Bauwirtschaft im Zahlenbild - Ausgabe 2015 - Hauptverband der Deutschen ...

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Bauwirtschaft im Zahlenbild - Ausgabe 2015 - Hauptverband der Deutschen ...
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„Zahlen und Fakten“

                                     Bauwirtschaft
                                     im Zahlenbild
                                     Ausgabe 2015
Bauwirtschaft im Zahlenbild - Ausgabe 2015 - Hauptverband der Deutschen ...
Bauwirtschaft
im Zahlenbild
Ausgabe 2015

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Inhalt

Grafik 1    Bedeutung der Bauwirtschaft – Schlüsselbranche für Deutschland

Grafik 2    Entwicklung der Bauinvestitionen – Über Wiedervereinigungsniveau

Grafik 3    Struktur der Bauinvestitionen – Vom Wohnungsbau dominiert

Grafik 4    Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Sparten – Wohnungsbau treibt Baukonjunktur

Grafik 5    Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Regionen – Bayern weiterhin größter Markt

Grafik 6    Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Betriebsgrößenklassen – Kleinbetriebe leben vom Wohnungsbau

Grafik 7    Genehmigungen im Wohnungsbau – Trendwende ab 2009

Grafik 8    Genehmigte Wohnungen in Ballungsgebieten – Deutlich über Bundesdurchschnitt

Grafik 9    Fertigstellungen im Wohnungsbau nach Bundesländern – Der Süden liegt vorn

Grafik 10   Genehmigungen im Nichtwohnungsbau – Das Verarbeitende Gewerbe investiert wieder

Grafik 11   Investorenstruktur im Wirtschaftsbau – Logistik dominiert

Grafik 12   Öffentliche Bautätigkeit – Gewinnt wieder leicht an Bedeutung

Grafik 13   Öffentlich-Private Partnerschaften in Deutschland – Markt erholt sich leicht

Grafik 14   Preisentwicklung im Baugewerbe – Moderater Anstieg ab 2006
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Grafik 15   Kostenstruktur im Bauhauptgewerbe – Nachunternehmerleistungen überwiegen

Grafik 16   Löhne und Lohnzusatzkosten im Bauhauptgewerbe – Moderater Anstieg

Grafik 17   Finanzkennzahlen und Insolvenzen im Bauhauptgewerbe – Auf gutem Kurs

Grafik 18   Betriebsstruktur im Bauhauptgewerbe – Atomisierung der Branche gestoppt

Grafik 19   Subunternehmertätigkeit im Bauhauptgewerbe – Im Hochbau besonders ausgeprägt

Grafik 20   Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe – Nachfrage nach Bauingenieuren ungebrochen

Grafik 21   Beschäftigungsstruktur im Bauhauptgewerbe – Facharbeiter dominieren

Grafik 22   Ausbildung in der Bauwirtschaft – Bedarf an Facharbeitern nicht mehr gedeckt

Grafik 23   Entwicklung der ausländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe – Tendenz steigend

Grafik 24   Studenten im Bauingenieurwesen – Absolventenzahlen legen deutlich zu

Grafik 25   Auslandsgeschäft deutscher Baufirmen – Außereuropäische Märkte dominieren

Grafik 26   Europäischer Wohnungsbau – Absturz nach der Blase

Grafik 27   Europäische Baukonjunktur – Deutlicher Rückgang seit 2007

Grafik 28   Europäisches Baugewerbe – Kleine Firmen dominieren

Hinweis:    Baustatistische Datenbank ELVIRA

 Die Grafiken sowie die dazugehörigen Tabellen finden Sie auch im Internet unter www.bauindustrie.de
 im Bereich „Zahlen/Fakten“.
 Während die Druckversion im zweijährigen Rhythmus erscheint, wird die elektronische Version im Internet
 jährlich aktualisiert.
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Bedeutung der Bauwirtschaft

Schlüsselbranche für Deutschland
2014 trug das Baugewerbe 4,8 % zur ge-        noch vor so wichtigen Industriebereichen       Großbritannien oder Frankreich. Zusammen
samtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung      wie dem Fahrzeugbau, dem Maschinenbau          mit der hohen Wettbewerbsfähigkeit der
bei. Der Anteil des Bruttoinlandsproduktes,   oder der Chemischen Industrie. Die Bau-        Unternehmen hat dies dafür gesorgt, dass
der für Bauinvestitionen verwendet wurde,     wirtschaft bleibt eine Schlüsselbranche für    Deutschland besser durch die Wirtschafts-
war mit 10,1 % doppelt so hoch. Der Anteil    Deutschland.                                   und Finanzkrise der vergangenen Jahre ge-
des Baugewerbes an der gesamten Be-                                                          kommen ist.
schäftigung lag bei 5,7 %.                    Der Anteil der Industrie (Produzierendes Ge-
                                              werbe ohne Bau) an der gesamtwirtschaft-
Damit liegt das Baugewerbe sowohl bei der     lichen Bruttowertschöpfung lag 2014 mit
Produktion als auch bei der Beschäftigung     25,9 % mehr als doppelt so hoch wie in
                                                                                                                              Grafik 1

     Anteile 2014 in %

        1,5                 0,8
                                                    Land- und Forst-                   8,8                       Ausrüstungs-
      18,8                                          wirtschaft, Fischerei                                        investitionen
                           25,9                                                       10,1
                                                    Produzierendes                                               Bauinvestitionen
        5,7                                         Gewerbe                            6,5
                                                                                                                 Außenbeitrag
                            4,8
                                                    Baugewerbe
                                                                                      19,3                       Konsumausgaben
      23,2                 15,5
                                                    Handel, Gastgewerbe                                          des Staates
                                                    und Verkehr
                                                                                                                 Private Konsum-
                                                    Dienstleister                                                ausgaben

                           53,0                                                       55,3
      50,8

          Erwerbstätige     Bruttowertschöpfung                                       Bruttoinlandsprodukt

                                                                                                        Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Entwicklung der Bauinvestitionen

Über Wiedervereinigungsniveau
Zum Ende der 10-jährigen Baurezession im         dem Niveau von 1991, aber immer noch         minimal mehr als 1991, dem ersten Jahr
Jahr 2005 wurde in Deutschland preisbe-          um 13 % niedriger als 1994. Das BIP legte    nach der Wiedervereinigung. Das im Ver-
reinigt ein Viertel weniger in Bauten inves-     hingegen im Trend deutlich zu und übertraf   gleich zu früheren Veröffentlichungen insge-
tiert als zum Höchststand Mitte der 90er         2014 den Wert von 1991 real um ein Drit-     samt höhere Niveau ist auf die Einbezie-
Jahre. Daran konnte auch die seitdem ge-         tel.                                         hung von Forschung und Entwicklung als
stiegene Nachfrage nach „Betongold“ mit                                                       Investitionen im Zuge der Umstellung der
Einsetzen der Finanzmarktkrise nur gering-       Entsprechend entwickelten sich die Pro-      Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu-
fügig etwas ändern: 2014 lagen die Bauin-        Kopf-Investitionen: Je Einwohner wurden      rückzuführen.
vestitionen preisbereinigt zwar leicht über      2014 3.250 Euro in Bauten investiert, nur
                                                                                                                              Grafik 2

    BIP und Bauinvestitionen                                            Bauinvestitionen je Einwohner
    in konstanten Preisen, 1991 = 100                                   in konstanten Preisen, in 1.000 EUR

    140                                                                 4

   130

                                                                        3

   120

    110                                                                 2

   100

                                                                        1

    90

    80                                                                  0
     1991       1995           2000       2005         2010      2014       1991   1995       2000         2005            2010         2014

            Bruttoinlandsprodukt
            Bauinvestitionen
                                                                                                            Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Struktur der Bauinvestitionen

Vom Wohnungsbau dominiert
Der Wohnungsbau ist seit Jahren die be-           Deutsche Bahn und Deutsche Telekom so-          Der Rest sind die in die Bauwerke einge-
deutendste Bausparte, 2014 entfielen auf          wie kommunale Ver- und Entsorger (Stadt-        henden Leistungen des Verarbeitenden Ge-
ihn mehr als 59 % aller Bauinvestitionen.         werke), wenn sie als rechtlich eigenständige    werbes, Dienstleistungen, Gebühren sowie
Die Bedeutung des Öffentlichen Baus ist           Unternehmen am Markt auftreten.                 Sonstige Bauleistungen, die auch Eigen-
langfristig deutlich zurückgegangen, er                                                           leistungen privater Haushalte und Schwarz-
machte nur noch 12 % der Bautätigkeit             Das Bauhauptgewerbe war 2014 die größ-          arbeit umfassen.
aus. Der Anteil des Wirtschaftsbaus ist rela-     te Produzentengruppe. Zusammen mit dem
tiv konstant geblieben und lag bei nahezu         Ausbaugewerbe entfielen auf das gesamte
29 %. Zu ihm zählen auch die Auftraggeber         Baugewerbe 64,5 % der Bauinvestitionen.
                                                                                                                                    Grafik 3

