Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Nr. 72
Winter 2021
                                                                                      Überschrift

                                       Gemeindebrief
                                   Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Gersfeld

 www.kirche-gersfeld.de
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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Geistliches Wort

Raum für die Seligkeit                                   uns werden.
Ich glaube, dass jeder Mensch einen Raum in              Alles hat da seinen Platz, Gegenstände erzählen
sich hat, in dem Gott wohnen will, einen Raum,           ihre Geschichte, die manchmal nur wir selbst
der voller Leben ist und warm. Solche Räume              aus der Erinnerung heraus kennen . . . Momente
sind uns wichtig, dahinein kann keiner schauen,          und Zeiten, in denen wir glücklich waren aber
nur ER selbst.                                           auch traurige.

Aber auch in unseren Wohnungen ist das so.               Räume laden ein zur Gemeinschaft.
In unserem letzten Pfarrhaus in Neukirchen               Wie unsere Kirche, die jeden Tag geöffnet hat,
konnte jede und jeder, die/der uns besuchte,             auch sonntags, dürfen auch wir uns öffnen.
gleich im Eingangsflur ein Poster betrachten,
worauf der Satz:                                         Manchmal ist der Raum unserer Seele gefüllt
        „GOtt wohnt, wo man ihn einlässt“                mit Musik. Daher berühren mich die Melodien,
                 (Martin Buber)                          die mir morgens beim Aufstehen in den Sinn
in Schönschrift und mit einem einladenden Foto           kommen und mich dann oft stundenlang durch
versehen war. Das Poster beschrieb unseren               den Tag hindurch begleiten.
Wunsch, den Besucher willkommen zu heißen in
unserem Zuhause und die Hoffnung, dass auch              Manchmal sind es Bilder, die unsere Räume
GOtt mitten untern uns in diesen Räumen                  ausfüllen . . . ganz konkret an den Wänden, aber
zugegen sein möge.                                       auch in unserem Innersten.
                                                         Bei mir sind das Bildern von meinen Eltern, die
Räume sind uns wichtig.                                  schon lange nicht mehr leben und viele Bilder
Wir legen in unseren Wohnungen oft besonder-             von unseren Gruppenreisen nach Jordanien und
en Wert darauf, sie so zu gestalten, dass wir uns        Israel.
darin wohl fühlen können, ausspannen vom
Alltag, die eigene Seele stärken.                        Viele Gefühle im Raum unserer Seele bilden sich
                                                         symbolisch ab:
Gerade zu Zeiten wie in den vergangenen                  Brot und Licht,
Wochen, wo wir aufgefordert waren, mehr als              die Quelle mit dem Lebenswasser,
sonst, zuhause zu bleiben. Es ist schon                  das Kreuz, das in den Himmel ragt,
besonders, wie wichtig dann solche Räume für             die Taube über der Arche.

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Bei manchen Menschen sind in diesem                         Trotzdem wünsche ich Ihnen und mir, dass
Seligkeitsraum die alten biblischen Geschichten             dieser Raum uns immer neu zu dem macht,
aufbewahrt, Geschichten, die von Menschen                   was wir durch Gott sind, „. . . eine lebendige
erzählen, die mit Gott gerungen haben und die               Seele“.
dadurch gewachsen sind, erwachsen geworden.
                                                            Wir lesen davon im ersten Mosebuch (1. Mose
Bei anderen wohnen dort Menschen, die für sie               2,7):
wichtig waren: die Oma, der Großvater, der                  „Da machte Gott der HErr den Menschen aus
Lehrer, bekannte Vorbilder wie Gandhi und                   Erde vom Acker und blies ihm den Odem des
Albert Schweitzer, oder die Freundin, der                   Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch
Freund, die erste Liebe.                                    ein lebendiges Wesen.“

Zu anderen Zeiten ist dieser Raum ganz leer.                Lassen Sie sich von GOttes Atem durchwehen
Weil Neues wachsen muss, weil die alten Bilder              und beleben, jeden Morgen neu . . . mit
und Geschichten und Ideen nicht mehr passen,                Melodien und Bildern, die die Seele bereichern
weil neue Klänge dran sind statt der alten                  und stärken, damit wir selig werden.
Lieder.
                                                            Mir helfen dabei die Herrnhuter Losungen für
Bei nicht wenigen Menschen ist dieser Raum                  jeden Tag, denn „Selig sind, die GOttes Wort
völlig unbenutzt, weil da noch Sachen aus der               hören und bewahren“.
Kindheit stehen.
Oder er ist vollgestopft mit Bildern aus der                Mögen viele selige Momente mit Ihnen sein,
Werbung, mit Bildern vom Brot, das nicht satt               Ihr
macht. Dann wird es Zeit zum Aufräumen.

