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Bauernzeitung Unabhängige Organ des Österreichischen Unabhängigen Bauernverbandes UBV Steiermark • Sonderausgabe zur Landwirtschaftskammerwahl • Jänner 2021 Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik! Wir wollen mit deiner Stimme die VERÄNDERUNG herbeiführen! Johann Ilsinger Johann Herbst Nur Landwirtschaft DU kannst den&neuen neu denken gestalten =Weg ökosozialwählen! leben 1
Es braucht eine neue Agrarpolitik ohne faule Kompromisse für Bauern Interview mit Johann Ilsinger – Berg- und Almbauer sowie Obmann des UBV Steiermark. Er ist Spitzenkandidat der Liste „UBV Steiermark – Team Ilsinger/Herbst“ bei der Land- wirtschaftskammerwahl 2021. Warum engagierst du dich Eine zweite Tatsache ist, dass die in diesen schwierigen Zeiten meisten unserer Vertreter nicht mehr von dem, was sie auf ihren als Vollerwerbsbauer Höfen erwirtschaften, leben. für die Bauern? Man hat zwei Möglichkeiten. Was unterscheidet den UBV Erstens: Man klinkt sich aus und vom Bauernbund? schließt dann wegen schlechter Rahmenbedingungen die Hoftore. Die Abhängigkeit des Bauernbun- Zweitens: Man versucht, die Spiel- des von der Partei zeigt den Vorteil regeln zu verbessern. Ich habe einer unabhängigen Bauernvertre- mich vor zehn Jahren entschieden, tung auf. Wir vom UBV können mit dem UBV einen Beitrag für offen sagen, wo es krankt. Wir müs- unsere Land- und Forstwirte zu sen nicht nach Ausreden suchen. leisten. Wir machen konkrete Lösungsvor- schläge für Probleme. Der Bauern- Wir haben auf unserem Betrieb bund mag „mächtig“ sein, er liefert viel investiert, weil wir Bauern aber keine Lösungen für bessere sein und bleiben wollen. Daher Johann Ilsinger mit Ehefrau Birgit. Einkommen. Seit 1986 diktiert der will ich mit dem UBV-Team kon- Bauernbund die Agrarpolitik. Das krete Lösungen für deutlich höhe- Ergebnis ist eine bittere Ernte, die re Einkommen mit einbringen. Wo siehst du die Ursachen Hälfte der Betriebe hat zugesperrt. für diese Entwicklungen? Wir wollen das ändern. Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik. Der Welche Ziele gibt es Unsere Produkte haben keinen UBV hat dazu als einzige Bauern- für dieses Engagement? Wert mehr. Vor dem EU-Beitritt vertretung einen konkreten Vor- konnten wir mit dem Verkauf von schlag präsentiert. Unsere Vor- Wir brauchen Spielregeln, damit 1 Liter Milch 3 Wurstsemmeln schläge ermöglichen uns, wieder wir wieder Geld verdienen kön- kaufen. Heute müssen wir 4 Liter Geld zu verdienen, damit wir nicht nen. Unsere Leistungen werden Milch verkaufen, dafür gibt es länger von der Substanz unserer derzeit nicht ausreichend bezahlt. dann 1 Wurstsemmel. Der Kauf- Betriebe leben müssen. Während viele „Andere“ Bauern- kraftverlust liegt bei 90 % oder gelder kassieren, gibt es für uns mehr, weil uns die Inflation nicht Wer diesen neuen UBV-Weg will, Bauern nur Almosen. abgegolten wird. der muss uns mit seiner Stim- Die Ausreden der Agrarpolitiker Beispiel: 1994 lag der Bauern- me bei der Kammerwahl helfen. kann man nicht mehr hören. Für milchpreis bei rund 7,40 Schilling Für die Umsetzung unserer Pläne jedes Problem gibt es eine Erklä- bzw. 0,53 Cent. Heute beträgt er brauchen wir Mehrheiten. Nur so rung, aber keine Lösung. Das kos- 35-40 Cent (also unter 5 Schilling). wird sich am alten System etwas tet jährlich tausenden Betrieben Die Inflation beträgt seit 1995 rund ändern. die Existenz. Wir brauchen Lösun- 55 %, d. h. der Bauernmilchpreis Jeder Bauer/jede Bäuerin ent- gen – keine Ausreden oder faule müsste eigentlich bei 83-84 Cent scheidet mit seiner/ihrer Stimme, Kompromisse. liegen. wo die Reise hingeht! 2 2 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Johann Ilsinger: Ein steirischer Alm- und Bergbauer stellt sich in den Wind Seit zehn Jahren ist Johann Ilsinger Obmann des UBV. Er lebt im Donnersbachtal, wo er mit seiner Frau und seinem Hofnachfolger einen Bergbauernbetrieb bewirtschaftet. Er ist ein Mann mit Mut und Weitblick, der die Dinge beim Namen nennt und Lösungen sucht. Der Bauer auch Obmann beim örtlichen Mu- sikverein – ist seine Familie. Er ist mit Leib und Seele Bauer und Bei jedem Gespräch spürt man, Unternehmer. Seine besondere Lie- wie wichtig ihm seine Familie mit be gilt der Alm – der "Schrabach- Ehefrau Birgit und den Söhnen ist. alm". Die Almwirtschaft prägt bei Familie Ilsinger stark den Jahres- Das musikalische Talent haben alle ablauf im Sommer, wo man mit vier Söhne mit auf ihre Lebensrei- den Kühen auf der Alm lebt. Man se genommen, wie auch die Freu- erzeugt Butter und Käse und man de zur Natur und zur Jagd. Die bietet auch eine Gästebeherber- Musik macht am besten die Sen- gung sowie Bewirtung an. sibilität eines Menschen sichtbar. Hans versteht sein Handwerk Das musikalische Gspür lebt Hans trefflich: Aus der mit Almgräsern Ilsinger in seinem Wesen. Damit und Kräutern bestens schmecken- versteht er die Sorgen der Bauern den Milch erzeugt er seinen weit bestens. Die Sensibilität prägt auch über die Landesgrenzen hinaus sein Denken und Suchen nach bekannten „Ennstaler Steirerkäse“ und zog sie auf der Alm auf. Wenn Lösungen – ohne faule Kompro- sowie Almbutter. Dafür wurde er Hans sich mit seinen Findlingen misse, wie er immer betont. auch schon zum Landessieger aus- beschäftigt, dann spürt man, mit gezeichnet. Die hohe Qualität der welchem Feingefühl er sich bei „Wir können den Jungen, den Produkte und den geselligen Um- Herausforderungen in die Aufga- Bäuerinnen und Bauern, nur gang schätzen die Gäste aus ganz be hineindenkt. unsere Überlegungen mitteilen. Österreich wie auch aus dem Aus- Für die Umsetzung brauchen land sehr. Der musikalische wir ihre Unterstützung bei den Tierhaltung, Berglandwirtschaft, Familienvater Kammerwahlen,“ bringt es Hans Forst- und Almwirtschaft, Direkt- Ilsinger auf den Punkt. vermarktung und Gästebeherber- Die größte Leidenschaft für den Wer also neue Wege will, muss gung sowie ein E-Werk sorgen begeisterten Musikanten – er war auch neue Wege wählen! für viel Abwechslung und lassen beim vulgo „Peer in der Wies“ nie Langeweile aufkommen! Der mit den Wildtieren spricht Hans Ilsinger ist besonders stark mit der Natur verbunden. Dies kommt bei seiner Freude und Lei- denschaft für die Wildtiere zum Ausdruck. Im letzten Sommer rettete er zwei Rotwild-Jungtiere Die Ilsinger-„Buam“ (v.l.n.r.): Rudolf, Markus, Hannes und Mathias. Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 3
