Bauwirtschaft im Zahlenbild - Ausgabe 2015 - Hauptverband der Deutschen ...
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Jährliche Aktualisierung der Daten auf www.bauindustrie.de im Bereich „Zahlen und Fakten“ Bauwirtschaft im Zahlenbild Ausgabe 2015
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Inhalt Grafik 1 Bedeutung der Bauwirtschaft – Schlüsselbranche für Deutschland Grafik 2 Entwicklung der Bauinvestitionen – Über Wiedervereinigungsniveau Grafik 3 Struktur der Bauinvestitionen – Vom Wohnungsbau dominiert Grafik 4 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Sparten – Wohnungsbau treibt Baukonjunktur Grafik 5 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Regionen – Bayern weiterhin größter Markt Grafik 6 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Betriebsgrößenklassen – Kleinbetriebe leben vom Wohnungsbau Grafik 7 Genehmigungen im Wohnungsbau – Trendwende ab 2009 Grafik 8 Genehmigte Wohnungen in Ballungsgebieten – Deutlich über Bundesdurchschnitt Grafik 9 Fertigstellungen im Wohnungsbau nach Bundesländern – Der Süden liegt vorn Grafik 10 Genehmigungen im Nichtwohnungsbau – Das Verarbeitende Gewerbe investiert wieder Grafik 11 Investorenstruktur im Wirtschaftsbau – Logistik dominiert Grafik 12 Öffentliche Bautätigkeit – Gewinnt wieder leicht an Bedeutung Grafik 13 Öffentlich-Private Partnerschaften in Deutschland – Markt erholt sich leicht Grafik 14 Preisentwicklung im Baugewerbe – Moderater Anstieg ab 2006
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Grafik 15 Kostenstruktur im Bauhauptgewerbe – Nachunternehmerleistungen überwiegen Grafik 16 Löhne und Lohnzusatzkosten im Bauhauptgewerbe – Moderater Anstieg Grafik 17 Finanzkennzahlen und Insolvenzen im Bauhauptgewerbe – Auf gutem Kurs Grafik 18 Betriebsstruktur im Bauhauptgewerbe – Atomisierung der Branche gestoppt Grafik 19 Subunternehmertätigkeit im Bauhauptgewerbe – Im Hochbau besonders ausgeprägt Grafik 20 Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe – Nachfrage nach Bauingenieuren ungebrochen Grafik 21 Beschäftigungsstruktur im Bauhauptgewerbe – Facharbeiter dominieren Grafik 22 Ausbildung in der Bauwirtschaft – Bedarf an Facharbeitern nicht mehr gedeckt Grafik 23 Entwicklung der ausländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe – Tendenz steigend Grafik 24 Studenten im Bauingenieurwesen – Absolventenzahlen legen deutlich zu Grafik 25 Auslandsgeschäft deutscher Baufirmen – Außereuropäische Märkte dominieren Grafik 26 Europäischer Wohnungsbau – Absturz nach der Blase Grafik 27 Europäische Baukonjunktur – Deutlicher Rückgang seit 2007 Grafik 28 Europäisches Baugewerbe – Kleine Firmen dominieren Hinweis: Baustatistische Datenbank ELVIRA Die Grafiken sowie die dazugehörigen Tabellen finden Sie auch im Internet unter www.bauindustrie.de im Bereich „Zahlen/Fakten“. Während die Druckversion im zweijährigen Rhythmus erscheint, wird die elektronische Version im Internet jährlich aktualisiert.
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Bedeutung der Bauwirtschaft Schlüsselbranche für Deutschland 2014 trug das Baugewerbe 4,8 % zur ge- noch vor so wichtigen Industriebereichen Großbritannien oder Frankreich. Zusammen samtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung wie dem Fahrzeugbau, dem Maschinenbau mit der hohen Wettbewerbsfähigkeit der bei. Der Anteil des Bruttoinlandsproduktes, oder der Chemischen Industrie. Die Bau- Unternehmen hat dies dafür gesorgt, dass der für Bauinvestitionen verwendet wurde, wirtschaft bleibt eine Schlüsselbranche für Deutschland besser durch die Wirtschafts- war mit 10,1 % doppelt so hoch. Der Anteil Deutschland. und Finanzkrise der vergangenen Jahre ge- des Baugewerbes an der gesamten Be- kommen ist. schäftigung lag bei 5,7 %. Der Anteil der Industrie (Produzierendes Ge- werbe ohne Bau) an der gesamtwirtschaft- Damit liegt das Baugewerbe sowohl bei der lichen Bruttowertschöpfung lag 2014 mit Produktion als auch bei der Beschäftigung 25,9 % mehr als doppelt so hoch wie in Grafik 1 Anteile 2014 in % 1,5 0,8 Land- und Forst- 8,8 Ausrüstungs- 18,8 wirtschaft, Fischerei investitionen 25,9 10,1 Produzierendes Bauinvestitionen 5,7 Gewerbe 6,5 Außenbeitrag 4,8 Baugewerbe 19,3 Konsumausgaben 23,2 15,5 Handel, Gastgewerbe des Staates und Verkehr Private Konsum- Dienstleister ausgaben 53,0 55,3 50,8 Erwerbstätige Bruttowertschöpfung Bruttoinlandsprodukt Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Entwicklung der Bauinvestitionen Über Wiedervereinigungsniveau Zum Ende der 10-jährigen Baurezession im dem Niveau von 1991, aber immer noch minimal mehr als 1991, dem ersten Jahr Jahr 2005 wurde in Deutschland preisbe- um 13 % niedriger als 1994. Das BIP legte nach der Wiedervereinigung. Das im Ver- reinigt ein Viertel weniger in Bauten inves- hingegen im Trend deutlich zu und übertraf gleich zu früheren Veröffentlichungen insge- tiert als zum Höchststand Mitte der 90er 2014 den Wert von 1991 real um ein Drit- samt höhere Niveau ist auf die Einbezie- Jahre. Daran konnte auch die seitdem ge- tel. hung von Forschung und Entwicklung als stiegene Nachfrage nach „Betongold“ mit Investitionen im Zuge der Umstellung der Einsetzen der Finanzmarktkrise nur gering- Entsprechend entwickelten sich die Pro- Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu- fügig etwas ändern: 2014 lagen die Bauin- Kopf-Investitionen: Je Einwohner wurden rückzuführen. vestitionen preisbereinigt zwar leicht über 2014 3.250 Euro in Bauten investiert, nur Grafik 2 BIP und Bauinvestitionen Bauinvestitionen je Einwohner in konstanten Preisen, 1991 = 100 in konstanten Preisen, in 1.000 EUR 140 4 130 3 120 110 2 100 1 90 80 0 1991 1995 2000 2005 2010 2014 1991 1995 2000 2005 2010 2014 