Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration - Bildungsketten
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Zentrale der BA | IF31 I Ulrich Eberle 16.11.2016 16./17. Juni 2014 Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von jungen Geflüchteten - eine gemeinsame Herausforderung - Bildungsketten-Konferenz 15./16.11.2016
Die Zahl der Asylanträge und die Gesamtschutzquote sind deutlich gestiegen Bis September 2016 wurden gut 658.000 Asylanträge gestellt, darunter fast 643.000 Erstanträge. Die Gesamtschutzquote steigt kontinuierlich und beläuft sich im September auf fast 69%. Datenquelle: BAMF, Pressemitteilung des BMI 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 2
Die aktuelle Fluchtmigration nach Deutschland wird nachhaltige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben Projektion Anstieg Anzahl arbeitsloser Projektion Zugänge von erwerbsfähigen Flüchtlinge (SGB II und SGB III) Leistungsberechtigten + 70.000 bis 200.000 500.000 + arbeitslose Flüchtlinge Zugänge in die Jobcenter in 2016 bis Ende 2017 Qualifikationsstruktur von Arbeitsuchenden im Altersstruktur von Arbeitsuchenden im Kontext Fluchtmigration (Oktober 2016) Kontext Fluchtmigration (Oktober 2016) 55 Jahre und älter 9% akademischer 5 Abschluss 87% 35 bis unter 55 Jahre betrieblicher/ 4% 35 schulischer Abschluss 60 ohne (formalen) unter 35 ohne Jahre Schulabschluss/ 58% Berufsabschluss/ ohne Angabe ohne Angabe 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 3
Ausgangslage - Arbeitsmarkt Der robuste Arbeitsmarkt verkraftet die durch Flüchtlingszuwanderung erwarteten zusätzlichen Personen Flüchtlinge verfügen häufig über keinen qualifizierten Berufsabschluss Flüchtlinge sind eher jung: rund die Hälfte im erwerbsfähigen Alter ist im (Aus-) Bildungsalter (16-24 Jahre) i. d. R. wird es keine Konkurrenzsituation mit einheimischen Erwerbstätigen geben kurzfristige Integrationserfolge sind eher unwahrscheinlich (3- 5 Jahre) 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 4
Herausforderungen definieren die Handlungsfelder Über welche Sprachkenntnisse verfügt der Geflüchtete? Wie geht man mit kulturellen Unterschieden um? Welche beruflichen Kompetenzen sind vorhanden ? Bestehen Kenntnisse über System der beruflichen Bildung? Wie werden vorhandene Angebote unterschiedlicher Leistungsträger sinnvoll aufeinander abgestimmt? 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 5
Der Asylsuchende durchläuft im Ankunfts- zentrum einen 5-stufigen Prozess Leistungsberechnung/Zuweisung Unterkunft EASY-Weiterleitung in Medizinische Untersuchung (landesindividuell) anderes Bundesland EURODAC-Prüfung Scan Antragstellung PTU Datenerfassung und Bescheidzustellung/Überwachung Bestands- Registrierung (bis Aufenthaltsraum kraft sowie ggf. Übergabe an Außenstelle Ankunftsnachweis) Dolmetscher für Rechtskraft und Prozess mit Verwaltungsgerichten bei Klage Belehrung/Daten- aufnahme durch Dolmetscher Anhörung und Bescheiderstellung Gruppen- information Datenübernahme/ Modul A: Registrierung -ersterfassung Modul B: Medizinische Untersuchung Modul C: Antragstellung Modul D: Anhörung und Bescheiderstellung Weiterleitung durch Modul E: Dienstleistungsangebot der BA Ausländerbehörde Zusteuerung an Kommune zur Unterbringung Weiterleitung von komplexen Fällen Positive Entscheidung nach 48h und Dublin-Fällen an Außenstelle 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 6
