Arbeitsprogramm 2019 mit Vorschau 2020 2022 - Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW
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Arbeitsprogramm 2019 mit Vorschau 2020 – 2022 Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft September 2018
Inhalt Vorwort des Leiters..................................................................................3 Strategischer Ausblick der Organisationseinheiten im Planungszeitraum 1. Institut für Waldwachstum und Waldbau ...........................................7 2. Institut für Waldgenetik ...................................................................17 3. Institut für Waldökologie und Boden ...............................................31 4. Institut für Waldschutz.....................................................................45 5. Institut für Waldinventur..................................................................57 6. Institut für Naturgefahren ................................................................63 7. Forstliche Ausbildungsstätte Traunkirchen ........................................75 8. Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach................................................81 9. Bundesamt für Wald ........................................................................85 10. Direktion und Fachbereiche .............................................................91 Arbeitsprogramm 2019
Vorwort des Leiters Rückblickend betrachtet, waren die Die Themenpalette reicht von der Unternehmenskonzept des BFW ver- letzten Jahre für das BFW recht Bewirtschaftung des Waldes zum ankert. Unsere Aufgabe ist es, Ant- turbulent. Der Standort Schönbrunn Schutz vor Lawinen und Muren über worten auf aktuelle waldpolitische wurde umfassend saniert, Maria- den richtigen Umgang bei Fragen wie Bioökonomie, Holz- brunn an die BIG zurückgegeben. Schädlingsbefall bis hin zu den viel- nutzung, Klimawandel,... und gesell- Sanierungsarbeiten wurden auch in fältigen Nutzungsansprüchen an den schaftspolitische Aspekte wie Ge- der Forstlichen Ausbildungssstätte Wald von der Erholung bis hin zur sundheit, Erholung und Wohlbe- Ossiach durchgeführt, damit der Holznutzung. finden zu geben. Lehrbetrieb verbessert werden kann. Der Erfolg des BFW begründet Nach gründlichen Überlegungen Wald ist ein Zukunftsthema sich darin, dass wir fundierte Ant- wurde beschlossen, das Landschloss Unsere Gesellschaft und die Umwelt worten auf die brennenden Fragen Ort aufzugeben und an einen neuen verändern sich rasend schnell. Zu unserer Zeit geben können. Das ist Standort in Traunkirchen zu über- schnell, wie viele behaupten. Da ist die beste Visitenkarte für das Haus siedeln. Auch der Standort Innsbruck es wichtig, einen Anker zu haben, und die Mitarbeiterinnen und Mit- wurde vollständig saniert und auf der uns festhält. Was fast esoterisch arbeiter. einen zeitgemäßen Stand gebracht. anmutet, ist jedoch wissenschaftlich Das Arbeitsprogramm dient als Zusammenfassend könnte man sa- bewiesen: „Der Wald fördert unser Orientierung für die zu erledigenden gen, dass an nahezu allen Standorten Wohlbefinden“. Natürlich führt dies Aufgaben des BFW. Es soll aber auch des BFW wichtige Verbessungen an nicht nur zu neuen Marktchancen Anknüpfungspunkte für unsere der Infrastruktur getätigt wurden, da- sondern auch zu Spannungen. Wer Partner schaffen, damit mit den mit wir arbeiten können. Es darf den Wald in welchem Umfang Instituts- und ProjektleiterInnen wurden nicht nur die Gebäude, son- nutzen? Diese gesellschaftspolitische neue Ideen und Projekte entwickelt dern auch Labore, EDV, Technik,... Diskussion werden wir führen werden können. erneuert. müssen und wir sind gut beraten, Das ist wichtig, denn ohne einer aktiv an das Thema heranzugehen. PETER MAYER funktionierenden Infrastruktur kann dauerhaft keine Qualitätsarbeit er- Solides Handwerk ist gefragt bracht werden. Und die Nachfrage Auch wenn unser Alltag oftmals von nach Leistungen des BFW ist unge- mühseliger Detailarbeit bestimmt brochen. Es gibt immer mehr Frage- wird, dürfen wir die großen Leitlinien stellungen zum Wald, die an uns nicht übersehen. “Wald und Gesell- herangetragen werden. schaft“ wurde als Generalthema im Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 3
Kooperationspartner ACRP: Klima- und Energiefonds AGES: Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGROSELVITER: Dipartimento di Agronomia, Selvicoltura e Gestione del Territorio - Università degli Studi di Torino/Italien AIT: Austrian Institute for Technology AustroClim: Klimaforschungsinitiative AustroClim AUSTROFOMA: Fachmesse für Forstmaschinen in Österreich BIOSA: Biosphäre Austria - Verein für dynamischen Naturschutz BMNT: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft BOKU: Universität für Bodenkultur Wien Cemagref = IRSTEA: Groupement de Grenoble, Unité de Recherche Ecosystèmes Montagnard/Frankreich CRA-ABP: Agricultural Research Council - Agrobiology and Pedology Research Centre/Italien EnvEurope Konsortium: Environment Europe Konsortium ERSAF Lombardia: Ente Regionale per i Servizi all Agricoltura e alle Foreste/Italien FERA: The Food and Environment Research Agency/Großbritannien FFG: Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FHP: Kooperationsplattform Forst Holz Papier FMM: Forstbetrieb Franz Mayr-Melnhof-Saurau FP7-People-2011-ITN: 7. Rahmenprogramm 2011 Initial Training Networks FWF: Der Wissenschaftsfonds FVA: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg/Deutschland GBA: Geologische Bundesanstalt IFF Klagenfurt: Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt IGN: National Institute of Geographic and Forest Information/Frankreich IKT Petzenkirchen: Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt Petzenkirchen ILVO: Institute for Agricultural and Fisheries Research/Belgien INRA Orléans: The French National Institute for Agricultural Research IRSTEA: Institut national de recherche en sciences et technologies pour l'environnement et l'agriculture/Frankreich ICP Forests: International Co-operative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on Forests operating under the UNECE Convention on Long-range Transboundary Air Pollution (CLRTAP) JKI: Julius Kühn-Institut/Deutschland Land&Forst Betriebe Österreich LIECO GmbH & Co KG LFD: Landesforstdirektion LK Österreich: Landwirtschaftskammer Österreich LLK Niederösterreich: Landeslandwirtschaftskammer Niederösterreich LWF: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft/Deutschland ÖBf: Österreichische Bundesforste AG ÖKL: Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung Stiftung Fürst Liechtenstein TeSAF: Dipartimento Territorio e Sistemi Agro-Forestali (TeSAF) - Università degli Studi di Padova/Italien TU Wien: Technische Universität Wien UBA: Umweltbundesamt WSL: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
