Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting

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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
Arbeitswelt
                                                      der Zukunft
                                               Internationale Trends, Entwicklungen
                                                        und Zukunftsbilder für Tirol

                                                              Zusammenfassung
                                                            Handlungsempfehlungen

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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
INHALT

                   3             Zusammenfassung
                                 der Studie „Die Arbeitswelt der Zukunft“ –
                                 Internationle Trends und Entwicklungen & Zukunftsbilder für Tirol

                   8             Empfehlungen
                                 Handlungsempfehlungen abgeleitet aus den Studienarbeiten

                   9             Literatur- und Quellenverzeichnis

    Impressum: Erstellungsdatum der Studie: August 2020 • Auftraggeber: Standortagentur Tirol GmbH, Ing.-Etzel-Str. 17, A-6020 Innsbruck, FN 507299d , Tel.: +43.512.576262 • E-Mail: office@standort-tirol.at,
    Web: www.standort-tirol.at • Autoren: Johannes Scherk, BSc. – Mag. Gerlinde Pöchhacker-Tröscher • Bildnachweis: Titelbild: Standortagentur Tirol, 5–6: Standortagentur Tirol; • Alle Rechte vorbehalten. Hinweis:
    Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht.

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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
Die Arbeitswelt der Zukunft
aus Sicht der Tiroler Wirtschaft

                            Zusammenfassung der Studie

                            Die voranschreitende Digitalisierung ver-       („Millenials“) und Z für den Arbeitsmarkt,
                            ändert auch die Arbeitswelt auf verschiedene    welche sich hinsichtlich ihrer Kompetenzen
                            Weise: Zum einen entstehen neue Geschäfts-      als auch Präferenzen von ihren Vorgänger­
                            modelle und adaptierte Unternehmensstruk-       generationen unterscheiden.
                            turen, zum anderen wandeln sich Arbeits-
                            inhalte, berufliche Interaktionen und die
                            Organisation von Produktions- und Arbeits-
                                                                            Die digitale Transformation
                            prozessen – und zwar branchenübergreifend,      ­erfordert in vielen Bereichen
                            sowohl in der Industrie als auch im Dienst­
                            leistungs- und Tourismusbereich.
                                                                             eine Neugestaltung von Unter­
                                                                             nehmensstrukturen und
                            Der technologische Wandel                        ­-kulturen.
                            ­verändert in rasantem Tempo,
                                                                            Agile Unternehmen stellen den Kunden in
                             wie und welche Produkte pro-                   den Mittelpunkt und schaffen Strukturen, ­
                             duziert bzw. Dienstleistungen                  um sich möglichst schnell an sich verän-
                                                                            dernde Kundenanforderungen anpassen zu
                             angeboten werden.                              können. Agile Organisationsformen sollen
                                                                            dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu
                            Der Kunde rückt immer mehr in den Mittel-       erhöhen, die Anpassungsfähigkeit und Inno-
                            punkt von Unternehmensstrategien, was eine      vationskraft von Unternehmen zu steigern
                            Änderung der Unternehmenskultur mit sich        und kreative Ideen zu fördern. Sie verlangen
                            bringt. Auch die Frage wie, wo und welche       allerdings auch eine alternative Gestaltung
                            Tätigkeit ausgeführt wird, erfährt einen        der Arbeitsorganisation. Dies bedeutet zum
                            grund­legenden Wandel. Grund dafür ist zum      einen flache Hierarchien und Netzwerke
                            einen die digitale Transformation, ein Wandel   sowie partizipative Entscheidungsmechanis-
                            der Unternehmenskulturen aber auch die          men, p­ rojektbasierte Organisationsformen,
                            zunehmende Bedeutung der Generationen Y         einen höheren Entscheidungsspielraum für

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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
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                                                                                          Technologien          Flexibilisierung

                                                                             7                                                              2
                                                                      Weiterbildung                                                      Örtliche
                                                                                                                                     Flexibilisierung

                                                                                                      NEW WORK
                                                                                                    Arbeitskonzepte
                                                                                                      der Zukunft
                                                                             6
                                                                      Projektbasierte                                                       3
                                                                      Arbeit in multi-                                               Sinnstiftung der
                                                                       disziplinären                                                     Arbeit
                                                                           Teams

                                                                                                5                       4
                                                                                             Flache             Selbstorganisation
                                                                                           Hierarchien

