Arbeitsprogramm 2018 mit Vorschau 2019 2021 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW

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Arbeitsprogramm 2018 mit Vorschau 2019 2021 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW
Arbeitsprogramm 2018
           mit Vorschau 2019 – 2021

Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft
                               September 2017
Arbeitsprogramm 2018 mit Vorschau 2019 2021 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW
Inhalt

Vorwort des Leiters..................................................................................3

Strategischer Ausblick der Organisationseinheiten
im Planungszeitraum

1. Institut für Waldwachstum und Waldbau ...........................................7
2. Institut für Waldgenetik ...................................................................17
3. Institut für Waldökologie und Boden ...............................................31
4. Institut für Waldschutz.....................................................................45
5. Institut für Waldinventur..................................................................57
6. Institut für Naturgefahren ................................................................65
7. Forstliche Ausbildungsstätte Ort ......................................................79
8. Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach................................................85
9. Bundesamt für Wald ........................................................................91
10. Direktion und Fachbereiche .............................................................97

                                                                          Arbeitsprogramm 2018
Arbeitsprogramm 2018 mit Vorschau 2019 2021 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW
Vorwort des Leiters

Ganz im Sinne des Masterplans für            Zusätzlich wird ein Forschungs-     Stabilisierung des Klimawandels
den ländlichen Raum ist das BFW          cluster zum Thema „Wald-Wasser-         leisten kann, wie sich anhand von
schon heute stark in den Regionen        Naturgefahren“ mit öffentlichen und     Studien zur Wertschöpfungskette
verwurzelt. Die beiden Ausbildungs-      privaten Partnern entstehen. Die Ent-   Holz beweisen lässt. Unser Credo
stätten in Ossiach und Ort (zukünftig    scheidung, in Traunkirchen zu           lautet daher: Wir müssen unseren
Traunkirchen) sind wichtige regionale    investieren, entspricht damit sowohl    Wald klimafit machen.
Arbeitgeber und auch wichtige            den Zielen des BFW als auch jenen
Partner der lokalen Wirtschaft.          des Masterplans für den ländlichen      Starke Einrichtung braucht auch
    Neben Kärnten und Oberöster-         Raum.                                   solides Fundament
reich ist das BFW auch in Nieder-                                                Seit der Ausgliederung ist das BFW
österreich, durch den Versuchsgarten     Waldinventur,                           sehr erfolgreich beim Einwerben
Tulln, als auch in Tirol vertreten. In   Klimawandel – klimafitter Wald          neuer Forschungsprojekte, in der
Innsbruck werden mit dem Institut        Eine Kernaufgabe des BFW ist es,        Sache wichtiger als Projekte und
für Naturgefahren jene Themen be-        Antworten auf die aktuellen forst-,     Drittmittel ist es jedoch, fundierte
handelt, die in ländlichen Regionen      umwelt- und gesellschaftspolitischen    Antworten auf brennende For-
täglich von Bedeutung sind: Schutz       Themen zu geben. Mit der Österrei-      schungsfragen geben zu können. Der
von Personen und Infrastruktur vor       chischen Waldinventur hat das BFW       Erfolg des BFW ist dabei den
Bedrohungen wie Lawine, Stein-           herausragende Expertise bei Groß-       engagierten Mitarbeiterinnen und
schlag und Muren.                        rauminventuren in Österreich und        Mitarbeitern zu verdanken. Partner-
                                         hat auch das Instrument in Händen,      schaften mit anderen Forschungsein-
Zukunftsprojekt Forstliches              alle                waldrelevanten      richtungen im In- und Ausland sowie
Bildungszentrum Traunkirchen             Daten erheben, auswerten und            ein starkes Bekenntnis des Eigen-
Ein weiterer, großer Beitrag zur Stär-   interpretieren zu können.               tümers runden dieses Bild ab.
kung der ländlichen Region ist die           Mit den regelmäßigen Er-                Das Arbeitsprogramm dient als
bereits angelaufene Errichtung des       hebungen im Wald wollen wir Ver-        Orientierung für die zu erledigenden
Forstlichen Bildungszentrums in          änderungen aufzeigen, wie sie auch      Aufgaben des BFW. Es soll aber auch
Traunkirchen, wo ab Herbst 2018 auf      durch den Klimawandel entstehen.        Anknüpfungspunkte für unsere
rund 1,5 ha die Forstfachschule          Der Wald hat beim Klimaschutz eine      Partner schaffen, damit neue Ideen
Waidhofen und die forstliche Aus-        Schlüsselrolle, da er einerseits von    und Projekte entwickelt werden
bildungsstätte Ort den Kern des          Extremereignissen, wie Stürmen und      können.
innovativen forstlichen Kompetenz-       Muren, extrem betroffen ist,
zentrums bilden werden.                  andererseits einen Beitrag zur                                 PETER MAYER

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                              3
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Kooperationspartner
ACRP: Klima- und Energiefonds
AGES: Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
AGROSELVITER: Dipartimento di Agronomia, Selvicoltura e Gestione del Territorio - Università degli Studi di Torino/Italien
AIT: Austrian Institute for Technology
AustroClim: Klimaforschungsinitiative AustroClim
AUSTROFOMA: Fachmesse für Forstmaschinen in Österreich
BIOSA: Biosphäre Austria - Verein für dynamischen Naturschutz
BMLFUW: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
BOKU: Universität für Bodenkultur Wien
Cemagref = IRSTEA: Groupement de Grenoble, Unité de Recherche Ecosystèmes Montagnard/Frankreich
CRA-ABP: Agricultural Research Council - Agrobiology and Pedology Research Centre/Italien
EnvEurope Konsortium: Environment Europe Konsortium
ERSAF Lombardia: Ente Regionale per i Servizi all Agricoltura e alle Foreste/Italien
FERA: The Food and Environment Research Agency/Großbritannien
FFG: Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
FHP: Kooperationsplattform Forst Holz Papier
FMM: Forstbetrieb Franz Mayr-Melnhof-Saurau
FP7-People-2011-ITN: 7. Rahmenprogramm 2011 Initial Training Networks
FWF: Der Wissenschaftsfonds
FVA: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg/Deutschland
GBA: Geologische Bundesanstalt
IFF Klagenfurt: Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt
IGN: National Institute of Geographic and Forest Information/Frankreich
IKT Petzenkirchen: Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt Petzenkirchen
ILVO: Institute for Agricultural and Fisheries Research/Belgien
INRA Orléans: The French National Institute for Agricultural Research
IRSTEA: Institut national de recherche en sciences et technologies pour l'environnement et l'agriculture/Frankreich
ICP Forests: International Co-operative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on Forests operating under the
     UNECE Convention on Long-range Transboundary Air Pollution (CLRTAP)
JKI: Julius Kühn-Institut/Deutschland
Land&Forst Betriebe Österreich
LIECO GmbH & Co KG
LFD: Landesforstdirektion
LK Österreich: Landwirtschaftskammer Österreich
LLK Niederösterreich: Landeslandwirtschaftskammer Niederösterreich
LWF: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft/Deutschland
ÖBf: Österreichische Bundesforste AG
ÖKL: Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung
Stiftung Fürst Liechtenstein
TeSAF: Dipartimento Territorio e Sistemi Agro-Forestali (TeSAF) - Università degli Studi di Padova/Italien
TU Wien: Technische Universität Wien
UBA: Umweltbundesamt
WSL: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
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Strategischer Ausblick der
Organisationseinheiten im Planungszeitraum
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6   Arbeitsprogramm 2018
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1.      Institut für Waldwachstum und Waldbau

