Ausbildungsprogramm für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ZfsL Lüdenscheid Ausbildungsprogramm für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen Entwurfsfassung gemäß Beschlüssen der Seminarkonferenz vom 25. April 2022 Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Lüdenscheid Corneliusstraße 39 58511 Lüdenscheid Tel.: +49 2351 63055 Fax.: +49 2351 9623110
Inhaltsverzeichnis 0. INHALTSVERZEICHNIS 0. Inhaltsverzeichnis .................................................................................... 1 1. Leitideen der Ausbildung im Seminar ....................................................... 2 2. Struktur des Seminars .............................................................................. 3 2.1. Ausbilderinnen und Ausbilder des Seminars HRSGe ................................ 3 2.2. Ausbildungsfächer .................................................................................... 4 3. Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe ........................................ 4 3.1. Vereidigung ............................................................................................... 4 3.2. Organisatorisches zur Ausbildung ............................................................ 5 3.3. Fachliche und überfachliche Ausbildung im Seminar HRSGe .................. 6 3.4. Akzente während der Ausbildung............................................................. 7 3.5. Ausbildung in sechs Quartalen ................................................................. 8 3.6. Ausbildungselemente in den Quartalen ................................................... 9 3.7. Einsichtnahme in eine andere Schulform ............................................... 13 3.8. Portfolio und Logbuch ......................................................................... 14 4. Beratung im Seminar ............................................................................. 15 4.1. EPG - Eingangs- und Perspektivgespräch ................................................ 15 4.2. Beratungsanlass zur Hälfte des Vorbereitungsdienstes ......................... 16 4.3. Reflexionsanlass zum Ende des Vorbereitungsdienstes ......................... 17 4.4. Beratungsanlässe nach Unterrichtsbesuchen im Fachseminar .............. 17 4.5. Beratungselemente im Kernseminar ...................................................... 18 5. Kooperation aus der Perspektive des Seminars ...................................... 19 6. Partizipation im Seminar ........................................................................ 20 7. Evaluation im Seminar ........................................................................... 20 8. Gültigkeit ............................................................................................... 20 Seite 1
Leitideen der Ausbildung im Seminar 1. LEITIDEEN DER AUSBILDUNG IM SEMINAR Das Seminarprogramm für das Lehramt HRSGe setzt die Ausführungen des Ausbildungsprogramms des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) in Lüdenscheid inhaltlich fort, indem es lehramtsspezifische Aspekte ergänzt. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt, um dem gesellschaftlichen und bildungspolitischen Wandel Rechnung zu tragen. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sowie Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung werden künftig Kinder und Jugendliche unterrichten, welche sich in einer von vielen Veränderungen geprägten Lebensphase befinden. Die individuelle Entwicklung vom Kind über den Jugendlichen zum jungen Erwachsenen wird von vielen physischen und psychischen Veränderungen begleitet. Lehrerinnen und Lehrer haben die Aufgabe, hierauf angemessen zu reagieren und im Sinne eines humanistischen Menschenbildes erzieherisch einzuwirken. Dies erfordert ein umfangreiches Berufs- und Handlungswissen. Es ist normal, anders zu sein. Die Vielfalt in unserer Gesellschaft spiegelt sich auch im Schulleben wider. Heterogene Lernvoraussetzungen und biografische Diversität verstehen wir als Herausforderung und Chance. Sie erfordern von den jungen Lehrerinnen und Lehrern eine hohe Reflexivität im Abgleich von Fach- und Bildungswissenschaften. Die Bereitschaft zur Kooperation in multiprofessionellen Teams, insbesondere mit den sonderpädagogisch qualifizierten Kolleginnen und Kollegen, ist für unsere Arbeit eine Gelingensbedingung für erfolgreiches Lernen auf allen Ebenen und schließt einen kritisch-konstruktiven Diskurs über Normen und Werte mit ein. Der Standort Lüdenscheid - klein und fein. Das „Medardus-Haus“, ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1881 am Rande der Lüdenscheider Altstadt, lädt in seiner Überschaubarkeit und seinem besonderen Charme ein zu einer Professionalisierung, die gleichermaßen geprägt ist von individueller Beratung und der Vermittlung zeitgemäßer Didaktik und Methodik. Fachlicher Anspruch, stärkenorientierte Begleitung sowie ein wertschätzendes Miteinander machen uns aus. Seite 2