Bauernbund-Agrarpolitik halbierte den Bauernstand Seit 1986 diktiert der Bauernbund die Agrarpolitik in Österreich. Seit 1986 stellt der Bauernbund den Agrar- minister und besetzt alle wichtigen Posten in 300.000 der Agrarwirtschaft. Betriebe In dieser Zeit hat der Bauernbund mit seiner 150.000 maßgeblichen politischen Gestaltung den Bauernstand von knapp 300.000 Betrieben Betriebe auf heute knapp 150.000 Betriebe halbiert! 1986 2020 Und was kommt jetzt? • Der Bauernbund begrüßt erfreut mit der Ministerin abwärts das Fortschreiben dieser Existen- zen zerstörenden Agrarpolitik. Obwohl die aktuelle Agrarpolitik 100.000en Bauern die Existenz raubte, wird das Fortführen dieses „Bauern-Vernichtungsprogrammes“ als beste Lösung bewer- tet. • Anstatt Fakten und eine konkrete Änderung der Agrarpolitik auf den Tisch zu legen, damit die Bauern wieder Geld verdienen können, schweigt man zur neuen GAP. • Vor den Kammerwahlen gibt es ein Informationsverbot, hört man von hochrangigen Beamten. Die Wahrheit zur neuen GAP wird vor den Kammerwahlen in Oberösterreich und der Steier- mark unter Verschluss gehalten. • Wer wie der Bauernbund knapp 35 Jahre hindurch die Agrarpolitik bestimmt, wer knapp 35 Jahre die Einkommen der Bauern so steuert, dass die Betriebe zusperren mussten, der ist für das Bauernsterben verantwortlich. 4 4 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Das bisherige starke Team für Bauernanliegen des UBV in der Vollversammlung der Landeskammer (v.l.n.r.): Mag. Gerhard Mariacher, Ing. Martin Brauchart, Obmann Johann Ilsinger und Obmann-Stellvertreter Johann Herbst. Die 4 Musketiere des UBV forderten die Mehrheit mit konkreten Lösungen In über 40 Anträgen forderte der UBV bei den Kammervollversammlungen Lösungen für die Land- und Forstwirte. Der Bauernbund lehnte jeden Fachvorschlag ohne Diskussion ab. Die 4 Musketiere des UBV in der von den Bauern erbrachten Leis- Von unserem Wirken sind Vollversammlung kämpften mit tungen einsetzen, lassen sich nicht österreichweit direkt rund konkreten Vorschlägen auf der entmutigen. Im Gegenteil: Trotz 400.000 Menschen, die in der Basis des UBV-Programmes, dem schwieriger Rahmenbedingungen Land- und Forstwirtschaft einzigen konkreten Papier einer kann der UBV seine Kandida- arbeiten, betroffen. Bauernvertretung für eine neue tenliste von der letzten Wahl ver- Das sind mit ihren Familien GAP, mutig mit konkreten Lösun- doppeln. Erfreulich ist auch, dass bei 3 bis 4 Personen je Haus- gen für die Bauern. Arrogant wur- uns immer mehr Bäuerinnen und halt rund 1,5 Mio. Wähler. Sie den alle eingebrachten Vorschläge Bauern als Mitglieder unterstüt- entscheiden maßgeblich bei ohne Diskussion von der Mehr- zen und dass wir vor allem auch Wahlen mit, welcher Weg ge- heitsfraktion Bauernbund vom bei den Jungen viel Interesse wie gangen werden soll! Tisch gewischt (siehe dazu auch Zuspruch erfahren. die Seiten 20 und 21). Unser Ziel ist es, mit den besse- Wir kämpfen also um bessere Nun, die Mitstreiter und Kämpfer ren Ideen die Bäuerinnen und Rahmenbedingungen für vie- des UBV, die sich für faire Spielre- Bauern zu überzeugen und Ver- le Bürger in unserem Land. geln und eine echte Abgeltung der besserungen zu erwirken! Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 5
Ein Markt ohne Spielregeln ist wie russisches Roulette Interview mit Johann Herbst – Obstbauer und Unternehmer sowie Obmann-Stellvertreter des UBV Steiermark. Er führt mit Johann Ilsinger den „UBV Steiermark – Team Ilsinger/ Herbst“ in der Kammerwahl 2021 an. Du bist mit Hans Ilsinger mehr oder weniger wir alle hier in die Speerspitze des Österreich – bekommen nur 40 % der EU-Gelder. Da passt doch eini- UBV Steiermark. ges nicht mehr! Warum engagierst du dich, dem als Unternehmer wie Wie können die Spielregeln Obstbauer nie langweilig ist, neu gestaltet werden? für die Bauernsache? Man kann die Spielregeln ändern, Ich habe mich immer für unsere wenn man das will. Warum soll Anliegen in der Land- und Forst- z.B. die Land- und Forstwirtschaft wirtschaft interessiert. Mir ist bei praktisch jedem internationa- nicht egal, mit welchen Spielre- len Handelsvertrag die Gewinne Gleiche Produktionsvorgaben geln ich als Bauer konfrontiert bin. für die Industrie zahlen? Indem für Importwaren, ansonsten Daher habe ich mich immer wie- wir mit Waren von Produzenten kein Import. Importverbot der auch öffentlich engagiert. zugeschüttet werden, die andere für Produkte bei Rodung von Starres Denken ist aber nicht mei- Produktionsvorgaben haben wie Regenwald nes. Ich verbiege mich nicht, um wir! Bei uns gibt es Verbote und • Oder bei der Bürokratie: War- einen Posten zu haben. Ein span- Auflagen ohne Ende. Werden die um müssen wir jedes Jahr ei- nendes Gespräch mit Hans Ilsin- gleichen Produkte importiert, gel- nen Mehrfachantrag stellen? ger hat mich von den Zielen des ten diese Vorgaben nicht. Das ist Es muss doch einer je Periode UBV überzeugt. Daher wirke ich so, wie wenn man z.B. in China reichen! seit fünf Jahren an seiner Seite oder in Südamerika einen 100 Me- • Anderes Stichwort – Kontrol- beim UBV mit. ter Lauf auf nur 90 Meter verkürzt len: Warum kontrolliert man durchführt. Da wird man hier in hier 5 %, wenn Brüssel eigent- Welche Ziele gibt es Europa bzw. Österreich immer lich nur 2 % vorsieht? für dein Engagement? hinterherlaufen. Die Liste der allein in Österreich verursachten Auswüchse ist sei- Die zentrale Frage ist: Wie schaf- Wo würde der UBV konkret tenlang. Aus unserer Sicht ist die fen wir es, die Rahmenbedingun- ansetzen, wenn die aktuelle Agrarpolitik für uns Bau- gen so zu gestalten, dass unsere ern eine Katastrophe. Es braucht Möglichkeit dazu besteht? bäuerlichen Betriebe wieder eine einen anderen, einen neuen Weg. echte Zukunftschance haben? Es gibt viele Stellschrauben, an Wir haben dazu einen Vorschlag Aktuell erdrückt uns eine Agrar- denen gedreht werden muss. erarbeitet (www.ubv.at). politik, die für Konzerne, Kapital- Einige Beispiele aus dem UBV- gesellschaften und Spekulanten Programm sind: Es braucht neue Wege in der gemacht ist. • Eine echte Produkt-Herkunft- Agrarpolitik. Landwirtschaft neu Ein Beispiel: Derzeit kassieren Kennzeichnung bei Lebens- denken und gestalten = ökoso- 10 % der Betriebe in der EU 60 mitteln und Holz zial leben. Wir hoffen und bitten, % des Geldes für die gesamten • Maximal 100 % Preisaufschlag dass die Bauern uns bei der Um- Bauern in der EU. Mit anderen bei Lebensmitteln durch den setzung unserer Ideen für einen Worten: Der Rest der Betriebe in Handel neuen Weg mit ihrer Stimme der EU, also 90 % – dazu gehören • Faire Spielregeln am Markt unterstützen! 