Bruttoinlandsprodukt Bauinvestitionen Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Struktur der Bauinvestitionen Vom Wohnungsbau dominiert Der Wohnungsbau ist seit Jahren die be- Deutsche Bahn und Deutsche Telekom so- Der Rest sind die in die Bauwerke einge- deutendste Bausparte, 2014 entfielen auf wie kommunale Ver- und Entsorger (Stadt- henden Leistungen des Verarbeitenden Ge- ihn mehr als 59 % aller Bauinvestitionen. werke), wenn sie als rechtlich eigenständige werbes, Dienstleistungen, Gebühren sowie Die Bedeutung des Öffentlichen Baus ist Unternehmen am Markt auftreten. Sonstige Bauleistungen, die auch Eigen- langfristig deutlich zurückgegangen, er leistungen privater Haushalte und Schwarz- machte nur noch 12 % der Bautätigkeit Das Bauhauptgewerbe war 2014 die größ- arbeit umfassen. aus. Der Anteil des Wirtschaftsbaus ist rela- te Produzentengruppe. Zusammen mit dem tiv konstant geblieben und lag bei nahezu Ausbaugewerbe entfielen auf das gesamte 29 %. Zu ihm zählen auch die Auftraggeber Baugewerbe 64,5 % der Bauinvestitionen. Grafik 3 Bauinvestitionen 2014: 293 Mrd. EUR Bausparten Produzentengruppen Wohnungsbau 59,4 % Bauhauptgewerbe 33,0 % Wirtschaftshochbau 22,3 % Ausbaugewerbe 31,5 % Wirtschaftstiefbau 6,2 % Verarbeitendes Gewerbe 7,5 % Öffentlicher Hochbau 4,3 % Dienstleister 13,9 % Öffentlicher Tiefbau 7,8 % Übrige Produzenten 14,1 % Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Sparten Wohnungsbau treibt Baukonjunktur Die Betriebe des Bauhauptgewerbes haben die Produktion im Bauhauptgewerbe zwar rung und dem Wunsch von Kapitalanlegern 2014 einen Umsatz von 99,4 Mrd. Euro er- immer noch um nominal 15 % unter dem nach einer wertbeständigen Investition wirtschaftet, 4,1 % mehr als 2013. Aller- Höchstwert von 1995, aber wieder um profitiert hat. Auch der Wirtschaftsbau pro- dings war die Baukonjunktur nur in der ers- 34 % über dem Tiefststand von 2005. fitierte von der unerwartet guten gesamt- ten Hälfte des Jahres dynamisch, in der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutsch- zweiten fehlte es an Schwung: Während Zu diesem Ergebnis hat überwiegend der land. Der Öffentliche Bau legte zwar auch der Umsatz im 1. Halbjahr – auch witte- Wohnungsbau beigetragen, der von den zu, der Verband hatte zu Jahresbeginn aber rungsbedingt – um 12 % zulegte, sank er im niedrigen Hypothekenzinsen, der guten Ar- mit einem stärkeren Plus gerechnet. 2. Halbjahr um 1 %. Im Gesamtjahr lag beitsmarktlage, der steigenden Zuwande- Grafik 4 Entwicklung des baugewerblichen Umsatzes gegenüber dem Vorjahr in % 20 Bauhauptgewerbe insgesamt Wohnungsbau 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau 15 10 5 0 -5 -10 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Regionen Bayern weiterhin größter Markt 2014 erwirtschafteten die Betriebe des umsatz zwischenzeitlich nicht wesentlich dings war die Produktivität regional sehr Bauhauptgewerbes einen baugewerblichen verändert. unterschiedlich: Zwar verzeichneten die Umsatz von 99,4 Mrd. Euro. Davon wurde Baubetriebe in Hamburg seit 2005 eine ein Fünftel von Betrieben mit Sitz in Bayern Die Höhe der Umsätze sagt aber noch unterdurchschnittliche Produktivitätssteige- erbracht. Dies entsprach in etwa der Leis- nichts über die Produktivität der Bauun- rung, dafür nahmen sie aber – seit 1991 tung aller Betriebe in Ostdeutschland. Ob- ternehmen aus: Der Umsatz je Beschäftig- unangefochten – den Spitzenplatz ein und wohl der Gesamtumsatz 2014 um 34 % ten lag im deutschlandweiten Durchschnitt lagen 2014 mit 199.000 Euro je Beschäf- über dem Wert von 2005 lag, haben sich 2014 bei 131.000 Euro und damit um tigten um 83 % über dem Rangletzten die Anteile der Bundesländer am Gesamt- 27 % über dem Niveau von 2005. Aller- Sachsen. Grafik 5 Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2014 in Mrd. EUR 20 Baden-Württemberg 15 Meckl.-Vorpomm. Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Schlesw.-Holst. Niedersachsen Brandenburg 10 Thüringen Hamburg Saarland Sachsen Bremen Hessen Bayern 5 Berlin NRW 0 Baugewerblicher Umsatz je Beschäftigten im Bauhauptgewerbe 2014 in 1.000 EUR 200 160 120 Baden-Württemberg Meckl.-Vorpomm. Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Schlesw.-Holst. Niedersachsen 80 Brandenburg Thüringen Hamburg Saarland Sachsen Bremen Hessen 40 Bayern Berlin NRW 0 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Umsätze im Bauhauptgewerbe nach Betriebsgrößenklassen Kleinbetriebe leben vom Wohnungsbau Für die kleineren Betriebe des Bauhauptge- Mit wachsender Betriebsgrößenklasse geht als der Hälfte. Der Öffentliche Bau hingegen werbes mit bis zu 19 Beschäftigten ist der die Bedeutung des Wohnungsbaus dras- ist die dominierende Sparte der größeren Wohnungsbau die dominierende Bauspar- tisch zurück, bei den größeren Betrieben Mittelständler mit 100 bis 199 Beschäftig- te. Auf ihn entfallen etwa zwei Drittel von des Bauhauptgewerbes mit 200 und mehr ten. Produktion und Umsatz. Da diese Betriebe Beschäftigten machte er im Juni 2014 nur zur Auftragseingangsstatistik im Bauhaupt- ein Zehntel des Umsatzes aus. gewerbe nicht meldepflichtig sind, ist der Wohnungsbau in der Statistik deutlich un- In dieser Kategorie überwiegt der Wirt- terrepräsentiert. schaftsbau mit einem Anteilswert von mehr Grafik 6 Anteil der Bausparten am Gesamtumsatz nach Betriebsgrößenklassen in % 100 11,1 90 16,5 26,9 80 37,2 38,4 19,4 44,7 70 23,5 60 36,0 50 40 43,1 69,5 51,6 43,9 30 60,0 20 37,1 10 19,7 11,4 10,0 0 1–9 10 – 19 20 – 49 50 – 99 100 – 199 200 > Öffentlicher Bau Wirtschaftsbau Wohnungsbau Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Genehmigungen im Wohnungsbau Trendwende ab 2009 2014 wurden in Deutschland 284.851 nehmigten Miet- und Eigentumswohnungen Historisch niedrige Hypothekenzinsen, ein Wohnungen zum Bau genehmigt. Der erreichte 2014 ein Drittel des Niveaus von stabiler Arbeitsmarkt, wachsende verfügba- Schwerpunkt lag mit 86 % in neuen Wohn- 1994. re Einkommen der privaten Haushalte, der gebäuden. 