Unterrichtsthema Jugend und Handy - Ständig vernetzt mit Smartphone & Co - Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen Materialien für den Unterricht
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Recherchieren, Informieren, Kommunizieren, Unterhalten: Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen Materialien für den Unterricht Unterrichtsthema Jugend und Handy – Ständig vernetzt mit Smartphone & Co.
Titel: Recherchieren, Informieren, Kommunizieren, Unterhalten: Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen - Materialien für den Unterricht - Herausgeber: Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. Spreeufer 5 10178 Berlin 030/ 24 04 84 40 www.fsm.de Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. Am Karlsbad 11 10785 Berlin 030 / 23 08 36 20 www.fsf.de Google Germany GmbH Unter den Linden 14 10117 Berlin Unterstützer: Gestaltung: Friedemann Oliver Ohse | OHSE DESIGN www.ohse-design.com Illustration: Henry Peters Weitere Informationen: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode Es wird darauf hingewiesen, dass trotz sorgfältiger Bearbeitung und Prüfung alle Angaben ohne Gewähr erfol- gen. Eine Haftung der Herausgeber ist ausgeschlossen. Seite 2 www.medien-in-die-schule.de
Unterrichtsthema Jugend und Handy – Ständig vernetzt mit Smartphone & Co. Relevanz Das Gerät, das immer dabei ist Das Handy¹ – in der gesamten Geschichte der Menschheit hat wohl kein technisches Gerät so schnell und so intensiv die Nähe der Men- schen erobert – im körperlichen wie auch im übertragenen Sinne. Die allermeisten von uns tragen es den größten Teil des Tages mit sich herum. Mehr als die Hälfte der Smartphone-Nutzer_innen sa- gen, dass sie das Smartphone auch noch im Bett nutzen – und ein Großteil sogar auf der Toilette. Je jünger die Befragten sind, desto höher sind diese Werte.² Vom mobilen Telefon hat sich das Handy inzwischen zum sogenann- ten „Smartphone“ entwickelt – einem kleinen und gleichzeitig sehr leistungsfähigen Computer mit Internetverbindung und unzähligen weiteren Funktionen, von denen das Telefonieren nur eine unter vielen ist. Wer sich heute ein neues Handy kauft, wird ohne Sonder- wunsch kaum noch ein Gerät ohne diese Eigenschaften bekommen – so wie in den letzten Jahren Geräte ohne Kamera die Ausnahme waren. Gerade für Jugendliche hat das Handy große Bedeutung auf doppel- ter Ebene: Auf der persönlichen Ebene drückt man darüber Individu- alität aus, sieht es sogar als Statussymbol und passt es innerlich wie äußerlich den eigenen Vorlieben an. So wie für manche Erwachsene die Automarke viel mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat, so ist bei Jugendlichen inzwischen nicht nur die Marke der Jeans, sondern noch mehr die Marke des Handys Ausdruck der Persönlichkeit. Jugendliche nutzen das Handy für die individuelle (bisweilen sehr der Umwelt, indem man sich mittels Kopfhörer und Bildschirmblick „einigelt“ und abschottet. ¹ Obwohl wir im Folgenden darstellen werden, dass ein herkömmliches „Handy“ und ein modernes „Smartphone“ sehr unterschiedliche Geräte sind, benutzen wir der Einfachheit halber häufig der Alltagssprache folgend „Handy“ Seite 3 als Oberbegriff auch für Smartphones.
Unterrichtsthema Jugend und Handy Kommunikationszentrale in der Hosentasche sich eine potentiell unbegrenzte Erreichbarkeit. Kom- Gleichzeitig ist auch die soziale Ebene von großer Wichtigkeit: Auch wenn im Smartphone inzwischen Kamera, Spiele oder Informationsangebote um die - Aufmerksamkeit der Nutzer_innen konkurrieren, ist kation. Mit den Smartphones folgt jetzt eine noch viel die wichtigste Nutzungsart für Jugendliche immer bedeutendere Umwälzung, um die es im Folgenden noch die Kommunikation mit anderen. Dabei steht gehen soll. gar nicht die Selbstdarstellung vor der ganzen Welt im Mittelpunkt, sondern der Austausch innerhalb der Die Welt wird zur Medienwelt Peergroup. Soziale Netzwerke wie Facebook und Mes- Die digitale Vernetzung ist allgegenwärtig, zumindest senger-/ Chatprogramme wie WhatsApp oder Skype und zuerst für Jugendliche. Für viele von ihnen gibt es stehen ganz vorne in der Gunst der Jugendlichen.³ fast keinen Lebensbereich, in dem die digitale Kom- sind immer und überall dabei, die Menschen stecken Gleichzeitig steht das Thema Handy/Smartphone wie ständig in den Medien drin. Dennoch reden wir immer kein anderes für den digitalen Wandel, der sich quer noch von „dem Internet“ oder „den digitalen Medien“, durch alle gesellschaftlichen Bereiche zieht. Insofern als wären sie ein klar abzugrenzender Spezialfall von kann das Thema dafür genutzt werden, sich verän- Welt. derndes Informations- und Kommunikationsverhalten Anschaulich wird das anhand des Mobiltelefons, das und zu diskutieren – nicht abstrakt, sondern ausge- Über die letzten Jahre hat sich dieses Gerät deutlich hend von der lebensweltlichen Ebene der Beteiligten. weiterentwickelt, so dass es nicht mehr nur ein Telefon Für Lehrer_innen wie für Schüler_innen entstehen mit einigen Sonderfunktionen ist. Vielmehr sind die ganz neue Möglichkeiten zum Lernen mit Unterstüt- zung von Handys und Smartphones. Für viele Unter- mit dem Internet verbunden, über GPS als Navigati- richtszwecke, für die man bis vor kurzer Zeit eine teu- re und komplizierte technische Ausstattung brauchte, bzw. Videokameras und entsprechenden Mikrofonen können heute die Geräte genutzt werden, die in den ausgestattet und durch zusätzliche Programme (soge- allermeisten Klassen in den Hosentaschen bereits vor- handen sind. Auf der anderen Seite ergeben sich aus den vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten und dem hohen Stellenwert „Smartphone“ ist allerdings eher eine Verniedlichung der Handynutzung neue Herausforderungen für die für einen kleinen, leistungsfähigen Computer, mit dem Pädagogik und den Jugendmedienschutz. Der Umgang man zufällig auch telefonieren kann. mit problematischen Inhalten oder auch der aggres- sive Umgang miteinander – Stichwort Cybermobbing – sind nur zwei Bereiche, in denen die kompetente Be- Ein Smartphone ist also ein Handy – und sehr viele an- gleitung durch andere Menschen, z.B. durch Pädagog_ dere Dinge auch. Es ist zum Beispiel: innen, Jugendlichen Unterstützung bieten kann. eine Enzyklopädie, eine Fotokamera, eine Videoka- mera, ein Arbeitsblatt, ein Vokabeltrainer, ein Bestim- mungsbuch, ein Audiorekorder, eine Zettelablage, Mit der Verbreitung von Handys und Smartphones eine Spielekonsole, eine Videothek, ein Sexshop, ein vollziehen sich derzeit gleich zwei Medienrevolutionen, die sich überschneiden. Mit dem Handy entwickelte Seite 4 ³ JIM-Studie 2012, S. 55
