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«Bedeutung psychischer Probleme bei Mitarbeitenden aus Unternehmersicht» Markus Jordi Leiter Human Resources, Mitglied der Konzernleitung 26. Oktober 2017
HR-Strategie: Strategische Stossrichtungen. Strategische Stossrichtungen HR. Kultur und Führung Unsere strategischen Stossrichtungen. Kompetenzen steuern weiterentwickeln Wir prägen eine Kultur des Vertrauens, der Ambition, der Wir erkennen die zukünftigen Schlüsselkompetenzen Verantwortungsübernahme und des Schaffens von und entwickeln die Mitarbeitenden gezielt weiter. So Handlungsspielräumen und entwickeln unsere stellen wir sicher, dass die richtigen Kompetenzen zur Führungskräfte gezielt im Hinblick auf die künftigen richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. Mit Herausforderungen. Dabei fördern wir die SBB-weite kompetenten Mitarbeitenden unterstützen wir die Zusammenarbeit und unterstützen die Transformation zu Zukunftsfähigkeit der SBB. vermehrter Digitalisierung und agiler Organisation. Arbeitsmarktfähigkeit und Great place to work Gesundheit stärken Wir schaffen eine inspirierende, kreative und Wir fördern die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden dynamische Arbeitsumgebung mit wettbewerbsfähigen durch Prävention, erhalten sie mit Frühintervention und Anstellungsbedingungen und attraktiven Arbeitszeit- gewinnen sie durch Reintegrationsmassnahmen modellen. Dabei sind wir innovativ und begeistern so zurück. Dabei senken wir die Kosten für die berufliche Talente und Mitarbeitende für unser einzigartiges Neuorientierung, Krankheit und Unfall und nehmen Unternehmen. gleichzeitig unsere hohe soziale Verantwortung wahr. HR fit machen für die Zukunft Wir erhöhen die Effizienz und Agilität der HR- Organisation und gestalten unsere Produkte und Prozesse kundenorientiert, durchgängig und einfach. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 2
Gesundheitsstrategie 2016–2020: Strategische Stossrichtungen. z.B. Steuergruppen z.B. «Psychische Gesundheit», zu «Arbeit & z.B. «Arbeit & Alter», Präsenzmanagement, Frühintervention Gesundheit», Arbeitsgestaltung, Zukunftsmodelle bei Stellenverlust/Sozialplan KPIs, Mainstreaming Persönliche Ressourcen und gesunde Arbeits- verhältnisse fördern «Arbeit & Frühintervention Gesundheit» stärken ins Management integrieren Leistungsfähigkeit erhalten z.B. Betriebliches Case Management, Integrationsstellen, Berufliche Neuorientierung SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 3
Facts zu Langzeitausfällen aus «psychischen Gründen»: Pro Jahr werden in der SBB ca. 1’600 Langzeitausfälle durchs Betriebliche Case Management betreut. Jeder dritte Langzeitausfall weist psychische Beschwerden auf. Jeder vierte Langzeitausfall zeigt Erschöpfungssymptome. Jeder fünfte Langzeitausfall wird ausschliesslich durch eine psychische Problematik verursacht. Ursachen für Langzeitausfälle (Daten: 2013–2016, N = 3’583) 21% nur körperlich nur körperlich (vor allem muskulo-skelettale Beschwerden) 10% körperlich & psychisch sowohl körperlich als auch psychisch 69% nur psychisch nur psychisch (vor allem Erschöpfung) SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 4
Altersdifferenzierte Facts: körperlich vs. psychisch. 14 12% 12 8% 10 RE-Fälle pro 100 FTE nur psychisch 13% 8 15% körperlich & psychisch 6 79% 18% nur körperlich 11% 4 24% 28% 9% Anzahl RE-Fälle 72% 10% pro 100 FTE , 38% 71% 2 32% 33% 7% 35% 5% 8% 67% 7% 61% 58% 64% 58% 55% 0 59 J. Die Zunahme des Risikos mit dem Alter, zum Langzeitausfall zu werden, ist durch körperliche Ursachen bestimmt. Der Anteil an psychischer Erkrankungen variiert stark über die Altersgruppen. Am relativ ausgeprägtesten sind psychische Ursachen zwischen 30 und 39 J. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 5
Was tut die SBB zu «psychischer Gesundheit»?