Struktur des Seminars 2. STRUKTUR DES SEMINARS Gemäß der Geschäftsordnung der Studienseminare für Lehrämter an Schulen aus dem Jahr 2019 trägt die Gesamtverantwortung für die Ausbildung am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Lüdenscheid die Leiterin des ZfsL Frau Nicole Korb. Die Verantwortung für die Ausbildung im Lehramt für Haupt-, Real-, Sekundar-, und Gesamtschulen übernimmt der Leiter des Seminars HRSGe Herr Ralf Schnetz. 2.1. Ausbilderinnen und Ausbilder des Seminars HRSGe Am Seminar HRSGe bilden aktuell folgende Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder (SAB) fachlich und überfachlich aus: Frau Brinkmann Frau Nockemann Frau Brohl Herr Paschkewitz Herr Dilks Frau Pauli Herr El Barraki Frau Pohlmann Frau Gösmann Herr Schnetz Frau Honsberg Frau Scholz Herr Leeker Herr Schroth Herr Loewe Herr Storkmann Frau Meyer Frau Tsiokas Seite 3
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe 2.2. Ausbildungsfächer Das Seminar HRSGe bildet aktuell in folgenden Fächern aus: Biologie Hauswirtschaft Chemie Katholische Religionslehre Deutsch Mathematik Englisch Physik Erdkunde Sozialwissenschaften Evangelische Religionslehre Sport Französisch Technik Geschichte Textilgestaltung 3. DIE STRUKTUR DER AUSBILDUNG IM SEMINAR HRSGE Ausbildung nach Lehramtsstudium Grundlage der Ausbildung für die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter (LAA) ist die Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen vom 10. April 2011 (OVP) in der aktuellen Fassung. Seiteneinstieg (OBAS/PE) Neben einer „grundständigen“ Ausbildung, die auf dem Master of Education aufbaut, ist auch ein „Seiteneinstieg“ in die Lehrerausbildung möglich. Die Ausbildung am ZfsL erfolgt parallel zu einer Tätigkeit als Lehrerin oder Lehrer im Angestelltenverhältnis an einer Schule des Landes Nordrhein-Westfalen und dauert 24 Monate. Den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst regelt die Verordnung OBAS in der Fassung vom 08. Juli 2018. Lehrkräfte ohne Befähigung zu einem Lehramt im Sinne des Lehrerausbildungsgesetzes (LABG), die in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis übernommen werden sollen und die nicht nach OBAS ausgebildet werden, nehmen mit Unterstützung des ZfsL an der Pädagogischen Einführung (PE) durch ihre Schule und das Seminar HRSGe teil. 3.1. Vereidigung Da die Einstellungstermine 01. Mai und 01. November immer auf einen Feiertag fallen, finden die Vereidigungen an dem vorangehenden Werktag statt. Die Seminarveranstaltungen beginnen am ersten Donnerstag (außerhalb der unterrichtsfreien Zeit) nach der Vereidigung. Seite 4
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe 3.2. Organisatorisches zur Ausbildung Die Dauer des Vorbereitungsdienstes beträgt 18 Monate, die sich in sechs Quartale gliedern. Insgesamt finden 21 Wochenstunden Ausbildung in Seminar und Schule statt. Eine Übersicht über die Organisation der Ausbildung in sechs Quartalen kann über den internen Bereich des Lernmanagementsystems eingesehen werden. Seminar Seminartag für das Lehramt HRSGe ist der Donnerstag. An ihm finden für die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter und Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung keine schulischen Veranstaltungen statt. Die Seminararbeit im Lehramt HRSGe umfasst 7 Unterrichtsstunden pro Woche, davon fallen auf die Kernseminarzeit 135 Minuten, die Fachseminarzeit jeweils 90 Minuten. Innerhalb der ersten sechs Wochen der Ausbildung findet ein Eingangs- und Perspektivgespräch (EPG) nach § 15 OVP statt. Das Portfolio begleitet den Vorbereitungsdienst. Der Zeitpunkt zur Durchführung der nach § 12 OVP vorgesehenen „Einsicht in die besonderen Aufgaben anderer Schulformen oder Schulstufen“ stellen wir in die Verantwortung der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter und in Absprache mit den ausbildenden Schulen. Nähere Informationen finden sich in Kapitel 3.7. Schule Für das Lehramt HRSGe findet die Ausbildung an den folgenden Schulformen statt: Hauptschule, Realschule, Sekundarschule, Gesamtschule sowie die Primusschule. Der Ausbildungsbezirk des Seminars HRSGe Lüdenscheid umfasst den Märkischen Kreis, das Stadtgebiet Hagen sowie große Teile des Ennepe-Ruhrkreises. Eine Auflistung der ausbildenden Schulen können auf der Homepage des ZfsL Lüdenscheid / Seminar HRSGe eingesehen werden. Der Ausbildungsunterricht umfasst 14 Stunden von 45 Minuten pro Woche. Andere Stundentaktungen werden schulseitig anteilig umgerechnet. Im ersten Quartal sind diese vorgesehen für Hospitationen und Unterricht unter Anleitung. Ab dem zweiten bis zum Ende des fünften Quartals ist davon der selbstständig erteilte Unterricht im Umfang von durchschnittlich neun Stunden Seite 5