        Bauinvestitionen 2014: 293 Mrd. EUR

                             Bausparten                                                     Produzentengruppen

                       Wohnungsbau              59,4 %                                      Bauhauptgewerbe             33,0 %
                       Wirtschaftshochbau       22,3 %                                      Ausbaugewerbe               31,5 %
                       Wirtschaftstiefbau        6,2 %                                      Verarbeitendes Gewerbe       7,5 %
                       Öffentlicher Hochbau      4,3 %                                      Dienstleister               13,9 %
                       Öffentlicher Tiefbau      7,8 %                                      Übrige Produzenten          14,1 %

                                                                                                  Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Sparten

Wohnungsbau treibt Baukonjunktur
Die Betriebe des Bauhauptgewerbes haben       die Produktion im Bauhauptgewerbe zwar      rung und dem Wunsch von Kapitalanlegern
2014 einen Umsatz von 99,4 Mrd. Euro er-      immer noch um nominal 15 % unter dem        nach einer wertbeständigen Investition
wirtschaftet, 4,1 % mehr als 2013. Aller-     Höchstwert von 1995, aber wieder um         profitiert hat. Auch der Wirtschaftsbau pro-
dings war die Baukonjunktur nur in der ers-   34 % über dem Tiefststand von 2005.         fitierte von der unerwartet guten gesamt-
ten Hälfte des Jahres dynamisch, in der                                                   wirtschaftlichen Entwicklung in Deutsch-
zweiten fehlte es an Schwung: Während         Zu diesem Ergebnis hat überwiegend der      land. Der Öffentliche Bau legte zwar auch
der Umsatz im 1. Halbjahr – auch witte-       Wohnungsbau beigetragen, der von den        zu, der Verband hatte zu Jahresbeginn aber
rungsbedingt – um 12 % zulegte, sank er im    niedrigen Hypothekenzinsen, der guten Ar-   mit einem stärkeren Plus gerechnet.
2. Halbjahr um 1 %. Im Gesamtjahr lag         beitsmarktlage, der steigenden Zuwande-
                                                                                                                           Grafik 4

        Entwicklung des baugewerblichen Umsatzes gegenüber dem Vorjahr in %

         20                 Bauhauptgewerbe insgesamt                                      Wohnungsbau

         15
         10
          5
          0
         -5
        -10
        -15
        -20
                 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14                  02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14

                                   Wirtschaftsbau                                         Öffentlicher Bau
         15
         10
          5
          0
         -5
        -10
                 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14                  02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14
                                                                                                    Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Regionen

Bayern weiterhin größter Markt
2014 erwirtschafteten die Betriebe des                                        umsatz zwischenzeitlich nicht wesentlich                                                                              dings war die Produktivität regional sehr
Bauhauptgewerbes einen baugewerblichen                                        verändert.                                                                                                            unterschiedlich: Zwar verzeichneten die
Umsatz von 99,4 Mrd. Euro. Davon wurde                                                                                                                                                              Baubetriebe in Hamburg seit 2005 eine
ein Fünftel von Betrieben mit Sitz in Bayern                                  Die Höhe der Umsätze sagt aber noch                                                                                   unterdurchschnittliche Produktivitätssteige-
erbracht. Dies entsprach in etwa der Leis-                                    nichts über die Produktivität der Bauun-                                                                              rung, dafür nahmen sie aber – seit 1991
tung aller Betriebe in Ostdeutschland. Ob-                                    ternehmen aus: Der Umsatz je Beschäftig-                                                                              unangefochten – den Spitzenplatz ein und
wohl der Gesamtumsatz 2014 um 34 %                                            ten lag im deutschlandweiten Durchschnitt                                                                             lagen 2014 mit 199.000 Euro je Beschäf-
über dem Wert von 2005 lag, haben sich                                        2014 bei 131.000 Euro und damit um                                                                                    tigten um 83 % über dem Rangletzten
die Anteile der Bundesländer am Gesamt-                                       27 % über dem Niveau von 2005. Aller-                                                                                 Sachsen.
                                                                                                                                                                                                                                                                       Grafik 5

        Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2014 in Mrd. EUR

        20
                                     Baden-Württemberg

         15

                                                                                                                                                                                                                        Meckl.-Vorpomm.
                                                                                                                                          Sachsen-Anhalt
                                                                                                      Rheinland-Pfalz

                                                                                                                                                                                                      Schlesw.-Holst.
                                                         Niedersachsen

                                                                                                                        Brandenburg

         10

                                                                                                                                                           Thüringen

                                                                                                                                                                                                                                          Hamburg

                                                                                                                                                                                                                                                      Saarland
                                                                                      Sachsen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Bremen
                                                                             Hessen
                  Bayern

          5

                                                                                                                                                                                  Berlin
                            NRW

          0

        Baugewerblicher Umsatz je Beschäftigten im Bauhauptgewerbe 2014 in 1.000 EUR

       200

       160

       120
                                                         Baden-Württemberg

                                                                                                                                                                                  Meckl.-Vorpomm.

                                                                                                                                                                                                                                                      Sachsen-Anhalt
                                                                                                                        Rheinland-Pfalz

                                                                                                                                                           Schlesw.-Holst.
                                                                                      Niedersachsen

        80
                                                                                                                                                                                                      Brandenburg

                                                                                                                                                                                                                                          Thüringen
                  Hamburg

                                                                                                                                                                                                                        Saarland

                                                                                                                                                                                                                                                                        Sachsen
                            Bremen

                                                                                                      Hessen

        40
                                     Bayern

                                                                             Berlin

                                                                                                                                          NRW

          0

                                                                                                                                                                             Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Betriebsgrößenklassen

Kleinbetriebe leben vom Wohnungsbau
Für die kleineren Betriebe des Bauhauptge-         Mit wachsender Betriebsgrößenklasse geht       als der Hälfte. Der Öffentliche Bau hingegen
werbes mit bis zu 19 Beschäftigten ist der         die Bedeutung des Wohnungsbaus dras-           ist die dominierende Sparte der größeren
Wohnungsbau die dominierende Bauspar-              tisch zurück, bei den größeren Betrieben       Mittelständler mit 100 bis 199 Beschäftig-
te. Auf ihn entfallen etwa zwei Drittel von        des Bauhauptgewerbes mit 200 und mehr          ten.
Produktion und Umsatz. Da diese Betriebe           Beschäftigten machte er im Juni 2014 nur
zur Auftragseingangsstatistik im Bauhaupt-         ein Zehntel des Umsatzes aus.
gewerbe nicht meldepflichtig sind, ist der
Wohnungsbau in der Statistik deutlich un-          In dieser Kategorie überwiegt der Wirt-
terrepräsentiert.                                  schaftsbau mit einem Anteilswert von mehr
                                                                                                                                      Grafik 6

     Anteil der Bausparten am Gesamtumsatz nach Betriebsgrößenklassen in %

       100
              11,1
        90                        16,5
                                                       26,9
        80                                                                  37,2                                      38,4
              19,4                                                                             44,7
        70                        23,5

        60
                                                       36,0
        50

        40                                                                  43,1
              69,5                                                                                                    51,6
                                                                                               43,9
        30                        60,0

        20                                              37,1

        10                                                                 19,7
                                                                                               11,4                   10,0
         0
                     1–9                 10 – 19               20 – 49             50 – 99        100 – 199                  200 >

               Öffentlicher Bau            Wirtschaftsbau            Wohnungsbau

                                                                                                              Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Genehmigungen im Wohnungsbau