1. Institut für Waldwachstum und Waldbau 1.1. Strategie des Instituts Die nachhaltige Bewirtschaftung des und Waldökosystemmodelle einge- schaftskammern, Naturschutzprakti- österreichischen Waldes wird durch setzt, um Messergebnisse zu genera- ker, forstliche Entscheidungsträger in den Klimawandel, den steigenden lisieren und insbesondere, um Vor- Politik und Holzwirtschaft und nicht Bedarf an Holz und die sich ändern- hersagen bei sich ändernden Umwelt- zuletzt die Wissenschaft. Mit unseren den gesellschaftlichen Anforderungen bedingungen (Klimawandel) und Be- Forschungstätigkeiten wollen wir den an den Wald vor große Heraus- wirtschaftungsszenarien zu erstellen. Bogen von wissenschaftlich fundier- forderungen gestellt. Diese Heraus- Zudem sollen diese Modelle verstärkt ten Analysen bis zur Umsetzung forderungen sind gleichzeitig die genutzt werden, um auf Basis immer dieser Ergebnisse in der waldbau- Kerninhalte unserer Institutsstrategie. besser verfügbarer Inventur- und lichen Praxis spannen. Im Fokus steht die Weiterentwicklung Forsteinrichtungsdaten die Ent- Um die wissenschaftliche Kompe- von waldbaulichen Konzepten, um scheidungsfindung in der forstlichen tenz des Instituts sicherzustellen, auch unter einem sich ändernden Praxis zu unterstützen. streben wir vermehrt Publikationen Klima Waldbewirtschaftung als Unsere langjährigen Versuch- und in begutachteten wissenschaftlichen Grundlage einer Bioökonomie zu be- Monitoringdaten sowie die Kompe- Zeitschriften an. Gleichzeitig sollen treiben. Dabei gilt es, den Schutz der tenz im Bereich Waldwachstums- diese Ergebnisse für die Forstpraxis Biodiversität in Bewirtschaftungs- modellierung und Dendrochronologie und forstliche Entscheidungsträger konzepte zu integrieren bzw. diesen soll in wissenschaftlichen Projekten aufbereitet und als Praxispublikatio- im Rahmen des österreichischen weiterentwickelt werden und sind nen sowie auf Weiterbildungsver- Naturwaldreservatenetzes sicherzu- Voraussetzung für eine erfolgreiche anstaltungen und Exkursionen weiter- stellen und weitere Ökosystem- Projektaquisation auf nationaler und gegeben werden. Dieser Wissens- leistungen des Waldes (z.B. Schutz- europäischer Ebene. In vielen Projek- transfer wird durch die aktive Mit- wald) zu berücksichtigen. ten sind Kooperationen innerhalb arbeit unserer Wissenschaftler u.a. im Basis unserer Aktivitäten sind des BFW, aber auch mit langjährigen Forstverein, der ARGE Waldver- fundierte Messungen und Beobach- Partnern von Universitäten, For- edelung und Flurholzanbau, Pro Silva tungen auf unserem österreichweiten schungsinstituten und Gremien im In- Austria und dem Schutzwaldverein Netz von Dauerversuchen zu Wald- und Ausland erwünscht bzw. bereits sichergestellt. wachstum, Waldbau und Waldmoni- verwirklicht. toring sowie in Naturwaldreservaten. Zielgruppe unserer Arbeit sind Zusätzlich zu diesen empirischen Waldbewirtschafter, die forstlichen Methoden werden Waldwachstums- Berater der Länder und Landwirt- SILVIO SCHÜLER Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 7
1.2. Aufgaben und Projekte am Institut AUFGABEN Waldbauliche Versuchsflächen: Anlage und Betreuung von Versuchsflächen zur Überprüfung waldbaulicher Fragestellungen | Um geänderten Rahmenbedingungen (Lohnkosten, Holzpreise, Maschinenentwicklung, öffentliches Interesse,...) gerecht zu werden, wurden neue Bewirtschaf- tungsmodelle zur künstlichen Bestandesbegründung und Naturverjüngung, insbesondere für Laub- waldstandorte, entwickelt. Grundlagen zur Abschätzung der Wirksamkeit der Maßnahmen, des Aufwandes und der mittelfristigen Entwicklung hinsichtlich der Bestandesqualität und -sicherheit fehlen weitgehend und sollen durch diese Versuchsanlagen geschaffen werden. Ergebnisse sind quantitative und qualitative Daten sowie Informationen zur Bestandesentwicklung als Grundlage für die Beurteilung konkreter waldbaulicher Maßnahmen. Projektleiter: Werner Ruhm Beginn: 01.01.1980 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Waldwachstumskundliche Dauerversuche: Anlage und Führung von Dauerversuchsflächen zur Überprüfung waldwachstumskundlicher Fragestellungen | Die langfristige Entwicklung und die langsame Reaktion von Waldbäumen und -beständen erfordern kontinuierliche Beobachtungen über Bestandes- und Forschergenerationen hinaus zur Beurteilung von Wuchsleistung und Nach- haltigkeit. Ziel ist die Erforschung der Gesetzmäßigkeiten der quantitativen und qualitativen Wachs- tumsvorgänge von Einzelbäumen und Waldbeständen unterschiedlicher Baumarten und die Un- tersuchung des Einflusses natürlicher und anthropogener Faktoren auf das Wachstum, den Mas- sen- und Wertertrag sowie auf die Bestandessicherheit, um dadurch wichtige Grundlagen für eine Optimierung waldbaulicher Maßnahmen zu liefern. Angestrebte Ergebnisse sind quantitative und qualitative waldwachstumskundliche Daten hoher Konsistenz als Grundlage für unterschiedliche Forschungsfragestellungen. Projektleiter: Ferdinand Kristöfel Beginn: 01.01.1882 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 8 Arbeitsprogramm 2019
