Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil

 
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Raumplanung
   Steiermark

                                                              Regionsprofil
                                                              Liezen

Abteilung 16 – Landes- und Gemeindeentwicklung,
Referat für Regionalentwicklung, Regionalplanung und RaumIS
Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil
I mpressum

          Impressum:

                                        © Amt der Steiermärkischen Landesregierung
                                        Abteilung 16 – Landes- und Gemeindeentwicklung
                                        Stempfergasse 7, A-8010 Graz
                                        www.raumplanung.steiermark.at

          Fachliche Unterstützung:

                                        ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)
                                        Mag.a Cornelia Krajasits
                                        Mag.a Iris Wach
                                        DI Claudia Lichtblau
                                        DI Judith Wittrich
                                        DI Andrea Überbacher

          Koordination Layout, Druck:

                                        DI Harald Grießer - A16
                                        DI Manuela Weissenbeck - A16

          Satz und Layout:

                                        Grunddesign: Schimpl Franz-Josef
                                        Profillayout: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)
                                        Tasso Bogg
                                        DI Andrea Überbacher

          Wien, Oktober 2011

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Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil
I nhalt

           Allgemeine Bemerkungen       1
   und Kurzcharakteristik der Region

       Demografische Entwicklungen      2
			                                         Bevölkerungsentwicklung bis 2030

Standort- und Siedlungsentwicklung      3
			                                         Verkehrsinfrastruktur
			                                         Telekommunikation - Breitband
			                                         F & E - Infrastruktur
			                                         Siedlungs- und Baulandentwicklung

Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt    4
			                                         Industrie und produzierendes Gewerbe
			                                         Dienstleistungen - Tourismus
			                                         Kommunale Finanzen
			                                         Einkommen

  Bildungs- und Soziale Infrastruktur   5
			                                         Bildungsinfrastruktur
			                                         Kinderbetreuungseinrichtungen
			                                         Betreuungseinrichtungen für
			                                         ältere Menschen

                                                                            Seite 3
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Liezen
                                                               Liezen   Steiermark   Österreich
 Einwohner/innen am 01.01.2011                                 79.814    1.210.614   8.404.252
   davon Frauen                                                40.863     618.737    4.308.915
   davon Männer                                                38.951     591.877    4.095.337
 Bevölkerungsentwicklung 2002-2011 in %                          -2,5          1,9          4,2
 Bevölkerungsentwicklung 2009-2030 in %                          -3,3          3,6          8,1
 (ÖROK-Regionalprognosen)
 Katasterfläche (KF) in km²                                     3.268      16.401       83.879
 Dauersiedlungsraum (DSR) in km²                                 428        5.192       32.440
 Anteil des DSR an der KF in %                                   13,1         31,7        38,7
 Einwohner/innen pro km² KF                                       24           74          100
 Einwohner/innen pro km² DSR                                     187          233          259

Quellen: Landesstatistik Steiermark, Statistik Austria, ÖROK

Datengrundlage: GIS Steiermark

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1         A llgemeine B emerkungen              und    K urzcharakteristik        der   R egion

                   Allgemeine Bemerkungen und
          1        Kurzcharakteristik der Region
          Demografische Veränderungen (z.B. Alterung, Migration          Die einzelnen Regionen sind von diesen Trends nicht nur
          und Internationalisierung der Gesellschaft), politische und    in unterschiedlichem Ausmaß betroffen, die jeweilige Aus-
          ökonomische Veränderungen (z.B. EU-Erweiterung, aktu-          gangssituation und die strukturellen Bedingungen bieten
          elle Wirtschafts- und Finanzkrise, Globalisierung) und nicht   unterschiedliche Potenziale und damit Anknüpfungspunkte
          zuletzt der technologische Fortschritt etwa im Bereich der     für zukünftige Entwicklungsfelder.
          Kommunikationstechnologien oder im Bereich der Produkti-
          onstechnologien prägen nicht nur die räumlichen und öko-       Die Region Liezen ist mit einer Fläche von rund 3.270 km²
          nomischen Strukturen der steirischen Regionen, sondern         die größte der steirischen Regionen, sie grenzt im Norden
          beeinflussen auch die Lebensformen und Lebensstile der         an Oberösterreich und im Südwesten an Salzburg. Topo-
          Menschen in den Regionen. Darüber hinaus erfordern die zu      grafisch wird die alpine Region von den Zentralalpen und
          erwartenden Auswirkungen des Klimawandels, die immer           dem Flusslauf der Enns und deren Seitentälern geprägt.
          öfter auftretenden Engpässe bei den natürlichen Ressour-       Aufgrund des hohen Gebirgsanteiles sind nur etwa 13% der
          cen und damit einhergehend die Reaktion der Energiepreise      Fläche dem Dauersiedlungsraum zuzurechnen, die Bevöl-
          sowie die enger werdenden Handlungsspielräume öffentli-        kerungsdichte von 24 EW/km² (bezogen auf die Kataster-
          cher Haushalte neue Konzepte und Anpassungsstrategien.         fläche) ist dementsprechend die niedrigste aller steirischen
                                                                         Regionen.
          Die Regionen der Steiermark sind durch sehr unterschied-
          liche raum- und wirtschaftsstrukturelle Charakteristika        Die Stadt Liezen (6.839 EW 2011) ist als regionales Zent-
          gekennzeichnet. Drei Viertel der Landesfläche sind von         rum eingestuft, Bad Aussee (4.883 EW), Schladming (4.477
          Gebirgszügen geprägt, mehr als die Hälfte der Landesflä-       EW), Gröbming (2.813 EW) und Sankt Gallen (1.420 EW)
          che ist Waldgebiet, der Dauersiedlungsraum konzentriert        sind regionale Nebenzentren. Bedeutung als teilregionale
          sich auf die Tal- und Beckenlagen. Dem Ballungsraum Graz       Versorgungszentren haben Admont, Bad Mitterndorf, Ird-
          und den industriell geprägten Regionen der Obersteier-         ning, Öblarn, Ramsau am Dachstein, Rottenmann, Stainach
          mark stehen die ländlichen Regionen mit kleinen Sied-          und Trieben.
          lungsgrößen gegenüber. Die internationale Anbindung der
          Steiermark hat sich durch den Infrastrukturausbau und die
          politischen Veränderungen in den vergangenen Jahrzehn-
          ten deutlich verbessert. Gemeinsam mit der modernisierten
          und technologisch hochwertigen Industrie sowie einem
          dynamischen tertiären Sektor wird dadurch die Standortat-
          traktivität gesteigert und die ökonomische Basis gebildet.
          Entgegen dem gesamtösterreichischen Trend weist die Stei-
          ermark ein deutlich geringeres Bevölkerungswachstum auf,
          die positiven Entwicklungen sind hauptsächlich auf Zuwan-
          derung aus den EU-Ländern zurückzuführen. Auch die aktu-
          ellen Prognosen gehen nicht von einer Trendumkehr aus.