6 6 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Johann Herbst: Ein steirischer Obst- bauer will neue Spielregel erwirken Johann Herbst kennt man ob seines hohen Fachwissens in ganz Europa. Zu Hause ist der Vater von drei Töchtern in Neudorf im Ilztal in der Oststeiermark. Dort führt er einen Vorzeige-Obstbaubetrieb mit seiner Ehefrau Monika sowie der Hofnachfolgerin Andrea. Der Bauer Wenn Hans Herbst ein wenig von seinen Anfängen erzählt, kann man erahnen, wie schwierig sein Weg war. Er erzählt dies voll Demut, verbunden mit der Freu- de, jenen Beruf auszuüben, in dem er seine Talente ausleben kann. Er agiert international als Unterneh- mer sowie höchst anerkannter Fa- chexperte. Nachdenklich wird er, wenn er über die ungerechten Spielregeln spricht, mit welchen die Land- und Forstwirte europaweit gekne- Johann Herbst mit Ehefrau Monika und Tochter Andrea. belt werden. Das ist seine zentrale Motivation, sein Wissen beim UBV bastelt in der Werkstätte. Wenn er Tochter Andrea in seine Fußstap- einzubringen, um für unsere Bau- im Auto sitzt, dann geht es oft ei- fen tritt. Für Hans Herbst ist dabei ern eine deutliche Verbesserung nige hundert Kilometer weit. Sein wichtig, dass seine Tochter als Be- der Einkommen zu erwirken. Rat und Wissen sind europaweit triebsführerin ihren eigenen Weg gefragt. Oft ist er der Problemlö- findet und geht. „Ich kann sie nur Vielseitiger Erfinder ser bei Berufskollegen im In- und unterstützen“, betont er, „sie muss Ausland. ihren eigenen Weg gehen“. Unter- & Fachexperte In seiner Werkstätte bastelt der stützung gibt es auch bereits von Wenn der Vollblutbauer Hans leidenschaftliche Erfinder Hans Enkel Stefan, der viele Talente von Herbst nicht im Obstgarten un- Herbst gerne an einer technischen Opa Hans in sich trägt. terwegs ist oder mit Nachfolge- Lösung für die Arbeit im Obstgar- Beim Blick nach vorne ist es für rin Andrea betriebliche Schritte ten. Sein zertifizierter Erntewagen Hans Herbst notwendig, die abstimmt, sitzt er im Auto oder ist nur ein tolles Beispiel für seinen Agrarpolitik neu auszurichten. Erfindergeist und Ideenreichtum. „Der aktuelle Weg führt ins Ver- derben. Es nützen aber die besten Ideen nichts, wenn die Bauern Familie als Zentrum nicht selber einen neuen, besseren Weg wollen.“ Er hofft also auf ein Das wichtigste Anliegen des Visio- deutliches Zeichen der Bauern bei närs Hans Herbst ist seine Familie. der Kammerwahl. Er betont immer wieder, dass „Nur Mehrheiten ermöglichen ohne eine intakte Familie nichts einen neuen, besseren Weg“, geht. Denn es braucht jede helfen- betont Hans Herbst. de Hand, sollte am Betrieb einmal „Daher hoffen wir, dass die Bau- einer ausfallen. Daher ist die Freu- ern unseren Vorschlag mit ihrer Zertifizierter Erntewagen von Hans Herbst. de bei ihm besonders groß, dass Stimme unterstützen!“ Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 7
GAP 2020-2027: Wie wir es nicht wollen! Seit dem EU-Beitritt 1995 hofften die Bauern vor jeder Periode, dass es eine Reform der GAP zu Gunsten der Bauern gibt. Doch es wurde für die Bauern nur schlechter. Existenzen vernichtende Die Anonymität der Aktionäre men für Bauern bzw. beim Han- Rahmenbedingungen schafft zudem Raum dafür, dass del mit Lebensmitteln oder auch niemand für die Fehlentwicklun- beim Holz. Dazu kommt, dass die Die aktuelle Situation der Land- gen verantwortlich ist. gewählten Vertreter in den Par- wirtschaft ist in vielen Regionen Auf der Strecke bleiben selbst- lamenten keine Verantwortung Europas dramatisch und sie wird ständige Bauern sowie Klein- und übernehmen wollen, um z.B. mit täglich schlimmer. Noch wird die Mittelbetriebe in der Verarbeitung konkreten Vorgaben die Willkür Landschaft von bäuerlichen Be- bzw. Vermarktung. Zum Drüber- von Macht sowie Raubtierkapita- trieben geprägt. streuen demoliert man gezielt die lismus zu stoppen! Das tägliche Bauernsterben ist Ernährungssouveränität vieler Warum ist das so? Das sind ja aber katastrophal und nicht mehr Staaten. keine Gottesgesetze, sondern von an Betriebsgrößen festzuma- gewissenlosen Zeitgenossen er- chen. Die derzeitigen Rahmen- dachte Ungerechtigkeiten! bedingungen raffen einer Seuche Politik gegen Bauern Es braucht für die Landwirtschaft, gleich die Bauern von den Hö- und Konsumenten für den Handel mit Lebensmitteln fen. Tausende Existenzen und EU-weit ein klares Regelwerk. Arbeitsplätze werden vernichtet. Nahezu alle Repräsentanten die- Das, was z. B. im Sport selbstver- Das Antlitz der von Bauernhand ser Politik leben nicht von deren ständlich ist, muss auch für die geschaffenen Kulturlandschaft Investment oder Arbeit am Acker, Produktion wie für den Handel verschwindet mit den Bauern – in den Ställen, in den Obst-, Wein- mit Lebensmitteln und für Holz in Österreich wie in der EU. und Gemüsegärten oder in der gelten. Ohne Kompromisse für die Verarbeitung. Sie leben stattessen Erzeugung, die Verarbeitung, die bestens von und mit der Landwirt- Vermarktung und den Handel von Politik für Konzerne schaft – auf Kosten der Bauern. Lebensmitteln. Sie sitzen von Brüssel bis in die Nur dann gibt es für die Land- Die aktuelle Agrarpolitik der Nationalstaaten in Ministerien, in und Forstwirte wieder ökonomi- großen Akteure am Welt-Agrar- Parlamenten oder in Verwaltungs- sche Perspektiven! markt (u.a. USA, Argentinien, Bra- burgen. Sie sitzen insbesondere silien, Uruguay, Australien, China, in den Börsen New York's (an der Indien und EU) setzt auf grenzen- Wallstreet), Londons, in Paris oder Die Geschichte beweist: Alle loses Wachstum. wo immer es Börsen gibt. Sie sit- großen „Agrar“-Strukturen – ob im Kommunismus bis hin Die EU kurbelt dieses Spiel inten- zen also dort, wo man „auf Teufel zum Adel oder Kapitalgesell- siv mit an. Durch die geschaffenen komm raus“ spekuliert. Und sie schaften – zerfallen regelmäßig. Rahmenbedingungen versucht sitzen auch in den Zentralen des man gezielt, Agrarland, welches Lebensmittelhandels. Einzig die bäuerliche Struk- tur blieb und hielt die Versor- noch in bäuerlichem Eigentum Die Zeche dieses "Raubtierkapita- gung aufrecht. Jetzt will man steht und von bäuerlichen Famili- lismus" zahlen die Bauern. die Bauern ausradieren! en bewirtschaftet wird, zu Konzer- nen hinzuschieben. 10 % der Betriebe in der EU Keine Spielregeln – kassieren 60 % der Agrargel- Das Ziel ist es, mit billigen Ar- der. 90 % – dazu zählen wir – beitskräften Lebensmittel zu er- dafür Willkür der Macht die Bauern, müssen sich den zeugen. Geld verdienen dabei nur Rest von 40 % teilen. Das passt die Aktionäre der Konzerne „ohne Derzeit fehlen an allen Ecken so rein gar nicht. Gewissen“. und Enden faire gesetzliche Rah- 8 8 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