Dieser innere Raum ist unsere Seele.
Es ist der Raum, der uns lebendig macht und
wärmt. Niemand weiß zu beschreiben, wo diese
Seele in uns sitzt . . . Im Kopf, im Herzen, . . . ?

                                             www.kirche-gersfeld.de                                          3
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Berichte und Informationen

Nachbarschaftsgottesdienst im                                   Anmeldungen sind dazu erforderlich. Auf dem
Kooperationsraum                                                Plakat auf Seite 18 können Sie die Zugänge
                                                                finden. Der Gottesdienst wird auch über die
Am 11. April, soll, so es die Coronaregeln
                                                                digitalen Medien live übertragen.
zulassen, abends in unserer Barockkirche der
nächste gemeinsame Nachbarschaftsgottes-
dienst in unserem Kooperationsraum Rhön                         Konfirmation und
stattfinden. Verantwortlich dafür ist das                       Jubiläumskonfirmationen
Pfarrerehepaar Weber-Weigelt.                                   Die gewohnten Termine unserer Konfirmations-
Wir treffen uns abends um 18:00 ? Uhr.                          gottesdienste stehen noch „in den Sternen“.
                                                                Sicher ist: Wir werden sie nach hinten
Geistliches Wort                                       2        verschieben müssen. Bitte beachten Sie dazu
Inhalt und Impressum                                   4        unsere Veröffentlichungen im Rhönboten, im
Berichte und Informationen                             4        Schaukasten oder im Gottesdienst.
Kirchen am Weg                                         5
Neue Wege gehen                                        6        Neue Bürozeiten
Mein Jahr mit Corona                                   8
Kirchenmusik                                          12        Das Büro der Evangelischen Kirchengemeinde
Kooperationsraum-Gottesdienst                         13        Gersfeld im Pfarrhaus ist ab sofort montags,
Evangelischer Kindergarten                            14        dienstags und donnerstags von 9:30 bis 11:30
Evangelische Kinderkrippe                             15        Uhr geöffnet.
Aus der Kirchengeschichte                             16        Pfarrer Wachter wohnt seit dem 1. März in der
Anlässe zur Fürbitte                                  18        Gartenstraße 2A - seine dienstliche Telefon-
Kreise und Ansprechpartner                            19        nummer ist die 91 80 80 9.
Gottesdienste                                         20

Impressum
„Der Gemeindebrief“ ist die Ev. Kirchenzeitung für Gers-
feld. Redaktion: Pfarrer Reinhart Wachter (ViSdP)
Fotoredaktion: Peter Hadamczik-Trapp
Redaktionsschluss zur nächsten Ausgabe: 15.05.2021
Auflage: 1500 Exemplare.

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Kirchen am Weg

                                                                       habe. Das gibt mir Kraft. Dann kann ich mir und
                                                                       anderen plötzlich eingestehen, dass ich im Un-
                                                                       recht war. Dann fühle ich mich bestärkt, den ein
                                                                       -geschlagenen Weg weiter zu gehen oder mich
                                                                       auf Neues einzulassen. Es hilft mir, Dinge abzu-
                                                                       schließen oder ein klärendes Gespräch zu su-
                                                                       chen. Die Argumente liegen plötzlich auf der
                                                                       Hand, sind ganz klar und greifbar.
                                                                       Wenn dann Tränen fließen, ist das gut so. Es
                                                                       sind Tränen der Erleichterung, der Einsicht und
                                                                       Dankbarkeit oder der Trauer. Denn manchmal
                                                                       stelle ich auch fest, dass etwas unwiderruflich
                                                                       verloren ist. Aber sie alle haben ihre Berechti-
                                                                       gung und bringen mich weiter. So kann ich mich
Schnepfenkapelle in Bimbach am Wanderweg von Großenlüder nach
                                                                       mit neuem Schwung den Aufgaben stellen, die
Bimbach, gesehen von Gabi Gleichmann (Foto Wikipedia.de)               es jetzt in Angriff zu nehmen gilt.
                                                                       Zu gerne folge ich der Einladung zur Einkehr.
Einladung zur Einkehr
                                                                       Und Sie?
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht. Fühlen Sie sich                                                       Gabi Gleichmann
von Kirchen angezogen?
Wenn ich unterwegs an einer Kirche oder Kapel-
le vorbei komme, zieht es mich hin. Manchmal
schaue ich sie mir nur von außen an, verweile ei-
nen Moment und gehe weiter. Oft jedoch lädt
mich etwas ein, hinein zu gehen.
Schon beim Öffnen der Tür verändert sich der
Klang meiner Gedanken. Sie werden leiser, kla-
rer, versöhnlicher. Ich habe das Gefühl, gehört
zu werden und finde dabei Antworten auf Dinge,
die mich schon lange oder ganz aktuell beschäf-
tigen. Manchmal auch auf Fragen, die ich schon
eine Weile nicht mehr an mich heran gelassen                          Weidenkirche in Pappenheim am Altmühltal-Radweg, gesehen von Peter
                                                                      Hadamczik-Trapp (Foto pde/Geraldo Hoffmann)