Massnahmen entlang dem HR-Prozess zu «psychischer Gesundheit». Planung Gewinnung Einsatz Entlohnung Entwicklung Erhaltung Austritt • Prüfen der • Führungsschulungen zu medizinischen «Arbeit & Gesundheit» Tauglichkeit bei • Weiterbildungen / Seminare Berufsgruppen im Sicherheits- • Führungsarbeit • Betriebliches Case Management bereich • Arbeitsgestaltung • periodische Tauglichkeits- • Präsenzmanagement prüfungen durch MedicalService • Sozialberatung • anyway und Integrationsstellen • «Arbeit & Alter» • «Psychische Gesundheit» Prävention Frühintervention Rehabilitation SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 7
Was wurde/wird bereits gemacht? Beispiele: Präsenzmanagement und Betriebliches Case Management flächendeckend. Anlaufstelle Sozialberatung für individuelle Anfragen, flächendeckend. Im 2016 Pilot zu «Herausfordernde Gespräche führen». ▪ Hat sich bewährt, jetzt im Aus- und Weiterbildungskatalog integriert. Mittagsanlässe «persönliches Ressourcenmanagement». Mittagsanlässe «Psychische Gesundheit». ▪ Der Umgang mit psychisch auffälligen Personen im Team und die Klärung der eigenen Rolle im Thema ist ein Bedürfnis vieler Führungskräfte. ▪ 90% der Teilnehmenden geben an, dass der Anlass ihnen einen Mehrwert geboten hat. Im 2015/16 Pilot zu Kurzpausen im Verkauf. ▪ Zeigte gute Resonanz und hat sogar zu Produktivitätssteigerung geführt. Ist heute eine Empfehlung an alle Regionenleitenden, die Einsatzplanung anzupassen. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 8
Was Führungskräfte bewegt beim Thema «Psychische Gesundheit». Ein paar Aussagen von Führungskräften: Geht eine psychische Störung vorbei? Was ist meine Rolle/Verantwortung als Führungskraft? Darf ich psychische Probleme einer Person gegenüber ansprechen? Darf ich das individuelle psychische Problem von jemandem im Team ansprechen? Ich fühle mich allein in der Problematik. Wer hilft mir? Folgende Erkenntnisse der Studie von Niklas Baer, Ulrich Frick, Sarah Auerbach & Monica Basler sind für die SBB hilfreich / bestätigen ihren Weg: Keine aufwändige, isolierte Kampagnen, sondern professionelle Unterstützungsangebote für Führungskräfte und betroffene Mitarbeitende. Nicht «one size fits all», sondern rasche differenzierte Hilfestellungen. Erfahrene und gute Führungskräfte können psychische Probleme nicht unbedingt besser lösen als andere. Auch sie brauchen Unterstützung. Führungskräfte müssen nicht Therapeuten sein, sondern rasch Hilfe holen. Enttabuisierung/Entstigmatisierung von psychischen Problemen. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 9
Was plant die SBB. Forcierter Wandel im Arbeitsmarkt fordert viel Flexibilität. Mit Digitalisierung und Automatisierung wachsen kognitive, mentale und psychische Anforderungen in der neuen Arbeitswelt. Verschiedene Generationen stellen unterschiedliche Ansprüche an Unternehmen. Lebensphasenangepasste Angebote und Rahmenbedingungen sind zentral für die Arbeitgeberattraktivität und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Antwort der SBB ab 2018: Initiative «Arbeit und Alter» und Projekt «Psychische Gesundheit» inkl. flächendeckende Kampagne. Ergonomie der Zukunft kann nicht mehr ausschliesslich auf körperliche Faktoren fokussieren, sondern muss vermehrt auch kognitive, mentale und psychische Anforderungen gestalten. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 10
«Arbeit und Alter» (ab 2018): Chancen und Herausforderungen über die ganze Lebensspanne. Orientierung an Lebensphasen und kritischen Lebensereignissen und nicht primär am biologischen Alter. Erhöhung der Flexibilität der Mitarbeitenden, um in der sich schnell verändernden Arbeitswelt gesund und leistungsfähig zu bleiben. SBB Berufsleben Berufseinstieg Auszeit Wiedereinstieg Körperl. Karriere Abnutzung Weiterbildung Reorganisation Neuorientierung Privatleben Sesshaft Pflege Reiselust Scheidung werden Angehöriger Verschuldung Familie Private Ziele Krankheit / Vorbereitung Unfall Pension SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 11
Kampagne zu «Psychische Gesundheit» (2018). Ziele: Aufklärung, Sensibilisierung und Enttabuisierung. Keine isolierte Kampagne, sondern kombiniert mit zielgruppenspezifischen Massnahmen. Schwerpunkt: Bekanntmachen der neuen internen Anlaufstelle von «Arbeitsmarktfähigkeit, Gesundheit & Soziales» sowie Animieren zum Handeln. Bei Führungskräften folgenden Dreischritt etablieren: Ansprechen Unterstützung Wahrnehmen und Handeln holen Inhalt: Ressourcenfördernder Ansatz von «12 Schritte zu mehr psychischer Gesundheit». SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 12
12 Schritte zu mehr psychischer Gesundheit. Darüber Neues reden lernen Mit Sich Freunde in selbst Kontakt annehmen bleiben Aktiv bleiben Sich Etwas entspan- Kreatives nen tun Um Hilfe Sich fragen beteiligen Sich nicht aufgeben Unterstütz -ung anbieten Seine Arbeit gestalten SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 13
Fazit. Massnahmen zur Förderung von psychischer Gesundheit müssen in einem integralen Managementkonzept von Arbeitsmarktfähigkeit, Gesundheit und Sozialem eingebettet sein. Die Führung muss hinter den Massnahmen stehen, vom Topkader bis zum Basiskader. Ausgebildete FachspezialistInnen setzen die Massnahmen um und entlasten damit die Führungskräfte. Der Zugang zu den FachspezialistInnen muss einfach und niedrigschwellig sein, sowohl für Mitarbeitende wie auch für Führungskräfte. SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 14
Ihre Fragen SBB • Human Resources • AGS • Oktober 2017 15
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