12 % der Wohnungen entfielen Zuzug nach Deutschland und hier in die auf genehmigungspflichtige Umbaumaß- 2014 wurden 63 % mehr Wohnungen zum Ballungsgebiete, steigende Mieten und das nahmen im Bestand, 2 % auf Wohnungen Bau genehmigt als zum Tiefpunkt der Ent- Interesse der Investoren an wertbeständi- in neuen Nichtwohngebäuden. Im langfris- wicklung im Jahr 2008. Besonders deutlich gen Anlagen waren Treiber der Entwicklung. tigen Vergleich sind die Genehmigungs- war das Wachstum bei Wohnungen in zahlen im Eigenheimbau konstanter als im Mehrfamilienhäusern, wo sich die Geneh- Geschosswohnungsbau. Die Zahl der ge- migungszahlen mehr als verdoppelten. Grafik 7 Genehmigte Wohnungen 1991 – 2014 in 1.000 700 600 500 400 300 200 100 0 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Gesamt Mehrfamilienhäuser Ein- und Zweifamilienhäuser Sonstige Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Genehmigte Wohnungen in Ballungsgebieten Deutlich über Bundesdurchschnitt Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2008 ist die gebiet mit 6,4. Vor allem Frankfurt/Main zum Dezember 2014 auf 2,2 % zurück- Zahl der genehmigten Wohnungen in Mehr- und München wiesen mit nahezu 30 Woh- gegangen. Im gleichen Zeitraum ging die familienhäusern bis 2014 um 118 % ge- nungen eine hohe Bauintensität auf. Umlaufsrendite festverzinslicher Wertpapie- stiegen. Besonders ausgeprägt war diese re des Bundes von 4,6 % auf 0,6 % zurück. Entwicklung in den sieben einwohnerstärks- Eine der Triebfedern der positiven Entwick- Während also die Wohnungsbaufinanzie- ten Städten. Je 1.000 Einwohner wurden lung im Wohnungsbau sind die deutlich rung immer günstiger wurde, verloren si- von 2008 bis 2014 in diesen Städten 16,4 rückläufigen Zinsen. Seit der Jahresmitte chere alternative Kapitalanlagen deutlich an Wohnungen genehmigt, dies war zweiein- 2008 sind die Zinsen für Hypothekarkredite Attraktivität. halb mal so viel wie im restlichen Bundes- (Mittelwert aller Laufzeiten) von 5,5 % bis Grafik 8 Genehmigte Wohnungen in Zinsniveau Mehrfamilienhäusern 2008 – 2014 Durchschnitt aller Laufzeiten in % je 1.000 Einwohner 30 29,5 6 27,9 Umlaufsrendite Hypothekenzinsen 25 5 20 4 18,5 15 14,0 3 13,2 12,9 11,4 10 2 6,4 5 1 0 0 t t f kfur ünchen amburg Köln tuttgar sseldor n e Berli DE ohn e 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Fran M H S Dü ädt 7 St Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: Deutsche Bundesbank
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Fertigstellungen im Wohnungsbau nach Bundesländern Der Süden liegt vorn Von 2009 bis 2013 stieg die Zahl der fer- unterschiedlich. In Bayern und Baden-Würt- Die Bundesländer Brandenburg, Nieder- tiggestellten Wohnungen um gut ein Drittel temberg wurden im Betrachtungszeitraum sachsen und Schleswig-Holstein profitierten auf 215.000. Treiber der Entwicklung war 3,1 bzw. 2,7 Wohnungen jährlich je 1.000 von den boomenden Ballungsräumen Berlin der Mehrfamilienhausbau, hier lag das Einwohner fertiggestellt. Diese beiden Bun- und Hamburg. Viele Wohnungssuchende Wachstum der Fertigstellungen sogar bei desländer verzeichneten zugleich den höchs- weichen dort auf das Umland aus. mehr als der Hälfte. Der Versorgungsindika- ten Bevölkerungszuwachs. Die mit Abstand tor – die Zahl der Fertigstellungen je 1.000 niedrigsten Fertigstellungszahlen gab es in Einwohner – stieg von 2,1 auf 2,8. In den Sachsen und Sachsen-Anhalt mit lediglich Bundesländern war die Entwicklung äußerst 1,2 bzw. 1,1 Wohnungen. Grafik 9 Fertiggestellte Wohnungen im Jahresdurchschnitt 2009 – 2013 je 1.000 Einwohner 2,7 2,7 2,3 2,0 2,2 1,4 2,7 1,1 2,0 1,2 1,4 2,0 2,4 unter 2,0 2,0 bis unter 2,5 1,4 2,5 und mehr 3,1 2,7 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Genehmigungen im Nichtwohnungsbau Das Verarbeitende Gewerbe investiert wieder 2014 wurden neue Nichtwohngebäude für des Verarbeitenden Gewerbes scheinen zu konzentrieren: Die Genehmigungen von 24 Mrd. Euro (veranschlagte Baukosten) wieder in neue Produktionsanlagen zu in- Umbauten sind um 7,2 % gestiegen. Auf- genehmigt, 4,4 % weniger als ein Jahr vestieren. grund eines Rückgangs bei den Neubauge- zuvor. Das war der erste Rückgang seit nehmigungen um 7,3 % steht der Bereich 2010 – trotz einer guten gesamtwirtschaft- An erster Stelle mit einem Anteil von „Büro- und Verwaltungsgebäude“ wieder lichen Entwicklung. Entgegen des Trends 23,8 % steht aber weiterhin das Segment auf Platz drei. Der sich abschwächende entwickelte sich das Segment Fabrik- und „Handels- und Lagergebäude“, trotz eines Beschäftigungsaufbau spiegelt sich in den Werkstattgebäude mit einem Genehmi- Rückgangs der Neubaugenehmigungen von Genehmigungszahlen wider. gungsplus von 18,1 % positiv und landete 1,3 %. Der prosperierende Versandhandel damit wieder auf Platz 2. Die Unternehmen scheint sich zunehmend auf den Bestand Grafik 10 Neubaugenehmigungen nach veranschlagten Baukosten 2014, Anteile in % Handels- und Lagergebäude 23,8 Fabrik- und Werkstattgebäude 18,9 Büro- und Verwaltungsgebäude 18,2 Sonstige Nichtwohngebäude 16,1 Anstaltsgebäude 7,1 Landwirtschaftliche Betriebsgebäude 5,9 Sonstige Betriebsgebäude 5,7 Hotels und Gaststätten 4,3 Neubaugenehmigungen nach veranschlagten Baukosten, Anteile in % 35 Büro- und 30 Verwaltungsgebäude 25 Handels- und Lagergebäude 20 Fabrik- und 15 Werkstattgebäude 10 Sonstige 5 Nichtwohngebäude 0 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Investorenstruktur im Wirtschaftsbau Logistik dominiert