Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin - Ausbildung-Weiterbildung.ch
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Karriere-Ratgeber 5.1 Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Dieser Ratgeber beleuchtet die verschiedenen Berufe im Gesundheitswesen sowie die Aus- und Weiterbildungen, die zu diesen führen. Dabei werden Berufslehren genauso berücksichtigt wie Universitäts-Studiengänge. Ausserdem erfahren Sie, welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen, wenn Sie einen Beruf im Gesundheitswesen ergreifen möchten.
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Inhaltsverzeichnis 1. Faszination Gesundheit und Medizin...............................................................................................................5 1.1. Was versteht man unter Gesundheit und Medizin?.............................................................................5 1.2. Wo arbeiten Menschen aus dem Bereich Gesundheit und Medizin?.................................................6 1.3. Welche Eigenschaften und Anforderungen sind vorausgesetzt?........................................................7 2. Übersicht: Aus- und Weiterbildung..................................................................................................................8 3.Berufsbilder nach Lehrgängen.........................................................................................................................9 3.1. Assistent/-in Gesundheit und Soziales EBA..........................................................................................9 3.2. Augenoptiker/in EFZ................................................................................................................................9 3.3. Dentalassistent/in EFZ.............................................................................................................................9 3.4. Drogist/in EFZ........................................................................................................................................10 3.5. Fachmann/-frau Apotheke (ehemals: Pharma-Assistent/in EFZ).......................................................10 3.6. Fachmann/-frau Gesundheit EFZ (Fachangestellte Gesundheit).......................................................11 3.7. Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ..................................................................................................11 3.8. Orthopädist/in EFZ................................................................................................................................12 3.9. Podologe/-in EFZ...................................................................................................................................13 3.10. Zahntechniker/in EFZ............................................................................................................................13 3.11. Arzt- und Spitalsekretär/in H+..............................................................................................................13 3.12. Medizinische/r Sekretär/in H+..............................................................................................................14 3.13. Fitness- und Bewegungstrainer/in (Zert.)............................................................................................15 3.14. Wellness-Trainer/in (Zert.)....................................................................................................................15 3.15. Fachmann/-frau in Gesundheitsinstitutionen (BP) ehemals: Spitalfachmann/-fachfrau (BP).........16 3.16. Medizinische/r Masseur/in (BP)............................................................................................................16 3.17. Spezialist/in Bewegungs- und Gesundheitsförderung (BP) Fachrichtung Fitness- und..................17 Gesundheitstraining (ehemals Fitnessinstruktor/in (BP) und Gymnastikstudioleiter/in (BP)) 3.18. Dipl. Aktivierungsfachmann/-frau HF..................................................................................................17 3.19. Dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF.............................................................................................18 3.20. Dipl. Fachmann/-frau Operationstechnik HF.......................................................................................19 3.21. Dipl. Orthoptist/in HF............................................................................................................................20 3.22. Dipl. Osteopath/in FH............................................................................................................................21 3.23. Dipl. Podologe/-in HF............................................................................................................................21 3.24. Dipl. Radiologiefachmann/-frau HF......................................................................................................22 3.25. Dipl. Rettungssanitäter/in HF................................................................................................................23 3.26. Naturheilpraktiker/in mit eidg. Diplom ...............................................................................................24 3.27. Dipl. Komplementärtherapeut/in HF....................................................................................................24 3.28. Dipl. Hebamme/Entbindungspfleger FH..............................................................................................25 3.29. Dipl. Ergotherapeut/in FH.....................................................................................................................26 3.30. Dipl. Ernährungsberater/in FH..............................................................................................................26 3.31. Dipl. Pflegefachmann/-frau FH.............................................................................................................27 3.32. Dipl. Physiotherapeut/in FH..................................................................................................................28 3.33. Apotheker/in..........................................................................................................................................29 3.34. Arzt/Ärztin..............................................................................................................................................29 3.35. Zahnarzt/-ärztin......................................................................................................................................30 4. Aus- und Weiterbildung an Höheren Fachschulen.......................................................................................31 4.1 Beispiele für Studiengänge HF im Bereich Gesundheit und Medizin...............................................31 4.2 Nachdiplomstudiengänge NDS HF......................................................................................................31 www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 2