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Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil
A llgemeine B emerkungen                   und    K urzcharakteristik                      der      R egion   1

Abb. 1: Strukturbild der Steiermark

                                                                                                        Mürzzuschlag

                                Liezen

                                                                                                  Kapfenberg
                                                                                Leoben
                                                                                                Bruck an der Mur

                                                                                                                                    Hartberg

                                                                                                                      Weiz
                                                                          Knittelfeld
                                                         Judenburg

                               Murau                                                                                           Gleisdorf
                                                                                                           Graz
                                                                              Köflach
                                                                                           Voitsberg
                                                                                                                                      Fürstenfeld

                                                                                                                 Flughafen
                                                                                                                 Graz                  Feldbach

Regionale Zentren                                                                             Deutschlandsberg
                                                                                                                   Leibnitz
Hauptverkehrsachse                                                                                                            Bad Radkersburg

Dynamische Bevölkerungsentwicklung bis 2030 lt. Prognose

Industriell-gewerblicher Schwerpunkt

Gebiet mit Tourismus-Schwerpunkt

Sonstiges tourismusorientiertes Gebiet

Entwicklungsachse

Quelle: convelop cooperative knowledge design gmbh; Landesstatistik Steiermark (Bevölkerungsprognose nach Gemeinden);
Bearbeitung: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)

Die innerregional sehr heterogene Wirtschaftsstruktur                      Salzkammergut die bedeutendsten Tourismusgebiete der
wird geprägt durch Industrie und Gewerbe auf der einen                     Steiermark, die auch eine positive Bevölkerungsdynamik
Seite und Tourismus (und Landwirtschaft) auf der anderen                   aufweisen.
Seite. Um das regionale Zentrum Liezen und im Paltental                    Die Arbeitszentren der Region sind Liezen als Handels- und
– entlang der A9 Pyhrn Autobahn – und bei Sankt Gallen                     Dienstleistungszentrum sowie Schladming und Bad Aussee.
finden sich die industriell-gewerblichen Schwerpunkte, der                 Rottenmann ist neben Trieben, Stainach und Liezen ein tra-
Westen ist vor allem touristisch geprägt, hier befinden sich               ditioneller Industriestandort.
mit der Region Schladming-Dachstein und dem Steirischen

                                                                                                                                                     Seite 7
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1         A llgemeine B emerkungen                          und      K urzcharakteristik                           der     R egion

          Abb. 2: Strukturindikatoren – Region Liezen
          Indikatoren gemessen am Steiermark-Schnitt (Index Steiermark = 100)

                             Anteil der 0-19-Jährigen 2009
                     Anteil der 65- und Mehrjährigen 2009
                             Anteil der 0-19-Jährigen 2030
                     Anteil der 65-und Mehrjährigen 2030

               Anteil ausländischer Wohnbevölkerung 2011

                         Anteil Einpersonenhaushalte 2009
                       Anteil Mehrpersonenhaushalte 2009
                         Anteil Einpersonenhaushalte 2030
                       Anteil Mehrpersonenhaushalte 2030

                                     Arbeitsplatzdichte 2010

                 Beschäftigtenanteil primärer Sektor 2010
               Beschäftigtenanteil sekundärer Sektor 2010
                 Beschäftigtenanteil tertiärer Sektor 2010

                                     Arbeitslosenquote 2010

                Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)            0       20       40         60      80    100   120     140    160 180

          Quellen: Landesstatistik Steiermark, Statistik Austria, ÖROK, WIBIS Steiermark, Arbeitsmarktservice Österreich

          Abb. 3: Entwicklungsindikatoren – Region Liezen
          Veränderungen in %

                       Bevölkerungsentwicklung 2002-2011
              Bevölkerungsentwicklung 2009-2030 (Prognose)

                             Veränd. 0-19-Jährige 2002-2011
                    Veränd. 65- und Mehrjährige 2002-2011
                             Veränd. 0-19-Jährige 2009-2030
                    Veränd. 65- und Mehrjährige 2009-2030

             Veränd. der ausl. Wohnbevölkerung 2002-2011

                   Veränd. Einpersonenhaushalte 2009-2030
                Veränd. Mehrpersonenhaushalte 2009-2030

                               Veränd. Arbeitslose 2002-2010

                Liezen                                         -20,0    -10,0        0,0        10,0    20,0   30,0    40,0    50,0   60,0
                Steiermark
             Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)

          Quellen: Landesstatistik Steiermark, Statistik Austria, ÖROK, Arbeitsmarktservice Österreich

Seite 8
Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil
D emografische E ntwicklungen                                      2

2 Demografische Entwicklungen
Am 01.01.2011 lebten lt. Bevölkerungsregister in der Region   oder Bad Aussee und auch die Stadt Liezen sind insbeson-
Liezen 79.814 Personen, davon 40.863 Frauen und 38.951        dere für Zuzügler aus dem Ausland interessant, Gröbming,
Männer. Dies entspricht 6,6% der gesamten steirischen         Irdning und Hall erreichen überdurchschnittlich hohe posi-
Wohnbevölkerung, der Anteil der ausländischen Wohnbe-         tive Wanderungssalden durch Binnenwanderung.
völkerung beträgt 6,8%. Zwischen 2002 und 2011 ist die
Bevölkerungszahl in der gesamten Region entgegen dem
landesweiten Trend (+1,9%) um 2,5% zurückgegangen.
Österreichweit ist die Bevölkerung im selben Zeitraum um
4,2% angestiegen.

Am dynamischsten haben sich im angesprochenen Zeit-
raum wie auch schon in den Jahren davor die Gebiete           Tabelle 1: Bevölkerungsstruktur 2011
entlang des höherrangigen Verkehrsnetzes entwickelt, die                                           Bevölkerung am 01.01.2011

stärksten Bevölkerungszuwächse werden in den tourismus­        Region                                                              Auslän-
                                                                                                                                  der/innen
                                                                                     gesamt           Frauen        Männer
orientierten Regionsteilen im Westen der Region verzeich-                                                                         (Anteil in
                                                                                                                                     %)
net. Von Bevölkerungsrückgängen betroffen sind auch wei-
                                                               Liezen                 79.814            40.863           38.951       6,8
terhin periphere Teile der Region (v.a. im unteren Ennstal,    Steiermark          1.210.614           618.737       591.877          6,9
Gesäuse).                                                      Österreich          8.404.252         4.308.915      4.095.337        11,0

Der Bevölkerungsrückgang in der Region ist im Vergleich
mit der gesamtösterreichischen und gesamtsteirischen          Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung 2002-2011 –
Entwicklung ungewöhnlich, denn im Zeitraum 2002-2011          nach Geschlecht
waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz                               absolut            Veränderung 2002-2011 in %
                                                               Region              01.01.2011       gesamt         Frauen         Männer
negativ. Die Struktur der Wanderungsbewegungen zeigt
                                                               Liezen                 79.814         -2,5             -3,2          -1,8
sowohl bei den Zuzügen als auch bei den Wegzügen ein
                                                               Steiermark           1.210.614         1,9                1,3         2,5
ausgeglichenes Verhältnis nach Geschlechtern, nach Alters-
                                                               Österreich          8.404.252          4,2                3,7         4,8
klassen auffallend ist der im Regionenvergleich niedrige
Anteil der 0-19-Jährigen an den zuziehenden Personen.
                                                              Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung 2002-2011 -
Wenngleich der gesamte Wanderungssaldo in der Region          Geburten- und Wanderungsbilanz
negativ ist, so zeigt die detaillierte Auswertung der Wan-                            absolut               Veränderung 2002-2011 in %
derungsstatistik für das Jahr 2010 eine positive Außenwan-     Region               01.01.2011      gesamt      Geburten-      Wanderungs-
                                                                                                                  bilanz          bilanz
derung. Aus dem Ausland sind in diesem Jahr 765 Perso-
nen zugezogen, 559 sind ins Ausland weggezogen. Bei der        Liezen                   79.814        -2,5        -1,0            -1,7
Binnenwanderung ergab sich bei 1.006 Zuzügen und 1.387         Steiermark            1.210.614        1,9         -1,0             2,7

