Begegnungen 2004 - Chemnitzer Kulturfestival
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Schloßstr. 12 09111 Chemnitz Tel.: + 49 (0) 371 4791 – 625/6 Fax.: + 49 (0) 371 4791 – 627 Mobil: + 49 (0) 171 – 3830937 info@sabine-auerbach-kulturmanagement.de www.chemnitz-festival.de begegnungen 2004 – Chemnitzer Kulturfestival 16. – 29. 10. 2004 Grußwort des Schirmherrn, Herrn Dr. Peter Seifert, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz Liebe Chemnitzer, liebe Gäste unseres Festivals „Begegnungen“, TRANSIT ist das diesjährige Thema unseres Festivals „Begegnungen“. Beim Wort genommen, heißt das Durchfahrt. Es ist inzwischen 15 Jahre her, dass Züge mit DDR-Bürgern, von Prag kommend, durch unsere Stadt fuhren in Richtung Westen. Heute wird es zunehmend moderner, die Himmelsrichtung zu wechseln. Der Osten ist spannend, verspricht Neuland und Entwicklung. Die europäische Union hat sich vergrößert – Völker, Länder und Regionen dieser Welt rücken enger zusammen - eine große kulturelle und soziale Herausforderung. Äußerlicher Anlass für die Themenwahl unseres Festivals? Mag sein, aber ist Chemnitz nicht geradezu ein auserkorener Ort, Schnittpunkt zwischen West und Ost zu sein? Ein TRANSIT-Raum. Geographisch und historisch. Zwei Wochen lang wollen die „Begegnungen“ in diesem Sinn Gastgeber sein für Künstler aus allen Himmelsrichtungen. Musik aus Tschechien und Mähren, aus Frankreich, Ungarn und Slowenien steht auf dem Programm, wie Trash-Theater aus Polen, Straßentheater aus Österreich, Jazz aus den USA und Norwegen oder europaweit gefeiertes Aktionstheater aus Deutschland. Traditionell sind die „Begegnungen“ dabei, wenn es um neue kulturelle Orte in unserer Stadt geht. Dieses Jahr sind es „V.E.B.“, die neue Spielstätte des Armen Theaters, und selbstverständlich das „tietz“, wohin sich das Festival am Eröffnungswochenende des neuen „Kulturhauses“ begibt. Und wie in den vorangegangenen Jahren spiegelt sich auch diesmal im Veranstaltungsprogramm die kulturelle Szene unserer Stadt. Theater, Stadthalle, erstmals die Chemnitz Arena, Kunst- und Musikvereine – für sie gehört es sich inzwischen, beim Festival präsent zu sein. Manche Veranstaltung wird durch ihr Mitwirken überhaupt erst möglich. Ebenso verhält es sich mit den Sponsoren, denen an dieser Stelle gedankt werden soll. Ohne ihr Zutun an Geld und anSachleistungen wäre das Festival in dieser Qualität nicht denkbar. Ob Sie also hier wohnen oder auf der Durchfahrt sind – besuchen Sie unser Festival! Ich freue mich auf viele Begegnungen. Ihr Dr. Peter Seifert
Das Festival Schirmherr: Dr. Peter Seifert, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz Veranstalter: Stadt Chemnitz, Kulturamt, Leiterin Frau Petra Borges Programm: Sabine Auerbach Kulturmanagement Programmbeirat: Dr. Kirstin Antonelli, Petra Borges, Barbara Ludwig, Prof. Dr. Rudolf Boch, André John, Dr. Franz Muigg, Johannes Schulze, Rolf Stiska Hauptsponsoren Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Sparkasse Chemnitz Stadtwerke Chemnitz AG Freie Presse, Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co.KG. Ströer City Marketing GmbH Galeria Kaufhof Chemnitz Event- und Messegesellschaft Chemnitz mbH BMW AG Niederlassung Chemnitz Ford-Autohaus Pichel GmbH Förderer ACHAT Hotel Chemnitz