Fassadenbegrünung - Ein Beitrag für eine grüne Stadt
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Variationen der Begrünungsart Bodengebundene Begrünung Fassadengebundene Begrünung Direkte Verbindung mit dem Boden Kein Bodenanschluss erforderlich Bepflanzungskonzept nicht sofort wirksam Bepflanzungskonzept sofort wirksam Wasser- und Nährstoffversorgung über das Erdreich Wasser- und Nährstoffversorgung über technische Pflegeaufwand geringer Anlagen Kosten der Unterhaltung geringer Pflege- und Wartungsaufwand höher Unterhaltungskosten höher
Bodengebundene Pflanzung Pflanzung im Boden an der Hauswand Pflanzung in Kübel oder Tröge Begrünung erfolgt an der fertiger Außenwand Klettermodus selbstkletternd oder mit Kletterhilfe Konstruktion der Kletterhilfe in Abstimmung auf die Fassadenbauweise wählen Pflanzenauswahl abhängig von der Art der Fassade Einjährige oder dauerhafte Arten möglich Bei Nutzung des öffentlichen Gehweges Genehmigung der Kommune erforderlich Verkehrssicherheit beachten
Bei der Anbringung der Rankhilfe ist die Tragfähigkeit der Fassade zu beachten Bei Vollsteinmauerwerk Bohrung in der Fuge oder Mittig im Stein Bei Putzmauerwerk Langdübel, Messing- oder Schwerlastdübel Bohrloch tief genug ins tragende Mauerwerk Wanddicken beachten Nur in tragfähige Wände bohren Gewicht der Rankhilfe und der Begrünung beachten Windlast und Windsog berücksichtigen Kragendübel, Langdübel, Messingdübel, Schwerlastdübel, Siebhülse
Spezielle Befestigungen für vorgehängte oder gedämmte Fassaden Verbundplatte mit Dämmung Hinterlüftete Fassadenplatten Trapezbleche Befestigung mit Stützkörper Befestigung im Untergrund Zusätzliche Aussteifung
Arbeitsaufwände Min/ m²/ Jahr Kletterhortensie 10 Spalierobst 30 Kletterrosen 15 Echter Wein 25 Wilder Wein 15 Blauregen 20 Efeu 10 0 5 10 15 20 25 30 35
Herstellungskosten €/ m² ( 0,75 €/ Min) Pflanzen und fassadengebundene Systeme 400,00 € Spalierobst 30,00 € Kletterpflanzen und Holzspaliere 15,00 € Kletterpflanzen Rankgitter aus Edelstahl 49,40 € Kletterpflanzen und Seilsysteme aus Edelstahl 44,40 € Wurzelkletterer ohne Rankhilfe 9,40 € 0,00 € 50,00 € 100,00 €150,00 €200,00 €250,00 €300,00 €350,00 €400,00 €450,00 €
Pflegeaufwand für einen Lebenszyklus von 25 Jahren
Fassadengebundene Bepflanzung Pflanzung in Pflanzgefäße an Tragekonstruktionen Die Konstruktion der Begrünung bildet häufig den äußeren Abschluss der Fassade Ersetzt andere Materialien wie Metall, Holz, Putz, Faserbeton In Abhängigkeit von der Konstruktion ist die Gebäudestatik zu beachten Pflanzenauswahl nicht auf Kletterpflanzen beschränkt Verwendung von Selbstklimmern, Rank- und Schlingpflanzen möglich Pflanzung je nach Konstruktionsart auch mit Stauden oder Kleingehölzen In der Regel technikgesteuerte Bewässerung und Düngung
Fassadengebundene Systemlösungen
Vorteile der Fassadenbegrünung Verbesserung des Kleinklimas durch Verdunstung Staubbindung Verringerung der lokalen Wärmeabstrahlung Verbesserung der Energiebilanz des Gebäudes Energieeinsparung im Winter ( Bei Immergrünen) Kühlung im Sommer Lebensraum für Tiere Schutz der Fassade vor Schlagregen Schallschutz Optische Aufwertung des Gebäudes
Klimatische Aspekte Reduziert Oberflächentemperaturen um bis zu 30° C Senkt die umgebene Lufttemperatur um bis zu 5° C Erreicht mit einem 5 cm dickem Luftpolster zwischen Blattwerk und Wand eine Wärmedämmleistung die einem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert, früher K-Wert) von 2,5 W pro m² entspricht und verbessert den Wärmedämmwert der Außenwand um 10 bis 30%
Tierökologische Aspekte Nist- und Rückzugsraum für Vögel Nahrungspflanzen für Vögel Bienenweide Stärkung der Artenvielfalt Insekten dienen als Vogelnahrung Kein verstärktes Aufkommen von Insekten im Inneren des Hauses !