Unterrichtsthema Jugend und Handy ein Fotoalbum, ein Taschenrechner, ein Kompass, eine Smartphones den Computer und die Internetverbin- Sternenkarte, ein Navi, ein Musikabspielgerät und eine dung immer und überall in der Hosentasche dabei. Plattensammlung, eine Zeitung, ein Wettbüro, eine Bü- Und die Videokamera, den Walkman und das Navi cherei und noch unzählige andere Werkzeuge mehr. gleich mit. Die meisten Jugendlichen und Erwachsenen Insofern ähnelt das Smartphone weniger dem traditi- onellen Handy als vielmehr einem hypermedialen Ta- verbunden – zumindest potentiell. Dabei lernen wir ge- schenmesser mit 1000 unterschiedlichen Funktionen. rade erst, wie wir mit der allgegenwärtigen Vernetzung Und jede einzelne Funktion lässt sich dann auch noch mit 1000 „Freunden“ und der ständigen Verfügbarkeit für ganz unterschiedliche Zwecke verwenden. Mit der von 1000 Werkzeugen umgehen können, was wir wo- ständigen Verfügbarkeit von Inhalten und Werkzeugen für nutzen können – und unter welchen Umständen hebt das Smartphone die Auswirkungen der digitalen Medien auf eine neue Stufe – im Guten wie im Schlech- ten. Mit der Videofunktion lassen sich Schlägereien auf Kann man „nicht online sein“? dem Schulhof und Biologieversuche im Unterricht auf- Diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf alle – zeichnen. Im WWW sind exzellente Mathe-Erklärungen selbst wenn man sich als einzelne Person gegen diese und Übungen genauso erreichbar wie Pornographie Entwicklung zur Wehr setzen oder zumindest einfach und Gewalt. Und selbst die Enzyklopädie lässt sich zur „nicht mitmachen“ will. Leben im Allgemeinen und im- - tes Kopieren. statt. Selbst wenn ich als Lehrer_in nicht einmal weiß, Als wäre das noch nicht genug, beinhaltet das Smart- was WhatsApp ist – wahrscheinlich hat meine Klas- phone noch eine andere Ebene als die der 1000 Werk- se dort eine Gruppe zur Kommunikation auch schu- zeuge. Es ist nämlich auch Ausgangspunkt und Platt- lischer Fragen. Selbst wenn ich als Schüler_in nichts form für Kommunikation und Zusammenarbeit. Fragt mit Facebook zu tun haben will – möglicherweise bin man Jugendliche nach ihrem Nutzungsverhalten, so ist - Kommunikation für sie sogar der wichtigste Funktions- ben. Für Schüler_innen oder Lehrer_innen, Eltern oder bereich. Auch hier gilt: Auf die Nutzung kommt es an. Schulleitung, für alle ist „das Ende des freiwilligen In- Die Kommunikation kann zur gegenseitigen Unterstüt- zung vor der Klassenarbeit genauso gut dienen wie zur die Wahl, ob sie Teil davon sind, sondern nur noch, ob Verabredung von Mobbing und Schikane. Die Zusam- sie sich selbst dort aktiv beteiligen oder ob die digitale menarbeit kann dem örtlichen Naturschutz gewidmet sein oder der Organisation von rassistischen oder ho- mophoben Umtrieben. - dehnungszauber Boris Becker war gestern ... 1000 Werkzeuge, gigantische Kommunikationsmög- „Das Internet“ oder „die digitalen Medien“ sind heu- lichkeiten und eine mächtige Plattform zur Zusam- te nicht mehr ein Spezialfall von Welt, ein Werkzeug menarbeit, all das ist mit dem Smartphone auf einen oder ein Informationsraum, den man anschalten (und Schlag in der Hosentasche eines Jugendlichen und – - im wahrsten Sinne des Wortes – „im Handumdrehen“ der verlassen kann. Es ist nicht mehr so, wie Boris verfügbar. Zwar haben wir Menschen und Jugendli- Becker es in der Werbung 1999 sagte: „Ich bin drin!“ che im Besonderen schon immer gelernt, mit neuen Damals saß Boris Becker am Schreibtisch, klickte auf Werkzeugen und Möglichkeiten umzugehen, jedoch ist ein Symbol – und war „drin“. Genauso war er auch wie- eine weitere Besonderheit am digitalen Wandel ist die der „draußen“, wenn er die Verbindung trennte und Schlagartigkeit: Mit dem Smartphone ist alles quasi so- den Schreibtisch verließ. Heute haben wir in Form von fort von Null auf Hundert verfügbar und nicht schritt- Seite 5 http://www.zeit.de/digital/internet/2010-08/streetview-opt-in
Unterrichtsthema Jugend und Handy weise, nach und nach, kontrolliert von Erwachsenen. fähigen Computer am Körper trägt oder nicht – mit Ein kurzer Exkurs: In dem Buch und den Filmen „Harry einem Smartphone in der Hosentasche sind die Ge- Potter und die Heiligtümer des Todes“ sind die Pro- räte „von unten“ auch in die Schulen hineingetragen tagonist_innen auf der Flucht. Die Autorin Joanne K. worden. Selbst die Kontrolle, ob ich ohne mein Wissen - len lassen, um ihre Held_innen gleichzeitig beweglich ist nicht mehr möglich, wenn die Geräte dafür so klein - sind, dass sie quasi unsichtbar werden. Umso wichti- ger wird die grundlegende Beschäftigung mit diesen Begleiterin Hermine eine „Handtasche mit unaufspür- Themen. Dabei geht es nicht um „Bedienungsanleitun- barem Ausdehnungszauber“ dabei. Diese Handta- gen“ und die Frage, wo man wie oft drücken, klicken sche hat äußerlich normale Maße, ist also problemlos oder „touchen“ muss. (Die Bedienung ist inzwischen überallhin mitzunehmen, aber im Inneren hat sie alles - Erdenkliche an Ausstattung dabei, ohne dass damit - Platz verbraucht werden würde. (Manch einer kennt che. Ein grundlegendes Verständnis und vor allem eine Diskussion um den sozialen Kontext der Nutzung sind entscheidend, wenn wir der technischen Entwicklung viel Ähnlichkeit mit so einer „Zauber-Handtasche“: Es nicht nur hinterherlaufen, sondern sie verstehen und selbstbestimmt nutzen wollen. sich tausendfache Möglichkeiten, die alle stets über- all verfügbar sind. Insofern ist die Diskussion um „die“ was genau gerade aus der Zauber-Handtasche her- vorgezogen wird. Mit dem Smartphone haben heute Jugendliche also eine Ausrüstung in der Hosentasche, die wir bisher nur von Zauberinnen, James Bond oder Feld nicht nur für die medienpädagogische Arbeit liegt, sondern für alle, die am digitalen Wandel beteiligt sind – und das sind wir alle, ob wir wollen oder nicht. Die gute Nachricht ist: Die Entscheidung über die Verwen- dung der Technik fällt vor dem Gerät individuell durch den Nutzer. Es liegt an uns selbst, wie wir die Potenti- ale nutzen und wie wir mit den Problemen umgehen. Technik wird unsichtbar Die technologische Entwicklung schreitet derweil ra- sant voran. Die Geräte werden weiterhin jedes Jahr leistungsfähiger, kleiner und günstiger. Die allgegen- wärtige vernetzte Technologie wird damit quasi un- sichtbar. Schon heute kann man über einen einfachen Blick nicht mehr erkennen, ob jemand einen leistungs- Seite 6