Trendwende ab 2009
2014 wurden in Deutschland 284.851             nehmigten Miet- und Eigentumswohnungen        Historisch niedrige Hypothekenzinsen, ein
Wohnungen zum Bau genehmigt. Der               erreichte 2014 ein Drittel des Niveaus von    stabiler Arbeitsmarkt, wachsende verfügba-
Schwerpunkt lag mit 86 % in neuen Wohn-        1994.                                         re Einkommen der privaten Haushalte, der
gebäuden. 12 % der Wohnungen entfielen                                                       Zuzug nach Deutschland und hier in die
auf genehmigungspflichtige Umbaumaß-           2014 wurden 63 % mehr Wohnungen zum           Ballungsgebiete, steigende Mieten und das
nahmen im Bestand, 2 % auf Wohnungen           Bau genehmigt als zum Tiefpunkt der Ent-      Interesse der Investoren an wertbeständi-
in neuen Nichtwohngebäuden. Im langfris-       wicklung im Jahr 2008. Besonders deutlich     gen Anlagen waren Treiber der Entwicklung.
tigen Vergleich sind die Genehmigungs-         war das Wachstum bei Wohnungen in
zahlen im Eigenheimbau konstanter als im       Mehrfamilienhäusern, wo sich die Geneh-
Geschosswohnungsbau. Die Zahl der ge-          migungszahlen mehr als verdoppelten.
                                                                                                                               Grafik 7

     Genehmigte Wohnungen 1991 – 2014 in 1.000

     700

     600

     500

     400

     300

     200

     100

       0
           91   92   93   94    95   96   97   98   99   00    01   02   03   04   05   06   07   08   09    10     11    12     13       14

                Gesamt                              Mehrfamilienhäuser
                Ein- und Zweifamilienhäuser         Sonstige
                                                                                                        Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Genehmigte Wohnungen in Ballungsgebieten

Deutlich über Bundesdurchschnitt
Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2008 ist die                gebiet mit 6,4. Vor allem Frankfurt/Main             zum Dezember 2014 auf 2,2 % zurück-
Zahl der genehmigten Wohnungen in Mehr-                und München wiesen mit nahezu 30 Woh-                gegangen. Im gleichen Zeitraum ging die
familienhäusern bis 2014 um 118 % ge-                  nungen eine hohe Bauintensität auf.                  Umlaufsrendite festverzinslicher Wertpapie-
stiegen. Besonders ausgeprägt war diese                                                                     re des Bundes von 4,6 % auf 0,6 % zurück.
Entwicklung in den sieben einwohnerstärks-             Eine der Triebfedern der positiven Entwick-          Während also die Wohnungsbaufinanzie-
ten Städten. Je 1.000 Einwohner wurden                 lung im Wohnungsbau sind die deutlich                rung immer günstiger wurde, verloren si-
von 2008 bis 2014 in diesen Städten 16,4               rückläufigen Zinsen. Seit der Jahresmitte            chere alternative Kapitalanlagen deutlich an
Wohnungen genehmigt, dies war zweiein-                 2008 sind die Zinsen für Hypothekarkredite           Attraktivität.
halb mal so viel wie im restlichen Bundes-             (Mittelwert aller Laufzeiten) von 5,5 % bis
                                                                                                                                         Grafik 8

        Genehmigte Wohnungen in                                                   Zinsniveau
        Mehrfamilienhäusern 2008 – 2014                                           Durchschnitt aller Laufzeiten in %
        je 1.000 Einwohner

  30     29,5                                                                 6
                  27,9
                                                                                                                                Umlaufsrendite

                                                                                                                                Hypothekenzinsen
  25                                                                          5

  20                                                                          4
                           18,5

  15                                 14,0                                     3
                                             13,2    12,9
                                                             11,4

  10                                                                          2

                                                                      6,4

   5                                                                          1

   0                                                                          0
               t                                 t       f
           kfur ünchen amburg        Köln tuttgar sseldor         n       e
                                                             Berli DE ohn e         2008      2009      2010     2011    2012     2013     2014
       Fran      M    H                  S        Dü                    ädt
                                                                    7 St

        Quelle: Statistisches Bundesamt                                           Quelle: Deutsche Bundesbank
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Fertigstellungen im Wohnungsbau nach Bundesländern

Der Süden liegt vorn
Von 2009 bis 2013 stieg die Zahl der fer-               unterschiedlich. In Bayern und Baden-Würt-             Die Bundesländer Brandenburg, Nieder-
tiggestellten Wohnungen um gut ein Drittel              temberg wurden im Betrachtungszeitraum                 sachsen und Schleswig-Holstein profitierten
auf 215.000. Treiber der Entwicklung war                3,1 bzw. 2,7 Wohnungen jährlich je 1.000               von den boomenden Ballungsräumen Berlin
der Mehrfamilienhausbau, hier lag das                   Einwohner fertiggestellt. Diese beiden Bun-            und Hamburg. Viele Wohnungssuchende
Wachstum der Fertigstellungen sogar bei                 desländer verzeichneten zugleich den höchs-            weichen dort auf das Umland aus.
mehr als der Hälfte. Der Versorgungsindika-             ten Bevölkerungszuwachs. Die mit Abstand
tor – die Zahl der Fertigstellungen je 1.000            niedrigsten Fertigstellungszahlen gab es in
Einwohner – stieg von 2,1 auf 2,8. In den               Sachsen und Sachsen-Anhalt mit lediglich
Bundesländern war die Entwicklung äußerst               1,2 bzw. 1,1 Wohnungen.
                                                                                                                                             Grafik 9

      Fertiggestellte Wohnungen im
      Jahresdurchschnitt 2009 – 2013
      je 1.000 Einwohner                                                       2,7
                                                                                                   2,7
                                                                                2,3
                                                                         2,0
                                                                               2,2
                                                                                                         1,4

                                                                                                               2,7
                                                                                            1,1
                                                                   2,0

                                                                                                         1,2
                                                                                      1,4
                                                                         2,0

                                                              2,4                                                                unter 2,0
                                                                                                                                 2,0 bis unter 2,5
                                                             1,4
                                                                                                                                 2,5 und mehr
                                                                                             3,1
                                                                         2,7

      Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
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Genehmigungen im Nichtwohnungsbau

Das Verarbeitende Gewerbe investiert wieder
2014 wurden neue Nichtwohngebäude für            des Verarbeitenden Gewerbes scheinen          zu konzentrieren: Die Genehmigungen von
24 Mrd. Euro (veranschlagte Baukosten)           wieder in neue Produktionsanlagen zu in-      Umbauten sind um 7,2 % gestiegen. Auf-
genehmigt, 4,4 % weniger als ein Jahr            vestieren.                                    grund eines Rückgangs bei den Neubauge-
zuvor. Das war der erste Rückgang seit                                                         nehmigungen um 7,3 % steht der Bereich
2010 – trotz einer guten gesamtwirtschaft-       An erster Stelle mit einem Anteil von         „Büro- und Verwaltungsgebäude“ wieder
lichen Entwicklung. Entgegen des Trends          23,8 % steht aber weiterhin das Segment       auf Platz drei. Der sich abschwächende
entwickelte sich das Segment Fabrik- und         „Handels- und Lagergebäude“, trotz eines      Beschäftigungsaufbau spiegelt sich in den
Werkstattgebäude mit einem Genehmi-              Rückgangs der Neubaugenehmigungen von         Genehmigungszahlen wider.
gungsplus von 18,1 % positiv und landete         1,3 %. Der prosperierende Versandhandel
damit wieder auf Platz 2. Die Unternehmen        scheint sich zunehmend auf den Bestand
                                                                                                                                Grafik 10

     Neubaugenehmigungen nach veranschlagten Baukosten 2014, Anteile in %
                 Handels- und Lagergebäude                                                                                       23,8
            Fabrik- und Werkstattgebäude                                                                    18,9
           Büro- und Verwaltungsgebäude                                                                   18,2
                 Sonstige Nichtwohngebäude                                                       16,1
                             Anstaltsgebäude                          7,1
     Landwirtschaftliche Betriebsgebäude                        5,9
                   Sonstige Betriebsgebäude                     5,7
                     Hotels und Gaststätten               4,3

     Neubaugenehmigungen nach veranschlagten Baukosten, Anteile in %
     35
                                                                                                                       Büro- und
     30                                                                                                                Verwaltungsgebäude

     25                                                                                                                Handels- und
                                                                                                                       Lagergebäude
     20
                                                                                                                       Fabrik- und
     15
                                                                                                                       Werkstattgebäude
     10
                                                                                                                       Sonstige
      5                                                                                                                Nichtwohngebäude
      0
          1995        1997       1999     2001    2003      2005        2007   2009     2011       2013          Quelle: Statistisches Bundesamt
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Investorenstruktur im Wirtschaftsbau