Gebäudeschäden durch Kletterpflanzen Nur möglich bei unsachgemäßer Planung oder mangelhafter Kontrolle Bevor die Begrünung installiert wird ! Putz und Anstrich der Fassade müssen mängelfrei sein Vorgehängte, hinterlüftete und gedämmte Fassaden müssen ordnungsgemäß befestigt sein Dehnungsfugen müssen freigehalten werden Bei Anbringung der Rankhilfen ! Richtige Befestigungstechnik verwenden Wandabstand der Rankhilfen auf die Pflanzen abstimmen Lasteintrag durch die Begrünung, Wind- und Schneelasten beachten Nach erfolgter Begrünung ! Regelmäßige Kontrolle und Rückschnitt der Pflanzen Dachüberstände und Dachgauben freihalten Einwachsen in Fenster und Rolladenkästen verhindern
Schadenbeispiele infolge unzureichender Planung, Pflege und Kontrolle
Geeignete Pflanzenarten Wurzelkletterer Keine Rankhilfen erforderlich, Ausbildung von Haftwurzeln an der lichtabgewandten Seite Voraussetzung ist eine intakte Fassade ohne Risse, sonst Gebäudeschäden möglich Einsatz nur bei massiven einschaligen Fassadenkonstruktionen Keine Anwendung bei vorgehängten, hinterlüfteten, und wärmegedämmten Außenfassaden Nicht bei Fassaden mit Holzschalung oder Trapezblechen
Efeu ( Hedera helix) Immergrün Höhe bis ca. 25 m Breite 3 bis 10 m Alter ca. 100 Jahre Standort: Halbschattig/ schattig Blüte: Juli bis Oktober/ grüngelb Frucht: November bis März/ blauschwarze Beeren Boden: Kalkhaltig, frisch, ph- Wert 6,5 bis 7,5 Herkunft: Europa/Asien Nach einigen Jahren regelmäßiger Rückschnitt erforderlich Starkwüchsig Bei mangelhafter Pflege Gebäudeschäden möglich Hoher ökologischer Wert
Kletterhortensie ( Hydrangea anomala ssp. Petiolaris) Standort: Halbschattig/ schattig Blüte: Juni/ Juli, grünweiß Frucht: August/ September, kleine geflügelte Kapseln Boden: Lehmig/ humos, frisch, kein Kalk, ph- Wert 5,5 bis 6,5 Herkunft: Asien Sommergrün Höhe: 6 bis 10 m Anfangs langsam wachsend Breite: 3 bis 6 m Trockenheitsempfindlich Alter: 50 bis 80 Jahre Insekten und Vogelnahrung
Trompetenwinde ( Campsis radicans) Standort: Vollsonnig, Wurzelraum schattig Blüte: Juli bis September, oft bis zum Frost Frucht: September/ Oktober, spindlförmige Kapseln Boden: Nährstoffreich, humos, frisch, ph- Wert 6,5 bis 7,5 Herkunft: südöstliche USA Sommergrün Höhe: bis 10 m Breite: 3 bis 6 m Alter: ca. 25 bis 40 Jahre Bei größeren Höhen wegen des Eigengewichtes anbinden Auch gelb blühende Sorte `Flava` im Handel, Höhe: bis 6 m
Kletterspindelstrauch ( Euonimus fortunei Immergrün Höhe: 3 bis 5 m Breite: 2 bis 3 m Alter: 20 bis 30 Jahre Standort: Halbschattig bis vollsonnig Blüte: Juni bis August, blassgrün Frucht: August bis Oktober, Samen mit roter fleischiger Hülle Boden: Frisch/ humos, auch kalkhaltig, ph- Wert 5,5 bis 7,5 Herkunft: Asien Auch mit gelbgrün- und weißgrün panaschierten Blättern im Handel
Dreilappiger Wilder Wein ( Partheocissus tricuspidata `Veitchii`) Sommergrün Haftscheibenranker Höhe: 18 bis 20 m Auch Ranken ohne Haftscheiben Breite: 5 bis 8 m Sehr starkwüchsig Alter: bis ca. 100 Jahre Starker Rückschnitt möglich Intensive rote Herbstfärbung Standort: Sonnig bis halbschattig Blüte: Juni/ Juli, gelbgrün, schwach duftend Frucht: September/ Oktober, blauschwarze Beeren Boden: Frisch, kalktolerant, ph- Wert 6- 7,5 Herkunft: Japan/ Korea/ China Bienenweide/ Insekten- und Vogelnahrung