DB Station&Service AG, Bahnhofsmanagement Chemnitz Galerie Roter Turm GGG m.b.H. Chemnitz Gigolo Enterprises Konsumverband e.G. Musikhaus Charts nonverbal media GmbH Renaissance Chemnitz Hotel Werbegemeinschaft Mittelsachsen GbR, Hauptbahnhof Chemnitz Partner Armes Theater Chemnitz chemnitzer jazzclub e.V. DAStietz IN Move GmbH Konzert- und Kulturproduktionen JAPO Konzert- und Veranstaltungs GmbH KONVEX 99 – Galerie in der Neuen Kauffahrtei Kultur- und Kongresszentrum Stadthalle Chemnitz GmbH Kunsthütte Prof. Ulrike Brummert, docteur d´État Romanische Kulturwissenschaft Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. SPO e.V. Städtische Theater Chemnitz gGmbH Studentenrat der TU Chemnitz Verein Kunst für Chemnitz e.V. VOXXX
PROGRAMM Freitag, 15. Oktober 19:00 Uhr, Hauptbahnhof- Ausstellungseröffnung TRANSIT Eine grenzüberschreitende Installation der Künstlergruppe ZONE, Schwarzenberg Franz Kafka trifft Anton Günther oder: Rein in die Zone, raus aus der Zone oder: Kaff hier, Kaff da, Kafka. Mit Bildern, Tüchern, Tönen und Objekten, einem Engel auf Reisen, Sonne, Mond und Sternen, einer Einbahnstraße, die in die falsche Richtung führt, mit dem Päckchen, das jeder zu tragen hat, mit dem Stein des Anstoßes auf einer ewigen Baustelle. Franz Kafka und Anton Günther hätten sich in Prag begegnen können - aber was hätten sie sich zu sagen gehabt? Wir wissen es nicht. Nun ist der Zug abgefahren. Und alle sind wieder unterwegs. Von Christine Beier, Lydia Schönberg, Jörg Beier, Ralf Alex Fichtner, Erwin Scheitler und Matthias Zwarg. Mit Musik aus Tschechien. Eintritt frei Gefördert von DB Station&Service AG, Bahnhofsmanagement Chemnitz Werbegemeinschaft Mittelsachsen GbR, Hauptbahnhof Chemnitz Freitag, 15. Oktober 21:00 Uhr, VOXXX ObenPartyUntenCafé Oder: Die Party vor dem Festival Im VOXXX wird am Vorabend der Festivaleröffnung gefeiert. Fein zurechtgemacht, zeigt sich das gesamte Haus mit Band und DJ´s im typischen Ambiente. Rocken lassen wird das Haus diesmal "URBAN BUSHMAN" mit stilechtem Reggae aus Prag. Eine Veranstaltung, präsentiert vom SPO e.V., den Köpfen von OpenAirUntenWasser Karten und Infos: www.openairuntenwasser.de Sonnabend, 16. Oktober 20:00 Uhr, Chemnitz Arena- Festivaleröffnung Vom Marktplatz in die Arena mit PAN.OPTIKUM Das europaweit gefeierte Straßen- und Aktionstheater mit dem neuen Projekt „Orpheus“, das als Auftragsinszenierung bei der RuhrTriennale 2004 Premiere hatte Künstlerisches Gesamtkonzept: Sigrun Fritsch, Ralf Buron, Boris Koneczny, Karl Rechtenbacher Was in vorangegangenen Jahren beim Festival Tausende auf den Marktplatz zog, findet dieses Mal in der regensicheren Chemnitz-Arena statt: Sensationelles Straßen- und Aktionstheater, so, als sei der Marktplatz nur überdacht. Der Zuschauer erlebt einen Trip in die Unterwelt mittels entfesselter Bühnentechnik. Klassischer Gesang und Techno-Beats, Alltagsgeräusche und Videoclips, fahrende, fliegende, rotierende Artisten, Schauspieler und Sänger, Wasservorhänge, aus denen die Akteure vergeblich versuchen herauszukommen, so wie es auch Orpheus nicht gelingt, seine Euridike aus der Unterwelt zu holen. Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Event- und Messegesellschaft Chemnitz mbH www.theater-panoptikum.de www.messe-chemnitz.com Vorverkauf 7 € / erm. 6 € zzgl. VVK-Gebühr / Abendkasse 8 €
