Berliner Philharmoniker Daniel Barenboim - 23. / 24. Oktober 2020
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Philharmonie Berlin Großer Saal Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Freitag 18. September 2020 20 Uhr Samstag 19. September 2020 19 Uhr 22. / 23. / 24. Oktober 2020 Berliner Philharmoniker Daniel Barenboim
Philharmonie Berlin Philharmonie Berlin Hinweise Großer Saal Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Großer Saal Donnerstag 22. Oktober 2020 20 Uhr für Ihren Freitag 18. September 2020 20 Uhr Samstag 19. September 2020 19 Uhr Freitag 23. Oktober 2020 20 Uhr Samstag 24. Oktober 2020 19 Uhr Konzertbesuch Tragen Sie bis Kein Nach- Berliner Philharmoniker Konzertbeginn und Wieder- Daniel Barenboim Dirigent einen Mund- einlass Nasen-Schutz. möglich. Begeben Sie sich umgehend in den Husten und Saal und halten niesen Sie Sie sich nicht im in die Arm- Foyer auf. beuge. Nach Konzert- ende verlassen Nutzen Sie Sie bitte mit die Desinfek- Mund-Nasen- tionsmittel- Schutz den Saal spender. und halten 1,5 m Abstand. Kirill Petrenko Wir sind ver- Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker Es gibt keine pflichtet, Ihre Pause. Kontaktdaten Andrea Zietzschmann zu erfassen. Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker
S AIS ON 2020/ 21 PR O G RA MM Bedřich Smetana (1824 −1884) Má vlast (Mein Vaterland) Zyklus von sechs symphonischen Dichtungen Entstehungszeit: 1872 −1879 Nr. 1 Vyšehrad Nr. 2 Vltava (Die Moldau) Nr. 3 Šárka Nr. 4 Z českých luhů a hájů (Aus Böhmens Hain und Flur) Nr. 5 Tábor Nr. 6 Blaník Dauer ca. 75 Min. KEINE PAUSE Fotoaufnahmen, Bild- und Tonaufzeichnungen sind nicht gestattet. Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihre Mobiltelefone aus. Das Konzert am 24. Oktober wird live in der Digital Concert Hall übertragen Die Stiftung Berliner Philharmoniker und wenige Tage später als Mitschnitt im Archiv veröffentlicht. wird gefördert durch: digital-concert-hall.com
S AIS ON 2020/ 21 WER K EIN F ÜHR UN G Ein böhmisches Herz Es war nicht nur ein Affront gegen Bedřich Smetana. Nein, der Wiener Dirigent Johann Herbeck legte seinen Finger mit herab lassender Provokation in die brennende Wunde eines ganzen Volkes. Die Begegnung ereignete sich 1857 auf der Weimarer Altenburg im Beisein des Gastgebers Franz Liszt, der Smetana freundschaftlich verbunden war. Als die Frage aufkam, was die einzelnen Nationen Großes in der Musik geleistet hätten, urteilte Herbeck: »Die Böhmen gar nichts«, denn, so meinte er, »die brin gen nur Fiedler hervor und fahrende Musikanten. […] Kein einziges Werk habt ihr, das so vom tschechischen Geist beseelt wäre, dass es deswegen eine Bereicherung der europäi schen Musikliteratur sein könnte.« Sofort sprang Liszt seinem Freund zur Seite, spielte auf dem »Die größte dichte Klavier Smetanas Charakterstücke op. 1 und rief: rische Schöpfung »Hier haben Sie den Komponisten mit dem echt böhmischen Herzen.« Smetanas, die Wenngleich Smetana in seinem Nationalstolz stolzeste Huldi gekränkt war, musste er im Stillen doch zugeben, gung, die je ein dass Herbeck nicht völlig Unrecht hatte. Die Kul kunstschöpferi tur der Tschechen war innerhalb von zwei Jahr scher Geist seinem hunderten unter andauernder Fremdherrschaft Vaterlande dar nahezu völlig verdrängt worden – Smetana selbst sprach besser Deutsch als Tschechisch, gebracht hat.