GAP 2020-2027: Wie wir es wollen! Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben Damit wir wirtschaftlich wieder eine Zukunft haben! Die Land- und Forstwirtschaft in Österreich wie in vielen Regionen der EU steht wirtschaftlich vor dem Ruin oder hat die Stall- und Hoftore schon für immer geschlossen. Der Hauptgrund war und ist die ökonomisch untragbare Situation. Die Einnahmen decken seit Jahren weder den Aufwand, geschweige denn verdient man Geld. Investitionen sind meist nur mehr durch teure Kredite oder durch den Verkauf von Grundstücken möglich. Die Land- und Forstwirtschaft lebt also mehr oder weniger von ihrer Substanz. Das gibt es in kei- ner anderen Branche. Die Land- und Forstwirtschaft braucht 2 bis 3-mal mehr an Einnahmen im Jahr, als dies derzeit der Fall ist. Der UBV (Unabhängiger Bauernverband Österreich) hat daher komplett neue Denkansätze entwickelt: Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik: Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben Wir haben konkrete Lösungsvorschläge auf den Tisch gelegt. Wir laden euch herzlich ein, diese Überlegungen zu unterstützen. Das Ziel ist es, die Vorschläge – gestärkt durch eure Ideen – an die Bundesregierung sowie an die neue Kommission in Brüssel zu überreichen. Wir wollen damit für die Land- und Forstwirtschaft wieder wirt- schaftliche Perspektiven erwirken. "Was ist 1 Hektar Kulturland wert?" Ein konkretes Ziel ist die Leistungsabgeltung für die Bereitstellung von 1 Hektar Kulturland – egal ob Acker, Grünland, Alm, Obstbau, Weinbau, Gartenbau, Wald. Wir fordern dazu einen Staatsvertrag mit der Republik Österreich. Dadurch soll – indexgebunden – jeder Land- und Forstwirt 4-mal im Jahr eine Rechnung an die Republik Österreich stellen, wo die Leistungen für die Erzeugung von gepflegtem Kulturland, welche die Land- und Forstwirtschaft derzeit kostenlos erbringen, bezahlt werden! Die vorgeschlagen Richtsätze lauten: Abgeltung je ha Kulturland: • 1 - 30 ha 900,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie (inkl. Almflächen) • 31- 60 ha 700,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie (inkl. Almflächen) • 61 - 100 ha 500,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie (inkl. Almflächen) • Über 100 ha 200,00 Euro – davon 150,00 € als CO2-Prämie (inkl. Almflächen) Biobauern: + 400,00 Euro je ha (ohne Almflächen) Tierhalter: + 200,00 Euro je ha (ohne Almflächen) Vorgaben: mindestens 0,5 GVE & max. 2 GVE je ha, Auslaufmöglichkeit bzw. & Laufstall Tier-Wohl: + 300,00 Euro je ha (ohne Almflächen) Für Benachteiligungen bei der Bewirtschaftung gibt es folgende Staffelungen je ha: • Erschwernis 1 + 100,00 Euro je ha (ohne Almflächen) • Erschwernis 2 + 200,00 Euro je ha (ohne Almflächen) BEISPIEL: • Erschwernis 3 + 300,00 Euro je ha (ohne Almflächen) • Erschwernis 4 + 500,00 Euro je ha (ohne Almflächen) Ein Betrieb hat 110 ha. Dann gibt es für die ersten 30 ha 900 Euro, für die zweiten 30 ha Landschaftselemente: + 200,00 Euro je ha (ohne Almflächen) 700 Euro und für die 40 ha auf 100 ha Beim Wald gilt folgende Staffelung: gerechnet 500 Euro je ha (jeweils inklusive • 1 - 30 ha 400,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie 200 € CO2-Prämie). • 31 - 60 ha 350,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie Für die 10 ha darüber gibt es jeweils noch • 61 - 100 ha 300,00 Euro – davon 200,00 € als CO2-Prämie 200 Euro, davon 150 € CO2-Prämie. • Über 100 ha 200,00 Euro – davon 150,00 € als CO2-Prämie Dazu gibt es die Optionen von Zuschlägen Für Flächen über 1.000 ha gibt es keine Leistungsabgeltungen mehr, für Biobauern bzw. generell für Tierwohl bei der CO2-Prämie sind jedoch 100,00 Euro angesetzt. und Landschaftselemente. Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 9
Der UBV fordert EU-weit Spielregeln am Markt bei Lebensmitteln und Holz „Die Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass Tüchtige einen Spielraum haben und es gleichzeitig für die ,Kleinen‘ einen Schutz und damit Perspektiven gibt.“ Dieses Zitat stammt von Josef Es gibt keine Branche UBER ist bis zu 40 % billiger, da Riegler, dem "Vater" der Idee der ohne klare Spielregeln man weniger Auflagen hat und „Ökosozialen Marktwirtschaft“, mittels Mietwagen transportiert. gesprochen im November 1987 als Nach dem scharfen Protest der Tax- Landwirtschaftsminister vor 500 Beispiele: ler war man in kürzester Zeit im- Bauern im Arbeiterheim Fohns- LKW-Transporte: Das EU- Par- stande, für Mietwagen und Taxis dorf. lament hat 2019 ein neues Regel- die gleichen Auflagen per Ein wichtiger Eckpfeiler der werk mit einheitlichen Vorgaben Gesetz zu verordnen. So ein Aus- Idee der Ökosozialen Markt- für die LKW-Fahrer beschlossen – gleich an unfairen Spielregeln wirtschaft sind Spielregeln. zum Schutz der Fahrer und für fai- muss auch bei Lebensmitteln und Damit sollen Ökonomie, Ökologie ren Wettbewerb in der EU. Holz möglich sein. und soziale Komponenten zuein- OPEC: Wenn für die Erdöl Sport: Der Sport fasziniert ander in der Balance sein! exportierenden Staaten die Ein- weltweit Millionen. Sport ist ei- nahmen zurückgehen, dann ner der am stärksten wachsenden trifft man sich in der OPEC, ih- Wirtschaftssektoren. Sport hat rer Dachorganisation. Dort be- aber auch weltweit gleiche Re- schließt man dann, wie man geln. Ohne diese wäre der Sport den Markt regeln will, damit sofort tot. die Einnahmen passen. Genau diese gleichen Spielregeln Taxigewerbe: Mit dem Unter- wollen wir auch für die Land- und nehmen UBER gibt es einen star- Forstwirtschaft bei Lebensmitteln ken Mitbewerber für die Taxler. und Holz. Seit die Landwirtschaft in die Internationalen Handelsab- kommen miteingebunden ist, haben die Bauern mit ihren Produkten bei der Entwicklung der Erzeugerpreise größte Probleme. Die Verträge durch die WTO (World Trade Organiza- tion) – früher GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) – haben meistens Ergebnisse auf Kosten der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft bzw. Agrarprodukte sind seither bei jedem internationalem Handelsabkommen das Faustpfand, damit Indus- trien, wie zum Beispiel die Automobilindustrie klingende Geschäf- te machen können. Auf Kosten der Landwirtschaft bereichern sich andere Wirtschaftsbereiche. Was man der Landwirtschaft in internationalen Handelsabkom- men verwehrt, wird in anderen Sparten als Selbstverständnis gelebt. Was für andere gilt, muss daher auch für die Landwirtschaft gelten! 