Koordinationen aller Aktivitäten im Rahmen von Forest Focus auf Level I und Level II | Koor- dination der Aufgaben des National Focal Centre im Rahmen des Europäischen Waldschadenspro- grammes unter der Genfer Luftreinhaltekonvention. Jährliche Waldzustandsdaten, nationaler Beitrag zur transnationalen Waldzustandsdatenbank, periodische Berichte Projektleiter: Ferdinand Kristöfel Beginn: 01.01.2003 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Naturwaldreservate-Programm (NWR-Management und Systemerhaltung) | Der Ansatz des Österreichischen NWR-Programmes geht von der Repräsentativität der ausgewiesenen NWR in Ab- hängigkeit vom Vorkommen der potenziellen natürlichen Waldgesellschaften in den einzelnen Wuchs- gebieten aus. Für jedes der 22 Wuchsgebiete soll jede darin vorkommende Waldgesellschaft in mindestens einem Naturwaldreservat erfasst werden. Zu den Aufgaben des Programms zählen die Erhaltung der eingerichteten NWR, der Ausbau des österreichischen NWR-Netzes, die Abstimmung des NWR-Netzes mit internationalen Verpflichtungen, die Sicherung der bestehenden Basis- Monitoringeinrichtungen, Wiederholungsaufnahmen in periodischen Abständen, der Ausbau des NWR-Informationssystems, Ausbau und Sicherung des NWR-Archives, Neubewertungen wenn er- forderlich, Bereitstellung und Nutzung der NWR für Forschungszwecke, Nutzung für Öffentlich- keitsarbeit und für Aus- und Weiterbildung. Projektleiter: Georg Frank Beginn: 01.01.1995 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 9
Intensivbeobachtungsflächen Level II | Die kontinuierliche Erfassung des Waldzustandes und der wesentlichen Einflussfaktoren wurde im Rahmen von Life+ an neue Fragestellungen angepasst und weiter harmonisiert. Waldumweltmaßnahmen können nur auf Grund quantitativer und qua- litativer Informationen in Bezug auf Klimaänderung, Luftverschmutzung, Biodiversität und Wald- zustand getroffen werden, wofür ein kontinuierliches Monitoring unentbehrlich ist. Das BFW stellt die Fortführung der Arbeiten auf den "core plots" der Monitoringflächen Level II wie auch die Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen des FFCC, die Durchführung der Ringtests und die Mit- wirkung am Expert Panel Growth sicher. Projektleiter: Ferdinand Kristöfel Beginn: 01.07.2011 Auftragsforschung BMNT Externe Partner: vTI Eberswalde, WSL Birmensdorf Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Natura 2000 und Waldbewirtschaftung - Bearbeitung naturschutzfachlicher und forst- fachlicher Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Natura 2000-Netzwerkes in Waldgebieten | Die Richtlinien 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie, novellierte Fassung 2009/147/EWG) und 92/43/EWG (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) bilden zusammen das Schutz- gebiets-Netzwerk "Natura 2000". Die vollständige Umsetzung dieses Europäischen Netzwerkes ist rechtlich verpflichtend. Die konkrete Ausweisung und Verordnung der Natura 2000-Schutzgebiete (Europa-Schutzgebiete) obliegt den Bundesländern und erfolgt in mehreren Phasen. Bislang bestehen Unsicherheiten hinsichtlich des Ausweisungsbedarfes bestimmter waldbezogener Arten und Lebensräume, aber auch der Entwicklung konkreter integrativer Bewirtschaftungs- konzepte, die im Rahmen dieser Aufgabe bearbeitet werden. Projektleiter: Georg Frank Beginn: 01.10.2015 Aufgabe im Rahmen von EU-Programmen Externe Partner: BMNT, Forst- und Naturschutzabteilungen der Landesregierungen, PRÄKO, LAND&FORST Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 10 Arbeitsprogramm 2019
PROJEKTE SUSTREE: Conservation and sustainable utilization of forest tree diversity in climate change | Das Hauptziel von SUSTREE ist die Förderung der Anpassung der Waldökosysteme an den Klimawandel durch die Förderung und damit grenzüberschreitende adaptive Bewirtschaftung von waldgenetischen Ressourcen. Basierend auf nur national verfügbaren Kenntnissen über die Baumartenverteilung liefert SUSTREE Ergebnisse in harmonisierten Karten und Richtlinien für die transnationale Saatgutverwendung und forstlichem Vermehrungsgut. Pilotanwendungen in staat- lichen Forstbetrieben dokumentieren die Verwendbarkeit der eingeführten Instrumente für die Waldbewirtschaftung. Projektleiter: Silvio Schüler Dauer: 01.08.2016 - 31.10.2019 EU-Forschungskooperation Interreg Central Europe Externe Partner: Czech University of Life Sciences Prague, Czech Republic; National Forest Centre, Slovakia; National Agricultural Research and Innovation Center, Hungary; Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries, Germany; Forest Research Institute, Poland; ÖBf. Austria; National Food Chain Safety Office, Hungary; Bavarian Office for Forest Seeding and Planting, Germany Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 11
„Wald nützen & Klima schützen“: Durchforstung als Instrument zur Entwicklung stabiler Waldökosysteme, Förderung nachhaltiger Biomassenutzung und Klimaschutz | Zahlreiche Studien belegen, dass die nachhaltig verfügbare Holzbiomasse nur teilweise genutzt wird, obwohl aus bringungstechnischen, ökonomisch-ökologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten nichts gegen eine Nutzung spricht. Dies betrifft vor allem Vornutzungen. Neben Durchforstungs- rückständen im Großwald gibt es insbesondere im Kleinwald ungenutzte Potentiale. Darüber hinaus hat eine Untersuchung zur Treibhausgasbilanz der österreichischen Holzwertschöpfungskette gezeigt, dass sich die Holznutzung im österreichischen Wald vor allem durch den Effekt der ver- miedenen Emissionen aus Substitutionsprodukten (z.B. Verwendung von Holz anstatt von Stahl oder fossiler Energieträger) außerordentlich positiv auf die Treibhausgasbilanz auswirkt. Die Nutzung von Holz ist daher eine wichtige Maßnahme zum aktiven Klimaschutz. Projektleiter: Thomas Ledermann Dauer: 01.01.2017 - 31.10.2019 EU-Forschungskooperation Förderung Ländliche Entwicklung Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 12 Arbeitsprogramm 2019
CARE4Paris: Klima-Wandel-Anpassung zur Erreichung einer Kohlenstoff-effizienten Forst- Holzkette (inkl. Politikentscheidungs-Tool) - Bewertung von unterschiedlichen Entschei- dungspfaden zur Unterstützung des Parisabkommens | Im Projekt werden die Klimawandel- Effekte sowie die Klima-Wandel-Anpassungseffekte auf die Treibhausgasbilanz des Österreichischen Waldes und der stofflich sowie energetisch genutzten Holzprodukte aus österreichischem Holz (inklusive vermiedener Emissionen durch Holzeinsatz) bis ins nächste Jahrhundert modelliert. Dies wird anhand verschiedener Klimawandel- und Bewirtschaftungs-Szenarien und mittels einer Reihe von Modellen sowie ausgehend von der gegenwärtigen Waldausstattung und dem Holzeinsatz in Österreich durchgeführt. Zudem werden die ökonomischen Auswirkungen durch die Klimawandel- Effekte sowie die Klimawandel-Anpassungseffekte auf die gesamte österreichische Wald-Holzkette untersucht. In einem eigenen Workpackage werden mittels Stakeholder-Einbindung und -Prozessen Möglichkeiten zur THG-optimierten bzw. klimawandeloptimierten Anpassung des österreichischen Waldes und der folgenden Erzeugung von Holzprodukten für stoffliche und energetische Nutzung erarbeitet. Projektleiter: Thomas Ledermann Dauer: 17.04.2017 – 16.04.2019 sonstige nationale Förderungsprojekte Klima- und Energiefonds Externe Partner: Umweltbundesamt; BOKU; Kompetenzzentrum Holz GmbH Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 13