1.1.    Strategie des Instituts

Die nachhaltige Bewirtschaftung des       und Waldökosystemmodelle einge-         schaftskammern, Naturschutzprakti-
österreichischen Waldes wird durch        setzt, um Messergebnisse zu genera-     ker, forstliche Entscheidungsträger in
den Klimawandel, den steigenden           lisieren und insbesondere, um Vor-      Politik und Holzwirtschaft und nicht
Bedarf an Holz und die sich ändern-       hersagen bei sich ändernden Umwelt-     zuletzt die Wissenschaft. Mit unseren
den gesellschaftlichen Anforderungen      bedingungen (Klimawandel) und Be-       Forschungstätigkeiten wollen wir den
an den Wald vor große Heraus-             wirtschaftungsszenarien zu erstellen.   Bogen von wissenschaftlich fundier-
forderungen gestellt. Diese Heraus-       Zudem sollen diese Modelle verstärkt    ten Analysen bis zur Umsetzung
forderungen sind gleichzeitig die         genutzt werden, um auf Basis immer      dieser Ergebnisse in der waldbau-
Kerninhalte unserer Institutsstrategie.   besser verfügbarer Inventur- und        lichen Praxis spannen.
Im Fokus steht die Weiterentwicklung      Forsteinrichtungsdaten die Ent-             Um die wissenschaftliche Kompe-
von waldbaulichen Konzepten, um           scheidungsfindung in der forstlichen    tenz des Instituts sicherzustellen,
auch unter einem sich ändernden           Praxis zu unterstützen.                 streben wir vermehrt Publikationen
Klima Waldbewirtschaftung als                 Unsere langjährigen Versuch- und    in begutachteten wissenschaftlichen
Grundlage einer Bioökonomie zu be-        Monitoringdaten sowie die Kompe-        Zeitschriften an. Gleichzeitig sollen
treiben. Dabei gilt es, den Schutz der    tenz im Bereich Waldwachstums-          diese Ergebnisse für die Forstpraxis
Biodiversität in Bewirtschaftungs-        modellierung und Dendrochronologie      und forstliche Entscheidungsträger
konzepte zu integrieren bzw. diesen       soll in wissenschaftlichen Projekten    aufbereitet und als Praxispublikatio-
im Rahmen des österreichischen            weiterentwickelt werden und sind        nen sowie auf Weiterbildungsver-
Naturwaldreservatenetzes sicherzu-        Voraussetzung für eine erfolgreiche     anstaltungen und Exkursionen weiter-
stellen und weitere Ökosystem-            Projektaquisation auf nationaler und    gegeben werden. Dieser Wissens-
leistungen des Waldes (z.B. Schutz-       europäischer Ebene. In vielen Projek-   transfer wird durch die aktive Mit-
wald) zu berücksichtigen.                 ten sind Kooperationen innerhalb        arbeit unserer Wissenschaftler u.a. im
    Basis unserer Aktivitäten sind        des BFW, aber auch mit langjährigen     Forstverein, der ARGE Waldver-
fundierte Messungen und Beobach-          Partnern von Universitäten, For-        edelung und Flurholzanbau, Pro Silva
tungen auf unserem österreichweiten       schungsinstituten und Gremien im In-    Austria und dem Schutzwaldverein
Netz von Dauerversuchen zu Wald-          und Ausland erwünscht bzw. bereits      sichergestellt.
wachstum, Waldbau und Waldmoni-           verwirklicht.
toring sowie in Naturwaldreservaten.            Zielgruppe unserer Arbeit sind
Zusätzlich zu diesen empirischen          Waldbewirtschafter, die forstlichen
Methoden werden Waldwachstums-            Berater der Länder und Landwirt-                           SILVIO SCHÜLER

       Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                                7
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1.2.   Aufgaben und Projekte am Institut

AUFGABEN

              Waldbauliche Versuchsflächen: Anlage und Betreuung von Versuchsflächen zur Überprüfung
              waldbaulicher Fragestellungen | Um geänderten Rahmenbedingungen (Lohnkosten, Holzpreise,
              Maschinenentwicklung, öffentliches Interesse,...) gerecht zu werden, wurden neue Bewirtschaf-
              tungsmodelle zur künstlichen Bestandesbegründung und Naturverjüngung, insbesondere für Laub-
              waldstandorte, entwickelt. Grundlagen zur Abschätzung der Wirksamkeit der Maßnahmen, des
              Aufwandes und der mittelfristigen Entwicklung hinsichtlich der Bestandesqualität und -sicherheit
              fehlen weitgehend und sollen durch diese Versuchsanlagen geschaffen werden. Ergebnisse sind
              quantitative und qualitative Daten sowie Informationen zur Bestandesentwicklung als Grundlage
              für die Beurteilung konkreter waldbaulicher Maßnahmen.
              Projektleiter: Werner Ruhm
              Beginn:        01.01.1980
              BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
              Geplante Meilensteine: -
              Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

              Waldwachstumskundliche Dauerversuche: Anlage und Führung von Dauerversuchsflächen
              zur Überprüfung waldwachstumskundlicher Fragestellungen | Die langfristige Entwicklung und
              die langsame Reaktion von Waldbäumen und -beständen erfordern kontinuierliche Beobachtungen
              über Bestandes- und Forschergenerationen hinaus zur Beurteilung von Wuchsleistung und Nach-
              haltigkeit. Ziel ist die Erforschung der Gesetzmäßigkeiten der quantitativen und qualitativen Wachs-
              tumsvorgänge von Einzelbäumen und Waldbeständen unterschiedlicher Baumarten und die Un-
              tersuchung des Einflusses natürlicher und anthropogener Faktoren auf das Wachstum, den Mas-
              sen- und Wertertrag sowie auf die Bestandessicherheit, um dadurch wichtige Grundlagen für eine
              Optimierung waldbaulicher Maßnahmen zu liefern. Angestrebte Ergebnisse sind quantitative und
              qualitative waldwachstumskundliche Daten hoher Konsistenz als Grundlage für unterschiedliche
              Forschungsfragestellungen.
              Projektleiter: Ferdinand Kristöfel
              Beginn:        01.01.1882
              BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
              Geplante Meilensteine: -
              Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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Arbeitsprogramm 2018 mit Vorschau 2019 2021 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW
Koordinationen aller Aktivitäten im Rahmen von Forest Focus auf Level I und Level II | Koor-
dination der Aufgaben des National Focal Centre im Rahmen des Europäischen Waldschadenspro-
grammes unter der Genfer Luftreinhaltekonvention. Jährliche Waldzustandsdaten, nationaler Beitrag
zur transnationalen Waldzustandsdatenbank, periodische Berichte
Projektleiter: Ferdinand Kristöfel
Beginn:               01.01.2003
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