Sonntag, 17. Oktober 14:00 - 17:00 Uhr, Neumarkt TRANSIT: Haltestelle City Ein Straßentheater-Spektakel mit Theater Irrwisch: Wegenstreits Gäste – Stelzentheater mit Liebe und Anarchie Männer in Frack auf Stelzen verschieben Grenzen, überschreiten sie und erweitern den Horizont. Sie machen vor nichts und niemandem halt, klettern auf Balkone, tauschen Fahrräder gegen Möbel und genießen die Zustimmung des Publikums. Für manche Zuseher ist das Stück heilsam, denn es geht um Besitz und darum, dass man teilen kann. Andere fallen in begeistertes Lachen, wenn sie sehen, wie es ist, wenn man verschenkt, was einem nicht gehört. Wegenstreits Gäste erzeugen kein Chaos, bloß eine andere Ordnung. www.irrwisch.at Theater Mowetz: Blahatsch. anarchie und speed. Ein Show-Mix aus witzigem und animativem Theater, skurrillem Slapstick und perfekter Clownerie Benny Barfuß Kindertheater: Apfel, Zeller, Besenstiel Benny steigt durch die Kleiderbügel, lässt Besen und Kinder in der Luft tanzen, jongliert mit Zeller und Erdäpfel und Äpfel und Rüben und lässt sie vielleicht sogar schweben. Benny Barfuß ist perfekte Technik und wunderbarer Unsinn, ein Fest das Kind in jedem von uns und für die Kinder ganz besonders. Sonntag, 17. Oktober 18:00 Uhr, V.E.B. Kulturfabrik Schönherr –Theater Handgemenge mit: Höchste Eisenbahn Männer und ihr Hobby. Ein Stück für Männer. Auch für Frauen und Kinder. Zwei Männer spielen auf einer überdimensionalen Modellbahnanlage im Maßstab 1:22,5 und erzählen dabei eine Geschichte von Hans Fallada, über kleines Unglück und großes Glück Idee: Peter Müller / Regie: Markus Joss / Spiel: Peter Müller, Pierre Schäfer www.handgemenge.com Karten 9 € / erm. 7 € Montag 18. Oktober 20:00 Uhr, Stadthalle, Kleiner Saal TÄGLICH FRISCH Kabarett von und mit URBAN PRIOL Deutschland im Umbruch. Revolutionäre Stammzellen sorgen für Neues Denken im Alten Europa. Die Alterspyramide wird zum Spaltpilz: Die Jungen bekommen immer weniger Kinder, die Rentner vermehren sich wie die Karnickel. Im Globalen Dorf fragen sich alle: Wo bitte geht's zur Front? Und wie kommen wir dorthin? In 'Casual Wear' oder im Kettenhemd? Deutschland sucht die Super- Regierung. Dieter Bohlen sitzt in der Jury, Küblböck wird Kanzler und singt Dabbeljuh Bush, den Ungewählten der Auserwählten, in einen 100jährigen Schlaf. Der mehrfach ausgezeichnete Kabarettstar ist ausgestattet mit einem untrüglichen Sinn für die sarkastischen Feinheiten des Lebens, einer donnernden Semantik und einer bildhaften Körpersprache. Seine Auftritte sind eine kabarettistische Offenbarung, der die Unterschiede zwischen denen da oben und dem Stammtisch nivelliert. Er kann die Grenzen mit pointiert gesetzten Bemerkungen verwischen und beim Publikum damit ein Glücksgefühl erzeugen, das man sonst nur hat, wenn man am Würzburger Hauptbahnhof unangemeldet einen IC-Parkplatz bekommt. (Main-Post) Eine Veranstaltung der Stadthalle Chemnitz für „Begegnungen“ Karten 19,50 € / Ermäßigung wie am Veranstaltungsort üblich