Die Bauinvestitionen der Unternehmen Die Investitionen setzen sich aus unter- samtrechnung zurückzuführen. Den höchs- (ohne Grundstücks- und Wohnungswesen) schiedlich hohen Anteilen für Ausrüstungen ten Bauanteil haben die Erbringer von betrugen 2013 nominal 53 Mrd. Euro. Ihr und Bauten zusammen. Im Durchschnitt lag „Wasserversorgungs- und Entsorgungsleis- Anteil an den gesamten Bauinvestitionen der Bauanteil 2013 bei 22 % und damit tungen“ mit 69 %, den geringsten das Ver- lag bei 19 %. Anfang der 90er Jahre betrug deutlich unter dem Wert Mitte der 90er arbeitende Gewerbe mit einem Anteil von er noch 30 % und ist seitdem kontinuierlich Jahre von 35 %. Der im Vergleich zu frühe- 5,3 %. gesunken. Die bedeutendste Branche im ren Veröffentlichungen niedrigere Anteil ist Wirtschaftsbau war 2013 der Wirtschafts- auf die Einbeziehung von Forschung und zweig „Verkehr und Lagerei“ mit einem An- Entwicklung als Investitionen im Zuge der teil von 23 %. Umstellung der Volkswirtschaftlichen Ge- Grafik 11 Anteil der Bauten und Ausrüstungen an den Struktur der Investoren im Wirtschaftsbau 2013, gesamten Bruttoanlageinvestitionen 2013 in % Bauinvestitionen in Mrd. EUR Bauten Durchschnitt Ausrüstungen Wasserversorgung, Baugewerbe 0,65 Entsorgung u. Ä. Information und Kommunikation 1,25 Kunst, Unterhaltung und Erholung Gastgewerbe 1,62 Finanz- und Versiche- Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 2,43 rungsdienstleistungen Energieversorgung 5,01 Verkehr und Lagerei Finanz- u. Versicherungsdienstl. 5,04 Kunst, Unterhaltung und Erholung 5,39 Energieversorgung Wasserversorgung, Entsorgung u. Ä. 6,38 Gastgewerbe Handel; Instandhaltung u. Rep. v. Kfz 6,48 Handel; Instandhaltung Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau 6,55 und Reparatur von Kfz darunter*: Fahrzeugbau 1,57 Land- und Forst- Maschinenbau 0,99 wirtschaft, Fischerei Metallerzg. u. -bearb. 0,76 Baugewerbe Herst. v. Nahrungsmitteln 0,71 Verarbeitendes Gewerbe Herst. v. Gummi-, Kunstst.-, Glasw. u. Ä. 0,49 und Bergbau Information und Herst. v. chemischen Erzeugn. 0,41 Kommunikation Verkehr und Lagerei 12,20 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Öffentliche Bautätigkeit Gewinnt wieder leicht an Bedeutung Die Investitionen des Staates in Bauten be- Anstieg verzeichneten aber die Länder mit fung der Bauausgaben von 1992 bis 2005 trugen 2014 nominal 36 Mrd. Euro. Das einem Plus von 15,1 % auf 8 Mrd. Euro. hat den Anteil aber halbiert. Auch die Kon- waren zwar 5,4 % mehr als ein Jahr zuvor, Obwohl sie damit ihren höchsten gesamt- junkturprogramme konnten dies nicht aus- im Vergleich zu 1992 hat die Öffentliche deutschen Wert erreicht haben, machten gleichen. 2014 entfielen nur noch 55 % der Hand aber immer noch 3,5 % weniger in die Bauausgaben nur 2,3 % ihrer Gesamt- gesamten Bauausgaben der Gebietskörper- Bauten investiert; preisbereinigt lag der ausgaben aus, beim Bund waren es sogar schaften auf die Gemeinden (1992: 70 %). Rückgang sogar bei knapp 30 %. nur 2,1 %. 2014 haben sämtliche Gebietskörperschaf- Zwar lag der Anteil bei den Gemeinden mit ten ihre Bauausgaben erhöht, den stärksten 8,6 % höher, die zwischenzeitliche Schrump- Grafik 12 Bauinvestitionen des Staates Bauausgaben nach Anteil der Bauausgaben an in Mrd. EUR, preisbereinigt Gebietskörperschaften den Gesamtausgaben in Mrd. EUR, in jeweiligen Preisen Bauausgabenquote, Anteil in % 50 28 18 45 16 24 40 14 35 20 12 30 16 10 25 12 8 20 6 15 8 4 10 4 5 2 0 0 0 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 Bund Gemeinden Bund Gemeinden Länder Länder Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Öffentlich-Private Partnerschaften in Deutschland Markt erholt sich leicht Der Markt für Öffentlich-Private Partner- tionsvolumen von bis zu 30 Mio. Euro. Für dienst) betrug 2014 lediglich 2,8 %. Mit der schaften (ÖPP) in Deutschland hat wieder den Mittelstand sind diese kleineren Pro- Umsetzung der geplanten 11 Verkehrspro- etwas angezogen. 2014 wurden 11 ÖPP- jektgrößen vorteilhaft, mehr als die Hälfte jekte der „neuen“ ÖPP-Generation steigt die Hochbauprojekte sowie ein ÖPP-Verkehrs- der ÖPP-Hochbauprojekte wurde vom bau- jährliche Belastung bis 2025 auf etwa 8 %. projekt mit einem Investitionsvolumen von industriellen Mittelstand realisiert. Dieser ist Das Gros der Fernstraßeninvestitionen wird 720 Mio. Euro bzw. 325 Mio. Euro verge- zudem an den ÖPP-Verkehrsprojekten auf auch zukünftig konventionell realisiert. ben. allen Auftragnehmerebenen beteiligt. Der ÖPP-Hochbaumarkt ist relativ kleinteilig. Die jährliche Haushaltsbelastung durch ÖPP Über 75 % der Projekte haben ein Investi- im Bundesfernstraßenbau (inkl. Betriebs- Grafik 13 Investitionsvolumen in Mio. EUR Bundesfernstraßen: Haushaltsbelastung durch ÖPP überschaubar, in Mio. EUR 1.600 12.000 100 Hochbau Investitionen und Betriebsdienst gesamt Verkehr 90 1.400 ÖPP-Anteil in % 10.000 (rechte Achse) 80 1.200 70 8.000 1.000 60 800 6.000 50 40 600 4.000 30 400 20 2.000 200 10 0 0 0 02/03 2005 2007 2009 2011 2013 2014 2016 2018 2020 2022 2024 Quelle: BMF, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Preisentwicklung im Baugewerbe Moderater Anstieg ab 2006 Die Preise für Leistungen des Bauhauptge- getischen Sanierungsmaßnahmen im Ge- Die Zunahme der Baupreise ist auch auf werbes, das sich auf den Rohbau und den bäudebestand profitiert. starke Preissteigerungen bei Baumateria- Tiefbau konzentriert, sind während der Bau- lien und Energie zurückzuführen. Von 1995 rezession konstant zurückgegangen. Erst ab Von 1995 bis 2014 stiegen die Preise für bis 2014 stieg der Erzeugerpreisindex für 2006 gelang es wieder, Preiserhöhungen Leistungen des Bauhauptgewerbes nur um Energie um 70 %, für Betonstahl in Stäben am Markt