Logistik dominiert
Die Bauinvestitionen der Unternehmen                             Die Investitionen setzen sich aus unter-                samtrechnung zurückzuführen. Den höchs-
(ohne Grundstücks- und Wohnungswesen)                            schiedlich hohen Anteilen für Ausrüstungen              ten Bauanteil haben die Erbringer von
betrugen 2013 nominal 53 Mrd. Euro. Ihr                          und Bauten zusammen. Im Durchschnitt lag                „Wasserversorgungs- und Entsorgungsleis-
Anteil an den gesamten Bauinvestitionen                          der Bauanteil 2013 bei 22 % und damit                   tungen“ mit 69 %, den geringsten das Ver-
lag bei 19 %. Anfang der 90er Jahre betrug                       deutlich unter dem Wert Mitte der 90er                  arbeitende Gewerbe mit einem Anteil von
er noch 30 % und ist seitdem kontinuierlich                      Jahre von 35 %. Der im Vergleich zu frühe-              5,3 %.
gesunken. Die bedeutendste Branche im                            ren Veröffentlichungen niedrigere Anteil ist
Wirtschaftsbau war 2013 der Wirtschafts-                         auf die Einbeziehung von Forschung und
zweig „Verkehr und Lagerei“ mit einem An-                        Entwicklung als Investitionen im Zuge der
teil von 23 %.                                                   Umstellung der Volkswirtschaftlichen Ge-
                                                                                                                                                          Grafik 11

    Anteil der Bauten und Ausrüstungen an den                                            Struktur der Investoren im Wirtschaftsbau 2013,
    gesamten Bruttoanlageinvestitionen 2013 in %                                         Bauinvestitionen in Mrd. EUR
                                   Bauten         Durchschnitt        Ausrüstungen
          Wasserversorgung,                                                                                          Baugewerbe       0,65
            Entsorgung u. Ä.
                                                                                                Information und Kommunikation           1,25
         Kunst, Unterhaltung
                und Erholung                                                                                        Gastgewerbe             1,62
       Finanz- und Versiche-                                                                Land- und Forstwirtschaft, Fischerei               2,43
      rungsdienstleistungen
                                                                                                              Energieversorgung                        5,01
        Verkehr und Lagerei                                                                     Finanz- u. Versicherungsdienstl.                       5,04
                                                                                              Kunst, Unterhaltung und Erholung                           5,39
         Energieversorgung
                                                                                            Wasserversorgung, Entsorgung u. Ä.                                6,38
               Gastgewerbe                                                                 Handel; Instandhaltung u. Rep. v. Kfz                              6,48
    Handel; Instandhaltung                                                                Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau                                    6,55
     und Reparatur von Kfz                                                                darunter*:                Fahrzeugbau             1,57
           Land- und Forst-
                                                                                                                  Maschinenbau         0,99
       wirtschaft, Fischerei
                                                                                                           Metallerzg. u. -bearb.     0,76
               Baugewerbe
                                                                                                       Herst. v. Nahrungsmitteln      0,71
    Verarbeitendes Gewerbe
                                                                                         Herst. v. Gummi-, Kunstst.-, Glasw. u. Ä.   0,49
               und Bergbau
            Information und                                                                       Herst. v. chemischen Erzeugn.      0,41
            Kommunikation                                                                                    Verkehr und Lagerei                                       12,20
                               0     10     20   30   40   50    60   70   80   90 100
                                                                                                                       Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Öffentliche Bautätigkeit

Gewinnt wieder leicht an Bedeutung
Die Investitionen des Staates in Bauten be-   Anstieg verzeichneten aber die Länder mit          fung der Bauausgaben von 1992 bis 2005
trugen 2014 nominal 36 Mrd. Euro. Das         einem Plus von 15,1 % auf 8 Mrd. Euro.             hat den Anteil aber halbiert. Auch die Kon-
waren zwar 5,4 % mehr als ein Jahr zuvor,     Obwohl sie damit ihren höchsten gesamt-            junkturprogramme konnten dies nicht aus-
im Vergleich zu 1992 hat die Öffentliche      deutschen Wert erreicht haben, machten             gleichen. 2014 entfielen nur noch 55 % der
Hand aber immer noch 3,5 % weniger in         die Bauausgaben nur 2,3 % ihrer Gesamt-            gesamten Bauausgaben der Gebietskörper-
Bauten investiert; preisbereinigt lag der     ausgaben aus, beim Bund waren es sogar             schaften auf die Gemeinden (1992: 70 %).
Rückgang sogar bei knapp 30 %.                nur 2,1 %.

2014 haben sämtliche Gebietskörperschaf-      Zwar lag der Anteil bei den Gemeinden mit
ten ihre Bauausgaben erhöht, den stärksten    8,6 % höher, die zwischenzeitliche Schrump-
                                                                                                                               Grafik 12

   Bauinvestitionen des Staates                Bauausgaben nach                             Anteil der Bauausgaben an
   in Mrd. EUR, preisbereinigt                 Gebietskörperschaften                        den Gesamtausgaben
                                               in Mrd. EUR, in jeweiligen Preisen           Bauausgabenquote, Anteil in %
  50                                          28                                            18

  45                                                                                        16
                                              24
  40
                                                                                            14
  35                                          20
                                                                                            12
  30
                                              16                                            10
  25
                                              12                                            8
  20
                                                                                            6
  15                                           8
                                                                                            4
  10
                                               4
   5                                                                                        2

   0                                           0                                            0
       92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14         92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14           92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14

                                                      Bund           Gemeinden                       Bund               Gemeinden
                                                      Länder                                         Länder

                                                                                            Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Öffentlich-Private Partnerschaften in Deutschland

Markt erholt sich leicht
Der Markt für Öffentlich-Private Partner-       tionsvolumen von bis zu 30 Mio. Euro. Für            dienst) betrug 2014 lediglich 2,8 %. Mit der
schaften (ÖPP) in Deutschland hat wieder        den Mittelstand sind diese kleineren Pro-            Umsetzung der geplanten 11 Verkehrspro-
etwas angezogen. 2014 wurden 11 ÖPP-            jektgrößen vorteilhaft, mehr als die Hälfte          jekte der „neuen“ ÖPP-Generation steigt die
Hochbauprojekte sowie ein ÖPP-Verkehrs-         der ÖPP-Hochbauprojekte wurde vom bau-               jährliche Belastung bis 2025 auf etwa 8 %.
projekt mit einem Investitionsvolumen von       industriellen Mittelstand realisiert. Dieser ist     Das Gros der Fernstraßeninvestitionen wird
720 Mio. Euro bzw. 325 Mio. Euro verge-         zudem an den ÖPP-Verkehrsprojekten auf               auch zukünftig konventionell realisiert.
ben.                                            allen Auftragnehmerebenen beteiligt.

Der ÖPP-Hochbaumarkt ist relativ kleinteilig.   Die jährliche Haushaltsbelastung durch ÖPP
Über 75 % der Projekte haben ein Investi-       im Bundesfernstraßenbau (inkl. Betriebs-
                                                                                                                                   Grafik 13

      Investitionsvolumen in Mio. EUR                                  Bundesfernstraßen: Haushaltsbelastung durch ÖPP
                                                                       überschaubar, in Mio. EUR
      1.600                                                            12.000                                                                100
                                                       Hochbau                          Investitionen und
                                                                                        Betriebsdienst gesamt
                                                       Verkehr                                                                               90
      1.400                                                                             ÖPP-Anteil in %
                                                                       10.000           (rechte Achse)
                                                                                                                                             80
      1.200
                                                                                                                                             70
                                                                        8.000
      1.000
                                                                                                                                             60

       800                                                              6.000                                                                50

                                                                                                                                             40
       600
                                                                        4.000
                                                                                                                                             30
       400
                                                                                                                                             20
                                                                        2.000
       200
                                                                                                                                             10

          0                                                                 0                                                                0
              02/03   2005     2007     2009    2011       2013                 2014     2016      2018     2020      2022       2024

                                                                                                                Quelle: BMF, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Preisentwicklung im Baugewerbe