Naturwaldreservate-Programm (NWR-Management und Systemerhaltung) | Der Ansatz des
Österreichischen NWR-Programmes geht von der Repräsentativität der ausgewiesenen NWR in Ab-
hängigkeit vom Vorkommen der potenziellen natürlichen Waldgesellschaften in den einzelnen Wuchs-
gebieten aus. Für jedes der 22 Wuchsgebiete soll jede darin vorkommende Waldgesellschaft in
mindestens einem Naturwaldreservat erfasst werden. Zu den Aufgaben des Programms zählen die
Erhaltung der eingerichteten NWR, der Ausbau des österreichischen NWR-Netzes, die Abstimmung
des NWR-Netzes mit internationalen Verpflichtungen, die Sicherung der bestehenden Basis-
Monitoringeinrichtungen, Wiederholungsaufnahmen in periodischen Abständen, der Ausbau des
NWR-Informationssystems, Ausbau und Sicherung des NWR-Archives, Neubewertungen wenn er-
forderlich, Bereitstellung und Nutzung der NWR für Forschungszwecke, Nutzung für Öffentlich-
keitsarbeit und für Aus- und Weiterbildung.
Projektleiter: Georg Frank
Beginn:        01.01.1995
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft               9
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Intensivbeobachtungsflächen Level II | Die kontinuierliche Erfassung des Waldzustandes und
     der wesentlichen Einflussfaktoren wurde im Rahmen von Life+ an neue Fragestellungen angepasst
     und weiter harmonisiert. Waldumweltmaßnahmen können nur auf Grund quantitativer und qua-
     litativer Informationen in Bezug auf Klimaänderung, Luftverschmutzung, Biodiversität und Wald-
     zustand getroffen werden, wofür ein kontinuierliches Monitoring unentbehrlich ist. Das BFW stellt
     die Fortführung der Arbeiten auf den "core plots" der Monitoringflächen Level II wie auch die
     Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen des FFCC, die Durchführung der Ringtests und die Mit-
     wirkung am Expert Panel Growth sicher.
     Projektleiter:    Ferdinand Kristöfel
     Beginn:           01.07.2011
     Auftragsforschung BMLFUW
     Externe Partner: vTI Eberswalde, WSL Birmensdorf
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

     Natura 2000 und Waldbewirtschaftung - Bearbeitung naturschutzfachlicher und forst-
     fachlicher Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Natura 2000-Netzwerkes in
     Waldgebieten | Die Richtlinien 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie, novellierte Fassung
     2009/147/EWG) und 92/43/EWG (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) bilden zusammen das Schutz-
     gebiets-Netzwerk "Natura 2000". Die vollständige Umsetzung dieses Europäischen Netzwerkes ist
     rechtlich verpflichtend. Die konkrete Ausweisung und Verordnung der Natura 2000-Schutzgebiete
     (Europa-Schutzgebiete) obliegt den Bundesländern und erfolgt in mehreren Phasen.
     Bislang bestehen Unsicherheiten hinsichtlich des Ausweisungsbedarfes bestimmter waldbezogener
     Arten und Lebensräume, aber auch der Entwicklung konkreter integrativer Bewirtschaftungs-
     konzepte, die im Rahmen dieser Aufgabe bearbeitet werden.
     Projektleiter:   Georg Frank
     Beginn:          01.10.2015
     Aufgabe im Rahmen von EU-Programmen
     Externe Partner: BMLFUW, Forst- und Naturschutzabteilungen der Landesregierungen, PRÄKO,
                      LAND&FORST
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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PROJEKTE

SUSTREE: Conservation and sustainable utilization of forest tree diversity in climate
change | Das Hauptziel von SUSTREE ist die Förderung der Anpassung der Waldökosysteme an
den Klimawandel durch die Förderung und damit grenzüberschreitende adaptive Bewirtschaftung
von waldgenetischen Ressourcen. Basierend auf nur national verfügbaren Kenntnissen über die
Baumartenverteilung liefert SUSTREE Ergebnisse in harmonisierten Karten und Richtlinien für die
transnationale Saatgutverwendung und forstlichem Vermehrungsgut. Pilotanwendungen in staat-
lichen Forstbetrieben dokumentieren die Verwendbarkeit der eingeführten Instrumente für die
Waldbewirtschaftung.
Projektleiter:   Silvio Schüler
Dauer:           01.08.2016 - 31.10.2019
EU-Forschungskooperation Interreg Central Europe
Externe Partner: Czech University of Life Sciences Prague, Czech Republic; National Forest Cen-
                 tre, Slovakia; National Agricultural Research and Innovation Center, Hungary; Jo-
                 hann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas,
                 Forestry and Fisheries, Germany; Forest Research Institute, Poland; ÖBf. Austria;
                 National Food Chain Safety Office, Hungary; Bavarian Office for Forest Seeding
                 and Planting, Germany
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                11
NEUE PROJEKTE

     „Wald nützen & Klima schützen“: Durchforstung als Instrument zur Entwicklung stabiler
     Waldökosysteme, Förderung nachhaltiger Biomassenutzung und Klimaschutz | Zahlreiche
     Studien belegen, dass die nachhaltig verfügbare Holzbiomasse nur teilweise genutzt wird, obwohl
     aus bringungstechnischen, ökonomisch-ökologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten
     nichts gegen eine Nutzung spricht. Dies betrifft vor allem Vornutzungen. Neben Durchforstungs-
     rückständen im Großwald gibt es insbesondere im Kleinwald ungenutzte Potentiale. Darüber
     hinaus hat eine Untersuchung zur Treibhausgasbilanz der österreichischen Holzwertschöpfungskette
     gezeigt, dass sich die Holznutzung im österreichischen Wald vor allem durch den Effekt der ver-
     miedenen Emissionen aus Substitutionsprodukten (z.B. Verwendung von Holz anstatt von Stahl
     oder fossiler Energieträger) außerordentlich positiv auf die Treibhausgasbilanz auswirkt. Die Nutzung
     von Holz ist daher eine wichtige Maßnahme zum aktiven Klimaschutz.
     Projektleiter: Thomas Ledermann
     Dauer:         01.01.2017 - 31.10.2019
     EU-Forschungskooperation Förderung Ländliche Entwicklung
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