Unterrichtsthema Jugend und Handy Ziel der Unterrichtseinheiten Aufbau des Unterrichtsthemas Die vorliegenden Unterrichtsmaterialien sollen Ju- - gendlichen auf der praktischen Ebene einen kompe- lichen Ebenen des Themas bearbeitet: In Modul 1 tenteren, kreativeren und bewussteren Umgang mit steht die individuelle Nutzung, der Stellenwert der dem zentralen Informations- und Kommunikationsge- mobilen Kommunikation für den Einzelnen und in der rät ihrer Medienwelt ermöglichen. Dazu gehört auch Gruppe im Vordergrund. Anschließend zielt Modul 2 auf die Stärkung des Wissens und der Kompetenzen und der Bedeutung von Gerät und Kommunikation in zur Vermeidung von problematischen Inhalten oder der Peergroup. Situationen mit besonderer Berücksichtigung des The- Hinsichtlich Fragen des Jugendmedienschutzes ist mas Cybermobbing. In Modul 3 schließlich geht es um eine Sensibilisierung für problematische Inhalte und das „mobile learning“, also die Möglichkeiten zum Ein- Nutzungsweisen angestrebt, von Mobbing über sexu- satz von Handy / Smartphone in Unterricht oder Pro- elle Inhalte bis zu Gewalt. jekten. Als Einsatzmöglichkeit wird beispielhaft eine Zusätzlich werden Möglichkeiten des Lernens mit mo- ausprobiert. und Unterricht ohne aufwändige Zusatzausstattung umgesetzt werden können. UE1-d „Pimp your Handy“ – ein Brettspiel rund um „Das optimale Handy“ (90 Min. – alternativ zu UE1-b UE2-a „Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone?“ – Einstieg UE2-b „Von unerfreulich über problematisch bis strafbar“ – Erscheinungsformen kennen und einordnen UE2-d „Mit Unterstützung stark gegen Cybermobbing!“ – Anlaufstellen im Netz für Informationen und UE3-a „Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone?“ – Einstieg Seite 7
Unterrichtsthema Jugend und Handy Unterstützende Materialien Einführende Materialien Schwerpunkt Cybermobbing • • JIM 2012 – Jugend, Information, mobben. Präventions- und Interventionsstrate- 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Online unter [122-seitiges Buch, in dem der Autor eine „Fee- http://www.mpfs.de/index.php?id=527 (Abschnitt dback-Kultur im Klassenzimmer“ als Grundlage vorschlägt] • - • - liche und Handy auf einen Blick (3. vollständig ber-Mobbing. Stuttgart: Klett. [Arbeitsheft mit Sachtexten und Übungen auf 24 Seiten] http://www.mekonet.de/t3/uploads/media/me- • konet_kompakt_jugendliche-und-handy2012.pdf mit Cybermobbing!: Das Trainings- und Präventi- [6 Seiten, informiert über die Nutzung von Mobil- onsprogramm »Surf-Fair«. [umfangreiches Buch telefonen durch Jugendliche, weist auf Gefahren hin, nennt Anlaufstellen, gibt Tipps für kreative DVD] Projektarbeit] Schwerpunkt Lernen mit Smartphone & Co. Weiterführende Materialien • • Berlin, Goldmann - • - geber für Eltern. Online unter: http://www.bmfsfj. dunstet in der Wolke. In: taz – die tagezeitung am de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,- 7.12.2012. Online unter: http://tiny.cc/Klimawandel • - • Von wegen dummgesurft! Die unterschätzte Ge- neration. München, Blanvalet Verlag Brettspiel“ für 10-30 Jugendliche. 22,- €. Informa- • tionen unter Bestellung online unter http://www. dem persönlichen Lernnetzwerk. Wie im di- drei-w-verlag.de/index.php/paedagogische-spie- gitalen Zeitalter eigensinnig und gemeinsam le/77-pimp-your-handy gelernt wird. Skript zum Vortrag bei der re:pu- • - blica 2013. Online unter: http://shiftingschool. richtsmaterial Mobilfunk. Handyführerschein für wordpress.com/2013/05/10/lernen-lernen-ler- Einsteiger. Online unter http://www.bfs.de/de/ nen-mit-dem-personlichen-lernnetz- bfs/publikationen/unterrichtsmaterial/mobilfunk/ werk-wie-im-digitalen-zeitalter-eigensin- Ordner_Mobilfunk.html (Umfangreiche Material- nig-und-gemeinsam-gelernt-wird/ (abgerufen am - ten, nicht mehr ganz aktuell, aber ausführlichem • Grundlagenteil hinsichtlich Mobilfunktechnik und Wikis in der Schule. Ein Social-Media-Leitfaden. Seite 8 jährlich im November mit aktualisierten Inhalten, so dass sich ein Blick auf die Homepage http://www.mpfs.de/ lohnt, um die aktuelle Version kostenlos herunterzuladen.
Unterrichtsthema Jugend und Handy Medienpädagogische Anlaufstellen im Netz rund um das Thema Handy / Smartphone sich in den Materialblättern zu den Unterrichtseinhei- • http://www.bfs.de/ ten, insbesondere auf Materialblatt_Handy_15 – An- – Informationsangebot des Bundesamts für laufstellen zum Lernen mit Smartphone & Co. Strahlenschutz • http://www.checked4you.de/handy Weitere Themen für den Unterricht – Online-Jugendmagazin der Verbraucherzentrale Da Jugendliche inzwischen einen großen Teil ihrer Nordrhein-Westfalen Internetnutzung über das Handy/Smartphone abwi- • http://www.handymuseum.de/ ckeln, steht das Thema im engen Zusammenhang zu – privat betriebene Online-Ausstellung zum The- weiteren Themenfeldern aus dem Bereich Internet. ma Handy Viele dieser Fragestellungen werden in den parallel • http://www.handysektor.de/ verfügbaren Unterrichtsmaterialien behandelt, z.B. – Informationen rund um Apps, Smartphones und - Tablets von der Landesanstalt für Medien Nord- gendmedienschutz, der Umgang mit persönlichen Da- - ten, Kommunikation im Netz oder auch sicheres Su- chen und Finden. • http://www.ins-netz-gehen.de/ Darüber hinaus gibt es viele weitere Aspekte rund um – Beratungsangebot der Bundeszentrale für Handy, Smartphone und Co., mit denen sich eine Be- gesundheitliche Aufklärung zum Thema exzessive schäftigung lohnt und die den Umfang der vorliegen- Medienbutzung den Materialien sprengen würden. • http://www.klicksafe.de/smartphones/ – Materialien rund um Smartphones und Apps zum Thema Sicherheit • http://www.lehrer-online.de/handy.php – Kategorie „Handy & Co.“ rund um das Unterrich- ten mit digitalen Medien • http://www.LizzyNet.de – Informations-Portal mit Community für Mäd- chen und junge Frauen, mit Kategorie „Internet, Computerwelt, Handy und Spiele“ • http://www.mediaculture-online.de/Han- dy.1549.0.html – Dossier und Meldungen des Portals zur Medien- bildung • http://www.medienbewusst.de/ressort/handy/ – Meldungen rund um kinder.medien.kompetenz • http://www.medienundbildung.com/index.ph- p?id=464 – Projekt My Mobile zur Nutzung von Handys im Fachunterricht • http://www.netzcheckers.net/ – Netzwerk für Medienarbeit in der Jugendarbeit Seite 9