                                                        www.kirche-gersfeld.de                                                        5
Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Neue Wege gehen in der Pandemie

Neue Wege gehen                                        wurde nicht einfacher. Herbst und Winter mit
Die Coronapandemie stellt uns täglich vor neue         nassen, kalten tagen standen vor der Tür und
Herausforderungen. Immer wieder gibt es neue           die Zahlen schnellten erwartungsgemäß wieder
Vorgaben, die es einzuhalten und umzusetzen            in die Höhe.
gilt. Doch was bedeutet das konkret                                 Was konnten wir tun?
für die Durchführung der Gottes-                                    Wie wollten wir uns auf das Weih-
dienste in unserer Kirchengemein-                                   nachtsfest vorbereiten?
de? Dürfen die Kirchen weiter geöff-                                Es entstand die Idee einer Weih-
net bleiben?                                                        nachtsandacht im Schlosspark, eine
Da heißt es, kreativ zu werden. Denn                                wirklich schöne Idee. Wir begannen
schon im März gab es erhebliche                                     also voller Energie und Freude mit
Einschnitte.                                                        den Vorbereitungen. Viele Helfer
Die Turmbläser durften nicht mehr                                   boten sich an und engagierten sich,
eng zusammen stehen. Das gemein-                                    wie und wo sie nur konnten.
same Musizieren auf dem Kirchturm                                   Durch den nicht enden wollenden
war somit tabu. Also entschied man                                  Anstieg     der    Infektionszahlen
spontan, in den Schlosspark auszu-                                  schrumpfte jedoch die Zahl der
weichen. Dort können Abstände                                       möglichen Teilnehmer mehr und
problemlos eingehalten werden.                                      mehr. Jeden Tag veränderten sich
Auch wenn das gleichzeitig bedeu-                                   die Anforderungen an ein solches
tet, dass die Spielenden sich unter-                                Vorhaben. Schweren Herzens und
einander nicht mehr gut hören und                                   mit viel Diskussionsbedarf ent-
aufeinander einstellen können.                                      schieden wir uns letztendlich gegen
Zu Ostern waren Gottesdienste kom-                                  die „Parkweihnacht“.
plett untersagt. Der Posaunenchor                                   Die Zahl der Besucher wäre nicht
spielte die Choräle kurzerhand auf dem                              kontrollierbar gewesen. Wer hätte
Friedhof. Dafür gab es viel Lob aber auch reich-       es übers Herz gebracht, einem Besucher den
lich Kritik, die es zu reflektieren galt.              Zutritt zu verwehren? Man brauchte doch die
Das Erntedankfest konnte dank vieler helfender         Gemeinschaft und das Gefühl, nicht alleine zu
Hände ökumenisch in der Rhönmarkthalle gefei-          sein.
ert werden. Dort ist reichlich Platz und für           So entschieden wir uns für einen neuen Weg.
Belüftung bestens gesorgt. Doch die Situation          Wenn die Gemeinde nicht zu uns in die Kirche

