"Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm" - Gemeinde Seevetal

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"Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm" - Gemeinde Seevetal
„Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm“
                    Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

Auftraggeber:                                   Auftragnehmer:
Gemeinde Seevetal                               Diplom-Ökologe Robert Pudwill
Umweltreferat                                   Böttcherstraße 3
Kirchstraße 11                                  38518 Gifhorn
21218 Seevetal                                  Tel. 0170-6773978
                                                E-Mail: Robert.Pudwill@gmx.de

                            Gifhorn, Februar 2019
"Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm" - Gemeinde Seevetal
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung..........................................................................................................................1
2 Anlass und Aufgabenstellung...........................................................................................1
3 Artenschutzrechtliche Bestimmungen..............................................................................3
4  Datengrundlagen..............................................................................................................5
5 Bewertung der Planungsfolgen ........................................................................................6
6  Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit.............................................................7
  6.1 Pflanzenarten des Anhangs IV FFH-RL...................................................................7
  6.2 Tierarten des Anhangs IV FFH-RL...........................................................................8
     6.2.1 Säugetiere.........................................................................................................8
     6.2.2 Fische..............................................................................................................13
     6.2.3 Amphibien........................................................................................................13
     6.2.4 Reptilien...........................................................................................................14
     6.2.5 Käfer................................................................................................................15
     6.2.6 Libellen............................................................................................................16
     6.2.7 Schmetterlinge.................................................................................................17
     6.2.8 Weichtiere........................................................................................................18
     6.2.9 Europäische Vogelarten..................................................................................18
7 Vertiefende Prufung der Verbotstatbestände................................................................18
  7.1 Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie .........................................................19
     7.1.1 Fledermäuse.....................................................................................................19
     7.1.2 Weichtiere.........................................................................................................20
8 Brutvögel ........................................................................................................................25
9 Literatur...........................................................................................................................29

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das Untersuchungsgebiet der biologischen Erfassungen und die
Gewerbegebietserweiterungsfläche......................................................................................1
Abbildung 2: Funde der Zierlichen Tellerschnecke in 2017 und Lage der untersuchten
Gräben.................................................................................................................................21
Abbildung 3: Nachgewiesene Brut- und Gastvogelarten.....................................................26

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Pflanzenarten des
Anhangs IV FFH-RL...............................................................................................................8
Tabelle 2: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Säugetierarten des
Anhangs IV FFH-RL...............................................................................................................9
Tabelle 3: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Amphibienarten des
Anhangs IV FFH-RL.............................................................................................................13
Tabelle 4: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Reptilien des Anhangs
IV FFH-RL............................................................................................................................15
"Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm" - Gemeinde Seevetal
Tabelle 5: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Käferarten des Anhangs
IV FFH-RL............................................................................................................................15
Tabelle 6: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Libellen des Anhangs IV
FFH-RL.................................................................................................................................16
Tabelle 7: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Schmetterlinge des
Anhangs IV FFH-RL.............................................................................................................17
Tabelle 8: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Weichtiere des Anhangs
IV FFH-RL............................................................................................................................18
Tabelle 9: Fledermausarten, deren Gefährdung und Vorkommen im Untersuchungsgebiet
.............................................................................................................................................19
Tabelle 10: Bewertung des Erhaltungszustandes (BfN 2013).............................................22
Tabelle 11: Bewertung des Erhaltungszustandes im Untersuchungsgebiet.......................23
Tabelle 12: Zusammenfassung der Bewertung des Erhaltungszustandes von Anisus
vorticulus .............................................................................................................................24
Tabelle 13: Artenliste der nachgewiesenen Vogelarten .....................................................26
"Bauleitplanung Meckelfeld - Brookdamm" - Gemeinde Seevetal
1 Einleitung
Es ist geplant das bestehende Gewerbegebiet am Brookdamm in Meckelfeld zu erweitern.
Zur Durchfuhrung einer Bauleitplanung wurde eine Erfassung der Biotoptypen, Brutvögel,
Amphibien, Mollusken und ein artenschutzrechtliche Fachbeitrag nach § 44 BNatSchG
beauftragt.

2 Anlass und Aufgabenstellung
Die Gewerbegebietserweiterungsfläche schließt an das bestehende Gewerbegebiet am
Brookdamm an. Es befindet sich in einem entwässertem Niedermoorgebiet, das als Mäh-
wiese genutzt wird. Die Entwässerung erfolgt uber ein Grabensystem (Abb. 1).

Abbildung 1: Das Untersuchungsgebiet der biologischen Erfassungen und die
Gewerbegebietserweiterungsfläche

                                                                                  -1-
D i e Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und die Vogelschutz-Richtlinie (V-RL) ge-
hören zu den wichtigsten Beiträgen der Europäischen Union (EU) zum Erhalt der
biologischen Vielfalt in Europa. Die in den Richtlinien genannten Arten und Lebensräume
sollen dauerhaft gesichert und in einen gunstigen Erhaltungszustand gebracht werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die EU zwei Schutzinstrumente eingefuhrt: das
europäische Schutzgebietssystem „Natura 2000“ sowie die Bestimmungen zum
Artenschutz.
Die strengen Artenschutzregelungen gelten flächendeckend – also uberall dort, wo die
betreffenden Arten oder ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten vorkommen

Durch die Novellierungen des Bundesnaturschutzgesetzes vom 12.12.2007 und 29.7.2009
(1.3.2010 in Kraft) wurde das deutsche Artenschutzrecht an die europarechtlichen
Vorgaben angepasst. Vor diesem Hintergrund mussen die Artenschutzbelange bei allen
Bauleitplanverfahren und baurechtlichen Genehmigungsverfahren beachtet werden.
Hierfur ist eine spezielle artenschutzrechtliche Prufung (saP) durchzufuhren, bei der ein
naturschutzrechtlich fest umrissenes Artenspektrum einem besonderen dreistufigen
Prufverfahren unterzogen wird. Eine Aussage, ob das Vorhaben bzw. die Planung
insgesamt artenschutzrechtlich zulässig ist, kann nur im Rahmen der erforderlichen
fachgutachterlichen Gesamtprufung erfolgen. Bei der saP handelt es sich um ein
eigenständiges Verfahren, das nicht durch andere Prufverfahren ersetzt werden kann (z.
B. Umweltverträglichkeitsprufung, FFH-Verträglichkeitsprufung, Prufung nach der
Eingriffsregelung).

Ein Prufung ist verzichtbar, wenn diese im konkreten Einzelfall nicht relevant ist. Gemäß §
44 Abs. 5 Satz 5 BNatSchG sind die „nur“ national geschutzten Arten von den
artenschutzrechtlichen Verboten bei Planungs- und Zulassungsvorhaben freigestellt. Sie
werden wie alle nicht geschutzten Arten nur im Rahmen der Eingriffsregelung behandelt.

Im Fachbeitrag ist neben der näheren Prufung des Plangebietes auf mögliche
Habitateignung die zentrale Aufgabe der vorliegenden Betrachtungen, im Rahmen einer
Konfliktanalyse mögliche artspezifische Beeinträchtigungen zu ermitteln und zu prufen, ob
fur die Arten Zugriffsverbote ausgelöst werden.

In diesem Fachbeitrag werden
- die fachlich und rechtlich planungsrelevanten Arten durch eine faunistische Potential-
analyse herausgearbeitet.
- die Wirkfaktoren des Vorhabens beschrieben und mit ihren Auswirkungen auf die
planungsrelevanten Arten dargestellt,
- die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 (1) in Verbindung mit (5)
BNatSchG bezuglich der gemeinschaftsrechtlich geschutzten Arten (alle europäischen
Vogelarten, Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie), die durch das Vorhaben erfullt
werden können, ermittelt und dargestellt,
- und schließlich Maßnahmen formuliert, die die zu erwartenden negativen Auswirkungen
auf die planungsrelevanten Arten minimieren.

Artenschutzrechtlich Fachbeitrag gliedert sich in folgende Arbeitsschritte:

1. Relevansprufung

Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit unter Einbeziehung der biologischen

                                                                                      -2-
Untersuchungen zum Vorhaben (PUDWILL 2019), es erfolgt eine projektspezifische
Ermittlung des prufrelevanten Artenspektrums unter Ausfilterung der Arten, fur die mit
hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass Verbotstatbestände erfullt
werden. Kriterien fur den Ausschluss von Verbotstatbeständen sind
– der Wirkraum des Vorhabens liegt außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der
Art in Niedersachsen,
– der erforderliche Lebensraum kommt im Wirkraum des Vorhabens nicht vor,
– die Art ist gegenuber den spezifischen Wirkungen des Vorhabens nicht empfindlich.