Unterrichtsthema Jugend und Handy Modul 1 Mein Handy, meine Freunde und ich Einführung Ziel Zum Einstieg ein Blick in die aktuelle Forschung ( JIM Die Unterrichtseinheiten in Modul 1 zielen darauf ab, sich das eigene Nutzungsverhalten zunächst bewusst 19jährigen an, ein Handy zu besitzen, davon haben zu machen. Dabei geht es nicht nur um die technische - Ebene, sondern auch um problematische Aspekte der hen, dass die Smartphonequote seitdem noch einmal Nutzung und schließlich um normative Fragen. deutlich gestiegen ist. Diese Zahlen sind relativ gleich Am Ende von Modul 1 haben die Schüler_innen einen verteilt über verschiedene Alter, Bildungsgang oder Überblick über das eigene Nutzungsverhalten und Geschlecht. Lediglich bei der Altersstufe 12 bis 13 Jah- können es mit der Nutzung anderer vergleichen. Sie wissen mehr über die technischen Grundlagen, Mög- lichkeiten und Grenzen der Nutzung und ansatzweise ihr Gerät internetfähig sei. Ein gutes Drittel verfügte auch den aktuellen Medienwandel. über eine Flatrate für unbegrenzte Internetnutzung über das Handy. Die letzte Zahl steigt deutlich mit dem Alter an und unterscheidet sich auch nach Bildungs- - Drittel mehr. Spätestens mit zwölf Jahren haben also fast alle Jugend- lichen ein eigenes Handy, das sie auch beziehungswei- se gerade in der Schule dabei haben. Die Zuwächse im Bereich Smartphone und mobile Internetnutzung sind rasant. Die Bedienung der Geräte ist den Jugend- Das bedeutet aber noch nicht, dass alle Jugendlichen ein tieferes Verständnis der Technik oder des eigenes Nutzungsverhaltens haben, geschweige denn, dass sie Dafür gilt es, die alltägliche Nutzung, das Wissen – so- wohl in technischer wie in sozialer Hinsicht - und die - zit zu machen und miteinander zu diskutieren. Seite 10
Unterrichtsthema Jugend und Handy Ablauf und Zeitbedarf Die einzelnen UE werden unten in einer sinnvoll aufei- nander aufbauenden Abfolge vorgeschlagen. Einzelne UE können aber auch ausgelassen beziehungsweise einzeln genutzt werden. (Nur UE1-c setzt die Durch- Insbesondere kann UE1-d zusätzlich oder als Alterna- tive zu UE1b+c durchgeführt werden. Zu den meisten UE sind Variationen im Ablauf vorge- der an die individuell zusammengestellten Varian- UE1-e kann wahlweise mit einer Hausaufgabe ergänzt werden. Unterrichtseinheiten des Moduls UE1-a „Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone?“ – ca. 10 Min. ca. 10 Min Einstieg UE1-b „Wozu nutze ich mein Handy?“ – eine Befragung ca. 45–90 Min. UE1-c „Wozu nutze ich mein Handy?“ – Auswertung der Ergeb- ca. 30 Min. nisse UE1-d „Pimp your Handy“ – ein Brettspiel rund um „Das opti- * ca. 90 Min. male Handy“ UE1-e „Handy-Etikette“ – Was gehört sich und was nicht? ca. 50–70 Min. ca. 50–70 Min. Zusammen ca. 135–200 Min. ca. 150–170 Min. Seite 11 * fakultative Ergänzung
Unterrichtsthema Jugend und Handy Aufgabe Smartphone eingeführt. Lernziel Ablauf Ergebnisse können an Tafel/Whiteboard visualisiert werden. Leitende Fragen können dafür sein: • Wer von euch hat ein Handy? • Wer hat ein Smartphone? • Was ist für euch der Unterschied zwischen einem Handy und einem Smartphone? • Wer nutzt Internet über Mobilfunk? • Wofür nutzt Ihr euer Handy / Smartphone? Hinweise Für die Lehrer_in dient diese UE auch dazu, Zusätzlich kann bei Bedarf – und mit zusätzli- sich einen Überblick über die vorhandenen chem Zeitaufwand – in dieser Einheit auch das Vorwissen erweitert werden, indem zentrale Weitere Details zur Nutzung können in der - nachfolgenden UE erhoben werden, so dass sammelt und erklärt werden. hier nur ein erster Einstieg angedacht ist. Materialien • Materialblatt_Handy_01 • Tafel/Whiteboard Aufgabe Die Schüler_innen erforschen über eine klasseninterne Befragung ihr eigenes Nutzungsverhalten. Lernziel Schüler_innen lernen mehr über ihre alltägliche Handynutzung. Über die Erhebung selbst und Als „Nebenwirkung“ lernen die Schüler_innen die Durchführung und Auswertung einer quanti- tativen Befragung kennen. Ablauf Zur statistischen Erhebung der eigenen Nut- dafür Fragen, die sich in großen Teilen an die zung sind alternative Vorgehensweisen auf renommierte JIM-Studie 2012 zum Thema der Ebene der Inhalte und auf der Ebene der Handynutzung anlehnen. Technik möglich. Die ausgefüllten Bogen werden anschließend statistisch ausgewertet, daher gilt es zu beach- ten: Je mehr Fragen verwendet werden (und Inhaltliche Variante A: Lehrer_in gibt Fragen vor In dieser Variante bringt die Lehrer_in einen höher ist anschließend der Aufwand für die feststehenden Fragebogen ein, nach einer Auswertung. kurzen Erklärung kann also sofort mit dem … Ausfüllen der Fragebogen begonnen werden. Das Material-/Arbeitsblatt_Handy_02 enthält Seite 12
Unterrichtsthema Jugend und Handy Inhaltliche Variante B: Eigene Fragen (ca. 30 genblöcke aufgeteilt. Schülergruppen mit je zwei oder drei Schüler_innen werten je einen In dieser Variante stellen die Schüler_innen Frageblock aus und dokumentieren die Ergeb- den Fragebogen selbst zusammen. Selbst- nisse z.B. auf einem Bogen Flipchartpapier. verständlich kann die Vorlage aus Variante A Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die dafür als Anregung oder als Ausgangsmateri- Aufteilung schon im Fragebogen berücksich- al dienen, das noch angepasst und erweitert tigt, also jeder Fragenblock auf einem einzel- wird. In dieser Variante ist je nach Grad der nen Bogen beantwortet wird. Die erarbeiteten Anpassung ca. 30 Minuten zusätzlicher Auf- Flipchartbogen werden anschließend zur Aus- wand einzuplanen. Die Lehrer_in moderiert in wertung nebeneinander gehängt. diesem Fall die Zusammenstellung des Frage- Bonus: In Mathematik fortgeschrittene Schü- bogens und dokumentiert die