     WBB III: Wir schauen auf unsere Wälder – Biodiversität im Wald 2017/2018 | Vermittlung
     von Biodiversitäts-Wissen an Waldbewirtschafter. Ziel ist die Ausbildung von Beratern (Trainern)
     mittels train the trainer - Schulungen, die Erstellung von Schulungsunterlagen (Steckbriefe
     Biodiversität), die Kontrolle des Datenverkehrs und eine Evaluierung der Beratungsergebnisse.
     Projektleiter:   Georg Frank
     Dauer:           01.03.2017 – 31.12.2018
     sonstige nationale Förderungsprojekte Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Land-
                      entwicklung (ÖKL)
     Externe Partner: LK-Ö; Büro LAKON; Suske Konsulting; BIOSA; ÖKOBüro Klagenfurt;
                      Büro Leitner
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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CARE4Paris: Klima-Wandel-Anpassung zur Erreichung einer Kohlenstoff-effizienten Forst-
Holzkette (inkl. Politikentscheidungs-Tool) - Bewertung von unterschiedlichen Entschei-
dungspfaden zur Unterstützung des Parisabkommens | Im Projekt werden die Klimawandel-
Effekte sowie die Klima-Wandel-Anpassungseffekte auf die Treibhausgasbilanz des Österreichischen
Waldes und der stofflich sowie energetisch genutzten Holzprodukte aus österreichischem Holz
(inklusive vermiedener Emissionen durch Holzeinsatz) bis ins nächste Jahrhundert modelliert. Dies
wird anhand verschiedener Klimawandel- und Bewirtschaftungs-Szenarien und mittels einer Reihe
von Modellen sowie ausgehend von der gegenwärtigen Waldausstattung und dem Holzeinsatz in
Österreich durchgeführt. Zudem werden die ökonomischen Auswirkungen durch die Klimawandel-
Effekte sowie die Klimawandel-Anpassungseffekte auf die gesamte österreichische Wald-Holzkette
untersucht. In einem eigenen Workpackage werden mittels Stakeholder-Einbindung und -Prozessen
Möglichkeiten zur THG-optimierten bzw. klimawandeloptimierten Anpassung des österreichischen
Waldes und der folgenden Erzeugung von Holzprodukten für stoffliche und energetische Nutzung
erarbeitet.
Projektleiter:   Thomas Ledermann
Dauer:           17.04.2017 – 16.04.2019
sonstige nationale Förderungsprojekte Klima- und Energiefonds
Externe Partner: Umweltbundesamt; BOKU; Kompetenzzentrum Holz GmbH
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft               13
MoreSeedsAdapt: Abschätzung von Bedarf und Angebot an forstlichem Vermehrungsgut zur
     Anpassung an den Klimawandel | Der Klimawandel führt zu starken Veränderungen der Stand-
     ortsverhältnisse unserer Baumarten. Eine wesentliche Anpassungsmaßnahme, um diesen Verände-
     rungen zu begegnen, ist der Anbau anderer Baumarten oder die Nutzung anderer Samenherkünfte,
     welche besser an zukünftige Verhältnisse angepasst sind bzw. ein höheres Anpassungspotenzial
     besitzen. Derartige Maßnahmen verlangen Änderungen in der Saatgutproduktion sowie der Forst-
     pflanzenanzucht. Darüber hinaus ist der Saatgutbedarf von zahlreichen ökonomischen Faktoren
     (z.B. Holzmärkte) abhängig, aber auch von den politischen Rahmenbedingungen, die durch politi-
     sche Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene getroffen werden.
     Die Ziele des Projektes MoreSeedsAdapt sind:
     1) die Identifizierung der wichtigsten Klimafaktoren und Wetterverläufe, welche die variable
        Samenproduktion bedingen;
     2) eine Analyse der ökonomischen und sozioökonomischen Einflussfaktoren auf die Forst-
        pflanzenproduktion;
     3 eine Abschätzung des Bedarfs an Forstpflanzen unter verschiedenen Anpassungsstrategien für
        die wichtigsten Baumarten in Österreich;
     4) die Entwicklung von Szenarios für die zukünftige Forstpflanzenproduktion auf Basis des er-
        warteten Bedarfs an Forstpflanzen und des möglichen Angebots an Samen.
     Projektleiter:   Silvio Schüler
     Dauer:           01.04.2017 – 31.03.2020
     sonstige nationale Förderungsprojekte Klima- und Energiefonds
     Externe Partner: Universität für Bodenkultur Wien; Kompetenzzentrum Holz GmbH; Eidgenössi-
                      sche Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

14                                                                            Arbeitsprogramm 2018
2.      Institut für Waldgenetik

2.1.    Strategie des Instituts

Innerartliche Biodiversität, Minde-     mit anderen Forschungsinstituten,        genutzt werden, um die Forstbetriebe
rung der Folgen des Klimawandels        Universitäten, Landwirtschaftskam-       mit optimiertem Saat- und Pflanzgut
und Erhöhung der Produktivität der      mern, Anbauverbänden und Forstbe-        zu versorgen und so zur Erhaltung ei-
Wälder sind die drei wichtigsten        trieben des In- und Auslandes umge-      ner leistungsfähigen Forstwirtschaft
Kernthemen des Instituts. Wie in        setzt. Diese ausgeprägte nationale       beizutragen. Dies gilt insbesondere
der Vergangenheit werden wir uns        und internationale Vernetzung ist für    für die Neugestaltung des österrei-
auch in Zukunft mit den genetischen     das Institut für Waldgenetik von größ-   chischen Plantagenprogrammes. Der
Informationen der Waldbäume be-         ter Bedeutung, hat eine sehr lange       Bereich in der Entwicklungshilfe (Re-
schäftigen sowie die Dynamik unter-     Tradition und wird auch in Zukunft       search-for-Development) wird sich
suchen, wie sich die genetische Zu-     konsequent weitergeführt. Der An-        auch in Zukunft auf den afrikanischen
sammensetzung von Waldbeständen         spruch des Instituts an eine hohe wis-   Kontinent konzentrieren, sofern es
in Zeit und Raum verändert. Dabei       senschaftliche Reputation ist dabei      gelingt, in diesem Sektor Drittmittel
ist es Ziel, genetische Erkenntnisse    nicht Selbstzweck, sondern ist eine      einzuwerben.
in Maßnahmen                            „conditio sine qua non“, nicht nur für       Die erfolgreiche nationale Koope-
1) zur Förderung der Biodiversität,     unsere erfolgreiche Drittmittelein-      ration mit dem Austrian Institute of
2) zur genetisch-nachhaltigen und       werbung, sondern auch für eine fun-      Technology und der Universität für
    produktionssteigernden Bewirt-      dierte Beratung des Ressorts und der     Bodenkultur (BOKU) wird fortgeführt.
    schaftung der Wälder,               Forstwirtschaft.                             Wir werden weiterhin versuchen,
                                            Die Steigerung der Holzproduk-       unsere Forschungsergebnisse für die
3) zum Schutz und Management
                                        tion nimmt dabei einen höheren Stel-     Entscheidungsträger in Politik und
    wertvoller genetischer Ressourcen
                                        lenwert ein als in der Vergangenheit.    Praxis gut aufzubereiten und medial
    und
                                        Ein Erfolg wird aber nicht ausnahms-     zu vermarkten. In diesem Zusammen-
4) zur Förderung der Anpassungs-        los von unserer Leistungsfähigkeit be-   hang sind bestehende bzw. geplante
    fähigkeit komplexer Waldöko-        stimmt, sondern wir sind auch davon      Kooperationen mit der Öster-
    systeme                             abhängig, wie sich der drittmittel-      reichischen Bundesforste AG oder mit
in die Praxis umzusetzen. Diese Ziele   finanzierte Forschungssektor auf na-     anderen Forstbetrieben von großer
schließen Untersuchungen über die       tionaler und EU-Ebene im Bereich der     strategischer Bedeutung.
Biomasseproduktion im Kurzumtrieb       Waldgenetik zukünftig entwickeln
ein.                                    wird. Kooperationsmöglichkeiten im
    Ausnahmslos werden alle For-        Rahmen der Förderung der ländlichen
schungsprojekte in enger Kooperation    Entwicklung sollen zukünftig verstärkt                       THOMAS GEBUREK

       Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                             15
2.2. Aufgaben und Projekte am Institut