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin 5. Aus- und Weiterbildung an Fachhochschulen und Universitäten...............................................................32 5.1 Beispiele Bachelor- und Master-Studiengänge im Bereich Gesundheit und Medizin.....................32 5.2 Weiterbildungsstudiengänge: Master of Advanced Studies (MAS).................................................32 6. Das Schweizer Bildungssystem: Eine Übersicht..............................................................................................33 6.1. Gegenstand und Akteure......................................................................................................................33 6.2. Bildungsstufen und Bildungsbereiche................................................................................................33 6.2.1. Primarstufe und Sekundarstufe I.............................................................................................34 6.2.2. Sekundarstufe II (Lehre, Mittelschulen)..................................................................................34 6.2.3. Tertiärstufe und nichtformale, berufsbezogene Weiterbildung............................................35 6.3. Anerkennung von Abschlüssen und Titeln.........................................................................................35 6.3.1. Eidgenössisch anerkannte Abschlüsse und ihre Merkmale..................................................35 6.3.2 Abschlüsse mit Institutionsanerkennung, Verbandsanerkennung oder..............................37 ohne Anerkennung 6.4. Anschlussfähig, durchlässig und integrativ........................................................................................37 6.5. Schulabschluss nachholen...................................................................................................................37 6.5.1. Sekundarschulabschluss..........................................................................................................37 6.5.2. Gymnasiale Matura oder Berufsmaturität .............................................................................37 6.6. Zulassung zur beruflichen Grundbildung (Lehrabschluss EFZ oder EBA nachholen)....................38 6.6.1. Direkt zur Abschlussprüfung....................................................................................................38 6.6.2. Validierung von Bildungsleistungen.......................................................................................39 6.6.3. Verkürzte betriebliche Lehre.....................................................................................................39 6.6.4. Lehre auf schulischem Weg.....................................................................................................39 6.7. Link zu weiteren Informationen...........................................................................................................39 7.Tertiärstufe und nichtformale Weiterbildung: Ausbildungen und Abschlüsse im Detail..........................40 7.1. Nicht eidgenössisch reglementierte Weiterbildungen.......................................................................40 7.2. Höhere Berufsbildung...........................................................................................................................40 7.2.1. Berufsprüfung BP und Höhere Fachprüfung HFP..................................................................40 7.2.2. Höhere Fachschulen HF............................................................................................................41 7.2.3. Unterschiede zwischen BP/HFP und HF..................................................................................42 7.3. Hochschulen..........................................................................................................................................43 7.3.1. Die Hochschullandschaft Schweiz...........................................................................................43 7.3.2. Bachelor- und Master-Studiengänge.......................................................................................44 7.3.3. PhD (Doktorat)...........................................................................................................................44 7.3.4. Unterschiede zwischen Höheren Fachschulen und Fachhochschulen.................................45 7.3.5. Unterschiede zwischen Fachhochschulen und universitären Hochschulen........................45 7.3.6. Nachdiplomstudiengänge: MAS, DAS, CAS...........................................................................45 Text: Content-Team Modula AG Redaktionelle Leitung: Stefan Schmidlin, Modula AG Quellen: Website des schweizerischen Sekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI (www.sbfi.admin.ch/sbfi/de/home.html), Website www.berufsberatung.ch (offizielles schweizerisches Informationsportal der Studien-, Berufs- und Laufbahnberatung) sowie Websites und anderweitige Informationen der Berufsverbände und Bildungsanbieter. Letzte Aktualisierung: November 2021 www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 3
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Anzeige Mit Ausbildung-Weiterbildung.ch sofort zum richtigen Lehrgang und zur richtigen Schule Lohnt sich eine Weiterbildung für mich? Arbeitsmarktstudien I Lohnstudien I Karriere-Ratgeber «So finanzieren Sie Ihre Weiterbildung richtig» Welches ist für mich der richtige Lehrgang? Bildungsberatung I Selbsttests zum Thema eigene Berufung finden I Kurs- und Lehrgangsbewertungen I Selbsttests «Welcher Lehrgang ist für mich geeignet?» I Info-Grafik «Bildungssystem Schweiz» I Erfolgsstorys und Erfahrungsberichte von Absolventen Welches ist für mich die richtige Schule? Ratgeber «So entscheiden Sie sich für den richtigen Bildungsanbieter» I Checkliste I Schulberatung Hier findest du eine Übersicht über die verschiedenen Entscheidungshilfen von Ausbildung-Weiterbildung.ch: www.ausbildung-weiterbildung.ch/Bildungshilfe www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 4