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe pro Woche vorgesehen. Im letzten Quartal findet grundsätzlich kein selbstständiger Unterricht mehr statt. Die Schule entwickelt in Abstimmung mit dem Seminar und auf der Grundlage des Kerncurriculums ein Ausbildungsprogramm. Es umfasst, je nach Schulprogramm, besondere Angebote für die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter. 3.3. Fachliche und überfachliche Ausbildung im Seminar HRSGe In den Seminaren werden didaktische, methodische und pädagogische sowie persönliche und soziale Kompetenzen entwickelt und reflektiert. Dies geschieht auf der Grundlage der OVP 2021 in der jeweils gültigen Fassung Anlage 1 und des Kerncurriculums (KC) 2021. Überfachliches Kernseminar Kernseminarleitungen besuchen Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Unterricht. Die Kernseminarleitung verantwortet die kompetenzorientierte Ausbildung der überfachlichen Grundlagen, die unterrichtsbezogenen Ausbildungsbesuche, die personenorientierte Beratung mit Coachingelementen (PoB-C) und führt das Eingangs- und Perspektivgespräch (EPG) durch. Unterrichtsbesuche und Mitarbeit im Kernseminar sind generell beurteilungsfrei. Fachseminare Die Fachseminarleitung verantwortet die fachspezifische Ausbildung auf der Grundlage der aktuellen Fachdidaktik und -methodik, die Einbindung außerschulischer Lernorte in die Fachseminararbeit und übernimmt die fachorientierte Beratung auf der Grundlage von in der Regel fünf Unterrichtsbesuchen. die kompetenzorientierte Beurteilung auf der Grundlage von in der Regel fünf Unterrichtsbesuchen unter Einbezug der Mitarbeit im Fachseminar und des dienstlichen Verhaltens. Seite 6
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe 3.4. Akzente während der Ausbildung Querschnittsthemen während des gesamten Vorbereitungsdienstes In den 18 Monaten des Vorbereitungsdienstes werden die Leitideen der Ausbildung in der fachlichen und überfachlichen Seminararbeit kontinuierlich konkretisiert. Dazu gehören insbesondere die Felder Sprachsensibilität, Digitale Bildung, Demokratieerziehung, Wertebildung und Lehrer:innengesundheit sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Diese genannten Themenbereiche wie auch die gesamte Ausbildung werden dabei immer an der Leitlinie „Vielfalt als Herausforderung annehmen und als Chance nutzen“ ausgerichtet. Individualisierung und Standardorientierung Der Vorbereitungsdienst am Seminar HRSGe in Lüdenscheid bezieht sich auf das vorliegende Ausbildungsprogramm, welches ein individualisiertes und an Berufsbiografien orientiertes Lernen ermöglicht. Es wird in agilen Arbeitszyklen kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt. Durch diese weitgehende Individualisierung wird es ermöglicht, den unterschiedlichsten Vorerfahrungen und Kompetenzen der Lernenden gerecht zu werden. Die Ausbildung erfolgt im Spannungsfeld von selbstgesteuertem Lernen und verpflichtenden Vorgaben auf der Basis des Kerncurriculums. Daher wird das Führen eines Logbuchs zu einem obligatorischen Instrument zum Nachweis der selbstgewählten Ausbildungsmodule. Darüber hinaus dient es insbesondere auch dazu, um im Gespräch zwischen den an der Ausbildung beteiligten Personen erreichte Erfolge, gewonnene Kompetenzen sowie anstehende Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und in den Fokus zu rücken. Lehramtsübergreifende Kooperation Auszubildende der Lehrämter Grundschule, Sonderpädagogische Förderung und HRSGe verfügen über unterschiedliche Expertisen. Gemeinsame Kooperationstage zwischen den Lehrämtern erlauben von und miteinander zu lernen und von den anderen Ausbildungsgängen zu profitieren. Ebenso wird Unterricht im Gemeinsamen Lernen - insbesondere im Rahmen der Tandem-Ausbildung - lehramtsübergreifend geplant, erprobt und reflektiert. Seite 7