2. Vertiefende Prufung der Verbotstatbestände.

Fur diejenigen Arten, fur die ein Verstoß gegen die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1
BnatSchG nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden konnte, erfolgt im
nächsten Schritt eine vertiefende Prufung der Verbotstatbestände. Sofern erforderlich
werden Maßnahmen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen entwickelt, einschließlich
vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG (sog. funktionserhal-
tende CEF-Maßnahmen).

3 Artenschutzrechtliche Bestimmungen

Der rechtliche Rahmen fur die Abarbeitung der Artenschutzbelange ergibt sich aus dem
BNatSchG. Berucksichtigung findet die zuletzt am 15. September 2017 geänderte
Fassung. Die zentralen Vorschriften des besonderen Artenschutzes sind in § 44
BNatSchG formuliert, der in Absatz 1 fur die besonders geschutzten und die streng
geschutzten Tiere und Pflanzen unterschiedliche Zugriffsverbote beinhaltet.

So ist es gemäß § 44 (1) BNatSchG verboten

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu
verletzen
oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen
oder zu zerstören,
2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten
während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten
erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der
Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert,
3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten
Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen
aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.
Die besonders geschützten bzw. streng geschützten Tier- und Pflanzenarten werden in §
7 (2) Nr. 13 bzw. Nr. 14 BNatSchG definiert.

D e r § 44 (5) BNatSchG weist auf die unterschiedliche Behandlung von national und
gemeinschaftsrechtlich geschutzten Arten bei nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriffen
sowie nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässigen Vorhaben im Sinne des §
18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG hin. Sinngemäß gilt, dass fur Tierarten des Anhang IV der
FFH-Richtlinie oder europäische Vogelarten keine Beeinträchtigungen vorliegen, wenn die
ökologische Funktion der vom Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder
Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfullt ist. Wenn erforderlich, können
auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. Fur Standorte wild

                                                                                    -3-
lebender Pflanzen der in Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufgefuhrten Arten gelten
diese Maßgaben entsprechend. Zusätzlich zu dieser Regelung können gemäß § 45 (7)
BNatSchG im Einzelfall von der nach Landesrecht zuständigen Behörde weitere
Ausnahmen von den Verboten des § 44 BNatSchG zugelassen werden. Dies ist u.a. aus
zwingenden Grunden des uberwiegenden öffentlichen Interesses einschließlich solcher
sozialer und wirtschaftlicher Art möglich. Eine Ausnahme darf jedoch nur zugelassen
werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind.

Vor dem Hintergrund des dargelegten gesetzlichen Rahmens sind die Planwirkungen auf
die artenschutzrechtlichen Belange zu untersuchen. So ist zu prufen, ob Zugriffsverbote
gemäß § 44 (1) BNatSchG ausgelöst werden können und welche Maßnahmen ergriffen
werden mussen, um das Eintreten von Verbotstatbeständen zu vermeiden. Ist dies nicht
möglich, ist nachzuweisen, ob die naturschutzfachlichen Voraussetzungen fur eine
Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG gegeben sind.

Weiterhin findet einschränkend § 44 (5) BNatSchG Anwendung, nach dem ein
Verbotstatbestand des § 44 (1) Nr. 3 BNatSchG (und in dessen Folge bei unvermeidbaren
Beeinträchtigungen ggf. auch des § 44 (1) Nr. 1 BNatSchG) nur dann vorliegt, wenn „die
ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs-
oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang“ nicht mehr erfullt wird und dies auch
nicht durch „vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen“ (CEF-Maßnahmen) erreicht werden
kann. Sollte ein Verbotstatbestand erfullt werden, so ist eine Ausnahmeprufung nach § 45
(7) BNatSchG erforderlich.

Auch das BVerwG geht davon aus, dass bspw. fur Fledermäuse als Störungs-
handlungen die Verkleinerung der Jagdhabitate, die Unterbrechung von Flugrouten
und Irritationen der Tiere durch den Straßenverkehr in Betracht kommen (vgl. BVerwG 12.
März 2008, 9A 3.06: RN 230). aus RUNGE 2010 S. 29. Nur Störungen, die sich auf den
Erhaltungszustand der lokalen Population auswirken, sind als erhebliche Störung
einzustufen und können gegen den Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG
verstoßen. Bewertungsmaßstab fur die erhebliche Störung ist also immer die Auswirkung
auf die lokale Population.

Die LANA 2009 konkretisiert diese Definition wie folgt: „Eine Verschlechterung des
Erhaltungszustandes ist immer dann anzunehmen, wenn sich als Folge der Störung die
Größe oder der Fortpflanzungserfolg der lokalen Population signifikant und nachhaltig
verringert. Kann bei landesweit seltenen Arten mit geringen Populationsgrößen eine
signifikante Verschlechterung bereits dann vorliegen, wenn die Fortpflanzungsfähigkeit,
der Bruterfolg oder die Überlebenschancen einzelner Individuen beeinträchtigt oder
gefährdet werden.“
Im Gutachten sind die vorhabensbedingten Veränderungen zu prognostizieren. Bezuglich
der Verbotstatbestände lässt sich feststellen, dass ein Eintreten des Störungstatbestandes
fur ubiquitäre Arten i. d. R. ausgeschlossen werden kann.

Der Erhaltungszustand der Populationen der betroffenen Art darf sich nicht verschlechtern
(soweit nicht Artikel 16 Abs. 1 der Richtlinie 92/43/EWG weitergehende Anforderungen
enthält).

Ausgleichsmaßnahmen:

• Die Maßnahmen mussen die negativen Auswirkungen des Vorhabens den spezifischen
Gegebenheiten entsprechend ausgleichen.

                                                                                      -4-
• Die Maßnahmen mussen eine hohe Erfolgschance / Wirksamkeit aufweisen und auf
bewährten Fachpraktiken basieren.
• Sie mussen die Möglichkeit garantieren, dass eine Art einen guten Erhaltungszustand
erreichen kann.
• Sie mussen möglichst schon vor oder spätestens zum Zeitpunkt der Zerstörung einer
Fortpflanzungs- oder Ruhestätte Wirkung zeigen (Ob gewisse zeitliche Verzögerungen
hingenommen werden können oder nicht, ist in Abhängigkeit von den betroffenen Arten
und Habitaten zu beurteilen) (EUROPÄISCHE KOMMISSION 2007).
• Die Anforderungen an die Funktionserfullung vorgezogener kompensatorischer
Maßnahmen
• Kriterien zur Dimensionierung erforderlicher Maßnahmen
• Die räumlichen Aspekte bei der Entwicklung von Maßnahmen
• Die Anforderungen an den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Maßnahmen
• Die Anforderungen an die Prognosesicherheit, mit der die Wirksamkeit der zu
ergreifenden Maßnahmen vorhergesagt werden kann.
• Die Anforderungen an das Risikomanagement

Die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten ist i. d. R. dann weiterhin
erfullt, wenn nachgewiesen oder mit Sicherheit angenommen werden kann, dass es nicht
zur Minderung des Fortpflanzungserfolgs oder der Ruhemöglichkeiten der betroffenen
Individuengruppe kommen kann und die Größe der lokalen Individuengemeinschaft sich
nicht signifikant verringert.

Schlusselhabitate, d. h. die fur die genannten Funktionen essenziellen Habitatstrukturen in
vollem Umfang erhalten bleiben. Die Bewahrung der ökologischen Funktion erfordert
somit auch, dass die entscheidenden Habitate in mindestens gleichem Umfang und
mindestens gleicher Qualität erhalten werden. Dies betrifft sowohl die Fortpflanzungs-
oder Ruhestätten im engeren Sinne, als auch ggf. betroffene Nahrungshabitate und
Wanderbeziehungen soweit sie fur die Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungs- und
Ruhestätten und damit auch fur die dauerhafte Sicherung der betroffenen lokalen Indivi-
duengemeinschaft einen limitierenden Faktor darstellen. Vorgezogene Ausgleichsmaß-
nahmen sind so zu dimensionieren, dass die ökologische Funktion der von einem Eingriff
betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang in vollem
Umfang erhalten bleibt. Grundlage fur die Dimensionierung vorgezogener Ausgleichsmaß-
nahmen muss somit eine detaillierte einzelfallspezifische Eingriffs-/ Ausgleichsbilanz
sein.