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Faszination Gesundheit und Medizin 1. Faszination Gesundheit und Medizin Gesundheit und Medizin sind Gebiete, die alle Men- techniker/-innen zu nennen. Auf der anderen Seite schen betreffen. Ob beim Arztbesuch, beim Training gibt es aber auch etliche Weiterbildungskurse in ge- im Fitnesscenter, beim Zähneputzen oder beim sundheitlichen Fachrichtungen wie jene der Pflan- Kochen von gesundem Essen: Überall achten viele zenheilkunde oder des Reha-Technik. auf ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen. Gesund- heit ist dadurch zu einem richtiggehenden Lifestyle Im Gesundheits- und Medizinal-Bereich haben Sie geworden, der auch eine Vielzahl zusätzliche neue auch nach Ihrer Ausbildung praktisch immer die Berufsfeldern mit sich brachte. Die Berufe in der Ge- Chance, weitere Richtungen einzuschlagen oder sundheit und Medizin sind ebenso vielfältig wie die die Karriereleiter zu erklimmen. Beispielsweise an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten dazu. Hochschulen, die einem das Berufsfeld im Bereich Gesundheit und Medizin noch weiter öffnen. Doch was macht die Faszination Gesundheit und Medizin denn aus? Das oberste Prinzip für Berufs Dieser Ratgeber gibt einerseits Auskunft über die tätige im Bereich Gesundheit bleibt mit Sicherheit verschiedenen Berufe im Gesundheits- und Medi- die Heilung und Betreuung der Patienten sowie die zinwesen und informiert andererseits auch über die Prävention. Dazu muss man ebenso einfühlsam wie Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung in diesen versiert und gut gebildet sein, um den Anforderun- Bereichen. Welche Berufe gibt es eigentlich? Welche gen gerecht zu werden. Tagtäglich kümmert man Anforderungen werden gestellt? Wo kann man da- sich um das Wohl anderer Menschen und muss des- nach arbeiten? Und welche Aufstiegsmöglichkeiten halb immer voll bei der Sache sein. Leichtfertige bieten sich einem? Dank konkreten Ausführungen Fehler können in diesem Gebiet unverzeihlich sein. und Beispielen sowie hilfreichen Adressen und Das ist zwar eine grosse Herausforderung, bringt Übersichten finden sich in diesem Ratgeber Ant- aber gerade dadurch auch die Faszination für einen worten auf diese und weitere Fragen. Beruf in diesem Gebiet mit sich. Der grösste Lohn, der einem in diesem Berufsfeld zukommt, ist der Dank der Patienten oder Kunden. Denn was gibt es 1.1. Was versteht man unter Gesundheit Schöneres als das Lachen eines Kindes, das gesund und Medizin? die Praxis oder das Spital verlassen kann und einem dafür noch mit einer dicken Umarmung belohnt? Ganz grundsätzlich umfasst der Begriff der Medizin Oder der Dank einer Frau, die aufgrund Ihrer Thera- die Lehre von gesunden und kranken Lebewesen. pie wieder besser gehen kann und vor lauter Freude Es wird unterschieden zwischen Humanmedizin, mit tränenden Augen vor Ihnen sitzt? Veterinärmedizin (Tierheilkunde/Tiermedizin) und Zahnmedizin. Aus naturwissenschaftlicher Sicht Die Faszination Gesundheit kann aber auch darin sind es die Fachgebiete Biologie, Chemie und Phy- bestehen, anderen Menschen vorbeugend zu hel- sik sowie insbesondere die Humanbiologie, die fen, damit sie gar nicht erst krank werden oder ein Anatomie, die Biochemie und die Physiologie, die Gebrechen bekommen. Dazu zählen etwa Ernäh- im Zusammenhang mit der Medizin unterrichtet rungsberater/innen oder Wellnesstrainer/innen, für werden und die zentral sind für die Arbeit in der Me- die es inzwischen eine Fülle an professionellen dizin. Lehrgängen gibt. Auch diese Gebiete erfordern aus- gezeichnete Kenntnisse über Gesundheit und ein Nebst der wissenschaftlichen Medizin, die sich weit- gewisses medizinisches Wissen. gehend an Untersuchungen und Experimenten orientiert, gibt es auch noch die Alternativmedizin Immer wieder hört man, dass Berufe im Bereich Ge- oder Komplementärmedizin. Zu den bekanntesten sundheit und Medizin nur Studierten vorbehalten Heilsystemen aus diesem Bereich zählen etwa die sind. Das stimmt so nicht. Es gibt ebenfalls eine Homöopathie oder die Akupunktur. Verschiedene Vielzahl an Grundausbildungen, die man nach der Studien während der letzten Jahre haben gezeigt, obligatorischen Schulzeit in Angriff nehmen kann. dass die Alternativmedizin immer häufiger genutzt Als Beispiele sind hier etwa Arztgehilfen/-innen, wird, wodurch ihr Stellenwert in der Gesundheit Dentalassistenten/-innen, Fachangestellte Gesund- und Medizin an Bedeutung gewonnen hat. Auch für heit, Fachmann/Fachfrau Apotheke oder auch Zahn eine Ausbildung in diese Richtung finden sich auf www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 5
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Faszination Gesundheit und Medizin www.ausbildung-weiterbildung.ch zahlreiche Schu- die der Person helfen, wieder gesund zu werden. len und Institutionen, die Lehrgänge und Ausbildun- Das kann sowohl der Physiotherapeut sein, der ei- gen anbieten. nen verletzten Muskel wieder heilt oder auch die Apothekerin, die einem nach der Rezeptverschrei- Bei weiteren Berufen aus dem Gesundheitsbereich bung die Medikamente aushändigt. Im Bereich der sind Eingrenzungen, wie vorangehend bei der Me- Gesundheit gewinnt aber auch die Prävention im- dizin dargelegt, schwieriger. Gesundheit ist ein Gut, mer mehr an Bedeutung. Prävention zielt darauf ab, das bei vielen Menschen eine prioritäre Stellung den Körper mit der richtigen Ernährung oder Bewe- einnimmt. Es ist der Wunsch aller, gesund zu blei- gung fit zu halten. Ernährungsberaterinnen oder Fit- ben. Dementsprechend tun viele auch einiges dafür. nessinstruktoren leisten dabei einen wichtigen Bei- Sie halten sich mit Sport in Bewegung, achten auf trag. eine gesunde Ernährung oder vertrauen auf die richtigen Naturheilkräuter. All dies fällt aber mit fachmännischer Hilfe wesentlich leichter. Und hier 1.2. Wo arbeiten Menschen aus dem Bereich kommen möglicherweise Sie ins Spiel. Als Gesundheit und Medizin? Berufstätige/r