Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in

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Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in
SOS-Kinderdorf
in

Argentinien
Lateinamerika

                 SOS-Kinderdorf-Archiv
Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in
1
SOS-Kinderdorf – weltweit

                                   Fernando Espinoza

                                                       Bild oben links
                                                       Junge im SOS-Kinderdorf
                                                       Luján
                                                       Bild oben rechts
                                                       Rund 45.000 Kinder, Jugend-
                                                       liche und Familien werden in
                                                       119 SOS-Kinderdorf-Einrich-
                                                       tungen in 36 Ländern betreut
                                                       Bild unten links
                                                       Hermann Gmeiner, Gründer-
                                                       vater der SOS-Kinderdorf-Idee
                                   SOS_Archiv

Seit mehr als 60 Jahren macht
                                                       SOS-Kinderdorf-Angebote
sich SOS-Kinderdorf für be-                            im Ausland
nachteiligte Kinder und Familien
stark. Nach den SOS-Kinder-                            Der SOS-Kinderdorf e.V. finanziert im Jahr 2014 119 SOS-Kinderdorf-Ein-
dörfern sind weltweit noch viele                       richtungen in 36 Ländern, in denen insgesamt rund 45.000 Kinder,
weitere SOS-Angebote entstan-                          Jugendliche und junge Erwachsene betreut und beraten werden.
den:                                                   (Stand: 01.01.2014)

   SOS-Kinderdörfer                                    Die Hilfe aus Deutschland ist insbesondere für die ärmeren Länder der Erde
   (inkl. angeschlossene                               unerlässlich, um den Unterhalt der SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in den
   Jugendeinrichtungen und                             Ländern, wo das Spendenaufkommen viel niedriger ist als in Deutschland, zu
   Kindergärten)                                       ermöglichen.
   SOS-Hermann-Gmeiner-
   Schulen
   SOS-medizinische Zentren
   SOS-Sozialzentren
   SOS-Familienstärkungs-
   programme
   SOS-Berufsbildungs-
   zentren
Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in
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Argentinien (Lateinamerika)

                                           Zahlen im Vergleich
                                           (Statistisches Bundesamt, 2011 / 2012)

                                                                    Argentinien     Deutschland

                                           Einwohner                41,087 Mio.     81,798 Mio.

                                           BIP pro Kopf             11.576 USD      41.513 USD

                                           Lebenserw. Männer        72,1 Jahre      78,4 Jahre

                                           Lebenserw. Frauen        79,7 Jahre      83,2 Jahre

                                           Jugenderwerbslosen-      18,7 %          8,5 %
                                           quote

                     Land und Leute
                     Argentinien grenzt im Norden an Bolivien und Paraguay, im Osten an Brasi-
                     lien und Uruguay sowie im Westen und Südwesten an Chile. In Argentinien,
                     nach Brasilien das zweitgrößte Land Lateinamerikas, leben heute ca. 41
                     Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 2.800.000 km². Die Haupt-
                     stadt Buenos Aires zählt knapp 2,9 Millionen Einwohner.

                     Die Bevölkerung ist ethnisch relativ homogen, 97 Prozent der Einwohner sind
                     spanischer oder italienischer Abstammung, die restlichen zwei Prozent set-
                     zen sich aus Mestizen und indigener Bevölkerung zusammen. Argentinien ist
                     das größte spanischsprachige Land der Welt, obwohl Mexiko, Kolumbien
                     und Spanien mehr Einwohner aufzuweisen haben. In der argentinischen Kul-
                     tur findet man starke europäische Einflüsse, was auf die Masseneinwande-
                     rung aus verschiedenen europäischen Ländern zurückzuführen ist.

                     Die sehr unterschiedlich ausgeprägten Regionen des Landes umfassen Pata-
                     gonien, das sich auch auf das benachbarte Chile erstreckt, das Hochgebirge
                     der Anden, Sumpfwälder, die Pampa und eine sehr lange Küste.