Ein Verhältnis von 1:1 sollte allerdings nur dann erwogen werden, wenn sicher nach-
gewiesen ist, dass die Maßnahmen zu 100 % wirksam sind. Angesichts der bei vielen
Maßnahmen vorhandenen Unsicherheiten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, wird in vielen
Fällen allerdings ein uber das Verhältnis von 1:1 hinausgehender Ausgleich erforderlich
sein (EUROPÄISCHE KOMMISSION 2007).

4 Datengrundlagen
Zur Bewertung der Artenschutzbelange wurden folgende Daten verwendet:

- Erfassung der Biotoptypen, Brutvögel, Amphibien, Schnecken und Großmuscheln
(PUDWILL 2019)

NLWKN (2010b): Bewertung der wertvollen Gebiete fur Gastvögel.
https://www.umwelt.niedersachsen.de/service/umweltkarten/natur_landschaft/weitere_den

                                                                                      -5-
_naturschutz_wertvolle_bereiche/brut_und_gastvoegel_wertvolle_bereiche/wertvolle-
bereiche-9098.html

5 Bewertung der Planungsfolgen

In der Konfliktanalyse ist zu prufen, ob fur die relevanten, gemäß der durchgefuhrten
Relevanzprufung näher zu betrachtenden Arten die spezifischen Verbotstatbestände des §
44 (1) BNatSchG unter Berucksichtigung des Art. 5 VSchRL eintreten.
In diesem Zusammenhang können Vermeidungsmaßnahmen mit dem Ziel vorgesehen
werden, dass nicht gegen die Verbote des § 44 (1) BNatSchG verstoßen wird oder
Beeinträchtigungen minimiert werden, bzw. uber sogenannte CEF- Maßnahmen keine
erheblichen Beeinträchtigungen der lokalen Population verbleiben. Ist dies nicht möglich,
wäre nachzuweisen, ob die naturschutzfachlichen Voraussetzungen fur eine Ausnahme
nach § 45 (7) BNatSchG gegeben sind.

Alle bau- und betriebsbedingten Wirkfaktoren, wie zum Beispiel:

- Neuerrichtung von großen baulichen Anlagen und Zuwegungen,
- Überbauung oder Fragmentierung von Lebensräumen,
- Veränderung der Bodenoberfläche (z.B. Ausbau von Erdwegen, die essentielle
Habitatstrukturen z. B. fur Schwalben darstellen können),
- massiver Ruckschnitt oder Beseitigung von Vegetation,
- Bepflanzung offener Flächen,
- Beeinträchtigungen durch Lärm, Beleuchtung, Bewegung, Schadstoffe etc.,
- Änderung der Nutzungsintensität oder von Betriebszeiten,
- Verkehrszunahme (dadurch Störung, Verkehrstod),
- Einleitung von Niederschlagswasser (dadurch evtl. Überflutung von Brutplätzen,
Verschlechterung der Wasserqualität, Vergiftung),
- Wassergefährdung bei Unfällen und Bränden

sind zu prufen.

Tötung von Einzeltieren und Zerstörung von Nestern kann durch eine Bauzeitenregelung
ausgeschlossen werden (keine Gehölzentnahme während der Brutzeit). Grundlage der
Prufung ist § 44 BNatSchG.

Fur die Tierarten der FFH-Richtlinie und die europäischen Vogelarten sind folgende
Verbotstatbestände relevant:

Schädigungsverbot

Verbot Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders ge-
schutzten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44
Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG).

Tötungsverbot

Verbot, wild lebenden Tieren der besonders geschutzten Arten nachzustellen, sie zu
fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen, zu
beschädigen oder zu zerstören (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG).

                                                                                     -6-
Störungsverbot

Verbot wild lebende Tiere der streng geschutzten Arten und der europäischen Vogel- arten
während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wande-
rungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die
Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert (§ 44 Abs.
1 Nr. 2 BNatSchG).

6 Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit

Im Rahmen der Relevanz- und Betroffenheitsprufung werden diejenigen Arten heraus-
gefiltert, fur die mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass Verbots-
tatbestände erfullt werden.

Die vom Niedersächsischen Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft, Kusten- und Naturschutz
(NLWKN) herausgegebenen Verzeichnisse der in Niedersachsen vorkommenden beson-
ders oder streng geschutzten Arten (THEUNERT 2008a, 2008b) bilden hierbei die Grund-
lage fur die Ermittlung des prufrelevanten Artenspektrums der FFH-Anhang IV-Arten.

6.1 Pflanzenarten des Anhangs IV FFH-RL

Ein Vorkommen von Pflanzenarten des Anhangs IV FFH-RL kann aufgrund der Angaben
zu den bekannten Verbreitungsgebieten in Niedersachsen (THEUNERT 2008a, Tab. 1)
ausgeschlossen werden. Die Biotopkartierung (PUDWILL 2019) zum Vorhaben erbrachte
keine Vorkommen von Pflanzenarten des Anhangs IV FFH-RL. Eine Betroffenheit kann
ausgeschlossen werden.

                                                                                     -7-
Tabelle 1: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Pflanzenarten des
Anhangs IV FFH-RL
          Art                 RL   Potentielles Vorkommen Nachweis im       Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw. Anmerkungen
                                   im Untersuchungsraum Untersuchungsraum   Vorhaben möglich

                          NI D

Apium repens              1    2   -                    -                   -                           Einzelne Vorkommen im Dummer-Raum,
Kriechender Sellerie                                                                                    im Wendland und bei Bremen.
                                                                                                        Vorkommen des Kriechenden Selleries
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Botrychium simplex        0    1   -                    -                   -                           Einst auf Norderney und bei Oldenburg.
Einfache Mondraute                                                                                      Seit fast 100 Jahren nicht mehr
                                                                                                        gefunden.
                                                                                                        Vorkommen der Einfachen Mondraute
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Cypripedium               2    3   -                    -                   -                           Sehr zerstreut und dabei fast nur im
calceolus                                                                                               Bergland.
Frauenschuh                                                                                             Vorkommen des Frauenschuhs werden
                                                                                                        ausgeschlossen

Jurinea cyanoides         0    2   -                    -                   -                           Zumindest bis 1916 an der Elbe im Amt
Sand-Silberscharte                                                                                      Neuhaus vorhanden gewesen.
                                                                                                        Vorkommen der Sand-Silberscharte
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Liparis loeselii          2    2   -                    -                   -                           Auf Borkum jahrweise in größerer
Sumpf-Glanzkraut                                                                                        Anzahl. Ansonsten wohl uberall
                                                                                                        ausgestorben. Fruher vielerorts im
                                                                                                        Tiefland und mitunter im Bergland.
                                                                                                        Vorkommen des Sumpf-Glanzkrauts
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Luronium natans           2    2   -                    -                   -                           Zerstreut im Weser-Ems-Gebiet.
Froschkraut                                                                                             Einzelne Vorkommen im östlichen
                                                                                                        Tiefland bei Celle, Wolfsburg und am
                                                                                                        Rand der Ostheide bei Bodenteich.
                                                                                                        Vorkommen des Froschkrauts werden
                                                                                                        ausgeschlossen.

Oenanthe conioides        1    1   -                    -                   -                           Weltweit nur am Unterlauf der Elbe
Schierling-                                                                                             vorhanden. In Niedersachsen nur noch
Wasserfenchel                                                                                           an wenigen Stellen westlich und östlich
                                                                                                        Hamburgs.
                                                                                                        Vorkommen des Schierling
                                                                                                        Wasserfenchels werden ausgeschlossen.

Saxifraga hirculus        0    0   -                    -                   -                           Der letzte Nachweis stammt von 1863.
Moor-Steinbrech                                                                                         Einst wohl nur in wenigen Gebieten im
                                                                                                        westlichen Tiefland bis uber die Ems
                                                                                                        hinaus.
                                                                                                        Vorkommen des Moor-Steinbrechs
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Thesium ebracteatum       1    1   -                    -                   -                           Einzig noch am Rand der Nordheide bei
Vorblattloses Leinblatt                                                                                 Buchholz. Fruher an weiteren Orten in
                                                                                                        Elbnähe und auch nahe der Unterweser.
                                                                                                        Vorkommen des Vorblattlosen Leinblatts
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

Trichomanes               R        -                    -                   -                           Nur an mehreren Stellen im
speciosum                                                                                               Leinebergland bei Göttingen gefunden.
Prächtiger Dunnfarn                                                                                     Vorkommen des Prächtigen Dunnfarns
                                                                                                        werden ausgeschlossen.

