Kindergesundheit im Rahmen der Gesundheitspolitik - Ein Fest für Kindergesundheit - Pharmig
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Kindergesundheit im Rahmen der Gesundheitspolitik Pamela Rendi-Wagner Sektionsleiterin, Bundesministerium für Gesundheit Ein Fest für Kindergesundheit Von der Idee zum Leuchtturm in der Praxis 09.11.2015 1
Die großen Gesundheitsrevolutionen • Die erste Gesundheitsrevolution: der große gesundheitspolitische Fortschritt des 19 Jahrhunderts ist die Sicherung der öffentlichen Gesundheit • Die zweite Gesundheitsrevolution: die Absicherung des einzelnen bei Krankheit, Invalidität und Alter im Verlauf des 20 Jahrhunderts, VERSORGUNG • Die dritte Gesundheitsrevolution: die des 21. Jahrhunderts ist die FÖRDERUNG der Gesundheit in den vielfältigen Lebenswelten des modernen Alltags. 2
10 Rahmen-Gesundheitsziele für Österreich ZIEL 1: Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen durch Kooperation aller Politik- und Gesellschaftsbereiche schaffen ZIEL 2: Für gesundheitliche Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und sozio- ökonomischen Gruppen, unabhängig von der Herkunft, für alle Altersgruppen sorgen ZIEL 3: Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken ZIEL 4: Die natürlichen Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden sowie alle unsere Lebensräume auch für künftige Generationen nachhaltig gestalten und sichern ZIEL 5: Durch sozialen Zusammenhalt die Gesundheit stärken ZIEL 6: Gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich gestalten und unterstützen ZIEL 7: Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle zugänglich machen ZIEL 8: Gesunde und sichere Bewegung im Alltag durch die entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern ZIEL 9: Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern ZIEL 10: Qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung für alle nachhaltig sicherstellen 6
Relevante politische Beschlüsse Regierungsprogramm Bundes-Zielsteuerungsvertrag Ministerrat Bundesgesundheits- kommission 7
Vorsorgemittel seit 2010 österreichweit koordinierte und qualitätsgesicherte Vorsorgestrategie: • finanziert durch BGA • 1-3 Schwerpunktthemen • Ausrollen bereits qualifizierter Maßnahmen • Gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen • Nachhaltigkeit Schwerpunkte: 2011-2014 Ernährung 2015-2016 Gesundheitliche Chancengerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen (Gesundheitskompetenz bei Jugendlichen und Frühe Hilfen)
Vorsorgemittel 2011-2014 Ernährung REVAN • Kostenlose Ernährungsberatung von Schwangeren, Eltern, Bezugspersonen • Kooperation mit AGES, Krankenversicherungsträger • 2015 in Regelbetrieb GKKs „Unser Schulbuffet“ • Über 350 Schulbuffets/über 200.000 Schüler • Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren (u.a. BMBF, Schulbuffetbetreiber, Fachleute) 9
Vorsorgemittel 2015-2016 Gesundheitliche Chancengerechtigkeit Interventionsbereich 1 Gesundheitskompetenz bei Jugendlichen „Jugendgesundheitskonferenzen“ „Die gute Wahl“ Gesundheitsfonds Wiener BMG Steiermark Gesundheitsförderung 10
„Die gute Wahl“ Ziel: Stärkung der Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen durch einfache Symbolen zur leichteren Erkennbarkeit der „gesünderen“ Wahl Vier Kennzeichnungen werden bereits an Schulbuffets getestet Überprüfung auf Machbarkeit Suche nach Partnerbetrieben Einführung jeweils eines Modells an Schulbuffets Befragungen Kinder/Jugendliche (Verständlichkeit) und Buffetbetriebe (Machbarkeit) Vergleich der einzelnen Modelle Identifizierung des am besten geeigneten Symbolkennzeichnungsmodells 11
Vorsorgemittel Gesundheitliche Chancengerechtigkeit Interventionsbereich 2 • Förderung von Entwicklungsmöglichkeiten und Gesundheitschancen von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft • frühzeitig und nachhaltig • relevanter Beitrag zu gesundheitlicher Chancengerechtigkeit 12
• Abgestimmte Definition und Grundmodell • Leitfaden für den Aufbau regionaler Netzwerke • Hohe politische Relevanz • Intersektorales Interesse und Involvierung von Entscheidungsträger/innen, Berufsgruppen und Fachleuten • Finanzierung (Vorsorgemittel, Landesgesundheitsförderungsfonds)
Ausgangsbasis » 2009/2010 Pilotphase, ab 2011 flächendeckende Umsetzung von Netzwerk Familie in Vorarlberg » Gesundheitspolitik: wichtiges Thema auf nationaler Ebene im Zuge des Kindergesundheitsdialogs 2010/11 » Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie 2011 mit Frühen Hilfen als wichtige Maßnahme (Ziel 4: „In der frühen Kindheit das Fundament für langfristige Gesundheit legen“) 1. Umsetzungsmaßnahme: BMG beauftragt Grundlagenprojekt (2011-2014): Erfassung der Ausgangssituation in Österreich sowie Bereitstellung relevanter fachlicher Grundlagen (Finanzierung: Vorsorgemittel der BGA) NZFH.at
Return on Investment (James Heckmann) NZFH.at
