Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020

 
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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
                  Europäische Innovations-
                  partnerschaft in der LE 2014-2020
                  „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“

Beauftragt von:   Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Was-
                  serwirtschaft

Projektnummer:    1000_EIP_1310

Erstellt von:     Markus Gruber, Simon Pohn-Weidinger, Stephan Kupsa (convelop),
                  unter Mitarbeit von Magdalena Pierer

Datum:            13. Nov. 2013

                                      convelop
                                      cooperative knowledge design gmbh

                                      A-8010 Graz     Bürgergasse 8-10/I
                                      Telefon:       +43 (0) 316 720 813
                                      Fax:        +43 (0) 316 720 813-20
                                      www.convelop.at office@convelop.at
Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................... I

1        Einleitung ................................................................................................................................... 1

2        Eckpunkte aus den Gruppendiskussionen ........................................................................ 2
3        Europäische Innovationspartnerschaft ............................................................................. 3
         3.1      Zur EIP AGRI und ihrer Rolle in der Ländlichen Entwicklung 2014-2020 .................. 3
         3.2      Praxisbeispiele ................................................................................................................... 4
         3.3      Verständnisfragen zur EIP AGRI .................................................................................... 6
4        Chancen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren – Erste Gruppendiskussion ........ 8
         4.1      Chancen .............................................................................................................................. 8
         4.2      Erfolgsfaktoren, Voraussetzungen ................................................................................... 9
5        Thematische Herausforderungen & OG Ablauf – Zweite Gruppendiskussion ....... 12
         5.1      Primärproduktion ............................................................................................................ 12
         5.2      Bioökonomie ..................................................................................................................... 13
         5.3      Ressourcen und Umwelt ................................................................................................. 13
         5.4      Vertrieb ............................................................................................................................ 14
         5.5      Qualität und Verbraucher/innen .................................................................................... 14
         5.6      Chancen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren – Erste Gruppendiskussion ........... 16
         5.7      Thematische Herausforderungen & OG – zweite Gruppendiskussion ........................ 22
6        Anhang 1 – Präsentationsfolien .......................................................................................... 27
         6.1      EIP Hintergrund (Gerhard Pretterhofer, Lebensministerium) ................................... 27
         6.2      Praxisbeispiel Steirisch Biozwetschke (Günther Oswald) ............................................ 36
         6.3      Praxisbeispiel Innovation im Pflanzenschutz (Karl Lind) ............................................ 41
7        Anhang 2 – Workshopagenda .............................................................................................. 45

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

1      Einleitung
                      Hintergrund
                      Mit der Europa 2020 Strategie setzt
                      die Europäische Union verstärkt auf
                      die Förderung des Themenbereichs
                      „Innovation“. Mit der Leitinitiative
                      der „Innovationsunion“ wurde die
                      sogenannte „Europäische Innova-
                      tionspartnerschaft“ (EIP) als
                      neues Instrument der Innovations-
                      förderung eingeführt.
                      Im Rahmen der LE 2014-2020 ist
                      die Umsetzung der Europäischen
                      Innovationspartnerschaft    „Land-
                      wirtschaftliche Produktivität und
                      Nachhaltigkeit“ (EIP AGRI) vorge-
                      sehen.
                      Sie stellt ein neues Instrument der
                      Innovationsförderung in der ländlichen Entwicklung dar.

                      Der Workshop diente einerseits dazu, das Konzept der Europäischen Innova-
                      tionspartnerschaft in der ländlichen Entwicklung 2014-2020 vorzustellen sowie
                      den Input der Teilnehmer/innen zu nutzen, um die Konzeption und die Umset-
                      zung der EIP an die Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen. Dieser Bericht
                      dokumentiert die Ergebnisse des Workshops.

                      Was passiert mit den Workshop-Ergebnissen?

                      Die Workshop-Ergebnisse werden die weiteren Aktivitäten zur Programmvor-
                      bereitung der LE 2014-2020 sowie in die Planung und Umsetzung der EIP
                      AGRI einfließen. Der zum Zeitpunkt des Workshops aktuelle Stand der Pro-
                      grammerstellung kann auf der Homepage des Lebensministeriums unter
                      http://www.le2020.lebensministerium.at/ abgerufen werden. Dort sind auch
                      weitere Kommentare möglich und erwünscht.

                      Interessante Links zum Thema:

                       http://ec.europa.eu/agriculture/eip/events/madrid-06-2013_en.htm

                       http://ec.europa.eu/agriculture/eip/events/madrid-06-2013/scheele_en.pdf

                       http://www.lebensministerium.at/land/laendl_entwicklung/laendliche-
                        entwicklung-2014-2020.html - Zum Stand der Programmierung LE 2014-
                        2020

                       http://www.netzwerk-land.at/lum/downloads/ausblicke-magazin-fuer-
                        laendliche-entwicklung/ausblicke-1.13-
                        innovation/le_magazin_innovation_medium.pdf

                       http://www.le2020.lebensministerium.at

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

2      Eckpunkte aus den Gruppendiskussionen
                       Die EIP AGRI im Rahmen der LE 2014-2020 wird von den Akteur/innen
                        als Chance gesehen, Innovationen in der ländlichen Entwicklung zu
                        schaffen. Vor allem könnten dadurch Problemstellungen aus der Praxis
                        besser mit der Forschung/Wissenschaft verbunden werden. Wichtig dabei
                        ist der Abbau von Kommunikationsbarrieren, Ermöglichung von Vernet-
                        zung, Feedback und Erfahrungsaustausch.