10 10 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Bauern nicht dem Weltmarkt opfern! Es braucht klare Spielregeln beim Handel mit Lebensmitteln und Holz in der EU und in Österreich. Der UBV fordert konkret: • Eine klare Produkt-Herkunft-Kennzeichnung im Lebensmittelhandel und in der Gastro- nomie sowie auch beim Handel mit Holz in der EU wie in Österreich • Stopp des freien Warenverkehrs bei Lebensmitteln ohne Kontrolle, das gilt auch für Holz. • Maximal 100 % Preisaufschlag bei Lebensmitteln durch den Handel. Beispiel: Kauft der Lebensmittelhandel billig Lebensmittel im Ausland ein, z.B. Milch um 35 Cent, dann darf er die Milch hier nur um 70 Cent verkaufen. Damit sind weite Transportwege für billige Lebensmittel wirtschaftlich uninteressant. Zahlt er 65 Cent für die Milch, kann er 1,30 Euro als Verkaufspreis definieren. So würde das bewusste Preisdumping auf heimische Erzeug- nisse beendet. Es verdient dann nicht nur der Handel, sondern auch der Produzent. Dazu leistet man einen echten Beitrag zum Klimaschutz. • Inflationsabgeltung bei den Erzeugerpreisen und den Ausgleichszahlungen • Faire Spielregeln am EU-Agrarmarkt. Gleiche Produktionsvorgaben für Importwaren, ansonsten kein Import. Wenn bei uns Hilfsstoffe bei der Produktion (Pflanzenschutz-Gly- phosat) verboten sind, dann fordern wir auch ein Verbot des Verkaufs von ausländischen Produkten, die mit solchen Mitteln erzeugt wurden. Importverbot für Produkte bei Rodung von Regenwald. • Reparatur der ungerechtfertigten Einheitswerterhöhung, Anhebung der Umsatzgrenze für pauschalierte Betriebe von 400.000 auf 700.000 Euro • Streichung der Registrierkassenpflicht • Wiedereinführung von Agrardiesel und Mutterkuhprämie • Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge für 2020 durch den staatlichen Nothilfefonds • Eine Verpackungsverordnung für Produzenten – damit diese vorgeben, wie verpackt wird, nicht der Händler • Besteuerung von Schiffs- und Flugzeugtransporten. Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss hier eingreifen. • Reduktion der Sojaimporte in die EU um mindestens 30 % in den nächsten 5 Jahren • Verbot des Importes von Produkten aus Ländern, wofür Urwald gerodet wurde. Das gilt für Soja, Palmöl und Kokos, aber auch für andere Erzeugnisse aus diesen Ländern. • Keine Handelsverträge mehr auf Kosten der Land- und Forstwirtschaft. Wir zahlen nicht mehr länger die Profite anderer. Wir lehnen Verträge ab, wie z.B. die Soja- und Rindfleisch- verträge mit den USA, damit man dafür Autos in die USA liefern darf. Weil es TTIP nicht gibt, machte man andere Verträge, wie CETA bzw. arbeitet man an neuen Verträgen wie MER- COSUR. Das Ergebnis ist immer: Es verdienen andere auf Kosten der Bauern. Wird der Scha- den für die Landwirtschaft nicht zu 100 % abgegolten, dann lehnen wir solche Verträge ab! • Bei der Beschaffung von Lebensmitteln für öffentliche Einrichtungen, wie Krankenanstal- ten, Alten- und Pflegeheimen oder Kasernen – wo die öffentliche Hand alles zahlt – fordern wir die verpflichtende Verwendung von heimischen Lebensmitteln, idealerweise AMA- Gütesiegel-Produkte bei Fleisch, Milch, Brot & Gebäck, Eiern, Obst und Gemüse sowie ver- arbeiteten Produkten in diesen Gruppen. Wenn wir alles finanzieren, sollen auch unsere Lebensmittel verwendet werden! • Investitionspaket für Land- und Forstwirte. Konkret: 1.500 Euro je Arbeitsplatz und Monat in der Landwirtschaft für 10 Monate = 15.000 Euro. Zur Erinnerung: Bei der AUA gibt es mit 64.000 mehr als das 4-fache. Bei 400.000 Jobs österreichweit sind das 6 Mrd. Euro. Die Auszah- lung soll auf die rund 150.000 Betriebe erfolgen – á 40.000 Euro. Diese nicht rückzahlbaren In- vestitionshilfen von 6 Mrd. lösen für 2021/2022 ein Investment von 12-14 Milliarden Euro aus. Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 11
Unsere UBV-Kandidaten für die Landes- und Bezirkskammer Folgende Kandidaten setzen sich für die Anliegen unserer steirischen Bauern ein und kandidieren bei der LK-Wahl 2021 für den Unabhängigen Bauernverband (UBV). Johann ILSINGER Johann HERBST Jg. 1963, 8953 Donnersbach Jg. 1959, 8211 Neudorf Wahlkreis 4 Wahlkreis 3 Landeskammer & BK Liezen Landeskammer & BK Weiz und BK Hartberg Mag. Gerhard MARIACHER Ing. Martin BRAUCHART Jg. 1961, 8044 Graz Jg. 1966, 8453 St. Johann im Saggautal Wahlkreis 1 Wahlkreis 2 Landeskammer & BK Graz/ Landeskammer & BK Leibnitz Graz-Umgebung Josef Gottlieb WALLNER Florian TAUCHER Jg. 1980, 8854 Krakauschatten Jg. 1965, 8063 Eggersdorf Wahlkreis 4 Wahlkreis 1 Landeskammer & BK Murau Landeskammer & BK Graz/ Graz-Umgebung Martin PFEIFER Erich ORTLECHNER Jg. 1989, 8261 Sinabelkirchen Jg. 1982, 8301 Laßnitzhöhe Wahlkreis 3 Wahlkreis 1 Landeskammer & BK Weiz Landeskammer & BK Graz/ sowie Feldbach Graz-Umgebung Herbert KAMMERHOFER Josef ALDRIAN Jg. 1968, 8623 Aflenz Jg. 1957, 8522 Groß St. Florian Wahlkreis 4 Wahlkreis 2 Landeskammer & BK Bruck/ Landeskammer & BK Deutsch- Mürzzuschlag landsberg 12 12 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Anton LIENHART Harald BUCHSTEINER Jg. 1966, 8411 Hengsberg Jg. 1988, 8973 Schladming Wahlkreis 2 Wahlkreis 4 Landeskammer und BK Leibnitz Landeskammer und BK Liezen Peter MÜLLER Angela PICKNITTER Jg. 1982, 8820 Neumarkt Jg. 1955, 8102 Semriach Wahlkreis 4 Wahlkreis 1 Landeskammer und BK Murau Landeskammer und BK Graz/ Graz-Umgebung Georg KÖNIG Barbara KAPAUN Jg. 1969, 8733 St. Marein-Feistritz Jg. 1972, 8773 Kammern Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 Landeskammer und BK Murtal Landeskammer und BK Leoben Martin JÖBSTL Franz LESNIK Jg. 1975, 8530 Deutschlandsberg Jg. 1958, 8522 Groß St. Florian Wahlkreis 2 Wahlkreis 2 Landeskammer & BK Deutsch- BK Deutschlandsberg landsberg Thomas SCHELLNEGGER Werner PAAR Jg. 1996, 8047 Kainbach Jg. 1978, 8311 Markt Hartmannsdorf Wahlkreis 1 Wahlkreis 3 BK Graz/Graz-Umgebung BK Weiz Albert PEKARTZ Josef KULMER Jg. 1972, 8211 Großpesendorf Jg. 1959, 8212 Pischelsdorf Wahlkreis 3 Wahlkreis 3 BK Weiz BK Weiz Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 13
Unsere UBV-Kandidaten für die Bezirkskammern Folgende Kandidaten setzen sich für die Anliegen unserer steirischen Bauern ein und kandidieren bei der LK-Wahl 2021 für den Unabhängigen Bauernverband (UBV). Anton REITER Friedrich Siegmund LANDL Jg. 1981, 8973 Schladming Jg. 1999, 8965 Michaelerberg Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Christine LANDL Engelbert WALCHER Jg. 1967, 8965 Michaelerberg Jg. 1953, 8973 Pichl Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Peter WALCHER Stefan NEISE Jg. 1996, 8973 Pichl Jg. 1997, 8952 Irdning Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Michael HUTEGGER Franz FEUCHTER Jg. 1990, 8971 Schladming Jg. 1952, 8982 Tauplitz Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Johann PLIEM Josef SALLFELDNER Jg. 1963, 8983 Bad Mitterndorf Jg. 1969, 8983 Bad Mitterndorf Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen 14 14 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Gottfried KRAML Andreas GUSTERHUBER Jg. 1959, 8972 Ramsau Jg. 1973, 8904 Ardning Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Manuel SCHREMPF Bernhard SCHAUMBERGER Jg. 1996, 8966 Aich-Assach Jg. 1972, 8942 Wörschach Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Liezen BK Liezen Wir wollen nicht länger Hannes LERCHBAUM von der Substanz unserer Betriebe leben Jg. 1961, 8774 Mautern und die Profite anderer Branchen finanzieren! Wahlkreis 4 BK Leoben Ing. Andreas RACZ Birgit KUFNER Jg. 1987, 8820 Neumarkt Jg. 1984, 8854 Krakau Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Murau BK Murau Reinhard DULLNIGG Mario GRÖSSING Jg. 1970, 8850 Laßnitz Jg. 1997, 8820 Perchau Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Murau BK Murau Peter SALCHENEGGER Franz EUGEN Jg. 1960, 8820 Perchau Jg. 1960, 8820 Perchau Wahlkreis 4 Wahlkreis 4 BK Murau BK Murau Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 15