MoreSeedsAdapt: Abschätzung von Bedarf und Angebot an forstlichem Vermehrungsgut zur Anpassung an den Klimawandel | Der Klimawandel führt zu starken Veränderungen der Stand- ortsverhältnisse unserer Baumarten. Eine wesentliche Anpassungsmaßnahme, um diesen Verände- rungen zu begegnen, ist der Anbau anderer Baumarten oder die Nutzung anderer Samenherkünfte, welche besser an zukünftige Verhältnisse angepasst sind bzw. ein höheres Anpassungspotenzial besitzen. Derartige Maßnahmen verlangen Änderungen in der Saatgutproduktion sowie der Forst- pflanzenanzucht. Darüber hinaus ist der Saatgutbedarf von zahlreichen ökonomischen Faktoren (z.B. Holzmärkte) abhängig, aber auch von den politischen Rahmenbedingungen, die durch politi- sche Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene getroffen werden. Die Ziele des Projektes MoreSeedsAdapt sind: 1) die Identifizierung der wichtigsten Klimafaktoren und Wetterverläufe, welche die variable Samenproduktion bedingen; 2) eine Analyse der ökonomischen und sozioökonomischen Einflussfaktoren auf die Forst- pflanzenproduktion; 3 eine Abschätzung des Bedarfs an Forstpflanzen unter verschiedenen Anpassungsstrategien für die wichtigsten Baumarten in Österreich; 4) die Entwicklung von Szenarios für die zukünftige Forstpflanzenproduktion auf Basis des er- warteten Bedarfs an Forstpflanzen und des möglichen Angebots an Samen. Projektleiter: Silvio Schüler Dauer: 01.04.2017 – 31.03.2020 sonstige nationale Förderungsprojekte Klima- und Energiefonds Externe Partner: Universität für Bodenkultur Wien; Kompetenzzentrum Holz GmbH; Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 14 Arbeitsprogramm 2019
NEUE PROJEKTE Eiche klimafit?! | Das Österreichische Naturwaldreservate-Netz bildet das Vorkommen der 4 Eichenarten und deren Vorkommen in den Waldgesellschaftsgruppen Eichen-Hainbuchenwald, Subkontinentaler Eichenmischwald, Flaumeichenwald und Bodensaurer Eichen-Kiefernwald gut ab. Langfristiges Ziel ist die Konzeption und Einrichtung eines langfristig nutzbaren Monitoring- Netzwerkes, das die Untersuchung der Bestandesdynamik insbesondere der Eichen-dominierten Waldgesellschaften seit der Einrichtung der NWR unter besonderer Berücksichtigung des Klima- wandels im Hinblick auf Mortalität, Baumartenanteile, Verjüngung, Biomasse und naturschutz- fachliche Aspekte (Natura 2000) ermöglicht. Projektleiter: Georg Frank Dauer: 01.01.2018 – 31.12.2019 EU-Forschungskooperation Förderung Ländlicher Entwicklung Externe Partner: Eigentümer der Naturwaldreservate Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. REFOCus: Resiliente Auwälder als ökologische Korridore im Biosphärenpark Mur-Drau-Donau | Der grenzüberschreitende Biosphärenpark Mur-Drau-Donau ist das größte Flussschutzgebiet Europas. Die hier vorkommenden Auwälder spielen eine wichtige ökologische Rolle, sind jedoch durch die Flussverbauung, Krankheiten (u.a. Eschentriebsterben) und invasive Arten bedroht. Im Projekt REFOCus sollen die wichtigsten ökologischen Probleme der bewirtschafteten Auwälder außerhalb der Kernzonen des Schutzgebietes durch grenzüberschreitende Aufnahmen identifiziert werden und waldbauliche Maßnahmen für die Bewirtschaftung der Waldflächen vorgeschlagen werden. Diese Maßnahmen sollen auf Demonstrationsflächen erprobt und für die Praxis verfügbar gemacht werden. Projektleiter : Silvio Schüler Dauer: 01.06.2018 – 31.05.2021 EU-Forschungskooperation Interreg DANUBE Externe Partner: Slovenian Forestry Institute – SFI; Croatian Forest Research Institute – CFRI; National Agricultural Research and Innovation Centre – NARIC; University of Novi Sad, Institute of Lowland Forestry and Environment - ILFE Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 15
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2. Institut für Waldgenetik 2.1. Strategie des Instituts Minderung der Folgen des Klima- versuchen erhoben werden. Die Stei- der Waldgenetik zukünftig ent- wandels, innerartliche Biodiversität gerung der Leistungsfähigkeit nimmt wickeln wird. Kooperationsmöglich- und Erhöhung der Produktivität der für die Arbeiten des Instituts einen keiten im Rahmen der Förderung Wälder sind die drei wichtigsten höheren Stellenwert ein als in der der ländlichen Entwicklung sollen zu- Kernthemen des Instituts. Dabei Vergangenheit. künftig verstärkt genutzt werden, um werden wir uns auch in Zukunft mit Ausnahmslos werden alle For- die Forstbetriebe mit optimiertem den genetischen Informationen der schungsprojekte in enger Koopera- Saat- und Pflanzgut zu versorgen und Waldbäume beschäftigen sowie die tion mit anderen Forschungsinstitu- so zur Erhaltung einer leistungs- Dynamik, wie sich die genetische Zu- ten, Universitäten, Landwirtschafts- fähigen Forstwirtschaft beizutragen. sammensetzung von Waldbeständen kammern, Anbauverbänden und Dies gilt insbesondere für die Neuge- in Zeit und Raum verändert, anhand Forstbetrieben des In- und Auslandes staltung des österreichischen Plan- von Modellen und molekularen umgesetzt. Diese ausgeprägte natio- tagenprogrammes. Der Bereich in Methoden untersuchen. Dabei ist es nale und internationale Vernetzung der Entwicklungshilfe (Research-for- Ziel, genetische Erkenntnisse in Maß- ist für das Institut für Waldgenetik Development) wird fortgeführt und nahmen von größter Bedeutung, hat eine sehr fokussiert sich in den nächsten Jahren 1) zur Förderung der Biodiversität, lange Tradition und wird auch in Zu- auf den afrikanischen Kontinent. Das 2) zur genetisch-nachhaltigen und kunft konsequent weitergeführt. Der Bundesamt für Wald wird im Bereich produktionssteigernden Bewirt- Anspruch des Instituts an eine hohe des forstlichen Vermehrungsgutes schaftung der Wälder, wissenschaftliche Reputation ist da- vom Institut fachlich unterstützt. bei nicht Selbstzweck, sondern ist Wir werden weiterhin versuchen, 3) zum Schutz und Management eine wichtige Voraussetzung, nicht unsere Forschungsergebnisse für die wertvoller genetischer Ressour- nur für unsere erfolgreiche Dritt- Entscheidungsträger in Politik und cen und mitteleinwerbung, sondern auch für Praxis gut aufzubereiten und medial 4) zur Förderung der Anpassungsfä- eine fundierte Beratung des Ressorts attraktiv zu gestalten. higkeit komplexer Waldökosys- und der Forstwirtschaft. Ein Erfolg teme wird aber nicht ausnahmslos von un- in die Praxis umzusetzen. serer Leistungsfähigkeit bestimmt, sondern wir sind auch davon ab- THOMAS GEBUREK Unsere Arbeiten basieren auf Labor- hängig, wie sich der drittmittel- untersuchungen und auf Daten, finanzierte Forschungssektor auf na- welche in meist langfristigen Feld- tionaler und EU-Ebene im Bereich Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 17