                       Es werden Chancen darin gesehen, spartenübergreifend zu arbeiten und
                        neue AkteureInnen einzubinden. Allerdings sollten auch bewährte Struk-
                        turen Teil der so genannten Operationellen Gruppen (OG) sein und da-
                        mit gestärkt werden können.
                       Wichtig wird dabei die Funktion eines/r „Mediators/in“ sein. Es geht um die
                        Mobilisierung entsprechender Akteur/innen. Als sehr zentral wird daher
                        der/die „Innovations-Broker/in“ eingeschätzt. Bei dem/der Innovations-
                        Broker/in wird ein Spannungsfeld zwischen Überblickswissen und themati-
                        scher Spezialisierung gesehen.

                       Es war Konsens, dass landwirtschaftliche Betriebe direkt in den Pro-
                        jekten eingebunden sein sollen (nicht nur indirekt). Und das die EIP AGRI
                        vom bottom-up Prinzip leben soll, wo Problemstellungen und Ideen
                        von Landwirt/innen als Ausgangspunkt im Vordergrund stehen.
                       Innovation sollte dabei nicht nur technisch und technologisch gesehen
                        werden, sondern als Teil einer Problemlösung. Problemstellungen sollten
                        daher umfassend bearbeitet werden können. Die Anwendungsorientiert-
                        heit und Verwertbarkeit der Innovationen steht im Vordergrund.

                       Für Innovation und bei der Konzeption der EIP AGRI muss eine spezi-
                        fische österreichische Situation berücksichtigt werden - gebietsspezifi-
                        sche Besonderheiten, Topographie (z.B. Alpenraum) und relativ kleinbe-
                        triebliche Strukturen.

                       Wichtig ist den Akteur/innen – und darüber bestand Konsens – dass
                        „Scheitern erlaubt sein muss“. Förderung von Innovationsprojekten
                        heißt also auch Bereitstellung von Risikokapital. Abbruchmöglichkeiten
                        müssen definiert werden. Projekte sollten in Teilschritte (Milestones) zer-
                        legt werden, um die Überprüfbarkeit zu gewährleisten, und, falls notwen-
                        dig, ein Projekt abbrechen zu können.

                       Kritische Faktoren werden u.a. gesehen im Bereich der Förderungsin-
                        tensitäten für die Netzwerkbildung, klarer Förderungsregelungen, wo-
                        bei insbesondere im Bereich der immateriellen Kosten (z.B. Personalkos-
                        ten, Eigenleistungen) klare Regelungen eingefordert werden. Welche Kosten
                        werden in welchen Projektphasen wie stark gefördert?

                       Kritische Punkte zeigen sich auch im Bereich des Umgangs mit den er-
                        worbenen Ergebnissen („Intellectual Property Rights), insbesondere
                        wenn auch gewerbliche Unternehmen mit in die OG integriert werden sol-
                        len.

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

3      Europäische Innovationspartnerschaft

                      3.1 Zur EIP AGRI und ihrer Rolle in der Ländlichen Ent-
                          wicklung 2014-2020
                      Siehe Folien Gerhard Pretterhofer (Lebensministerium)

                      EIP ist eine Initiative im Rahmen der Umsetzung der Europa 2020 Strategie
                      und der Leitinitiative Innovationsunion. Es gibt verschiedene Innovati-
                      onspartnerschaften auf europäischer Ebene: z.B. zu aktivem und gesun-
                      dem Altern (Pilot EIP seit 2011), Urban Europe oder zum Umgang mit Wasser-
                      ressourcen.

                      Hier relevant ist die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaft-
                      liche Produktivität und Nachhaltigkeit“, die u.a. im Rahmen der ländli-
                      chen Entwicklung 2014-2020 und dem Forschungsrahmenprogramm „Horizon
                      2020“ zur Umsetzung kommen wird.

                      Eckpunkte der EIP AGRI in der ländlichen Entwicklung

                      Kernpunkt für Österreich ist das Thema „Nachhaltigkeit in der Landwirt-
                      schaft“. Die führende Rolle Österreichs in Europa muss erhalten, weiter aus-
                      gebaut und verstärkt werden; Ziel: wettbewerbsfähige und nachhaltige Land-
                      wirtschaft zu fördern (mehr produzieren, weniger Ressourcen).

                      Ziel ist es Innovationen zu ermöglichen und den Brückenschlag Praxis -
                      Wissenschaft unter Einbindung weiterer Nutzer- und Anspruchsgruppen zu
                      verbessern. Es ist ein Instrument des Wissenstransfers, der bislang nicht op-
                      timal organisiert ist. Forschungsergebnisse werden bislang nicht optimal um-
                      gesetzt, und umgekehrt mangelt es an Rückmeldung von der Praxis an die
                      Forschung.

                      Die sogenannten Operationellen Gruppen (OG), die Maßnahmen/Vorhaben
                      konkret umsetzen und innovative Praktiken erproben, setzen sich aus land-
                      wirtschaftlichen Betrieben, Forscher/innen, Berater/innen und Unternehmen
                      im vor- und nachgelagerten Bereich, Nutzer/innen etc. zusammen

                      Diese Operationellen Gruppen erstellen einen mehrjährigen Aktionsplan und
                      setzen diesen um. Sie sollen möglichst umfassend aufgestellt sein und arbeiten
                      an ganz konkreten Fragestellungen/Projekten (keine Diskussionsgruppen).

                      Unterstützt werden können die Operationellen Gruppen aus dem Programm
                      LE 2014-2020. Die Projekte der Operationellen Gruppen können auf das ge-
                      samte Maßnahmenspektrum des künftigen Programmes LE 2014-2020 zu-
                      rückgreifen und sollen auch andere EU- oder nationale Programme anspre-
                      chen.