Ergebnisse. ler_innen können die Ergebnisse zusätzlich mit Prozentangaben versehen. Das Ausfüllen der Fragebogen sollte selbster- Für die Auswertung lassen sich die Angaben klärend sein. Je nach Länge des Fragebogens statt auf Papier auch in eine Tabellenverarbei- sind dafür ca. 10 bis 15 Minuten einzuplanen. tung eintragen. Dafür sollte aber zumindest Auswertung auf Seite der Lehrkraft die Erfahrung mit Ta- Die Auswertung erfolgt in dieser Variante auf der Ergebnisse vorhanden sein. Tafel / Whiteboard oder großem Papier. Für Auswertung „Digital Plus“ (kein Aufwand für die unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten werden Strichlisten geführt. Idealerweise wird Technisch aufwändiger aber dafür mit großer kariertes Papier genutzt, da hier anstelle von Zeitersparnis lässt sich die Befragung komplett Strichlisten durchgekreuzte Kästchen eingetra- digital durchführen und auswerten. Dafür wird gen werden können. So entsteht in der Auswer- mit einem Internetdienst wie z.B. Google Docs tungsliste zu jeder Antwortmöglichkeit ein Bal- der Fragebogen als digitales Formular erstellt. ken, der die Anzahl der Antworten visualisiert. Die Schüler_innen müssen zur Beantwortung Damit die Phase des Auszählens nicht zu des Fragebogens Computer mit Internetan- - schluss nutzen. Der große Vorteil: Hier erfolgt der in eine Arbeitsgruppe ausgegliedert oder die Auszählung der Antworten automatisch, auf die gesamte Klasse verteilt werden. Bei und die Ergebnisse werden mit Prozentanga- letzterer Variante werden die Fragen in Fra- ben und Visualisierungen dargestellt. Hinweise - Die Arbeit mit Google Docs erlaubt digitale Fra- al-/Arbeitsblatt_Handy_02. gebogen mit automatischer Auswertung. Der Dienst wird im parallel verfügbaren Material- Falls Variante B „Eigene Fragen“ und nicht die paket Werkzeugkasten Kollaboratives Lernen technische Variante „Digital Plus“ gewählt wird, vorgestellt. Es ist eine Internetverbindung und muss eine Unterbrechung eingeplant werden, für den Ersteller des Fragebogens ein Benut- in der der erarbeitete Fragebogen ausgedruckt zerkonto notwendig. Für das Ausfüllen alleine und vervielfältigt wird. ist keine Anmeldung notwendig. Eine Vorlage unten unter „Materialien“ angegebenen Link. Seite 13
Unterrichtsthema Jugend und Handy Falls nur sehr wenig Zeit vorhanden ist, kön- Schüler_innen melden sich zu den entspre- nen die Fragebogen durch eine mündliche chenden Fragen. Die Anzahlen der Antworten Befragung zu wenigen Fragen ersetzt werden. werden dokumentiert. Dabei stellt die Lehrkraft die Fragen und die Materialien • Material-/Arbeitsblatt_Handy_02 • Werkzeugkasten Kollaboratives Lernen • für Variante B „Eigene Fragen“: Tafel oder Projektor für die gemeinsame Erstellung des Fragebogens • für die technischen Varianten „Analog“ und „Digital“: ausgedruckter und für alle kopierte Fragebogen • für die technische Variante „Digital Plus“: Computer mit Internetanschluss zum Ausfüllen • für die technische Variante „Digital Plus“: Der Fragebogen liegt auf http://www.medi- en-in-die-schule.de/handybefragung auch als Vorlage in Google Docs vor. • für die Auswertung: Papier, am besten karierte Flipchartbogen, bzw. eine Tabellenverarbei- Aufgabe Die in UE1-b erarbeiteten Ergebnisse werden gemeinsam gesichtet und diskutiert. Lernziel Ablauf Ausgangspunkt ist die Auswertung der Befra- • - gung aus der vorangegangenen UE. Die Er- tisch? Warum? gebnisse werden auf Papier oder via Beamer • Wie hätten die Ergebnisse ausgesehen, gezeigt. Anschließend wird in der Klasse oder wenn man diese Befragung ein Jahr früher in Kleingruppen diskutiert. durchgeführt hätte? Gesprächsleitende Fragen dabei können z.B. • Wie könnten die Ergebnisse aussehen, sein: wenn man diese Befragung in einem Jahr • Welche Ergebnisse überraschen dich? durchführen würde? • Zu welchen Fragen weicht deine eigene Antwort deutlich von den meisten ande- ren Antworten ab? Warum? Hinweise Wurden die Fragen aus der Vorlage verwendet, so können einige Antworten der Klasse mit den allgemeinen Nutzungsdaten aus der JIM-Studie 2012 verglichen werden. Zentrale Statistiken sind unter http://www.mpfs.de/index.php?id=536 dokumentiert. Materialien • Auswertung der Befragung aus UE1-b auf Papier oder über einen Beamer Seite 14
Unterrichtsthema Jugend und Handy Aufgabe Die Schüler_innen treten in einem Brettspiel in Teams gegeneinander an, um „das optimale Handy“ zu gestalten. Dafür müssen sie Fragen rund ums Handy beantworten und „Soziale Funktionen“ diskutieren. Lernziel - ale Folgen der Handynutzung. Ablauf Die Spieldauer selbst beträgt 60 Minuten. Zu- sogenannte „Soziale Funktionen“ in das Handy sätzlich sollten 10 Minuten für Aufbau und Ein- einzubauen. Dazu gehören der Umgang mit führung sowie 20 Minuten für eine nachberei- problematischen oder beleidigenden Inhalten, tende Diskussion eingeplant werden. die Frage nach einer „Suchtgefahr“ oder nach Die Spieler sind in fünf Teams mit je max. sechs Personen aufgeteilt, so dass es bis zu 30 Ausgangspunkt einer Nachbesprechung nach Mitspieler geben kann. Zusätzlich braucht es 60 Minuten Spielzeit. Leitende Fragen für das eine Spielleitung. Unterrichtsgespräch können sein: Die unterschiedlichen Aufgaben und Übungen • Welche der technischen Funktionen sind im Laufe des Spiels beziehen sich auf Quizfra- für euch wichtig und warum? gen zur Handynutzung, Pantomime-Übungen • Welche der sozialen Funktionen würdet Ihr euch für euer Handy wünschen und verschiedene technische Möglichkeiten und warum? Hinweise Da Jugendliche in der Pubertät nicht unbedingt einfach für Brettspiele zu begeistern sind, emp- Für die Durchführung wird das Brettspiel benötigt. Materialien • - - liche. 22,- €. Informationen unter Bestellung online unter http://www.drei-w-verlag.de/ index.php/paedagogische-spiele/77-pimp-your-handy Seite 15