Moderater Anstieg ab 2006
Die Preise für Leistungen des Bauhauptge-       getischen Sanierungsmaßnahmen im Ge-         Die Zunahme der Baupreise ist auch auf
werbes, das sich auf den Rohbau und den         bäudebestand profitiert.                     starke Preissteigerungen bei Baumateria-
Tiefbau konzentriert, sind während der Bau-                                                  lien und Energie zurückzuführen. Von 1995
rezession konstant zurückgegangen. Erst ab      Von 1995 bis 2014 stiegen die Preise für     bis 2014 stieg der Erzeugerpreisindex für
2006 gelang es wieder, Preiserhöhungen          Leistungen des Bauhauptgewerbes nur um       Energie um 70 %, für Betonstahl in Stäben
am Markt durchzusetzen. Das Ausbauge-           19 %, das Ausbaugewerbe konnte dagegen       um 87 % und für Bitumen aus Erdöl sogar
werbe konzentriert sich auf Sanierungs-,        eine Preissteigerung von 35 % am Markt       um 410 %.
Installations- und Fertigstellungsleistungen.   durchsetzen. In etwas geringerem Ausmaß
Es hat vor allem von den steigenden ener-       legten die Verbraucherpreise zu.
                                                                                                                          Grafik 14

    Baupreisindizes, 1995 = 100                                      Erzeugerpreisindizes, 1995 = 100

    140                                                              600

                                                                     500
   130

                                                                     400
   120

                                                                     300

    110
                                                                     200

    100
                                                                     100

     90                                                                0
          1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014                1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

            Verbraucherpreise                                                Bitumen aus Erdöl
            Leistungen Ausbaugewerbe                                         Betonstahl in Stäben
            Leistungen Bauhauptgewerbe                                       Energie
                                                                                                         Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Kostenstruktur im Bauhauptgewerbe

Nachunternehmerleistungen überwiegen
Der Anteil der Personalkosten der Unter-       brauchs stieg, während bei den übrigen                als in der gesamten Branche. Bei den klei-
nehmen des Bauhauptgewerbes mit 20             Kosten im Zeitablauf wenig Veränderung zu             neren Bauunternehmen mit 20 bis 49 Be-
und mehr Beschäftigten am Bruttoproduk-        erkennen war.                                         schäftigten ist das Bild umgekehrt. Ein nied-
tionswert ist seit 1995 deutlich zurückge-                                                           riger Anteil an Nachunternehmerleistungen
gangen und lag 2012 bei nahezu 27 %. Da-       Bei den großen Bauunternehmen mit 500                 korrespondiert mit deutlich höheren Werten
gegen legte der Anteil der mittlerweile        und mehr Beschäftigten, die deutlich stär-            für Personalkosten und Materialverbrauch.
überwiegenden Nachunternehmerleistun-          ker auf Nachunternehmerleistungen setzen,
gen zu und erreichte im gleichen Jahr fast     fällt der eigene Anteil bei den Personalkosten
30 %. Auch der Anteil des Materialver-         bzw. beim Materialverbrauch geringer aus
                                                                                                                                    Grafik 15

        Anteil der Kostenarten am Bruttoproduktionswert 2012 in %

           Unternehmen mit 20 – 49 Beschäftigten
           Bauhauptgewerbe insgesamt
           Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten

                                                           37,2

           30,5                                                                 31,3
                                                    29,6
                  26,9                                                                 26,8
                         24,0                                                                 24,2

                                             19,0
                                                                                                                                  14,2
                                                                                                                        12,9 13,4

          Personalkosten                 Nachunternehmer-                    Materialverbrauch                         Übrige Kosten
                                            leistungen

                                                                                                               Quelle: Statistisches Bundesamt
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Löhne und Lohnzusatzkosten im Bauhauptgewerbe

Moderater Anstieg der Lohnkosten
Am 1. Januar 2015 lag der Bundesecklohn         lag der Anstieg im Jahresdurchschnitt im              addieren sich 2015 in Westdeutschland auf
der Arbeiter im westdeutschen Bauhaupt-         Westen bei 2,5 %, im Osten bei 3,7 %.                 85 % des Grundlohns, in Ostdeutschland
gewerbe bei 17,16 Euro. Unter Berücksich-                                                             auf 76 %. Gegenüber früheren Höchststän-
tigung des Bauzuschlages von 5,9 %, der         Allerdings müssen dazu noch die kalkulato-            den ist es gelungen, die Lohnzusatzkosten
für die besondere Belastung auf den Bau-        rischen Lohnzusatzkosten addiert werden.              deutlich zu senken.
stellen gewährt wird, erreichte der Gesamt-     Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitge-
tarifstundenlohn 18,17 Euro. Für die ost-       berbeiträge zur Sozialversicherung, bezahlte
deutschen Bauarbeiter betrug er zum             Feiertage, Weihnachtsgeld, Urlaubsvergü-
gleichen Zeitpunkt 16,67 Euro. Seit 1991        tung, Winterbeschäftigungs-Umlage, etc.
                                                                                                                                        Grafik 16

       Gesamttarifstundenlohn
       (Lohngruppe 4), jeweils am 1. Januar, in EUR                                               Westdeutschland                  Ostdeutschland

       20

       15

       10

        5
            1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
                                                                                                        Quelle: Tarifverträge in der jeweiligen Fassung

       Lohnzusatzkosten in Relation zum Grundlohn

       1970                                                      58 %
       1980                                                                                88 %                                  Westdeutschland
       1990                                                                                             99 %                     Ostdeutschland
       1991                                                             74 %
       1995                                                                      84 %                                110 %
       2000                                                                       86 %                 97 %
       2005                                                                    81 %            89 %
       2010                                                             73 %            83 %
       2015                                                               76 %           85 %
                                                                                                  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
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Finanzkennzahlen und Insolvenzen im Bauhauptgewerbe

Auf gutem Kurs
In den Jahren 2001 bis 2013 konnten die              Die Eigenkapitalquote im Bauhauptgewer-              Bauhauptgewerbe. Seit dem Höhepunkt im
Unternehmen des Bauhauptgewerbes ihre                be hat sich im Betrachtungszeitraum von              Jahr 2001 (4.909) gingen diese bis 2014
Umsatzrendite vor Steuern im Trend deut-             3,3 % auf 14,9 % sogar mehr als vervier-             um zwei Drittel auf nur noch 1.648 zurück.
lich steigern; von 2,5 % auf 6,2 %. Je grö-          facht. Hierbei gilt allerdings: je größer das
ßer das Bauunternehmen, desto geringer               Bauunternehmen, desto höher die Eigen-
ist aber die Vorsteuerrendite, da bei den            kapitalquote.
kleineren Firmen der Unternehmerlohn ent-
halten ist. Bei den Unternehmen mit einem            Die positive finanzwirtschaftliche und bau-
Jahresumsatz von mehr als 50 Mio. Euro               konjunkturelle Entwicklung führte zu einem
lag die Rendite 2013 nur bei 1,6 %.                  deutlichen Rückgang der Insolvenzen im
                                                                                                                                          Grafik 17

           Insolvenzen                                                                Finanzkennzahlen
           Anzahl                                                                     Medianwerte, in Prozent

   5.000                                                                         15

   4.000                                                                         12

   3.000                                                                          9

   2.000                                                                          6

   1.000                                                                          3                                                    Eigenkapitalquote

                                                                                                                                       Vorsteuerrendite

       0                                                                          0
           2001       2003       2005        2007   2009    2011     2013             2001      2003       2005       2007      2009      2011     2013

           Quelle: Statistisches Bundesamt                                            Quelle: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Betriebsstruktur im Bauhauptgewerbe

Atomisierung der Branche gestoppt
Im Juni 2014 gab es im deutschen Bau-          halbiert, der Anteil am Umsatz ist um etwa      sondern auch im eher bauindustriellen Wirt-
hauptgewerbe etwa 74.000 Betriebe mit          ein Drittel zurückgegangen.                     schafts- und Öffentlichen Bau.
768.000 Beschäftigten. Die großen Betrie-
be mit 200 und mehr Beschäftigten mach-        Auch der Mittelstand musste einen Anteils-      Die „Atomisierung“ der Betriebsstruktur
ten zwar nur 0,3 % der Betriebe aus,           verlust hinnehmen. Lediglich die kleineren      zeigt sich auch in der durchschnittlichen
beschäftigten aber jeden zehnten Erwerbs-      Betriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten konn-       Zahl der Beschäftigten je Betrieb: Diese
tätigen und erwirtschafteten 15 % des Um-      ten ihre Anteilswerte deutlich steigern. Sie    ging von 1995 bis 2008 von 19,4 auf 9,6
satzes. Seit 1995 hat sich der Erwerbs-        haben ihren Umsatzanteil nicht nur in ihrer     zurück, um seitdem langsam wieder anzu-
tätigenanteil dieser Größenklasse nahezu       Domäne, dem Wohnungsbau, ausgebaut,             steigen (2014: 10,4).
                                                                                                                                Grafik 18