Kein schönes Land ohne Bäuerinnen: Über die wenig bedankten Juwelen des Landes! Sie arbeiten hart in den Stallungen, fahren die Maschinen, schupfen den Haushalt, versorgen die Kinder, kümmern sich um die Buchhaltung und sollen nebenbei noch glänzen, nicht müde sein und immer gut gelaunt ihrem Partner zur Seite stehen. Unsere Bäuerinnen. Es braucht nicht die Weihnachts- ern steht. Das Leben ist dort oft zusammengefasst in dieser Unter- zeit, um zu sehen, wie vielseitig sehr einsam und freudlos. lage – haben das Ziel, dass die die Bäuerinnen sind und was sie Menschen auf den land- und forst- alles schaffen. Wenn man heu- Echte Wertschätzung wirtschaftlichen Betrieben eine te von „Multitasking“ spricht, durch echte Einnahmen Zukunft haben. Als Bauern, als also wo man sprichwörtlich zehn Bäuerinnen, als Junge oder Ältere. Dinge auf einmal erledigen soll, Wir vom UBV wurden, seit wir dann sollten einem zu allererst die unser Programm geschrieben und Für uns ist ein gutes wirtschaftli- Bäuerinnen einfallen. vorgestellt haben, oft gefragt, wie ches Fundament die beste Mög- der UBV die Situation der Bäue- lichkeit, um die Existenzen grund- Weltweit sind sie die tragenden rin sieht. Diese Frage machte uns legend zu sichern und so eine Säulen. Insbesondere sind sie bewusst, dass wir dieses Thema Perspektive zu geben. Wer nicht auf den Bauernhöfen in unseren gesondert ansprechen müssen täglich jeden Cent umdrehen Regionen unverzichtbar und auch und wollen. muss, wer nicht täglich die Sorge nicht wirklich ersetzbar. Jeder von Der UBV versucht generell, sach- hat, wie zahlt man Rechnungen, uns kennt Beispiele, wo es keine lich Probleme aufzuzeigen und wer nicht täglich Kummer hat, Mutter mehr im Haus gibt oder Lösungsvorschläge auf den Tisch wenn es um die Bedürfnisse der keine Frau an der Seite eines Bau- zu legen. All unsere Vorschläge – Kinder geht, der wird ein besseres, zufriedeneres Leben haben. Daher ist aus der Sicht des UBV gerade für die Bäuerinnen ein vernünftiges wirtschaftliches Fun- dament durch eine echte Leis- tungsabgeltung für die Land- und Forstwirte ein zentraler Punkt unserer Überlegungen über die Bauernzukunft. Es gilt also, alle Möglichkeiten zu suchen und auszuschöpfen, damit die Juwelen des Landes sowie auf den Bauernhöfen jenen ehrlichen Dank erhalten, der ihnen täglich zusteht. Da muss man nicht um den heißen Brei herumreden. Da gibt es auf so Bäuerinnen sind die wichtigsten Säulen in einer intakten Landwirtschaft. manchem Bauernhof viel nachzu- Sie leisten Unbezahlbares für den Betrieb und die Gesellschaft. holen und zu tun. 16 16 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
"Ein schlichtes DANKE für eine gute Suppe, die liebevolle Betreuung der Kinder oder die Pflege einer älteren Person bzw. ein Lächeln sollten das Mindeste sein, was man einer Bäuerin, Mutter und Partnerin täglich sagt. Der UBV will mit seinem Programm durch die Stärkung der wirtschaftlichen Situation am Bauernhof für die ganze Bauernfamilie deutliche Erleichterungen erreichen." Die Frauen am Land und am Bauernhof sind kreativ und innovativ. Sie schaf- fen und gestalten mit viel Freude, Leidenschaft und Durchhaltevermögen. Der UBV fordert: Mindestpension für Bäuerinnen von 1.200 Euro Weiters: Je Kind zusätzlich weitere 200 Euro zur Pension dazu! Die Frauen und im konkreten Fall der Bäuerinnen auf mindestens Die "Bittschön-Dankschön"-Reden die Bäuerinnen werden in diver- 1.200 Euro deutlich angehoben mögen ja recht nett sein, davon sen Sonntagsreden von Bauern- werden. kann man aber nicht leben. vertretern wie Politikern gelobt Und: Für jedes Kind, das eine Frau Der UBV fordert für die Frauen, und wortreich bedankt. Das war bzw. Bäuerin zur Welt bringt und insbesondere für die Bäuerinnen, es aber schon. großzieht, soll es bei der Pension endlich auch eine echte Wertschät- Der UBV will nicht mit Sonntags- zusätzlich je Kind 200 Euro dazu zung. Dies soll konkret durch eine reden punkten, sondern konkrete geben. Ohne unsere Mütter wäre entsprechende Mindestpension Taten setzen, indem die Pensionen unser Land leer und ohne Leben. und einen Pensionszuschlag je Kind erfolgen. Wenn der UBV genug Stimmen bei der Kammerwahl bekommt, wird dieses Thema ein zentrales Anliegen sein, dem wir rasch zur Umsetzung verhelfen werden! Es ist höchst an der Zeit, die Pensio- nen der Bäuerinnen an ihre Leistun- gen anzupassen – sprich zu erhöhen. Wenn der UBV mitentscheiden kann, soll die Pension der Bäuerinnen auf mindestens 1.200 Euro angehoben werden. Dazu gibt es zudem je Kind jeweils 200 Euro. Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 17
Rund 90 % Kaufkraftverlust seit 1994 am Beispiel Milch! 1994 konnte man sich beim Verkauf von 1 Liter Milch rund 3 Wurstsemmeln kaufen. 2020 kann man sich beim Verkauf von 1 Liter Milch gerade einmal 3 Bissen (1/4) einer Wurstsemmel leisten! 1 Liter Milch 3 Wurstsemmeln 1994 = 3 Bissen einer Wurstsemmel 2020 = Man könnte auch sagen: 1994 konnte man sich für den Verkauf von 0,33 Liter Milch 1 Wurstsemmel kaufen. 