                                                 Abbildung 10: New Work in „traditionellen“ Beschäftigungsverhältnissen                                 Quelle: Eigene Darstellung

­ itarbeiter und selbstgesteuertes Arbeiten
M                                                strategisches Employee Experience-Design,                   Produktivität und Flexibilität, die Stärkung
sowie auch eine örtliche und zeitliche Flexi-    um Mitarbeiterzufriedenheit, -engagement                    der Arbeitgeberattraktivität, eine höhere
bilisierung der Arbeit.                          und -bindung sowie Arbeitsproduktivität                     Zufriedenheit bei Kunden wie auch in der
                                                 zu stärken. Wesentliche Elemente hierbei                    Belegschaft.
                                                 sind die Schaffung eines inspirierenden und
Die Generationen Y und Z sind                    positiven Arbeitserlebnisses, die Förderung                 Neben neuen Arbeitsformaten im Rahmen
die ersten „Digital Natives“ und                 sozialer Kontakte für ein besseres Arbeits-                 traditioneller Beschäftigungsverhältnisse zäh-
                                                 klima, die Wertschätzung von Mitarbeitern                   len auch neue Arbeitsmodelle abseits der klas-
die wichtigste Gruppe für den                    und ihrer Tätigkeiten sowie deren Einbindung                sischen Beschäftigung bzw. Selbstständigkeit
Arbeitsmarkt der Zukunft.                        in Entscheidungen und die Übertragung von                   zur New Work. Letztere werden meist mit den
                                                 Verantwortung.                                              Begriffen Gig-Economy oder plattformbasier-
                                                                                                             tes Arbeiten in Verbindung gebracht. Personen
Für sie spielt die Vereinbarkeit von Beruf,      Die oben genannten Entwicklungen führen                     nehmen über solche Plattformen oftmals klei-
Familie und Freizeit (Work-Life-Balance) eine    zu neuen Arbeitsformen, die oft unter dem                   ne, kurzfristige Aufträge bzw. Verträge an (Gig
zentrale Rolle, wodurch eine flexible Arbeits-   Begriff New Work zusammengefasst werden.                    Economy), Arbeiten können sowohl Routine-
gestaltung zum „must have“ für Unternehmen       New-Work-Konzepte zeichnen sich in der                      Tätigkeiten mit geringen Qualifikationsan-
wird. Auch legen Vertreter dieser Genera-        Regel durch vier zentrale Aspekte aus: 1) Ört-              forderungen umfassen als auch anspruchsvolle
tionen großen Wert auf Sinn und Inhalt von       liche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeit,            Arbeiten. Für Beschäftigte der Gig Economy
Jobs und das Thema Nachhaltigkeit. Dadurch       2) agile und projektbasierte Organisationsfor-              ergeben sich positive Seiten wie zB zusätz-
kommt auch dem Cultural Fit zwischen             men, 3) Wertebasierung und Sinnstiftung der                 liches Einkommen und Zeitsouveränität, aber
Unternehmen und Mitarbeitern eine größere        Arbeit sowie 4) veränderte Führungsstruk-                   auch Nachteile wie etwa häufig niedrige Ent-
Bedeutung zu. Dasselbe gilt für die Gestaltung   turen und flache Hierarchien, partizipative                 gelte, prekäre Arbeitsbedingungen und Druck
des Arbeitsplatzes bzw. der Arbeitsumgebung,     Entscheidungsmechanismen und Formen der                     durch Bewertungssysteme.
wobei etwa A ­ menities (Freizeitangebote und    Selbstorganisation. Weitere Aspekte der New
andere Benefits), technische Ausstattung oder    Work sind die umfassende Nutzung digitaler                  Die Digitalisierung, neue Konzepte der Unter-
der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln       Technologien sowie laufende Weiterbildung                   nehmens- und Arbeitsorganisation sowie die
und Freizeitangebote wichtige Faktoren für       zur Aneignung neuer Kompetenzen und                         spezifischen Präferenzen der jungen Genera-
die Gewinnung von Mitarbeitern darstellen.       Fähigkeiten (Abbildung 10).                                 tionen Y und Z beeinflussen nicht nur, wie die
                                                                                                             Arbeit der Zukunft ausgeführt wird, sondern
Weiters geht die Tendenz dahin, dass sich        Mit der Umsetzung solcher New Work-Kon-                     wirken auch auf den Arbeitsplatz bzw. die
Unternehmen vermehrt bei potenziellen Mit-       zepte ergeben sich neben Vorteilen für die                  Arbeitsumgebung. Digitale Assistenzsysteme
arbeitern bewerben als umgekehrt. In diesem      Mitarbeiter auch Chancen für die Unter-                     unterstützen Mitarbeiter bei unterschiedlichs-
Rahmen setzen immer mehr Betriebe auf ein        nehmen: Hierzu zählen eine Steigerung der                   ten Tätigkeiten und menschliche Mitarbeiter