durchzusetzen. Das Ausbauge- 19 %, das Ausbaugewerbe konnte dagegen um 87 % und für Bitumen aus Erdöl sogar werbe konzentriert sich auf Sanierungs-, eine Preissteigerung von 35 % am Markt um 410 %. Installations- und Fertigstellungsleistungen. durchsetzen. In etwas geringerem Ausmaß Es hat vor allem von den steigenden ener- legten die Verbraucherpreise zu. Grafik 14 Baupreisindizes, 1995 = 100 Erzeugerpreisindizes, 1995 = 100 140 600 500 130 400 120 300 110 200 100 100 90 0 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Verbraucherpreise Bitumen aus Erdöl Leistungen Ausbaugewerbe Betonstahl in Stäben Leistungen Bauhauptgewerbe Energie Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Kostenstruktur im Bauhauptgewerbe Nachunternehmerleistungen überwiegen Der Anteil der Personalkosten der Unter- brauchs stieg, während bei den übrigen als in der gesamten Branche. Bei den klei- nehmen des Bauhauptgewerbes mit 20 Kosten im Zeitablauf wenig Veränderung zu neren Bauunternehmen mit 20 bis 49 Be- und mehr Beschäftigten am Bruttoproduk- erkennen war. schäftigten ist das Bild umgekehrt. Ein nied- tionswert ist seit 1995 deutlich zurückge- riger Anteil an Nachunternehmerleistungen gangen und lag 2012 bei nahezu 27 %. Da- Bei den großen Bauunternehmen mit 500 korrespondiert mit deutlich höheren Werten gegen legte der Anteil der mittlerweile und mehr Beschäftigten, die deutlich stär- für Personalkosten und Materialverbrauch. überwiegenden Nachunternehmerleistun- ker auf Nachunternehmerleistungen setzen, gen zu und erreichte im gleichen Jahr fast fällt der eigene Anteil bei den Personalkosten 30 %. Auch der Anteil des Materialver- bzw. beim Materialverbrauch geringer aus Grafik 15 Anteil der Kostenarten am Bruttoproduktionswert 2012 in % Unternehmen mit 20 – 49 Beschäftigten Bauhauptgewerbe insgesamt Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten 37,2 30,5 31,3 29,6 26,9 26,8 24,0 24,2 19,0 14,2 12,9 13,4 Personalkosten Nachunternehmer- Materialverbrauch Übrige Kosten leistungen Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Löhne und Lohnzusatzkosten im Bauhauptgewerbe Moderater Anstieg der Lohnkosten Am 1. Januar 2015 lag der Bundesecklohn lag der Anstieg im Jahresdurchschnitt im addieren sich 2015 in Westdeutschland auf der Arbeiter im westdeutschen Bauhaupt- Westen bei 2,5 %, im Osten bei 3,7 %. 85 % des Grundlohns, in Ostdeutschland gewerbe bei 17,16 Euro. Unter Berücksich- auf 76 %. Gegenüber früheren Höchststän- tigung des Bauzuschlages von 5,9 %, der Allerdings müssen dazu noch die kalkulato- den ist es gelungen, die Lohnzusatzkosten für die besondere Belastung auf den Bau- rischen Lohnzusatzkosten addiert werden. deutlich zu senken. stellen gewährt wird, erreichte der Gesamt- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitge- tarifstundenlohn 18,17 Euro. Für die ost- berbeiträge zur Sozialversicherung, bezahlte deutschen Bauarbeiter betrug er zum Feiertage, Weihnachtsgeld, Urlaubsvergü- gleichen Zeitpunkt 16,67 Euro. Seit 1991 tung, Winterbeschäftigungs-Umlage, etc. Grafik 16 Gesamttarifstundenlohn (Lohngruppe 4), jeweils am 1. Januar, in EUR Westdeutschland Ostdeutschland 20 15 10 5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Tarifverträge in der jeweiligen Fassung Lohnzusatzkosten in Relation zum Grundlohn 1970 58 % 1980 88 % Westdeutschland 1990 99 % Ostdeutschland 1991 74 % 1995 84 % 110 % 2000 86 % 97 % 2005 81 % 89 % 2010 73 % 83 % 2015 76 % 85 % Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Finanzkennzahlen und Insolvenzen im Bauhauptgewerbe Auf gutem Kurs In den Jahren 2001 bis 2013 konnten die Die Eigenkapitalquote im Bauhauptgewer- Bauhauptgewerbe. Seit dem Höhepunkt im Unternehmen des Bauhauptgewerbes ihre be hat sich im Betrachtungszeitraum von Jahr 2001 (4.909) gingen diese bis 2014 Umsatzrendite vor Steuern im Trend deut- 3,3 % auf 14,9 % sogar mehr als vervier- um zwei Drittel auf nur noch 1.648 zurück. lich steigern; von 2,5 % auf 6,2 %. Je grö- facht. Hierbei gilt allerdings: je größer das ßer das Bauunternehmen, desto geringer Bauunternehmen, desto höher die Eigen- ist aber die Vorsteuerrendite, da bei den kapitalquote. kleineren Firmen der Unternehmerlohn ent- halten ist. Bei den Unternehmen mit einem Die positive finanzwirtschaftliche und bau- Jahresumsatz von mehr als 50 Mio. Euro konjunkturelle Entwicklung führte zu einem lag die Rendite 2013 nur bei 1,6 %. deutlichen Rückgang der Insolvenzen im Grafik 17 Insolvenzen Finanzkennzahlen Anzahl Medianwerte, in Prozent 5.000 15 4.000 12 3.000 9 2.000 6 1.000 3 Eigenkapitalquote Vorsteuerrendite 0 0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Betriebsstruktur im Bauhauptgewerbe Atomisierung der Branche gestoppt Im Juni 2014 gab es im deutschen Bau- halbiert, der Anteil am Umsatz ist um etwa sondern auch im eher bauindustriellen Wirt- hauptgewerbe etwa 74.000 Betriebe mit ein Drittel zurückgegangen. schafts- und Öffentlichen Bau. 768.000 Beschäftigten. Die großen Betrie- be mit 200 und mehr Beschäftigten mach- Auch der Mittelstand musste einen Anteils- Die „Atomisierung“ der Betriebsstruktur ten zwar nur 0,3 % der Betriebe aus, verlust hinnehmen. Lediglich die kleineren zeigt sich auch in der durchschnittlichen beschäftigten aber jeden zehnten Erwerbs- Betriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten konn- Zahl der Beschäftigten je Betrieb: Diese tätigen und erwirtschafteten 15 % des Um- ten ihre Anteilswerte deutlich steigern. Sie ging von 1995 bis 2008 von 19,4 auf 9,6 satzes. Seit 1995 hat sich der Erwerbs- haben ihren Umsatzanteil nicht nur in ihrer zurück, um seitdem langsam wieder anzu- tätigenanteil dieser Größenklasse nahezu Domäne, dem Wohnungsbau, ausgebaut, steigen (2014: 10,4). Grafik 18 Werte