Unterrichtsthema Jugend und Handy Aufgabe Diskussion von kritischen Punkten der Handynutzung Lernziel Schüler_innen legen gemeinsam fest, welches Verhalten in Bezug auf Handys / Smartphones - Ablauf - mal drei Punkte nach eigenen Interessen zu verteilen. Zunächst werden einzelne Punkte gesammelt. Das Gesamtbild wird anschließend gemein- Die Schüler_innen werden gebeten, alleine sam begutachtet. Dafür können folgende Fra- oder zu zweit Zettel oder Karten zu beschrif- gen leitend sein: ten, indem sie den folgenden Satz verlängern: • Welche Aussagen haben viele grüne Punkte bekommen? oder Smartphone ... • Welche Aussagen haben viele rote Punkte Auf jeder Karte soll ein Punkt genannt sein. Es bekommen? können auch mehrere Karten ausgefüllt wer- • Welche Aussagen haben viele gelbe Punk- den, allerdings sollten die Schüler_innen dann te bekommen? zu dritt oder viert arbeiten, so dass nicht mehr • Welche Aussagen haben sowohl grüne als insgesamt ca. 25 Antworten zusammen wie auch rote Punkte erhalten, sind also kommen. umstritten? Alle Karten werden nun an einer Pinnwand Die eindeutig grün oder rot bepunkteten Aussa- gesammelt. Thematische Überschneidungen gen werden als erstes Ergebnis dokumentiert. sind sehr wahrscheinlich, so dass Karten the- matisch sortiert bzw. übereinander gepinnt werden können. Jetzt geht es um die Karten, die entweder - ben Punkten markiert sind. Diese Aussagen werden in Arbeitsgruppen von je drei bis vier Jede Schüler_in bekommt nun Klebepunkte in Schüler_innen verteilt. Sie sollen nun die gelbe rot, gelb und grün. Je nach Anzahl der Antwort- Wertung „es kommt drauf an“ weiter bearbei- karten sollten ca. drei Punkte in jeder Farbe ten, indem sie Antworten auf die Frage: „Wor- pro Schüler_in eingeplant werden. Sie sollen auf kommt es an?“ diskutieren. nun einzelne Aussagen nach dem Ampelsys- tem bewerten: Dafür wird pro Aussage ein großer Papierbo- Ampel-Frage: Gehört sich das? • rot = „Das geht überhaupt nicht!“ wird im Querformat verwendet; die Aussage • gelb = „Es kommt drauf an ...“ wird oben mittig aufgeklebt oder übertragen. • grün = „Das ist okay – kein Problem für Dann wird der Bogen in eine linke und eine mich.“ rechte Hälfte unterteilt. In der linken Spalte werden Punkte unter der Überschrift „Das ist Dabei müssen nicht von jeder Person alle okay, wenn ...“ formuliert; in der rechten Spalte Aussagen beurteilt werden. Es reicht, die drei entsprechend „Das ist nicht okay, wenn ...“ Seite 16
Unterrichtsthema Jugend und Handy In den Kleingruppen muss die allgemeine Aus- • Generationen: Inwiefern würden eure sage also auf konkrete Situationen hin geprüft Eltern oder Großeltern eure Einschätzun- werden: gen teilen? • Unter welchen Umständen ist das okay, • Vergangenheit: Denkt ihr, dass eine Klasse unter welchen Umständen gehört sich zu den gleichen Ergebnissen gekommen das nicht? wäre, wenn sie diese Diskussion vor fünf oder zehn Jahren geführt hätte? Die Ergebnisse werden ausgehängt und von • Zukunft: Inwiefern werden sich die Ein- den Arbeitsgruppen gegenseitig vorgestellt. schätzungen möglicherweise verändert Diese Beschreibungen stellen den zweiten Teil haben, wenn man sie in fünf oder zehn der Arbeitsergebnisse dar. Jahren wieder diskutiert? Phase 4 kann erweitert werden, wenn zeitlich eine Hausaufgabe einzuplanen ist. In diesem In einer zusätzlichen Arbeitsphase können die Fall können die Schüler_innen Eltern oder erarbeiteten Ergebnisse als Grundlage dienen. Großeltern zu den diskussionswürdigen Punk- Einzelne Aussagen werden ausgewählt und ten befragen und die Ergebnisse anschließend hinsichtlich der folgenden Fragen diskutiert: in der Klasse einbringen. Hinweise Phase 1 kann alternativ zur Sammlung auf In der letzten Unterrichtseinheit im nach- Karten auch über ein Unterrichtsgespräch folgenden Modul sind weitere, detailliertere erfolgen, bei dem die Lehrkraft die genannten Vorschläge zur Ausarbeitung gemeinsamer Punkte auf einem Plakat festhält. Das Materialblatt_Handy_03 enthält viele Bei- Unter http://eetiquette.de sind „101 Leitlinien spiele für Aussagen. Diese können auch von für die digitale Welt“ gesammelt, die sich nach der Lehrkraft eingebracht werden. Schlagworten wie z.B. „Mobiltelefon“, „SMS“ Die eindeutigen Aussagen, die das Ergebnis Die meisten Aussagen eignen sich aber eher für ältere Schüler_innen ab ca. 16 Jahren. (Das für das Miteinander der Schüler_innen fest- Projekt wurde von der Telekom initiiert und gehalten werden, falls die Punkte nicht schon unter anderem von der Deutschen Knigge durch eine Klassen- / Haus- / Schulordnung Materialien • Materialblatt_Handy_03 • Pinnwand und ca. 25-30 Moderationskarten / DIN A5-Zettel • je ca. 90 Klebepunkte in grün, gelb und rot (alternativ können auch Punkte mit farbigen • ca. zehn Bogen DIN A3- oder Flipchartpapier Seite 17
Unterrichtsthema Jugend und Handy Modul 2 Cybermobbing und anderes problematisches Verhalten Einführung D ie Abbildung oben zeigt das Interesse am Be- - Zunächst muss festgehalten werden, dass es keine einen genaueren Blick auf die Ergebnisse verschiede- ner Studien werfen, soll im nächsten Abschnitt geprüft werden, was genau unter Cybermobbing zu verstehen sein kann. Die Abgrenzung fällt nicht immer leicht. ist ein rasanter Anstieg des Interesses zu beobachten, Nicht jede SMS mit dem Inhalt „Martin ist doof!“ ge- wobei die Beschäftigung mit dem Thema mehrmals zu fährdet die Entwicklung eines Kindes. Auf der anderen - anlässlich von Medienberichten über aufsehenerre- net, die als problematisch einzustufen sind, auch wenn sie nicht unter Cybermobbing fallen, aber nicht immer Auch die Forschung zu Cybermobbing ist entspre- eindeutig davon abzugrenzen sind. Vor diesem Hinter- chend noch relativ jung. Für den Laien mögen sich die Forschungsergebnisse sogar widersprechen, zumal auch Formen problematischen Verhaltens behandelt, wenn sie in den Medien verkürzt werden auf Schlag- die nicht unter Cybermobbing, aber in das themati- zeilen wie „Cybermobbing greift um sich – jeder dritte sche Umfeld fallen und deswegen auch miteinander behandelt werden können. Die konkrete Abgrenzung von Cybermobbing ist Mobbing-Erfahrungen berichten. Wie ist dieser Unter- auch vor dem Hintergrund eines anderen Umstands schied zu erklären? schwierig: Für Jugendliche ist die Welt nicht klar in „vir- tuelle Welt“ einerseits und „reale Welt“ andererseits Seite 18 Cybermobbing als Beweggründe für ihren Selbstmord in einem Video auf YouTube dokumentiert. Todd zeigte ihre Nachricht mit Hilfe von handgeschriebenen Zetteln, die sie in die Kamera hielt. Das Video ist unter http://youtu.be/vOHXGNx-E7E abrufbar und kann unter Umständen auch zur Diskussion im Unterricht eingesetzt werden.