 6.2 Tierarten des Anhangs IV FFH-RL
 6.2.1 Säugetiere

Zu Säugetieren liegen keine Erfassungen vor. Deshalb wird auf Grund einer Potentiall-
abschätzung die Relevanz beurteilt (THEUNERT 2008a, Tab. 2). Fur 3 Fledermausarten
(Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus und Muckenfledermaus kann eine Beeinträch-
tigung nicht ausgeschlossen werden. Sie werden vertiefend gepruft.

                                                                                                                                          -8-
Tabelle 2: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Säugetierarten
des Anhangs IV FFH-RL
                         RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
               Art
                                  im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                     NI       D

Landsäugetiere
                                                                                                           Ausgestorben wohl im 16.
                                                                                                           Jahrhundert. Die einstige
                                                                                                           Verbreitung im heutigen
Bison bonasus        0        0   -                        -                   -                           Niedersachsen ist kaum
Wisent
                                                                                                           bekannt.
                                                                                                           Vorkommen des Wisents
                                                                                                           werden ausgeschlossen.

Canis lupus                                                                                                In Ausbreitung. Durchziehende
                     0        1   +                        -                   -
Wolf                                                                                                       Tiere möglich.

                                                                                                           An Elbe und Seeve
                                                                                                           vorkommend. Lebensraum
Castor fiber         0        V   -                        -                   -                           nicht geeignet.
Biber
                                                                                                           Vorkommen des Bibers werden
                                                                                                           ausgeschlossen.

                                                                                                           Vorkommen in der Börde.
Cricetus cricetus    2        1   -                        -                   -                           Vorkommen des Feldhamsters
Feldhamster
                                                                                                           werden ausgeschlossen.

                                                                                                           Besonders im Harz und im
                                                                                                           Solling. Regelmäßig Nachweise
                                                                                                           in den dazwischen liegenden
                                                                                                           Bereichen, sudwärts bis in den
                                                                                                           Bramwald und den Kaufunger
                                                                                                           Wald. Im Norden durch neue
Felis silvestris                                                                                           Totfunde bis an den Mittel-
                     2        3   -                        -                   -                           gebirgsschwelle belegt
Wildkatze
                                                                                                           (Deister, Raum Hildesheim,
                                                                                                           Elm). In Ausbreitung, erste
                                                                                                           Nachweise in der Luneburger
                                                                                                           Heide. Lebensraum nicht
                                                                                                           geeignet.
                                                                                                           Vorkommen der Wildkatze
                                                                                                           werden ausgeschlossen.

                                                                                                           Nach fortlaufender Verfolgung
                                                                                                           und Lebensraumzerstörung seit
Lutra lutra                                                                                                etwa 20 Jahren zunehmend. An
                     1        3   +                        -                   -                           Elbe und Seeve vorkommend.
Fischotter
                                                                                                           Lebensraum wenig geeignet.
                                                                                                           Durchziehende Tiere sind
                                                                                                           temporär möglich.

                                                                                                           Letztmals 1818 erlegt, und
                                                                                                           zwar im Harz. Dort ab 1999
                                                                                                           wieder angesiedelt und
                                                                                                           aufgrund von Abwanderungen
                                                                                                           mittlerweile bis an den
                                                                                                           Nordrand des Ostbraun-
                                                                                                           schweigischen Hugellandes,
                                                                                                           bis Hildesheim und uber den
Lynx lynx                                                                                                  Göttinger Raum hinaus bis in
                     0        2   -                        -                   -
Luchs                                                                                                      den Solling festgestellt. Im Harz
                                                                                                           kommt es regelmäßig zu
                                                                                                           erfolgreicher Fortpflanzung.
                                                                                                           In Ausbreitung, erste
                                                                                                           Nachweise in der Luneburger
                                                                                                           Heide. Lebensraum nicht
                                                                                                           geeignet.
                                                                                                           Vorkommen des Luchses
                                                                                                           werden ausgeschlossen.

                                                                                                                                       -9-
RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
            Art
                                        im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                           NI       D

                                                                                                                 Zerstreut im Bergland. Selten
                                                                                                                 im östlichen Tiefland,
                                                                                                                 beispielsweise in der Lunebur-
                                                                                                                 ger Heide. Keine Nachweise
Muscardinus avellanarius                                                                                         westlich der Weser. Gleichfalls
                           R        G   -                        -                   -
Haselmaus                                                                                                        offenbar nicht vorhanden auf
                                                                                                                 der Stader Geest und an der
                                                                                                                 Unterelbe.
                                                                                                                 Vorkommen der Haselmaus
                                                                                                                 werden ausgeschlossen.

                                                                                                                 Wohl schon vor dem 1. Welt-
                                                                                                                 krieg ausgestorben. Einzelne
                                                                                                                 Fundangaben liegen aus dem
Mustela lutreola           0        0   -                        -                   -                           östlichen Tiefland vor.
Europäischer Nerz
                                                                                                                 Vorkommen des Europäischen
                                                                                                                 Nerzes werden ausge-
                                                                                                                 schlossen.

                                                                                                                 Spätestens in der 2. Hälfte des
                                                                                                                 17. Jahrhunderts ausgerottet,
                                                                                                                 zuletzt im Harz. 1587 erlegt bei
                                                                                                                 Herzberg und 1653 im
Ursus arctos                                                                                                     Brockengebiet, dabei vielleicht
                           0        0   -                        -                   -
Braunbär                                                                                                         aber nicht im heutigen
                                                                                                                 Niedersachsen. 1104 fur den
                                                                                                                 Solling erwähnt.
                                                                                                                 Vorkommen des Braunbären
                                                                                                                 werden ausgeschlossen.

Fledermäuse
                                                                                                                 Sehr zerstreut im Bergland, so
                                                                                                                 im Ostbraunschweigischen
Barbastella barbastellus                                                                                         Hugelland und am Sudharz.
                           1        2   -                        -                   -                           Einzelne Funde im Wendland,
Mopsfledermaus
                                                                                                                 bei Osnabruck und Bederkesa.
                                                                                                                 Vorkommen der Mopsfleder-
                                                                                                                 maus werden ausgeschlossen.

                                                                                                                 Im Harz vielerorts
                                                                                                                 nachgewiesen. Außerhalb ein
Eptesicus nilssonii
                           2        G   -                        -                   -                           Nachweis im Solling.
Nordfledermaus
                                                                                                                 Vorkommen der Nordfleder-
                                                                                                                 maus werden ausgeschlossen

Eptesicus serotinus                                                                                              In Niedersachsen weit
                           2        G   +                        -                   -
Breitflugelfledermaus                                                                                            verbreitet. Jagdhabitat.

                                                                                                                 Mehr oder weniger zerstreut
                                                                                                                 östlich einer Linie Lingen-
                                                                                                                 Stade. Lebensraum wenig
Myotis bechsteinii
                           2        2   -                        -                   -                           geeignet.
Bechsteinfledermaus
                                                                                                                 Vorkommen der Bechstein-
                                                                                                                 fledermaus werden ausge-
                                                                                                                 schlossen.

                                                                                                                 In Niedersachsen weit
Myotis brandtii            2        V   +                        -                   -                           verbreitet. Lebensraum wenig
Große Bartfledermaus
                                                                                                                 geeignet. Jagdhabitat.

                                                                                                                 In Niedersachsen weit
                                                                                                                 verbreitet. Lebensraum wenig
Myotis dasycneme                                                                                                 geeignet.
                                    D   -                        -                   -
Teichfledermaus                                                                                                  Vorkommen der
                                                                                                                 Teichfledermaus werden
                                                                                                                 ausgeschlossen.

                                                                                                                 In Niedersachsen weit
                                                                                                                 verbreitet. Lebensraum wenig
Myotis daubentonii                                                                                               geeignet.
                           3            -                        -                   -
Wasserfledermaus
                                                                                                                 Vorkommen der Wasserfleder-
                                                                                                                 maus werden ausgeschlossen.