2020 muss man 3 bis 4 Liter Milch verkaufen, damit man sich 1 Wurstsemmel leisten kann! 1 Wurstsemmel Der Bauer musste 0,33 Liter 1994 = 0,33 L. Milch verkaufen. Der Bauer muss 3-4 Liter 2020 = Milch verkaufen. Das bedeutet in der Praxis: Man darf rund 10-mal mehr arbeiten oder man hat einen Kaufkraftverlust von rund 90 % am Beispiel von Milch! Das trifft praktisch in jeder Sparte und bei fast allen Produkten aus der Land- und Forstwirtschaft zu. Im Gegensatz dazu sind die Betriebsmittel um das 3 bis 5-fache gestiegen. Zudem gibt es in Österreich Verbote, z.B. beim Einsatz von Pflan- zenschutz. Bei den importierten Waren stört das niemanden. Dieser ungleiche wie unfaire Wettbewerb wird abgelehnt. Orientiert man sich am Preisindex bzw. an der Inflation, dann müsste die Milch heute 80 bis 85 Cent kosten. Der Index stieg seit dem EU-Beitritt um rund 54,5 % – von 100 auf 154,5 (© Statistik Austria & WIFO). Selbst, wenn man nur die Hälfte (27 %) ansetzen würde, weil die Produktivität gestiegen ist, wäre der Milchpreis bei 69 Cent! Dieses einfache Beispiel zeigt ungeschminkt auf, wie krank das politische System und die von der Politik geschaffenen Spielregeln für die Land- und Forstwirte in Österreich und in der EU sind. Es stellen sich folgende Fragen: • Was läuft bei der Entwicklung der Erzeugerpreise für die Land- und Forstwirte falsch? • Wer nimmt hier seine Verantwortung nicht wahr bzw. warum werden die Bauerninteressen nicht vertreten? • Wer stellt seit 1986 den Agrarminister und trägt seit 34 Jahren für die Entwicklung der Bauereinkommen die Verantwortung? Diese desaströsen Erzeugerpreise in praktisch jeder Sparte ruinieren die Bauernexistenzen. Land- und Forstwirte haben daher nur eine ökonomische Zukunft, wenn es eine andere Agrarpolitik gibt! 18 18 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik Oft fragt man sich, wer für die aktuell schlechte Situation der Land- und Forstwirtschaft die Verantwortung trägt? Nachstehend finden sich praktische Beispiele einer Politik, die seit 1986 vom Bauernbund gestaltet und diktiert wird! • Tierprämie und Mutterkuhprämie abgeschafft • Flächenprämien gekürzt • Agrardiesel gestrichen • Massive Einheitswerterhöhung – Steuererhöhung für Bauern • Registrierkasse eingeführt • Bürokratie, Auflagen und Kontrollen ständig erhöht (EU-Vorgabe 2 %, Österreich macht 5 %) • Einen Großteil der Bauerngelder kassieren andere • Kaufkraftverlust – 90 % und mehr, Erzeugerpreise sinken – Kosten steigen • Keine Inflationsabgeltung bei Agrargeldern und Erzeugerpreisen, dafür indexgebundene Zahlun- gen, wie z.B. Sozialversicherung • Keine Produkt-Herkunft-Kennzeichnung, dafür schrankenlose, unkontrollierte Importe von Lebens- mitteln und Holz • Unfaire Spielregeln – hier Verbote bei der Produktion, bei importierten Waren ist alles erlaubt • Durchschnittliches Bauerneinkommen laut jüngstem "Grünen Bericht": 785 Euro monatlich • Für TTIP, CETA und durch die Hintertür für MERCOSUR • GAP: Jubel über die Fortführung der Bauernexistenzen vernichtenden Agrarpolitik, keine Infos vor der Kammerwahl zur neuen GAP Nutze deine Chance! Du kannst dich bei der LK-Wahl für einen neuen Weg entscheiden! Landwirtschaft bedeutet mehr als Wir hatten 1994 einen Milchpreis von nur Lebensmittel herzustellen. rund 7 bis 7,40 Schilling bzw. 0,50 bis Dahinter stehen auch Familie, Lei- 0,53 Cent. Heute ist der Milchpreis denschaft, Naturverbundenheit und bei 0,34 bis 0,39 Cent. Wir haben also Tradition. bei höherem Aufwand einen deutlich Um das auch unseren Kindern wei- schlechteren Preis. Früher konnten tergeben zu können, ist es wichtig, wir mit dem Milchgeld den Groß- Karin Haas passende Rahmenbedingungen zu Johanna Pöllauer teil unserer Kosten decken. Heute Grünland, Mutterkuhhaltung schaffen. Der UBV setzt sich hierfür Bergbäuerin - Milchkühe fressen uns die Zahlungen auf. Diese Vorau Pöllau am Greim ein und bringt Probleme ans Tages- steigen – die Einnahmen sinken. licht. Wir arbeiten also nicht kostendeckend, dafür überrollen Er analysiert die Fakten und hat die passenden Lösungen uns Auflagen und Kontrollen. Der UBV zeigt deutlich auf, durch sein Programm niedergeschrieben und zeigt somit wo es bei uns Bauern brennt. Daher unterstütze ich den neue Wege in der Agrarpolitik auf! UBV sehr gerne! Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 19
Bauernbund lehnte UBV-Anträge ab! Im Folgenden präsentiert sich ein Auszug der durch den Bauernbund abgelehnten UBV- Anträge, mit welchen sich der UBV bei den LK-Vollversammlungen der letzte Periode für die Bauernanliegen einsetzte. April 2016 • Sofortiger Stopp der Russland-Sanktionen • Spielregeln am Markt, konkret Instrumente zur Steuerung von Mengen-Obergrenzen bei agrarischen Erzeugnissen in der EU! • Rücknahme der Neubewertung für Pauschalierung und Einheitswerte. Es braucht einen Neustart für die ungerechtfertigte Erhöhung der Einheitswerte um im Schnitt 20 % (angekündigt waren 10 %). • STOPP der TTIP-Verhandlungen ohne Transparenz • STOPP der Verordnung "Regionalprogramm Graz-Radkersburg". 30.000 Hektar wurden willkürlich ohne Entschädigung in das Programm genommen. UBV fordert 1.000 Euro Entschädigung je ha bei vom Staat verordneten Schutzgebieten, wie das Regionalprogramm. • Schadenersatz für Enteignung durch die Auflösung der Milchquote • Unterstützung bei der Umsetzung der Registrierkassenpflicht – Landesförderung für betroffene landwirtschaftliche Betriebe (bäuerliche Direktvermarkter) • Preisverfall am Milchmarkt: Einführung eines Bonus-/Malus-Systems zur Milchmengenregulierung Juli 2016 • Wettbewerbsverzerrungen und Dauertiefpreise bei Milch und Fleisch gefährden tausende Exis- tenzen von Bauernfamilien. Daher fordert der UBV: Eine Marktmengen-Steuerung auf EU-Ebene, die Wiedereinführung der Mutterkuhprämie und eine einheitliche Bau- und Umweltgesetzgebung. • Entschädigungszahlungen zu Frost- und Schneekatastrophe aus 2016. Das Berechnungsmodell vom UBV lautet: Durchschnittsertrag X Durchschnittspreis + Aufwand – möglicher Ertrag. • Chaos beim neuen "Regionalprogramm Graz-Radkersburg". Die betroffenen Bauern stehen weiter- hin vor nicht gelösten Problemen! Der UBV fordert, dass die vom Land zugesagte Prämie von 100 Euro an die betroffenen Bauern zur Auszahlung durch das Land erfolgt. Der UBV fordert, dass die betroffenen Bauern beim Umweltprogramm ÖPUL- vorbeugender Gewässerschutz teilnehmen kön- nen. Weiters: Der UBV fordert einen Wasserwirtschaftsplan, welcher der Landwirtschaft die Wasser- nutzung in ausreichender Menge zugesteht. • Stopp TTIP & CETA ohne Transparenz bzw. Volksbefragung. Herausnahme der Landwirtschaft aus diesen Verhandlungen. CETA und TTIP wurden vom Bauernbund durchgewunken, TTIP wurde dann durch die Medien gestoppt. Juni 2017 • Eine praxistaugliche Regelung für die Landwirtschaft betreffend Wassernutzung zur Bewässerung von für die Lebensmittelproduktion genutzte Agrar-Flächen. Konkret: Wasserwirtschaftsplan für die Wassernutzung. 