                      Es wird Unterstützungsstrukturen geben: Auf nationaler Ebene wird es
                      sogenannte „Innovations-BrokerInnen“ bzw. die nationale Netzwerkstelle
                      geben, die das Entstehen der Operationellen Gruppen unterstützen und diese
                      coachen sollen.

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                      Auf Europäischer Ebene gibt es sogenannte thematische Gruppen (Fokus-
                      gruppen) und eine entsprechende Netzwerkstelle.

                      Zusammenspiel von HORIZION 2020 und LE 2014-2020

                      HORIZION 2020 ist auch ein Umsetzungsinstrument der EIP mit spezifi-
                      schen Instrumenten wie thematische Netzwerke und Multi-Akteurs-Projekte.
                      Ausgangspunkt ist hier die Forschung, die weitere Anspruchsgruppen mitein-
                      bindet (Fokus Forschung). Voraussetzung: Internationale Konsortien.
                      In der ländlichen Entwicklung 2014-2020 steht die Innovation im Mittel-
                      punkt, wobei ein bottom-up-Ansatz (Innovationen, Problemstellungen der
                      Unternehmen/Betriebe) verfolgt wird. Ausgangspunkt ist eine Idee / Prob-
                      lemstellung aus der Praxis, es braucht eine umfassende Sicht auf eine Inno-
                      vationslösung (d.h. inkl. Marktbetrachtung). Forschung hat eine Rolle bei der
                      Entwicklung relevanter Komponenten. Es handelt sich hier eher um experi-
                      mentelle Entwicklung, Testung und Verbreitung. Die Operationellen Grup-
                      pen sind primär national organisiert.

                      Abbildung 1: EIP Zusammenspiel europäisch - national

                                                                    EIP

                          Multi-Akteurs-Projekte;             EK EIP AGRI            Operationelle
                          Thematische Netzwerke               Servicepoint           Gruppen (OG)
                        (internationale Konsortien)                              (nationale Konsortien)

                                                                                        Support:
                                  Support:
                                                                                Nationale Netzwerkstelle;
                                  FFG -EIP
                                                                                Innovationsbroker/innen

                      © convelop cooperative knowledg design gmbh
                      Bildquellen: Lebensministerium & Europäische Kommission

                      Forschungsergebnisse aus HORIZON 2020 bzw. Vorläuferprogrammen können
                      zu OG in der LE 2014-2020 in Österreich führen (Transfer, Verbreitung).
                      Voraussetzung ist eine entsprechende Zusammensetzung der OG, Landwirt-
                      schaftliche Unternehmen als Kern. In der EIP AGRI erkannte Problemstellun-
                      gen sollen wiederum an HORIZON 2020 für die Programmgestaltung zu-
                      rückgespielt werden (grüner Doppelpfeil).

                      3.2 Praxisbeispiele
                      Im Rahmen der bereits laufenden Innovationsförderungen wurden Innovati-
                      onsprojekte durchgeführt, die Charakteristika der EIP AGRI aufweisen

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                      (Problemdruck durch Landwirtschaft, Multi-Akteurs-Projekte, Verbindung von
                      Forschung und Praxis). Es wurden zwei Projekte vorgestellt.

                      3.2.1       Steirische Bio-Zwetschke

                      Herr Oswald von der Fritz-Oswald GmbH (einem Familienunternehmen, das
                      steirisches Obst und Gemüse vermarktet) beschrieb ein Projekt zum Anbau
                      und der Vermarktung von steirischen Bio-Zwetschken. Das Projekt wurde
                      durch die rückläufige Nachfrage nach steirischen Zwetschken und durch star-
                      ken Konkurrenzdruck durch ausländische Ware angeregt. In Kooperation mit
                      landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben und der Landwirtschaftskammer
                      sowie unter wissenschaftlicher Begleitung wurden offene Fragen aus den Be-
                      reichen Anbautechnik, Sortenauswahl und Pflanzenschutz geklärt und doku-
                      mentiert, eine Marktanalyse erstellt und der Erfahrungsaustausch und die
                      Vernetzung forciert. Obwohl das Projekt erst relativ kurz läuft, sind bereits
                      Mengen- und Flächensteigerungen bei der steirischen Bio-Zwetschke zu be-
                      merken.

                      Charakteristik: Bottom-up-Ansatz, Multi-Akteurs-Projekt mit vertikaler In-
                      tegration, Einbindung von Forschung, Versuchsflächen, Aufbereitung der Dis-
                      semination (für Beratung und Ausbildung).

                      3.2.2       Innovation im Pflanzenschutz

                      Als ehemaliger Direktor der Obstbaufachschule Gleisdorf sieht sich Herr Lind
                      als Vermittler zwischen Praxis und Forschungsstellen und präsentierte einige
                      Projekte und Ideen aus seiner Tätigkeit. Das beinhaltet beispielsweise die
                      Entwicklung von Prüfständen für die Sprühgerätekontrolle, Gebläsemessung
                      während der Fahrt zur Luftausbreitung in einer Obstkultur, die Vorgabe von
                      einheitlichen Standards für die Sprühgeräteherstellung etc.

                      Charakteristik

                      Die Projekte wurden meist durch Probleme ausgelöst, die Landwirt/innen in
                      der Praxis mit dem Pflanzenschutz im Obstbau hatten. Sie wurden in Zusam-
                      menarbeit mit Forschungseinrichtungen (Joanneum Research, BOKU, TU
                      Graz), Behörden und Unternehmen bearbeitet.