AUFGABEN

            Molekulargenetische Untersuchungen von forstlichem Vermehrungsgut | Genetische Kontrolle
            der Ernte und des Handels mit forstlichem Vermehrungsgut. Die Aufgaben sind: Amtliche Kontrolle
            von forstlichem Vermehrungsgut; Überwachung des Verkehrs und unerlaubten Transfers von forst-
            lichem Vermehrungsgut; Entwicklung von genetischen Methoden (DNA-Analysen) zur Identitäts-
            prüfung von Saatgut und Durchführung solcher Identitätsprüfungen; Entwicklung einer Datenbank
            mit genetischen Daten ausgewählter Baumarten als Grundlage der Identitätsprüfungen und für
            gutachterliche Tätigkeiten; Verantwortung für die Lagerung und Bereithaltung (ausgewählte Baum-
            arten mit mangelnder Langzeitlagerfähigkeit werden ausgepflanzt) der einlangenden Saatgutbe-
            legproben für einen Zeitraum von 10 Jahren als Referenzmaterial, u. a. für die Beurteilung von Ei-
            genschaften (genetisch, biochemisch, Wuchsformen, Phänologie) und für Vergleichsuntersuchungen
            zur Klärung von herkunftsspezifischen Fragen.
            Projektleiter: Berthold Heinze
            Beginn:        01.01.2002
            BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
            Geplante Meilensteine: -
            Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

            Nachhaltige Nutzung und Erhaltung von genetischen Ressourcen im Wald | Die Sicherung
            forstlicher Produktionsfaktoren schließt genetische Ressourcen ein, welche durch Habitatverlust,
            Wildeinfluss, Klimawandel etc. in ihrer Existenz bei bestimmten Baumarten bedroht sind. Die Ar-
            beiten implementieren die Resolution S2-Erhaltung der genetischen Ressourcen der Wälder (Auftrag
            BMLF Zl. 54100/03- VA5/86, 15.04.1986). Die Maßnahmen werden mit nationalen Verpflichtungen
            [z.B. Nationales Biodiversitätsmonitoring (CBD, MCPFE)] abgestimmt. Vorgesehene Arbeiten sind
            die Revision und Neuinstallation von Generhaltungsbeständen sowie die Betreuung der Plantagen
            und Saatgutbeerntungen.
            Projektleiter:   Thomas Geburek
            Beginn:          01.01.1986
            BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
            Externe Partner: EUFORGEN; LFD der Bundesländer
            Geplante Meilensteine: -
            Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

16                                                                                      Arbeitsprogramm 2018
Forstpflanzenverkauf Versuchsgarten | Der Versuchsgarten Tulln ist eine registrierte Forstbaum-
schule. Die produzierten Pflanzen werden entweder BFW-intern für Versuchszwecke verwendet
oder an private Forstpflanzenerzeuger, den Gartenhandel und an Waldbesitzer verkauft. Ein Schwer-
punkt liegt derzeit auf Biomasse, d. h. Pappel, Weide, Robinie. Künftig sollen seltene Baumarten
wie Wildobst, Ulme, Erle und Esche forciert werden. Ziel ist die Versorgung der österreichischen
Waldbesitzer mit hochqualitativem Pflanzgut von einer möglichst hohen Anzahl von Waldbaumarten
und Herkünften, insbesondere der seltenen Arten und für Versuchsanbauten.
Projektleiter: Heino Konrad
Beginn:        01.01.2012
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

Untersuchung von Forstsaatgut | Gemäß Forstlichem Vermehrungsgutgesetz sind verpflichtende
Laboruntersuchungen von forstlichem Saatgut vorgeschrieben, sofern das Saatgut in Verkehr ge-
bracht werden soll. Das BFW verfügt über das einzige in Österreich fachlich befähigte Forstsaat-
gutlabor. Saatgut-Untersuchungsberichte werden für Saatguthändler und Beerntungsunternehmer
erstellt. Die Saatgutprüfungen beinhalten die Untersuchung auf Reinheit, Tausendkorngewicht,
Keimfähigkeit bzw. Lebensfähigkeit. Alle Prüfmethoden entsprechen den international üblichen
Verfahren der International Seed Testing Association (ISTA) oder sind an diese angelehnt.
Projektleiter: Jan-Peter George
Beginn:        01.01.2012
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft              17
Anlage und Betreuung von Versuchen zur Prüfung von forstgenetischen Ressourcen (Nadel-
     baumarten) hinsichtlich Leistungssteigerung und Angepasstheit | Die innerartliche Variabilität
     der Mehrzahl der forstlich relevanten Nadelholzarten ist hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Standorts-
     tauglichkeit (insbesondere in Hochlagen) und Anpassungsfähigkeit weitgehend unbekannt. Die
     Bedeutung von geeignetem Ausgangsmaterial (Herkunfts- und Sortenauswahl) für die Bestandes-
     begründung zur Leistungssteigung soll für die forstliche Praxis sichtbar werden. Die Erfassung der
     innerartlichen (= genetischen) Variabilität (Biodiversität) wird in Feldversuchen mittels quantitativ-
     genetischer Methoden (z.B. Abschätzung genetischer Komponenten) und Laboruntersuchungen
     durchgeführt. Weiters wird die Wuchsleistung erhoben.
     Projektleiter:   Jan-Peter George
     Beginn:          01.01.2003
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Externe Partner: Gebietsbauleitungen der WLV Tirol und Vorarlberg
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

     Anlage und Betreuung von Feldversuchen bei Laubbaumarten insbesondere im Hinblick auf
     den Klimawandel | Die innerartliche Variabilität der Mehrzahl der forstlich relevanten Laubbaum-
     arten hinsichtlich ihrer Standortstauglichkeit (z.B. Holzqualität, Vitalität) und Anpassungsfähigkeit
     ist weitgehend unbekannt. Im Projekt wird die innerartliche (= genetischen) Variabilität (Biodiver-
     sität) der vom Klimawandel vermutlich begünstigten Laubbaumarten an anpassungsrelevante
     Merkmale durch quantitativ-genetische Methoden (z.B. Abschätzung genetischer Komponenten)
     erfasst, weiters werden die Eigenschaften forstgenetischer Ressourcen in Hinblick auf einen Anbau
     im kollinen und submontanen Bereich beurteilt und wird das Wissen an die forstliche Praxis ver-
     mittelt.
     Projektleiter: Jan-Peter George
     Beginn:        01.01.2003
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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Aufbereitung und Lagerung der gesetzlich vorgeschriebenen und an das BFW für Kontroll-
zwecke gesendeten Einzelbaumsaatgutproben | Laut Forstlichem Vermehrungsgutgesetz 2002
ist bei der Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut vom Beernter eine Einzelbaumprobe von
jedem Einzelbaum zu entnehmen und zusammen mit einer Kopie des Stammzertifikats dem Bun-
desamt für Wald zu übermitteln. Diese Einzelbaumprobe dient als Rückstellprobe für etwaige Be-
anstandungen der Beerntung bzw. bei späterem Inverkehrbringen des Saatguts und der Forst-
pflanzen. Das BFW führt die einzelbaumweise Klengung von Nadelbaumsamen durch, verpackt
und lagert die Proben im Kühlhaus Tulln und führt die Samenbücher.
Projektleiter: Jan-Peter George
Beginn:        01.09.2012
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft            19
PROJEKTE