2.2. Aufgaben und Projekte am Institut AUFGABEN Molekulargenetische Untersuchungen von forstlichem Vermehrungsgut | Genetische Kontrolle der Ernte und des Handels mit forstlichem Vermehrungsgut. Die Aufgaben sind: Amtliche Kontrolle von forstlichem Vermehrungsgut; Überwachung des Verkehrs und unerlaubten Transfers von forst- lichem Vermehrungsgut; Entwicklung von genetischen Methoden (DNA-Analysen) zur Identitäts- prüfung von Saatgut und Durchführung solcher Identitätsprüfungen; Entwicklung einer Datenbank mit genetischen Daten ausgewählter Baumarten als Grundlage der Identitätsprüfungen und für gutachterliche Tätigkeiten; Verantwortung für die Lagerung und Bereithaltung (ausgewählte Baum- arten mit mangelnder Langzeitlagerfähigkeit werden ausgepflanzt) der einlangenden Saatgutbe- legproben für einen Zeitraum von 10 Jahren als Referenzmaterial, u. a. für die Beurteilung von Ei- genschaften (genetisch, biochemisch, Wuchsformen, Phänologie) und für Vergleichsuntersuchungen zur Klärung von herkunftsspezifischen Fragen. Projektleiter: Berthold Heinze Beginn: 01.01.2002 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Nachhaltige Nutzung und Erhaltung von genetischen Ressourcen im Wald | Die Sicherung forstlicher Produktionsfaktoren schließt genetische Ressourcen ein, welche durch Habitatverlust, Wildeinfluss, Klimawandel etc. in ihrer Existenz bei bestimmten Baumarten bedroht sind. Die Ar- beiten implementieren die Resolution S2-Erhaltung der genetischen Ressourcen der Wälder (Auftrag BMLF Zl. 54100/03- VA5/86, 15.04.1986). Die Maßnahmen werden mit nationalen Verpflichtungen [z.B. Nationales Biodiversitätsmonitoring (CBD, MCPFE)] abgestimmt. Vorgesehene Arbeiten sind die Revision und Neuinstallation von Generhaltungsbeständen sowie die Betreuung der Plantagen und Saatgutbeerntungen. Projektleiter: Thomas Geburek Beginn: 01.01.1986 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Externe Partner: EUFORGEN; LFD der Bundesländer Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 18 Arbeitsprogramm 2019
Forstpflanzenverkauf Versuchsgarten | Der Versuchsgarten Tulln ist eine registrierte Forstbaum- schule. Die produzierten Pflanzen werden entweder BFW-intern für Versuchszwecke verwendet oder an private Forstpflanzenerzeuger, den Gartenhandel und an Waldbesitzer verkauft. Ein Schwer- punkt liegt derzeit auf Biomasse, d. h. Pappel, Weide, Robinie. Künftig sollen seltene Baumarten wie Wildobst, Ulme, Erle und Esche forciert werden. Ziel ist die Versorgung der österreichischen Waldbesitzer mit hochqualitativem Pflanzgut von einer möglichst hohen Anzahl von Waldbaumarten und Herkünften, insbesondere der seltenen Arten und für Versuchsanbauten. Projektleiter: Heino Konrad Beginn: 01.01.2012 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Untersuchung von Forstsaatgut | Gemäß Forstlichem Vermehrungsgutgesetz sind verpflichtende Laboruntersuchungen von forstlichem Saatgut vorgeschrieben, sofern das Saatgut in Verkehr ge- bracht werden soll. Das BFW verfügt über das einzige in Österreich fachlich befähigte Forstsaat- gutlabor. Saatgut-Untersuchungsberichte werden für Saatguthändler und Beerntungsunternehmer erstellt. Die Saatgutprüfungen beinhalten die Untersuchung auf Reinheit, Tausendkorngewicht, Keimfähigkeit bzw. Lebensfähigkeit. Alle Prüfmethoden entsprechen den international üblichen Verfahren der International Seed Testing Association (ISTA) oder sind an diese angelehnt. Projektleiter: Jan-Peter George Beginn: 01.01.2012 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 19
Anlage und Betreuung von Versuchen zur Prüfung von forstgenetischen Ressourcen (Nadel- baumarten) hinsichtlich Leistungssteigerung und Angepasstheit | Die innerartliche Variabilität der Mehrzahl der forstlich relevanten Nadelholzarten ist hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Standorts- tauglichkeit (insbesondere in Hochlagen) und Anpassungsfähigkeit weitgehend unbekannt. Die Bedeutung von geeignetem Ausgangsmaterial (Herkunfts- und Sortenauswahl) für die Bestandes- begründung zur Leistungssteigung soll für die forstliche Praxis sichtbar werden. Die Erfassung der innerartlichen (= genetischen) Variabilität (Biodiversität) wird in Feldversuchen mittels quantitativ- genetischer Methoden (z.B. Abschätzung genetischer Komponenten) und Laboruntersuchungen durchgeführt. Weiters wird die Wuchsleistung erhoben. Projektleiter: Jan-Peter George Beginn: 01.01.2003 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Externe Partner: Gebietsbauleitungen der WLV Tirol und Vorarlberg Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Anlage und Betreuung von Feldversuchen bei Laubbaumarten insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel | Die innerartliche Variabilität der Mehrzahl der forstlich relevanten Laubbaum- arten hinsichtlich ihrer Standortstauglichkeit (z.B. Holzqualität, Vitalität) und Anpassungsfähigkeit ist weitgehend unbekannt. Im Projekt wird die innerartliche (= genetischen) Variabilität (Biodiver- sität) der vom Klimawandel vermutlich begünstigten Laubbaumarten an anpassungsrelevante Merkmale durch quantitativ-genetische Methoden (z.B. Abschätzung genetischer Komponenten) erfasst, weiters werden die Eigenschaften forstgenetischer Ressourcen in Hinblick auf einen Anbau im kollinen und submontanen Bereich beurteilt und wird das Wissen an die forstliche Praxis ver- mittelt. Projektleiter: Jan-Peter George Beginn: 01.01.2003 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 20 Arbeitsprogramm 2019