Wegzügen ein negativer Saldo von 381 Personen. Innerhalb       Österreich            8.404.252        4,2          0,2             3,8

der Region gab es insgesamt 4.682 Umzüge. Tourismusorte       Quelle: Landesstatistik Steiermark
wie Schladming, Bad Mitterndorf, Ramsau am Dachstein

                                                                                                                                               Seite 9
Raumplanung Steiermark - Liezen Regionsprofil
2         D emografische E ntwicklungen

           Karte 1:
           Bevölkerungsentwicklung 2002-2011 nach Gemeinden – Veränderung in %

           Quelle: Landesstatistik Steiermark; Datengrundlage: GIS Steiermark

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D emografische E ntwicklungen                      2

 Bevölkerungsentwicklung bis 2030

Gemäß der ÖROK-Bevölkerungsprognose aus dem Jahr              heit im eigenen Umfeld, aber auch im öffentlichen Raum,
2010 werden auch für die Zukunft Bevölkerungsrückgänge        wird als Thema immer wichtiger, die Zugänglichkeit zu den
prognostiziert. Während für die Steiermark insgesamt ein      Einrichtungen der Daseinsvorsorge wird sicherzustellen
Bevölkerungswachstum von 3,6% erwartet wird, soll der         sein, neue Formen der Mobilität werden notwendig werden.
Prognose zufolge in der Region Liezen die Bevölkerungszahl    Nicht zuletzt ist diese Entwicklung auch mit qualitativen
im Zeitraum 2009 bis 2030 um 3,3% sinken. Auf kleinregio-     und quantitativen Herausforderungen für das Sozial- und
naler Ebene wird sich laut Bevölkerungsprognose (Bearbei-     Gesundheitssystem und die Betreuungsstrukturen verbun-
tung durch die Landesstatistik Steiermark) die Entwicklung    den (siehe dazu auch den Abschnitt „Betreuungseinrichtun-
der vergangenen Jahre bis 2030 fortsetzen. Begünstigt ist     gen für ältere Menschen“ im Kapitel „Bildungs- und Soziale
weiterhin der westliche Teil, für den östlichen Teil werden   Infrastruktur“).
weitere Bevölkerungsrückgänge prognostiziert.

Dem österreichweiten Trend folgend wird sich in den
nächsten Jahren die Altersstruktur von den jüngeren
Altersgruppen zu den älteren Altersgruppen verschieben.
Dementsprechend wird sich in der Region Liezen der Anteil
der Über-65-Jährigen von 19,6% im Jahr 2009 auf 28,2%
im Jahr 2030 erhöhen. Innerhalb dieser Altersgruppe wird
künftig die Zahl der hochaltrigen Bevölkerung (85 und mehr
Jahre) voraussichtlich von rund 1.700 (2009) auf 3.300 im
Jahr 2030 – und damit prozentuell stärker als im steier-
markweiten Schnitt – ansteigen.
(Quelle: ÖROK, „Kleinräumige Bevölkerungsprognose für
Österreich 2010-2030 mit Ausblick bis 2050 („ÖROK-Prog-
nosen“) – Teil 1: Endbericht zur Bevölkerungsprognose“)

Der starke Anstieg der Zahl älterer Menschen auf mehr als
ein Viertel der Gesamtbevölkerung in der Region führt zu
weitreichenden strukturellen Veränderungen und damit
neuen Herausforderungen. Ohne Zuwanderung sinkt der
Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung, diese Entwicklung
hat in manchen Branchen bereits zu Arbeitskräfteman-
gel geführt. Ältere Menschen haben neue bzw. andere
Bedürfnisse. Die Anforderungen an den Wohnraum und
die Wohnumgebung werden sich verändern, Barrierefrei-

                                                                                                                           Seite 11
2         D emografische E ntwicklungen

           Karte 2:
           Bevölkerungsprognose 2009-2030 nach Gemeinden – Veränderung in %

           Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Datengrundlage: GIS Steiermark

           Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung 2002-2011 und Bevölkerungsprognose 2009-2030 –
           Veränderungen in %

                                  Liezen

                    Obersteiermark Ost

                    Obersteiermark West

                         Oststeiermark

                      Südoststeiermark

                    Südweststeiermark

               Steirischer Zentralraum

                             Steiermark

                             Österreich

                                        -10,0 -8,0     -6,0    -4,0   -2,0   0,0   2,0    4,0     6,0    8,0    10,0 12,0 14,0 16,0

               Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)            Veränd. 2002-2011 in %            Veränd. 2009-2030 in % (Prognose)

           Quellen: Landesstatistik Steiermark, Statistik Austria, ÖROK

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S tandort -     und   S iedlungsentwicklung                  3

         Standort- und
3        Siedlungsentwicklung
Die Standortvoraussetzungen in der Region Liezen werden       Von den ÖBB werden derzeit bei einigen Relationen (Graz-
von mehreren Faktoren geprägt, der technischen und sozi-      Linz, Graz-Salzburg) Reduktionen beim Angebot im Per-
alen Infrastruktur, der Flächenverfügbarkeit, den natur-      sonenverkehr diskutiert bzw. umgesetzt. Laut RVK Liezen
räumlichen und wirtschaftsstrukturellen Potenzialen           (2005) gilt es weiterhin, den Schienenverkehr als Rückgrat
sowie den Kenntnissen und Fähigkeiten der Bevölkerung         für den ÖV der Region zu erhalten, Optimierungs- und
(Humanressourcen).                                            Verbesserungspotenziale im Busverkehr zu heben und ver-
                                                              stärkt bedarfsorientierte Angebotsformen zu entwickeln. Im
                                                              Dezember 2011 startet die WestbusGmbH Busverbindungen
 Verkehrsinfrastruktur                                        auf den Strecken Graz-Linz und Wien-Klagenfurt.

                                                              Der Rahmenplan 2011-2016 der ÖBB-InfrastrukturAG –
Angesichts der inneralpinen Lage weist die Region Liezen      Eisenbahninfrastruktur sieht für die Region folgende Aus-
spezifische Bedingungen hinsichtlich überregionaler und       bauvorhaben vor:
regionaler Erreichbarkeit auf. Im motorisierten Individual-       • Schladming: Bahnhofsumbau und Auflassung
verkehr ist Liezen in Nord-Süd Richtung durch die Auto-             von Eisenbahnkreuzungen, P& R Anlage (bis 2012,
bahnen A9 Pyhrn Autobahn und – außerhalb der Region                 Umbau erfolgt für die Ski-WM 2013)
– die A10 an das höherrangige Verkehrssystem angebun-             • Planung Neubau Bosrucktunnel (Planungsende 2017,
den, die Ennstal Straße, über deren Ausbau diskutiert wird,         Bau offen)
erschließt die Region in Ost-West-Richtung. Im Zuge der
Erstellung des Regionalen Verkehrskonzeptes wurde auch        Das Bauprogramm der ASFINAG 2011-2016 sieht folgendes
eine autobahnähnliche Verbindung zwischen Liezen und          die Region Liezen betreffende Projekt vor:
Bischofshofen diskutiert. Basierend auf den dargestellten         • A9 Pyhrn Autobahn, Bosrucktunnel 2. Röhre und
Vor- und Nachteilen bestand Konsens darüber, dass die               Sanierung 1. Röhre (Verkehrsfreigabe 2015)
Schutzansprüche und die Bewahrung vorhandener Qualitä-        (Quelle: BMVIT, Rahmenplan ÖBB und Prioritätenreihung
ten höher zu bewerten sind als eine verbesserte Erreichbar-   ASFINAG)
keit durch eine durchgängige höchstrangige Straße.