Dienstag, 19. Oktober 19:00 Uhr, KONVEX – Galerie in der Neuen Kauffahrtei Augenblicke 1 - 4 Christiane Wittig: interaktive-visuelle-objekte Die in Zwickau geborene, in Chemnitz aufgewachsene und zuletzt durch die Welt getourte (Sydney, Brüssel) Künstlerin macht zum ersten Mal mit Arbeiten in ihrem Heimatort Station. Ihr künstlerisches Zentrum liegt in der Medienkunst. Der Computer spielt eine wichtige Rolle bei der Realisierung und Präsentation der Arbeiten, wobei die Technik immer nur Mittel, nicht Zweck ist. Sie entwickelt oder findet Objekte, die sie mit Ton und Bilderwelten koppelt, so dass sie interaktiv für den Betrachter erfahrbar werden. Eintritt frei Dienstag, 19. Oktober 19:30 Uhr, Schauspielhaus Ristorante Immortale oder: Vom provisorischen Leben Eine Flöz production (Berlin) Von Paco Gonzalez, Björn Leese, Hajo Schüler, Ilka Vierkant, Michael Vogel Irgendwo zwischen Himmel und Hölle. Mitten im Universum und doch am Arsch der Welt. Dort steht es, das „Ristorante Immortale“. Täglich trifft die unermüdliche Belegschaft alle Vorbereitungen, täglich öffnet dieser Mikrokosmos seine Türen – und doch bleibt das marode Lokal ein seltsamer Ort ohne Sinn… Das Stück ist ein einzigartiges Arrangement aus Maskentheater, Musik, Comedy, Artistik, Clownerie und Musik. Vor allem sind es die magische Wirkung der zum Leben erweckten Masken, sekundenschnelle Verwandlung, poetische Momente, eine Prise Horror und gekonnt servierte Komik, die den besonderen Reiz ausmachen. www.floez.net Vorverkauf 9,00 / 11,75 / 14,00 € / Ermäßigung wie am Veranstaltungsort üblich Mittwoch, 20. Oktober 19:30 Uhr, BMW-Niederlassung Chemnitz Mit Leier, Kürbiszither und Schalmei ins 21. Jahrhundert World Music mit dem Ensemble GHYMES (Slowakei) Das Ghymes-Ensemble (sprich: Gimesch), das aus in der Slowakei lebenden Ungarn besteht, entstand in den 1980er Jahren mit Musikern der Rockmusik, der Klassischen und der Renaissance- Musik. Aus diesem Mix entwickelte sich der einzigartige Stil der Gruppe, bei dem nicht nur die Verwendung alter, oftmals nachgebauter ungarischer Volksinstrumente auffällt, sondern vor allem die Art und Weise, wie die Band perkussiv arbeitet und wie sie Dynamik als Stilmittel einsetzt. Mit dem Traditionellen ist sie in der Musik des 21. Jahrhundert angekommen. www.ghymes.hu Karten 3 € Donnerstag, 21. Oktober 19:00 Uhr, Druckhaus Freie Presse CECHOMOR macht Druck Punk-Rock-Jazziges mit der Kultband aus Prag Cechomor ist derzeit eine der angesagtesten Bands in unserem Nachbarland. Ihre Inspiration holt sie sich aus dem reichen Schatz der mährischen und böhmischen Volksmusik, angereichert mit punk- rock-jazziger Energie, woraus Musikfolklore im modernen Gewand entsteht. Was man darunter verstehen kann, muss man erleben: So wie die Band in ganz Europa auf Achse ist, so ist auch ihre
Musik ständig in Bewegung, und so bringt sie auch ihre Zuhörer in Bewegung – die Seele und die Beine. Weinseliges aus Mähren vereint mit Bierseligem aus Böhmen. Violine, Cello, Akkordeon und Dudelsack vereint mit elektrischer und akustischer Gitarre und Schlagzeug. www.cechomor.cz Eintritt frei Freitag, 22. Oktober 19:00 Uhr, VOXXX perform performing Eine Trilogie über den Sinn und Unsinn, Tanz als Arbeit zu betrachten Teil 1: NO MONEY, NO LOVE / Teil 2: ART GIGOLO / Teil 3: THAT'S THE WAY I LIKE IT Konzept / Choreografie / Performance: Jochen Roller Künstlerische Mitarbeit: Florian Feigl, Angela Guerreiro, Dorothea Grießbach Produktionsleitung: Ans Brockfeld In ‚perform performing‘ untersucht der Tänzer Jochen Roller, zu welchen Bedingungen er seinen Beruf ausübt. Angesichts unzureichender staatlicher Fördermittel folgert er, dass man diverse andere Berufe ausüben muss, um noch als Tänzer arbeiten zu können. Daraus entwickelt sich eine nachdenklich-witzige Geschichte über Kunst in unserem Leben, über die Erfordernisse des „Nutzens“ des Künstlerdaseins. Jochen Roller: Geboren 1971 in Berlin, studierte nach einer abgebrochenen Ballettausbildung Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und am Laban Centre for Movement and Dance in London. Abschluss als Master of Arts (MA) im Fach Choreographie 1996, Diplom an der Universität Gießen 1997. Lebt als freischaffender Choreograph, Tänzer und Performer in Berlin. www.jochenroller.de Eine Produktion von Jochen Roller in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg, PODEWIL Berlin und Industrie Kultur Saar. Gefördert durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN). Eine Gemeinschaftsveranstaltung von „Begegnungen“ und VOXXX Karten 10 € / erm. 7 € / Abendkasse 12 € Sonnabend, 23. Oktober 20:00 Uhr, DAStietz Ursprünge – „Begegnungen“ im TIETZ Eine getrommelte Show mit Licht und anderen Effekten Die Stars: Les Tambours Du Bronx (Frankreich) Ein Haus der Kultur mit Museum, Bibliothek, Bildung und Galerie öffnet seine Pforten. Anlass genug, für reichlich Aufmerksamkeit zu sorgen. Wer könnte das faszinierender als „Les Tambours Du Bronx“, die „Horde wilder Trommler“, die seit Jahren europäische Festivals aufmischt. Musik aus den kulturellen Ursprüngen der Menschheit, vereint mit Ursprüngen der Natur wie der Einmaligkeit eines 290 Millionen Jahre alten „Steinernen Waldes“, der Sensation des Hauses, erklingt wie ein Paukenschlag am Eröffnungstag. Die Tambours erzeugen eine Sorte Musik, wie sie nur moderne Stadtindianer erfinden können: lautes Trommeln, aggressiv, mächtig, hypnotisch, dazu monotoner Chorgesang. Als hätten die Maschinen eines Stahlwerks plötzlich beschlossen, sich zu einem Orchester zusammenzutun. Was kann besser in eine Stadt mit großer Industrietradition passen? In Burgund, einem Stahlrevier, entdeckten etliche
junge Männer Ende der 80er Jahre die Ästhetik afrikanischer Trommler und übersetzten dies in ihren eigenen gesellschaftlichen Kontext - eben in die Arbeitswelt einer Industrienation. Die riesigen Trommeln haben „Les Tambours Du Bronx“ aus Ölfässern hergestellt. Sie wollen laute Stahlarbeiter sein, eifrig bemüht, diese höllischen Kadenzen in pulsierende Eingeborenen-Klänge zu verwandeln – in ganz ursprüngliche Klänge. So symbolisiert ihre Performance die Welt der Maschinenfabriken und der Menschen, die dort arbeiteten: Ursprünge einer industriellen Revolution, die heute der informellen weichen muss. Und so erscheint im „tietz“ die Welt von ihren Ursprüngen bis jetzt komprimiert in Literatur und als Sachbuch, festgehalten auf Leinwand und Papier, zurechtgelegt in Bits und Bites und aufbewahrt in gesammelten Objekten. Das ist einen Trommelwirbel wert. Eintritt 3 € zzgl. VVk-Gebühr (Karten sind ganztägig gültig) Sonntag, 24. Oktober 10:30 Uhr, Oper Klangbilder einer Ausstellung Sonderkonzert zum 10jährigen Jubiläum des Vereins „Kunst für Chemnitz“ Werke von Sofia Gubaidulina, Heiner Goebbels, Anton Webern, Gustav