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Skills im 21. Jahrhundert Die Anforderungen an zukünftige Lehrerinnen und Lehrer durch die Herausforderungen aus Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie werden geprägt sein durch Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. In diesen Rahmenbedingungen kommt der Entwicklung einer professionellen Lehrerpersönlichkeit eine besondere Bedeutung zu. Die Verankerung der als 4K bekannten Kompetenzen Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken ist ein zentrales Anliegen der Ausbildung. Durch den bewussten Einbezug der 4K in die Gestaltung der Seminarveranstaltungen werden diese Kompetenzen sukzessive trainiert und gefördert. 3.5. Ausbildung in sechs Quartalen Die 18 Monate des Vorbereitungsdienstes und der Intensivphase nach OBAS gliedern sich in sechs Quartale. Diese starten mit der Einführungsphase, die nach drei Monaten mit dem Beginn des selbstständig erteilten Unterrichts endet. Darauf folgt die Kernphase, bevor im sechsten Quartal die Prüfungsphase eingeleitet wird. Einführungsphase im ersten Quartal Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes ist im Rahmen des Kernseminars eine mehrtätige, fachübergreifende Kompaktphase zum Schwerpunktthema „Bildung im 21. Jahrhundert“ vorgesehen. Die Ausbildung im ersten Quartal ist auf der Basis sogenannter Ankertage organisiert. Kernphase im zweiten bis fünften Quartal Die Kernphase ist gekennzeichnet durch unterschiedlich organisierte Seminartage. Neben den Ankertagen sind es insbesondere die Schwerpunkttage und die Treffen in den Professionellen Lerngemeinschaften, die eine individuelle Ausgestaltung der Ausbildung ermöglichen. Prüfungsphase im sechsten Quartal: Mit Eintritt in die Prüfungsphase sind die Seminartage in der Regel wieder in Ankertagen organisiert. Projektorientiertes Arbeiten in unterschiedlichen Seite 8
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Themenfeldern, die Einbindung externer Kooperationspartner und der Übergang in das Berufsleben prägen diese Phase. 3.6. Ausbildungselemente Neben den Fach- und Kernseminaren, die in Ankertagen organisiert werden, gibt es zur Förderung der Individualisierung folgende Ausbildungselemente: Schwerpunkttage mit Selbstorganisiertem Lernen (SoL) und Wahl- Angeboten (W) Seminar in Schule (SiS) Professionelle Lerngemeinschaften (PLG) Ausbildung in Ankertagen Ankertage bilden mit festen Zeit- und Gruppenstrukturen das konstante Ausbildungselement des Vorbereitungsdienstes. Der nebenstehende Zeitplan organisiert die Ausbildung in der Kernseminarschiene und in den drei Fachseminarschienen Fachseminar X, Y und Z. Die sieben Wochenstunden der Ausbildungsverpflichtung nach OVP und OBAS verteilen sich mit drei Wochenstunden auf das Kernseminar und mit jeweils zwei Stunden auf die beiden Fachseminare. In der Ausbildung nach PE fallen drei Wochenstunden auf das Kernseminar und zwei Wochenstunden auf ein Fachseminar. Die Ausbildung im EU Anpassungslehrgang sieht keine überfachliche Ausbildung im Kernseminar vor und wird in einem Fach oder in zwei Fächern absolviert. Erweiterte Strukturen der Ausbildung Wir am Seminar Lüdenscheid praktizieren Ausbildung in neuen Strukturen. Komplementär zu den Ankertagen findet im Rahmen der Schwerpunkttage individualisiertes Lernen in den Elementen Wahl-Angebote (W) und Selbsorganisiertes Lernen (SoL) statt. Der Baustein Seminar in Schule (SiS) ermöglicht im Rahmen der Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) zudem eine engere Verzahnung beider Lernorte. Seite 9
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Das Ausbildungselement Schwerpunkttage Individualisierte Ausbildung soll möglichst passgenaue Angebote für die Bedarfe der Auszubildenden ermöglichen. Während einer Phase von Schwerpunkttagen haben die Auszubildenden vier Mal die Möglichkeit ein Wahl-Angebot (W) zu belegen. Je zwei dieser Angebote werden an Vormittagen und zwei weitere Angebote an Nachmittagen organisiert. Komplementär hierzu finden die Fachseminare und das Kernseminar als Schwerpunktseminare statt. Eine Seminarzeit von 180 Minuten sowohl für die Wahl-Angebote als auch für die Schwerpunktseminare bieten den nötigen Zeitraum, um intensives Arbeiten, externe Lernorte oder externe Moderatorinnen und Moderatoren realisieren zu können. Wahl-Angebote Die Wahlangebote sind die Kernstücke der Ausbildung. Sie richten sich nach den Handlungsfeldern und Kompetenzen des Kerncurriculums. Organisation der Wahl-Angebote Wahl-Angebote werden den LAA/LiA an allen vier Schwerpunkttagen einer Kernphase angeboten. Pro Schwerpunkttag stehen mehrere Wahl-Angebote zu Verfügung und können von den LAA/LiA frei gewählt werden. Sie dauern jeweils vier Wochenstunden (= 180 Minuten). Wahl-Angebote werden sowohl von SAB als auch von Externen und LAA/LiA angeboten. Wahl-Angebote können ersetzt werden durch eine SoL-Einheit. Inhaltliche Gestaltung der Wahl-Angebote Wahl-Angebote sind immer Handlungsfeldern und Kompetenzen aus dem Kerncurriculum zuzuordnen. Sie sind stets gruppenoffen und mindestens fächerverbindend bis überfachlich gestaltet. Wesentlich ist eine aktive Mitgestaltung des Arbeitsprozesses durch die Auszubildenden. Seite 10