                                                                                                                                            - 10 -
RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
             Art
                                          im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                             NI       D

                                                                                                                   In Niedersachsen weit ver-
                                                                                                                   breitet. Lebensraum wenig
Myotis myotis                                                                                                      geeignet.
                             2        V   -                        -                   -
Großes Mausohr                                                                                                     Vorkommen des Großen
                                                                                                                   Mausohrs werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit
Myotis mystacinus            2        V   +                        -                   -                           verbreitet. Lebensraum wenig
Kleine Bartfledermaus
                                                                                                                   geeignet. Jagdhabitat.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit ver-
Myotis nattereri
                             2        *   +                        -                   -                           breitet. Lebensraum wenig
Fransenfledermaus                                                                                                  geeignet. Jagdhabitat.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit ver-
Nyctalus leisleri            1        D   +                        -                   -                           breitet. Lebensraum wenig
Kleiner Abendsegler
                                                                                                                   geeignet. Jagdhabitat.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit
Nyctalus noctula
                             2        V   +                        -                   -                           verbreitet. Jagdhabitat.
Großer Abendsegler                                                                                                 Lebensraum wenig geeignet.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit
Pipistrellus nathusii                                                                                              verbreitet. Quartiere in
                             2        *   +                        -                   +
Rauhautfledermaus                                                                                                  Baumspalten möglich.
                                                                                                                   Jagdhabitat.

                                                                                                                   In Niedersachsen weit
Pipistrellus pipistrellus                                                                                          verbreitet. Quartiere in
                             3        D   +                        -                   +
Zwergfledermaus                                                                                                    Baumspalten und Gebäuden
                                                                                                                   möglich. Jagdhabitat.

                                                                                                                   Unzureichend bekannt. Einige
                                                                                                                   Nachweise im Harz, bei
                                                                                                                   Springe im Deister, im
Pipistrellus pygmaeus                                                                                              Sudwestteil des Tieflandes
                             N        D   +                        -                   +
Muckenfledermaus                                                                                                   sowie in der Luneburger Heide
                                                                                                                   und in der Ostheide.
                                                                                                                   Jagdhabitat. Quartiere in
                                                                                                                   Baumspalten möglich.

                                                                                                                   Verbreitet. Fehlt lediglich in den
Plecotus auritus                                                                                                   höheren Harz- und Sollinglagen
                             2        V   +                        -                   -
Braunes Langohr                                                                                                    und in Kustennähe.
                                                                                                                   Jagdhabitat.

                                                                                                                   Zerstreut im Bergland,
                                                                                                                   besonders im Suden. Überdies
Plecotus austriacus                                                                                                im Allerraum und bei Hamburg.
                             2        2   +                        -                   -
Graues Langohr                                                                                                     Vorkommen des Grauen
                                                                                                                   Langohrs werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   Wohl ausgestorben.
Rhinolophus hipposideros                                                                                           Vorkommen der Kleinen
                             0        1   -                        -                   -
Kleine Hufeisennase                                                                                                Hufeisennase werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   Verbreitet im Harz, zerstreut im
                                                                                                                   sonstigen Bergland und im
                                                                                                                   östlichen Tiefland. Die
Vespertilio murinus                                                                                                westlichsten Nachweisorte
                             1        D   -                        -                   -
Zweifarbfledermaus                                                                                                 befinden sich am Jadebusen.
                                                                                                                   Vorkommen der
                                                                                                                   Zweifarbfledermaus werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

Meeressäugetiere
                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Balaenoptera acutorostrata                                                                                         Nordsee.
                                          -                        -                   -
Zwergwal                                                                                                           Vorkommen des Zwergwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                                              - 11 -
RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
           Art
                                          im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                             NI       D

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Balaenoptera borealis                                                                                              Nordsee.
                                          -                        -                   -
Seiwal                                                                                                             Vorkommen des Seiwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Balaenoptera physalus                                                                                              Nordsee.
                                          -                        -                   -
Finnwal                                                                                                            Vorkommen des Finnwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Delphinapterus leucas                                                                                              Nordsee.
                                          -                        -                   -
Weißwal, Beluga                                                                                                    Vorkommen des Weißwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
                                                                                                                   Nordsee.
Delphinus delphis
                                          -                        -                   -                           Vorkommen des Gewöhnlichen
Gewöhnlicher Delphin
                                                                                                                   Delphins werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
                                                                                                                   Nordsee.
Globicephala melas                        -                        -                   -                           Vorkommen des Gewöhnlichen
Gewöhnlicher Grindwal
                                                                                                                   Grindwals werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Hyperoodon ampullatus                                                                                              Nordsee.
                                          -                        -                   -
Entenwal                                                                                                           Vorkommen des Entenwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
                                                                                                                   Nordsee.
Lagenorhynchus acutus
                                          -                        -                   -                           Vorkommen des
Weißseitendelphin
                                                                                                                   Weißseitendelphins werden
                                                                                                                   ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
                                                                                                                   Nordsee.
Lagenorhynchus albirostris                -                        -                   -                           Vorkommen des
Weißschnauzendelphin
                                                                                                                   Weißschnauzendelphins
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Orcinus orca                                                                                                       Nordsee.
                                          -                        -                   -
Schwertwal                                                                                                         Vorkommen des Schwertwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Megaptera novaeangliae                                                                                             Nordsee.
                                          -                        -                   -
Buckelwal                                                                                                          Vorkommen des Buckelwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                   Der Bestand in der zentralen
                                                                                                                   und sudlichen Nordsee wurde
                                                                                                                   1994 auf 170.000 Tiere
Phocoena phocoena                                                                                                  geschätzt, der im
                             1        2   -                        -                   -                           niedersächsischen
Schweinswal
                                                                                                                   Kustengebiet 2007 auf ca. 200
                                                                                                                   Tiere.
                                                                                                                   Vorkommen des Schweinswals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen

                                                                                                                   Ausnahmeerscheinung in der
Physeter catodon                                                                                                   Nordsee.
                                          -                        -                   -
Pottwal                                                                                                            Vorkommen des Pottwals
                                                                                                                   werden ausgeschlossen.

                                                                                                                                           - 12 -
6.2.2 Fische

Der Atlantische Stör (Acipenser sturio) und Nordseeschnäpel (Coregonus maraena) gelten
in Deutschland und Niedersachsen als ausgestorben. Beeinträchtigungen durch das
Vorhaben sind nicht zu erwarten. Vorkommen werden ausgeschlossen.

 6.2.3 Amphibien

Im Rahmen der Erfassung von Amphibien wurden keine FFH-IV Amphibienarten gefunden
(Tab. 3). Beeinträchtigungen durch das Vorhaben sind nicht zu erwarten.

Tabelle 3: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Amphibienarten
des Anhangs IV FFH-RL

           Art            RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
                                   im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                      NI       D

                                                                                                            Zerstreut bis verbreitet im Weser-
                                                                                                            Leinebergland und im Harz. Im
                                                                                                            Norden etwa bis zur Mittelgebirgs-
Alytes obstetricans                                                                                         schwelle (Deister). Nur noch aus-
                      2    3       -                        -                   -                           nahmsweise Bestände mit mehr als
Geburtshelferkröte
                                                                                                            50 rufenden Männchen. In den
                                                                                                            letzten 25 Jahren insgesamt sehr
                                                                                                            starke Abnahme.

                                                                                                            In Elbnähe zwischen Schnackenburg
                                                                                                            und Bleckede. Keine neuen
                                                                                                            Nachweise mehr im Landkreis
Bombina bombina                                                                                             Uelzen und östlich von Bad
Rotbauchunke
                      2    2       -                        -                   -                           Bevensen. Fruher weiter sudlich bis
                                                                                                            in die Allerniederung. In den letzten
                                                                                                            25 Jahren insgesamt starke
                                                                                                            Abnahme.

                                                                                                            Nur noch wenige Vorkommen in den
                                                                                                            Landkreisen Schaumburg,
Bombina variegata                                                                                           Hildesheim (wenige Alttiere im
Gelbbauchunke
                      1    2       -                        -                   -                           Stadtgebiet), Holzminden und
                                                                                                            Göttingen. In der Region Hannover
                                                                                                            ausgesetzt.

                                                                                                            Im östlichen Tiefland verbreitet. Auf
                                                                                                            fast allen Ostfriesischen Inseln
                                                                                                            vorhanden. Fehlt regional im
                                                                                                            westlichen Tiefland. Im Bergland
Bufo calamita
Kreuzkröte
                      2    V       -                        -                   -                           zwar vorhanden, aber nur örtlich, z.
                                                                                                            B. bei Hameln, westlich von
                                                                                                            Göttingen und am Sudharzrand. In
                                                                                                            den letzten 25 Jahren insgesamt sehr
                                                                                                            starke Abnahme.