seit 2011: Netzwerk Familie in Vorarlberg (4 Bezirke) seit 2014: 5 Modellregionen in K, NÖ, OÖ, ST und W (17 Bezirke, neu 13 Bezirke) 2015: regionale Netzwerke in 40 Bezirken 2016: regionale Netzwerke in 52 Bezirken (neu in 23 Bezirken, neu in Bgl und Tirol) (neu in 12 Bezirken, neu: Bdl Salzburg) NZFH.at
Politische Relevanz » Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie » Rahmen-Gesundheitsziele für Österreich „Gesundes Aufwachsen“ und „Chancengerechtigkeit“ » Kindergesundheitsstrategie der Sozialversicherung » Regierungsprogramm 2013 – 2018 Kapitel Familienpolitik und Soziales » Nationaler Aktionsplan zum Schutz von Frauen vor Gewalt » Gesundheitsförderungsstrategie » Vorsorgemittel 2015/16 – Frühe Hilfen als Schlüsselbereich NZFH.at
Unterstützung BMG Einrichtung eines Nationalen Zentrums Frühe Hilfen: an der GÖG mit Finanzierung 2017 aus Vorsorgemitteln • Aufgaben: – Bundesweite Abstimmung und Vernetzung (Gesamtkoordination, Beratung, Vernetzung, Materialien, Vorlagen) – Qualitätssicherung (Schulungen, Dokumentation, Evaluation) – Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit (Aufarbeitung (internationaler) Evidenz, Öffentlichkeitsarbeit, Fachtagung, Website, News, Artikel)
Kinder- u.Jugend Gesundheitsstrategie Meilensteine • 2010 Kindergesundheitsdialog (180 Expert/inn/en) • 2011 Veröffentlichung Kindergesundheitsstrategie 5 Themenfelder, 20 Ziele, zahlreiche Maßnahmen • 2012 Einrichtung Koordinationsstelle und Komitee zur Begleitung der Strategieumsetzung im BMG und 1. Update Maßnahmenupdateliste • 2013 Update Umsetzungsstand KJG-Strategie • 2014 Update KJG-Strategie Update-Schwerpunkt Chancengerechtigkeit Kurzversion Maßnahmen-Updates aller Ziele 19
Themenfelder Gesellschaftlicher Rahmen (Ziele 1 und 2) Gesunder Start ins Leben (Ziele 3 und 4) Gesunde Entwicklung (Ziele 5 bis 8) Gesundheitliche Chancengleichheit (Ziele 9 bis 11) Versorgung von kranken Kindern und Jugendlichen in spezifischen Bereichen (Ziele 12 bis 20) 20
Mutter-Kind-Pass Sicherstellung einer medizinischen Grundbetreuung von Schwangeren und Kindern in den ersten Lebensjahren: • Verteilung an alle Schwangeren bei Feststellung der Schwangerschaft • Alle Schwangeren und Kinder in Ö leistungsberechtigt 21
Mutter-Kind-Pass Hebammenberatung (SSW 18-22) Seit Nov 2013 einstündige Beratung durch Hebamme: • Information über Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillen • Beratung über gesundheitsförderndes Verhalten • Information über weitere Unterstützungsmöglichkeiten 22
Mutter-Kind-Pass Teil 1: Geburtshilfliche Untersuchungsprogramm 5 gynäkologische Untersuchungen 1 Interne Untersuchung 2 Laboruntersuchungen 3 Ultraschalluntersuchungen Teil 2: Kinderuntersuchungsprogramm 9 Kindesuntersuchungen 2 Hüftultraschalluntersuchungen 1 orthopädische Untersuchung 1 HNO-Untersuchungen 2 Augenuntersuchungen 23
Weiterentwicklung Mutter-Kind-Pass • Facharbeitsgruppe (ExpertInnen) – Nominierungsverfahren – Konstituierende Sitzung 30.10.2014 – Monatliche FAG Sitzungen (bisher 11) – Transparent: www.bmg.gv.at/muki – Partizipativ: Stellungnahme-Möglichkeit zu allen Themen • Entscheidungsgremium/Reality Check (Stakeholder) – Start mit den ersten Ergebnissen aus der Facharbeitsgruppe (vmtl ab Mitte 2016) – Umsetzungsvorschläge (Legistik) • Parlamentarische Umsetzung • Vertragliche Umsetzung 24
Kinderimpfkonzept in Österreich Mitte der 90er Jahre Innovationsschub : • neue Generation von modernen Impfstoffen • Kombinationsimpfstoffe enorme Teuerung, Impfungen für viele Eltern kaum mehr finanzierbar 1998: Abschluss des Impfkonzepts zwischen Bund, BL und HVB Impfstoffkosten: 2/3 vom Bund (BMG), 1/6 von BL und 1/6 HVB
Erweiterungen des kostenfreien Impfkonzepts der letzten Jahre • 2012 Pneumokokkenimpfung für alle Kinder bis zum vollendeten 2. LJ (Risikokinder bis zum vollendeten 5. Lebensjahr seit 2007) • 2012 Meningokokken ACWY für Kinder vom vollendeten 10. bis zum vollendeten 13. LJ • 2014 HPV für Mädchen und Buben vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. LJ
Österreichischer Kinder- und Jugendgesundheitsbericht 2015 Hintergrund Kinder und Jugendliche sind gesünder als je zuvor – Verringerung der Säuglings- und Kindersterblichkeit – Reduktion von übertragbaren Krankheiten Aber „Moderne Morbidität“ steigt – chronische Krankheiten wie Diabetes oder Allergien – Krankheiten des Bewegungsapparats – psychische Störungen – Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten Verfügbare Datenquellen: • Bevölkerungsstatistik, Todesursachenstatistik, Spitalsentlassungsstatistik • HBSC für die 11-, 13- und 15-Jährigen • Extrafragen im Rahmen der österreichischen Gesundheitsbefragung • Einzelstudien, Krebsstatistik
Österreichischer Kinder- und Jugendgesundheitsbericht 2015 Gesundheitszustand Individuelle Determinanten Gesundheitsrelevante Lebensverhältnisse Gesundheitliche Chancengerechtigkeit Veröffentlichung Ende 2015/Anfang 2016
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 30
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