Im Eisenbahnverkehr stellen die Achsen Graz-Bischofsho-
fen und Graz-Linz wichtige nationale und internationale
Verbindungen dar. Die Strecke Stainach/Irdning-Bad Ischl
erfüllt eine regionale Verbindungsfunktion, der Personen-
verkehr auf der Gesäusebahn zwischen Selzthal und Wei-
ßenbach/St. Gallen (ausgenommen Museumszüge) wurde
im Jahr 2009 eingestellt, den Fahrgästen steht seither nur
mehr die Busverbindung zur Verfügung.

                                                                                                                           Seite 13
3         S tandort -        und        S iedlungsentwicklung

           Karte 3: Verkehrsinfrastruktur in der Region Liezen

           Datengrundlage: GIS Steiermark

Seite 14
S tandort -    und    S iedlungsentwicklung                 3

 Telekommunikation – Breitband

In weniger zentral gelegenen Regionen wird neben der          Für die Region Liezen wurden im Rahmen der Ausschrei-
Verkehrsinfrastruktur in Zukunft die Ausstattung mit hoch-    bung förderfähige Lose für Liezen, Bad Mitterndorf, Ird-
wertiger Informations- und Telekommunikationsinfrastruk-      ning, Altenmarkt und Öblarn ausgewiesen. Darüber hinaus
tur für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität einer     wurde für die Kleinregion Schladming für die Vorbereitung
Region von höchster Bedeutung sein. Den Vorgaben der          der Schi-WM 2013 eine gesonderte Ausschreibung für die
„Digitalen Agenda“ der Europäischen Union folgend soll        Breitbandversorgung aufgelegt, dafür stehen 2 Mio. Euro
auch in der Steiermark der Zugang zu hochmoderner Breit-      zur Verfügung.
bandinfrastruktur und zu innovativen Anwendungen mög-         (Quelle: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abtei-
lichst flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Die      lung 14 – Wirtschaft und Innovation)
Digitale Agenda sieht vor, dass eine 100%-ige Breitband-
versorgung der EU-Bürger/innen bis 2013 zu erreichen ist
und Breitbanddienste bis 2020 alle EU-Bürger/innen mit 30
MBit/Sek. oder mehr versorgen.

Aktuell liegt von Seiten des BMVIT die Sonderrichtlinie
„Breitband Austria Zwanzigdreizehn" auf. Das Ende 2010
beschlossene Regierungsübereinkommen der Steiermärki-
schen Landesregierung sieht vor, mit dieser Ausschreibung
die Breitbandinfrastruktur in der Steiermark auf Basis der
Glasfasertechnologie auszubauen und den Unternehmen
sowie der Bevölkerung einen schnelleren Internetzugang zu
ermöglichen.

Aufgrund der beschränkt vorhandenen finanziellen Mittel
wird in erster Linie der Aufbau von Breitband-Infrastruktur
einschließlich Backhaul-Einrichtungen und Bodenausrüs-
tungen bzw. die Modernisierung von vorhandener Breit-
bandinfrastruktur forciert. Für die Steiermark wurden die
Prioritäten in jenen Regionen gesetzt, wo mit dem N(ext)
G(eneration)A(ccess)-Ausbau die meisten Unternehmen in
Bezug auf die Unternehmensgröße (Arbeitnehmer/innen)
sowie die zu versorgenden Haushalte erreicht werden
können.

                                                                                                                          Seite 15
3         S tandort -         und     S iedlungsentwicklung

            F & E – Infrastruktur

           Die Ausstattung mit bzw. der Zugang zu F&E-Einrichtungen                     Rahmenbedingungen für die Gründungs-, Aufbau- und
           ist bereits jetzt ein wichtiger Standortfaktor. Die Steiermark               Wachstumsphase bietet und für die jeweilige Region auch
           zählt mit einer Forschungsquote, dem Anteil der Gesamt-                      Entwicklungsimpulse ermöglicht.
           ausgaben von F&E am Bruttoregionalprodukt, von 4,3%
           nicht nur innerhalb Österreichs sondern auch europaweit                      Die Region Liezen weist in Bezug auf F&E-Infrastruktur
           zu den Top-Regionen. Universitäre und außeruniversitäre                      gegenüber anderen steirischen Regionen insgesamt Defizite
           Forschungseinrichtungen, die Fachhochschulen und die                         auf.
           (Industrie-)Unternehmen tragen hier ebenso dazu bei wie
           die Impuls- und Kompetenzzentren, die vielfach für die Ver-                  In der Region gibt es einerseits den Wirtschaftspark Liezen
           breitung von F&E-Ergebnissen sorgen.                                         – eine Kombination von Gründerzentrum und Wirtschafts-
           Mit dem Programm der steirischen Impulszentren wurde                         park – sowie den Technologiepark Rottenmann, in dem
           ein Netzwerk von Technologieparks, Gründer- und Inno-                        auch das Universitätszentrum Rottenmann untergebracht
           vationszentren geschaffen, das Unternehmen optimale                          ist. Mit diesem universitären Ausbildungszentrum konnten

           Karte 4:
           Impulszentren, Wirtschaftsparks, Kompetenzzentren, Technologieparks, AplusB Zentren und
           außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in den Regionen der Steiermark

           Quellen: http://www.innovationszentren-austria.at/; Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH; GIS Steiermark; eigene Erhebungen