im Gesundheitsbereich gibt es für Sie eine Vielzahl an Berufen, bei denen Sie Menschen Für Berufstätige in den Bereichen Gesundheit und zu einem ihrer wichtigsten Anliegen verhelfen: ge- Medizin gibt es viele unterschiedliche Einsatzge- sund zu bleiben. Kurz zusammengefasst lässt sich biete. Für Pflegefachpersonen oder Ärzte/-innen sagen, dass sich Berufstätige in der Gesundheit und gibt es Stellen in Spitälern. Aber auch in Arztpraxen Medizin mit der Beseitigung oder Linderung von Be- verschiedenster Ausrichtungen wird immer Perso- schwerden beschäftigen. Sie tun das ausgehend nal gebraucht. Dort übernehmen Sie die Ihnen über- von der klassischen Schulmedizin oder Alternativ- tragenen medizinischen Aufgaben und bewältigen medizin. Der Prozess beginnt mit der Diagnose und als Arztassistent/in eventuell auch administrative endet meist mit einer Medikamentenverschreibung Aufgaben. Ebenso können Sie als Masseur/in auch oder anderen Heiltherapien. In diesem ganzen Pro- in einem Hotel arbeiten oder als Fitnesstrainer/in in zess sind unterschiedliche Berufsgattungen gefragt, einem Center. Aber auch eine Arbeit in einem priva- www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 6
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Faszination Gesundheit und Medizin ten Unternehmen ist nicht ausgeschlossen, wenn umso schwieriger, eine unheilbare Krankheit zu ak- Sie beispielsweise eine beratende Funktion im Be- zeptieren, wenn er sich erst wochen- oder monate- reich Gesundheit und Medizin übernehmen. Letzt- lang Hoffnungen gemacht hat. endlich steht es Ihnen auch offen, sich selbstständig zu machen und Ihr Wissen, das Sie aus der Ausbil- In einem medizinischen Beruf sollten Sie also gerne dung oder Weiterbildung mitgenommen haben, für mit Menschen zu tun haben, da Sie jedem densel- sich und Ihre Kunden zu nutzen – beispielsweise als ben Respekt und Anerkennung entgegenbringen Ernährungsberater/in. müssen. Dabei wird von Ihnen auch Diskretion er- wartet. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Ein- Grundsätzlich haben Leute, die im Gesundheits- fühlungsvermögen sind weitere Eigenschaften, die oder Medizinbereich arbeiten stets gute Weiter Sie für die Arbeit im Bereich Gesundheit und Medi- bildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, was auch zin mitbringen sollten. Vor allem bei Pflegeberufen das Angebot bei www.ausbildung-weiterbildung.ch werden Sie oft für kranke oder verletzte Personen da belegt. Interessieren Sie sich vielleicht für Sport? sein müssen, weil sie in dieser Zeit stark von Ihnen Warum nicht eine Weiterbildung zum Sportarzt oder abhängig sind. Sportmediziner in Angriff nehmen? Oder sind Sie eine Führungsperson und möchten ganz hoch In einer solchen Berufsfunktion werden meist an Ih- hinaus? Auch dafür gibt es Weiterbildungsmöglich- rem fixen Arbeitsplatz tätig sein. Hier müssen Sie sich keiten, die sie auf eine Anstellung als Chefarzt als guter Teamplayer beweisen, da Sie in vielen Fällen vorbereiten. Die Einsatzbereiche von Gesundheits nicht allein für einen Patienten oder eine Person mit experten/-innen sind ebenso vielseitig wie die Aus- gesundheitlichen Anliegen zuständig sind. Für eine bildungen dazu. Welchen Weg Sie einschlagen kön- Ausbildung oder Weiterbildung in den Bereichen Ge- nen, was der erste Schritt dafür ist und welche sundheit und Medizin sollten Sie mit Sicherheit genü- Weiterbildung Ihnen offensteht, erfahren Sie detail- gend Motivation und Engagement mitbringen. Denn liert im dritten Kapitel dieses Ratgebers. ob Sie sich für eine Lehre oder ein Medizinstudium entscheiden – die Ausbildung im Gesundheitsbereich ist auf jeden Fall kein Pappenstiel. 1.3. Welche Eigenschaften und Anforderungen sind vorausgesetzt? Was die schulischen Voraussetzungen betrifft, ver- hält es sich je nach Ihrem Berufswunsch ganz unter- Lebewesen zu heilen oder ihr Wohlergehen zu ver- schiedlich. Wie schon in Kapitel 1.1 beschrieben, ist bessern ist das oberste Prinzip eines jeden Berufstä- die Maturität oder ein Universitätsabschluss nicht in tigen im Bereich Gesundheit oder Medizin. In den allen Berufsgruppen Voraussetzung. Wer allerdings meisten Fällen werden Sie täglich mit Menschen zu den Berufswunsch Arzt, Apotheker, Zahnarzt oder tun haben, die Ihnen viel Vertrauen entgegenbrin- Psychiater hat, wird um ein Hochschulstudium nicht gen. Dieses Vertrauen sollten Sie den Menschen herumkommen. Daneben gibt es aber ein breites auch zurückgeben. Auf der anderen Seite sollten Sie Spektrum an Berufen, welche nicht so hohe schuli- aber auch ehrlich sein. Es ist für einen Menschen sche Anforderungen an Sie stellen. www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 7
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Übersicht Aus- und Weiterbildung 2. Übersicht: Aus- und Weiterbildung Aus und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Studiengänge Weiterbildungs Universitäre Höhere Fach Höhere an Fachhoch- studiengänge von Studiengänge schulen FH Fachhochschulen/ Berufsprüfung prüfung (eidg. Fachschulen Universitäten (eidg. Fachaus- Diplom) (HF) Berufliche Die Fachhoch Die Universitäten Von den Uni Grundbildung mit weis) • Biomedi- schulen gliedern versitäten und gliedern ihre • Orthopädist/in EBA oder EFZ zinische/r ihre Ausbildungs- Fachhochschulen Studiengänge seit • Fachmann/-frau • Expertin für studiengänge seit Zytogiagnostik Analytiker/in HF werden zahl 2005 in zwei • Augenoptiker/in Langzeitpflege 2005 in zwei Stufen: • Fachexperte/in • Pflegefach- reiche Nach Stufen: • Dentalassistent/in und -betreuung 1. Bachelorstudium für Infektions- mann/-frau HF diplom-Kurse 1. Bachelorstudium • Drogist/in • Medizinische/r 2. Masterstudium prävention im • Rettungs- (CAS) und 2. Masterstudium • Fachmann/-frau Masseur/in sanitäter/in HF Es gibt folgende Gesundheits- Nachdiplom- Apotheke (ehem. • Pharma- Studiengänge: Die Universitäten wesen • Drogist/in HF Studiengänge Pharma-Assis- Betriebs unterteilen ihr • Experte/in • Dentalhygie • Ergotherapie (MAS) angeboten. assistent/in Studienangebot tent/in) biomedizini- niker/in HF • Ernährung und Ein Nachdiplom- • Fachmann in • Komplementär Diätetik in Medizin und • Fachmann/-frau scher Analytik Studium (MAS) Gesundheits Therapeut/in HF • Hebamme Pharmazie mit Gesundheit und Laborma- dauert in der institutionen • Aktivierungs- • Med. Radiologie- folgenden • Medizinische nagement Regel drei • Spezialist/in fachmann/ Technik Studienrichtun- Praxisassistentin • Naturheilprakti- Semester und ist Bewegungs- -frau HF • Pflege gen: • Orthopädist/in ker/in mit mindestens und Gesund- • Fachmann/-frau • Physiotherapie • Humanmedizin • Podologe/-in 60 ECTS-Punkten • Zahntechniker/in heitsförderung • Komplementär- Operations- • Psychomotorik bewertet. • Veterinärmedizin (ehem. Fitness therapeut/in technik HF Der Masterabschluss • Zahnmedizin instruktor/in) • Radiologiefach- einer FH ist gemäss • Pflegewissen- Zertifikate von der «Erklärung von • Fachzahntechni- mann/-frau HF schaften Schulen/Verbänden Bologna 1999» und ker/in Kieferor- • Podologe/in HF • Pharmazie thopädie dem schweiz. • Arzt-/Spital Hochschulgesetz • Pharmazeutische sekretär/in H+ • Transport Wissenschaften national und • Med. sanitäter/in international Sekretär/in H+ • Fachmann/-frau demjenigen einer • Fitness in Gesundheits- Universität instruktor/in institutionen gleichgestellt. • Wellness- (ehem. Spital- trainer/in fachmann/-frau) • Ernährungs trainer/in • Fussreflexzo- nenmasseur/in • Bachblüten therapeut/in Ausführliche Erklärungen der verwendeten Fachbegriffe und Abkürzungen finden Sie in den Kapiteln 6 bis 7. www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 8
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen 3. Berufsbilder nach Lehrgängen 3.1. Assistent/-in Gesundheit und Soziales EBA renbestände oder das Verwalten der Kunden- und Lieferantendaten. Aufgaben Verantwortlichkeiten • AGS arbeiten in einem Heim, einem Spital oder • Kundenbetreuung bei der Spitex. • Kundenberatung • Bei ihrer Arbeit begleiten sie Menschen, die in ih- • Kleine Reparaturen an Brillen rem Alltag auf Hilfe angewiesen sind. So legen Kompetenzen sie beispielsweise im Haushalt Hand an, helfen • Im Rahmen der ihm/ihr übertragenen Aufgaben bei der Körperpflege oder beim Essen. Sie arbei- Ausbildung/Weiterbildung ten in einem Team unter fachkundiger Anleitung • Die Ausbildung zum/zur Augenoptiker/in dauert Verantwortlichkeiten vier Jahre und wird in einem Augenoptikerge- • AGS unterstützen Menschen in einfachen Alltags- schäft absolviert. Ein Tag pro Woche Unterricht situationen. an der Berufsfachschule. Kompetenzen • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Augen- • Sozialkompetenz gegenüber Patienten und ange- optiker/in EFZ» hörigen • Augenoptiker/innen können an der FH Nordwest- Ausbildung/Weiterbildung schweiz den Lehrgang Optometrie absolvieren. • Die Ausbildung dauert zwei Jahre Vollzeit. • Siehe auch Ausbildung zum/zur «Fachmann/ • Schulen, die Lehrgänge dazu anbieten, gibt es auf -frau Unternehmensführung KMU» oder «Dipl. www.ausbildung-weiterbildung.ch. Betriebswirtschafter/in KMU». Eine Übersicht • Abschluss: Eidgenössischen Berufsattest (EBA) über die Lehrgänge gibt es auf www.ausbildung- Assistent/in Gesundheit und Soziales weiterbildung.ch. • Mögliche Zusatzausbildung: Fachmann/frau Ge- sundheit EFZ oder ähnliche Berufe auf EFZ-Stufe. Voraussetzungen 3.3. Dentalassistent/in EFZ • Erfüllung der obligatorischen Berufszeit • Teamfähigkeit, Kontaktfreudig, Dienstleistungs- Aufgaben Bewusstsein, Diskretion, Bereitschaft zu unregel- • Vor der zahnärztlichen Behandlung legt der/die mässigen Arbeitszeiten, psychische Belastung, Dentalassistent/in die Instrumente, die sie zuvor gute körperliche Gesundheit, Freude an Hauswirt- sterilisiert hat, für den Zahnarzt bereit. Während schaft und Organisation der Behandlung assistiert er/sie dem Zahnarzt bei der Behandlung. • Dentalassistenten/-innen erstellen nach Anwei- 3.2. Augenoptiker/in EFZ sungen des Zahnarztes Röntgenaufnahmen, die für die weitere Arbeit des Arztes von wichtiger Aufgaben Bedeutung sind. • Augenoptiker/innen arbeiten in Fachgeschäften • Zu den Aufgaben von Dentalassistenten/-innen für Augenoptik und beraten Kunden bei der Wahl gehören auch verschiedene administrative Tätig- nach geeigneten Brillen, Kontaktlinsen oder sons- keiten wie die Terminvereinbarung, das Führen tigen Sehhilfen. der Krankenakte, das Erstellen von Tagesabläufen • Ausgehend vom Brillenrezept bestellen Augen- oder die Bedienung des Telefons usw. optiker/innen die passenden Brillengläser und Verantwortlichkeiten passen diese danach an die verschiedenen Fas- • Patientenmanagement sungen an. • Organisatorische Aufgaben • Augenoptiker/innen empfehlen Kunden aufgrund • Medizinische Unterstützung von ästhetischen und modischen Kriterien die Kompetenzen passenden Sehhilfen und berücksichtigen dabei • Administrative Kompetenzen auch die Gesichtsformen und weitere Kriterien. • Patientenhandling • Der Beruf des/der Augenoptikers/-in erfordert Ausbildung/Weiterbildung aber auch die Erledigung von einigen administra- • Die Ausbildung zum/zur Dentalassistent/in dauert tiven Aufgaben wie etwa die Erfassung der Wa- drei Jahre und wird in einer Praxis oder Zahn www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 9
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen klinik absolviert. Ein Tag pro Woche Unterricht an • Im Labor stellen sie Salben oder Tees her und im der Berufsfachschule. Bereich der Warenbewirtschaftung kennen sie die • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Dentalas- Abläufe der Warenbestellung, Eingangskontrolle sistent/in EFZ». und sachgerechten Lagerung der Produkte. • Weiterbildungsmöglichkeiten zum/zur «Dentalhy- • Weiter kennen sie sich in der Kassenführung aus, gieniker/in», «Dentalsekretär/in» usw. erstellen Monatsauszüge und präsentieren die • Eine Übersicht über mögliche Lehrgänge gibts Waren in den Schaufenstern und Verkaufsräumen auf: www.ausbildung-weiterbildung.ch. attraktiv und übersichtlich. Voraussetzungen Verantwortlichkeiten • Abgeschlossene Volksschule, oberste Schulstufe • Kundenberatung, Kundenbetreuung oder mittlere Schulstufe mit sehr guten Leistun- • Sachgerechter Umgang mit den Waren gen Kompetenzen • Gute Organisations- und Teamfähigkeit, Interesse • Beratungs- und Verkaufskompetenz an medizinischen und gesundheitlichen Fragen, • Fachkompetenz gute Handgeschicklichkeit • Dienstleistungsorientiert und verantwortungsbe- wusst • Im Rahmen der ihr/ihm übertragenen Arbeiten 3.4. Drogist/in EFZ Ausbildung/Weiterbildung • Die vierjährige Ausbildung wird in einer Drogerie Aufgaben absolviert. Ein bis zwei Tage pro Woche Unter- • Drogisten/-innen verkaufen ein breites Warensor- richt an der Berufsfachschule. timent mit Medikamenten, Naturheilmitteln, Kos- • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Drogist/in metika, Parfüms, Diät- und Säuglingsprodukten EFZ» und vielem mehr. • Weiterbildungen sind im Bereich der Drogerie- • Sie beraten ihre Kundschaft über die Wirkung der führung möglich, aber auch in den Bereichen Heilmittel, wissen Bescheid über Körperpflege- Marketing, Verkauf und Detailhandel. produkte, geben auf Wunsch Ernährungstipps • Siehe auch Ausbildung zum/zur «Drogist/in HF», oder erklären die Anwendung von Reinigungs- «Verkaufskoordinator/in», oder «Detailhandels mitteln. ökonom/in». Eine Übersicht über die Lehrgänge gibt es auf www.ausbildung-weiterbildung.ch. Voraussetzungen • Abgeschlossene Volksschule oberste Schulstufe • Interesse an Gesundheitsfragen sowie am Bera- ten und Verkaufen. Ausserdem Zuverlässigkeit, Diskretion und Ver antwortungsbewusstsein so- wie gute Gesundheit. 