ARBEITSMIGRATION UND ANWERBUNG AUS DER SICHT DER HERKUNFTSLÄNDER - FACHTAG, INTERNATIONALE PFLEGEFACHPERSONEN VERANTWORTUNGSBEWUßT GEWINNEN ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ARBEITSMIGRATION UND ANWERBUNG AUS DER SICHT DER HERKUNFTSLÄNDER FACHTAG, INTERNATIONALE PFLEGEFACHPERSONEN VERANTWORTUNGSBEWUßT GEWINNEN, HANNOVER, 10.9.2015 Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 1
Mein Hintergrund - Internationale Diakonie/ Hoffnung für Osteuropa: Ausbau sozialer Dienste, Partnerschaften (Slowakei, Rumänien, Polen, Kosovo, Serbien) - Projekt FairCare – legale und gerechte Beschäftigung OE-Betreuungskräfte - Praktika für Studierende der Sozialen Arbeit aus Rumänien - Praktika und Arbeit für Absolventen einer Ausbildungseinrichtung in Rumänien - 3-jährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft für Kosovaren in Deutschland - Quelle der Informationen, viele Gespräche und einige Interviews Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 2
Zuzüge und Fortzüge Deutschland 2013/2014 Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 4
Welche Gründe und Anlässe führen zur Migration? - keine auskömmliche, niedrige Einkommen im Herkunftsland gerade in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Bildung - Keine Arbeit trotz guter Ausbildung bzw. mehrfachen Studien - Arbeitslosigkeit und Armut - Eine bessere Zukunft für die Kinder - Altersarmut: oft bei Pendelmigrantinnen z.B. bei Betreuungskräften - Kein Hoffnung auf Besserung - kein Vertrauen in das politische System - Nachzug zu Familienangehörigen im Ausland Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 5
Welche negativen Auswirkungen hat die Auswanderung auf die Herkunftsländer und auf die diakonische und soziale Arbeit in den Herkunftsländern? - Das Land verliert die Mutigen, Energischen und die mit Power. Es verliert eher gut Gebildete. (z.B. Polen-400.000 mit Hochschulabschluss, Es bleiben verzagte, arme, Menschen mit wenig Initiative - Die ländlichen Regionen verlieren ihre Infrastruktur: Schulen, Geschäfte, Verkehrsanbindung… - Familien sind gefährdet und belastet: Euro-Waisen, Betreuung durch Verwandte, Leistungsabfälle in der Schule, Scheidungen, Alkoholismus. Aber Meinung: Wessen Angehörige im Ausland arbeiten, braucht keine Hilfe. - Die Diakonie hat an manchen Orten Mühe, die (deutschsprachigen) Mitarbeitenden zu halten: Mediasch-Gehaltszuschüsse, schnelle Personalrotation in Sibiu. Turgu Mures 900 offene Stellen für Krankenschwestern, Rumänien – Ärzte Kabaret: wann geht der letzte Arzt) Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 6
Welche positiven Auswirkungen hat die Auswanderung auf die Herkunftsländer? - Die Länder verlieren Arbeitslose und Unzufriedene - Rücküberweisungen der im Ausland verdienten Löhne: vor allem Pendelmigrantinnen, Saisonarbeiter und entsendete Beschäftigte tragen zur Stabilisierung der Sozialen Lage bei, weil ihre Verdienste meist unmittelbar den Unterhalt von Familien sichern - Internationalisierung: Die Auswanderung schafft internationale Familienbeziehungen - Im Ausland erworbene Arbeits- und Berufserfahrungen bringen neue Qualifikationen und Ideen für das eigene Land - Technischer Fortschritt in der Kommunikation - Politische Forderungen der Emigranten nach Wandel? Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 7
Wie ist der politische und gesellschaftliche Umgang mit der Migration? Die politische Diskussion in Polen: - Zuallererst werden die negativen Folgen für die Familien und die Verluste der Gesellschaft thematisiert. - Forderungen nach besser bezahlten, unbefristeten Arbeitsplätzen - Kritik an ausbeuterischen Arbeitsvermittlungen, aber Arbeitsvermittlungen haben eine starke Lobby. - Es gibt kaum einen gestalterischen Zugang zur Migration: Skepsis gegenüber gemeinsamen Projekten In Rumänien gibt es kaum eine gemeinsame politische Diskussion. Die Diskussion führt je nach ethnischer Zugehörigkeit (rumänisch, ungarisch, deutsch) zu unterschiedlichen Deutungen. - Einwanderung, Auswanderung und Mobilität erscheinen vielen als jahrhunderte alte unabänderliche Normalität. - Einzelne Gegenentwürfe: Galatz 2020 Sicht der Herkunftsländer – Sept. 2015 Seite 8
Können Sie sich eine Zusammenarbeit bei der Ausbildung und Gewinnung von Pflegefachkräften für die Diakonie in Deutschland vorstellen? - Polen: „Ich denke schon….jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln. Aber viele begabte Menschen gehen uns so verloren.“ - Rumänien: „Die Absolventen der Ausbildungseinrichtungen finden zu einem Drittel in R. Arbeit als Krankenschwestern, zu einem Drittel arbeiten sie fachfremd und zu einem Drittel gehen sie ins Ausland. NL, Bel, CH, Nor, D. M. Gemeinsame Projekte zur Verbesserung unserer Ausbildung und der Vorbereitung auf die Arbeit im Ausland mit guten Arbeitgebern sind interessant.“ - Kosovo: Ministerium für Arbeit und Soziales: Bevölkerungsdurchschnitt unter 25 Jahre, sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit, 12.000 arbeitslose Krankenpflegefachkräfte, jedes Jahr weitere Absolventen, deshalb: Arbeitsmigration ist zur Zeit erwünscht und : - Besser: Arbeit im Ausland als arbeitslos - Besser: qualifizierte Arbeit statt unqualifizierte Arbeit im Ausland - Besser: legale statt illegale Migration und prekäre Arbeit - Rücküberweisungen sind nicht das Motiv, aber willkommen -Präsentation Langfristig könnten Rückkehrer Know-How mitbringen Diakonie Württembergd Seite 9
Präsentation Diakonie Württemberg Seite 10
Sie können auch lesen