Aufbereitung und Lagerung der gesetzlich vorgeschriebenen und an das BFW für Kontroll- zwecke gesendeten Einzelbaumsaatgutproben | Laut Forstlichem Vermehrungsgutgesetz 2002 ist bei der Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut vom Beernter eine Einzelbaumprobe von jedem Einzelbaum zu entnehmen und zusammen mit einer Kopie des Stammzertifikats dem Bun- desamt für Wald zu übermitteln. Diese Einzelbaumprobe dient als Rückstellprobe für etwaige Be- anstandungen der Beerntung bzw. bei späterem Inverkehrbringen des Saatguts und der Forst- pflanzen. Das BFW führt die einzelbaumweise Klengung von Nadelbaumsamen durch, verpackt und lagert die Proben im Kühlhaus Tulln und führt die Samenbücher. Projektleiter: Jan-Peter George Beginn: 01.09.2012 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 21
NEUE AUFGABEN Bienen-DNA - Verwandtschaftsanalysen und DNA-Tests | Obwohl es in Mitteleuropa kaum mehr wildlebende Bienenvölker geben dürfte, beeinflussen sich Bienenstöcke bis in mehrere Kilo- meter Entfernung, da die natürliche Begattung von Königinnen durch Drohnen in der weiteren Umgebung des Bienenstockes stattfindet. Die genetische Zugehörigkeit ist für Bienenhalter nach äußerlichen Kriterien und Verhaltensmerkmalen nur schwer zu bestimmen, daher besteht Bedarf nach objektiven Untersuchungsmethoden. DNA-Tests sind eine solche Möglichkeit; sie können Klarheit über die genetische "Reinheit" oder über mögliche Einkreuzungen liefern. Das ist besonders wichtig für die Umgebung von so genannten Belegstellen (Zuchtstationen), die einen möglichst bienenfreien Radius von mehreren Kilometern aufweisen sollen. Projektleiter: Berthold Heinze Beginn: 01.06.2018 sonstige Aufträge national Aufgabe Externe Partner: Verein ARCHE AUSTRIA; Verein Austria Mellifera Züchter (AMZ); Verein Imkerinnen und Imker Wien West Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Saatgutbeerntung und -verkauf von den Plantagen des BFW | Die Sicherung forstlicher Pro- duktionsfaktoren schließt genetische Ressourcen ein, welche bei bestimmten Baumarten durch Habitatverlust, Wildeinfluss, Klimawandel, etc. in ihrer Existenz bedroht sind. Die Bereitstellung von ausreichend Saatgut für die Versorgung der Baumschulen zur Produktion von angepasstem und hochwertigem Vermehrungsgut ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Stabilität und Leis- tungsfähigkeit der österreichischen Wälder. Projektleiter: Heino Konrad Beginn: 01.01.2018 sonstige Aufträge national Aufgabe Externe Partner: LFD der Bundesländer Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 22 Arbeitsprogramm 2019
PROJEKTE ESCHE: Bedrohtes Erbgut Esche | Das Eschentriebsterben – hervorgerufen durch den einge- schleppten Pilz Hymenoscyphus fraxineus – hat sich seit mehreren Jahren über ganz Österreich ausgebreitet. Diese Krankheit schädigt die Bäume massiv, führt zu Zuwachsverlusten oder gar zum Absterben der Esche. Bis zu 5 % aller Klone sind in österreichischen Saatgutplantagen wenig anfällig oder resistent gegenüber dem Triebsterben. Aufgrund dieser Tatsache ist die Auslese resistenter Bäume eine sehr erfolgversprechende Möglichkeit für Forstwirtschaft und Naturschutz, gesunde Eschenpopulationen für zukünftige Aufforstungen und Renaturierungsprojekte zusam- menzustellen. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Erfassung der genetischen Vielfalt der Esche und ihrer Resistenz in ganz Österreich. Ziel des Projektes ist es daher, mehrere hundert „re- sistente“ Genotypen auszulesen, die genetische Vielfalt der Esche in Österreich zu erhalten und eine Zuchtbasis von resistenten Klonen aufzubauen. Projektleiter: Thomas Geburek Dauer: 03.08.2015 – 02.08.2019 sonstige nationale Förderungsprojekte, Landwirtschaftskammer Österreich, Landesforstdirektionen, Forstsektion, Landesnaturschutzabteilungen Externer Partner: Universität für Bodenkultur, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 23
MEDIA-ESCHE: Mediale Projektbegleitung ESCHE | Für waldgenetische Themen ist die allge- meine Öffentlichkeit nur sehr schwer zu begeistern. Die Inhalte des Projektes "Bedrohtes Erbgut Esche" sind allerdings von hohem allgemeinem Interesse, da hier auch Privatleute eingebunden werden bzw. die Esche eine hohe kulturelle Bedeutung in Europa hat. Daher soll durch mediale Projektbegleitung ein weites Publikum erreicht werden, um die Projektinhalte in der Öffentlichkeit zu präsentieren; von der Darstellung des Problems, über die wissenschaftliche Arbeit bis hin zum Endergebnis sollen alle Teilaspekte abgebildet werden. Konkretes Ziel des Kleinprojektes ist die Produktion eines Dokumentarfilmes über das Projekt, der letztlich im ORF bzw. als Lehrfilm Ver- wendung finden soll. Projektleiter: Thomas Geburek Dauer: 01.10.2015 – 31.08.2019 sonstige nationale Förderungsprojekte Naturschutzabteilung Land Salzburg Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Tannen-Seq: Weißtannen Genom-Sequenzierung | Bisher wurde die Tanne in Österreich mittels Isoenzymen (Breitenbach et al. 1997) untersucht. Dabei wurden Unterschiede zwischen Ost- und West-Tannen festgestellt und eine Übergangszone zwischen Salzach und Traun postuliert. In weiterem geographischen Kontext besteht eine postglaziale Übergangszone südöstlich von Österreich in Slowenien und Bosnien (Gömöry et al. 2004). Es gibt keine systematischen Herkunftsversuche mit österreichweit vertretenen Tannen-Herkünften. Das Projekt kann deshalb neue Ansätze zur Differenzierung der Tanne in Österreich liefern, die dringend benötigt werden, wenn die Tanne gefördert werden soll. Projektleiter: Berthold Heinze Dauer: 01.12.2016 – 01.03.2019 sonstige nationale Förderungsprojekte BMNT, Landwirtschaftskammer Österrreich Forstabteilung; Vorarlberger, Steiermärkische, Salzburger, Oberösterreichische, Niederöster- reichische, Kärntner, Tiroler Landesregierung Externe Partner: Landwirtschaftskammer Österreich, Fondazione Edmund Mach Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 24 Arbeitsprogramm 2019