                                                                                                            Wenige Vorkommen im
                                                                                                            Ostbraunschweigischen Hugelland
                                                                                                            und im nördlichen Harzvorland.
Bufo viridis
Wechselkröte
                      1    3       -                        -                   -                           Instabil. Fruher im Leinetal zwischen
                                                                                                            Göttingen und Northeim. In den
                                                                                                            letzten 25 Jahren insgesamt sehr
                                                                                                            starke Abnahme.

                                                                                                                        - 13 -
Art                 RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
                                         im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                            NI       D

                                                                                                                  Verbreitungsschwerpunkt im
                                                                                                                  Urstromtal der Elbe zwischen
                                                                                                                  Schnackenburg und Bleckede
                                                                                                                  (Biosphärenreservat). Zahlreiche
                                                                                                                  Vorkommen auch bei Zeven und
                                                                                                                  Wolfsburg, im Norden von Hannover
                                                                                                                  und von der Ostheide uber das
Hyla arborea                                                                                                      Uelzener Becken bis zur Sudheide.
Europäischer Laubfrosch
                            2    3       -                        -                   -                           Von der Hunte bis in den Sudwesten
                                                                                                                  des westlichen Tieflandes mehr oder
                                                                                                                  weniger zerstreut. Fehlt im
                                                                                                                  Nordwesten, im nördlichen und
                                                                                                                  mittleren Abschnitt der Ems-
                                                                                                                  Niederung und in der
                                                                                                                  Wummeniederung Vereinzelt noch im
                                                                                                                  Bergland.

                                                                                                                  Im östlichen Tiefland noch mehr oder
                                                                                                                  weniger verbreitet. Westlich der
                                                                                                                  Weser weitaus spärlicher, aber bis
                                                                                                                  Ostfriesland vorhanden. Fehlt auf
Pelobates fuscus
Knoblauchkröte
                            3    3       -                        -                   -                           den Ostfriesischen Inseln. Im
                                                                                                                  Bergland rezent nur wenige
                                                                                                                  Nachweise am sudlichen Harzrand.
                                                                                                                  In den letzten Jahrzehnten insgesamt
                                                                                                                  starke Abnahme.

                                                                                                                  Außer im Nordwesten allgemein
Pelophylax kl. esculentus
Teichfrosch                              -                        -                   -                           verbreitet. In Kustennähe zumeist
                                                                                                                  nicht vorhanden.

                                                                                                                  Konzentriert auf das Weser-Aller-
                                                                                                                  Flachland bis fast an den
                                                                                                                  Mittellandkanal heran, aber auch im
Pelophylax lessonae                                                                                               Sudharz, im Wendland, bei
Kleiner Wasserfrosch
                            G    G       -                        -                   -                           Buxtehude und im Sudwesten
                                                                                                                  Niedersachsens. Wohl nicht im
                                                                                                                  Nordwesten. Kenntnisstand zur
                                                                                                                  Verbreitung allerdings unvollständig.

                                                                                                                  Im Tiefland verbreitet, allerdings in
Rana arvalis                                                                                                      den Marschen nicht vorhanden. Im
Moorfrosch
                            3    3       -                        -                   -                           Bergland ein isoliertes Vorkommen
                                                                                                                  am Harzrand bei Walkenried.

                                                                                                                  Nur in der Nordheide, bei Bad
                                                                                                                  Bevensen sowie in Elm, Dorm und
Rana dalmatina
Springfrosch
                            3    * -                              -                   -                           weiteren Waldgebieten im
                                                                                                                  Ostbraunschweigischen
                                                                                                                  Hugellandes.

                                                                                                                  Östlich der Weser verbreitet mit
                                                                                                                  Schwerpunkten in der Luneburger
                                                                                                                  Heide, im Wendland, in der Elbtalaue
                                                                                                                  und im Weser-Aller-Flachland. Im
Triturus cristatus
Kammmolch
                            3    V       -                        -                   -                           westlichen Tiefland vornehmlich im
                                                                                                                  sudlichen Teil. Fehlt in Ostfriesland,
                                                                                                                  weiten Teilen des Emslandes und im
                                                                                                                  Raum Cuxhaven. Im Bergland weit
                                                                                                                  verbreitet. Fehlt im Harz.

 6.2.4 Reptilien

Aufgrund der Lebensraumausstattung sind FFH-IV Reptilienarten im Untersuchungsgebiet
nicht zu erwarten (Tab. 4).

                                                                                                                               - 14 -
Tabelle 4: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Reptilien des
Anhangs IV FFH-RL
                           RL         Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
         Art
                                      im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                      NI        D

                                                                                                               Zerstreut im Tiefland östlich
                                                                                                               der Weser, ansonsten selten,
                                                                                                               aber vielerorts gefunden, z. B.
                                                                                                               an der oberen Weser, in der
                                                                                                               Diepholzer Moorniederung und
                                                                                                               im Raum Lingen. Fehlt
Coronella austriaca
Schlingnatter
                      2     3         -                        -                   -                           weitgehend im Nordwesten, an
                                                                                                               der Kuste ganz. In den letzten
                                                                                                               25 Jahren insgesamt starke
                                                                                                               Abnahme. Lebensraum wenig
                                                                                                               geeignet.
                                                                                                               Vorkommen der Schlingnatter
                                                                                                               werden ausgeschlossen.

                                                                                                               Derzeit sind keine naturlichen
Emys orbicularis                                                                                               Vorkommen bekannt.
Sumpfschildkröte
                      0     1         -                        -                   -                           Wiederansiedlungsprojekt am
                                                                                                               Steinhuder Meer.

                                                                                                               Im mittleren und nordöstlichen
                                                                                                               Teil des Tieflandes und im
                                                                                                               Suden des Berglandes
                                                                                                               verbreitet, ansonsten zerstreut,
                                                                                                               aber aus allen Regionen
                                                                                                               gemeldet. Auch fur einige
                                                                                                               Ostfriesische Inseln
Lacerta agilis
Zauneidechse
                      3     V         -                        -                   -                           angegeben, doch aktuell nur
                                                                                                               noch auf Wangerooge. Fehlt
                                                                                                               im Harz. In den letzten 25
                                                                                                               Jahren insgesamt starke
                                                                                                               Abnahme. Lebensraum wenig
                                                                                                               geeignet.
                                                                                                               Vorkommen der Zauneidechse
                                                                                                               werden ausgeschlossen.

 6.2.5 Käfer

Wegen des Fehlens von geeignetem Totholz sind keine Vorkommen von Totholz besie-
delnden Käferarten des Anhangs IV FFH-RL zu erwarten. Aufgrund der Angaben zu den
bekannten Verbreitungsgebieten in Niedersachsen kann ein Vorkommen weiterer Käfer-
arten des Anhangs IV FFH-RL im Untersuchungsraum mit hinreichender Sicherheit ausge-
schlossen werden (THEUNERT 2008b, Tab. 5).

Tabelle 5: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Käferarten des
Anhangs IV FFH-RL
                                 RL         Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
           Art
                                            im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                            NI          D

                                                                                                                     Einst heimisch in der Unterart nodulosus,
                                                                                                                     die bisweilen auch als Art gefuhrt wird.
                                                                                                                     Vermerkt fur die Luneburger Heide, den
Carabus variolosus                                                                                                   Deister, den Kleinen Deister und die
                            0       1       -                        -                   -
Grubenlaufkäfer                                                                                                      Umgebung von Rinteln. Offenbar auch im
                                                                                                                     Suntel. Überdies ein undatierter
                                                                                                                     Sammlungsbeleg „Hameln“. Wohl bereits
                                                                                                                     um 1950 ausgestorben.

                                                                                                                                      - 15 -
RL                 Potentielles Vorkommen     Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
            Art
                                                           im Untersuchungsraum       Untersuchungsraum   Vorhaben möglich            Anmerkungen

                                   NI              D

                                                                                                                                      Aktuell mehrere Fundorte elbnah im
                                                                                                                                      Wendland. Die Vorkommen in Hannover
Cerambyx cerdo                                             -                          -                   -                           stehen vor dem Erlöschen. In den letzten
                                   –           1
Heldbock                                                                                                                              25 Jahren auch noch in Wolfsburg und
                                                                                                                                      bei Sulingen.

Dytiscus latissimus                                                                                                                   Ob ausgestorben? 1957 bei Luneburg
                                   1           1           -                          -                   -
Breitrand                                                                                                                             und 1975 im Gildehauser Venn.