3.5. Fachmann/-frau Apotheke (ehemals: Pharma-Assistent/in EFZ) Aufgaben • Fachpersonen Apotheke arbeiten meistens in Apotheken, wo sie Medikamente, Heilmittel und weitere Artikel für das Wohl des Körpers verkau- fen. • In dieser Berufsfunktion müssen sich die Fachper- sonen Apotheke hervorragend mit den einzelnen Produkten auskennen, da sie die Kundschaft bei Beschwerden auch beraten und unterstützen. • Sie helfen dem Apotheker im Labor und assistie- ren bei der Herstellung von hauseigenen Salben, Pulvern, Kapseln oder Teemischungen. www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 10
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen • Es gibt eine Vielzahl an administrativen Aufgaben • Fachangestellte Gesundheit arbeiten oft in Spitä- für die Fachpersonen Apotheke zu erledigen – wie lern oder Heimen, in Rehabilitationszentren oder z.B. Buchhaltung, Abrechnungen für Krankenkas- bei der Spitex. Dabei übernehmen sie auch admi- sen und Versicherungen und Marketingaufgaben. nistrative Aufgaben wie die Vorratssicherstellung, Verantwortlichkeiten helfen am Empfang oder übernehmen Post- und • Kundenberatung und -betreuung Telefondienste. • Korrespondenz führen Verantwortlichkeiten • Einkauf und Verkauf von Arzneimitteln • Unterstützung bei der Pflegeplanung Kompetenzen • Verantwortlich für ein sauberes und ordentliches • Im Rahmen der ihm/ihr übertragenen Aufgaben. Umfeld Mit der Ausbildung Pharma-Betriebsassistent/in • Beitrag für einen reibungslosen Stationsbetrieb oder Pharma-Spezialist/in erhält man in der Regel durch das Erfüllen von organisatorischen, admi- mehr Kompetenzen nistrativen und logistischen Aufgaben • Beratungskompetenz Kompetenzen • Fachkompetenz • Sozialkompetenz bei der Betreuung der Patienten Ausbildung/Weiterbildung • Gemäss der übertragenen Aufgaben • Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird in ei- Ausbildung/Weiterbildung ner Apotheke absolviert. Ein bis drei Tage pro • Ausbildung in einer Institution des Gesundheits- Woche Unterricht an der Berufsfachschule. und Sozialwesens während drei Jahren. Ein bis • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Fach- drei Tage pro Woche Unterricht an der Berufs- mann/-frau Apotheke EFZ» fachschule. • Unterschiedlichste Weiterbildungsmöglichkeiten • Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis stehen Fachleuten Apotheke offen. «Pharmabera- als «Fachmann/-frau Gesundheit EFZ» ter/in», «Drogist/in» oder auch «Pharma-Betrieb- • Weiterbildungsmöglichkeiten an Höheren Fach- sassistent/in» zählen dazu. Mit Berufsmaturität ist schulen und mit Berufsmaturität an Fachhoch- auch ein Fachhochschulstudium möglich schulen beispielsweise als «Pflegefachmann/ • Eine Übersicht über mögliche Lehrgänge gibt es -frau», «Physiotherapeut/in», «Dentalhygieniker/ auf: www.ausbildung-weiterbildung.ch. in», «Ernährungsberater/in» usw. Voraussetzungen • Siehe auch Weiterbildung als «Pflegefachmann/ • Abgeschlossene Volksschule, oberste Schulstufe -frau» oder «Hebamme/Entbindungspfleger» oder mittlere Schulstufe plus zehntes Schuljahr • Mögliche Lehrgänge siehe: www.ausbildung- • Mindestalter 16 Jahre ist empfohlen, ebenso wie weiterbildung.ch ein Fremdsprachenaufenthalt oder ein Handels- Voraussetzungen kurs. • Abgeschlossene Volksschule mit guten Leistun- gen • Kontaktfreude, praktisches Verständnis, manuelle 3.6. Fachmann/-frau Gesundheit EFZ Geschicklichkeit, Einfühlungsvermögen, Team (Fachangestellte Gesundheit) fähigkeit, gute körperliche Gesundheit Aufgaben • Die Hauptaufgabe von Fachangestellten Gesund- 3.7. Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ heit ist die Betreuung und Pflege von kranken, be- einträchtigten oder alten Leuten. Im Bereich der Aufgaben Alltagsgestaltung unterstützen sie Menschen bei • Medizinische Praxisassistenten/-innen sind die der Haushaltsführung und -pflege. Sie helfen also Dreh- und Angelpunkte in Arztpraxen. Sie unter- beispielsweise beim Kochen, Betten, Waschen stützen den Arzt oder die Ärztin bei medizinischen usw. Eingriffen und führen auch Röntgenuntersuchun- • Fachangestellte Gesundheit unterstützen das hö- gen und andere Untersuchungen im Labor durch. here Pflegepersonal indem sie Aufgaben im Be- Sie sorgen dafür, dass die Untersuchungsinstru- reich Medizinaltechnik übernehmen. Das bedeu- mente steril und keimfrei sind. tet beispielsweise: Blutdruck messen, Verbände • Zu den Aufgaben der Medizinischen Praxisassis wechseln, einfache Laboruntersuchungen durch- tenten/-innen gehören aber auch administrative führen und Geräte reinigen. Aufgaben wie die Entgegennahme von Telefon- www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 11