                     Die wirtschaftliche Lage
                     Im Jahr 2001 erlebte Argentinien die schwerste soziale und wirtschaftliche
                     Krise in der ohnehin turbulenten Geschichte des Landes mit einem vollstän-
                     digen Zusammenbruch der Wirtschaft im Jahr 2002. Nach 2002 erholte sich
                     die Wirtschaft des Landes zwar in einem beeindruckenden Tempo und ge-
                     hört mittlerweile zu den größten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftssys-
                     temen in ganz Lateinamerika.

                     Nichtsdestotrotz leiden immer noch viele Menschen in Argentinien an den
                     langfristigen Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Derzeit leben ca.
                     8,3 Prozent der Bevölkerung in Armut. Auf dem Land ist die Armut wesent-
                     lich weiter verbreitet und stellt nach wie vor ein ernstes Problem dar.

                     Wirtschaftlich lebt das Land vor allem vom Dienstleistungssektor, der ca. 54
                     Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht.
Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in
3.1
SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Argentinien

                                  SOS-Kinderdorf-Archiv

                                                                                               Fernando Espinoza

                                                                                                                                          Fernando Espinoza
                                                          Bilder oben
                                                          Kinder im SOS-Kinderdorf
                                                          Luján

                                                          SOS-Kinderdorf Luján
                                  Fernando Espinoza

                                                          Vor dem Hintergrund einer beginnenden Liberalisierung der Wirtschaftspolitik
                                                          begannen sich Pater Gardella und engagierte Mitarbeiter besonders in den
                                                          elendsgeschüttelten Vororten von Buenos Aires aktiv für eine adäquate Kin-
                                                          derfürsorge einzusetzen.

                                                          Um der damaligen Situation in Argentinien und im speziellen in und um Gran
                                                          Buenos Aires aus kinderdörflicher Sicht Rechnung zu tragen, wurde 2005 mit
                                                          dem Bau eines weiteren SOS-Kinderdorfes begonnen. Nach Besichtigung
Beispiele der SOS-Kinder-                                 und eingehenden Gesprächen mit Verantwortlichen fiel die Wahl auf die Ort-
dorf-Arbeit                                               schaft Luján unweit außerhalb von Gran Buenos Aires.

Die SOS-Kinderdorf-Arbeit be-                             Gran Buenos Aires (hierzu zählen Buenos Aires Stadt sowie Randbezirke und
gann in Argentinien 1963, als                             Vororte mit seinen Randbezirken und Vororten) stellt, gemessen an der Be-
Monseñor Carlos Gardella nach                             völkerung, mit rund 13 Millionen Einwohnern weltweit das zwölftgrößte
einem Treffen mit Hermann                                 urbane Ballungszentrum dar.
Gmeiner eine lokale Initiative
startete, welche die Realisie-                            Luján, so der Name des etwa 100.000 Einwohner zählenden Standortes, ist
rung des SOS-Kinderdorf-Mo-                               rund 45 Autominuten vom Stadtzentrum Buenos Aires entfernt. Die Entschei-
dells Hermann Gmeiners zum                                dung für diesen Standort beeinflusst haben zudem die Verfügbarkeit eines
Ziel hatte. Vor dem Hintergrund
                                                          ausreichend großen Grundstückes (ca. zwei Hektar) mit asphaltierter Zufahrt
einer beginnenden Liberalisie-
rung der Wirtschaftspolitik be-                           und sichergestellter Wasser-, Strom- und Gaszufuhr und Abwasserentsor-
gannen sich Pater Gardella und                            gung. In der Großmetropole Buenos Aires würde sich eine Gruppe von Häu-
engagierte Mitarbeiter beson-                             sern in den Häusermassen der riesigen Stadtrandviertel verlieren. Das SOS-
ders in den elendsgeschüttelten                           Kinderdorf ist gut an die städtische Infrastruktur angeschlossen und hat eine
Vororten von Buenos Aires
                                                          direkte Anbindung an die Hauptstraße ins Stadtzentrum von Luján. Die Kin-
aktiv für eine adäquate Kinder-
fürsorge einzusetzen. Im Laufe                            der und Jugendlichen besuchen die zahlreichen öffentlichen und privaten
der Jahre folgte man auch an                              Kindergärten und Schulen der Stadt. Supermärkte, Geschäfte und Arzt-
anderen Standorten Argentini-                             praxen sind leicht erreichbar.
ens diesem Vorbild.1996 wurde
schließlich der argentinische                             Das Dorf besteht aus 14 Familienhäusern, einem Dorfleiterhaus, einem Haus
SOS-Kinderdorf-Verein gegrün-                             für die Dorfhelferinnen und einer Mehrzweckhalle. Es wurde auf einem
det.                                                      Grundstück im Stadtteil Americano errichtet, dessen Bewohner in sehr
Zurzeit gibt es in Argentinien                            bescheidenen Verhältnissen leben. 126 Kinder, deren Eltern verstorben sind
vier SOS-Kinderdörfer sowie di-                           oder in so prekären Verhältnissen leben, dass ein Verbleib innerhalb der
verse Zusatzeinrichtungen.                                Familie nicht möglich ist, finden hier ein neues Zuhause.
Argentinien Lateinamerika - SOS-Kinderdorf in
3.2
   SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Argentinien

