliativen Behandlung neurologischer wertung von Medizinprodukten, Dienst- Krankheitsbilder. Die Medikation ist leistungen und Medikamenten sowie Mehrseitiger Nutzen auf dem Portal elektronisch dokumen- von Versorgern und medizinischen Das AP-Konzept beruht auf dem Grund- tiert und für alle Netzwerkpartner ein- Partnern (Beispiel in Abb. 3). prinzip einer mehrseitigen Plattform sehbar (z. B. Informationen für Thera- („multi sided platform“). In diesem Mo- peuten oder Hilfsmittelversorger über Digitale Plattform dell liefern verschiedene Partner unter- sedierende oder spasmolytische Subs- AP ist eine digitale Kommunikations- schiedliche Beiträge zur Plattform und tanzen). Die Teilnahme von Patienten und Managementplattform, über die generieren rollenspezifische Vorteile: am Medikationsmanagement unterliegt sämtliche Dienstleistungen im Versor- Für Patienten und ihre Angehörigen den Anforderungen des Apothekenge- gungsmanagement dokumentiert und steht die Unterstützung bei der Suche ge- setzes. Dazu sind (einmalig) die Erklä- gesteuert werden. Es verknüpft eine elek- eigneter Versorger und der Besorgung rung zur freien Apothekenwahl sowie tronische Versorgungsakte mit einer di- von Folgerezepten in der dauerhaften ein Lieferauftrag notwendig (Einwilli- gitalen Prozesssteuerung zum Zwecke Heilmittel- und Medikamentenversor- gung in die Lieferung von Medikamen- des Versorgungsmanagements. Eine Be- gung im Vordergrund. Hinzu kommt ten nach Hause). schreibung der erhobenen Daten sowie eine aktive Teilnahme am Versorgungs- NeuroTransmitter 2016; 27 (SH1) 37
Rund um den Beruf Versorgungsmanagement © Ambulanzpartner Soziotechnologie (APST) GmbH Abb. 4: Finanzierung von Ambulanzpartner durch mehrseitiges Plattformmodell. Die koordinativen Dienstleistungen und die Nut- zung des Internetportals werden für Patienten (und medizinische Partner) kostenfrei angeboten. Dieses Angebot wird ermöglicht, da in anderen Leistungsbeziehungen Erlöse generiert werden (Lizenzeinnahmen von Hilfs- und Heilmittelversorgern, Vergütung aus Daten- verwertung). Die Finanzierung folgt dem „Shared-Value-Ansatz“, in dem die ökonomischen Vorteile (Versorgungspartner) für die Schaf- fung eines gesellschaftlichen Mehrwertes (Versorgungsmanagement) genutzt werden. prozess durch Dateneinsicht und durch bühr für die Portalnutzung werden in arbeit zwischen Ärzten und Versorgern Patientenbewertungen („Empower- den Allgemeinen Geschäftsbedingungen wird strukturell und sozialrechtlich be- ment“). Für Ärzte stehen ein Zeit- und und einer detaillierten Leistungsbe- grenzt. So sind ambulante Versorgungs- Effizienzgewinn durch das Versorgungs- schreibung definiert. Die Zahlungsbe- organisationen auf selektivvertragliche management im Vordergrund. Zusätz- reitschaft der Versorgungspartner ergibt Lösungen beschränkt und in der sons- lich wird die eigene Kompetenz in der sich aus Effizienzvorteilen der eigenen tigen Regelversorgung nicht etabliert. Versorgung mit Hilfs- und Heilmitteln Leistungserbringung, einer Qualitäts- Der digitale Wandel (hier: AP) hat das durch Patienten-Feedback gestärkt. steigerung und einem verbesserten Res- Potenzial, zu einem Treiber von Versor- Durch ein Rezept- und Verordnungsma- sourcenmanagement. gungsinnovation zu werden. In Analo- nagement im Auftrag von Patienten kön- gie zu anderen Gesellschaftsbereichen nen zusätzliche zeitliche und personelle Organisationsform liegen neue Chancen in einer Start- Ressourcen in Ambulanzen und Arzt- Die Dienstleistungen des Versorgungs- Up-Kultur, um Innovation in der Ge- praxen geschaffen werden. Auch für Ver- managements und das dazugehörige In- sundheitsversorgung – ergänzend zu sorger entstehen erhebliche Zeit- und Ef- ternetportal werden durch die „Ambu- bereits etablierten Strukturen – hervor- fizienzgewinne, die bei der Informa- lanzpartner Soziotechnologie GmbH“ zubringen. tions- und Datenbeschaffung sowie im (APST) entwickelt und angeboten. Die Rezept- und Verordnungsmanagement APST ist eine Ausgründung aus der AUTOREN liegen. Weiterhin entstehen verschiede- Charité im Jahr 2007, sie wurde durch ne Vorteile im Qualitätsmanagement die Technologiestiftung des Landes Ber- Prof. Dr. med. Thomas Meyer und in der Stärkung von Differenzie- lin (TSB) mit einem Darlehen der lan- Charité – Universitätsmedizin Berlin rungsmerkmalen. deseigenen Investitionsbank Berlin Neurologische Klinik und Experimentelle (IBB) gefördert. Die IBB hält eine atypi- Neurologie, Projektgruppe Ambulanzpart- Finanzierungsmodell ner; Ambulanz für ALS und andere Moto- sche stille Beteiligung an der APST. Der neuronenerkrankungen, 13353 Berlin AP wird über ein mehrseitiges Platt- Rechtsrahmen wurde an anderer Stelle E-Mail: thomas.meyer@charite.de formmodell finanziert (Abb. 4). Für die beschrieben [Meyer T et al. Klin Neuro- medizinischen Partner (Patienten, An- physiol 2013; 44: 159 – 66]. Prof. Dr. Christoph Münch gehörige, Ärzte) werden die Dienstleis- Charité – Universitätsmedizin Berlin tungen und das Internetportal kostenlos Chancen in der Digitalisierung Neurologische Klinik und Experimentelle zur Verfügung gestellt. Die Dienstleis- Gesamtgesellschaftlich besteht ein Me- Neurologie, Projektgruppe Ambulanz- tungsarchitektur und Technologieplatt- gatrend von digitaler Vernetzung und partner, 13353 Berlin E-Mail: christoph.muench@charite.de form werden aus Lizenzen der Versor- integrativer Kommunikation. Die Ge- gungspartner (Hilfs- und Heilmittelver- sundheitsversorgung ist von dieser Ent- Interessenkonflikt sorger, Apotheken und andere Lizenz- wicklung (noch) weitgehend entkoppelt Die Autoren sind Gründer von Ambulanz- nehmer) finanziert. Die Gebühren für und durch eine hochgradige Sektorie- partner und Gesellschafter der Ambulanz- die Dienstleistungen sowie die Lizenzge- rung gekennzeichnet. Die Zusammen- partner Soziotechnologie (APST) GmbH. 38 NeuroTransmitter 2016; 27 (SH1)
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