Unterrichtsthema Jugend und Handy getrennt. Beide Ebenen sind miteinander verwoben. - Für Mobbing wird normalerweise davon ausgegangen, aus real. Kommunikation über Handy und Smartphone ist nicht prinzipiell etwas anderes als Kommunikation Schaden zugefügt werden soll. Das muss jedoch bei von Angesicht zu Angesicht. Insofern sind auch Cyber- Cybermobbing nicht immer gegeben sein. Gerade weil nicht sichtbar werden, kann es sein, dass jemand z.B. kann ihre Ursache und ihren Beginn im Sportunter- richt haben, auf Facebook eskalieren, auf dem Schul- sich darüber lustig macht. Eine schädigende Wirkung hof fortgesetzt und Auswirkungen in den Klassenraum für das Opfer kann hier sehr wohl entstehen, auch wenn der Täter möglicherweise für sich beansprucht: nur eine ergänzende Beschreibung eines größeren „Das war doch alles nur Spaß!“ Phänomens. - kommende Element, dass Mobbing über einen länge- - muss, kann nicht eins-zu-eins auf Cybermobbing über- Zusätzlich zur „Cyber“-Komponente, also den Einsatz tragen werden. Gerade wenn ein Inhalt im Internet von Informations- und Kommunikationstechnologien, - lehnt man sich an vier Komponenten an, die sich auf lichung als einmalige Tat aus, um langfristig Schaden anzurichten. Während bei Mobbing in der Schule typischerweise Die erste Komponente ist noch relativ eindeutig, auch das Muster „Stärkere Täter gegen schwächere Opfer“ wenn darunter ein großer Bereich fällt: Es geht um Ver- haltensweisen und Inhalte, für die Informations- und unbedingt gegeben sein. Zum einen liegt das daran, Kommunikationstechnologien genutzt werden. Dazu - gehören Kommunikationsräume und -anwendungen im Internet wie Chaträume, Soziale Netzwerke und es ein gewisses „Gleichgewicht der Kräfte“ im Internet, Diskussionsforen, Spieleplattformen oder virtuelle weil zum Beispiel körperliche Stärke nicht von Vorteil Lernumgebungen, aber auch Kommunikationskanäle ist. Bei Cybermobbing kann es eher sein, dass eine hö- wie SMS oder Telefon und schließlich auch konkrete Werkzeuge wie digitale Kameras. das gilt gleichermaßen für Täter wie Opfer. Diese sehr unterschiedlichen Umgebungen lassen sich - teilung in verbales, physikalisches und relationales weltweit im Internet zu sehendes Video. Auf der ande- Mobbing. Auch diese Dreiteilung lässt sich nicht ein- ren Seite gibt es die privaten Medien wie z.B. eine SMS fach auf Cybermobbing übertragen. an ein Mobbingopfer. Dazwischen steht ein großer 1. Unter versteht man einen Auch Stalking lässt sich dazu zählen. Beispiele: eine - SMS mit dem Text: „Du dummes Opfer, wir machen gliedschaft in einer Gruppe notwendig ist. Dich fertig!“ oder wiederholte E-Mails, auch nachdem das Opfer die Kommunikation zu beenden wünschte. Seite 19
Unterrichtsthema Jugend und Handy 2. bezeichnet man Aktivitäten, die dem Ansehen des Opfers schaden. Dazu gehören die Verbreitung von - ten. Dafür gibt es gute Gründe. Vor allem kann damit Fotos, die das Opfer in ein ungünstiges Licht rücken. - 3. sich auf Handlungen, bei denen sich ein Angreifer als das Opfer ausgibt. Das kann geschehen, indem - man online unter dem Namen des Opfer kommu- - niziert oder gleich dessen Online-Identität über- bing benutzt, da er in der Praxis bereits verbreitet ist. nimmt, z.B. indem man sich dessen Zugangsdaten 4. Bei Intimsphäreverletzungen/Verrat (details touching Handy bzw. Smartphone nehmen beim Cybermob- - - vates, bisweilen intimes Wissen über das Opfer. Dazu le ein. Zum einen geht es beim Cybermobbing immer gehört die Weitergabe von z.B. Fotos aus der Um- um Kommunikation – und das ist auch die wichtigste kleide, von der Toilette oder auch von sogenannten Nutzungsform der mobilen Geräte. Darüber hinaus ist „Sextings“ (erotische oder pornographische Aufnah- Cybermobbing stark in den Alltag integriert und hat Diese Verzahnung von Schulhof und Schulweg auf der 5. einen Seite und virtuellen Welten auf der anderen Sei- darum, das Opfer aus gemeinsamen Online-Akti- te wird ebenfalls durch die mobilen Geräte begünstigt. vitäten auszuschließen, z.B. bei Gruppen in Sozi- Ein dritter Punkt kommt hinzu: Bei vielen Formen des alen Netzwerken, Messenger-Programmen oder Online-Spielen. Viele dieser Aktivitäten muss das Opfer nicht zwin- Smartphones über gute Aufnahmefunktionen für Bild gleichzeitig. Zusammenfassung Sichtet man Studien zum Thema, so fällt ins Auge, dass recht unterschiedliche Zahlen genannt werden. Der Grund dafür ist vor allem in methodischen Unter- alle Formen von Schikane, Verunglimpfung, Betrug, schieden zu suchen. Fast immer werden Befragungen Verrat und Ausgrenzung mithilfe von Informations- als Erhebungsmethode genutzt. Dabei wird aber der und Kommunikationstechnologien, bei denen sich das - manchmal direkt von „Cybermobbing“ gesprochen tet fühlt oder bei denen es sich voraussichtlich so füh- wird, wird andernorts z.B. gefragt: „Gibt es jemanden len würde, falls es von diesen Vorfällen wüsste.“ in Deinem Bekanntenkreis, der schon mal im Internet - dere Studien fragen einzelne Unterarten ab, so wie - oben fünf verschiedene Arten vorgestellt worden. bing nur in der deutschsprachigen Debatte genutzt. Seite 20
Unterrichtsthema Jugend und Handy Hinzu kommt, dass entweder nach der persönlichen • „nie ‚zurückmobben’ - • manchmal nichts tun sönlichen Umfeld gefragt wird. Auch der in den Fragen • manchmal Nachrichten blockieren angegebene Zeitraum macht einen Unterschied. Die • manchmal eigene Konten und Nutzernamen Frage „Warst Du in den letzten zwei Monaten betrof- wechseln fen von ...“ wird andere Ergebnisse hervorbringen als • manchmal den Täter von Cybermobbing zum eine Frage „Warst Du schon mal ...“ Diese Umstände machen deutlich, dass bei pauscha- • manchmal Kontakt im realen Leben suchen len Urteilen und Aussagen zum Thema Cybermobbing • manchmal zur Polizei gehen Vorsicht angebracht ist. Wenn man wirklich etwas Allge- • immer Beweise sichern meingültiges feststellen möchte, so kann das nur sehr • immer den Täter beim Anbieter melden - • immer Hilfe holen sen nach Sichtung verschiedener Studien zusammen: • „Je nach Art des abgefragten Cybermobbings sind in Ausführliche Hinweise sind in Materialblatt_HANDY_06 Deutschland zwischen 4 und 36 Prozent der Schüler/ in Form einer Checkliste „Erste Hilfe beim Cybermob- innen Opfer von Cybermobbing, und zwischen 15 und 55 Prozent der Schüler/innen sind Täter von Cyber- HANDY_07 Websites vorgestellt, die mit Informationen mobbing.