Seite 16
S tandort -      und    S iedlungsentwicklung                   3

nicht nur Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen werden,         (Bauland je Einwohner/in) nur wenig über dem Landes-
sondern auch Netzwerke im Bereich Lehre und Forschung         durchschnitt (461,31 m² je EW, Steiermark 439,40 m² je EW).
mit der TU Graz sowie der Kepleruniversität Linz und vielen
steirischen und österreichischen Industrieunternehmen         Im Jahr 2009 gab es in der Region Liezen 32.899 Haushalte,
und öffentlichen Institutionen. Die Höhere Bundeslehr- und    also um 3,7% mehr als noch 2001. Der Anstieg ist aller-
Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein beschäftigt            dings deutlich schwächer ausgefallen als im Steiermark-
sich als größte Dienststelle des Lebensministeriums in der    Durchschnitt (+6,8%). Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der
landwirtschaftlichen Forschung mit nachhaltigem Wirt-         Haushalte gemäß der aktuellen Prognose weiter auf rund
schaften im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich des         33.900 ansteigen.
ländlichen Raumes. Die Forschungsprojekte werden vor-         Dem österreich- und landesweiten Trend folgend ist auch in
wiegend in Kooperation mit nationalen und internationalen     der Region Liezen – nicht zuletzt als Folge der Veränderung
Organisationen bearbeitet.                                    der Altersstruktur – insgesamt ein verstärkter Trend zu Ein-
                                                              personenhaushalten zu beobachten. Lag 2009 der Anteil der
                                                              Einpersonenhaushalte bei rund 32%, so wird bis zum Jahr
 Siedlungs- und Baulandentwicklung                            2030 mit einem Anteil von rund 37% gerechnet. Die Fragen
                                                              der Wohnungsgrößen, der Qualität des Wohnraums und der
Die Siedlungsstruktur der Region Liezen ist aufgrund der      Wohnumgebung (z.B. Barrierefreiheit usw.) bis hin zur Frage
topografischen Rahmenbedingungen kompakt, allerdings          der Versorgung weniger mobiler älterer Menschen werden
gibt es auch Ansätze einer dispersen und dezentralen Sied-    in Zukunft immer wichtiger.
lungsentwicklung. Vor allem im Westen der Region wird die     (Quelle: ÖROK, „Kleinräumige Bevölkerungsprognose für
Siedlungsdynamik durch die touristische Entwicklung stark     Österreich 2010-2030 mit Ausblick bis 2050 („ÖROK-Regio-
beeinflusst.                                                  nalprognosen“) – Teil 3: Endbericht zu den Modellrechnun-
In der Region Liezen entfallen mehr als 65% der Kataster-     gen zur regionalen Haushaltsentwicklung“)
fläche auf land- und forstwirtschaftliche Flächen und 14%
auf alpines Gebiet.                                           Für die Region Liezen und hier speziell für die tourismusori-
                                                              entierten Gemeinden haben die Nebenwohnsitze eine große
Die Bevölkerungsdynamik und die sich ändernden Nach-          Bedeutung. Im Jahr 2001 betrug der Anteil der Haupt-
fragetrends in Bezug auf Wohnraum (Größe und Quali-           wohnsitze 81%, wobei innerhalb der Region diesbezüglich
tät) sowie die Standortanforderungen der Unternehmen          große Unterschiede anzutreffen sind. Im Westen der Region
bestimmen die Baulandentwicklung einer Region. Im Jahr        lag der Anteil der Hauptwohnsitze oftmals nur zwischen
2011 war in der Region Liezen eine Fläche von rund 3.680 ha   50% (z.B. Grundlsee, Bad Mitterndorf) und 70% (z.B. Bad
als Bauland gewidmet, das sind um 1,0% mehr als im Jahr       Aussee). Für die Zukunft wird mit einer weiteren Steigerung
2003. Damit liegt die Veränderungsrate deutlich unter dem     gerechnet.
Steiermark-Wert von 5,4%. Der Anteil des Baulandes am
Dauersiedlungsraum beträgt insgesamt 8,6% (Steiermark:
10,2%). Die Region liegt bei der Flächeninanspruchnahme

                                                                                                                              Seite 17
3         S tandort -        und     S iedlungsentwicklung

           Karte 5:
           Bauland 2011 in % des Dauersiedlungsraumes in der Region Liezen

           Quelle: A16 – Landes- und Gemeindeentwicklung; Datengrundlage: GIS Steiermark

Seite 18
W irtschaftsstruktur             und      A rbeitsmarkt               4

         Wirtschaftsstruktur
4        und Arbeitsmarkt
Die Region Liezen gliedert sich wirtschaftsstrukturell in       Im Jahresdurchschnitt 2010 wurden in der Region Liezen
drei sehr unterschiedliche Teilregionen: Der Westen ist vor     26.412 Aktivbeschäftigte2 und damit ein Anteil von 5,9% an
allem touristisch geprägt, hier befinden sich mit der Region    den steirischen Aktivbeschäftigten gezählt. Auf den sekun-
Schladming-Dachstein und dem Steirischen Salzkammer-            dären Sektor entfallen 36,8% der Aktivbeschäftigten, damit
gut die wichtigsten Tourismusregionen der Steiermark. Um        ist der Anteil deutlich höher als im Österreichdurchschnitt
das Dienstleistungszentrum Liezen und im Paltental domi-        (26,1%) und auch der Landesschnitt liegt mit 30,3% darun-
niert der industriell-gewerbliche Sektor und der Osten im       ter. Mit 61,7% erreicht die Region Liezen den dritthöchsten
unteren Ennstal mit dem Gesäuse ist vorwiegend von der          Beschäftigtenanteil im tertiären Sektor in der Steiermark
Land- und Forstwirtschaft geprägt.                              (Österreich 73,3%). Angesichts der Bedeutung des primären
                                                                Sektors in manchen Teilregionen liegt der Anteil der Aktiv-
Für die Region Liezen wird für das Jahr 2008 ein Brutto-        beschäftigten hier mit 1,4% über dem Durchschnitt.
regionalprodukt pro Einwohner/in von 81% des öster-             Zwischen 2006 und 2010 ist die Zahl der Aktivbeschäftigten
reichischen Wertes bzw. 109% des EU27-Durchschnitts             in der Region um 8,5% und damit deutlich stärker als im
ausgewiesen. Die Region liegt somit hinsichtlich ihrer Wirt-    Steiermark- und Österreich-Vergleich (+4,1% bzw. +3,3%)
schaftskraft im Mittelfeld der österreichischen Regionen        angestiegen, wobei der Anstieg bei den Frauen mit +9,5%
und erwirtschaftete im Jahr 2008 rund 6% des steirischen        stärker ausgefallen ist als jener bei den Männern (+7,6%).
Bruttoregionalprodukts. Das Wirtschaftswachstum folgt           Die Auswirkungen der Finanzkrise, von der in erster Linie
dem landesweiten und nationalen Trend. Für das BRP wird         der industriell-gewerbliche Sektor betroffen ist, waren in
in der Region zwischen 2002 und 2008 ein Anstieg um rund        der Region Liezen in weitaus geringerem Ausmaß zu spüren,
29% ausgewiesen, ein Wert, der etwas unter dem steiri-          als in anderen Regionen. Die Zahl der Aktivbeschäftigten ist
schen Vergleichswert liegt (Steiermark: 32%, Österreich:        zwischen 2008 und 2009 weniger stark zurückgegangen,
29%). Bei der Arbeitsproduktivität (Bruttoregionalprodukt       der Anstieg zwischen 2009 und 2010 fiel hingegen deutlich
pro Beschäftigtem/Beschäftigter) werden 87% des österrei-       stärker aus als in anderen steirischen Regionen.
chischen Durchschnittswertes erreicht.                          (Quelle: WIBIS Steiermark)
(Quelle: Eurostat)
Die Wirtschaftskammer Steiermark weist für das Jahr 2010
für die Region Liezen 304 Unternehmensneugründungen
                                                                2 Die statistische Erfassung der unselbstständigen Beschäftigten
aus. Die Gründungsintensität (Neugründungen pro 1.000
                                                                  in Österreich erfolgt durch die Krankenversicherungsträger
EW) betrug damit 3,8 (Steiermark: 4,1). Der größte Teil der       und die Krankenfürsorgeanstalten. Gezählt werden Beschäfti-
Neugründungen entfiel auf Gewerbe und Handwerk (48%               gungsverhältnisse, d.h. eine Person mit zwei Beschäftigungs-
                                                                  verhältnissen wird doppelt gezählt. WIBIS publiziert Jahres-
aller Neugründungen, Steiermark: 51%), gefolgt von Handel         durchschnittswerte, die aus den 12 Monatsstichtagswerten
(22%, Steiermark: 20%), Tourismus- und Freizeitwirtschaft         berechnet werden.
(15%, Steiermark: 8%) und Information/Consulting (11%,            Der Begriff „Aktivbeschäftigte“ steht für die Arbeitskräfte, die
                                                                  aktiv im Erwerbsleben stehen. Von den Aktivbeschäftigten
Steiermark: 17%).1                                                ausgenommen sind Präsenzdiener und Kinderbetreuungs-
(Quelle: Wirtschaftskammer Steiermark)                            geldbezieher/innen mit aufrechtem Beschäftigungsverhältnis.
                                                                  Maßgebend für die regionale Zuordnung der erfassten Perso-
1 Angaben inkl. Mehrfachzählungen bei Gewerbeberechti-            nen ist der Beschäftigungsort.
  gungen für mehrere Sparten bzw. bei Anmeldung mehrerer
  Standorte gleichzeitig.