                                                                                                                                      Zuletzt 1985 bei Luneburg
Graphoderus bilineatus                                                                                                                nachgewiesen. Aus der Zeit vor 1950
Schmalbindiger Breitflugel-        0           1           -                          -                   -                           sind Funde aus dem westlichen Tiefland
Tauchkäfer                                                                                                                            und dem Bergland bekannt. Angeblich
                                                                                                                                      neuerdings bei Bremen gefunden.

                                                                                                                                      Zerstreut im Bergland, in der sich
                                                                                                                                      anschließenden Bördenregion und im
                                                                                                                                      Nordosten des östlichen Tieflandes.
Osmoderma eremita                                          -                          -                   -                           Auch bei Verden. Im westlichen Tiefland
                                   –           2
Eremit, Juchtenkäfer                                                                                                                  lediglich Nachweise bei Bremen, Bad
                                                                                                                                      Bentheim und Vechta. Ein Fundort an der
                                                                                                                                      Unterelbe.

 6.2.6 Libellen

Da geeignete Lebensräume fehlen ist mit Libellenarten des Anhangs IV FFH-RL im Unter-
suchungsraum nicht zu rechnen (NLWKN, 2008b, Tab. 6).

Tabelle 6: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Libellen des
Anhangs IV FFH-RL
                                   RL                  Potentielles Vorkommen     Nachweis im         Beeinträchtigungen         Ausschlussgrunde bzw. Anmerkungen
          Art
                                                       im Untersuchungsraum       Untersuchungsraum   durchs Vorhaben möglich

                              NI           D

                                                                                                                                 Sehr zerstreut im Bereich größerer
                                                                                                                                 Flussniederungen im östlichen Tiefland. Im
Aeshna viridis                                                                                                                   westlichen Tiefland insgesamt selten.
                          1            1               -                          -                   -
Grune Mosaikjungfer                                                                                                              Zahlreicher in der Weserniederung bei
                                                                                                                                 Bremen. Fehlt im Bergland und in
                                                                                                                                 Kustennähe.

                                                                                                                                 In den letzten Jahren in der unteren
Gomphus flavipes                                                                                                                 Mittelelbe, in der unteren Aller und folgend in
                          2            G               -                          -                   -
Asiatische Keiljungfer                                                                                                           der Weser bis Bremen festgestellt. War
                                                                                                                                 jahrzehntelang verschollen.

                                                                                                                                 Einzelne Nachweise im östlichen Tiefland. Ein
Leucorrhinia albifrons    R            1               -                          -                   -                          Fundort am Nordharzrand. Wahrscheinlich
Östliche Moosjungfer
                                                                                                                                 nur jahrweise anzutreffen.

                                                                                                                                 Selten im östlichen Tiefland. Im westlichen
Leucorrhinia caudalis
                          R            1               -                          -                   -                          Tiefland um 1980 im Bereich des Unterlaufes
Zierliche Moosjungfer                                                                                                            der Hase. Fehlt im Bergland.

                                                                                                                                 Zerstreut im Tiefland. Viele Nachweise im
                                                                                                                                 Allerraum. Auch im Harz, im Solling und im
Leucorrhinia pectoralis
                          2            2               -                          -                   -                          Kaufunger Wald entdeckt. Einzelne
Große Moosjungfer                                                                                                                Nachweise auf Borkum, Memmert, Langeoog
                                                                                                                                 und Wangerooge.

                                                                                                                                 Zwischen der Aller und der Elbe vielerorts,
Ophiogomphus cecilia                                                                                                             sudwärts etwa bis Hannover und
                          3            2               -                          -                   -
Grune Flussjungfer                                                                                                               Braunschweig, im Westen vereinzelt bis zur
                                                                                                                                 Hunte.

                                                                                                                                                       - 16 -
RL           Potentielles Vorkommen     Nachweis im             Beeinträchtigungen          Ausschlussgrunde bzw. Anmerkungen
          Art
                                             im Untersuchungsraum       Untersuchungsraum       durchs Vorhaben möglich

                           NI        D

                                                                                                                            Einzelne aktuelle Nachweise im östlichen
Sympecma paedisca                                                                                                           Tiefland, so bei Celle, Bremervörde und im
                           1     2           -                          -                       -
Sibirische Winterlibelle                                                                                                    Wendland, sowie im westlichen Tiefland bei
                                                                                                                            Cloppenburg.

 6.2.7 Schmetterlinge

Da geeignete Lebensräume fehlen ist mit Schmetterlingsarten des Anhangs IV FFH-RL
im Untersuchungsraum nicht zu rechnen (NLWKN, 2008b, Tab. 7).

Tabelle 7: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Schmetterlinge
des Anhangs IV FFH-RL
                                     RL          Potentielles Vorkommen     Nachweis im             Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw.
             Art
                                                 im Untersuchungsraum       Untersuchungsraum       Vorhaben möglich            Anmerkungen

                                 NI       D

                                                                                                                                Vor wenigen Jahren noch bei Helmstedt
                                                                                                                                gesehen (nunmehr wohl erloschen). Bis
Coenonympha hero                 1       2       -                          -                       -                           bestenfalls 1950 bei Bremen und Verden
Wald-Wiesenvögelchen
                                                                                                                                nachgewiesen, Jahre später noch bei
                                                                                                                                Celle, Hannover und um Braunschweig.

                                                                                                                                Verschiedentlich in den Großräumen
Eriogaster catax                 0       1       -                          -                       -                           Hannover und Braunschweig. Letzte
Hecken-Wollafter
                                                                                                                                Nachweise bald nach dem 2. Weltkrieg.

                                                                                                                                Letzte Vorkommen um 1985 im Drömling.
Euphydryas maturna                                                                                                              Zuvor noch im Raum Hannover-Celle-
                                 0       1       -                          -                       -
Eschen-Scheckenfalter                                                                                                           Gifhorn, im Weser-Leinebergland und
                                                                                                                                (nicht sicher) an der Elbe bei Hamburg.

                                                                                                                                Bis etwa 1965/1970 bestanden mehrere
Lycaena dispar
                                 0       3       -                          -                       -                           Vorkommen im Wendland. Letztes erlosch
Großer Feuerfalter                                                                                                              um 1998. Danach dort Ansiedlung.

Lycaena helle                                                                                                                   Einst im Bergland zwischen Göttingen und
                                 0       2       -                          -                       -
Blauschillernder Feuerfalter                                                                                                    dem Sudharzrand bis etwa 1945.

                                                                                                                                Aktuelle Vorkommen im sudlichen
Maculinea arion                                                                                                                 Bergland, vornehmlich Sudharz und
Schwarzfleckiger                 1       3       -                          -                       -                           Göttinger Raum. Einst auch im nördlichen
Ameisenbläuling                                                                                                                 Bergland und daruber hinausgehend bis
                                                                                                                                etwa zur Aller.

                                                                                                                                Rezent an der Weser bei Uslar und an
Maculinea nausithous
                                                                                                                                weiteren Stellen bis zur Landesgrenze
Dunkler Wiesenknopf-             1       V       -                          -                       -
                                                                                                                                nach Hessen. Restvorkommen bei
Ameisenbläuling
                                                                                                                                Hannover. Ansiedlung bei Holzminden.

                                                                                                                                Einst im Wesertal flussabwärts bis
Maculinea teleius
                                                                                                                                Holzminden, hier bis etwa 1945. Soll auch
Heller Wiesenknopf-              0       2       -                          -                       -
                                                                                                                                mal bei Hildesheim und Gifhorn
Ameisenbläuling
                                                                                                                                vorgekommen sein.

                                                                                                                                Einst im sudlichen und mittleren Teil des
Parnassius mnemosyne
                                 0       2       -                          -                       -                           Harzes. Letzte Vorkommen bestanden bis
Schwarzer Apollofalter                                                                                                          etwa 1965.

Polyommatus thersites                                                                                                           Einst im Bergland. Letzter Nachweis 1981
                                 0       3       -                          -                       -
Esparsetten-Bläuling                                                                                                            bei Hildesheim.

                                                                                                                                Bisweilen Einflug von Suden her. Keine
Proserpinus proserpina           2       *       -                          -                       -                           dauerhaften Vorkommen! Mehrfach
Nachtkerzenschwärmer
                                                                                                                                Raupenfunde.