« da letzteres im österreichisch-ungarischen Viel Der tschechische Schriftsteller Václav Zelený über die erste völkerstaat als Dialekt der Unterprivilegierten vollständige Aufführung des Zyklus Mein Vaterland, 1882 verpönt war. Der schwelende Wunsch nach Identität verdichtete sich für Smetana nach die sem Vorfall zur lebensbestimmenden Herzensangelegenheit: Er Bedřich Smetana, koloriertes Foto, ca. 1880 musste seinem Volk eine musikalische Stimme geben. Das Vorha ben gelang. Mit seinem zwischen 1872 und 1879 komponierten Zyklus Má vlast (Mein Vaterland) erreichte Smetana nicht nur einen Gipfelpunkt seines Komponistenlebens, sondern schuf auch eine unvergleichliche Huldigung an die Natur, Geschichte und Mythen der Tschechen. 5
S AIS ON 2020/ 21 WER K EIN F ÜHR UN G Das erste der sechs »symphonischen Gedichte« Vyšehrad, be nannt nach dem Prager Königsburgfelsen, beginnt mit einem prächtigen Harfensolo. Es verkörpert den Gesang eines Barden, der Smetana als Erzählerinstanz für sein musikalisches Epos vor schwebte. Der Erinnerung an Glanz und Nie dergang der altböhmischen Herrscher folgt »Alle meine Arbeiten mit der heute so berühmten Moldau ein ge kristallisierten sich genwärtig-zeitloses Naturgemälde von mit aus i nneren Stim reißender Klangdramaturgie. Šárka führt in mungen meiner die Welt der Volksmythen. Die gleichnamige, Seele heraus. Diese über die Untreue ihres Geliebten erzürnte Amazone rächt sich blutig am männlichen muss der ausfüh Geschlecht – Smetanas Vertonung übersetzt rende Musiker ken die Ereignisse geradezu minutiös bis hin zum nen, um die Zuhörer finalen Gemetzel. Versöhnlich klingt anschlie in die gleiche see ßend Aus Böhmens Hain und Flur, wo idyl lische S timmung zu lische Naturschönheit auf die Ausgelassen bringen.« heit des Volkstanzes trifft. Tábor setzt dann Bedřich Smetana den hussitischen Glaubenskämpfern ein Denkmal, mit dem Choral »Die ihr Gottes Streiter seid« als klingendem Kriegsmahnmal. Derselbe Choral erklingt – zum visionären Siegeshymnus umge formt – im abschließenden Blaník, das die Rettung Böhmens durch den Heiligen Wenzel beschwört. Die Moldau bei Prag. Bedřich Smetana ließ Smetana selbst sollte den Zyklus niemals hören, er war 1874 in sich zur Komposition seines gleichnamigen Werks nerhalb kürzester Zeit ertaubt. Ein enormer Schicksalsschlag für den angeblich durch diesen Ausblick inspirieren. Komponisten, »nur der Gedanke an meine Familie und das Bewusst sein, weiter für mein Volk und Vaterland arbeiten zu müssen, hielt mich am Leben«, gestand er. Das kraftvolle Pochen seines »böhmi schen Herzens« war für Smetana überlebenswichtig – dass es ganz am Puls der Zeit schlug, zeigt der überragende Erfolg von Mein Vaterland, das bis heute als musikalisches Nationalheiligtum gilt. Susanne Ziese 6
Time Present – Photography from the Deutsche Bank Collection Nach dem Medium Papier widmet sich die zweite Präsentation aus der © Wim Wenders Sammlung Deutsche Bank im PalaisPopulaire der Fotografie. Dieser Teil der Sammlung zählt heute insgesamt über 5000 Werke und schließt nahezu alle Techniken, Formate und Themen zeitge nössischer Fotografie ein. Time Present untersucht in vier Kapiteln, wie sich Künstler*innen seit den 1970er-Jahren dem Thema „Zeit“ gewidmet haben. Die technische, kon- zeptionelle, formale und phänomenologische Auseinandersetzung mit Zeit