Agenturen für Arbeit, Jobcenter und Kommunen in NRW bündeln ihre Ressourcen in „Integration Points“ Elemente und Ziele: ▬ Zentrale und ganzheitliche Beratung und Unterstützung geflüchteter Menschen durch die beteiligten Akteure unter einem Dach nach dem Vorbild der Jugendberufsagentur ▬ Institutionen einigen sich auf gemeinsame Ziele (über ihre eigenen Systeme hinaus) ▬ Transparente Verzahnung und Bündelung aller bestehenden Angebote und Maßnahmen der Akteure ▬ Wege für die geflüchtete Menschen werden verkürzt und Verfahren beschleunigt 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 7
Wesentliche Änderung durch das Integrationsgesetz Geduldete in Ausbildung: rechtssicherer Aufenthalt für die Dauer der Ausbildung und zwei weitere Jahre bei Beschäftigungsaufnahme bzw. 6 Monate zur Arbeitsplatzsuche (3+2 Regelung) Erweiterung des Zugangs zur Ausbildungsförderung Asylbewerber/innen mit guter Bleibeperspektive o nach 3 Monaten: Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitenden Hilfen, Assistierter Ausbildung o nach 15 Monaten Aufenthalt: Berufsausbildungsbeihilfe bzw. Ausbildungsgeld Geduldete o nach 12 Monaten: ausbildungsbegleitende Hilfen, Assistierte Ausbildung o nach 6 Jahren: Berufsausbildungsbeihilfe bzw. Ausbildungsgeld 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 8
Angebote wurden angepasst und optimiert Sprachförderung (Jugend-)Integrationskurse des BAMF sowie berufsbezogene Deutschkurse (ESF-BAMF, DeuFöV) Sprachförderung in der Schule (Vorbereitungs-/Sprachlernklassen) Bundesagentur für Arbeit und Kooperationspartner Stärkung interkultureller Kompetenz in der Beratung Unterstützung der Beratung durch Dolmetscherdienstleistungen (Dolmetscher-Telefonhotline) Anpassung der Förderinstrumente - Kombination mit Sprache ermöglichen Einsatz neuer Medien Kostenlose online Sprachkurse App Deutsche Welle „Deutsch lernen“ Volkshochschule „Ich will Deutsch lernen“ …. 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 9
Durch das Projekt „Berufliche Kompetenzen erkennen“ werden non-formal und informell erworbene Kompetenzen sicht- und verwertbar Kunde/Kundin erhält Testergebnis über ...Vermittlungs-/Integrationsfachkraft kann vorhandene Kompetenzen... differenzierte Entscheidung treffen 1 2 3 ✓ Selbst- Durch- Bestätigung Vermittlungsfachkraft hat auskunft führung Test Kompetenzen Bestätigung, dass Selbstauskunft Kunde gibt Vermittler Testergebnis validiert ist non-formal und leitet Kunde bestätigt informelle Kom- zu Kom- Kompetenzen petenzen in petenztest für und ermöglicht ✓ Gespräch an ein oder mehr Ein-ordnung Berufe weiter dieser Höhere Glaubwürdigkeit bei Vermittlung an Arbeitgeber ✓ Qualifizierungspfad kann konkret entwickelt werden Qualifizierung Ausbildung Vermittlung in Beschäftigung 16.11.2016 © Bundesagentur 2016-05-02_Vorstellung_Check-In-4 für Work.pptx Arbeit 10
Beispiel: Kompetenzerhebungstest Kfz-Mechaniker/in 16.11.2016 © Bundesagentur 2016-05-02_Vorstellung_Check-In-4 Work.pptx für Arbeit 11
Neukonzeption einer Fördermaßnahme „Perspektiven für junge Flüchtlinge – PerjuF“ PerjuF • Dauer: 4 bis 6 Monate • Ziel: Heranführung an das deutsche Ausbildungs- und • Beschäftigungssystem • Inhalte: • Kennenlernen der Rahmenbedingungen und Anforderungen in verschiedenen Ausbildungen und Berufsfeldern und der Arbeitswelt allgemein, unter Vermittlung der für eine berufliche Eingliederung notwendigen berufsbezogenen Sprachkenntnisse • Standortbestimmung, Projektansätze, betriebliche Phasen 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 12
