Aschermittwoch 2021 - St. Medardus Lüdenscheid
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Aschermittwoch 2021 Das Aschenkreuz, nach draußen getragen, ist ein Zeichen: Ich gehe „Oh, Asche auf mein Haupt!“, meinen Weg mit Gott, ich versuche seufzt einer, der mit sich nicht im es zumindest. Und Gott geht seinen Reinen ist. – „Asche auf mein Weg mit mir. Haupt“ wird heute angeboten. Viele Menschen lieben heute die In Essen am Dom sogar draußen! Zeichen: Tattoos, Tätowierungen. (siehe Bild). Draußen, wo es Coro- Das Aschenkreuz ist mehr als Deko- na gibt und wir die Grenzen in un- ration. Es ist ein kleines Bekenntnis, serem Leben erfahren. ein „Ich-stehe-zu …“. Wozu möchten Sie stehen? Gebet Gott, segne diesen Tag und die 40 Tage bis Ostern. Es ist eine Fasten- zeit in jeder Hinsicht. Die ganze Das Aschenkreuz ist ein Zeichen Welt „fastet“: kaum Reisen, kaum und „Denk-mal“ unseres Lebens – Feste, kaum Gottesdienste, kaum Denk mal nach: über das Leben, das Kontakte, weniger Genuss, weni- wir – siehe Corona – nur begrenzt ger Ablenkung. Herr, trage du uns in der Hand und im Griff haben. durch diese Zeit. Hilf uns, es anzu- Über die Zeit, die endlich ist, über nehmen, dass wir „anders leben“: die Vergänglichkeit. Über Gott, der nicht nur in der Spur der Routine uns mit unseren Grenzen und Las- und des allzu Gewohnten. Stärke ten trägt und hält. Über unseren unser Nachdenken, unser Beten, (inneren) Reichtum und unsere (in- unser Fragen, unsere kleinen nere) Armut. Über den Glauben, Gänge in die Tiefe des Lebens. Dass der gerade jetzt, wo wir mit Men- die Einladung wahr wird: Bekehrt schen auf Abstand und die Außen- euch und glaubt an das Evange- reize reduziert sind, neu ins Spiel lium. kommen kann.
FASTEN - warum? „Ich muss Pfunde verlieren. Ich den Sinnen – mit den Augen, mit möchte abnehmen.“ den Ohren.“ „Fasten tut mir gut. Der Kopf ist so „Abwechslung erfreut. Das ganze frei. Ich bin innerlich richtig ‚ent- Jahr über immer dasselbe – das ist schlackt‘ und leicht.“ ja der Horror! Jeden Tag Kuchen und Erdbeeren? Gut, dass es eine „Fasten in diesem Jahr? Corona Zeit gibt, die das unterbricht. Die zwingt uns doch eh zum Fasten in anders ist.“ vielerlei Hinsicht. Jetzt steht eigent- lich an, sich wieder was zu gönnen. „Ich faste aus Solidarität. Das Elend Hoffentlich machen die Cafés bald und der Hunger in der Welt sind wieder auf.“ schrecklich. Was durch Fasten er- spart wird, gebe ich an die Welt- „Wir schleppen so viel Ballast mit hungerhilfe. Ich möchte ‚anders le- uns herum. Ich möchte ausprobie- ben‘, damit andere überleben!“ ren, dass man mit viel weniger als sonst auskommen und glücklich „Ich faste, damit mein Glaube ge- sein kann.“ stärkt wird. Es gibt in der Bibel ein ‚Fasten aus Sehnsucht‘ – Sehnsucht „Nicht leicht, auf Alkohol zu ver- nach Gott und seinem Reich. Wer zichten. Aber ich möchte meinen satt, ja übersatt ist an allem, der er- Willen trainieren und mich nicht wartet nichts mehr. Fasten – und von meinen ‚Gelüsten‘ beherrschen beten, das gehört zusammen!“ lassen.“ „Fastenzeit ist für mich: Keine Be- rieselung mehr. Den Fernseher ab- Fasten – warum? schalten. Dem Smartphone weni- ger Zeit widmen. Fasten also mit
Puzzle Ach, ich bestehe nur aus Stücken. Trotz aller Mühe will’s nicht glü- Gebet cken, in Harmonie sie zu vereinen. Es ist zum Lachen und zum Wei- Gott, mein Leben kann so leicht zer- nen… fasern. Immer mehr zerrt an mei- Gefühl, Verstand, Kopf, Wünsche, nen Nerven und reibt mich auf. Herz – Sammle mich, wenn ich mich verlo- ein jedes drängt oft anderwärts. ren habe. Bündle die Fluchtlinien Der Wille weiß nicht, was er will: auf das Entscheidende hin. Tu dies? Tu das? Halt lieber still? Und eines Tages werd‘ ich sterben, Bernhard Meuser dann wird Gott selbst das Stück- werk erben. Ich hoffe sehr, ihm wird es glücken, mich zu vollenden aus den Stücken. Karl Kassing
Passionsfrucht SEIN Segen ist das Brot der Welt. Der Same ist in dir gelegt, SEIN Trost und Heil, zum Greifen vernimmst du nicht die feine nah, Stimme? ist, was dir deine Nacht erhellt. Verdränge nicht, was dich bewegt, Der Same ist in dir gelegt, das Gute nicht und nicht das er wächst allein durch dein Entsa- Schlimme. gen. Du weißt: Du kannst, du sollst und Drum halte durch und unentwegt willst. Wird dein Bemühen Früchte tra- Doch wirst du’s endlich auch ertra- gen. gen, wenn du den Appetit nicht stillst nach noch mehr Essen, Trinken, Lars O. Heintel Klagen? Nach Zigaretten, Alkohol, nach Sex, Zerstreuung, Anerken- nung? Nach Müßiggang, nach Dur und Moll, Gewalt und Streit und Hass und Trennung? Halt ein! Jetzt ist die Zeit der Stille, ein Größerer hat vorgelebt: Was zählt, ist nicht dein eigner Wille, es ist SEIN Wort, das in dir bebt… Dein Fasten, das schafft Platz für mehr als alles, was du eigen nennst. Verzage nicht und werde leer, auf dass am Ende du erkennst: Das, was du brauchst, war immer da.