                                                                                                                                     Seite 19
4        W irtschaftsstruktur            und arbeitsmarkt

           Im Jahr 2010 waren in der Region Liezen insgesamt 1.970
           Personen als arbeitslos gemeldet, wobei jeweils die Hälfte
           auf Frauen bzw. Männer entfiel. Zwischen 2002 und 2010
           ist die Zahl der arbeitslosen Personen in der Region um
           fast 20% zurückgegangen, wobei der Rückgang bei Män-
           nern und Frauen etwa im selben Ausmaß ausfiel. Mit einer
           Arbeitslosenquote von 5,9% im Jahresdurchschnitt 2010
           – bei höherem Niveau der Frauenarbeitslosigkeit – liegt
           das Niveau der Arbeitslosigkeit in der Region unter dem
           Landes- bzw. Österreichschnitt (7,0% bzw. 6,9%).
           (Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich)

           Das Arbeitsplatzzentrum der Region ist die Stadt Liezen,
           gefolgt von Schladming, Rottenmann und Bad Aussee. Die
           Arbeitsplatzdichte (Zahl der Aktivbeschäftigten pro 1.000
           Einwohner/innen) lag in der Region Liezen im Jahr 2010
           bei 329 und damit unter dem Steiermark- (374) bzw. Öster-
           reichdurchschnitt (389). Die Konzentration der Arbeits-
           plätze in der Region auf nur wenige Arbeitszentren führt zu
           intensiven Pendlerbewegungen innerhalb der Region.

Seite 20
W irtschaftsstruktur                      und   A rbeitsmarkt   4

Abb. 5: Beschäftigungsverhältnisse (Aktivbeschäftigte) 2010 nach Wirtschaftssektoren

                         Liezen

             Obersteiermark Ost

         Obersteiermark West

                  Oststeiermark

              Südoststeiermark

             Südweststeiermark

      Steirischer Zentralraum

                    Steiermark

                     Österreich

                                   0%      10%   20%    30%    40%     50% 60%          70%     80%     90%     100%

     Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)            Primärer Sektor    Sekundärer Sektor        Tertiärer Sektor

Quelle: WIBIS Steiermark

Abb. 6: Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse (Aktivbeschäftigte) 2006-2010
(Index 2006 = 100)

   110

                                                                                           Liezen
   108
                                                                                           Oststeiermark

   106
                                                                                           Steirischer Zentralraum

   104                                                                                     Südoststeiermark

                                                                                              Südweststeiermark
  102

                                                                                           Obersteiermark West
  100

                                                                                              Obersteiermark Ost
    98
      2006                 2007              2008               2009             2010

                                                                                                    Region Liezen
                                                                                                    Steiermark
   Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)                                                              Österreich

Quelle: WIBIS Steiermark

                                                                                                                                             Seite 21
4         W irtschaftsstruktur                       und arbeitsmarkt

             Industrie und produzierendes
             Gewerbe

           Die gesamte Region Liezen gilt innerhalb der Steiermark und                                                    Im Jahr 2009 wurden in der Region Liezen im sekundären
           auch innerhalb Österreichs als Industrieregion. Rottenmann                                                     Sektor (inkl. Bergbau, Herstellung von Waren, Energiever-
           und Liezen, gefolgt von Trieben, Stainach, Schladming und                                                      sorgung, Wasserversorgung und Abfallentsorgung, Bau)
           Altenmarkt bei Sankt Gallen sind die wichtigsten Standorte                                                     insgesamt 777 Arbeitsstätten gezählt. Die durchschnittliche
           des industriell-gewerblichen Sektors in der Region.                                                            Betriebsgröße lag bei 12 Beschäftigten.
                                                                                                                          (Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturstatistik
           Im Jahresdurchschnitt 2010 wurden in der Region Liezen                                                         2009, Produktion und Dienstleistungen)
           9.731 Aktivbeschäftigte im sekundären Sektor gezählt. Als
           die beschäftigungsstärksten Branchen (Wirtschaftsab-                                                           Auf Industrie- und Gewerbebauland entfallen in der Region
           schnitte bzw. abteilungen) werden das Bauwesen, die Her-                                                       im Jahr 2011 etwa 640 ha, davon sind rund 61% bebaut.
           stellung von Metallerzeugnissen, der Maschinenbau und
           der Bereich Nahrungs-, Futtermittel-, Getränkeherstellung
           und Tabakverarbeitung ausgewiesen.
           (Quelle: WIBIS Steiermark)

           Abb. 7: Industrie- und Gewerbebauland 2011 – bebaut und unbebaut

                                          100%
                                           90%
                                           80%
                                           70%
                                           60%
                                           50%
                                           40%
                                           30%
                                           20%
                                           10%
                                            0%
                                                                                                                                             Südweststeiermark
                                                      Liezen

                                                                                                                                                                                           Steiermark
                                                                                                                                                                 Steirischer Zentralraum
                                                                                                          Oststeiermark
                                                               Obersteiermark Ost

                                                                                                                          Südoststeiermark
                                                                                    Obersteiermark West

                  unbebaut
                  bebaut
                Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)

           Quelle: A16 – Landes- und Gemeindeentwicklung

Seite 22
W irtschaftsstruktur                    und    A rbeitsmarkt               4

Tabelle 4: Große Produktionsbetriebe – Beschäftigte 2010                   Tabelle 5: Große Dienstleistungsbetriebe – Beschäftigte
(Auswahl)                                                                  2010 (Auswahl)

 Betrieb                                        Beschäftigte (gerundet)     Betrieb                                        Beschäftigte (gerundet)
 Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH.                    680           Landmarkt KG                                                 520
 AHT Cooling Systems GmbH                                     540           Sozialhilfeverband Liezen                                    300
 LANDGENOSSENSCHAFT ENNSTAL LANDENA KG                        410           Diakonissen-Krankenhaus                                      270
 STIA - Holzindustrie Gesellschaft m.b.H.                     290           Tatschl & Soehne Speditions- u. Transport- Ges.m.b.H.        200
 Mayr-Melnhof Kaufmann Gaishorn GmbH                          270           Gemeinnuetzige Wohn-u. Siedlungsgenossenschaft               170
 Knauf Gesellschaft m.b.H.                                    160           Lebenshilfe Steiermark Sektion Ennstal                       130
 Landgenossensch. Ennstal Milch KG.                           160           Belinda Leiter GmbH Restaurant                               100
 AKE Ausseer Kaelte-und Edelstahltechnik GmbH                 100           Eisenhof Liezen Gesellschaft m.b.H.                          90
 Dirninger Rohrleitungs- Bau u. Montage Ges.m.b.H.            90            Aldiana Club Hotel Bad Mitterndorf GmbH & Co. KG             80
 Herbert Kneitz Ges.m.b.H.                                    80            Psychosomatisches. Zentrum Bad Aussee Errichtungs-           80
                                                                            u. Betriebsgesellschaft

Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring                 Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring

Von regionaler Bedeutung sind darüber hinaus das MACO-                     Weitere wichtige Arbeitgeber der Region sind das Landes-
Beschläge-Werk (MACO-Produktions GmbH) sowie die                           krankenhaus Rottenmann sowie die Planai-Hochwurzen-
Georg Fischer Mössner GmbH.                                                Bahnen Gesellschaft m.b.H.
                                                                           Der Tourismus nimmt innerhalb der Dienstleistungsbran-
                                                                           chen in der Region Liezen eine ganz besondere Stellung
                                                                           ein. Er ist nicht nur in einem kleinregionalen Zusammen-
                                                                           hang von großer Bedeutung, sondern auch für die gesamte
                                                                           Tourismusentwicklung der Steiermark, entfallen doch über
                                                                           36% aller Nächtigungen der Steiermark auf diese Region,
 Dienstleistungen – Tourismus                                              mit Konzentration auf die Region Schladming-Dachstein
                                                                           und das Steirische Salzkammergut. Diese beiden Regionen
Im Jahresdurchschnitt 2010 wurden in der Region Liezen                     verzeichneten im Tourismusjahr 2009/2010 einen Nächti-
16.307 Aktivbeschäftigte im tertiären Sektor gezählt. Die                  gungsanteil von rund 35%, im Winterhalbjahr 2010/2011
Stadt Liezen sowie Schladming, Bad Aussee, Rottenmann                      einen Anteil von rund 42% an den gesamten steirischen
und Gröbming sind die wichtigsten Standorte des Dienst-                    Nächtigungen. Im östlichen Teil, rund um den National-
leistungssektors in der Region.                                            park Gesäuse und um den Hochschwab, hat sich ein sanfter
                                                                           Inlandstourismus etabliert.
Die beschäftigungsstärksten Branchen und Branchengrup-                     Die Nächtigungsintensität (Zahl der Nächtigungen pro
pen im tertiären Sektor sind der Bereich Öffentliche Verwal-               Einwohner/in) betrug im Berichtsjahr 2009/2010 49 (Stei-
tung, Unterrichtswesen, Gesundheits- u. Sozialwesen, wei-                  ermark: 9, Österreich 15). Damit liegt die Gesamtregion im
ters Handel und Reparatur, Beherbergung und Gastronomie                    Mittelfeld der österreichischen Tourismusregionen, in Teil-
sowie die Wirtschaftsdienste.                                              bereichen werden allerdings Intensitäten von 200 und mehr
(Quelle: WIBIS Steiermark)                                                 erreicht.

                                                                                                                                                     Seite 23
4         W irtschaftsstruktur                     und arbeitsmarkt

           Im Bereich Beherbergung und Gastronomie wurden im Jah-                    zu einem Nächtigungsplus von 12,9% gekommen, sodass
           resdurchschnitt 2010 in der Region Liezen 2.761 Aktivbe-                  im Tourismusjahr 2009/2010 (November 2009 bis Oktober
           schäftigte und damit 12,9% aller Aktivbeschäftigten dieser                2010) die 4 Mio. Grenze mit rund 3.940.000 Nächtigungen
           Branche in der Steiermark gezählt.                                        beinahe wieder erreicht werden konnte. Die Zahl der Näch-
           Wenngleich die Qualität im touristischen Angebot in den                   tigungen im Winterhalbjahr 2010/2011 lag allerdings um
           vergangenen Jahren gestiegen ist, so lässt sich im Landes-                rund 3% unter dem Wert der Wintersaison 2009/2010.
           vergleich und im Bundesvergleich immer noch ein Quali-
           tätsunterschied feststellen. Der Anteil der Nächtigungen in               In der Region überwiegt insgesamt der Wintertourismus
           4- und 5-Stern-Betrieben liegt in der Region Liezen bei 27%               (rd. 56% aller Nächtigungen), wenngleich Ende der 2000er
           (Steiermark: 35%, Österreich 35%).                                        Jahre eine leichte Verschiebung in die Sommersaison zu
           (Quelle: WIBIS Steiermark)                                                beobachten war. Der Nächtigungsanteil im Sommer hat
                                                                                     sich zwischen 2005/2006 und 2009/2010 von 42% auf 44%
           Seit Beginn der 2000er Jahre werden – nach Einbrüchen in                  erhöht. Mit rund 53% entfiel im Tourismusjahr 2009/2010
           den 1990er Jahren – wieder Steigerungen der Nächtigungs-                  knapp mehr als die Hälfte der Nächtigungen auf den aus-
           zahlen verzeichnet, die Nächtigungen haben sich mit etwa                  ländischen Gast, wobei dieser Wert im Vergleich mit ande-
           3,5 Mio. Nächtigungen seit Mitte der 2000er Jahre stabi-                  ren (österreichischen) Intensivregionen niedrig ist (Steier-
           lisiert. Im Zeitraum 2005/2006 und 2009/2010 ist es – bei                 mark: 36%, Österreich: 72%).
           besonderer Dynamik in den Sommermonaten (+17,8%) –                        (Quelle: Landesstatistik Steiermark)

           Abb. 8: Entwicklung der Nächtigungszahlen 2001/2002-2009/2010

             4. 500. 000

             4. 000. 000                                                                   Liezen

             3. 500. 000

             3. 000. 000

             2. 500. 000

             2. 000. 000                                                                   Oststeiermark

             1. 500. 000                                                                   Steirischer Zentralraum
                                                                                           Obersteiermark West
             1. 000. 000                                                                   Südoststeiermark
                                                                                           Obersteiermark Ost
                                                                                           Südweststeiermark
               500. 000

                       0
                           2002 2003       2004 2005    2006   2007   2008   2009   2010

             Design: ÖIR-Projekthaus GmbH (2011)

           Quelle: Landesstatistik Steiermark

Seite 24
W irtschaftsstruktur           und     A rbeitsmarkt            4

 Kommunale Finanzen

Eine wichtige Komponente im Zusammenhang mit Fragen                   15,0%, die Steuerkraft-Kopfquote13 lag in der Region im
der regionalen Entwicklung wird in Zukunft mehr denn je               Jahr 2009 zwischen 705 und 1.312 Euro und damit zum Teil
das Thema der kommunalen Finanzen sein. Zwischen 2008                 unter dem Steiermark-Schnitt (1.073 Euro). Speziell Tou-
und 2009 ist es als Folge der Finanzkrise steiermarkweit              rismusgemeinden und die beschäftigungsstärkeren Indus-
zu einem deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen der                  triegemeinden erreichen teilweise überdurchschnittliche
Gemeinden um 5% gekommen. Besonders verloren haben                    Steuerkraft-Kopfquoten.
Gemeinden mit großen Bevölkerungsrückgängen.                          (Quelle: Landesstatistik Steiermark)

In der Region Liezen veränderten sich die Steuern und
                                                                      3 Die Steuerkraft-Kopfquote ist die Summe aus den aus-
Abgaben im Zeitraum 2008 2009 zwischen +6,5% und                        schließlichen gemeindeeigenen Abgaben wie Grundsteuer,
                                                                        Kommunalsteuer, Getränkesteuer und sonstige Gemeindeab-
                                                                        gaben und den nach einem Bevölkerungsschlüssel zugeteilten
                                                                        Ertragsanteilen der gemeinschaftlichen Bundesabgaben je
                                                                        Einwohner/in.