                     Fernando Espinoza

                                                                             Fernando Espinoza

                                                                                                                        Fernando Espinoza
Bilder
Eindrücke aus dem
SOS-Sozialzentrum

                                         SOS-Sozialzentrum Luján
                                         Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung in der Umgebung des SOS-Kinder-
                                         dorfes Luján lebt unterhalb der Armutsgrenze und ist nicht in der Lage, ohne
                                         fremde Unterstützung ihre täglichen Grundbedürfnisse zu stillen.

                                         Unterernährung, Alkoholismus, Kindesmissbrauch und das Phänomen der
                                         Straßenkinder stehen heute verstärkt auch im einst so wohlhabenden Argen-
                                         tinien auf der Tagesordnung. Eine steigende Kriminalitätsrate verschärft die
                                         soziale Lage im Land, von der wie so oft die Kinder am stärksten betroffen
                                         sind.

                                         Immer mehr Menschen aus der Umgebung der Stadt ziehen auf der Suche
                                         nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen nach Luján. Die Hoffnungen
                                         und Träume erfüllen sich in der Realität aber häufig nicht, und viele Eltern
                                         und allein erziehende Mütter sehen sich bald nicht mehr in der Lage, ohne
                                         fremde Hilfe für ihre Kinder zu sorgen.

                                         Angesichts dieser großen Not wurde 2008 am Standort Luján ein SOS-
                                         Sozialzentrum ins Leben gerufen, das durch unterschiedliche Angebote ver-
                                         sucht, den Menschen in der Umgebung des SOS-Kinderdorfes zu helfen.
                                         Durch die vielfältigen Programme des SOS-Sozialzentrums werden die spezi-
                                         fischen Entwicklungsbereiche von Kindern, Frauen, Familien und Dorfgemein-
                                         schaften gefördert, um eine ganzheitliche und nachhaltige Stärkung der
                                         Familien zu gewährleisten. Ziel ist es, ein Auseinanderbrechen der Familien
                                         zu verhindern.

                                         Teilnehmende Familien schließen sich in Familienkomitees zusammen, die in
                                         Eigeninitiative Kinderbetreuung in Gemeindezentren oder privaten Wohnhäu-
                                         sern organisieren. SOS-Kinderdorf unterstützt die Familien durch spezielle
                                         Ausbildungsangebote und andere Fördermaßnahmen für die Eltern. Bis zu
                                         140 Begünstige sowie deren Familien können auf diese Weise effizient unter-
                                         stützt werden.
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