nach Beschäftigtengrößenklassen, Anteile in % Betriebe Beschäftigte Umsatz insgesamt Betriebe mit 0,9 0,3 2,8 18,1 9,8 15,0 200 und mehr 6,9 21,1 14,7 7,4 23,3 29,8 50 bis 199 31,7 34,3 21,3 20 bis 49 89,5 21,5 77,5 22,9 21,2 1 bis 19 45,6 27,3 33,7 23,4 Beschäftigten 1995 2014 1995 2014 1995 2014 Baugewerblicher Umsatz nach Beschäftigtengrößenklassen, Anteile in % Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau 9,8 4,2 13,1 28,0 21,7 26,6 20,3 22,9 22,2 36,3 42,8 26,6 37,0 45,7 60,5 21,7 18,6 20,4 40,7 17,5 16,4 20,3 10,2 16,5 1995 2014 1995 2014 1995 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Subunternehmertätigkeit im Bauhauptgewerbe Im Hochbau besonders ausgeprägt Mit zunehmender Größe erbringen die Bau- 1991 auf 50 % im Jahr 2007 gestiegen. Der Anteil der Nachunternehmerleistung unternehmen einen immer geringeren Teil Von 2008 bis 2010 konnte aber ein konti- fällt – je nach Grad der Spezialisierung und der Bauproduktion selbst; sie treten dage- nuierlicher Rückgang bis auf 36 % beo- Branchenstruktur – in den Wirtschaftszwei- gen verstärkt als Generalunternehmer auf, bachtet werden. Die Bauunternehmen ha- gen unterschiedlich hoch aus: Die Neigung die einen großen Teil der Bauleistung als ben wieder vermehrt Bauleistungen selber zur Vergabe war 2012 im Hochbau mit Nachunternehmerleistung weitervergeben. erbracht. 2011 ist der Anteil allerdings wie- 39 % am stärksten und im Bahnbau mit So ist der Anteil der Subunternehmerleis- der auf 38 % gestiegen. Ob es sich bei dem 16 % am niedrigsten ausgeprägt. Im Bran- tung am Bruttoproduktionswert bei Unter- leichten Rückgang 2012 auf 37 % um eine chendurchschnitt lag der Anteil bei knapp nehmen mit 500 und mehr Beschäftigten – nachhaltige Trendwende handelt, ist schwer 30 %. mit kleineren Schwankungen – von 30 % vorherzusagen. Grafik 19 Anteil der Kosten am Bruttoproduktionswert in % nach Betriebsgrößenklassen für Nachunternehmerleistungen für Personalkosten nach Wirtschaftszweigen des Bauhauptgewerbes 2012 55 55 Bau von 16 50 50 Bahnverkehrs- 37 45 45 strecken 40 40 22 Straßenbau 35 35 27 30 30 Kabelnetz- 23 25 25 leitungs- tiefbau 33 20 20 15 15 Brücken- und 31 Tunnelbau 24 10 10 5 5 Bau von 39 0 0 Gebäuden 91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 11 91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 11 (Hochbau) 24 20 bis 49 Beschäftigte 500 und mehr Beschäftigte Kosten für Lohnarbeiten alle Unternehmen (mit 20 und mehr Beschäftigten) Personalkosten Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe Nachfrage nach Bauingenieuren ungebrochen Vom Höchststand 1995 bis zum Tiefststand ließen die Bauunternehmen ihre Beleg- ausreichenden Maß über die Ausbildung 2009 hatte sich die Zahl Beschäftigter im schaften sogar wieder aufstocken: Die Zahl gedeckt werden konnte, fanden viele Ar- deutschen Bauhauptgewerbe halbiert. Ent- der Beschäftigten nahm von 2009 bis beitslose wieder eine Beschäftigung: Von sprechend rückläufig war der Anteil an den 2014 um mehr als 52.000 auf 757.000 2009 bis 2014 ist die Zahl der arbeitslo- gesamten Erwerbstätigen: Dieser ging im zu. sen Bauingenieure um 35 % und die der gleichen Zeitraum von 4,1 % auf 1,9 % arbeitslosen Baufacharbeiter um 37 % zu- zurück. Der baukonjunkturelle Aufschwung Insbesondere die Nachfrage nach Bauinge- rückgegangen. seit 2006 hat den Abwärtstrend aber ge- nieuren war ungebrochen: Die Zahl der of- stoppt. Die gestiegene Bauproduktion und fenen Stellen legte von 2009 bis 2014 um die Furcht vor einem Fachkräftemangel 70 % zu. Da der Fachkräftebedarf nicht im Grafik 20 Beschäftigte im Baufacharbeiter Bauingenieure – Bauhauptgewerbe im Bauhauptgewerbe – Arbeitslose und in 1.000, Anteil an den Arbeitslose und offene Stellen gesamten Beschäftigten in % offene Stellen Anzahl in 1.000 Anzahl in 1.000 1.600 5 80 12 5 2 Beschäftigte 11 (linke Achse) 1,8 1.400 70 Anteil 10 4 4 1,6 (rechte Achse) 1.200 60 9 1,4 8 1.000 50 3 7 3 1,2 800 40 6 1,0 2 5 2 0,8 600 30 4 0,6 400 20 Arbeitslose 3 Arbeitslose 1 (linke Achse) 1 (linke Achse) 0,4 2 200 10 offene Stellen offene Stellen (rechte Achse) 1 (rechte Achse) 0,2 0 0 0 0 0 0 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2008 2010 2012 2014 2008 2010 2012 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Beschäftigungsstruktur im Bauhauptgewerbe Facharbeiter dominieren In den Betrieben des deutschen Bauhaupt- Auf die Baustellenführung (Poliere, Schacht- zubildenden) erreichte 19,5 %, nachdem er gewerbes waren im Juni 2014 insgesamt meister, Werkpoliere) entfiel ein Anteil von 1995 noch bei 16 % gelegen hatte. Nach 768.190 Personen tätig. Gegenüber dem 9,5 %, auf Fachwerker und Werker 16,5 % der starken Gründungswelle Mitte des ver- Tiefststand im Juni 2008 (715.048) wurde und auf gewerbliche Lehrlinge 4,4 %. Auf gangenen Jahrzehnts ist der Anteil der Fir- die Beschäftigung um 7,4 % ausgeweitet. den Baustellen waren somit nahezu drei meninhaber bis 2014 wieder auf 7,0 % Das Rückgrat der Branche bildeten 2014 Viertel aller Mitarbeiter in der Branche tätig. zurückgegangen. weiterhin die Facharbeiter (Maurer, Beton- bauer, Zimmerer) mit einem Anteil von Der Anteil der Angestellten (einschließlich 43,1 %. der technischen und kaufmännischen Aus- Grafik 21 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe jeweils im Juni 53.897 1995 2005 2014 Inhaber 56.955 53.648 228.382 Angestellte 146.435 150.055 137.279 Baustellen- 63.537 führung 73.302 675.918 Facharbeiter 316.661 330.847 258.244 Fachwerker und Werker 115.265 126.635 79.726 Gewerbliche Lehrlinge 34.904 33.703 Quelle: Statistisches Bundesamt