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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
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Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
arbeiten in Hand mit Robotern und in Smart      Fähigkeiten zählen somit insb. analytisches        Hingegen werden Arbeitsplätze in den kom-
Spaces, in denen sie mit technikgestützten      Denken und Problemlösungsfähigkeiten,              menden Jahren vor allem dort entstehen, wo
Systemen agieren. Das Arbeitsplatz- bzw.        Kommunikations- und Kooperationsfähig-             Tätigkeiten höhere Qualifikationen verlangen.
Büro- oder Gebäudedesign wird in Zukunft        keiten, kognitive Fähigkeiten und Kreativität,     Die zunehmende Verbreitung neuer Technolo-
von geteilten Arbeitsplätzen und flexibel ge-   Führungskompetenzen sowie vor allem Lern-          gien wird dazu führen, dass v.a. Arbeitsplätze
staltbaren Arbeitsumgebungen und Creative       bereitschaft und Anpassungsfähigkeit.              in den Bereichen der Green Economy, Daten
Spaces und Multispaces gekennzeichnet sein.                                                        und KI, Engineering und Cloud Computing
Unternehmen setzen auf ein strategisches        Aufgrund des rasanten technologischen Wan-         sowie Produktentwicklung entstehen. Eben-
Workplace-Design, um die Zufriedenheit,         dels und der damit einhergehenden Entste-          falls werden Berufe mit hohen Anforderungen
Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter    hung neuer Berufsbilder und Tätigkeitsprofile      an Soft-Skills zunehmen, insbesondere in den
zu steigern und ihre Attraktivität für neue     entwickeln immer mehr Unternehmen ihre             Bereichen Pflege, Marketing und Sales oder
Mitarbeiter zu erhöhen.                         Fachkräfte selbst weiter. Hierfür gilt es, eine    Content-Production.
                                                Kultur des Lernens zu fördern, die Karrie-
                                                ren der Mitarbeiter aktiv zu begleiten und         Um die Arbeitswelt der Zukunft in Tirol
Die voranschreitende Digitali-                  konzentrierte Weiterbildungsmöglichkeiten          näher zu beleuchten, wurden gemeinsam mit
sierung verändert auch, welche                  schaffen.                                          Vertretern aus der Tiroler Industrie und aus
                                                                                                   dem Dienstleistungs- und Tourismussektor
Kompetenzen am Arbeitsmarkt                                                                        in zwei Workshops Zukunftsszenarien für
verlangt werden.                                Wichtig sind Weiterbildungs-                       die künftige Arbeitswelt in Tirol mit einem
                                                und Umschulungsaktivitäten                         zeitlichen Ausblick auf 2030 entwickelt sowie
                                                                                                   die sich daraus ergebenden Chancen und He-
Für die Kompetenzen der Zukunft sind
                                                vor allem für potenzielle                          rausforderungen für Unternehmen, Beschäf-
drei wesentliche Triebkräfte anzuführen:        „Verlierer“ der Digitalisierung.                   tigte und Politik diskutiert, um Bedarfe und
1) Automatisierung und Digitalisierung führen                                                      potenzielle Handlungsmaßnahmen abzuleiten.
dazu, dass immer mehr zuvor von Menschen        or allem zwei Personengruppen werden durch         Nachfolgend sind die Zukunftsbilder für die
ausgeführte Aufgaben künftig von Maschinen      die Digitalisierung besonders unter Druck          Arbeitswelt der Zukunft in der Tiroler Indus-
durchgeführt werden; 2) Mitarbeiter benöti-     geraten: Personen, die vorwiegend routine-         trie sowie im Tiroler Dienstleistungs- und
gen digitale Kompetenzen, um in zunehmend       basierte und manuelle Tätigkeiten ausführen        Tourismussektor skizziert (siehe Tabelle 2).
digitalisierten Arbeitsumgebungen produktiv     bzw. in Berufen aktiv sind, welche leicht auto-
arbeiten zu können und 3) die Umgestaltung      matisiert werden können, sowie Personen,
im Sinne agiler Unternehmen und New Work-       die nicht über die notwendigen Kompetenzen
Konzepte fordert neue Kompetenzen, v.a. Soft    verfügen, die von einer digitalisierten Arbeits-
Skills. Zu den in Zukunft besonders gefragten   welt gefordert werden.