Verzahnung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen mit Sprachförderung A2 B1 C2 Integrationskurs Berufsbezogene BAMF (allgemeine Sprachförderung) Deutschsprachförderung SV-pflichtige Arbeitgeber Qualifizierung Ausbildung Beschäftigung Qualifizierung Qualifizierung BA Aktivierungs- Aktivierungs- maßnahmen maßnahmen Maßnahmen beim AG * Arbeitsentgeltzuschuss Arbeitsentgeltzuschuss Teilqualifizierung Teilqualifizierung Einstiegs- Einstiegs- qualifizierung qualifizierung BaE PerF Eingliederungs- Berufsvorbereitende zuschuss Maßnahmen - Spracherwerb, Qualifizierung und Arbeit - z.B. KompAS - Kompetenzfeststellung, frühzeitige Aktivierung und Spracherwerb 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 13
Kooperationsbeispiel: „Wege in Ausbildung für Flüchtlinge“ (BA, BMBF, ZDH) Ziel: 10.000 Flüchtlinge auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereiten Perspektiven für BMBF-geförderte Einstiegs- junge Flüchtlinge qualifizierung Betriebliche Berufsorientierungs Berufsausbildung im Handwerk maßnahmen (BOF) (EQ) (PerjuF-H) Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) PerjuF-H Assistierte Ausbildung (AsA) Neben den Inhalte von PerjuF: Sammeln erster Erfahrungen in Berufsfeldern des Handwerks 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 14
Kooperationsbeispiel: Branchenübergreifendes Kooperationsmodellen „KommiT“ Gemeinsames Modell von BA, BAMF und Sozialpartner Ziel: über eine frühzeitige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung kombiniert mit Aus- und Weiterbildung und gleichzeitig systematischen Spracherwerb Sicherung einer dauerhaften Beschäftigung 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 15
Das Modell für die duale Ausbildung Spracherwerb, Arbeiten und Qualifizieren Einstieg bei fehlenden i.d.R. Einstieg möglich ab i.d.R. Einstieg möglich ab Sprachkenntnissen) Sprachniveau B1) Sprachniveau B2) Phase 1 Phase 2 Phase 3 (ca. 28 Wochen) (max. 26 Wochen) Integrationskurs Perspektiven für junge (25 Std./Woche) Ausbildung im Betrieb Flüchtlinge (PerjuF) Anschluss- punkte Ausbildungsbegleitende Hilfen, Assistierte Ausbildung regionaler Alternativ B1 oder lokaler Ausbildung im Einstiegsqualifizierung Programme parallel (max. 12 Monaten) Betrieb Ausbildungsbegleitende Hilfen Assistierte Ausbildung parallel Berufsbezogene Sprachförderung durch das Berufsbezogene Sprachförderung durch das BAMF BAMF Begleitung („Kümmerer“) 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 16
Der direkte Weg in Arbeit mit begleitender Qualifizierung Spracherwerb, Arbeiten und Qualifizieren Einstieg bei fehlenden Einstieg möglich ab Einstieg möglich ab Sprachkenntnissen) Sprachniveau A2) Sprachniveau B1) Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 (ca. 16 Wochen) (max. 14 Wochen) (max. 6 Monate) Integrationskurs Integrationskurs Sozialversicherungspflichtiges (25 Std./Woche) (25 Std./Woche) Arbeitsverhältnis Anschluss- punkte Berufsanschlussfähige regionaler A2 B1 Teilqualifikation (z.B. Arbeit und/oder oder parallel abwechselnd Phasen Arbeit Fortführung des lokaler und Vollzeit-Weiterbildung in Qualifizierungsweges Programme Modulen) Maßnahme beim Arbeit- z.B. weitere vorbereitung geber zur Aktivierung Teilqualifikationen oder Prüfungs- und beruflichen Einglie- Modul 1 Modul 2 Modul 4 Modul 3 derung (Teilzeit) – bis Einstieg in Umschulung / zu 12 Wochen Ausbildung Berufsbezogene Sprachförderung durch das BAMF B2 Begleitung („Kümmerer“) 16.11.2016 © Bundesagentur für Arbeit Seite 17
Bilanz Wir haben schon einiges erreicht. Verbesserte Strukturen sind angestoßen/auf den Weg gebracht. Neue Fördermöglichkeiten wurden geschaffen. Es haben sich neue Formen der Zusammenarbeit entwickelt. Der Praxistest wird zeigen, was noch besser gemacht werden kann. 2016-05-02_Vorstellung_Check-In-4 Work.pptx 18
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