In der Schule des Lebens In der Schule des Lebens In der Schule des Lebens könnten wir alle wäre zu lernen, Kinder, Junge und Alte – dass Du Gott neu lernen das Leben liebst. – oder wieder lernen –: Dass Du niemals das Staunen der Spielverderber warst, und beharrliches Fragen. der Polizist und Angstmacher. Vielleicht auch Aus dir Zeit haben – kommt die Freude, man muss sie sich nehmen – das Staunen, und ganz viel Geduld. die Liebe zum Leben. Große Ohren Ich gehe gern sollen uns wachsen. in diese Schule, Wir brauchen Weltmeister immer noch. im Zuhören. Ganz wichtig: die Freude. JB Die kleinen Dinge des Tages abklopfen auf ihren Freudengehalt und auf die Gründe für Dankbarkeit. Sie kommen bestimmt im Zehnerpack … Auch das Nervige kommt, die Gründe zum Meckern und Klagen. Die schlechte Laune, das Weh und Ach. Ein kurzes Stoßgebet: Gott, du führst mich hinaus ins Weite – und die Weite kommt mit, begleitet vom Lachen.
Erstes Gebot Vor wem falle ich auf die Knie Gebet Vor wem mache ich mich klein Wie huldige ich der Weltmacht MAN Ergreife Du die Macht über mich Was bete ich nach Du Wer wird mir zum Gott Von dir kommt alles, was gut ist Wen oder was bete ich an Ergreife Du die Macht über mich Welchen Kult treibe ich über meine Gedanken, ums Auto oder um mich selbst dass ich Gutes denke Welche Macht gebe ich den Götzen über meine Augen, und dem Chef aller Götzen dass ich Gutes sehe dem Geld über meine Ohren, Woran hänge ich mein Herz dass ich Gutes höre Wem opfere ich meine Freiheit über meinen Mund, Vor wem falle ich auf die Knie dass ich Gutes rede Wirklich über meine Gefühle, dass ich Gutes erspüre JB über mein Herz, dass ich Gutes liebe über meine Hände, dass ich Gutes tue über meine Füße, dass ich gute Wege gehe Ergreife Du die Macht über mich damit ich gut bin Ergreife Du die Macht über die ganze Welt damit das Gute siegt Das gebeugte Knie und die hinge- haltenen leeren Hände sind die bei- Anton Rotzetter den Urgebärden des freien Men- schen. Alfred Delp
Eigentlich müsste ich Umkehr umkehren Man hat doch nichts verbrochen Ein Mann sitzt im Bummelzug. Bei Man ist ja auch nur ein Mensch jeder Station steckt er den Kopf Man lügt vielleicht schon mal zum Fenster hinaus, liest den Orts- Man muss sehen wo man bleibt namen und stöhnt. Nach vier oder Man muss ja Rücksicht nehmen fünf Stationen fragt ihn besorgt Man kann nicht wie man will sein Gegenüber: „Tut Ihnen etwas Man kann nicht aus seiner Haut weh? Sie stöhnen so entsetzlich!“ Man kann nicht alles wissen Da antwortete er: „Eigentlich Man schlägt sich so durch müsste ich aussteigen. Ich fahre Man kann nichts dafür dauernd in die falsche Richtung. Aber hier ist es so schön warm Ich drin!“ Lothar Zenetti Gott, lass mich lebendig sein. Be- wahre mich vor Stumpfsinn und dem Einschwingen auf den mittle- ren Pegel: die Gleichgültigkeit. Schicke mir Tränen oder schicke mir Jubel. Erhalte mir das heiße Herz, die Leidenschaft, die Begeis- terung. Am mittleren Maß sterbe ich. Bernhard Meuser
Fußwaschung Jesus wäscht seinen Jüngern die Steigerung des Selbst, die Füße, nicht den Kopf. die Selbstoptimierung, das Spielen An den Kopf tippt sich Petrus; der Hauptrolle. in der Gestik von heute heißt das: Sei der King, die Queen volles Unverständnis! deines Lebens … Was machst du denn da? Herrschaft ohne Grenze. Du stellst ja alles auf den Kopf! Und Jesus erlebt seine Passion. Ja, das tut das Christentum. Aus Leidenschaft – für uns – Eigentlich …. wird Leiden, Wenn es lebt, wird das Kreuz und der Tod. was Jesus gelebt hat – Der König mit der Dornenkrone selbstlos sein, aus Liebe. stirbt…. Sogar Selbsthingabe: Mein Leib, Wer kann diesen Abgrund hingegeben für euch …. an Tod begreifen? Dienen ohne Grenze. Und wer, was danach kommt? Kann ich es fassen? Aber die Welt tickt anders. Sie schaut auf die Macht. Und die Welt tickt Sie empfiehlt weiter, anders. JB
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