Fünfblättriger Wilder Wein (Parthenocissus quincifolia `Engelmannii`) Standort: Sonnig bis halbschattig Blüte: Juni bis August, weißlich- grün Frucht: September/Oktober, blauschwarze Beeren Boden: Frisch, kalktolerant, ph-Wert 6 – 7,5 Herkunft: Nordamerika Sommergrün Höhe: ca. 15 m Breite: ca. 15 m Alter: Bis ca. 100 Jahre Haftscheibenranker, bildet auch Ranken aus Bienenweide, Insekten- und Vogelnahrung Sehr starkwüchsig, anspruchslos
Rankpflanzen Rankhilfen erforderlich Klettern mit Windesprossen, Spross - oder Blattranken Intakte Fassade beachten, sonst Schäden durch Blattstielranken eingewachsene Triebe Einwachsen in Dach- und Fassadenkonstruktionen verhindern Seil- oder Gitterkonstruktionen als Rankgerüst Ausführung der Kletterhilfe in Holz oder Metall Auch an vorgehängten, hinterlüfteten und gedämmten Fassaden Auf die Fassade abgestimmte Befestigungstechnik verwenden Sprossranken
Waldreben ( Clematis Hybriden und Gattungen) Goldwaldrebe Echte Waldrebe Blaue Waldrebe (Clematis tangutica) (Clematis vitalba) ( Clematis viticella) Züchtungen von weiß und rosa über rot bis dunkelblau Wildarten Insektennahrung und Bienenweide Bergwaldrebe Regelmäßiger Schnitt erforderlich (Clematis montana) Echte Waldrebe( Clematis vitalba) Sommergrün Höhe: 1,50 bis 10 m, je nach Art und Sorte Standort: Halbschattig bis sonnig Breite: 1 bis 8 m, je nach Art und Sorte Blüte: Frühjahr bis Oktober, je nach Art und Sorte Alter: ca.10 Jahre Frucht: August bis Februar, silbrig behaarte Nüsschen Boden: Frisch, nährstoffreich, ph- Wert 6,0- 7,5 Herkunft: Europa/ Asien/ Amerika/ Kultivar Clematis Hybr. `Westerplatte`
Blauregen/ Glycine ( Wisteria sinensis)( Wisteria floribunda) Standort: Sonnig bis halbschattig, geschützt Blüte: April bis Juni, auch vor Blattaustrieb, blauviolett Frucht: Juli bis September, grüne oder braune Hülsen Boden: Sandig-lehmig, frisch, ph- Wert 6- 7 Herkunft: China/ Japan Sehr starkwüchsig Auf genügend Hausabstand der Kletterhilfe achten Jahrestriebe im Sommer auf 20 cm kürzen Vorjahrestriebe auf 3 Augen zurückschneiden Sommergrün Höhe: ca. 15 bis 18 m Breite: bis 20 m Alter: ca. 100 Jahre
Geißblatt/ Jelängerjelieber ( Lonicera caprifolium) Standort: Halbschatten/ Schatten, bei guter Wasserversorgung auch sonnig Blüte: Mai bis Juli, gelblichweiß Frucht: September bis November, orangerote Beeren Boden: Nährstoffreich, frisch, keine Staunässe Herkunft: Südeuropa/ Asien Gut Schnittverträglich Bei Bedarf Rückschnitt nach der Blüte Wichtig für Nachtfalter und andere Insekten Sommergrün Vogelnährgehölz Höhe: bis 6 m Breite: 2 bis 3 m Alter: 10 bis 20 Jahre
Immergrünes Geißblatt ( Lonicera henryi) Immergrün Höhe: Bis 4 m hoch, starkwüchsig Breite: ca. 2 m Alter: 10 bis 20 Jahre Wichtig für Nachtfalter und andere Insekten Vogelnährgehölz Bruthabitat Standort: Halbschatten/ Schatten, auch sonnig Blüte: Juni bis August, gelblich- rot, klein Frucht: Ab September, schwarze Beeren Boden: Nährstoffreich, frisch, keine Staunässe Herkunft: Westchina
Goldgeißblatt ( Lonicera x tellmanniana) Waldgeißblatt ( Lonicera peryclemenum) Standort: Halbschatten/Schatten, auch sonnig Blüte: Mai/ Juni, Nachblüte im Herbst, orangegelb Frucht: Ab August, orangefarbige Beeren Boden: Nährstoffreich, frisch, keine Staunässe Herkunft: Kultivar Wichtig für Nachtfalter und andere Insekten Vogelnährgehölz Standort: Halbschatten/Schatten, auch sonnig Blüte: Mai/ Juni, Nachblüte im Herbst, gelblichweiß, mit rot Frucht: Ab August schwarze Beeren Boden: Nährstoffreich, frisch, keine Staunässe Herkunft: Mitteleuropa Sommergrün Sommergrün Höhe: 6 bis 7 m, starkwüchsig Höhe: 3 bis 4 m, mäßig wachsend Breite: bis ca. 2,50 m Breite: bis ca. 2 m Alter: 10 bis 20 Jahre Alter: 10 bis 20 Jahre