                      3.2.3       Beispiele aus anderen Ländern

                      Siehe Präsentation Gerhard Pretterhofer (Lebensministerium)

                      Belgien: Ammoniakreduzierung im Schweinestall: Problemdruck/Idee von
                      Landwirt/in, Innovation Center als beratende Stelle eingebunden, Wissen-
                      schaftler/innen aus Umwelt- und Agrarbereich, Unternehmen das Bakterien-
                      produkte produziert.

                      Frankreich: Verminderter Einsatz von Pestiziden: Initiative durch eine Gruppe
                      von Landwirt/innen, Einbindung von Interessensvertretung, Forschung und
                      Beratung.

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                      Irland: Erhaltung des Lebensraumes, Entwicklung eines marktreifen Produk-
                      tes: Erzeugergemeinschaft Lamm/Rind, Beratung, angewandte Forscher/innen,
                      IG Nationalpark.

                      3.3 Verständnisfragen zur EIP AGRI
                      Folgende Verständnisfragen wurden im Plenum gestellt (thematisch zu-
                      sammengefasst):
                       Kriterien für die OG (Operationelle Gruppen): Mitgliedsstaaten müs-
                        sen selbst Kriterien für die OG definieren. Das wird derzeit gemacht und
                        betrifft z.B. die Zusammensetzung der Gruppen, die Themenbereiche, die
                        Administration und Regelung der konkreten Ausschreibungen etc.

                       Zusammensetzung & Organisation der OG: Zusammensetzung national
                        (keine verpflichtende internationale Zusammensetzung), allerdings wird ei-
                        ne Kombination aus den unterschiedlichen Akteursgruppen notwendig sein
                        – zumindest landwirtschaftliche Praxis, Wissenschaft und Dritte. Geklärt
                        werden sollte, ob das auch grenzüberschreitend funktionieren kann. Bezüg-
                        lich der Organisationsstruktur der OG ist es nicht die Intention, neue
                        Rechtspersönlichkeiten zu schaffen, eine ARGE sollte dafür ausreichend
                        sein.

                       Anzahl der OG: rund 10 Themenbereiche sollen ausgeschrieben werden.
                        Relevante Themenbereiche für Österreich müssen noch definiert werden,
                        z.B. aus den großen Überthemen der Fokusgruppen auf EU-Ebene, aber
                        auch andere Themen sind möglich (bzw. werden weitere Fokusgruppen ent-
                        stehen).

                       Nationale Netzwerkstelle: ist eine wesentliche Unterstützung für den
                        EIP-Prozess, derzeit noch undefiniert; es wäre allerdings sinnvoll, die Stelle
                        mit bestehenden Stellen zu kombinieren (z.B.: ländliche Entwicklung). Die
                        Zusammenarbeit mit der nationalen Vernetzungsstelle wird eine wesentli-
                        che Grundvoraussetzung für die OG sein.

                       Wie kann die Einbindung der Praxis gehandhabt und gewährleistet wer-
                        den? Hier sollen Gruppen von Landwirt/innen die Landwirtschaft repräsen-
                        tieren. Kammern und andere Organisationen sind Interessensgruppen
                        bzw. -vertretungen und können zusätzlich zu Landwirt/innen vertreten
                        sein. Besonders wichtig ist es, Aspekte wie etwa die Bewertung von Eigen-
                        leistungen und Stundensätze für Landwirt/innen zu regeln. Diesbezüglich
                        gab es negative Erfahrungen bei LEADER-Projekten.

                       Innovations-Broker/innen: sollen in nationaler Netzwerkstelle angesie-
                        delt werden, über die technische Hilfe der LE bezahlt werden (Genaue Auf-
                        gaben, Tätigkeiten müssen noch definiert werden).

                       Die Ausschreibung wird durch das Ministerium passieren (national, nicht
                        auf EU-Ebene).

                       Zeitplan: Das Call-Verfahren soll in Perioden von 1,5 Jahren laufen, der
                        genaue Zeitplan steht noch nicht fest (Anfangsphase), 2014 wird jedenfalls
                        noch für die Vorlaufphase benötigt.

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                       Projekteinreichung: durch EIP AGRI wird ein niederschwelliges Angebot
                        geschaffen, Projekte können schon in einer relativ frühen Phase unterstützt
                        werden, und so fundierte Projekte mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit
                        entwickelt werden. An erster Stelle bei der Einreichung steht die Projek-
                        tidee, in weiterer Folge kann z.B. der/die Innovations-Broker/in bei der Pro-
                        jektpartner/innen-Suche helfen.

                       Wie werden die Ergebnisse verbreitet? Hier ist einerseits die Einspeisung
                        von Ergebnissen ins EIP Netzwerk zu einem frühen Zeitpunkt nötig, ande-
                        rerseits muss das Wissen im Mitgliedsstaat selbst gut verbreitet werden.
                        Weiters muss noch geklärt werden, nach welchen Bedingungen der Wissen-
                        stransfer (Bildung & Beratung) in der LE 2014-2020 in den OG unterstützt
                        werden soll.

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Workshop-Bericht: Europäische Innovations-partnerschaft in der LE 2014-2020
Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

4      Chancen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren –
       Erste Gruppendiskussion
                      In Kleingruppen (aufgeteilt nach Organisationsarten: Ministerien & Förderge-
                      bende, Forschungs- & Bildungseinrichtungen, Unternehmen & Land- und
                      Forstwirt/innen, und Kammern) wurden zwei Leitfragen diskutiert:
                       Welche Chancen sehen Sie in Österreich durch die EIP AGRI?

                       Was sind wichtige Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für das Gelingen
                        der EIP AGRI in Österreich?