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Neue Wege gehen in der Pandemie

kommen darf, dann kommen wir zu Ihnen nach                YouTube-Seite mit dem stream geöffnet hatten.
Hause ins Wohnzimmer.                                     In einigen Fällen haben mehrere Personen
Zum ersten Mal gab es in unserer Kirchenge-               zusammen den Gottesdienst auf einem Endgerät
meinde das Angebot, den Weihnachtsgottes-                 verfolgt.
dienst im Livestream zu verfolgen. Mit allen
Tücken und Schwierigkeiten, die die Technik zu            Mehrfach wurde der stream nur kurzzeitig
bieten hat. Das Angebot fand durchaus be-
                                                          aufgerufen und später das Video geschaut.
achtliche Resonanz, wie die Auswertung ergab.
                                                          Insgesamt gab es
                                                          - an Heilig Abend (Livestream und Video)
Live mit dabei:
                                                            185 Zuschauer (301 Aufrufe),
Als die Übertragung startete gab es bereits 24
                                                          - am 1. Feiertag 26 Zuschauer (35 Aufrufe)
wartende, als die Christmette begann
(Markierung) 90, im Maximum 102 und am Ende               - am 2. Weihnachtsfeiertag
91 live-Zuschauer. Auch zwei Minuten nach                   16 Zuschauer (25 Aufrufe).
Beginn der Schlusseinblendung                             Gesamt: 227 Zuschauer (361 Aufrufe).
(Weihnachtskarte und Grußworte), als der Ton                                              Text und Grafik:
offline ging, waren noch 85 Zuschauer mit dabei.                                         Thomas Niebling
Als der stream beendet wurde, waren noch 41
Zuschauer auf der Seite, wobei Zuschauer in
allen Fällen die Zahl der Endgeräte meint, die die

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Mein Jahr mit Corona

                                                        Einfluss der Pandemie einige Änderungen erfah-
                                                        ren. Tatsächlich tragen wir nun seit fast ein Jahr
                                                        tagtäglich während des Dienstes die Gesichts-
                                                        masken und seit Monaten zusätzlich noch OP-
                                                        Kittel. Der persönliche, nahe Umgang mit den
                                                        Menschen, die uns anvertraut sind wird dadurch
                                                        nicht leichter, von der körperlichen Belastung
                                                        ganz zu schweigen. Und während im Frühjahr
                                                        2020 „gefühlt die halbe Welt“ im Lockdown, in
                                                        Kurzarbeit oder im Home-Office war, gingen wir
                                                        einfach weiter an die Arbeit, zudem unter er-
                                                        schwerten Bedingungen.
                                                        Und doch lag darin auch viel Gutes. Während
Mein seltsames Jahr …                                   nämlich die Stimmung der Menschen von ange-
                                                        nehmer Entschleunigung langsam in Isolation
Vor ziemlich genau einem Jahr saß ich auf dem           oder vielfach sogar in Existenzangst kippte, er-
Rad und nahm zusammen mit 3 Freunden in den             kannten wir an unserer Arbeitsstelle den Wert
Niederlanden an einer Tagesveranstaltung für            dieser kleinen Insel sozialer Normalität, den uns
Hobby-Radsportler teil. Man fährt am letzten            das Team und unser Umgang miteinander bot
Januar-Sonntag eine lange Schleife durch fast           und noch bietet.
ganz Holland, zeitweise direkt am Meer entlang
                                                        Trotzdem schwebt bis heute das Damokles-
auf dem Deich, eine kleine Flucht für uns Hob-
byradler aus der Wintertristesse und vom Rol-           schwert einer Einschleppung des Virus über der
lentrainer. Niemand ahnte, dass das bis heute           Wohngruppe. Niemand von meinen Kollegen
                                                        und Kolleginnen geht noch Dingen außer Haus
die letzte derartige Veranstaltung war, an der
                                                        nach, die nicht zwingend sein müssten.
wir teilnehmen konnten. Wie kostbar dieser be-
sondere Tag für alle war, wurde erst im Rück-           Auch in der Familie hinterließ Corona seine Spu-
blick immer klarer.                                     ren. Die Kontakte zu weiter entfernten Ver-
                                                        wandten wurden spärlicher, gleichzeitig rückte
Es folgten Lockdown und Lockerung,                      die Kernfamilie enger zusammen. Am Ende ha-
Schließungen und Wiederöffnungen,                       ben mein Sohn, seine Freundin und ich eine klei-
Hygienekonzepte bis zum Abwinken,                       ne Außensauna gebaut, denn das entspannende
aber es folgte kein Ende - bis heute nicht. Meine       Schwitzen fehlte der ganzen Familie so sehr.
Arbeit im Behindertenwohnheim hat unter dem             Während ich diese Zeilen zu Papier bringe, sehe