20 20 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Oktober 2019 • Ausrufung des Klimanotstands. Wir haben 2019 den Klimanotstand erreicht. Gesetzliche Sicherstel- lung der Wasserversorgung für die Land- und Forstwirtschaft. Masterplan für den steirischen Wald zur Sicherung seiner Funktionen. • Das Mercosur-Abkommen würde das Bauernsterben in der EU weiter verstärken. Daher: Keine Ratifizierung des Handelsabkommens Mercosur durch Österreich! • Freigabe der Abgabe von Rohmilch auf Milch produzierenden Betrieben samt ihren Almen – Ände- rung der Rohmilchverordnung BGBl. II Nr. 106/2006 Dezember 2019 • Wasserwirtschaftsplan zur Sicherstellung der notwendigen Wasserversorgung für die steirischen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. • Beschaffung/Einkauf von Lebensmitteln durch Großküchen von öffentlichen Instituten wie Kranken- anstalten, Alten- & Pflegeeinrichtungen, Kasernen oder Buffets: Verpflichtende Vorgabe, dass man Lebensmittel auf der Basis AMA-Gütesiegel bei Milch, Fleisch, Gebäck, Obst und Gemüse kaufen muss! • Vom Klimawandel über Klimakrise zum Klimanotstand! Wir haben 2019 den Klimanotstand erreicht! Gesetzliche Sicherstellung der Wasserversorgung für die Land- und Forstwirtschaft. Masterplan für den steirischen Wald zur Sicherung seiner Funktionen. • Grüner Bericht: Beendigung der Monopolstellung der LBG Österreich GmbH Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung als Ersteller des „Grünen Berichts“ und Reform der dbzgl. Auftragsvergabe. Juli 2020 • Klare und lückenlose Herkunftskennzeichnung sowie Vermischungs-verbot zwischen österreichischen und importierten Lebensmitteln – zusätzlich erweiterte Verpackungsverordnung für Lebensmittel • Investitionspaket für die Land- und Forstwirtschaft: 6 Milliarden EUR für Land- und Forstwirte sowie für den Tourismus! • Sofortige Aufhebung der Russland-Sanktionen • „Almen-Urteil“ in Tirol: Es braucht eine gesetzlich vorgeschriebene Eigenverantwortung • Steuerlast auf unseren Höfen senken. Neubewertung der Einheitswerte • CORONA-Belastung: Übernahme der SV-Beiträge für 2020 durch den Bund • Vorgezogene Auszahlung der Agrargelder mit 15. August 2020 • Erweiterung der Urprodukteliste in der Urprodukteverordnung Wir fordern eine verpflichtende, unmissverständliche Produkt-Herkunft-Kennzeichnung bei Lebensmitteln und bei Holz! Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 21
Ohne Inflationsabgeltung überlebt kein Bauer! Das folgende Beispiel skizziert am Beispiel Milch, welchen Kaufkraftverlust unsere Bau- ern seit 1994 hinzunehmen hatten. Wer kassiert die höheren Spannen? Entwicklung Erzeugermilchpreis / pro Liter 1994 – Erzeugermilchpreis = 54 Cent oder 7,40 Schilling 2020 – Erzeugermilchpreis = 35 Cent oder 4,82 Schilling 2020 – Erzeugermilchpreis mit Indexanpassung = 83 Cent oder 11,34 Schilling Die Inflation beträgt seit 1994 + 54,5 %, daher müsste der Bauernmilchpreis bei 83 Cent liegen! Entwicklung Konsumentenmilchpreis / pro Liter 1994 – Konsumentenmilchpreis = 86 Cent oder 11,90 Schilling 2020 – Konsumentenmilchpreis = 1,26 bis 1,36 Euro oder 17,34 bis 18,71 Schilling Differenz Bauernmilchpreis - Konsumentenmilchpreis 1994 – Bauernmilchpreis – Konsumentenmilchpreis = 30 Cent oder 4,50 Schilling 2020 – Bauernmilchpreis – Konsumentenmilchpreis = 91 Cent oder 12,52 Schilling Daher fordert der UBV: Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben Der UBV hat als einzige Bauernvertretung einen praxistauglichen Vorschlag für neue Wege auf den Tisch gelegt. Das Bejubeln der Fort- führung der alten GAP ist ein Jubel für die weitere Bauernvernichtung! Wer das ändern will, muss bei der Kammerwahl UBV wählen! 22 22 UBV: Es UBV: Es braucht braucht neue neue Wege Wege in in der der Agrarpolitik Agrarpolitik
Neue Wege mit der Kraft des Samenkorns gehen! Unternehmer Josef Kaltenegger sieht einen dringenden Reformbedarf unseres Agrar- systems und fordert eine echte Leistungsabgeltung für unsere Land- und Forstwirte. Sie haben Jahrhunderte hindurch ren Worten: Die Bauernvertretung die Landschaft in Europa mit ih- bzw. die Institutionen wie Minis- rer Arbeit zum Blühen gebracht. terium, Kammer und AMA lassen Sie prägten mit viel Schweiß und sich einen Persilschein ausstellen, Schwielen auf den Händen ins- dass im Anlassfall immer der Bau- besondere das Antlitz der Alpen. er bestraft wird. Es braucht keine Unsere Bäuerinnen und Bauern. weiteren Worte. Nun schaut es so aus, als ob man Die Bauern leben angesichts dieser die Bauern mit einigen Federstri- Zustände vielfach nur von der Sub- chen aus Wien und Brüssel wie eine stanz der Betriebe. Kein Unterneh- lästige Fliege vom Tisch fegen will. würde es andere Spielregeln ge- mer lebt von der Substanz. Warum Konkret werden die Land- und ben, oder? Warum ist das so? tut das die Land- und Forstwirt- Forstwirte mit bösartigen Spiel- Warum sagt man nicht konkret, schaft? regeln ihrer Existenzen beraubt. was es ökonomisch braucht? Wa- Das ist einmalig in der Geschichte. rum schwindelt man sich bei die- Wer diese Missstände abstellen sen Fragen um ehrliche Antworten will, der muss es wollen. So wie Mit der Bauernbefreiung 1848 war herum? Warum versucht man, ein Samenkorn, das gegen jeden man der Meinung, das Kapitel der mit Symbol- und Showpolitik eine Widerstand sich seinen Weg zur Leibeigenschaft sei vorbei. Mitnich- echte Agrarpolitik zu ersetzen? Sonne bahnt. ten. Mit aller Brutalität treibt man Das Samenkorn als Vorbild, damit die Land- und Forstwirte in eine Warum sagt niemand von der of- Bauern eine Ernte haben. Und die neue Leibeigenschaft bzw. von ih- fiziellen Bauernvertretung kon- neue Leibeigenschaft verscheucht ren Höfen. Was niemand versteht: kret, was die Land- und Forstwirte wird. So einfach ist es. Warum schauen die meisten Bau- benötigen, damit sie ökonomisch ernvertreter dabei schweigend zu? überleben? Warum wartet man auf die untauglichen Überraschungs- Echte Spielregeln und eier aus Brüssel? Um dann achsel- Zum Autor: echte Leistungsabgeltung zuckend zu betonen, man könne Josef Joschi nichts tun. Aber dann ist man sehr Kaltenegger Fakt ist, die Leistungen der Land- flink, die Auflagen und die Büro- ist ein und Forstwirte sind schlecht bis kratie in Österreich zu verstärken! Bergbauernsohn gar nicht bezahlt. Während Kosten Es sollte aber eigentlich so sein, aus Rattenberg und Auflagen explodieren, sinken dass man Brüssel vorgibt, was es im Oberen Murtal. die Einnahmen dramatisch. Die öf- braucht. Die Bauern hier werden Er ist Unternehmer - www.cena- fentlichen Gelder lenken von den mit zahnlosen Absichtserklärun- vit.at, internationaler Agrarfach- schlechten Einkommen der Bauern gen abgespeist. experte, Journalist und seit seinen ab und schaffen eine neue Abhän- Landjugendtagen politisch inter- essiert wie engagiert. gigkeit = eine neue Leibeigenschaft. Zum Drüberstreuen dürfen die Als Unternehmer ist er in ganz Viele Betriebe stehen vor dem Ruin. Bauern sittenwidrige Verträge un- Europa, vor allem in Südost- und terschreiben. Darin wird ausge- Osteuropa tätig. Dazu kommen Rahmenbedingun- schlossen, dass jemand anderer, als Der Bauernstand ist ihm gen, welche die Existenzen zerstö- der Bauer schuld ist, wenn es wo ein Herzensanliegen! ren sollen. Wäre es nicht so, dann ein Problem gibt. D.h. mit ande- Landwirtschaft neu denken & gestalten = ökosozial leben 23
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