HistoArt: Arealbildung bei Buchenwald-Unterwuchsarten – ein synthetischer Zugang basierend auf vergleichender Phylogeographie und Arealmodellierung | Im Rahmen des Projekts wird die Arealentwicklung von sechs Arten untersucht, die eine starke Bindung an die häufigste Baumart Zentraleuropas, die Rotbuche (Fagus sylvatica), aufweisen. Wir wollen außerdem eine zentrale Frage der historischen Ökologie beantworten, ob die Buchenwald-Unterwuchsarten gemeinsam als Pflanzengesellschaft auf die klimatischen Veränderungen während und seit der letzten Eiszeit reagiert haben oder die Reaktion artspezifisch war. Basierend auf diesem Wissen soll geklärt werden, ob die Buchenwald-Unterwuchsarten sich nacheiszeitlich langsamer ausgebreitet haben oder ihre ökologische Nische schmäler ist als jene der Buche. Sowohl das Ausbreitungspotential als auch die ökologischen Ansprüche werden als Erklärung dafür herangezogen, dass die Mehrzahl der Buchenwald-Unterwuchsarten auf einem, zum Teil kleinen Bereich des Buchenareals begrenzt ist. Die zu erwartenden Ergebnisse des Projekts werden sowohl eine tiefgehende Synthese der Eis- zeitrefugien sommergrüner Laubwälder erlauben, als auch einen wesentlichen Beitrag zum Ver- ständnis der Rolle der Refugien in der Genese ihrer Biodiversität liefern. Projektleiter: Christoph Dobes Dauer: 01.02.2017 – 31.03.2020 sonstige nationale Förderungsprojekte FWF Externe Partner: Institute of Botany, University of Innsbruck; Real Jardín Botánico,Madrid; Department of Conservation Biology, Vegetation and Landscape Ecology, University of Vienna; Vienna Institute for Nature Conservation and Analysis Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 25
NEUE PROJEKTE Chrysomixa-Fichte - genetische Resistenz der Fichte gegenüber Fichtennadelblasenrost als Werkzeug zur Aufforstung natürlicher Bestände im alpinen Raum | Natürliche Bestände der Fichte im alpinen Raum sind einer Reihe von biotischen und abiotischen Stressoren ausgesetzt. Zu den biotischen Stressoren gehört die Wirts-Parasit-Beziehung zwischen der Fichte und dem Fichten- nadelblasenrost (Chrysomixa rhododenrii), welcher zeitweise epidemieartig im Westen Österreichs auftritt. Die genetischen Grundlagen der Resistenz gegenüber dieser Pilzerkrankung sind bis heute unerkannt. Das vorliegende Projekt versucht, mittels quantitativer und molekulargenetischer Ver- fahren über die genetischen Grundlagen der natürlichen Abwehr gegen biotische Krankheitserreger einer wichtigen Waldbaumart besser zu verstehen. Projektleiter: Jan-Peter George Dauer: 01.03.2018 - 31.12.2019 sonstige nationale Förderungsprojekte FWF Externe Partner: Universität Innsbruck Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan 26 Arbeitsprogramm 2019
Potentiale verschiedener Züchtungspraktiken der Fichte zur Verbesserung der Produktions- leistung | Bis vor wenigen Jahren waren die zentralen Themen der forstgenetischen Forschung der Fichte in Österreich die Versorgungssicherheit mit Saatgut und die Stabilität und Angepasstheit von Beständen vor allem in Hochlagen. Eine höhere Produktionsleistung der Fichte hat in den ver- gangenen Jahrzehnten nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Dies hat sich durch den vermehrten Absatz von Holz als Brennstoff (Hackschnitzel- und Pelletsheizungen) geändert. Neben waldbauli- chen Praktiken hat sich weltweit die Züchtung von schneller wachsenden Genotypen verschiedenster Nadelbaumarten als wichtigster Faktor zu höherer Produktivität herausgestellt. Aufbauend auf den vorhergehenden Fichtenprojekten (u.a. mit FHP), in denen die genetische Vielfalt und die breite Variation in Wuchsleistung, Holzeigenschaften und in Trockeneigenschaften für österreichische Fichten bestätigt werden konnten, soll im vorliegenden Projektvorhaben die unmittelbare Umset- zung dieser Erkenntnisse in Züchtungsvorhaben evaluiert und initiiert werden. Projektleiter: Jan-Peter George Dauer: 01.09.2019 – 31.12.2020 Auftragsforschung Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP), Arbeitskreis Forschung und Normung Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan JUPRET - Juniperus procera in Äthiopien – Entwicklung eines Konzeptes für eine nachhaltige Versorgung mit forstlichem Vermehrungsgut in Äthiopien | Global gesehen hat Äthiopien eines der ehrgeizigsten Programme zur Wiederbewaldung degradierter Flächen mit Forest Landscape Restoration (FLR) initiiert. Ziel ist es, mehr als 20 Millionen Hekar wiederaufzuforsten und die forstliche Saatgutversorung mit Juniperus procera zu stärken, damit standortsangepasstes Pflanzgut für die Wiederbewaldung zur Verfügung steht. Juniperus procera ist die Schlüsselbaumart für die Bergregionen in Ostafrika. Darüber hinaus soll das Wissen um die Baumart deutlich verbessert werden. Projektleiter: Thomas Geburek Dauer: 01.09.2018 - 31.08.2020 sonstige nationale Förderungsprojekte BMNT Externe Partner: ICRAF, Nairobi; EEFRI, Addis Abeba Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 27
QEsche - Untersuchungen zur Resistenzzüchtung gegen das Eschentriebsterben an der Quirl- Esche in Österreich | Das Eschentriebsterben – hervorgerufen durch den aus Ostasien einge- schleppten Pilz Hymenoscyphus fraxineus (Eschen-Stengelbecherchen) – hat sich seit mehreren Jahren über ganz Österreich ausgebreitet. Neben der hochanfälligen und europaweit schwer ge- schädigten Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) ist die in Österreich vor allem in den Marchauen vorkommende Schmalblättrige Esche oder Quirl-Esche (F. angustifolia) ebenfalls hochanfällig. Um das autochthone, durch das Eschentriebsterben gefährdete Vorkommen von F. angustifolia im Be- reich der Marchauen zu erhalten, wird angestrebt, gering bis nicht geschädigte Eschen über alle Altersklassen im natürlichen Verbreitungsgebiet auszuwählen und eine Klon- und Nachkommen- schaftsprüfung zur Beurteilung des Resistenzniveaus der ausgewählten Bäume anzulegen. Damit soll langfristig die Grundlage für die Anlage von Samenplantagen mit resistenten Exemplaren dieser Eschenart geschaffen werden. Projektleiter: Heino Konrad Dauer: 01.07.2018 – 30.06.2021 EU-Forschungskooperation Förderung Ländlicher Entwicklung Externe Partner: Stiftung Fürst Liechtenstein – Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf, Forstverwaltung Naturreservat Marchauen, Erzbistum Wien – Forstamt Kirchberg, Agrargemeinschaft / Waldgenos- senschaft Drösing, Agrargemeinschaft / Waldgenossenschaft Ringelsdorf, Agrargemeinschaft Zis- tersdorf, Privater Forstbetrieb Magrutsch Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 28 Arbeitsprogramm 2019