           Genetik Wildverbiss Fichte: Selektion und Evaluierung verbissresistenter Fichten: Einfluss
           genetischer Faktoren auf den Wildverbiss | Die durch hohe Wildstände hervorgerufenen Ver-
           bissschäden an forstlichen Kulturen sind wirtschaftlich beträchtlich und reichen von einem längeren
           Zeitraum der Kultursicherung bis zu einem Totalausfall inkl. Abschreibung der investierten Mittel.
           Allerdings werden nicht alle Bäume einer Baumart und innerhalb einer Verjüngung genauso stark
           befallen, sondern weisen signifikante Unterschiede in der Verbissintensität auf (Duncan et al.,
           1994; Miller et al., 2011). Das Ziel des hier vorgelegten Projektes ist es, für die Baumart Fichte den
           Zusammenhang zwischen der Verbissintensität einzelner Fichtenklone und der genetischen Variation
           von Genen, die die Bildung der sekundären Pflanzeninhaltsstoffe steuern, zu analysieren. Diese
           „verbissresistenten“ Fichten werden an zahlreichen Kandidatengenen des Sekundärstoffwechsels
           analysiert und zudem vegetativ vermehrt, um am Projektende Prüfmaterial für weiterführende
           Untersuchungen und die Basis für verbissresistentes forstliches Vermehrungsgut zur Verfügung zu
           haben.
           Projektleiter:   Heino Konrad
           Dauer:           01.03.2014 – 28.02.2018
           Förderungsprojekt FFG
           Externe Partner: Tilly Forstbetriebe Gesellschaft m.b.H.
           Geplante Meilensteine: -
           Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

20                                                                                        Arbeitsprogramm 2018
Potentilla: Die Bedeutung von Ploidie und des Reproduktionsmodus für die ökogeographische
Verbreitung von Pflanzen | Im Rahmen des Projektes wird die Bedeutung der Faktoren Ploidie
(d.h. die Zahl der Chromosomensätze) und des Reproduktionsmodus (Sexualität vs. asexuelle
Vermehrung) für die räumlich-geographische Verbreitung sowie Strukturierung von pflanzlichen
Populationen untersucht. Als Modellsystem dient die Rosaceae Potentilla puberula Krašan, deren
Ökologie von natürlichen, primären Vorkommen in lichten submediterranen Wäldern bis zu an-
thropogen geschaffenen waldfreien Standorten reicht. Die Hauptziele des Projektes sind, jene bio-
logischen Prozesse zu identifizieren und zu quantifizieren, welche die gegenwärtige Verbreitung
der Ploidie-Zytotypen bewirkt haben, sowie die Bedeutung des menschlichen Einflusses für die
Ökologie und Geographie der Art zu verstehen. Dazu werden die Faktoren nacheiszeitliche
Migration, ökologische Differenzierung und Zufälligkeit der räumlichen Verbreitung der Zytotypen
quantifiziert.
Projektleiter:   Christoph Dobes
Dauer:           01.04.2015 – 31.03.2018
sonstige nationale Förderungsprojekte FWF
Externe Partner: Universität Wien, Universität Salzburg
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft               21
ESCHE: Bedrohtes Erbgut Esche | Das Eschentriebsterben – hervorgerufen durch den einge-
     schleppten Pilz Hymenoscyphus fraxineus - hat sich seit mehreren Jahren über ganz Österreich
     ausgebreitet. Diese Krankheit schädigt die Bäume massiv, führt zu Zuwachsverlusten oder gar zum
     Absterben der Esche. Bis zu 5 % aller Klone sind in österreichischen Saatgutplantagen wenig
     anfällig oder resistent gegenüber dem Triebsterben. Aufgrund dieser Tatsache ist die Auslese resi-
     stenter Bäume eine sehr erfolgversprechende Möglichkeit für Forstwirtschaft und Naturschutz, ge-
     sunde Eschenpopulationen für zukünftige Aufforstungen und Renaturierungsprojekte zusammen-
     zustellen. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Erfassung der genetischen Vielfalt der Esche
     und ihrer Resistenz in ganz Österreich. Ziel des Projektes ist es daher, mehrere hundert „resistente“
     Genotypen auszulesen, die genetische Vielfalt der Esche in Österreich zu erhalten und eine Zucht-
     basis von resistenten Klonen aufzubauen.
     Projektleiter:   Thomas Geburek
     Dauer:           03.08.2015 – 02.08.2019
     sonstige nationale Förderungsprojekte Landwirtschaftskammer Österreich, Landesforstdirektionen,
     Forstsektion
     Externe Partner: Universität für Bodenkultur, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und
                      Forstschutz
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

22                                                                                  Arbeitsprogramm 2018
MEDIA-ESCHE: Mediale Projektbegleitung ESCHE | Für waldgenetische Themen ist die allge-
meine Öffentlichkeit nur sehr schwer zu begeistern. Die Inhalte des Projektes "Bedrohtes Erbgut
Esche" sind allerdings von hohem allgemeinem Interesse, da hier auch Privatleute eingebunden
werden bzw. die Esche eine hohe kulturelle Bedeutung in Europa hat. Daher soll durch mediale
Projektbegleitung ein weites Publikum erreicht werden, um die Projektinhalte in der Öffentlichkeit
zu präsentieren; von der Darstellung des Problems, über die wissenschaftliche Arbeit, bis hin zum
Endergebnis sollen alle Teilaspekte abgebildet werden. Konkretes Ziel des Kleinprojektes ist die
Produktion eines Dokumentarfilmes über das Projekt, der letztlich im ORF bzw. als Lehrfilm Ver-
wendung finden soll.
Projektleiter:   Thomas Geburek
Dauer:           01.10.2015 – 31.08.2019
sonstige nationale Förderungsprojekte Naturschutzabteilung Land Salzburg
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                23
NEUE PROJEKTE

     Tannen-Seq: Weißtannen Genom-Sequenzierung | Bisher wurde die Tanne in Österreich mittels
     Isoenzymen (Breitenbach et al. 1997) untersucht. Dabei wurden Unterschiede zwischen „Ost- und
     West-Tannen“ festgestellt und eine Übergangszone zwischen Salzach und Traun postuliert. In
     weiterem geographischen Kontext besteht eine postglaziale Übergangszone südöstlich von
     Österreich in Slowenien und Bosnien (Gömöry et al. 2004). Es gibt keine systematischen
     Herkunftsversuche mit österreichweit vertretenen Tannen-Herkünften. Das Projekt kann deshalb
     neue Ansätze zur Differenzierung der Tanne in Österreich liefern, die dringend benötigt werden,
     wenn die Tanne gefördert werden soll.
     Projektleiter:   Berthold Heinze
     Dauer:           01.12.2016 – 01.03.2019
     sonstige nationale Förderungsprojekte BMLFUW, Landwirtschaftskammer Österrreich
     Forstabteilung; Vorarlberger, Steiermärkische, Salzburger, Oberösterreichische,
     Niederösterreichische, Kärntner, Tiroler Landesregierung
     Externe Partner: Landwirtschaftskammer Österreich, Fondazione Edmund Mach
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