sowie die Verbindungen von Fotografie, Zeit und Zeitgeschehen bilden hierbei den thematischen Rahmen: Time Present dokumentiert auch, wie sich die Fotografie in Verbindung mit Performance, Film und Konzeptkunst als Medium erweitert hat. Zugleich wird an Beispielen die Entwicklung der Sammlung aufgezeichnet – der Weg von der Fokussierung auf junge Photo: Mathias Schormann Gegenwartskunst des deutschsprachigen Raums hin zur globalen Ausrich- tung mit den Schwerpunkten Großbritannien, Italien, den USA, Japan, China sowie vielen afrikanischen Ländern. © Miwa Yanagi, courtesy of the Loock Galerie, Berlin, © Cao Fei Zu sehen sind über 60 Werke von prominenten Künstler*innen wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky, Candida Höfer, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Hiroshi Sugimoto sowie Vertreter*innen der inter- nationalen Gegenwartskunst wie Kader Attia, Yto Barrada, Mohamed Camara, Amalia Ulman und Cao Fei. In Kooperation mit IBM beschreitet das PalaisPopulaire im Kontext von Time Present neue Wege und setzt zur Kunstvermittlung Künstliche Intelligenz ein. So steht in der Ausstellung der Chatbot MIA zum Dialog bereit und bietet Hintergrundinformationen zu neun Fotografien. Photo: Mathias Schormann Time Present – Photography from the Deutsch Bank Collection bis 8. 2. 2021 PalaisPopulaire | Unter den Linden 5 | 10117 Berlin | db-palaispopulaire.de
S AIS ON 2020/ 21 DAN IEL BAR EN B O IM Daniel Barenboim In der Musikwelt unserer Zeit nimmt Daniel Barenboim eine einzig- artige Stellung ein. Als Dirigent wie als Pianist beherrscht er ein weitgespanntes Repertoire, das von den Werken Bachs bis in die Musik der Gegenwart reicht. In seiner künstlerischen Arbeit verbin- den sich Intellekt und Leidenschaft auf glückliche Weise, seine In- terpretationen bestechen durch Klangschönheit und weiten Atem. Großen Einfluss übt der Künstler auch mit seinem Engagement für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikt aus. Diesem Einsatz ist die Gründung des aus israelischen und arabischen Musikern be- stehenden West-Eastern Divan Orchestra ebenso zu verdanken wie die in Berlin ansässige Barenboim-Said-Akademie. Beide Ins- titutionen sind dem Geist eines gemeinsamen Musizierens über politische und nationale Grenzen hinweg verpflichtet. Der in Ar- gentinien und Israel aufgewachsene Daniel Barenboim beklei- dete Chefpositionen in Paris und Chicago und übernahm 1992 das Amt des Generalmusikdirektors der Berliner Staatsoper Unter den Linden, deren Staatskapelle ihn im Herbst 2000 zum Chefdiri- genten auf Lebenszeit wählte. Barenboim gilt nicht zuletzt als ein führender Interpret der Bühnenwerke Richard Wagners, die er bei den Bayreuther Festspielen in zahlreichen Aufführungen dirigiert hat. Eine ungewöhnlich intensive Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit den Berliner Philharmonikern. Sein Einstand als Dirigent jährte sich 2019 bereits zum 50. Mal; aus diesem Anlass wurde er zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt. Aufnahmen von Klavierkonzerten Mozarts und Bruckners Symphonien markieren Höhepunkte der gemeinsamen Diskografie. An die bereits unter Claudio Abbado und Sir Simon Rattle gepflegte Tradition, als Pia- nist mit philharmonischen Chefdirigenten zu musizieren, knüpfte Barenboim im Januar dieses Jahres an, als er unter der Leitung von Kirill Petrenko Beethovens Drittes Klavierkonzert interpretierte. 10 11