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen anrufen, Terminvereinbarungen oder das Führen Höheren Fachschulen und mit der Berufsmaturi- von Patientenakten. tät auch an Fachhochschulen. • Weiter arbeiten sie im Labor, werten Blut- und Voraussetzungen Urinproben aus, suchen nach Pilzsporen oder • Abgeschlossene Volksschule, oberste Schulstufe Bakterien und unterstützen so den Arzt oder die • Mind. 16 Jahre alt. Gute Leistungen in den Fä- Ärztin bei der Arbeit. chern Biologie, Chemie und Physik sind von Vor- Verantwortlichkeiten teil. • Patientenmanagement • Organisatorische Aufgaben • Medizinische Unterstützung 3.8. Orthopädist/in EFZ Kompetenzen • Administrative Kompetenzen Aufgaben • Patientenhandling • Orthopädisten/-innen stellen stützende oder Ausbildung/Weiterbildung korrigierende Hilfsmittel her, die Patienten bei • Die Ausbildung zum/zur Medizinischen Praxis ihrer Bewegung behilflich sind. Dazu gehören assistenten/-in dauert drei Jahre und wird in einer etwa Prothesen, Orthesen und Ortho-Reha- Arztpraxis absolviert. Ein bis drei Tage pro Woche Hilfsmittel. Unterricht an der Berufsfachschule. • Zu den Aufgaben eines/einer Orthopädisten/-in • In den Kantonen Zürich, St. Gallen und Waadt gehört die Zusammenarbeit mit Physiotherapeu- gibt es private Schulen, die eine Ausbildung auf ten und Fachärzten, mit denen man die richtigen dem schulischen Weg anbieten. Siehe dazu www. Hilfsmittel ausfindig macht. ausbildung-weiterbildung.ch. • Orthopädisten/-innen arbeiten handwerklich viel • Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis mit verschiedenen Materialien wie Holz, Kunst- als «Medizinische/r Praxisassistent/in» stoff, Gips, Leder oder auch Polstermaterialen, • Für Medizinische Praxisassistenten/-innen gibt es mit welchen sie Prothesen oder Orthesen anferti- verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an gen. • Vielfach müssen Orthopädisten angefertigte Hilfsmittel auch korrigieren oder reparieren. Verantwortlichkeiten • Herstellung von Prothesen, Orthesen und Ortho- Reha-Hilfsmitteln Kompetenzen • Fachkompetenz • Führungskompetenz als Leiter/in in einem Atelier, Verkaufsgeschäft oder als Selbstständige/r Ortho- pädist/in • Technisches Verständnis und handwerkliches Ge- schick • Einfühlungsvermögen, Geduld und Dienstleis- tungsbewusstsein Ausbildung/Weiterbildung • Die Ausbildung zum/zur Orthopädisten/-in dauert vier Jahre und wird in einer orthopädischen Werkstatt absolviert. Ein Tag pro Woche Unter- richt an der Berufsfachschule. • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Orthopä- dist/in EFZ» • Als Orthopädist/in kann die Höhere Fachprüfung zum dipl. Orthopädisten/-in abgelegt werden. Weiterbildungen zum Orthopädie-Techniker sind bis anhin nur in Deutschland möglich. • Eine Übersicht über Kursangebote gibt es auf www.ausbildung-weiterbildung.ch. www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 12
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen Voraussetzungen mer darauf achten müssen, dass diese von der ana- • Abgeschlossene Volksschule, in der Regel oberste tomischen Form wie auch von der Farbe möglichst Schulstufe oder zehntes Schuljahr identisch mit den natürlichen Zähnen sind. • Gute Leistungen in Mathematik, Physik und • Dazu arbeiten sie mit verschiedensten Materia- Zeichnen, Interesse an medizinischen Fragen, lien wie Wachs, Gips, Kunststoff usw. und führen technisches Verständnis und Handgeschicklich- in modernen Dentallabors auch computergesteu- keit erte Arbeitsschritte durch. Verantwortlichkeiten • Zahntechniker/innen sind für die vom Zahnarzt 3.9. Podologe/-in EFZ erteilten Aufträge verantwortlich und erledigen meist mehrere Aufträge gleichzeitig. Aufgaben • Herstellung von Zahnersätzen • Der/die Podologe/-in EFZ kümmern sich selbst- Kompetenzen ständig um die Pflege von gesunden Füssen. Bei • Fachkompetenz für zahntechnische Fragen Risikopatienten befolgt er/sie die Anweisungen • Ausbildungs- und Führungskompetenz nach ei- eines/einer dipl. Podologen/-in HF. ner Weiterbildung zum Zahntechnikermeister • Vor der Behandlung legt der/die Podologe/-in die Ausbildung/Weiterbildung Instrumente, die er/sie zuvor sterilisiert hat, be- • Die Ausbildung dauert vier Jahre und wird in ei- reit. nem Dentallabor absolviert. Ein Tag pro Woche • Fachgerecht entfernen sie Hühneraugen, Horn- wird die Berufsfachschule besucht. haut oder Schwielen. Werden während der Be- • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Zahn- handlung weitere Probleme festgestellt, bespricht techniker/in EFZ» der/die Pogologe/-in das weitere Vorgehen mit • Zahntechniker/innen haben mehrere Weiterbil- einem/einer dipl. Podologen/-in. dungsmöglichkeiten, beispielsweise «Fachzahn- • Er/sie klärt die Patientin/den Patienten über den techniker/in Kieferorthopädie EFZ». Behandlungsbedarf auf, erklärt die Diagnose und • Eine Übersicht über mögliche Kurse gibt es auf erklärt die Vor- und Nachteile verschiedener po- www.ausbildung-weiterbildung.ch. dologischer Techniken. Voraussetzungen Kompetenzen • Abgeschlossene Volksschule, in der Regel oberste • Im Rahmen der ihm/ihr übertragenen Aufgaben Schulstufe Ausbildung/Weiterbildung • Gute Leistungen in Physik und Chemie, bestande- • Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird in ei- ner Eignungstest nem Betrieb absolviert. Während der Ausbildung • Interesse an Anatomie, Chemie und Physik, werden fünf mehrtägige überbetriebliche Kurse Freude an Feinarbeit, gutes räumliches Vorstel- besucht. lungsvermögen • Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis als «Podo loge/-in EFZ» • Podologen/-innen können sich zu «Dipl. Podo 3.11. Arzt- und Spitalsekretär/in H+ loge/-in HF» weiterbilden. Eine Übersicht über mögliche Kurse gibt es auf www.ausbildung- Aufgaben weiterbildung.ch. • Arzt- und Spitalsekretäre/-innen führen die admi- nistrativen und organisatorischen Aufgaben in Arztpraxen oder Spitalsekretariaten aus. 3.10. Zahntechniker/in EFZ • Sie empfangen die Patientinnen und Patienten, führen die Krankengeschichten, sind für den Aufgaben Terminkalender verantwortlich und erstellen die • Zahntechniker/innen befassen sich mit der Erstel- Abrechnungen. lung von künstlichem Zahnersatz und kieferortho- • Nach Anweisungen der Ärzte schreiben sie medi- pädischen Apparaten zur Regulierung der Zahn- zinische Berichte und Gutachten, beschaffen stellung. Grundlagenmaterial für wissenschaftliche Arbei- • Bei ihrer Arbeit leisten sie höchste Präzisionsarbeit. ten oder redigieren Fachzeitschriften nach Stich- Sie modellieren und formen Zähne, wobei sie im- worten. www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 13