                      4.1 Chancen

                      Von allen Gruppen genannt
                       Kommunikation/Mobilisierung des Anwendungspotenzials:

                          - Verbesserte Kommunikationsstrukturen zwischen Landwirtschaft, Bera-
                            tung, Forschung, und Gewerbebetrieben. Abbau von Kommunikations-
                            barrieren, Ermöglichung von Vernetzung, Feedback und Erfahrungsaus-
                            tausch. (Ministerium, Kammern, Forschung & Bildung, Unternehmen &
                            Verbände)
                          - Es gibt viel Angebot seitens der Forschung, viel Bedarf seitens der Praxis
                            – um beide Seiten sinnvoll zusammenbringen, bedarf es einer Mediator-
                            funktion, „Innovations-Brokering“ ist hier eine große Chance. (Ministeri-
                            um, Kammern, Forschung & Bildung, Unternehmen & Verbände)

                      Von mehreren Gruppen genannt
                       Abbau von Hürden: Herabsetzung der Hürden, um überhaupt an interna-
                        tionalen Projekten teilzunehmen – Hoffnung, dass sich neue Konsortien bil-
                        den werden; Steigerung der Bereitschaft seitens der Landwirtschaft, sich an
                        solchen Projekten zu beteiligen (v.a. auch Kleinbetriebe) (Ministerium, Un-
                        ternehmen & Verbände)
                       Stärkung des Versuchswesens in der Land- und Forstwirtschaft (beste-
                        hende Mängel aus budgetären Gründen); experimentelle Entwicklung der
                        Innovationen und direkter Praxisbezug; Strukturen müssen aber auch sta-
                        bilisiert werden, um eine Kultur der Offenheit für Neues & Innovationen zu
                        schaffen. (Kammern, Unternehmen & Verbände)

                       Innovationen werden sichtbar gemacht, die Anwendungsorientiertheit
                        und Verwertbarkeit der Innovationen steht im Vordergrund. (Kammern,
                        Forschung & Bildung)

                      Von einzelnen Gruppen genannt
                       Bestehende Strukturen: Die Landwirtschaft in Österreich ist sehr klein-
                        strukturiert – Innovation (und EIP AGRI als Mittel dafür) ist deshalb ein
                        zentraler, überlebenswichtiger Faktor. Vorteil der kleinen Produktions-

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Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                          strukturen ist aber auch eine sehr gute Vernetzung, die genutzt werden
                          kann und soll. Verbände, Vermarktungseinrichtungen etc. könnten bei-
                          spielsweise Problemsituationen vonseiten der Landwirt/innen sammeln und
                          als Sprachrohr dienen. (Unternehmen & Verbände)
                       Bessere finanzielle und organisatorische Unterstützung von Projekten
                        zu einem früheren Zeitpunkt als Erfolgskriterium; auch Innovations-
                        Broker/innen werden als wesentliche Verbesserung gesehen. (Ministerium)
                       Koordinierte Transferstelle: Das ist neu im landwirtschaftlichen Be-
                        reich, große Chancen für Wissens- und Technologietransfer (Vernetzung Ös-
                        terreich – EU – weltweit); Austausch & verwertbare Umsetzung von Inno-
                        vationen. (Forschung & Bildung)

                       Über den Tellerrand hinausblicken: neue Themen, neue Akteur/innen,
                        neue beteiligte Personen als große Chance. Auch das Denken in ganz andere
                        Richtungen ist möglich, die Offenheit gegenüber Ideen, Strukturen und Ak-
                        teur/innen ist wesentlich. (Forschung & Bildung)

                       Transparenz: Abrechnungsvoraussetzungen schaffen. (Ministerium)

                       Arbeitskreisberatung könnte als Ideenquelle funktionieren (Kammern)

                       Möglicherweise Vernetzung mit anderen Initiativen als Chance (Joint
                        Programming). (Forschung & Bildung)
                       „Negativchance“/Problem: Horizon 2020 als Förderinstrument könnte
                        für die Landwirtschaft ungeeignet sein, da es inhaltlich und administrativ
                        eher schwierig ist. (Forschung & Bildung)

                      4.2 Erfolgsfaktoren, Voraussetzungen

                      Von allen Gruppen genannt
                       Risiko/Scheitern von Projekten: Innovationsprozesse bringen immer
                        auch Risiken mit sich, Projekte können auch scheitern. Förderung von In-
                        novationsprojekten heißt also auch Bereitstellung von Risikokapital. Das
                        muss von vornherein klar sein, klare Abbruchbedingungen und Abbruch-
                        möglichkeiten müssen definiert werden. Projekte sollten in Teilschritte (Mi-
                        lestones) zerlegt werden, um die Überprüfbarkeit zu gewährleisten, und,
                        falls notwendig, ein Projekt abbrechen zu können (ohne große Hürden bei
                        Abrechnung etc.). Eine Abfederung des Risikos durch die Förderung wäre
                        eine große Motivation für Landwirt/innen und Unternehmen, an den Pro-
                        jekten mitzuarbeiten. (Ministerium, Kammern, Forschung & Bildung, Un-
                        ternehmen & Verbände)

                      Von mehreren Gruppen genannt
                       Verbesserte Information ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Klare Rege-
                        lungen, die von Beginn an gelten und sich nicht ändern, klare Ansprechper-
                        sonen, und eine bundes- und brancheneinheitliche Struktur sind notwendig.
                        (Ministerium, Forschung & Bildung)