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Ausbildung in der Bauwirtschaft Bedarf an Facharbeitern nicht mehr gedeckt Die Bauwirtschaft hatte im Zuge der Baure- Die Zahl der Neuverträge für gewerbliche tischen Wert von 10, bei dem der Bedarf an zession an Attraktivität für Auszubildende Auszubildende ist zwar um 0,8 % auf Facharbeitern nicht mehr gedeckt werden verloren, deren Zahl lag Ende 2014 bei 10.600 gestiegen. Gleichzeitig sind 2014 kann. Die Lehrlingsquote fiel innerhalb der 36.500 und damit um 64 % unter dem Ni- fast 16.000 Arbeiter in den Ruhestand ge- Betriebsgrößenklassen unterschiedlich aus: veau von 1995. Der leichte Anstieg der Zahl gangen. Es sind somit deutlich mehr Mitar- Lediglich die Betriebe mit 100 bis 499 Be- der Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr 2014 beiter ausgeschieden, als neu hinzugekom- schäftigten wiesen einen überdurchschnitt- um 0,2 % konnte den negativen Trend nicht men sind. lichen Wert auf. stoppen: Die Zahl der Neuverträge lag Ende 2014 nur noch bei 11.752. 2014 lag das Verhältnis von Auszubilden- den zu Facharbeitern mit 9,5 unter dem kri- Grafik 22 Lehrlinge je 100 Baufacharbeiter im Bauhauptgewerbe Kritischer Wert: Darunter ist der Bedarf 15 an Facharbeitern nicht mehr gedeckt! 10 5 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Lehrlinge je 100 Baufacharbeiter im Bauhauptgewerbe 2014 Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr nach Betriebsgrößenklassen Anzahl (inkl. kfm.), jeweils am Jahresende 15 2005 11.020 2006 11.997 11,3 9,8 10,3 2007 12.762 10 9,5 9,3 8,8 2008 11.477 7,3 2009 11.322 5 2010 11.946 2011 12.195 2012 11.984 2013 11.728 Betriebe mit ... Beschäftigten ingesamt 1 bis 19 20 bis 49 50 bis 99 100 bis 199 200 bis 499 500 u. mehr 2014 11.752 Quelle: Statistisches Bundesamt, Soka-Bau, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Entwicklung der ausländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe Tendenz steigend Die Arbeitskräftereserven auf dem deut- Immer mehr Unternehmen scheinen die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem schen Bauarbeitsmarkt sind weitgehend Facharbeiterlücke durch Anwerbung von Pass hin. Deren Anteil an den Belegschaf- ausgeschöpft: Die Zahl der arbeitslosen Fachkräften aus dem europäischen Ausland ten des Bauhauptgewerbes ist daraufhin Baufacharbeiter erreichte 2014 ein histori- zu schließen. Gleichzeitig dürften einige von 7,7 % (2008) auf 11,3 % (2014) ge- sches Tief. Obwohl der Abgang von gewerb- Selbständige aus anderen EU-Mitgliedstaa- stiegen. lichen Fachkräften in den Ruhestand auch ten im Zuge der uneingeschränkten Arbeit- nicht mehr durch gewerbliche Auszubilden- nehmerfreizügigkeit ihre Selbständigkeit de ausgeglichen werden kann, war es den gegen eine sozialversicherungspflichtige Be- Unternehmen in den vergangenen Jahren schäftigung getauscht haben. Darauf deutet möglich, ihre Beschäftigung auszubauen. der seit 2011 anhaltend starke Anstieg der Grafik 23 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Ausländische Beschäftigte im Bauhauptgewerbe Anteil an den gesamten sozialversicherungspflichtig Veränderung zum Vorjahr in % Beschäftigten in % 14 12 11,3 Deutsche 12 10,2 Ausländer 10 9,2 10 8,3 7,9 7,9 8 7,7 8 6 6 4 4 2 2 0 -2 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Studenten im Bauingenieurwesen Absolventenzahlen legen deutlich zu Junge Menschen, die sich für ein Studium Die durchschnittliche Studiendauer an den aber ohne Lehramt dargestellt. Daher sind des Bauingenieurwesens interessieren, Fachhochschulen liegt bei 10, an den Uni- Doppelzählungen enthalten, da die meisten reagieren auf die baukonjunkturelle Ent- versitäten bei 12,5 Semestern. Daher folgt Master vorher ein Bachelorstudium absol- wicklung. Die Zahl der Studienanfänger ent- die Entwicklung bei den Absolventen den viert haben dürften. Es stehen somit nicht wickelt sich daher parallel zur Bauproduk- Erstsemestern mit einer Verzögerung von alle Absolventen unmittelbar dem Arbeits- tion. Der Rückgang nach 1995 spiegelt den fünf bis sechs Jahren. markt zur Verfügung. Beginn der Baukrise wider, die starke Zu- nahme ab 2007 die besseren baukon- Die Absolventen (2013: 7.859) werden hier junkturellen Perspektiven. mit Promotionen und Masterabschlüssen, Grafik 24 Studenten im Bauingenieurwesen Studienanfänger * Absolventen ** 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 *) Erstimmatrikulierte, ohne Lehramt **) Doppelzählungen enthalten, da inkl. Bachelor, Master, Promotion, ohne Lehramt Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Auslandsgeschäft deutscher Baufirmen Außereuropäische Märkte dominieren Im neuen Jahrtausend konnte der Auftrags- ternationales Geschäft der deutschen Mut- gen der schwächeren Entwicklung in Aus- eingang der Bauindustrie aus dem Ausland terfirma zugerechnet wird, dies war auch in tralien zurück. bis 2012 im Trend auf 32,8 Mrd. Euro deut- Australien der Fall. lich gesteigert werden. Danach sorgte vor 2014 entfielen nahezu 85 % des Auftrags- allem die schwache Entwicklung in Austra- Die internationale Bauleistung folgt der Ent- eingangs auf Amerika, Asien und Australien. lien für einen Rückgang auf 23,6 Mrd. Euro wicklung des Auftragseingangs mit einer Der in der ersten Hälfte der neunziger Jah- im Jahr 2014. Veränderungen können auch Verzögerung von etwa einem Jahr. Sie legte re noch dominierende europäische Markt auf An- und Verkäufe von ausländischen bis 2013 deutlich um 150 % auf 31 Mrd. kam dagegen nur noch auf einen Anteil von Baufirmen zurückgeführt werden, deren in- Euro zu, ging dann aber 2014 ebenfalls we- 13 %. Grafik 25 Bauleistung deutscher Baufirmen Auftragseingang deutscher Baufirmen aus im Ausland, in Mrd. EUR dem Ausland, in Mrd. EUR Leistung Afrika Asien Europa Auftragseingang Amerika Australien 35 25 30 20 25 15 20 15 10 10 5 5 0 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Quelle: European International Contractors