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen Verantwortlichkeiten • Führen der Administration • Organisation der Termine • Patientenempfang und -betreuung Kompetenzen • Organisatorische Kompetenzen • Fachkompetenz in medizinischer Terminologie und Krankenkassen-Tarifen Ausbildung/Weiterbildung • Die Ausbildung wird als berufsbegleitender Kurs von mehreren Schulen angeboten. Sie dauert ein Jahr und nimmt einen Tag oder zwei Abende pro Woche in Anspruch. • Abschluss: Schuldiplom als «Arzt- und Spitalse- kretärin H+» gemäss den Richtlinien der Vereini- gung Schweizer Krankenhäuser • Umfassende Informationen über Lehrgänge gibt es auf www.ausbildung-weiterbildung.ch. • Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es verschie- dene, z. B. zum/zur «Chefarztsekretär/in», «Fach mann/-frau in Gesundheitsinstitutionen» oder «Spitalexperte/-in». Voraussetzungen • Entweder Abschluss einer kaufmännischen Grund bildung, Handelsmittelschule oder Han- delsschule und Berufspraxis Oder • Abschluss einer Grundbildung in einem Beruf des • Korrekte Anwendung der medizinischen Codie Gesundheitswesens wie zum Beispiel «Fach- rungen und der Abrechnungssysteme der mann/frau Gesundheit», «Fachmann/-fachfrau Krankenkassen Apotheke» oder «Pflegefachmann/-fachfrau» mit Kompetenzen Berufspraxis • Gute Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und Anmerkung Pharmakologie • Diese Ausbildung eignet sich auch für den beruf- • Verständnis der wichtigsten Krankheitsbilder und lichen Wiedereinstieg der diagnostisch-therapeutischen Massnahmen • Kompetenter Umgang mit branchenspezifischen Softwareprogrammen 3.12. Medizinische/r Sekretär/in H+ Ausbildung/Weiterbildung • Die Ausbildung wird von mehreren Schulen in Aufgaben berufsbegleitender Form angeboten. Der Unter- • Medizinische Sekretäre/-innen erfüllen in Organi- richt findet entweder samstags, abends oder im sationen des Gesundheitswesens und in Spital- Blocksystem statt. betrieben kaufmännische Aufgaben. • Der Abschluss ist nicht eidgenössisch anerkannt, • Sie schreiben medizinische Berichte und Gutach- untersteht aber der Aufsicht und Anerkennung ten, erstellen Briefe und füllen Formulare aus. der Organisation H+ (H+ = Die Spitäler der • Ausserdem führen sie die internen Karteien, pla- Schweiz – früher VESKA): Schuldiplom als nen die Termine und kennen die Eigenheiten von «Medizinische/r Sekretär/in H+» Krankenhäusern und Spitalverwaltungen. • Lehrgänge gibt es online auf www.ausbildung- Verantwortlichkeiten weiterbildung.ch • Führen der Karteien und Terminkalender, Proto- • Unter anderem sind folgende Weiterbildungen kollführung möglich: «Praxisleiter/in», «Krankenversicherungs • Rechnungsstellung, Mahnwesen und Betreibun- fachmann/-frau», «Fachmann/-frau Gesundheits- gen institutionen» www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 14
Karriere-Ratgeber: Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Gesundheit und Medizin Berufsbilder nach Lehrgängen Voraussetzungen ten Spezialisierungen wie Seniorensport oder Be- • Abschluss einer kaufmännischen Grundbildung, hindertensport. Handelsmittelschule oder Handelsschule VSH und Voraussetzungen einige Jahre Berufspraxis in einem Sekretariat • Abgeschlossene berufliche Grundbildung oder • Mindestalter 20 Jahre, gute Kenntnisse einer gymnasiale Maturität zweiten Landessprache sowie eventuell ein Auf- • Mindestalter von 18 Jahren nahmegespräch 3.14. Wellness-Trainer/in (Zert.) 3.13. Fitness- und Bewegungstrainer/in (Zert.) Aufgaben Aufgaben • Wellnesstrainer/innen arbeiten im Bereich Bewe- • Fitness- und Bewegungstrainer/-innen arbeiten in gung, Entspannung und Ernährung. Im Gegen- Fitness- und Gesundheitszentren, Wellnessein- satz zu Fitnessinstruktoren/-innen wissen richtungen, Sportvereinen und Hotels. Wellnesstrainer/-innen auch über effiziente Ent- • Sie betreuen, beraten und instruieren Trainie- spannungstechniken Bescheid, die sie ihren Kurs- rende, stellen für die Kunden individuelle und teilnehmern vermitteln. anatomisch korrekte Trainingsprogramme zu- • Typische Unterrichtsblöcke, die Wellnesstrainer/ sammen und achten darauf, dass die Trainieren- innen unterrichten, sind Stretching, progressive den diese richtig durchführen. Muskelrelaxionen, Massagen, Mentaltraining • Bei Neumitgliedern führen Fitness- und Be oder Qi Gong. wegungstrainer/-innen Tests durch, um den Fit- • Wellnesstrainer/innen stellen ihre Lektionen nessstand der Trainierenden herauszufinden und selbstständig zusammen und arbeiten dabei ihnen dadurch das bestmögliche Training zu bie- meist mit gesunden Menschen. Es kann aber ten. auch vorkommen, dass sie mit Rehabilitationspa- • Fitness- und Bewegungstrainer/-innen informie- tienten zusammenarbeiten. ren auch über die richtige Handhabung der ein- • Nebst dem Kursunterricht können Wellnesstrai- zelnen Trainingsgeräte, der Saunen und Solarien ner/innen auch eingesetzt werden, um bei Infor- sowie über Massagemöglichkeiten und sind zu- mationsveranstaltungen oder Podien über ge- dem auch Anlaufstelle bei Fragen zu gesunder sundheitliche Themen zu referieren. Ernährung. Verantwortlichkeiten Verantwortlichkeiten • Beratungsfunktion zu Themen wie Bewegung, • Gästebetreuung im Trainingsbereich Ernährung und Entspannung • Erteilung von Trainingslektionen mit Einzelperso- • Gästebetreuung nen und Gruppen • Programmerarbeitung • Beratende Funktion im Zusammenhang mit rich- Kompetenzen tigem Training und Ernährung • Coaching-Kompetenzen Kompetenzen • Beratende Kompetenzen • Coaching-Kompetenzen • Je nach Anstellungsgrad Führungskompetenz • Beratende Kompetenzen Ausbildung/Weiterbildung Ausbildung/Weiterbildung • Die Ausbildung ist noch nicht eidgenössisch ge- • Die Ausbildung zum/zur Fitness- und Bewegungs- regelt, eine Anerkennung als Berufsprüfung mit trainer/in wird an mehreren privaten Schulen an- eidg. Fachausweis ist aber in Arbeit. Viele Schu- geboten, die sich in Bezug auf Inhalte und Aner- len sind vom Verband Wellness Trainer VWT an- kennung teilweise unterscheiden. Der Abschluss erkannt. Nähere Infos zu solchen Schulen finden ist nicht eidg. anerkannt. sich unter www.ausbildung-weiterbildung.ch. • Je nach Angebot dauert die Ausbildung unter- • Die Ausbildung ist in zwei Blöcke aufgeteilt und schiedlich lange, verbreitet ist eine Dauer von dauert berufsbegleitend rund zwei Jahre. zwei Semestern. • Abschluss: Schuldiplom als «Wellnesstrainer/in» • Anbieter siehe www.ausbildung-weiterbildung.ch • Als Wellnesstrainer/in hat man verschiedene Wei- • Weiterbildungen gibt es z. B. als «Spezialist/in Be- terbildungsmöglichkeiten. Dazu zählen unter an- wegungs- und Gesundheitsförderung (BP)», derem: «Sportheilpraktiker/in», «Trainer/in Leis- «Health/Fitness Instructor» oder auch in bestimm- tungssport» oder «Wellness-Manager/in». www.ausbildung-weiterbildung.ch © CH-8344 Bäretswil 15
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