Echte Weinrebe ( Vitis vinerfa) Standort: Sonnige Süd-,Südwest-oder Westlagen Blüte: Juni, grün- gelb Frucht: August- September, Beeren zu Trauben zusammengefasst Boden: Tiefgründig, Nährstoffreich, trocken bis feucht Herkunft: Europa/ Vorder- und Ostasien/ Nordamerika Spätfrostgefährdet Regelmäßiger Rückschnitt fördert die Fruchtbildung Ausbrechen der Seitentriebe im Sommer fördert die Fruchtholzbildung Juli/ August die Jahrestriebe Sommergrün einkürzen fördert Höhe: bis zu 15 m Fruchtbildung Breite: 5- 8 m Alter: 25- 50 Jahre
Spreizklimmer Klettern mit Hilfe von Dornen, Stacheln oder sparrigen Trieben Regelmäßige Einstecken und Anbinden der Triebe in die Kletterhilfen erforderlich Standort: Vollsonnig Blüte: Mai bis Oktober, auch Remontierend Frucht: August bis Dezember, rot- orange Boden: Tiefgründig/lehmig Herkunft: Weltweit in Arten und Sorten Höhe: 2 bis 5 m Breite: 2 bis 5 m Alter: bis 100 Jahre Standort: Sonnig/ Halbschattig < Blüte: Dezember bis März, gelb < Frucht: September/ Oktober, Hülsenfrucht < Boden: Sandig/humos, Nährstoffreich < Herkunft: Westchina < Höhe: 2 bis 3 m < Breite: 2 bis 3 m < Kletterrosen Winterjasmin Alter: 15 bis 30 Jahre <
Staudige- und Einjährige Kletterpflanzen Hopfen Prunkwinde Kapuzinerkresse (Humulus lupulus) (Ipomoea tricolor) (Tropaeolum majus)
Spalierobst Kernobst Steinobst Beerenobst Apfel Sauerkirsche Weintraube Birne Pfirsich Brombeere Quitte Aprikose Kiwi Feige
Apfelspalier Fächerspalier Schnurbaum U-Form oder Doppel U-Form Standort: West- oder Ostwände Boden: Tiefgründig/frisch Nährstoffreich Gute Wasserversorgung Niedrige Spaliere bis 3 m =>Unterlage M9 Mittelhohe Spaliere bis 4 m =>Unterlage M 26 Stammfuß freihalten und Mulchen Leitäste anbinden Sommerschnitt/ Entspitzen/ Pinzieren
Birnenspalier Fächerspalier Schnurbaum U- Form Doppel U- Form Standort: Süd- und Westwände Boden: Tiefgründig/frisch Wasserversorgung mäßiger als beim Apfel Kleine Bäume =>Unterlage: Quitte Mittelgroße Bäume => Unterlage Sämling Leitäste anbinden Sommerschnitt/ Entspitzen/ Pinzieren Anfällig für Birnengitterrost Spätfrostgefärdet
Quittenspalier Fächerspalier Standort: Süd- und Westwände Boden: Nährstoffreich/ trocken/ durchlässig Mäßiger Wasserbedarf, keine Staunässe Nach Formierung am Spalier leichter Auslichtungsschnitt alle 2- 3 Jahre Spätfrostgefährdet Früchte für Gelee, Marmelade, Süßmost Anfällig für Feuerbrand
Sauerkirschenspalier Fächerspalier Standort: West- und Ostwände, geschützt auch Nordlagen Boden: Kalkhaltige mittelschwere Böden Kleine Bäume => Unterlage Steinweichsel, auf armen trockenen Böden Mittelgroße Bäume => Unterlage Vogelkirsche, auf schweren Böden Fruchtholzbildung nur am ein- und zweijährigen Holz Frühjahrsschnitt, Jahrestriebe auf 1/3 zurückschneiden
Geeignete Spalierobstsorten Apfel Birne Sauerkirsche Quitte Roter Berlepsch Alexander Lucas Morina Konstantinopler Apfelquitte Elstar Clapps Liebling Saphir Portugisische Birnenquitte Gute Luise Gerema Vranja Jonagold Concorde Koröser Weichsel Bereckzki Birnenquitte Geheimrat Oldenburg
Weitere Information Fachvereinigung Bauwerksbegrünung www.fbb.de Fassadengrün e. K. www.fassadengruen.de Ökologisch Bauen www.oekologisch-bauen.info
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