“ Einzelne Studien, die die unterschiedlichen und Beratung Unterstützung für Opfer von Cybermob- Arten von Cybermobbing erfassen, geben Hinweise, bing bieten. vorkommen als Betrug, Verrat und Ausgrenzung. Andere Studienergebnisse, die Pieschl & Porsch (S. Was dieses Material nicht leisten kann • Es gibt keine einheitlichen Ergebnisse hinsichtlich Präventionsarbeit des Geschlechts von Opfer und Täter. Inzwischen sind auch auf Deutsch einige Program- • Im Jugendalter scheint es einen Höhepunkt von me zur Prävention von Cybermobbing verfügbar. Die Cybermobbing in den Klassenstufen 7 und 8 zu Durchführung von einschlägigen Maßnahmen würde geben. - • Die Gruppen von Opfern und Tätern überschnei- terialien als Maßstab genommen wurde. Es sei an die- den sich stark. ser Stelle insbesondere auf das Präventionsprogramm • Es gibt widersprüchliche Ergebnisse, ob eine el- „Surf-Fair“ verwiesen, das von Pieschl & Porsch an der terliche Kontrolle der Internetnutzung ein Schutz- Universität Münster entwickelt wurde. faktor ist oder nicht. Allgemeine Hinweise zum Umgang mit Internet und Wie damit umgehen? digitalen Medien - Wie bereits zu Beginn dieser Materialien ausgeführt, tegien im Umgang mit Cybermobbing. hängt das Thema Handy / Smartphone eng mit ande- • ignorieren und nichts tun ren Themen aus dem Bereich Internet / digitale Me- • Hilfe holen und anderen vom Cybermobbing dien zusammen. Das Material „Jugend und Internet“ erzählen dieser Unterrichtsreihe behandelt weitere ausgewähl- • technische Strategien te Inhalte. • Strategien gegen den Täter Sie diskutieren Beispiel, Vor- und Nachteile und fassen anschließend folgende Empfehlungen zusammen: Seite 21
Unterrichtsthema Jugend und Handy Ziel Die folgenden Unterrichtseinheiten behandeln den verschiedene Anlaufstellen im Netz kennen, die ihnen Umgang mit Cybermobbing. Dafür wird zunächst erar- beitet, dass nicht jedes unerfreuliche oder problema- Abschließend wird ein Verfahren vorgeschlagen, mit tische Verhalten im Netz mit Cybermobbing gleichzu- dem eine „digitale Klassenordnung“ mit Fokus auf den setzen ist, dass aber auf der anderen Seite bestimmte Umgang mit Handy / Smartphone in der Schule erar- Handlungen auch gegen bestehende Gesetze versto- ßen und sehr ernsthafte Folgen nicht nur im psycho- sozialen oder pädagogischen, sondern auch im recht- Zeitbedarf Insgesamt beträgt der Zeitaufwand für die vier Un- - terrichtseinheiten gemeinsam ca. 135 Minuten (siehe men entwickelt, die helfen können, wenn jemand Op- durchgeführt worden sein, wird ein 10minütiger Ein- Schwerpunkt wird darauf gelegt, dass Schüler_innen Unterrichtseinheiten des Moduls UE2-a „Was unterscheidet ein Handy vom Smartphone?“ – Einstieg ca. 10 Min.* UE2-b „Von unerfreulich über problematisch bis strafbar“ – Erscheinungsformen ca. 30 Min. kennen und einordnen UE2-c „Auch Cybermobbing ist reales Mobbing!“ – Erste-Hilfe-Maßnahmen ca. 15 Min. UE2-d „Mit Unterstützung stark gegen Cybermobbing!“ – Anlaufstellen im Netz für ca. 45 Min. Informationen und Beratung UE2-e Handyregeln in der Klasse – Wie wünschen wir uns unsere digitale Schul- ca. 45 Min. ordnung? Zusammen ca. 135–145 Min. Seite 22 * UE entfällt, wenn Modul 1 bereits durchgeführt wurde!
Unterrichtsthema Jugend und Handy Aufgabe Smartphone eingeführt. Lernziel Ablauf Ergebnisse können an Tafel / Whiteboard visualisiert werden. Leitende Fragen können dafür sein: • Wer von euch hat ein Handy? • Wer hat ein Smartphone? • Was ist für euch der Unterschied zwischen einem Handy und einem Smartphone? • Wer nutzt Internet über Mobilfunk? • Wofür nutzt Ihr euer Handy / Smartphone? Hinweise Für die Lehrer_in dient diese UE auch dazu, sich einen Überblick über die vorhandenen Geräte Zusätzlich kann bei Bedarf – und mit zusätzlichem Zeitaufwand – in dieser Einheit auch das - melt und erklärt werden. Materialien • Tafel / Whiteboard • bei Bedarf Materialblatt_Handy_01 Seite 23
Unterrichtsthema Jugend und Handy Aufgabe Einordnung von problematischem Verhalten und problematischen Inhalten im Spannungsfeld zwischen den Polen „kein Problem“ und „klar falsch“. Lernziel Die Schüler_innen bekommen einen Überblick über verschiedene Erscheinungsformen von problematischen Inhalten und problematischen Verhaltensweisen im Netz. Sie lernen, zwi- schen verschiedenen Ausprägungen und Einstufungen von „problematisch“ zu unterscheiden. Ablauf Diese Unterrichtseinheit beginnt mit einem • Arbeitet zu dritt zusammen. gelenkten Unterrichtsgespräch, wird dann in • - einer Gruppenarbeit fortgesetzt und abschlie- he – von links „kein Problem“ bis rechts ßend wieder mit der ganzen Klasse beendet. „eindeutig problematisch, klar falsch“. • Folgende Ampel soll euch dabei helfen: a. gelb: in Ordnung, kein Problem Zu Beginn werden konkrete Fälle von prob- b. rot: unerfreulich, ärgerlich, uner- lematischen Inhalten und problematischem wünscht Verhalten unsortiert nebeneinander gestellt. c. violett: problematisch, falsch von solchen „Problemfällen“ als Karten. Die Lehrer_in kann diese kurz vorstellen oder von Gemeinsam werden nun die Fälle auf der einzelnen Schüler_innen vorstellen lassen. Die Fälle werden dann für alle sichtbar auf einer gebracht, die in der Klasse mehr oder weniger Pinnwand / Magnettafel gesammelt. als Konsens gilt. Dabei sollte herausgearbeitet In dieser Phase sollen Verständnisfragen ge- werden, dass es vor allem um eine Einteilung klärt, aber noch keine Bewertungen vorge- in die drei Farben geht, weniger um eine ge- nommen werden. - beitsblatt_HANDY_05 bietet eine Vorlage für die Darstellung der Ampel. Anschließend wird die Aufgabenstellung für Für die Auswertung sollte ausreichend Zeit die Gruppenarbeit erläutert und durchge- eingeplant werden, da in vielen Fällen eine führt. Dafür können die „Problemfälle“ als Kar- ten verteilt werden. Antwort sein wird. Hinweise Falls mehr Zeit für diese Unterrichtsein- sich die Einordnung in Verhaltensformen, heit aufgewendet werden kann, können die „Problemfälle“ auch in Kleingruppen von den die toleriert werden und diejenigen, die als Schüler_innen selbst erarbeitet und danach moralisch falsch eingestuft werden. In vielen gesammelt werden anstatt die Vorschläge von Materialblatt_HANDY_04 zu nutzen. Dies unter den Schülern geben, die Anlass zur Diskussion sein können. Thema des Unter- bringt aber möglicherweise nicht Beispiele richtsgespräches kann dann auch sein, ob die aus dem gesamten Spektrum hervor. dargestellten Fälle als Beispiele für Cyber- mobbing angesehen werden oder nicht. Seite 24
Unterrichtsthema Jugend und Handy Hinweise Manch Pädagog_innen und Expert_innen mag „Hitlisten“ sehr vertraut. Einer unzulässigen Vereinfachung kann vorgebeugt werden, in- schlimmeren und schlimmsten Inhalte für eine dem im abschließenden Unterrichtsgespräch starke Vereinfachung halten, da in jedem Ein- die Frage eingebracht wird, inwiefern derselbe zelfall das subjektive Erleben individuell anders problematische Inhalt bei unterschiedlichen ist. Diese Vereinfachung wird in dieser Unter- richtseinheit in Kauf genommen, um an das kann. Darüber hinaus gilt es, am Ende weni- Denken der Schüler_innen anzuknüpfen. Ge- - rade im Kindheits- und frühen Jugendalter ist ferenzieren als vielmehr das vorgeschlagene Ampelsystem als Lernziel hervorzuheben. Materialien • Pinnwand / Magnettafel • Materialblatt_HANDY_04 – Karten mit „Problemfällen“ • Seite 25
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