     Werte nach Beschäftigtengrößenklassen, Anteile in %
                    Betriebe                          Beschäftigte                      Umsatz insgesamt                    Betriebe mit
      0,9                 0,3
                          2,8               18,1             9,8                                  15,0                          200 und mehr
      6,9                                                                       21,1
     14,7                 7,4                               23,3
                                                                                                  29,8                          50 bis 199
                                            31,7                                34,3
                                                            21,3                                                                20 bis 49
                        89,5                                                                      21,5
     77,5                                   22,9
                                                                                21,2                                            1 bis 19
                                                            45,6
                                            27,3                                                  33,7
                                                                                23,4                                        Beschäftigten

             1995               2014               1995              2014              1995              2014

     Baugewerblicher Umsatz nach Beschäftigtengrößenklassen, Anteile in %
                Wohnungsbau                          Wirtschaftsbau                      Öffentlicher Bau

       9,8               4,2
                        13,1                28,0            21,7                26,6              20,3
     22,9
                        22,2
                                                            36,3                                  42,8
     26,6                                   37,0                                45,7

                        60,5                                21,7
                                            18,6                                                  20,4
     40,7                                                                       17,5
                                            16,4            20,3                10,2              16,5

             1995               2014               1995              2014              1995              2014

                                                                                          Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Subunternehmertätigkeit im Bauhauptgewerbe

Im Hochbau besonders ausgeprägt
Mit zunehmender Größe erbringen die Bau-       1991 auf 50 % im Jahr 2007 gestiegen.              Der Anteil der Nachunternehmerleistung
unternehmen einen immer geringeren Teil        Von 2008 bis 2010 konnte aber ein konti-           fällt – je nach Grad der Spezialisierung und
der Bauproduktion selbst; sie treten dage-     nuierlicher Rückgang bis auf 36 % beo-             Branchenstruktur – in den Wirtschaftszwei-
gen verstärkt als Generalunternehmer auf,      bachtet werden. Die Bauunternehmen ha-             gen unterschiedlich hoch aus: Die Neigung
die einen großen Teil der Bauleistung als      ben wieder vermehrt Bauleistungen selber           zur Vergabe war 2012 im Hochbau mit
Nachunternehmerleistung weitervergeben.        erbracht. 2011 ist der Anteil allerdings wie-      39 % am stärksten und im Bahnbau mit
So ist der Anteil der Subunternehmerleis-      der auf 38 % gestiegen. Ob es sich bei dem         16 % am niedrigsten ausgeprägt. Im Bran-
tung am Bruttoproduktionswert bei Unter-       leichten Rückgang 2012 auf 37 % um eine            chendurchschnitt lag der Anteil bei knapp
nehmen mit 500 und mehr Beschäftigten –        nachhaltige Trendwende handelt, ist schwer         30 %.
mit kleineren Schwankungen – von 30 %          vorherzusagen.
                                                                                                                                    Grafik 19

    Anteil der Kosten am Bruttoproduktionswert in % nach Betriebsgrößenklassen
    für Nachunternehmerleistungen                  für Personalkosten                               nach Wirtschaftszweigen des
                                                                                                    Bauhauptgewerbes 2012
   55                                             55
                                                                                                         Bau von               16
   50                                             50
                                                                                                    Bahnverkehrs-
                                                                                                                                               37
   45                                             45                                                     strecken

   40                                             40
                                                                                                                                    22
                                                                                                       Straßenbau
   35                                             35                                                                                     27
   30                                             30
                                                                                                        Kabelnetz-
                                                                                                                                    23
   25                                             25                                                     leitungs-
                                                                                                           tiefbau                            33
   20                                             20

   15                                             15                                                 Brücken- und                         31
                                                                                                        Tunnelbau                    24
   10                                             10

    5                                              5
                                                                                                           Bau von
                                                                                                                                                   39
    0                                              0                                                     Gebäuden
        91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 11               91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 11                  (Hochbau)                   24

           20 bis 49 Beschäftigte            500 und mehr Beschäftigte                                                 Kosten für Lohnarbeiten
           alle Unternehmen (mit 20 und mehr Beschäftigten)                                                            Personalkosten

                                                                                               Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe

Nachfrage nach Bauingenieuren ungebrochen
Vom Höchststand 1995 bis zum Tiefststand                ließen die Bauunternehmen ihre Beleg-                ausreichenden Maß über die Ausbildung
2009 hatte sich die Zahl Beschäftigter im               schaften sogar wieder aufstocken: Die Zahl           gedeckt werden konnte, fanden viele Ar-
deutschen Bauhauptgewerbe halbiert. Ent-                der Beschäftigten nahm von 2009 bis                  beitslose wieder eine Beschäftigung: Von
sprechend rückläufig war der Anteil an den              2014 um mehr als 52.000 auf 757.000                  2009 bis 2014 ist die Zahl der arbeitslo-
gesamten Erwerbstätigen: Dieser ging im                 zu.                                                  sen Bauingenieure um 35 % und die der
gleichen Zeitraum von 4,1 % auf 1,9 %                                                                        arbeitslosen Baufacharbeiter um 37 % zu-
zurück. Der baukonjunkturelle Aufschwung                Insbesondere die Nachfrage nach Bauinge-             rückgegangen.
seit 2006 hat den Abwärtstrend aber ge-                 nieuren war ungebrochen: Die Zahl der of-
stoppt. Die gestiegene Bauproduktion und                fenen Stellen legte von 2009 bis 2014 um
die Furcht vor einem Fachkräftemangel                   70 % zu. Da der Fachkräftebedarf nicht im
                                                                                                                                            Grafik 20

                      Beschäftigte im                                      Baufacharbeiter                                  Bauingenieure –
                     Bauhauptgewerbe                                    im Bauhauptgewerbe –                                Arbeitslose und
                   in 1.000, Anteil an den                                 Arbeitslose und                                   offene Stellen
                 gesamten Beschäftigten in %                                offene Stellen                                   Anzahl in 1.000
                                                                            Anzahl in 1.000

  1.600                                                      5     80                                   12       5                                      2
                                        Beschäftigte                                                    11
                                        (linke Achse)                                                                                                   1,8
  1.400                                                            70
                                        Anteil                                                          10
                                                             4                                                   4                                      1,6
                                        (rechte Achse)
  1.200                                                            60                                   9
                                                                                                                                                        1,4
                                                                                                        8
  1.000                                                            50
                                                             3                                          7        3                                      1,2

   800                                                             40                                   6                                               1,0

                                                             2                                          5        2                                      0,8
   600                                                             30
                                                                                                        4
                                                                                                                                                        0,6
   400                                                             20           Arbeitslose             3                       Arbeitslose
                                                             1                  (linke Achse)                    1              (linke Achse)           0,4
                                                                                                        2
   200                                                             10           offene Stellen                                  offene Stellen
                                                                                (rechte Achse)          1                       (rechte Achse)
                                                                                                                                                        0,2

     0                                                       0      0                                   0        0                                      0
          1992     1996   2000   2004   2008      2012                  2008   2010     2012     2014                2008      2010     2012     2014

                                                                                                        Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Beschäftigungsstruktur im Bauhauptgewerbe

Facharbeiter dominieren
In den Betrieben des deutschen Bauhaupt-       Auf die Baustellenführung (Poliere, Schacht-      zubildenden) erreichte 19,5 %, nachdem er
gewerbes waren im Juni 2014 insgesamt          meister, Werkpoliere) entfiel ein Anteil von      1995 noch bei 16 % gelegen hatte. Nach
768.190 Personen tätig. Gegenüber dem          9,5 %, auf Fachwerker und Werker 16,5 %           der starken Gründungswelle Mitte des ver-
Tiefststand im Juni 2008 (715.048) wurde       und auf gewerbliche Lehrlinge 4,4 %. Auf          gangenen Jahrzehnts ist der Anteil der Fir-
die Beschäftigung um 7,4 % ausgeweitet.        den Baustellen waren somit nahezu drei            meninhaber bis 2014 wieder auf 7,0 %
Das Rückgrat der Branche bildeten 2014         Viertel aller Mitarbeiter in der Branche tätig.   zurückgegangen.
weiterhin die Facharbeiter (Maurer, Beton-
bauer, Zimmerer) mit einem Anteil von          Der Anteil der Angestellten (einschließlich
43,1 %.                                        der technischen und kaufmännischen Aus-
                                                                                                                               Grafik 21