24                                                                             Arbeitsprogramm 2018
HistoArt: Arealbildung bei Buchenwald-Unterwuchsarten – ein synthetischer Zugang basierend
auf vergleichender Phylogeographie und Arealmodellierung | Im Rahmen des Projekts wird die
Arealentwicklung von sechs Arten untersucht, die eine starke Bindung an die häufigste Baumart
Zentraleuropas, die Rotbuche (Fagus sylvatica), aufweisen. Wir wollen außerdem eine zentrale
Frage der historischen Ökologie beantworten, ob die Buchenwald-Unterwuchsarten gemeinsam
als Pflanzengesellschaft auf die klimatischen Veränderungen während und seit der letzten Eiszeit
reagiert haben oder die Reaktion artspezifisch war. Basierend auf diesem Wissen soll geklärt
werden, ob die Buchenwald-Unterwuchsarten sich nacheiszeitlich langsamer ausgebreitet haben
oder ihre ökologische Nische schmäler ist als jene der Buche. Sowohl das Ausbreitungspotential
als auch die ökologischen Ansprüche werden als Erklärung dafür herangezogen, dass die Mehrzahl
der Buchenwald-Unterwuchsarten auf einem,z.T. kleinen Teil des Buchenareals begrenzt ist. Die zu
erwartenden Ergebnisse des Projekts werden sowohl eine tiefgehende Synthese der Eiszeitrefugien
sommergrüner Laubwälder erlauben, als auch einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der
Rolle der Refugien in der Genese ihrer Biodiversität liefern.
Projektleiter:   Christoph Dobes
Dauer:           01.02.2017 – 31.03.2020
sonstige nationale Förderungsprojekte FWF
Externe Partner: Institute of Botany, University of Innsbruck; Real Jardín Botánico,
Madrid; Department of Conservation Biology, Vegetation and Landscape Ecology,
University of Vienna; Vienna Institute for Nature Conservation and Analysis
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft              25
DroughtTree - Bekämpfung des Klimawandels in Burkina Faso durch trockenresistentere
     Bäume | Innerhalb der letzten 35 Jahre ist der Klimawandel in Burkina Faso durch verminderte
     Niederschläge und höhere Durchschnittstemperaturen merkbar geworden. Scholes & Biggs (2004)
     bezeichnen die Sub-Sahara Region in Afrika als Epizentrum für Nahrungsmittelknappheit in der
     Welt und erwarten, dass die Auswirkungen des Klimawandels die Situation noch verschlechtern
     werden. Das betrifft insbesondere Agro-Forestry Flächen in der Sahel Zone. Maranz (2009)
     berichtet, dass in diesen Landschaften geringerer Niederschlag und anthropogener Einfluss zu
     einer Änderung der Baumartenzusammensetzung und -nutzung führen, die nachteilig für die Be-
     völkerung ist. Im Projekt werden die Ansprüche der für die Bevölkerung wichtigen Baumarten un-
     tersucht und geeignetes, trockenresistentes Pflanzmaterial für die Betriebe erforscht.
     Projektleiter:   Thomas Geburek
     Dauer:           01.05.2017 – 31.04.2020
     sonstige nationale Förderungsprojekte BMLFUW
     Externe Partner: Centre National de Semences Forestieres (CNSF), Burkina Faso
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

26                                                                            Arbeitsprogramm 2018
3.      Institut für Waldökologie und Boden

3.1.    Strategie des Instituts

Boden-, Standorts- und Vegetations-       effizientes Hochwasserrückhaltever-      Monitoring- und Forschungsstrategie
kunde sind die Kernkompetenzen des        mögen.                                   waren dabei eine absolute Notwen-
Institutes. Das Institut ist in der                                                digkeit. Durch diese Voraussetzungen
                                          Böden – Kohlenstoffspeicherung
nationalen und internationalen For-                                                konnte die wissenschaftliche Infra-
                                          und Treibhausgasbildung
schungslandschaft bestens vernetzt.                                                struktur durch erfolgreiche Ein-
                                          Wälder stellen bedeutende Kohlen-
Der aktuelle Arbeitsschwerpunkt liegt                                              reichung in nationalen Förderpro-
                                          stoffreservoirs dar, deren Erhaltung
bei folgenden Themen, wovon fast                                                   grammen weiter ausgebaut werden.
                                          und nachhaltige Bewirtschaftung in
alle im Zusammenhang mit der
                                          Zusammenhang mit dem anthropo-
Klimaänderung stehen:                                                              Landwirtschaftliche
                                          genen Treibhauseffekt hohe Bedeu-
                                                                                   Bodenkartierung
                                          tung zukommt. 2/3 des gesamten
Waldbewirtschaftung                                                                Die Kartierung wird mit geringerer In-
                                          Kohlenstoffs des österreichischen Wal-
Hervorgegangen aus der traditionellen                                              tensität durchgeführt, die Kartierung
                                          des ist im Boden gespeichert. Eine be-
forstlichen Standortskartierung liefert                                            der noch ausständigen Gebiete (Wien
                                          sondere Bedeutung hat dabei die Mo-
die ökologische Charakterisierung                                                  West) wird aber demnächst abge-
                                          dellierung von Kohlenstoffbilanzen.
unserer Waldstandorte unentbehr-                                                   schlossen. Auf Grund dieser wert-
                                          Bei der Treibhausgasbildung in Böden
liche Grundlagen für die Bewirtschaf-                                              vollen Grundlagendaten ist das Insti-
                                          wird die Forschung auch auf landwirt-
tung. Baumartenwahl und Klima-                                                     tut auch an landwirtschaftlichen Pro-
                                          schaftlich genutzte Böden aus-
wandel, Befahrbarkeit des Bodens bei                                               jekten beteiligt (z.B. Ernährungssicher-
                                          gedehnt. Aufgrund der hohen
der Holzernte und ökologisch verträg-                                              heit in Österreich). Die digitale land-
                                          Kompetenz in diesem Sektor werden
liche Nutzung der Biomasse sind zum                                                wirtschaftliche Bodenkarte „eBOD“ ist
                                          Consultingleistungen international er-
Beispiel Themen von hoher Aktualität.                                              nach wie vor die Ressort-GIS-Appli-
                                          folgreich angeboten.
Moderne Technologien wie der Ein-                                                  kation mit den meisten Zugriffen.
satz geografischer Informations-          Ökologisches Waldmonitoring
systeme (GIS), verbunden mit der Ver-     Im Rahmen des Waldmonitorings            Schaffung von Bodenbewusstsein
fügbarkeit von Geomassendaten, er-        werden die Monitoringflächen des         Bodenkundliche Ergebnisse werden
leichtern die räumliche Analyse.          BFW betreut. Damit wurde eine wert-      vermehrt der interessierten Öffentlich-
Böden sind aber nicht nur für die         volle längerfristige Datenbasis ge-      keit und forstlichen Praxis zugänglich
Produktion von Bedeutung, sondern         schaffen, die in Forschungsprojekten     gemacht werden (Bodenseminare,
erfüllen auch eine Vielzahl ökologi-      genutzt werden kann. Eine österreich-    Waldbodenlehrpfade, Bildungspro-
scher Funktionen. So gewährleisten        weite Abstimmung mit den wichtigs-       gramme etc.) und können auch in
sie durch ihre Filter- und Puffer-        ten Partnerorganisationen und die        der Politikberatung genutzt werden.
wirkung hohe Wasserqualität und           Formulierung einer gemeinsamen                                    ERNST LEITGEB

       Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                                  27
3.2. Aufgaben und Projekte am Institut

AUFGABEN

            Informations-, Schulungs- und Servicestelle für die forstliche Standortskartierung | Ziel ist die
            kartographische Darstellung des Standortspotenzials des österreichischen Waldes nach einheitlichen
            Methoden (Anleitung zur Standortskartierung in Österreich). Derzeit sind nur etwa 15 % des österrei-
            chischen Waldes kartiert. Da keine zentrale Information darüber vorliegt, welche Flächen bereits
            kartiert sind, werden in einer Datenbank Metainformationen zu sämtlichen Kartierungen, die bekannt
            gegeben werden, gesammelt. Da bislang vorwiegend terrestrisch kartiert wird, werden GIS-gestützte
            Verfahren entwickelt und getestet. Vorgesehene Tätigkeiten sind die Erstellung von Operaten, Ent-
            wicklung GIS-gestützter Kartierungsverfahren, Aufbau einer Meta-Datenbank, Pilotkartierungen und
            Standortserkundungen in Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Stellen.
            Projektleiter:   Michael Englisch
            Beginn:          01.01.1998
            BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
            Externe Partner: LWK NÖ; Forstbetriebe (u.a. WWG Mostviertel West); LFD NÖ; LFD Tirol; AG;
                             Standortskartierung der ÖFV
            Geplante Meilensteine: -
            Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