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Selbstorganisiertes Lernen - SoL Der Vorbereitungsdienst bereitet die Auszubildenden als eigenverantwortlich Lernende auf die spätere berufliche Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an Schulen vor. In diesem Rahmen stellt die Einrichtung von Lerngruppen ein sinnstiftendes Ausbildungselement dar. Auch die Professionellen Lerngemeinschaften können für SoL genutzt werden. Eine weitere Option ist SoL in Einzelarbeit. Organisation des Selbstorganisierten Lernens SoL findet in dem Zeitraum der Schwerpunkttage statt. Eine SoL-Einheit entspricht vier Wochenstunden (= 180 Minuten). SAB begleiten den Prozess und bestätigen diesen im Logbuch. Inhaltliche Gestaltung der Selbstorganisierten Lernens SoL hat eine von den Auszubildenden zu generierende Erschließungsfrage zum Ausgangspunkt und ist immer an die Handlungsfelder und Kompetenzen aus dem Kerncurriculum (KC) anzudocken. SoL Inhalte können erwachsen aus… o dem Fachseminar o dem Kernseminar o PoB-C/UB o Tätigkeiten für das Seminar (Moderation, Demokratische Prozesse, Öffentlichkeitsarbeit, …) o persönlichen Anliegen der LAA/LiA. Der Abschluss des Selbstorganisierten Lernens SoL hat keine inhaltliche Kontrolle als Abschluss, sondern wird durch eine Reflexion beendet. Der SoL-Reflexionsbogen ist dafür verbindlich zu nutzen. Auf ausdrücklichen Wunsch von LAA und LiA oder SAB kann zusätzlich ein Abschlussgespräch geführt werden. Seminar in Schule – SiS Das Format Seminar in Schule eröffnet die Möglichkeit für LAA und LiA unterrichtliche und außerunterrichtliche Aktivitäten (z.B. Projekte, fächerverbindendes Arbeiten, kollegiale Hospitation, Simulationen) zu gestalten und zu reflektieren. Seite 11
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Die Organisation, Vorbereitung, Durchführung und Reflexion erfolgt in der Regel durch die Professionellen Lerngemeinschaften. Dabei sollen bereits in der Vorbereitung Schwerpunkte der Beobachtung und Erschließungsfragen festgelegt werden. Für die Reflexion der Arbeit steht ein Seminartag zu Verfügung. Die SAB unterstützen die Reflexion im ZfsL. Hospitationen im Rahmen von SiS werden von den LAA und LiA im Logbuch dokumentiert. Fachseminar in Schule Gemäß §11(3) der OVP umfasst die Ausbildung auch Hospitationen bei Seminarausbilderinnen und Seminarausbildern sowie bei Auszubildenden. Das Seminar HRSGe fasst die kollegiale Hospitation als Instrument der Vernetzung, des Austauschs und als Basis für anschießendes Feedback auf. Sie soll den Teamgedanken fördern und allen Auszubildenden die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel geben. In der Regel treffen sich und arbeiten die Fachseminare im ersten Quartal der Ausbildung je einmal an Ausbildungsschulen. Dabei nehmen sich LAA, LiA und SAB in Unterrichtssituationen wahr, indem sie Unterrichtsvorhaben planen, beobachten, durchführen und gemeinsam reflektieren. Professionelle Lerngemeinschaften – PLG Die OPV ermöglicht gemäß §10(2) neben den fächerbezogenen und überfachlichen Seminaren auch andere Formen der Ausbildung. Im Lehramt HRSGe arbeiten LAA und LiA ergänzend zu den Seminaren in regional vernetzten Professionellen Lerngemeinschaften. Dies schafft dem Grundsatz Geltung, der Lehrerinnen und Lehrer als autonome und professionelle Lernerinnen und Lerner wahrnimmt, die ihren Beruf als ständige Lernaufgaben begreifen. In den Professionellen Lerngemeinschaften gehen LAA und LiA selbst gesteckte Entwicklungsaufgaben gemeinschaftlich und in hohem Maß selbstständig an. Professionellen Lerngemeinschaften bieten einen geschützten Raum für kollegiale Beratung, Austausch, Reflexion und Evaluation. Sie können eine Arbeitsform für das Format Seminar in Schule sein, bei dem LAA und LiA Unterricht gemeinsam planen, durchführen und reflektieren oder anderen Fragestellungen nachgehen. Seite 12