 6                                              · Die Arbeitswelt der Zukunft                      · www.digital.tirol
Arbeitswelt der Zukunft - Internationale Trends, Entwicklungen und Zukunftsbilder für Tirol - Pöchhacker Innovation Consulting
Industrie                                    Dienstleistungen & Tourismus
                                             Fabrik der Zukunft · Dienstleistungs- & Tourismusbetriebe der Zukunft
                      •   In der Fabrik der Zukunft ist der Großteil                     •   Erbringung von Dienstleistungen erfolgt unter dem Fokus
                          der Prozesse nahezu vollständig automatisiert.                     ganzheitlicher „Problemlösungen“ anstatt durch einzelne
                                                                                             separate Services.
                      •   Immer weniger manuelle Tätigkeiten werden
                          von menschlichen Mitarbeitern ausgeführt.                      •   Kundenerlebnis wird zum kritischen Faktor für den Unter-
                                                                                             nehmenserfolg.
                      •   Die Zahl der Mitarbeiter in der Produktion wird
                          zurückgehen (insb. bei Fließbandarbeit).                       •   Prozesse und Abläufe werden soweit wie möglich digitali-
                                                                                             siert, Kunden sind Treiber der Digitalisierung.
                      •   Menschen werden auch weiterhin gebraucht werden, v.a.
                          in Bereichen, die nur schwer automatisiert werden können •         Menschliche Kontakte bleiben wichtig: Wahlmöglichkeit
                          (zB Forschung und Innovation, Prozessentwicklung).                 zwischen digitalem und persönlichem Kontakt für Kunden
                                                                                             wird wichtiger.
                      •   Der Mensch wird als Entscheider bleiben.
                                                                                         •   Plattformökonomie und Gig Economy werden den
                                                                                             Dienstleistungs- und Tourismussektor weiter tiefgreifend
                                                                                             verändern und vor Herausforderungen stellen.

                                                              Unternehmens- und Arbeitsorganisation
                      •   Unternehmenskulturen werden zunehmend kooperativ-       • Flexibilität stellt sich als zentrales Element der künftigen
                          partnerschaftlich und zeichnen sich durch flachere        Unternehmensstrukturen und -kulturen dar.
                          Hierarchien aus.
                                                                                  • Zunehmend projektbasiertes Arbeiten wird die Arbeits-
                      •   Mitarbeiter verfügen über größere Entscheidungsfreihei-   organisation verändern – mit flacheren Hierarchien
                          ten und Gestaltungsspielräume.                            und mehr Freiräumen und Eigenverantwortung für
                                                                                    Mitarbeiter.
                      •   Künftig werden deutlich mehr Menschen mobil oder von
                          zuhause aus arbeiten und weniger an fixe Arbeitszeiten  • Zunehmende Fluktuation von Beschäftigten führt zu
                          gebunden sein.                                            Herausforderungen beim Onboarding.
                      •   Konzepte wie Job Rotation und Rollenwechseln in Projek-
                          ten werden zum Standard.
                      •   Die Arbeit erfolgt in flexiblen, sich selbst organisierenden
                          Teams, die intensiv miteinander vernetzt sind.

                                                                      Kompetenzen der Zukunft
                      •   Digitalisierung und Vernetzung von Produktions- und      • Ganzheitliches unternehmerisches Denken von Mit-
                          Geschäftsprozessen erfordern ein breiteres Skill-Set bei   arbeitern wird gefragt, Wert wird zunehmend auch auf
                          Mitarbeitern.                                              Kreativität von Mitarbeitern gelegt.
                      •   Die Anforderungen an Fähigkeiten im Prozess- und unter-        •   Lernfähigkeit und ein Verständnis für technologische
                          nehmerischen Denken nehmen zu.                                     Prozesse sind künftig grundlegende Anforderungen an die
                                                                                             Mitarbeiter.
                      •   Gefragt sind v.a. schwer automatisierbare Kompetenzen
                          wie Kreativität, Empathiefähgikeit und Soft-Skills.            •   Soziale Kompetenz und Empathie werden immer wichti-
                                                                                             ger, Moderatoren bzw. Netzwerker sind besonders gefragt.
                      •   Die Übernahme wechselnder Aufgaben verlangt hohe An-
                          passungsfähigkeit, Flexibilität und Selbstorganisation.        •   Unternehmen sehen ihre Verantwortung bei der Ver-
                                                                                             mittlung der Kompetenzen und nehmen diese auch
                      •   Regelmäßige Weiterbildungen sind Usus und verlangen                entsprechend war.
                          Lernfähigkeit und -willen.