        Beschäftigte im Bauhauptgewerbe jeweils im Juni

                             53.897                                                                   1995          2005           2014
            Inhaber          56.955
                             53.648

                                                       228.382
         Angestellte                         146.435
                                             150.055

                                          137.279
         Baustellen-
                               63.537
            führung
                                73.302

                                                                                                                            675.918
        Facharbeiter                                                 316.661
                                                                       330.847

                                                            258.244
         Fachwerker
         und Werker                   115.265
                                         126.635

                                79.726
        Gewerbliche
          Lehrlinge        34.904
                          33.703                                                                           Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Ausbildung in der Bauwirtschaft

Bedarf an Facharbeitern nicht mehr gedeckt
Die Bauwirtschaft hatte im Zuge der Baure-            Die Zahl der Neuverträge für gewerbliche                 tischen Wert von 10, bei dem der Bedarf an
zession an Attraktivität für Auszubildende            Auszubildende ist zwar um 0,8 % auf                      Facharbeitern nicht mehr gedeckt werden
verloren, deren Zahl lag Ende 2014 bei                10.600 gestiegen. Gleichzeitig sind 2014                 kann. Die Lehrlingsquote fiel innerhalb der
36.500 und damit um 64 % unter dem Ni-                fast 16.000 Arbeiter in den Ruhestand ge-                Betriebsgrößenklassen unterschiedlich aus:
veau von 1995. Der leichte Anstieg der Zahl           gangen. Es sind somit deutlich mehr Mitar-               Lediglich die Betriebe mit 100 bis 499 Be-
der Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr 2014              beiter ausgeschieden, als neu hinzugekom-                schäftigten wiesen einen überdurchschnitt-
um 0,2 % konnte den negativen Trend nicht             men sind.                                                lichen Wert auf.
stoppen: Die Zahl der Neuverträge lag Ende
2014 nur noch bei 11.752.                             2014 lag das Verhältnis von Auszubilden-
                                                      den zu Facharbeitern mit 9,5 unter dem kri-
                                                                                                                                                  Grafik 22

    Lehrlinge je 100 Baufacharbeiter im Bauhauptgewerbe
                                                                                                                     Kritischer Wert: Darunter ist der Bedarf
    15                                                                                                               an Facharbeitern nicht mehr gedeckt!

    10

     5

         1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

     Lehrlinge je 100 Baufacharbeiter im Bauhauptgewerbe 2014                                       Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr
     nach Betriebsgrößenklassen                                                                     Anzahl (inkl. kfm.), jeweils am Jahresende
    15                                                                                              2005                                          11.020
                                                                                                    2006                                               11.997
                                                                       11,3
                      9,8                                  10,3                                     2007                                                  12.762
    10     9,5                                  9,3
                                 8,8
                                                                                                    2008                                            11.477
                                                                                    7,3
                                                                                                    2009                                           11.322
     5                                                                                              2010                                              11.946
                                                                                                    2011                                               12.195
                                                                                                    2012                                              11.984
                                                                                                    2013                                             11.728
                                           Betriebe mit ... Beschäftigten
         ingesamt   1 bis 19   20 bis 49      50 bis 99 100 bis 199 200 bis 499 500 u. mehr         2014                                             11.752

                                                                                              Quelle: Statistisches Bundesamt, Soka-Bau, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Entwicklung der ausländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe

Tendenz steigend
Die Arbeitskräftereserven auf dem deut-          Immer mehr Unternehmen scheinen die              Zahl der Beschäftigten mit ausländischem
schen Bauarbeitsmarkt sind weitgehend            Facharbeiterlücke durch Anwerbung von            Pass hin. Deren Anteil an den Belegschaf-
ausgeschöpft: Die Zahl der arbeitslosen          Fachkräften aus dem europäischen Ausland         ten des Bauhauptgewerbes ist daraufhin
Baufacharbeiter erreichte 2014 ein histori-      zu schließen. Gleichzeitig dürften einige        von 7,7 % (2008) auf 11,3 % (2014) ge-
sches Tief. Obwohl der Abgang von gewerb-        Selbständige aus anderen EU-Mitgliedstaa-        stiegen.
lichen Fachkräften in den Ruhestand auch         ten im Zuge der uneingeschränkten Arbeit-
nicht mehr durch gewerbliche Auszubilden-        nehmerfreizügigkeit ihre Selbständigkeit
de ausgeglichen werden kann, war es den          gegen eine sozialversicherungspflichtige Be-
Unternehmen in den vergangenen Jahren            schäftigung getauscht haben. Darauf deutet
möglich, ihre Beschäftigung auszubauen.          der seit 2011 anhaltend starke Anstieg der
                                                                                                                                    Grafik 23

      Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte                            Ausländische Beschäftigte
      im Bauhauptgewerbe                                                   Anteil an den gesamten sozialversicherungspflichtig
      Veränderung zum Vorjahr in %                                         Beschäftigten in %
      14                                                                  12
                                                                                                                                         11,3
                   Deutsche
      12                                                                                                                       10,2
                   Ausländer
                                                                          10
                                                                                                                      9,2
      10
                                                                                                            8,3
                                                                                         7,9      7,9
                                                                           8     7,7
       8

       6                                                                   6

       4
                                                                           4

       2

                                                                           2
       0

      -2                                                                   0
           2008    2009    2010    2011       2012   2013    2014               2008    2009     2010      2011      2012      2013      2014

                                                                                          Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Studenten im Bauingenieurwesen

Absolventenzahlen legen deutlich zu
Junge Menschen, die sich für ein Studium                 Die durchschnittliche Studiendauer an den       aber ohne Lehramt dargestellt. Daher sind
des Bauingenieurwesens interessieren,                    Fachhochschulen liegt bei 10, an den Uni-       Doppelzählungen enthalten, da die meisten
reagieren auf die baukonjunkturelle Ent-                 versitäten bei 12,5 Semestern. Daher folgt      Master vorher ein Bachelorstudium absol-
wicklung. Die Zahl der Studienanfänger ent-              die Entwicklung bei den Absolventen den         viert haben dürften. Es stehen somit nicht
wickelt sich daher parallel zur Bauproduk-               Erstsemestern mit einer Verzögerung von         alle Absolventen unmittelbar dem Arbeits-
tion. Der Rückgang nach 1995 spiegelt den                fünf bis sechs Jahren.                          markt zur Verfügung.
Beginn der Baukrise wider, die starke Zu-
nahme ab 2007 die besseren baukon-                       Die Absolventen (2013: 7.859) werden hier
junkturellen Perspektiven.                               mit Promotionen und Masterabschlüssen,
                                                                                                                                          Grafik 24

      Studenten im Bauingenieurwesen
                                                                                                      Studienanfänger *             Absolventen **
      14.000

      12.000

      10.000

       8.000

       6.000

       4.000

       2.000

           0
               1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

               *) Erstimmatrikulierte, ohne Lehramt
               **) Doppelzählungen enthalten, da inkl. Bachelor, Master, Promotion, ohne Lehramt   Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Auslandsgeschäft deutscher Baufirmen

Außereuropäische Märkte dominieren
Im neuen Jahrtausend konnte der Auftrags-    ternationales Geschäft der deutschen Mut-           gen der schwächeren Entwicklung in Aus-
eingang der Bauindustrie aus dem Ausland     terfirma zugerechnet wird, dies war auch in         tralien zurück.
bis 2012 im Trend auf 32,8 Mrd. Euro deut-   Australien der Fall.
lich gesteigert werden. Danach sorgte vor                                                        2014 entfielen nahezu 85 % des Auftrags-
allem die schwache Entwicklung in Austra-    Die internationale Bauleistung folgt der Ent-       eingangs auf Amerika, Asien und Australien.
lien für einen Rückgang auf 23,6 Mrd. Euro   wicklung des Auftragseingangs mit einer             Der in der ersten Hälfte der neunziger Jah-
im Jahr 2014. Veränderungen können auch      Verzögerung von etwa einem Jahr. Sie legte          re noch dominierende europäische Markt
auf An- und Verkäufe von ausländischen       bis 2013 deutlich um 150 % auf 31 Mrd.              kam dagegen nur noch auf einen Anteil von
Baufirmen zurückgeführt werden, deren in-    Euro zu, ging dann aber 2014 ebenfalls we-          13 %.
                                                                                                                                    Grafik 25