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Die Professionalität einer Lerngemeinschaft ergibt sich nicht aus einer vorhandenen Expertise. Vielmehr liegt die Grundlage und Zielsetzung der Professionellen Lerngemeinschaften darin, berufliche Haltungen, Werte, Erfahrungen und Kompetenzen im Sinne der persönlichen Entwicklung der Auszubildenden gezielt in den Blick zu nehmen. Hilfe-Kultur und die Bereitschaft, Fehler als Lerngelegenheit zu sehen, zeichnet die Professionelle Lerngemeinschaft als Wertegemeinschaft aus. Mit der Anlage von Professionellen Lerngemeinschaften ist die langfristige Etablierung einer kollegialen Beratungs- und Reflexionskultur intendiert. Jede PLG wir durch eine Seminarausbilderin oder einen Seminarausbilder unterstützt. Die innere sowie äußere Organisation, Unterstützungsstrukturen und die Evaluation sind in der Handreichung Professionelle Lerngemeinschaften ausgeführt. Die Arbeit in den Professionellen Lerngemeinschaften wird im Logbuch dokumentiert. 3.7. Einsichtnahme in eine andere Schulform Gemäß § 12 OVP nehmen die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter während des Vorbereitungsdienstes Einblick in die spezifischen Aufgaben und Herausforderungen einer anderen Schulform. Dieses „Praktikum“ umfasst im Lehramt HRSGe 20 Schulstunden und wird in der Regel an Grundschulen oder sonderpädagogischen Förderschulen durchgeführt. Möglichkeiten für die Einsichtnahme ergeben sich sowohl aus der Leitlinie Vielfalt wie auch aus den Kompetenzen und Konkretionen der Handlungsfelder des aktuell gültigen Kerncurriculums. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sollen Erfahrungen in unterrichtlichen Tätigkeiten machen. Einblicke in außerunterrichtlichen Tätigkeiten sind ergänzend möglich. Das Praktikum kann an allen Grund- und Förderschulen im Ausbildungsbezirk des Seminars HRSGe (Ennepe-Ruhr-Kreis, Märkischer Kreis, Hagen) sowie an den Förderschulen im Ausbildungsbezirk des Seminars für Sonderpädagogische Förderung des ZfsL Lüdenscheid absolviert werden. Die Auszubildenden organisieren ihr Praktikum über den Zeitraum der Ausbildung selbstständig und führen es in der Regel neben den unterrichtlichen Verpflichtungen durch. Eine Dokumentation über das entsprechende Formular ist obligatorisch. Dieses wird vom Seminar über die Homepage zur Verfügung gestellt. Seite 13
Die Struktur der Ausbildung im Seminar HRSGe Abgeschlossen sein muss die Einsichtnahme in eine andere Schulform bis zum Ende des vom Landesprüfungsamt (LPA) veröffentlichten Prüfungszeitraums des jeweiligen Vorbereitungsdienstes. Dieser kann auf der Homepage des LPA eingesehen werden. 3.8. Portfolio und Logbuch Portfolio Praxiselemente Im Portfolio Praxiselemente dokumentieren alle angehenden Lehrkräfte den systematischen Aufbau berufsbezogener Kompetenzen in den einzelnen Praxiselementen der Ausbildung. Dies ist durch das Lehrerausbildungsgesetz (LABG) vorgegeben (LABG § 12 Absatz 1). Im Vorbereitungsdienst führen die Auszubildenden in Eigenregie ihre Portfolioarbeit kontinuierlich fort und schärfen reflexiv ihren Blick auf ihre individuelle berufspraktische Kompetenzentwicklung. So wird die gesamte Ausbildung als ein zusammenhängender berufsbiographischer Prozess dokumentiert. Logbuch – Ausbildung sichtbar machen Eine individualisierte Ausbildung braucht ein Instrument, um die Akzente in der Belegung von Veranstaltungen sichtbar zu machen und die Arbeitsverpflichtung zu dokumentieren. Mit dem Logbuch – Ausbildung sichtbar machen wird eine transparente Dokumentation ermöglicht. Das Logbuch wird zu Beginn des Vorbereitungsdienstes in Papierform ausgehändigt und steht auch als Download über die Homepage zu Verfügung. Um in der Balance zwischen Selbstverantwortung und Begleitung das Logbuch gewinnbringend zu nutzen, ist die verantwortungsvolle und stringente Führung Dienstpflicht der Lehramtsamtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sowie der Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung. Das Logbuch wird von den Auszubildenden selbstverantwortlich geführt und ist verbindlich zu Terminen mit SAB oder in der PLG mitzuführen. Darin werden die verbindlichen Ausbildungselemente eingetragen und so die Arbeit dokumentiert. Seite 14