                                                               Arbeitskultur der Zukunft – NextGen
                      •   Generationen Y und Z stellen künftig die wichtigste Grup- • Unternehmen bewerben sich um Mitarbeiter anstatt um-
                          pe am Arbeitsmarkt dar.                                     gekehrt: Bedeutung der Attraktivität als Arbeitgeber und
                                                                                      des Fits zwischen den Wertevorstellungen der Mitarbeiter
                      •   Themen wie Work-Life-Balance, Sinn und Inhalt der           und der Unternehmen nimmt zu.
                          Arbeit, Nachhaltigkeit und Abwechslung im Job gewinnen
                          an Bedeutung.                                             • Unternehmen müssen neue und attraktive Beschäfti-
                                                                                      gungsmodelle und interessante Jobprofile anbieten, um
                      •   Arbeitgeber müssen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten,    Kandidaten zu gewinnen.
                          das den Einstellungen der Generationen Y und Z ent-
                          spricht.                                                  • Digitale Kompetenzen der Generationen Y eröffnen
                                                                                      Unternehmen wesentliche Potenziale für die digitale
                      •   Dem Cultural Fit zwischen Unternehmen und Mitarbei-         Transformation.
                          tern kommt daher in Zukunft eine größere Rolle zu.

                      Tabelle 2: Zukunftsbilder für die Arbeitswelt der Zukunft in Tirol                                           Quelle: Eigene Darstellung

· www.digital.tirol                                      · Die Arbeitswelt der Zukunft                                                                          7
Empfehlungen

