Astronomischer Monatsbericht (Supernova - Sichtbare Planeten - Wintersechseck) Weltall: Roter Riese hat dramatisch an Leuchtkraft verloren ...
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Astronomischer Monatsbericht (Supernova – Sichtbare Planeten – Wintersechseck) Weltall: Roter Riese hat dramatisch an Leuchtkraft verloren - Vorbote einer Supernova? Die „rote Riese“ Beteigeuze, die „linke Schulter“ im Sternbild Orion, hat seit Oktober 2019 dramatisch an Leuchtkraft verloren. Selbst mit bloßem Auge ist das zu erkennen. War der Stern bislang auf Platz 6 der hellsten Objekte am Nachthimmel, liegt er nun noch auf dem 21. Platz. Einige Forscher sehen darin Indizien für eine bevorstehende Supernova. Beziehungsweise einer Supernova, die sich schon längst ereignet hat und von der Erde aus nun mit Verspätung sichtbar wird, denn Beteigeuze ist rund 640 Lichtjahre entfernt. Das ist nur ein Katzensprung in den Dimensionen des Universums. Was ist eine Supernova? Eine Supernova entsteht, wenn ein Stern mit mindestens der neunfachen Sonnenmasse am Ende seiner Entwicklung angelangt ist. Der Kern eines Sterns stürzt zusammen, wenn sein Brennstoff nicht mehr ausreicht. Neuste Beobachtungen zeigen, dass Sterne, bei denen eine Supernova kurz bevorsteht, abrupt aufleuchten. Nie zuvor gab es eine solche Sternenexplosion in Erdnähe, seitdem wir Menschen das Weltall beobachten. Wir Erdenbewohner könnten das Schauspiel aus nächster Nähe erleben - der explodierte Stern würde vermutlich wochenlang so hell am Himmel leuchten, wie heute nur der Vollmond. Selbst tagsüber wäre die Supernova sichtbar. Zuletzt hatten unsere Vorfahren im Jahr 1604 das Glück, am Sternhimmel auch ohne modernste Teleskope eine Supernova beobachten zu können. Sie ist als Keplers Supernova bekannt, weil sie der Astronom Johannes Kepler dokumentierte. Diese Explosion fand im rund 20.00 Lichtjahre entfernten Sternbild Schlangenträger statt. Nicht vergleichbar also mit dieser extremen möglichen Supernova im Orion Sternbild. Die Leuchtkraft von Beteigeuze verändert sich zwar auch, aber er verliert Helligkeit. Demnach ist eine baldige Supernova unwahrscheinlich. Wieso wird Beteigeuze dann dunkler? Beteigeuze ist ein variabler Stern; seine Leuchtkraft unterliegt ständigen Schwankungen. Diese Schwankungen sind nicht willkürlich, sondern treten in zwei regelmäßigen Zyklen auf. Der erste Zyklus dauert etwas länger als ein Jahr, der zweite ist sechs Jahr lang. Beteigeuze befindet sich zurzeit in einer sehr dunklen Phase der Zyklen. Eine solch große Schwankung ist zu erwarten, auch wenn sie recht selten ist.