S AIS ON 2020/ 21 Konzerttipps Philharmonie Berlin Großer Saal Visionär Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Serie Nahaufnahme Beethoven Freitag 18. September 2020 20 Uhr Beethovens Kammermusik ist ebenso energetisch wie visionär. Nirgends sonst hat der Komponist kompromissloser und origineller neue Wege des Ausdrucks Samstag 19. September 2020 19 Uhr gesucht und gefunden. In den 12 Konzerten der Serie Nahaufnahme Beethoven präsentieren Musiker und Freunde der Berliner Philharmoniker diese Werke. Mitglieder der Berliner Philharmoniker und Gäste Kammermusiksaal | Großer Saal | 14. – 23.11.20 | 08.12.20 Kartenpreise von 8 bis 26 Euro Vorfreude und Aufbruch Sonor und brillant Im Juni 2015 wählten die Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko zu ihrem Tugan Sokhiev und Truls Mørk neuen Chefdirigenten; vor einem Jahr trat er das Amt an. Jetzt präsentiert eine exklusive Edition zentrale Aufnahmen dieser Phase der Vorfreude und Tugan Sokhiev präsentiert Werke, die auf unterschiedliche Weise das Attribut des Aufbruchs. In Interpretationen von Werken von Beethoven, Tschaikowsky, »bezaubernd« verdienen: Strawinskys Ballettmusik Pulcinella und Bizets C-Dur- Franz Schmidt und Rudi Stephan offenbaren sich nicht nur erste wichtige Symphonie. Dazu gibt es mit Truls Mørk als Solist das zugleich sonore und Programmlinien, sondern auch das spannungsreiche, intensive Musizieren in brillante Erste Cellokonzert von Camille Saint-Saëns. dieser Partnerschaft. Berliner Philharmoniker | Tugan Sokhiev Dirigent | Truls Mørk Violoncello Großer Saal | Do 03.12.20 20 Uhr | Fr 04.12.20 20 Uhr | Sa 05.12.20 19 Uhr Ludwig van Beethoven Kartenpreise von 31 bis 76 Euro Symphonie Nr. 7 Symphonie Nr. 9 Ticketverkauf Peter Tschaikowsky online unter berliner-philharmoniker.de Symphonie Nr. 5 Symphonie Nr. 6 telefonisch unter +49 30 254 88-999 · Montag – Freitag 9 –16 Uhr an der Konzertkasse der Philharmonie · Montag – Freitag 15 –18 Uhr Franz Schmidt Samstag, Sonntag, an Feiertagen 11–14 Uhr Symphonie Nr. 4 Rudi Stephan Musik für Orchester Berliner Philharmoniker Impressum Kirill Petrenko Herausgegeben von der Berliner Philharmonie gGmbH für die Stiftung Berliner Philharmoniker · Direktorin 5 CD · 2 Blu-ray Marketing, Kommunikation und Vertrieb: Kerstin Glasow · Leiter Redaktion: Tobias Möller (V. i. S. d. P.) Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin · redaktion@berliner-philharmoniker.de Redaktion: Tobias Möller, Hendrikje Scholl · Biografie: Benedikt von Bernstorff · Coverfoto: Heribert Schindler in Z usammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Material forschung IFAM Dresden · Abbildungen: S. 2 Monika Rittershaus, S. 4 akg-images, S. 7 Andrew Mayovsky / Alamy Stock Foto, S. 11 Peter Adamik · Layout und Satz: Bettina Aigner · Herstellung: Reiter-Druck, 12247 Berlin Jetzt erhältlich unter Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten 2020/21-20 berliner-philharmoniker-recordings.com und im Shop der Philharmonie 12
Philharmonie Berlin Großer Saal Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Freitag 18. September 2020 20 Uhr Samstag 19. September 2020 19 Uhr Mi – Mo 11 – 18 Uhr, Do bis 21 Uhr Unter den Linden 5, 10117 Berlin db-palaispopulaire.de
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