Phylogenomik der Subtribus Malinae - Die Lösung eines evolutionären Rätsels: die stammesgeschichtliche Entfaltung des Apfels und seiner nächsten Verwandten | Hybridisierung, Polyploidie (der Besitz von mehr als zwei Chromosomensätzen) und Apomixis (asexuelle Fort- pflanzung über Samen) bilden gemeinsam ein evolutionäres Syndrom von zentraler Bedeutung für die organismische Differenzierung in einer Reihe von großen Pflanzenfamilien wie beispielsweise den Korbblütlern, Hahnenfußgewächsen oder Rosengewächsen. Unser Projekt zielt auf die Aufklä- rung der Bedeutung dieses Syndroms für die organismische Differenzierung in der sogenannten Subtribus Malinae (der Verwandtschaft von Apfel und Birne, die über 25 Gattungen umfasst und nordhemisphärisch verbreitet ist) mit einem Schwerpunkt auf der Gattung Crataegus (dem Weiß- dorn, in dem sich eine Reihe medizinisch wichtiger Arten finden) ab. Projektleiter: Christoph Dobes Dauer: 01.09.2018 – 31.03.2022 sonstige nationale Förderungsprojekte FWF Externe Partner: Charles University Praha; Russische Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 29
30 Arbeitsprogramm 2019
3. Institut für Waldökologie und Boden 3.1. Strategie des Instituts Böden sind das Fundament unserer Böden – Kohlenstoffspeicherung strategie waren dabei eine absolute Wälder, fundierte Kenntnisse über und Treibhausgasbildung Notwendigkeit. Durch diese Voraus- Waldböden und Waldstandorte sind Wälder stellen bedeutende Kohlen- setzungen konnte die wissenschaft- daher für eine nachhaltige Waldbe- stoffreservoirs dar, deren Erhaltung liche Infrastruktur durch erfolgreiche wirtschaftung unerlässlich. Boden-, und nachhaltige Bewirtschaftung in Einreichung in nationalen Förderpro- Standorts- und Vegetationskunde Zusammenhang mit dem anthropo- grammen weiter ausgebaut werden. sind die Kernkompetenzen des In- genen Treibhauseffekt hohe Bedeu- stitutes. tung zukommt. Zwei Drittel des ge- Landwirtschaftliche samten Kohlenstoffs des öster- Bodenkartierung Waldstandorte reichischen Waldes ist im Boden ge- Die Kartierung wird mit geringerer Hervorgegangen aus der traditionellen speichert. Eine besondere Bedeu- Intensität durchgeführt, die Kartie- forstlichen Standortskartierung liefert tung hat dabei die Modellierung von rung der noch ausständigen Gebiete die ökologische Charakterisierung un- Kohlenstoffbilanzen. Bei der Treib- (Wien West) wird aber demnächst serer Waldstandorte unentbehrliche hausgasbildung in Böden wird die abgeschlossen. Auf Grund dieser Grundlagen für die Bewirtschaftung. Forschung auch auf landwirtschaft- wertvollen Grundlagendaten ist das Baumartenwahl und Klimawandel, lich genutzte Böden ausgedehnt. Institut auch an landwirtschaftlichen Befahrbarkeit des Bodens bei der Aufgrund der hohen Kompetenz in Projekten beteiligt (z.B. Ernährungs- Holzernte und ökologisch verträgliche diesem Sektor werden auch Consul- sicherheit in Österreich). Die Web Nutzung der Biomasse sind zum Bei- tingleistungen international erfolg- Applikation „eBOD“ der digitalen spiel Themen von hoher Aktualität. reich angeboten. landwirtschaftliche Bodenkarte wird Moderne Technologien wie der Ein- neu überarbeitet und in Zukunft am satz geografischer Informations- Ökologisches Waldmonitoring BFW gehostet. systeme (GIS), verbunden mit der Im Rahmen des Waldmonitorings Verfügbarkeit von Geomassendaten, werden die Monitoringflächen des Schaffung von Bodenbewusstsein erleichtern die räumliche Analyse. BFW betreut. Damit wurde eine Bodenkundliche Ergebnisse werden Böden sind aber nicht nur für die Pro- wertvolle längerfristige Datenbasis vermehrt der interessierten Öffent- duktion von Bedeutung, sondern er- geschaffen, die in Forschungsprojek- lichkeit und forstlichen Praxis zu- füllen auch eine Vielzahl ökologischer ten genutzt werden kann. Eine öster- gänglich gemacht werden (Boden- Funktionen. So gewährleisten sie reichweite Abstimmung mit den seminare, Waldbodenlehrpfade, Bil- durch ihre Filter- und Pufferwirkung wichtigsten Partnerorganisationen dungsprogramme etc.) und können hohe Wasserqualität und effizientes und die Formulierung einer gemein- auch in der Politikberatung genutzt Hochwasserrückhaltevermögen. samen Monitoring- und Forschungs- werden. ERNST LEITGEB Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 31
3.2. Aufgaben und Projekte am Institut AUFGABEN Informations-, Schulungs- und Servicestelle für die forstliche Standortskartierung | Ziel ist die kartographische Darstellung des Standortspotenzials des österreichischen Waldes nach einheitlichen Methoden (Anleitung zur Standortskartierung in Österreich). Derzeit sind nur etwa 15 % des österrei- chischen Waldes kartiert. Da keine zentrale Information darüber vorliegt, welche Flächen bereits kartiert sind, werden in einer Datenbank Metainformationen zu sämtlichen Kartierungen, die bekannt gegeben werden, gesammelt. Da bislang vorwiegend terrestrisch kartiert wird, werden GIS-gestützte Verfahren entwickelt und getestet. Vorgesehene Tätigkeiten sind die Erstellung von Operaten, Ent- wicklung GIS-gestützter Kartierungsverfahren, Aufbau einer Meta-Datenbank, Pilotkartierungen und Standortserkundungen in Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Stellen. Projektleiter: Michael Englisch Beginn: 01.01.1998 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Externe Partner: LWK NÖ; Forstbetriebe (u.a. WWG Mostviertel West); LFD NÖ; LFD Tirol; AG; Standortskartierung der ÖFV Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. Monitoring der zeitlichen Veränderung von Keimbetteigenschaften in montanen Nadelrein- beständen | Die Verjüngungsökologie von Baumarten in der Interaktion mit Vegetation und Keim- bett (Humus) ist - abgesehen von Fallstudien - nur im groben Rahmen bekannt. Das Projekt liefert langfristig quantifizierte Aussagen (Bodenklima, Klima, Vegetationsdynamik) zur Verjüngungsöko- logie. Vorgesehen sind die Durchführung von Bodenfeuchte- und Bodentemperaturmessungen sowie meteorologischer Messungen (Dauerregistrierung), Lichtmessungen (Dauerregistrierung und Messzyklen) sowie Vegetations- und Humus-/Bodenaufnahmen (zyklisch); weiters die Erhebung von morphologischen Eigenschaften vorangebauter/naturverjüngter Laub- und Nadelhölzer auf den Standorten Hochwechsel und Weitra. Projektleiter: Michael Englisch Beginn: 01.01.1996 BFW-Aufgabe im öffentlichen Interesse Externe Partner: Fürstenbergsche Güterdirektion, FV Augustiner Chorherrenstift Vorau Geplante Meilensteine: - Status: Die Tätigkeit verläuft nach Plan. 32 Arbeitsprogramm 2019
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