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Workshop-Bericht:
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                       Immaterielle Kosten: Probleme könnte es v.a. im Bereich der Personal-
                        kosten (Overheads, Kalkulation und Stundensätze, Aufzeichnung der Ar-
                        beitsstunden etc.) geben. Deshalb sind klare Regeln und Kriterien notwen-
                        dig     (auch      hinsichtlich    Doppelförderungen),     entsprechende
                        Rahmenbedingungen für neue Akteur/innen (v.a. für die Landwirt/innen als
                        Expert/innen) müssen geschaffen werden. (Ministerium, Forschung & Bil-
                        dung)
                       Optimierung: Vorhandene Strukturen sollen optimal genutzt und gestärkt
                        werden. Die Input-Output-Relation muss vorteilhaft sein (nicht zu komplexe
                        Abrechnungen, nicht zu viel Bürokratie), bestehende Beratungs- und Ver-
                        waltungsstrukturen sollen innovationsfreundlicher werden. (Ministerium,
                        Kammern, Forschung & Bildung)

                       Verbreitung der Ergebnisse: muss praxistauglich passieren, der konkre-
                        te Nutzen der Innovationen muss sichtbar sein. Die Ergebnisse müssen für
                        alle zugänglich bleiben. Eventuell die Einrichtung einer Datenbank überle-
                        gen – Dokumentation von Erfolgsergebnissen, aber auch Punkte, die nicht
                        funktioniert haben. Umgang mit Patenten und Entwicklungen muss aller-
                        dings klar und eindeutig geregelt werden. (Ministerium, Kammern, Unter-
                        nehmen & Verbände)
                       Budget: Voraussetzung ist, dass tatsächlich ein ausreichendes Budget für
                        Projekte zur Verfügung steht; Projekte sollten für Landwirt/innen jedenfalls
                        kostenneutral sein. Möglichst 100% Projektförderung, v.a. in der Anfangs-
                        phase, wäre wichtig, um Landwirt/innen und Unternehmen zu überzeugen.
                        (Kammern, Forschung & Bildung, Unternehmen & Verbände)

                       Innovations-Broker/innen als Clearingstelle und kompetenter Ansprech-
                        partner/innen sind wesentlich! Muss sehr gut in der Branche verhaftet und
                        breit vernetzt sein. Die Tätigkeit des „Innovations-Brokering“ ist von einer
                        unabhängigen Stelle auszuüben. (Kammern, Forschung & Bildung, Unter-
                        nehmen & Verbände)

                      Von einzelnen Gruppen genannt
                       Abwicklung der Projekte: Hier sollte es möglichst auch Partner/innen
                        vor Ort geben, um auch dezentral Unterstützung für Projekte anbieten zu
                        können und nicht nur zentrale Innovations-Broker/innen. (Kammern)

                       Spartenübergreifende Gespräche zur Entwicklung von neuen Ideen
                        sind ein gutes Modell, das auch für andere Bereiche interessant sein könnte
                        (z.B. derzeit schon im Bereich Mais: Landwirt/innen, Firmen, Kammern etc.
                        kommen zusammen). (Kammern)

                       Anpassung der Förderinstrumente: Förderungen im Hochschulbereich
                        haben andere Zielgrößen als die angewandte Forschung (wissenschaftliche
                        Publikationen vs. praktische Ergebnisse). Hier ist eine Anpassung notwen-
                        dig, damit nicht einseitig interne Qualitätskriterien verfolgt werden müs-
                        sen, die nicht zum Projekt passen. (Forschung & Bildung)

                       Innovationsverständnis muss generiert werden, der Begriff muss disku-
                        tiert und definiert werden, am besten bevor das Programm implementiert
                        wird. Wichtig ist, dass nicht nur von technologischen Innovationen die Rede

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Workshop-Bericht:
Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                          ist, sondern auch die Sozialwissenschaften integriert werden. (Forschung &
                          Bildung)

                       Praxisbezug: Landwirt/innen als Expert/innen; gelebte direkte Beteiligung
                        ist wesentlich für den Erfolg der EIP AGRI. Problemstellungen sollen pra-
                        xisgetrieben sein und vonseiten der Basis, der Landwirt/innen, kommen,
                        nicht von bestehenden Organisationen und Forschungseinrichtungen. (For-
                        schung & Bildung, Unternehmen & Verbände)
                       Möglichst frühzeitig Blick auf innovative Ideen ermöglichen, bestehende
                        Lösungen identifizieren, Vernetzungen herbeiführen, Austausch mit rele-
                        vanten Akteur/innen (ohne aber Bottlenecks zu schaffen, die Akteure dürfen
                        nicht von vornherein ausgeschlossen werden, ein gewisses Maß an Risiko
                        muss zugelassen werden). (Unternehmen & Verbände)

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Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

5      Thematische Herausforderungen & OG Ablauf –
       Zweite Gruppendiskussion
                      Folgende potenzielle EIP Themen wurden von Seiten des Lebensministeriums
                      als Diskussionsthemen vorgestellt:

                       Primärproduktion: Höhere landwirtschaftliche Produktivität, höhere
                        Erträge und mehr Ressourceneffizienz

                       Bioökonomie: Innovation zur Unterstützung einer bio-basierten Wirt-
                        schaft (Bioraffinerie, Ressourceneffizienz, Energiemanagement, Verwen-
                        dung von Nebenprodukten etc.)

                       Ressourcen und Umwelt: Biodiversität, Ökosystemleistungen und Boden-
                        funktionalität

                       Vertrieb: Innovative Produkte und Dienstleistungen für eine integrierte
                        Versorgungskette (Transparenz, “ökologischer Fußabdruck”, innovative
                        Vertriebssysteme, Logistik etc.)