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Europäischer Wohnungsbau Absturz nach der Blase Von 2001 bis 2006 legte die Zahl der fer- Nach dem Platzen der Immobilienblase ging Relativ stabil entwickelte sich die Woh- tiggestellten Wohnungen in 19 west- und die Zahl der Fertigstellungen von 2006 bis nungsproduktion in der Ländergruppe mit mitteleuropäischen Ländern um ein Viertel 2014 um die Hälfte auf nur noch 1,3 Mio. Deutschland. Von 2001 bis 2006 auf 2,55 Mio. Einheiten zu. Diese Entwick- Einheiten zurück. Wie beim Anstieg so war (370.000 Wohnungen) war ein moderater lung war vor allem den südeuropäischen auch dieser Absturz vor allem auf die Ent- Rückgang von 8 % zu verzeichnen, dieses Ländern zu verdanken, wo die Einführung wicklung in Dänemark, Irland, Italien, Portu- Niveau wurde dann 2014 wieder erreicht. des Euro zu einem deutlich sinkenden Zins- gal und Spanien zurückzuführen. In diesen niveau führte, wodurch Investitionen in den Ländern ging die Zahl der Fertigstellungen Wohnungsbau attraktiver wurden. um dramatische 85 % zurück. Grafik 26 Fertiggestellte Wohnungen in neuen Wohngebäuden, in 1.000 1.250 1.000 750 500 250 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 DK, IE, IT, PT, ES AU, DE, NO, SE, CH BE, FN, FR, NL, UK CZ, HU, PL, SK Quelle: Euroconstruct
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Europäische Baukonjunktur Deutlicher Rückgang seit 2007 Von 1995 bis 2007 legten die realen Dieser war in den wirtschaftlichen Krisen- Bauinvestitionen im größten europäischen Bauinvestitionen in der EU-27 um ein Drit- ländern Griechenland, Irland, Italien, Portu- Baumarkt legten um 12 % zu. In den restli- tel auf 1.586 Mrd. Euro zu. Bis 2013 war gal und Spanien mit 45 % besonders aus- chen EU-Mitgliedsländern ging die Bautätig- dann durch das Platzen der Immobilienbla- geprägt. Allein auf diese fünf Länder entfiel keit von 2007 bis 2014 um 15 % zurück. se in einigen Mitgliedsländern und die eu- ein Anteil von zwei Dritteln am Rückgang Dies war vor allem der schwachen Ent- ropäische Schulden- und Wirtschaftskrise der europäischen Bautätigkeit. wicklung in Frankreich, dem zweitgrößten allerdings ein Rückgang von 21 % auf europäischen Baumarkt, geschuldet. 1.257 Mrd. Euro zu verzeichnen. Deutschland übte von 2007 bis 2014 ei- nen stabilisierenden Einfluss aus. Die Grafik 27 Bauinvestitionen zu Preisen und Wechselkursen von 2010 in Mrd. EUR 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 EU-27 ES, GR, IE, IT, PT Deutschland Restliche Länder Quelle: Eurostat
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Europäisches Baugewerbe Kleine Firmen dominieren Die europäische Bauwirtschaft wird von den Besonders ausgeprägt waren die Markt- In Deutschland lag 2012 der Marktanteil kleineren Unternehmen mit bis zu 49 Be- anteile der kleineren Baufirmen in Irland der großen Baufirmen sowohl bei der Be- schäftigten dominiert. Auf diese entfielen und Italien, während diese Beschäftigten- schäftigung als auch beim Umsatz relativ 2012 nahezu 74 % der Beschäftigten und größenklasse in Großbritannien und Schwe- deutlich unter dem EU-Durchschnitt. gut 62 % des Branchenumsatzes. Die An- den deutlich unterdurchschnittliche Anteile teilswerte für den bauwirtschaftlichen Mit- aufwies. Entsprechend war der Konzentra- telstand (50 bis 249 Beschäftigte) bzw. für tionsgrad, also der Marktanteil der großen die großen Baufirmen (250 und mehr Be- Baufirmen, in diesen beiden Ländern deut- schäftigte) halten sich bei Beschäftigung lich höher als im Durchschnitt der EU-28. und Umsatz in etwa die Waage. Grafik 28 Beschäftigtenanteil 2012 Umsatzanteil 2012 nach Größenklassen in % nach Größenklassen in % 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 UK SE EU-28 DE IE IT UK SE EU-28 DE IE IT Unternehmen mit 1 bis 49 50 bis 249 250 und mehr Beschäftigten Quelle: Eurostat
BAUWIRTSCHAFT IM ZAHLENBILD 2015 Baustatistische Datenbank ELVIRA Die meisten der in dieser Broschüre verwendeten Zahlenreihen können der Baustatistischen Datenbank ELVIRA des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie entnommen werden. ELVIRA ■ bedeutet elektronisches Verbandsinformations-, Recherche- und Analysesystem, ■ ist eine Online-Verbandsinformation zur Recherche baustatistischer Informationen, ■ dient der Erstellung von Konjunktur-, Struktur- und Marktanalysen sowie als Grundlage für Unternehmens- entscheidungen und ■ bietet einen schnellen Überblick über die Entwicklung der Baubranche durch eine individuelle Zusammenstellung der Daten. Die Daten können über die ELVIRA auf der Homepage der Bauindustrie abgerufen werden. ELVIRA wurde 2015 neu aufgesetzt und um einige Features erweitert. Neben einer neuen, moderneren und benutzerfreundlicheren Oberfläche erhält der Interessierte in Zukunft – zusätzlich zu den Zeitreihen und statistischen Berichten – auch Konjunkturtexte, fertige Präsentationen und Prognoseübersichten. Des Weiteren wurde die reine Zeitreihensuche um diverse Funktionen (wie z. B. ein umfangreiches Berechnungstool) erweitert, welche die nachträgliche Bearbeitung der Daten sowie deren Interpretation erheblich erleichtert. Zusätzlich wurde eine Suchfunktion implementiert, um die Nutzung auch für Statistik- laien so einfach wie möglich zu gestalten. Die Nutzung der Datenbank ist für bauindustrielle Landesverbände und deren Mitgliedsunternehmen kostenlos. Nichtmitglieder können zwischen einem Abonnement, welches die Nutzung sämtlicher Inhalte beinhaltet, oder der Einzelabrechnung von Zeitreihen wählen. Ihre Ansprechpartnerin: Petra Kraus Tel. 030 21286-242 E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de
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