Beratung im Seminar Besondere Berücksichtigung finden: Unterrichtsbesuche Ausbildungsberatung und Personenorientierte Beratung, Wahl-Angebote SoL Elemente BAR-trEff und BAR-chEck Termine der PLG Abgabe der Bescheinigung des Praktikums (§12 OVP) Das Logbuch verbleibt am Ende der Ausbildung mit einer Aufbewahrungsfrist von 12 Monaten im ZfsL. 4. BERATUNG IM SEMINAR 4.1. Eingangs- und Perspektivgespräch - EPG Das Eingangs- und Perspektivgespräch ist ein eigenständiges Element der Ausbildung und ist in §15 OVP 2011 in der jeweils gültigen Fassung geregelt. Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes führt die Lehramtsanwärterin oder der Lehramtsanwärter zusammen mit der Kernseminarleitung und der oder dem Ausbildungsbeauftragten der Schule das Eingangs- und Perspektivgespräch § 13(2) OVP. Es beruht auf einer von der Lehramtsanwärterin oder dem Lehramtsanwärter gehaltenen Unterrichtsstunde. Das Eingangs- und Perspektivgespräch nach § 15 OVP dient einer ersten systematischen Selbstreflexion im Vorbereitungsdienst, die im Portfolio schriftlich dokumentiert wird. einer vorläufigen Standortbestimmung („Was kann ich schon? Was bringe ich mit?“) auf der Grundlage der bereits erreichten berufsbezogenen Kompetenzen. der Formulierung von Kompetenzen und Entwicklung von Perspektiven, welche die Lehramtsanwärterin oder der Lehramtsanwärter in den besonderen Fokus nehmen wird. einer Verknüpfung der beiden Unterstützungssysteme Ausbildungsschule und Ausbildungsseminar. als Auftakt für die personenorientierte Beratung. Seite 15
Beratung im Seminar 4.2. Beratungsanlass zur Hälfte des Vorbereitungsdienstes Zum Ende des dritten Quartals organisiert das Seminar HRSGe den Beratungstag: BAR-trEff. Der gebildete Name BAR-trEff ist ein Akronym derjenigen Begriffe, welche den Kern der Beratungstage am besten widerspiegeln. Beraten, Austauschen, Reflektieren und Entwickeln legen nicht nur Fokus auf den IST-Stand (Reflektieren und Beraten), sondern nehmen auch die zweite Hälfe des Vorbereitungsdienstes (Entwickeln) in den Blick. Gleichzeitig wird der Aspekt eines kommunikativen und kollaborativen Austauschens vor Ort miteinbezogen. So finden an dem BAR-trEff einerseits Beratungsgespräche mit den Seminarausbildenden statt. Andererseits werden – in Anlehnung an das Bar- Camp-Format – Begleitveranstaltungen organisiert, aus deren Angeboten die Auszubildenden zwischen den terminierten Gesprächen wahl-verpflichtend auswählen. Die Fach- und Kernseminarveranstaltungen entfallen an dem Tag des BAR-trEffs und werden durch die Belegung der Begleitveranstaltungen, die Beratungsgespräche der SAB und ein Treffen der PLG ersetzt. Die Beratungsgespräche sind verpflichtende Ausbildungselemente und werden initiativ von Auszubildenden im Benehmen mit den Seminarausbildenden terminiert. Eine inhaltliche Vorbereitung der Gespräche durch die Auszubildenden mit Hilfe von bereitgestellten Reflexionsbögen ist verpflichtend und Grundlage der Beratung. Durch die Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder wird den Auszubildenden neben einer personenorientierten Beratung eine kompetenzorientierte Einschätzung der Leistung im jeweiligen Fach zur Hälfte der Ausbildung gegeben. Das Begleitprogramm nimmt thematisch nicht nur, aber vorrangig die Querschnittsthemen wie zum Beispiel Bildung für nachhaltige Entwicklung, Vielfalt, Schule der Zukunft, Lehrer:innengesundheit oder auch Digitale Bildung in den Fokus. Seite 16
Beratung im Seminar 4.3. Reflexionsanlass zum Ende des Vorbereitungsdienstes Zum Ende des Vorbereitungsdienstes findet der Tag des BAR-chEck statt. Bilanzieren, Austauschen, Reflektieren und Evaluieren stehen für die Akzentuierung dieser Zusammenkunft. In diesem Zusammenhang findet mit der Kernseminarleitung ein Bilanzierungsgespräch auf Grundlage des Logbuches statt. Daneben treffen sich ein letztes Mal die Professionellen Lerngemeinschaften, um die eigene Entwicklung und auch die Arbeit im PLG-Team während der Zeit des Vorbereitungsdienstes zu reflektieren. 4.4. Beratungsanlässe nach Unterrichtsbesuchen im Fachseminar Gemäß §11 (3) OVP finden in beiden Fächern in der Regel jeweils fünf Unterrichtsbesuche statt. Sie dienen „[…] der Anleitung, Beratung, Unterstützung und Beurteilung“ der Auszubildenden. Die Beratung und ihre Struktur orientieren sich dabei an erwachsenenpädagogischen Prinzipien. Eine wertschätzende Haltung zwischen allen beteiligten Personen bildet die Basis für eine gelungene Kommunikation. Die oder der Auszubildende entwickelt gemeinsam mit den an der Ausbildung beteiligten Personen im ziel- und entwicklungsorientieren Gespräch Perspektiven für eine fortschreitende, individuelle Professionalisierung. Im Sinne des nachhaltigen Lernens dokumentieren die Auszubildenden ihre aus der Reflexion erwachsenen Kompetenzen und Ziele. Kurzgefasste Planung Nach §11 (3) Satz 7 OVP legen die Auszubildenden zu den Unterrichtsbesuchen eine kurzgefasste Planung vor. Neben formalen Angaben zum Unterrichtsvorhaben bildet ein Planungschart das Kernstück der schriftlichen Ausführungen. Seite 17