Wie entstehen diese Helligkeitsschwankungen? Der Stern leuchtet nicht gleichmäßig. Das deutet auf heftige Materiebewegungen in seiner Hülle hin, was vermutlich mit Masseverlust durch starke stellare Winde verbunden ist. Stellare Winde (auch; Sternenwinde) ist ein kontinuierlicher Strom von Materie, der von der Oberfläche von Sternen ausgeht. Die abgeblasene Materie sammelt sich als Wolke um den Stern. Diese Gaswolke schirmt dann die Strahlung des Sterns so ab, dass er von der Erde aus dunkler erscheint. Da die stellaren Winde variieren, ändert sich auch die Helligkeit von Beteigeuze. Doch die imposante Supernova könnte auch Risiken für die Menschheit mit sich bringen - wenn auch nur geringe. Der Grund sind Neutronen- und Gammastrahlungen, die bei einer solchen Sternenexplosion freigesetzt werden. Der Astronaut und Physik- Professor Ulrich Walter von der TU München gibt auf Anfrage der Welt Entwarnung, weil Beteigeuze dafür doch weit genug entfernt ist: „Wenn in einer Entfernung von bis zu zehn Lichtjahren ein Stern explodiert, würde zumindest die halbe Menschheit ausgerottet. Der akute Strahlungsausbruch dauert nur wenige Stunden. Nur die Hälfte der Erde, die dann in Richtung Supernova blickt, wird von den Neutronen und der Gammastrahlung gegrillt. Auf der anderen Seite des Planeten könnten die Menschen überleben.“ Doch ganz ohne Risiko wäre auch die Supernova-Explosion von Beteigeuze für die Menschen wohl nicht. Die irdische Ozonschicht könnte geschädigt werden, was zu mehr UV-Strahlung und damit einem höheren Hautkrebsrisiko führen könnte. Beteigeuze wird nicht zur Supernova. Jedenfalls gibt es dafür bislang keine Indizien. Aber keine Sorge, Astronomen haben festgestellt, dass es eine 100 prozentige Chance gibt, eine Supernova in den nächsten 50 Jahren zu sehen. Das heißt also: Abwarten! Wir werden irgendwann noch eine Supernova zu sehen bekommen.
Sichtbare Planeten (Mitte Februar – mit bloßem Auge) Fr, 14. Feb 2020 Planet Aufgang Untergang Meridian Sichtbarkeit Besonderes Fr 08:04 Fr 19:18 Fr 13:41 Eher schwierig In der Nähe der Sonne, sichtbar nur bei Sonnenuntergang. Merkur Merkur ist nur 13 Grad von der Sonne entfernt und ist deswegen nur schwer sichtbar. Fr 08:59 Fr 21:37 Fr 15:17 Gute Sichtbarkeit Venus ist am besten in den Stunden direkt nach Sonnenuntergang zu sehen. Die Sichtbarkeit verbessert Venus sich mit abnehmendem Sonnenlicht. Venus ist tagsüber sichtbar, jedoch schwer zu finden. Sa 04:47 Sa 12:36 Sa 08:42 Durchschnittliche Mars ist am besten in den Sichtbarkeit Stunden direkt vor Sonnenaufgang zu sehen. Mars Die Sichtbarkeit verschlechtert sich mit zunehmender Helligkeit. Fr 05:58 Fr 14:03 Fr 10:01 Recht gute Schauen Sie kurz vor Sichtbarkeit Sonnenaufgang. Jupiter ist der Sonne recht nahe und Jupiter ist nur kurz vor Sonnenaufgang sichtbar. Begeben Sie sich an einen Ort mit ungehinderter Sicht. Fr 06:31 Fr 14:56 Fr 10:43 Eher schwierig In der Nähe der Sonne, sichtbar nur bei Sonnenaufgang und - Saturn untergang. Saturn ist nur 15 Grad von der Sonne entfernt und ist deswegen nur schwer sichtbar.
Astronomische Ereignisse 2019/20 Im Winter 2019/20 gab es leider in Brandenburg keinen wirklich schönen Schnee dafür aber ein umso bezaubernder Sternhimmel. Diesen Monat, Januar/Februar, ist das Wintersechseck gut zu beobachten. Das Wintersechseck besteht aus 6(7) Sternen in den verschiedensten Sternbildern - im Fuhrmann der Stern Capella , im Stier der Aldebaran, im Orion (worin auch der Stern Beteigeuze, der kurz vor einer Supernova steht???, liegt) der Stern Rigel, der Sirius, der hellste Stern am irdischen Sternenhimmel, im Sternbild großer Hund, die Beiden Sterne Castor und Pollux in den Zwillingen und zu guter Letzt der Prokyon vom kleinen Hund. Das Wintersechseck ist mit eins der am einfachsten auffindbaren Stern Konstellationen im Januar und Februar. Er ist besonders markant durch die, wie schon vorher erwähnt, hellen Sterne am Nachthimmel. https://www.starobserver.org/tag/wintersechseck/ Bildrechte: Petr Horálek Artikel vom 30.1.2020
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