            Monitoring der zeitlichen Veränderung von Keimbetteigenschaften in montanen Nadelrein-
            beständen | Die Verjüngungsökologie von Baumarten in der Interaktion mit Vegetation und Keim-
            bett (Humus) ist - abgesehen von Fallstudien - nur im groben Rahmen bekannt. Das Projekt liefert
            langfristig quantifizierte Aussagen (Bodenklima, Klima, Vegetationsdynamik) zur Verjüngungsöko-
            logie. Vorgesehen sind die Durchführung von Bodenfeuchte- und Bodentemperaturmessungen
            sowie meteorologischer Messungen (Dauerregistrierung), Lichtmessungen (Dauerregistrierung und
            Messzyklen) sowie Vegetations- und Humus-/Bodenaufnahmen (zyklisch); weiters die Erhebung
            von morphologischen Eigenschaften vorangebauter/naturverjüngter Laub- und Nadelhölzer auf
            den Standorten Hochwechsel und Weitra.
            Projektleiter:   Michael Englisch
            Beginn:          01.01.1996
            BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
            Externe Partner: Fürstenbergsche Güterdirektion, FV Augustiner Chorherrenstift Vorau
            Geplante Meilensteine: -
            Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

28                                                                                        Arbeitsprogramm 2018
Vegetationskundliches Informationssystem | Eine Vielzahl von publizierten Vegetationsaufnah-
men liegt nur analog vor und kann daher nicht ausgewertet werden. Die Digitalisierung ermöglicht
eine effiziente Datenauswertung. Ziel ist die Führung einer vegetationskundlichen Datenbank mit
Schnittstellen zu anderen Datensystemen des BFW, insbesondere zum standortskundlichen, bo-
denkundlichen und bodenchemischen Informationssystem. Vorgesehene Arbeiten sind die laufende
Betreuung der vegetationskundlichen Datenbank, die Eingabe von Vegetationsaufnahmen aus äl-
teren Projekten des BFW und aus der Literatur in die Datenbank.
Projektleiter: Franz Starlinger
Beginn:        01.01.1986
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Geplante Meilensteine: -
Status: Verzögerung der Arbeiten aus personellen Gründen.

Digitale Bodenkarte – Feldkartierung | Die Feldkartierung dient zur Erhebung der Bodeneigen-
schaften der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs als Datengrundlage für die analoge und
digitale Bodenkarte sowie als Basisinformation für eBOD (Bodenkarte im Geodaten-Portal). Ziel
des Projektes ist die Aufbereitung und Bereitstellung der im Gelände erhobenen Daten der Bo-
deneigenschaften der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs als Grundlage für gutachterliche
Entscheidungen sowie als Basisdatensatz für Projektbeteiligungen. Die Nutzung der eBOD ist
kostenpflichtig.
Projektleiter:   Michael Wandl
Beginn:          01.01.2002
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Externe Partner: AGES
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft               29
Digitale Bodenkarte - Ausbaustufe 1 + 2 | Das BFW ist zur Führung eines Bodeninformations-
     systems verpflichtet. Sämtliche analog vorliegende Informationen der österreichischen Bodenkarte
     (Feldkarten, Feldreinzeichnungen, gedruckte Kartenblätter, Begleitbroschüren, Profilzeichnungen
     und Analyseergebnisse) werden in ein geographisches Informationssystem übergeführt. Ziel ist die
     EDV-mäßige Aufbereitung aller zur Bodenkarte gehörigen analogen Daten. Die Einbindung der
     Bodenformenbeschreibungen, der Profildaten und -zeichnungen in die österreichweite Attribut-
     datenbank sowie die Übernahme sämtlicher Geometriedaten (Lage der Bodenformen und Profil-
     stellen) in ein geographisches Informationssystem wird umgesetzt.
     Projektleiter: Michael Wandl
     Beginn:        01.01.1998
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

     Sonstige Aufträge und Analysen Inst. 3 | Das BFW führt Bodenuntersuchungen gemäß der Ver-
     ordnung zum Forstgesetz durch. Es handelt sich dabei um Auftragsanalysen und Analysen für Dritte.
     Sämtliche Analysen beruhen auf Doppelbestimmungen. Liegen Doppelbestimmungen zu weit aus-
     einander, werden weitere Messungen durchgeführt. Für spezielle Fragestellungen können auf An-
     frage zusätzliche Parameter analysiert werden.
     Projektleiterin: Kerstin Michel
     Beginn:          01.01.2006
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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BIOSSCIENCE B5 | Die ursprüngliche Kooperation der vier mit Bodenkunde befassten
Organisationen wurde um die Universität für Bodenkunde erweitert („b5“). Ziel ist es nach wie
vor, die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln und als eine bodenkundlich kompetente An-
sprechstelle nach außen aufzutreten. Angestrebte Ergebnisse sind Analysen, Gutachten und nut-
zungsübergreifende Projekte.
Projektleiter:   Ernst Leitgeb
Beginn:          01.01.2007
BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
Externe Partner: AGES, IKT Petzenkirchen, Umweltbundesamt
Geplante Meilensteine: -
Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

      Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft           31
EFI Regional Office Central and Eastern European Countries (EFI RO CEEC) | Aufgabe des Pro-
     jektes ist die Kooperation mit dem Headquarter des CEEC an der BOKU zur Anbahnung von inter-
     nationalen Projekten und zur Teilnahme an Projektkonsortien. Wichtig ist die Identifikation von
     international relevanten Forschungsthemen und die Bildung von Netzwerken in Osteuropa zur ge-
     meinsamen Projekteinreichung.
     Projektleiter:   Robert Jandl
     Beginn:          01.01.2009
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Externe Partner: BOKU, ICAS (Rumänien), Forschungsinstitute/Universitäten Prag, Slowakei, Est-
                      land, Litauen, Bulgarien, Polen
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

     WEP-INSPIRE: INSPIRE-Umsetzung des Waldentwicklungsplanes (WEP) | Ziel ist die Erfüllung
     der INSPIRE-Richtlinie für den Waldentwicklungsplan des BMLFUW durch Erstellung von Meta-
     daten-, Darstellungs- und Download-Diensten unter Nutzung der Infrastruktur vom LFRZ. Das
     BFW hält die Daten des WEP anhand der vom BMLFUW übermittelten Datensätze aktuell, über-
     nimmt dabei die Anpassung und Aktualisierung der BFI-Grenzen an die bereits bestehenden Daten.
     Das BFW erstellt, wartet und aktualisiert die Metadaten-Darstellungs- und Download-Dienste des
     WEP. Das BMLFUW ist für die Datenharmonisierung sämtlicher Datensätze des WEP alleine
     verantwortlich.
     Projektleiter: Michael Wandl
     Beginn:        01.01.2013
     BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse
     Geplante Meilensteine: -
     Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan.

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