Mahler, Erik Satie, Steffan Claußner, Marc Behrens Die Gründungsmitglieder des Vereins, Thomas Ranft, Michael Morgner, Klaus Süß, Carsten Nicolai, Gregor-Torsten Kozik, Steffen Volmer und Osmar Osten zeigen Bilder, Collagen, Videos, Projektionen und Performances. Generalmusikdirektor Niksa Bareza, Ballettdirektor Torsten Händler und Schauspieldirektorin Katja Paryla haben sich mit den Werken der Maler beschäftigt und dazu KLANGBILDER, Texte und Darstellungs-Phantasien gefunden, in denen sich die bildenden Künstler mit ihren Werken finden. www.theater-chemnitz.de Karten 5 € Sonntag, 24. Oktober 19:30 Uhr, Schauspielhaus, Gastspiel theater 89 Effis Nacht von Rolf Hochhuth Elisabeth Freifrau von Ardenne, geborene Edle Freiin von Plotho, neunzig Jahre alt, wacht 1943 in Lindau am Bodensee, in der Nacht, als die Stadt Friedrichshafen bombardiert wird, am Bett eines verwundeten Soldaten. Ihr ”Fall” diente einst Theodor Fontane zum Anlass für seinen Roman EFFI BRIEST. Im Unterschied zur Romanfigur, die am Ende stirbt, lernte Else Ardenne, die wie Effi als Ehebrecherin nach dem Duell zwischen Mann und Liebhaber geschieden und von ihrer Kaste verstoßen wurde, allmählich selbständig zu leben und wurde Krankenschwester ... Ihr Monolog resümiert ein Menschenalter, das zugleich ein Zeitalter bedeutet. Es spielen Christine Gloger und Stefan Kowalski Regie: Hans-Joachim Frank / Musik: Jörg Huke / Bühne und Kostüme: Anne-Kathrin Hendel / Dramaturgie: Jörg Mihan Karten 9,00 / 11,75 / 14,00 € Montag, 25. Oktober 20:00 Uhr, V.E.B. Kulturfabrik Schönherr Szpital Polski Eine Theater-Show Krankes Europa. Polen ist kein Land, Polen ist ein Zustand. Der Pole in der Mitte dreht mindestens einmal am Tag durch, hortet Babies und rote Bete für den Barszcz. Er bezieht Kleider auf Kissen. In seinen Augen sind Tschechen dämlich, Deutsche stumm, aber die Ungarn Brüderchen und der Pole ist borniert und kindisch. Er kommt im Szpital Polski auf
die Pädiatrie, geleitet von Amme Wiktoria ehemals Wiktor Łukaszewicz. Währenddessen wird die Krankenhauskoordinatorin Mariola Brillowska von ihrer am Kopf angewachsenen siamesischen Zwillingsschwester Nowa Groteska getrennt. Die Operation leitet der schwarze Chirurg aus Deutschland, Dr. Manuel Muerte. Black und Mystery, absurd und makaber, Teatr und Cinema. So was hat man noch nicht gesehen. Bühnenbild/Kostüme/Inszenierung: Mariola Brillowska / Musik: Felix Kubin Karten 12 € / erm. 9 € Dienstag, 26. Oktober 20:00 Uhr, Schauspielhaus, Kleine Bühne Ein Vogel auf dem Drahtseil… Eine theatralische Hommage an den kanadischen Poeten und Sänger Leonard Cohen in drei Akten von Gottfried Blumenstein Es spielen Dirk Glodde und Katka Kurze Er gilt als der Poet der dunklen, tiefsinnigen Töne, als Pop-Sänger fast unschlagbar in seiner Fehlbarkeit, ein Freund der Frauen und der Depression. Leonard Cohen wurde am 21. September 1934 als Sohn eines wohlhabenden Textilkaufmanns russisch-jüdischer Abstammung in Montreal geboren. Zunächst erntete er als Lyriker und Romancier Anerkennung aber wenig Honorar. In seinen Gedichtbänden und Romanen irren “Schöne Verlierer” durch ein Chaos von Plakatwänden und Fernsehreklamen, mäandern durch eine schwüle Traumwelt voller Sumpfblumen, Labyrinthe und Rätselspiele, im Hintergrund durchtränkt von “überwältigender Musik”. Leonard Cohen gab sich als Erfinder eigenwilliger Melodien mit ziemlich überraschenden harmonischen Wendungen zu erkennen, die in keinem Harmonielehrbuch stehen. Seit seinem sängerischen Debut im kanadischen Fernsehen (1964) zelebriert er seine Poesie als Songlyrik, und dies mit der Stimme eines alten Bluessängers, dem bereits die hohen Töne fehlen und der mit der “Tiefe” auch so seine Probleme hat. Aber diese Stimme, wie fehlbar auch immer, dringt durch zu einem Millionenpublikum. In den 70er und 80er Jahren hat Cohen immer wieder mal seinen Rückzug als Sänger angekündigt und diesen regelmäßig widerrufen. Nunmehr im siebenten Lebensjahrzehnt, freut er sich auf all die Weisheiten, denen er noch teilhaftig werden kann. Nicht zuletzt auf “das Absterben gewisser Gehirnzellen, die für Bangigkeit und Ängste“ zuständig sind, setzt er große Hoffnung: „Das ist eine sehr hilfreiche und sinnvolle biologische Entwicklung. Und langsam profitiere ich davon…“ Es spielen Dirk Glodde und Katka Kurze Eine Produktion der AG Schwarzwasser für das Festival „Begegnungen“ Chemnitz 2004 in Kooperation mit dem Societaetstheater Dresden. Eintritt 9,50 € zzgl. VVK-Gebühr / Ermäßigung wie am Veranstaltungsort üblich Mittwoch, 27. Oktober 19:30 Uhr, Veranstaltungscenter Sparkasse Moritzhof Unglaubliches Winfried Glatzeder spricht Edgar Allen Poe, begleitet von Alf Moser, Kontrabass Je nach Alter ist er für manche der „Paul“ von Paula, „Der Mann, der nach der Oma kam“, „Till Eulenspiegel“ oder „Tatort“-Kommissar Ernst Roiter. Jedenfalls ist er einer der ersten Schauspieler Deutschlands, der in unzähligen Kino- und Fernsehfilmen gespielt hat und ebenso am Theater zu Hause ist: Winfried Glatzeder. Er liest Kriminalistisches von Edgar Allen Poe, musikalisch in Szene gesetzt vom Kontrabassisten Alf Moser mit Werken von Jurij Levitin, Peteris Vasks, Manfred Weiss, Domenico Dragonetti und Andreas Wiebecke- Gottstein. Karten 3 €
Mittwoch, 27. Oktober 21:00 Uhr, Konzerthalle Südbahnhof CONVENITE CAMPUM Semesterauftaktparty Die Studierenden feiern den Semesterbeginn wie üblich mit einer riesigen Party, erstmals in allen Räumen des „Südbahnhofs“ mit Bands, DJs, Film. Und weil sie gern auch die diejenigen dabei haben wollen, die nicht (im eng verstandenen Sinn) studieren, also die Chemnitzer Bürger, gehört diese Party in diesem Jahr zum Programm der „Begegnungen“, weil man sich eben gern begegnen will. Also nichts wie hin! www.stura.tu-chemnitz.de/sap/ Karten 6 € / erm. 3 € Donnerstag, 28. Oktober 19:30 Uhr, Autohaus Pichel ORLEK Polka-Rock aus Slowenien Orlek heißt ein Berg am Stadtrand von Zagorje, mitten im slowenischen Kohlengräberland, wo die Gruppe ORLEK zu Hause ist. Ihre Musik bezeichnet man gern als „folk-punk-polka- rock“, dargebracht mit einer Mischung von Instrumenten (Gitarren, Akkordeon, Schlagzeug, Saxophon, Posaune, Trompete), mit denen sie das Publikum immer wieder begeistert. Wenn es um Feierlichkeiten zum EU-Beitritt von Slowenien ging – ORLEK war da häufig zu finden, so wie sie auch auf vielen Festivals zu Hause ist, wenn es um die Sparten Folk und Ethno geht. www.orlek.org Karten 3 € Donnerstag, 28. Oktober 20:00 Uhr, Schauspielhaus, Kleine Bühne EXIT Geschichten, Gedanken, Gesang – Fremdes & Eigenes – Präsentation & Dialog. Nach einer Idee von Ulrike Brummert mit Studierenden der TU Chemnitz Junge Menschen treffen sich seit Sommer 2003 mit dem Bedürfnis, die Auseinandersetzung mit dem Tod wieder als Selbstverständlichkeit ins Leben zurückzuholen. Karten 4 € Freitag, 29. Oktober 20:00 Uhr, Turmbrauhaus Neumarkt – Abschluss des Festivals Mike Stern Quartet mit Richard Bona, Dennis Chambers und Bob Franceschini Gemeinschaftsveranstaltung mit chemnitzer jazzclub e.V. Das Mike Stern Quartett setzt Maßstäbe, weil es wieder einmal beweist, dass Jazz aus sich heraus Neues aus den Sounds in dieser Welt zusammenwebt. Mike Stern, der sympathische Sammler schöner Licks, die er auf der Gitarre als Klangzauberer zusammensetzt, ist etwas ganz Seltsames: Er wird geliebt von allen anderen Größen der Jazzgitarre - von John Scofield über Jim Hall, Bill Frisell (alle waren schon Gäste des Chemnitzer Jazzclub e. V.) bis Pat Metheny. In den Achzigern gehörte er zur Miles Davis Crew. Dennis Chambers ist heute nach Elvin Jone's Tod d e r Jazzdrummer überhaupt. Wer ihn damals in John McLaughlin's "Free Spirit" in den 90'ern erleben konnte,
weiß, daß da die geballte Kraft und das Können eines absoluten Superstars an der Schießbude nach Chemnitz kommt. Richard Bona, aus Afrika, spielt den Bass ähnlich neu wie Jacco Pastorious, er hat in den letzten Jahren auf den Bühnen der Welt viel Aufsehen und Anerkennung dafür geerntet. Schließlich ist Saxophonist Bob Franceschini (Tenorsax) der eigentliche Tour-Inspirator dieser genialen Zusammensetzung. Vorband: Christoph Modersohn Band Mitternachtssession mit „Chemnitzer Youngstars“ Karten 16,50 € / erm. 14,50 € zzgl. VVK-Gebühr / Abendkasse 19,50 € / erm. 17,50 € VERANSTALTUNGSORTE (in der Reihenfolge der Veranstaltungen) Hauptbahnhof Chemnitz Bahnhofstraße 1 VOXXX Horst-Menzel-Str. 24 Chemnitz-Arena Messeplatz 1 Neumarkt Chemnitz V.E.B. Kulturfabrik Schönherr Schönherrstraße 8 Stadthalle Chemnitz Rathausstraße 1 Schauspielhaus Chemnitz Zieschestraße 28 KONVEX 99 – Galerie in der Neuen Kauffahrtei Kauffahrtei 25 BMW Niederlassung Chemnitz Röhrsdorfer Allee 3 Druckhaus "Freie Presse" Winklhofer Straße 20 DAStietz Moritzstraße 20 Oper Chemnitz Theaterplatz 2 Kreuzkirche Chemnitz Henriettenstraße 36 Sparkasse Chemnitz, Veranstaltungscenter Moritzhof Bahnhofstraße 51 Konzerthalle Südbahnhof Reichenhainer Straße 1 Autohaus Pichel Otto-Thörner-Straße 1 Turmbrauhaus am Neumarkt KARTEN Geschäftsstellen der „Freien Presse“ in Chemnitz und in der Region Theater-Service Käthe-Kollwitz-Str. 7, 09111 Chemnitz Tel 0371 – 6969 - 696, Fax 0371 – 6969 – 697, tickets@theater-chemnitz.de; Theater-Service, Außenstelle „Galerie Roter Turm“, Neumarkt 2, 09111 Chemnitz Tel 0371 – 4000430 Ticket-Service der Stadthalle, Rathausstraße 1, 09111 Chemnitz Tel 0371 - 4508 - 722, Fax 0371 – 4508 – 725, ticketservice@stadthalle-chemnitz.de Ticket-Vorverkaufskassen Eintrittspreise im Vorverkauf zzgl. Vorverkaufsgebühr Info-Telefon (keine Kartenbestellung): 0371 - 4791 - 626
FESTIVALBÜRO Chemnitzer Kulturfestival „Begegnungen“, Schloßstraße 12, 09111 Chemnitz, Tel 0371 – 4791 – 625/6, Fax 0371 – 4791 – 627 mobil 0171 – 3830937 info@sabine-auerbach-kulturmanagement.de www.chemnitz-festival.de
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