Die Digitalisierung und der damit einher-        diese Themen Unternehmen nähergebracht            kompetente Unterstützung. Selbiges trifft auch
gehende Wandel der Arbeitswelt wird zu           und Impulse für eine Auseinandersetzung           auf die Umsetzung von New-Work-Konzep-
tiefgreifenden Veränderungen in den Tiroler      mit New-Work-Konzepten sowie alternati-           ten und alternativen Organisationsformen zu.
Unternehmen des produzierenden Sektors           ven Unternehmensstrukturen und -kulturen          Hierfür bedarf es Beratung und Information,
wie auch im Dienstleistungs- und Tourismus-      gesetzt werden. Weitere Informationsmaß-          welche Instrumente, Maßnahmen und Konzep-
bereich führen und mit zahlreichen Heraus-       nahmen, etwa über Blogs oder Newsletter,          te für das jeweilige Unternehmen und dessen
forderungen aber durchaus auch Chancen           können ebenfalls zur Bewusstseinsbildung für      spezifische Situation geeignet sind. Empfohlen
verbunden sein. Um die Tiroler Betriebe          die Thematik beitragen.                           werden auch neue Beratungsinstrumente für
bei diesem Thema proaktiv zu unterstützen                                                          Unternehmen, um Strategien für die Mitarbei-
können folgende Handlungsempfehlungen aus                                                          tergewinnung und -bindung und die Steigerung
den Studienarbeiten abgeleitet werden:           Initiierung eines branchenübergreifenden          der Arbeitgeberattraktivität zu erstellen. Ent-
                                                 Dialogs zur „Arbeitswelt der Zukunft“ in          sprechende Angebote können entweder durch
                                                 Tirol                                             die Standortagentur Tirol erbracht werden bzw.
Laufende Beobachtung und Analyse von             Wie die im Rahmen der Studienerstellung           kann diese bei der Suche nach externen Exper-
Trends in Arbeitswelt und Technologie­           durchgeführten Workshops gezeigt haben,           ten behilflich sein.
entwicklung                                      stehen sowohl Industrieunternehmen als auch
Aufgrund des rasanten technologischen Fort-      Betriebe aus dem Dienstleistungs- und Touris-
schritts und des digitalen Wandels verändert     musbereich vor ähnlichen Herausforderun-          Qualifizierungsangebote für Zukunfts-
sich auch die Arbeitswelt in steigendem          gen, was die Entwicklung der Arbeitswelt          kompetenzen und lebenslanges Lernen
Tempo. Daher ist es notwendig, relevante         betrifft. Daher wird ein landesweites und für     verstärken
Trends und Analysen auf nationaler wie           alle Branchen übergreifendes Dialogformat         Die Themen Weiterbildung und lebenslanges
internationaler Ebene laufend zu beobachten      angeregt, bei dem sich Unternehmen zu aktu-       Lernen gewinnen weiter an Bedeutung und
und zu analysieren. Wesentliche Screening-       ellen Entwicklungen, Erfahrungen, Heraus-         es gilt, für Unternehmen und Beschäftigte
Felder neben Technologie-Trends und deren        forderungen und relevanten Fragestellungen        bestmögliche und durchgängige Weiterbil-
Einfluss auf die Arbeit im Betrieb sind neue     austauschen und sich gegenseitig unterstützen     dungsangebote insbesondere im Bereich der
und aufstrebende Berufsbilder, Organisa-         bzw. Kooperationspotenziale identifizieren        Digitalisierung zu schaffen. Eine entsprechende
tionsinnovationen und neue Konzepte für die      können.                                           Kommunikationsoffensive sowie ein Aus-
Ausgestaltung von Unternehmensstrukturen                                                           bau bestehender Maßnahmenprogramme der
aber auch Arbeitsplatzdesign und neuartige                                                         der maßgeblichen Tiroler Akteure sind daher
Konzepte zur Gewinnung und Bindung von           Identifikation und Bekanntmachung von             wichtig. Bei der Entwicklung von neuen Quali-
Mitarbeitern. Informationen zu maßgeb-           Best-Practice-Beispielen                          fizierungsmaßnahmen und -angeboten sollte
lichen Entwicklungen und Trends gilt es für      Um Unternehmen aus dem Produktions- und           ein Fokus auf die Entwicklung von Kreativität,
die Unternehmen aufzubereiten und etwa in        Dienstleistungssektor bei der Einführung von      soziale Kompetenz, kritisches und eigenstän-
Form einer Online-Plattform bereitzustellen.     New-Work-Konzepten und agilen Unter-              diges Denken und Problemlösungsfähigkeit,
Für Unternehmen sollten interaktive virtuelle    nehmensstrukturen zu unterstützen bzw.            Entrepreneurship und Selbstorganisation gelegt
und physische Möglichkeiten zum Austausch        Bewusstsein für die Vorteile und Herausfor-       werden.
zu diesen Themen angeboten werden.               derungen entsprechender Maßnahmen und
                                                 Instrumente zu schaffen, sollten Best-Practice-
                                                 Beispiele aus Tiroler Unternehmen identi-
Durchführung von Informationsveran-              fiziert und sichtbar gemacht werden, welche
staltungen und Awareness-Maßnahmen               Maßnahmen in diesen Bereichen bereits
Die Änderung von Unternehmensstrukturen          erfolgreich umgesetzt haben.
hin zu agilen Organisationen und New-Work-
Konzepten stellt eine Herausforderung sowohl
für Betriebe als auch für die Arbeitnehmer       Unterstützung von Unternehmen, insb.
jeden Alters dar. Hier bedarf es Offenheit für   KMU, bei digitalen Transformationspro-
einen Wandel und es ist eine breite Bewusst-     zessen
seinsbildung in Gesellschaft und Wirtschaft      Gerade kleinere und Familienunternehmen
notwendig, um für notwendige Verhaltensän-       sind mit der digitalen Transformation und
derungen zu sensibilisieren. Durch Infor-        deren Auswirkungen auf den Betrieb oftmals
mations- und Fachveranstaltungen können          in höchstem Maße gefordert und benötigen

 8                                               · Die Arbeitswelt der Zukunft                     · www.digital.tirol
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New Design of Work.                                        Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
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                                                           ManpowerGroup. (2019). Skills Revolution 4.0.
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· www.digital.tirol                                        · Die Arbeitswelt der Zukunft                                                                                  9
Standortagentur Tirol GmbH
                                                                      Standortagentur  Tirol

                                                                       Ing.-Etzel-Straße 17
                                                               6020 Innsbruck · Österreich
                                                                            +43.512.576262      t
                                                                   office@standort-tirol.at
                                                                        +43.512.576262-10      ef
                                                                   office@standort-tirol.at
                                                                     www.standort-tirol.at    we
                                                                     www.standort-tirol.at    w

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