                                                                                                                                                - 17 -
6.2.8 Weichtiere

Im Rahmen der Erfassung von Wasserschnecken und Großmuscheln wurde in 2 Gräben
die Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus) in einzelnen Exemplaren gefunden. Die Art
ist möglicherweise vom Vorhaben betroffen und wird vertiefend gepruft (Tab. 8).

Tabelle 8: Relevanzprufung und Prufung der Betroffenheit fur die Weichtiere des
Anhangs IV FFH-RL
                                RL       Potentielles Vorkommen   Nachweis im         Beeinträchtigungen durchs   Ausschlussgrunde bzw. Anmerkungen
          Art
                                         im Untersuchungsraum     Untersuchungsraum   Vorhaben möglich

                           NI        D

                                                                                                                  Unzureichend bekannt. Diverse Fundorte
                                                                                                                  im Bersenbrucker Land, im Bremer Raum
                                                                                                                  und im Biosphärenreservat Elbtalaue sowie
Anisus vorticulus          –     1       +                        +                   +                           einzelne Fundorte bei Wolfsburg,
Zierliche Tellerschnecke
                                                                                                                  Salzgitter, Hannover und im
                                                                                                                  Wiehengebirge. Fruher beispielsweise
                                                                                                                  auch nahe des Zwischenahner Meeres.

                                                                                                                  Zerstreut im Bergland und im Tiefland
                                                                                                                  östlich einer Linie Peine-Luneburg. Im
                                                                                                                  westlichen Tiefland einzelne neuere
Unio crassus                                                                                                      Nachweise aus der Delme bei Bremen. und
                           –     1       -                        -                   -
Bachmuschel                                                                                                       aus der Ems bei Weener. Aus Weser und
                                                                                                                  Leine weitgehend und aus der Ems (so bei
                                                                                                                  Weener) anscheinend vollständig
                                                                                                                  verschwunden.

 6.2.9 Europäische Vogelarten

Fur die Prufung der europäischen Vogelarten dient die Erfassung der Brut- und Gastvögel
aus dem Zeitraum von März bis Juli 2018. Rastvögel werden aufgrund der Daten vom
NLWKN (2010b) beurteilt. Bei den Vogelarten entfällt die Relevanzprufung, da alle euro-
päischen Vogelarten zu berucksichtigen wären. Es findet eine vertiefende Prufung statt.

 7 Vertiefende Prufung der Verbotstatbestände
Fur diejenigen Arten, fur die nicht bereits im Rahmen der Relevanz- und Betroffenheits-
prufung das Eintreten von Verbotstatbeständen des § 44 Abs. 1 BNatSchG ausgeschlos-
sen werden konnte, erfolgt eine vertiefende Prufung der Verbotstatbestände.

Fur das Untersuchungsgebiet sind 3 Fledermausarten, die Zierliche Tellerschnecke
(Anisus vorticulus) und die europäischen Vogelarten vertiefend zu prufen, da Beeinträchti-
gungen nicht auszuschließen sind. Bei verbreiteten ungefährdeten Vogelarten wird eine
zusammenfassende, pauschalere Prufung z. B. auf der Ebene ökologischer Gilden
durchgefuhrt. Dies betrifft zahlreiche europäische Vogelarten mit geringen spezifischen
Lebensraumanspruchen und einem guten Ausweichvermögen (Allerweltsarten). Die vertie-
fende Prufung der Verbotstatbestände erfolgt anhand von Formblättern. In diesen Form-
blättern sind als Basis der Konfliktanalyse der Schutz- und Gefährdungsstatus, die Le-
bensraumanspruche und Verhaltensweisen, die Verbreitung der Art in Niedersachsen
sowie das Vorkommen im Untersuchungs-raum dargestellt. Im Rahmen der Konflikt-
analyse werden bei Bedarf Maßnahmen zur Vermeidung entwickelt, deren Zielsetzung
hinsichtlich der Vermeidung der Zugriffsverbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG in der jeweils
artbezogenen Betrachtung der Formblätter dargelegt wird. Im Rahmen der Konfliktana-

                                                                                                                                   - 18 -
lyse sind vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) zu entwickeln, um die
ökologische Funktion der vom Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im
räumlichen Zusammenhang aufrecht zu erhalten.

 7.1 Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie

 7.1.1 Fledermäuse

Bedeutende artenschutzrechtliche Konflikte fur Fledermäuse ergeben sich möglicherweise
durch eine Beseitigung einiger Kopfweiden und anderer Einzelbäume am Graben direkt
am bestehenden Gewerbegebiet (RUNGE et al. 2010). Mindestens Zwischenquartiere
sind im Plangebiet in größeren Bäumen möglich. Eine Beschädigung oder Zerstörung
wurde aufgrund der Seltenheit solcher Quartiere in jedem Fall ein Verbot nach § 44 Abs. 1
auslösen. Das gleiche gilt fur eine erhebliche Störung an einem solchen Quartier, da in
jedem Fall die lokale Population betroffen wäre. Grundsätzlich sollte zur Sicherheit vor der
Beseitigung von Gehölzen auf jeden Fall eine Fledermauskontrolle der betroffenen Bäume
erfolgen, um sicherzugehen, dass Bäume nicht von Fledermäusen genutzt werden. Durch
das Vorhaben wird das Nahrungsangebot verringert ist aber fur die Population von
geringer Bedeutung. Fledermäuse werden im Jagdhabitat möglicherweise durch
Lichtimmissionen der Gebäude- und Straßenbeleuchtung gestört. Einige Fledermausarten
meiden Räume mit Nachtbeleuchtung. Scheinwerferlichter können sich ebenfalls störend
auswirken. Auch die Anlockung von Insekten kann zur Veränderung von Nahrungs-
angeboten fur Fledermäuse fuhren. Kunstliche Lichtquellen erhöhen nicht die Gesamtheit
der vorhandenen Insekten, sondern die angelockten Insekten werden aus umliegenden
Gebieten abgezogen, wodurch dort die Individuendichte reduziert wird und das
Nahrungsangebot fur Fledermäuse verschlechtert wird. Eine Verminderung der
Lichtemissionen kann durch monochromatisches Gelblicht (Hoch- oder Niederdruck-
Natrium- Dampflampen) sowie LED-Technik erreicht werden. Es sollte eine zielgerichtete
Beleuchtung mit niedrigen Lichtpunkten und einer Abschirmung der Lichtquellen nach
oben und zu den Seiten hin durch entsprechende Leuchtenkonstruktionen erfolgen
(HÄNEL 2011, HELD et al. 2013).

Tabelle 9: Fledermausarten, deren Gefährdung und Vorkommen im Untersuchungsgebiet
Status in den Roten-Listen: 0 = Ausgestorben oder verschollen 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet,
4 = potentiell gefährdet, , * = Ungefährdet, G =Gefährdung anzunehmen, R =Extrem selten, V = Vorwarnliste,
D = Daten defizitär, Einstufung unmöglich. §§ streng geschützte Art BNatSchG

Arten                 FFH-   BNatSchG RL-D RL-NI NLWKN Erhaltungszustand atlantische Quartiere und Jagdgebiete
                      Anhang               1993 2010   Region Niedersachsen
Rauhautfledermaus IV         §§       *    2     3     gunstig                       Wochenstuben in Niedersachsen sehr selten in
Pipistrellus                                                                         Baumhöhlen und Gebäuden. Paarungsquartiere in
nathusii                                                                             Baumhöhlen. Jagdgebiete befinden sich an
                                                                                     Gewässerufern, Waldrändern, Waldwegen.
Zwergfledermaus       IV     §§       *    3     *     gunstig                       Wochenstuben in Gebäuden und selten in
Pipistrellus                                                                         Baumhöhlen. Paarungsquartiere in Gebäuden und
pipistrellus                                                                         Baumhöhlen. Winterquartiere in Gebäuden.
                                                                                     Jagdgebiete bevorzugt siedlungsnah, entlang
                                                                                     von Straßen, in Park- und Gartenanlagen, uber
                                                                                     Gewässern, entlang von Waldrändern und
                                                                                     Waldwegen.
Pipistrellus pygmaeus IV     §§       D    -     -     schlecht                      Wochenstuben in Gebäuden. Paarungsquartiere der
Mückenfledermaus                                                                     Männchen in Baumhöhlen
                                                                                     oder Nistkästen. Jagdgebiete auf Waldschneisen, an
                                                                                     naturnahen Gewässerufern und im lichten
                                                                                     Auwald im freien Luftraum.

                                                                                                                                - 19 -
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