                       Qualität und Verbraucher/innen: Lebensmittelqualität, -sicherheit und
                        Verbraucher/innen-Information, gesunde Lebensweisen

                      Diese Themenbereiche wurden von der Kommission veröffentlicht, und sind
                      absichtlich nicht zu eng vorgegeben, um Raum für die Entwicklung neuer
                      Ideen und Innovationen zu lassen. In der Diskussion wurden ergänzend die
                      Bereiche „Tierische Produktion“ (Tiergesundheit etc.), sowie „sozial- und raum-
                      planerische Aspekte“ als wesentlich genannt.

                      In Kleingruppen, entsprechend der potenziellen EIP-Themen, wurden folgende
                      zwei Leitfragen diskutiert:

                       Was sind wichtige thematische Herausforderungen in Österreich im ausge-
                        wählten Thema, die über die EIP AGRI bearbeitet werden können?

                       Wie sieht ein idealtypischer Ablauf einer Operationellen Gruppe im ausge-
                        wählten Thema aus?

                      5.1 Primärproduktion

                      Thematische Herausforderungen
                      Mögliche Themen: Ressourceneffizienz (mit Fokus auf die Gesundheit von Tie-
                      ren, Pflanzen und Böden), standortbasierte Produktion (plakativ z.B. „Rinder
                      auf Grünland, Mais in der Oststeiermark“), Tiergesundheit, nachhaltige Pro-
                      duktion statt kurzfristige Optimierung, Genetik, Arbeitseffizienz & Arbeits-
                      verfahren, Mix von Produktionsfaktoren & Sektoren (z.B. sinkender Bedarf an
                      Tierarzneien, wenn die Futterpflanze gute Qualität hat und gesund ist), Mehr-
                      fachnutzen von Systemen (z.B. Agroforstsysteme).

                      Traditionelle Stärken müssen in Erinnerung gerufen werden, z.B. hinsichtlich
                      Biodiversität: je mehr genetische Variation durch unterschiedliche Rassen und
                      Sorten vorhanden ist, umso leichter kann auf eine Änderung der Rahmenbe-

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Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                      dingungen (z.B. Klimawandel) reagiert werden. Das Versuchswesen soll ge-
                      stärkt werden: neue Kulturen, neue Techniken (Pflege, Ernte, etc.), Pflanzen-
                      resistenzen können entwickelt werden. Die Fruchtfolge soll pflanzenorientier-
                      ter werden, statt sich nach möglichen Förderungen zu richten.
                      Die Kommunikation mit den Konsument/innen sollte überdacht werden und
                      realistischer werden (z.B. im Bereich der Tierhaltung).

                      Idealer Ablauf einer operationellen Gruppe
                      Einbindung von Schulen, landwirtschaftlichen Forschungszentren, Erzeuger-
                      verbänden, Arbeitskreisen ist wesentlich. Auch Spartengespräche können als
                      Ergänzung dienen. Im Idealfall geht die Initialzündung von Landwirt/innen
                      aus.

                      5.2 Bioökonomie

                      Thematische Herausforderungen
                      Mögliche Themen: Verarbeitung von Primärprodukten zu höherwertigen Pro-
                      dukten, zukünftige Nutzung freiwerdender Grünflächen, Ersatz von Erdölpro-
                      dukten durch biologisch abbaubare Substanzen (z.B. Pflanzenfarben in Dru-
                      ckereien), alternative Verwendungsmöglichkeiten von Kulturpflanzen im
                      Bereich Kosmetika/Wellness

                      Die Wertschöpfung in der Region soll gesteigert werden, neben der Primärpro-
                      duktion müssen vor allem auch die Vermarkter und Produzent/innen einge-
                      bunden werden. Energieautarke Betriebe sollen geschaffen werden, unter-
                      schiedliche Sparten kombiniert werden (Landwirtschaft, Tourismus, Wellness,
                      Gesundheit etc.).

                      Stärkung entlang der gesamten Wertschöpfungskette! (z.B. ist Österreich in
                      einer Spitzenposition im Bereich der Primärproduktion von Holz, im Bereich
                      Design und Verarbeitung aber eher schwach).

                      Idealer Ablauf einer operationellen Gruppe
                      Kaskadenförmiger Aufbau zur Risikominimierung - z.B. zuerst untersuchen,
                      welche Kulturpflanzen für welches Produkt geeignet sind, dann Produ-
                      zent/innen, zum Schluss Vermarkter einbinden.
                      Zusammensetzung der Gruppe aus Praxis und Forschung.

                      5.3 Ressourcen und Umwelt

                      Thematische Herausforderungen
                      Mögliche Themen: Klimawandel, Nachhaltigkeit, Gemeingüternutzung (Was-
                      ser, Boden,…), Bodenfunktionalität/Multifunktionalität (z.B. gesunder Boden
                      reinigt Grundwasser), Kulturartenvielfalt als Ressource (Österreich als Vorrei-
                      ter, auch durch das GVO Verbot – könnte im Zuge der EIP AGRI noch mehr als

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Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

                      Leader in diesem Sektor tätig sein), möglichst geschlossene Ressourcenkreis-
                      läufe.

                      Idealer Ablauf einer operationellen Gruppe
                      Bedarfsorientierter Ansatz: Probleme sollen nicht „erfunden“ werden, sondern
                      vonseiten der Landwirt/innen kommen (Bottom-up).
                      z.B. „regional biodiverses Wertschöpfungsmodell“ – Saatgutproduzenten,
                      Landwirt/innen, Lebensmittelproduzenten, Handel & Direktvermarktung,
                      Konsument/innen, aber auch Forschung, Beratung und Förderstellen sollen
                      eingebunden werden.

                      5.4 Vertrieb
                      Der Vertrieb schließt die Lücke zwischen Angebot (Primärproduktion) und
                      Nachfrage (Verbraucher/innen).