Beratung im Seminar Ausgehend von der Lerngruppe bilden die Dimensionen des Referenzrahmens Schulqualität und die Bildungsziele des 21. Jahrhunderts die übergeordnete Struktur. Diese wird inhaltlich konkretisiert mit den für den Unterricht wesentlichen didaktischen, methodischen und medialen Entscheidungen. Hierbei sind die Kernlehrpläne der Fächer sowie der Medienkompetenzrahmen Grundlage für die Begründungszusammenhänge. 4.5. Beratungselemente im Kernseminar Die Beratungselemente im Kernseminar nach Absatz 4 und 5 § 10 OVP finden im beurteilungsfreien Raum statt. Sie sind verpflichtend und gliedern sich auf in zwei personenorientierte Beratungen mit Coachingelementen (PoB-C) und zwei Ausbildungsberatungen im Zusammenhang mit einer Einsichtnahme in den Unterricht der Auszubildenden. Personenorientierte Beratung ist grundsätzlich als 4-Augen-Gespräch angelegt, erfolgt in einem „geschützten Raum“ unter Beachtung der Schweigepflicht. Durch die PoB-C werden im interaktiven Beratungs- und Begleitungsprozess Handlungskompetenzen und Haltungen systematisch gefördert. Ziel ist es, über die Aspekte der fachlichen und überfachlichen Ausbildungsberatung hinaus das Rollen- und Aufgabenverständnis der Auszubildenden nach OVP und OBAS professionell zu begleiten. Konkret geht es um die persönliche professionsbezogene Standortbestimmung, Entwicklung von persönlichen Zielen und Perspektiven, Entwicklung von Problemlösungs- und Umsetzungsstrategien im komplexen Arbeitsalltag, Analyse und Weiterentwicklung des eigenen Lehrerverhaltens, Klärung der eigenen Rolle, auch unter Einbeziehung der eigenen diversitätsspezifischen Erwartungen und Vorstellungen. Seite 18
Kooperation aus der Perspektive des Seminars Angestrebt wird die bestmögliche Entfaltung aller individuellen Potenziale für die berufliche Aufgabe als Lehrerin und Lehrer. Ausbildungsberatung im Zusammenhang mit Einsichtnahme in den Unterricht erfolgt einmal ausschließlich mit der jeweiligen Kernseminarleitung („Unterrichtsmitschau“). Bei der weiteren Ausbildungsberatung besteht die Wahl zwischen einer „Unterrichtsmitschau“ (s.o.) und einem Unterrichtsbesuch mit Fachleitung und Kernseminarleitung. Alle verbindlichen Ausbildungsberatungen sind vor der Staatsprüfung wahrzunehmen. Idealerweise verteilen sich die Beratungsanlässe auf den gesamten Ausbildungszeitraum. 5. KOOPERATION AUS DER PERSPEKTIVE DES SEMINARS Neben der Kooperation mit den Lehrämtern Sonderpädagogische Förderung und Grundschule bereichert die Zusammenarbeit mit weiteren Bildungspartnern die Ausbildung um wesentliche Elemente. Insbesondere sei an dieser Stelle das Kooperationsprojekt Schule-der-Vielfalt in NRW genannt, mit dem das ZfsL Lüdenscheid seit 7.10.2021 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. Für eine Berufswahlberatung für Auszubildende, die sich gegebenenfalls während des Vorbereitungsdienstes in eine andere berufliche Richtung orientieren möchten, steht das Arbeitsamt Lüdenscheid zur Verfügung. Des Weiteren findet während der 18-monatigen Ausbildung eine Zusammenarbeit mit vielfältigen Behörden, Stellen und Experten statt. Für die Vielfalt der Kooperationspartner stehen unter anderem Schule für Kinder beruflich Reisender Wegweiser e.v. Präventionsprogramm gegen Islamismus Schulpsychologische Beratungsstellen im Ausbildungsbezirk Deutsches Rotes Kreuz … Seite 19
Partizipation im Seminar 6. PARTIZIPATION IM SEMINAR Ganz im Sinne demokratischer Prozesse pflegen das Seminar HRSGe die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten der Ausbildung (LAA/LiA, SAB und Seminarleitung). Etabliert ist sie zum Beispiel in der Mitarbeit des Sprecherrates bei der Weiterentwicklung des Ausbildungsprogramms auf Grundlage von Evaluationen und der Gestaltung des Seminarlebens (Bergfest, Abschlussfeier, etc.). Des Weiteren fließen thematische Wünsche der LAA/LiA in die Auswahl der WAHL- Angebote ein. Ebenso ist die Durchführung von WAHL-Angeboten durch LAA/LiA ausdrücklich erwünscht. 7. EVALUATION IM SEMINAR Die Optimierung der Ausbildung ist dem Seminar HRSGe ein wichtiges Anliegen. Evaluationen gehören deshalb als wesentliche Bausteine zu einem professionellen, agilen Entwicklungsprozess. Sie werden systemisch erhoben am Ende von Wahl-Angeboten am Ende des Vorbereitungsdienstes anlassbezogen nach Erprobung von neuen Ausbildungselementen … 8. GÜLTIGKEIT Das Ausbildungsprogramm HRSGe ist letztmalig am 30. Juni 2021 von der Konferenz des ZfsL verabschiedet worden. Die vorliegende, aktualisierte Entwurfsfassung ist auf Basis der Beschlüsse der Seminarkonferenz vom 25. April 2022 geändert worden. Es tritt zum 1. Mai 2022 in Kraft und hat bis zum Beschluss durch die Konferenz des ZfsL auch in der Entwurfsfassung Gültigkeit. Seite 20
Sie können auch lesen