    Bauleistung deutscher Baufirmen                                  Auftragseingang deutscher Baufirmen aus
    im Ausland, in Mrd. EUR                                          dem Ausland, in Mrd. EUR

        Leistung                                                          Afrika                  Asien                       Europa
        Auftragseingang                                                   Amerika                 Australien

   35                                                                25

   30
                                                                     20
   25

                                                                     15
   20

   15
                                                                     10

   10
                                                                      5
    5

    0                                                                 0
     2000     2002    2004   2006     2008   2010    2012     2014     2000        2002   2004     2006         2008       2010       2012       2014

                                                                                                          Quelle: European International Contractors
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Europäischer Wohnungsbau

Absturz nach der Blase
Von 2001 bis 2006 legte die Zahl der fer-         Nach dem Platzen der Immobilienblase ging          Relativ stabil entwickelte sich die Woh-
tiggestellten Wohnungen in 19 west- und           die Zahl der Fertigstellungen von 2006 bis         nungsproduktion in der Ländergruppe mit
mitteleuropäischen Ländern um ein Viertel         2014 um die Hälfte auf nur noch 1,3 Mio.           Deutschland. Von 2001 bis 2006
auf 2,55 Mio. Einheiten zu. Diese Entwick-        Einheiten zurück. Wie beim Anstieg so war          (370.000 Wohnungen) war ein moderater
lung war vor allem den südeuropäischen            auch dieser Absturz vor allem auf die Ent-         Rückgang von 8 % zu verzeichnen, dieses
Ländern zu verdanken, wo die Einführung           wicklung in Dänemark, Irland, Italien, Portu-      Niveau wurde dann 2014 wieder erreicht.
des Euro zu einem deutlich sinkenden Zins-        gal und Spanien zurückzuführen. In diesen
niveau führte, wodurch Investitionen in den       Ländern ging die Zahl der Fertigstellungen
Wohnungsbau attraktiver wurden.                   um dramatische 85 % zurück.
                                                                                                                                  Grafik 26

      Fertiggestellte Wohnungen in neuen Wohngebäuden, in 1.000

      1.250

      1.000

       750

       500

       250

          0
              2001     2002         2003   2004    2005    2006     2007     2008     2009        2010     2011    2012    2013       2014

               DK, IE, IT, PT, ES          AU, DE, NO, SE, CH           BE, FN, FR, NL, UK               CZ, HU, PL, SK

                                                                                                                          Quelle: Euroconstruct
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Europäische Baukonjunktur

Deutlicher Rückgang seit 2007
Von 1995 bis 2007 legten die realen            Dieser war in den wirtschaftlichen Krisen-      Bauinvestitionen im größten europäischen
Bauinvestitionen in der EU-27 um ein Drit-     ländern Griechenland, Irland, Italien, Portu-   Baumarkt legten um 12 % zu. In den restli-
tel auf 1.586 Mrd. Euro zu. Bis 2013 war       gal und Spanien mit 45 % besonders aus-         chen EU-Mitgliedsländern ging die Bautätig-
dann durch das Platzen der Immobilienbla-      geprägt. Allein auf diese fünf Länder entfiel   keit von 2007 bis 2014 um 15 % zurück.
se in einigen Mitgliedsländern und die eu-     ein Anteil von zwei Dritteln am Rückgang        Dies war vor allem der schwachen Ent-
ropäische Schulden- und Wirtschaftskrise       der europäischen Bautätigkeit.                  wicklung in Frankreich, dem zweitgrößten
allerdings ein Rückgang von 21 % auf                                                           europäischen Baumarkt, geschuldet.
1.257 Mrd. Euro zu verzeichnen.                Deutschland übte von 2007 bis 2014 ei-
                                               nen stabilisierenden Einfluss aus. Die
                                                                                                                          Grafik 27

     Bauinvestitionen zu Preisen und Wechselkursen von 2010 in Mrd. EUR

      1.600

      1.400

      1.200

      1.000

       800

       600

       400

       200

         0
              1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

               EU-27            ES, GR, IE, IT, PT            Deutschland              Restliche Länder
                                                                                                                       Quelle: Eurostat
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Europäisches Baugewerbe

Kleine Firmen dominieren
Die europäische Bauwirtschaft wird von den    Besonders ausgeprägt waren die Markt-           In Deutschland lag 2012 der Marktanteil
kleineren Unternehmen mit bis zu 49 Be-       anteile der kleineren Baufirmen in Irland       der großen Baufirmen sowohl bei der Be-
schäftigten dominiert. Auf diese entfielen    und Italien, während diese Beschäftigten-       schäftigung als auch beim Umsatz relativ
2012 nahezu 74 % der Beschäftigten und        größenklasse in Großbritannien und Schwe-       deutlich unter dem EU-Durchschnitt.
gut 62 % des Branchenumsatzes. Die An-        den deutlich unterdurchschnittliche Anteile
teilswerte für den bauwirtschaftlichen Mit-   aufwies. Entsprechend war der Konzentra-
telstand (50 bis 249 Beschäftigte) bzw. für   tionsgrad, also der Marktanteil der großen
die großen Baufirmen (250 und mehr Be-        Baufirmen, in diesen beiden Ländern deut-
schäftigte) halten sich bei Beschäftigung     lich höher als im Durchschnitt der EU-28.
und Umsatz in etwa die Waage.
                                                                                                                           Grafik 28

                        Beschäftigtenanteil 2012                                          Umsatzanteil 2012
                        nach Größenklassen in %                                        nach Größenklassen in %
          100                                                            100

           90                                                             90

           80                                                             80

           70                                                             70

           60                                                             60

           50                                                             50

           40                                                             40

           30                                                             30

           20                                                             20

            10                                                            10

             0                                                             0
                   UK     SE   EU-28    DE     IE     IT                          UK     SE    EU-28      DE     IE       IT

                 Unternehmen mit        1 bis 49           50 bis 249          250 und mehr Beschäftigten        Quelle: Eurostat
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015

Baustatistische Datenbank ELVIRA

Die meisten der in dieser Broschüre verwendeten Zahlenreihen können der Baustatistischen Datenbank ELVIRA
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie entnommen werden.

ELVIRA
■ bedeutet elektronisches Verbandsinformations-, Recherche- und Analysesystem,
■ ist eine Online-Verbandsinformation zur Recherche baustatistischer Informationen,
■ dient der Erstellung von Konjunktur-, Struktur- und Marktanalysen sowie als Grundlage für Unternehmens-
    entscheidungen und
■ bietet einen schnellen Überblick über die Entwicklung der Baubranche durch eine individuelle Zusammenstellung
    der Daten.

Die Daten können über die ELVIRA auf der Homepage der Bauindustrie abgerufen werden. ELVIRA wurde 2015 neu
aufgesetzt und um einige Features erweitert. Neben einer neuen, moderneren und benutzerfreundlicheren Oberfläche
erhält der Interessierte in Zukunft – zusätzlich zu den Zeitreihen und statistischen Berichten – auch Konjunkturtexte,
fertige Präsentationen und Prognoseübersichten. Des Weiteren wurde die reine Zeitreihensuche um diverse Funktionen
(wie z. B. ein umfangreiches Berechnungstool) erweitert, welche die nachträgliche Bearbeitung der Daten sowie deren
Interpretation erheblich erleichtert. Zusätzlich wurde eine Suchfunktion implementiert, um die Nutzung auch für Statistik-
laien so einfach wie möglich zu gestalten.

Die Nutzung der Datenbank ist für bauindustrielle Landesverbände und deren Mitgliedsunternehmen kostenlos.
Nichtmitglieder können zwischen einem Abonnement, welches die Nutzung sämtlicher Inhalte beinhaltet, oder der
Einzelabrechnung von Zeitreihen wählen.

Ihre Ansprechpartnerin: Petra Kraus
Tel. 030 21286-242
E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de
Herausgegeben vom

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Geschäftsbereich Wirtschaft und Recht

Kurfürstenstraße 129 · 10785 Berlin
Postanschrift: 10898 Berlin
www.bauindustrie.de

Dr. Heiko Stiepelmann · heiko.stiepelmann@bauindustrie.de
Tel. 030 21286-140 · Fax 030 21286-189

                                                            Foto Titel © hansann/Fotolia
Petra Kraus · petra.kraus@bauindustrie.de
Tel. 030 21286-242 · Fax 030 21286-189
Heinrich Weitz · heinrich.weitz@bauindustrie.de
Tel. 030 21286-144 · Fax 030 21286-189

Mai 2015
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