                      Thematische Herausforderungen
                      Mögliche Themen: Technologische Entwicklungen (z.B. Smartphones mit Or-
                      tungsfunktion); Materieller Vertrieb (aber auch Vertrieb von Wissen und
                      Dienstleistungen); Reduktion von Verlusten und Abfällen; „Miniaturierung“
                      (Möglichkeit, IKT Systeme ohne enorme Mengen an Infrastruktur und Technik
                      zu betreiben); Gewährleistung der Kühlkette bei neuen Vertriebsformen (z.B.
                      Biokiste das vor die Haustüre geliefert wird)

                      Große Herausforderungen für den Vertriebsbereich: kurze Ketten und lokale
                      Lebensmittel; kleinere Zielgruppen, da die Märkte immer spezifischer werden
                      („multioptionale Konsument/innen“ – wählen je nach Tageszeit, Stimmung, etc.
                      eine andere Option); maßgeschneiderte Nischen für ganz bestimmte Zielgrup-
                      pen; neue Formate der Supermärkte: retour in die Innenstädte, „on the go“-
                      Märkte; Infotainment & Edutainment.

                      Idealer Ablauf einer operationellen Gruppe
                      Landwirtschaft steht in diesem Bereich nicht ganz an vorderster Stelle, ist
                      aber trotzdem notwendig (erster Verarbeitungsschritt); Einbindung von Le-
                      bensmitteleinzelhandel, Marketing, Forschung, IT-Branche; auch: Landwirt-
                      schaftskammer, landwirtschaftliche Schulen etc. – diese müssen dafür sorgen,
                      dass die Änderungen auch zu den Adressaten vordringen.

                      5.5 Qualität und Verbraucher/innen

                      Thematische Herausforderungen
                      Mögliche Themen: Sicherheit der Lebensmittel (auch bzgl. Herkunft und
                      Transparenz); Qualität: was ist Qualität, wie und wer definiert sie? (Definiti-
                      onshoheit wird oft dem Handel abgetreten, ein bewertbares Modell für Qualität
                      ist notwendig); Kommunikation: direkt hin zu den Konsument/innen, wie kön-
                      nen Produzent/innen stärker als Sprachrohr eingesetzt werden (z.B. Schule am

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                      Bauernhof)? Was bewirken solche Maßnahmen?; Wie beteiligt man Konsu-
                      ment/innen an der Produktion? (Kommunikation und Imagebildung für die
                      Landwirtschaft – z.B. Schweiz: Leasing von Kühen)

                      Idealer Ablauf einer operationellen Gruppe
                      Einbindung von Schulen, Trendforschung, Tiefenpsychologie (Sozial-, Motiv-
                      und Verhaltensforschung) vs. naturwissenschaftliche Forschung; Marketing-
                      unternehmen, Interessensverbände, Landwirt/innen.

                      Auswahl der Partner/innen nach Kompetenz und Leidenschaft für das Thema
                      (nicht nur nach ihrer formellen Position).

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5.6 Chancen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren – Erste Gruppendiskussion

5.6.1      Ministerien & Förderstellen

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5.6.2      Kammern

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5.6.3      Unternehmen & Verbände (I)

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5.6.4      Unternehmen & Verbände (II)

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5.6.5      Bildungs- und Forschungseinrichtungen (I)

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5.6.6      Bildungs- und Forschungseinrichtungen (II)

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5.7 Thematische Herausforderungen & OG – zweite Gruppendiskussion

5.7.1      Primärproduktion

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5.7.2      Vertrieb

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5.7.3      Qualität & Verbraucher/innen

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5.7.4      Bioökonomie

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5.7.5      Ressourcen & Umwelt

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6      Anhang 1 – Präsentationsfolien

                      6.1 EIP Hintergrund (Gerhard Pretterhofer, Lebensminis-
                          terium)

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                      6.2 Praxisbeispiel                   Steirisch   Biozwetschke   (Günther
                          Oswald)

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Europäische Innovationspartnerschaft in der LE 2014-2020

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                      6.3 Praxisbeispiel Innovation im Pflanzenschutz (Karl
                          Lind)

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7      Anhang 2 – Workshopagenda

10.00 - 10.30         Ankommen, Begrüßung

                      Elmar Ritzinger (Lebensministerium)

10.30 - 12.00         Inputpräsentation zu EIP und
                      Praxisbeispiele

                      Gerhard Pretterhofer (Lebensministerium)
                      – Hintergrund der EIP

                      Günther Oswald (Fritz Oswald GmbH) –
                      Praxisbeispiel Steirische Biozwetschke
                      Karl Lind i.P. (Obstbaufachschule Gleis-
                      dorf) – Praxisbeispiel Innovation im Pflan-
                      zenschutz

12.00 - 12.40         Erste Gruppendiskussion zu folgenden Leitfragen

                      Welche Chancen sehen Sie in Österreich durch die EIP?
                      Was sind wichtige Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für das Gelingen der
                      EIP in Österreich?

12.40 - 13.40         Mittagspause

13.40 - 14.35         Zusammenfassung der Gruppenergebnisse im Plenum

14.35 - 15.15         Zweite Gruppendiskussion zu folgenden Leitfragen

                      Was sind wichtige thematische Herausforderungen in Österreich im ausgewähl-
                      ten Thema, die über die EIP bearbeitet werden können?

                      Wie sieht ein idealtypischer Ablauf einer Operationellen Gruppe im ausgewähl-
                      ten Thema aus?

15.15 - 15.50         Zusammenfassung der Gruppenergebnisse im Plenum

15.50 - 16.00         Abschluss / Ausblick

                      Elmar Ritzinger (Lebensministerium)

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