Karte 6:
Steuerkraftkopfquoten 2009

Quelle: Landesstatistik Steiermark; Datengrundlage: GIS Steiermark

                                                                                                                                     Seite 25
4        W irtschaftsstruktur            und arbeitsmarkt

            Einkommen

           Das Einkommensniveau einer Region wird von der Wirt-          Wie die Daten zeigen, ist Liezen in den 2000er Jahren im
           schafts- und Unternehmensstruktur geprägt und kann            Bezug auf das Einkommen im Regionenvergleich zurück-
           auch als Indikator für das qualitative Niveau der Arbeits-    gefallen, eine Entwicklung, die nicht zuletzt auch auf den
           plätze herangezogen werden. Das Bruttomedianeinkom-           Strukturwandel vom sekundären Sektor zu den Dienstleis-
           men der unselbständig Beschäftigten (Arbeiter und Ange-       tungsbranchen zurückzuführen ist.
           stellte) in der Region Liezen erreichte im Jahr 2010 mit      (Quelle: Hauptverband der Österreichischen
           1.966 Euro insgesamt 91% des steiermarkweiten und 89%         Sozialversicherungsträger)
           des österreichweiten Vergleichswertes. Ein großer Teil der
           Industriearbeitsplätze sind Männerarbeitsplätze, Frauen
           sind überwiegend in den Dienstleistungsbranchen und hier
           oft teilzeitbeschäftigt, was dazu führt, dass Frauen in der
           Region lediglich 67% des Männereinkommens verdienen
           (Steiermark: 63%, Österreich: 67%). Das Männereinkommen
           lag 2010 bei 2.328 Euro (91% des Steiermarkwertes, 89%
           des Österreichschnitts), das der Frauen bei 1.571 Euro (97%
           bzw. 90%).

Seite 26
B ildungs -      und   S oziale I nfrastruktur                5

         Bildungs- und
5        Soziale Infrastruktur
Die Ausstattung einer Region mit Bildungs- und sozialer              Außenstelle Trieben)
Infrastruktur ist ein wichtiger Aspekt für eine gedeihliche        • eine höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche
soziale und ökonomische Entwicklung einer Region sowie               Berufe (Bad Aussee) und eine höhere Bundeslehr-
für die Integration verschiedener Personengruppen und                und Forschungsanstalt für Landwirtschaft (LFZ
daher auch eine wesentliche Voraussetzung für die Stand-             Raumberg-Gumpenstein in Irdning)
ortqualität und Attraktivität einer Region.                        • eine Bundes-Bildungsanstalt für Kindergartenpäda-
Mit den zu erwartenden demografischen Veränderungen                  gogik (Liezen)
in qualitativer wie quantitativer Hinsicht sowie hinsichtlich
der budgetären Rahmenbedingungen gilt es diesen Bereich         Darüber hinaus verfügt die Region über das Universitätszen-
speziell im Auge zu behalten und einer mittelfristigen Per-     trum Rottenmann sowie landwirtschaftliche Fachschulen in
spektive folgend sich auch auf neue Strukturen entspre-         Gröbming, Haus und Admont und eine Lehranstalt für Sozi-
chend vorzubereiten.                                            aldienste in Rottenmann.
                                                                (Quelle: Landesschulrat Steiermark)

 Bildungsinfrastruktur
                                                                 Kinderbetreuungseinrichtungen
Ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Bildungsange-
bot stellt sowohl für die derzeit ansässige Bevölkerung als     Im Berichtsjahr 2010/11 gab es in der Region Liezen 55 Kin-
auch für potenzielle Zuwanderer/Zuwanderinnen ein wich-         derbetreuungseinrichtungen, davon zwei Krippen, 52 Kin-
tiges Angebot dar.                                              dergärten, und eine altersgemischte Einrichtung, in denen
                                                                insgesamt etwa 1.990 Kinder betreut wurden. Die Zahl
In der Region Liezen gab es im Schuljahr 2009/2010 im           der Betreuten pro 1.000 Kinder (0-14-Jährige) betrug im
Bereich der Pflichtschulen:                                     Schnitt 174, ein Wert, der unter dem steirischen Vergleichs-
   • 51 Volksschulen                                            wert von 200 und deutlich unter dem österreichischen
   • 15 Hauptschulen                                            Durchschnittswert von 258 liegt. Während der Anteil der
   • drei Sonderschulen                                         betreuten Kindergartenkinder mit 170 Betreuten pro 1.000
   • fünf Polytechnische Schulen                                Kinder im landes- bzw. bundesweiten Durchschnitt liegt
   • (keine neue Mittelschule)                                  (170 bzw. 173 Betreute pro 1.000 Kinder), ist die Betreu-
(Quelle: Statistik Austria, Schulstatistik)                     ungssituation im Bereich Kleinkinderbetreuung (Krippe) und
                                                                Nachmittagsbetreuung (Hort) mit zwei Betreuten pro 1.000
im Bereich der weiterführenden Schulen mit Matura:              Kinder (Krippe, derzeit wird für die Region in der Kinderta-
   • drei allgemein bildende höhere Schulen (Stifts-            gesheimstatistik kein Hort ausgewiesen) noch ausbaufähig
     gymnasium Admont, BORG Bad Aussee, BG/BRG                  (Steiermark: 12 Krippenkinder bzw. 16 Hortkinder pro 1.000
     Stainach)                                                  Kinder; Österreich: 21 Krippenkinder bzw. 43 Hortkinder pro
   • drei Handelsakademien (Liezen, Bad Aussee, HAK-            1.000 Kinder).
     Aufbaulehrgang Schladming)                                 (Quellen: Statistik Austria, Kindertagesheimstatistik; Lan-
   • eine höhere technische Lehranstalt (HTL Zeltweg –          desstatistik Steiermark)

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5         B ildungs -        und        S oziale I nfrastruktur

           Karte 7: Kinderbetreuungseinrichtungen und Pflichtschulen in der Region Liezen

           Datengrundlage: GIS Steiermark

           Karte 8: Bildungsinfrastruktur (weiterführende Schulen) in der Region Liezen

           Datengrundlage: GIS Steiermark; Bearbeitung: ÖIR-Projekthaus GmbH

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B ildungs -   und   S oziale I nfrastruktur   5

 Betreuungseinrichtungen für ältere
 Menschen

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Pflegegeldbe-
zieher/innen in der Steiermark sowohl bei den Männern als
auch bei den Frauen kontinuierlich angestiegen. In der Stei-
ermark wurde daher die Anzahl der Pflegebetten in Heimen
kontinuierlich ausgebaut, von diesen sind fast die Hälfte
zu über 95% ausgelastet (Stand April 2011). In der Region
Liezen gibt es derzeit 16 stationäre Betreuungseinrichtun-
gen für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen und
insgesamt 797 bewilligte Betten. Für die Region werden
damit 108 Betten pro 1.000 Einwohner/innen über 75 Jahre
ausgewiesen (Steiermark: 113).
(Quelle: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA11A,
2011)

Laut dem Bedarfs- und Entwicklungsplan Pflege wird die
Versorgungsdichte in Bezug auf die Pflegebetten bis zum
Jahr 2020 in der Region Liezen sinken. Dem steigenden
Bedarf an Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen
wird lt. Bedarfs- und Entwicklungsplan in den nächsten
Jahren daher vor allem mit einem Ausbau der mobilen
Hauskrankenpflege, der Tageszentren und des Betreuten
Wohnens begegnet werden müssen.
(Quelle: Amt der Steiermärkischen Landesregierung,
Bedarfs- und Entwicklungsplan (Pflege) für die Steiermark)

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