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Überschrift - Winter 2021 - evangelische Kirche Gersfeld
Mein Jahr mit Corona

ich den Hoffnungsschimmer der hoffentlich bald          man schon viel mehr über Übertragungswege
Fahrt aufnehmenden Impfkampagne am Hori-                und Risikogruppen.
zont. Eine Zeit lang müssen wir wohl oder übel
                                                        Die Einschränkungen des 1. Lockdowns ab März
noch durchhalten. Dabei hilft es, sich mit den
Christen der Gemeinde, des Landes und der               2020 habe ich als machbar betrachtet, meine
ganzen Welt verbunden zu fühlen, die Kraft des          Gedanken waren:
Gebetes zu spüren und aus dem Schatz der                Wie und wo könnte ich eine Hilfe für andere
vielen Online-Angebote zu schöpfen, die                 sein? Nachdem der Verein „Füreinander/Mit-
engagierte Menschen ins Netz gestellt haben.            einander“ dazu aufrief Alltagsmasken zu nähen
Und eine Sauna hätte ich ohne das Virus niemals         um sich im Umgang miteinander vor den Aero-
gebaut.                                                 solen zu schützen, legte ich los. Ich suchte im
                        Peter Hadamczik-Trapp           Haus nach geeigneten Stoffresten und sonstigen
                                                        Materialien und kramte meine Nähmaschine aus
                                                        dem Keller hervor. Die Beschaffung von Schräg-
Mein Jahr in der Pandemiezeit                           band war erschwert, weil alle drauf los nähten.
                             Irgendwie hat mich         Irgendwie hatte ich auch plötzlich so viel Zeit,
                             die Nachricht über         alle Aktivitäten, sonstigen Vorhaben und Ter-
                             dieses kleine Virus        mine durften nicht stattfinden – dies war zu-
                             COVID-19 oder SARS         nächst auch mal ganz schön.
                             -CoV 2 im März             Der Sommer gestaltete sich mit den Lockerun-
                             letzten Jahres nicht       gen für mich fast normal. Ich konnte den Garten
                             wirklich überrascht.       genießen und viel Zeit mit meinen beiden Enkel-
                             So hatte uns doch          kindern verbringen. Auch beruflich ging alles
                             auch bereits in den        wieder seinen Gang, das Anlegen der Masken
                             80er-Jahren das HIV-       beim Einkaufen, beim Arzt und in öffentlichen
                             Virus als Heran-           Verkehrsmitteln war schon normal geworden.
                             wachsende beschäf-         Ich versuchte größere Menschenansammlungen
tigt, man wurde informiert über die Auswirkun-          zu meiden und trotzdem mit meinem Umfeld in
gen einer Infektion, es gab keinen Impfstoff und        Kontakt zu bleiben. So war es sogar möglich ei-
nur man selbst konnte Vorsorge treffen evtl.            nige Kurzreisen zu erleben, da die Hotels ja wie-
nicht infiziert zu werden. Damals waren die Aus-        der geöffnet waren. So verging die Zeit, der
wirkungen auch nicht bekannt, jedoch wusste             Herbst mit seinen schönen sonnigen Tagen er-

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Mein Jahr mit Corona

laubte Spaziergänge und Gartenarbeit. Das Tref-        tionen nicht mehr bewältigen müssen.
en mit max. 10 Personen war möglich und das            Mein Mitgefühl gilt allen Eltern, die HomeOffice
konnte ich mir gut einrichten. Die Gottesdienste       und HomeSchooling unter einen Hut bringen
im Park waren eine große Bereicherung.                 müssen und das evtl. noch in beengten räumli-
Dann kam der November, zunächst wieder Ver-            chen Gegebenheiten. Die Auswirkungen werden
schärfung der Lage, wieder Schichtbetrieb im           wir erst später wahrnehmen.
Dienst, weitere Kontaktbeschränkungen.                 Nun, mein Verzicht auf die Gottesdienste an
Da meine Hilfe anderweitig benötigt wurde war          Weihnachten, Sylvester und Neujahr sind mir
ich von der ganzen Situation einigermaßen ab-          zwar schwergefallen, jedoch lebe ich in der Hoff-
gelenkt.                                               nung, dass es in 2021 wieder Weihnachten wird
Ja, die Aktivitäten in der Kirchengemeinde wur-        und Weihnachten ja im Herzen stattfindet, es ja
den nun immer weniger, die wenigen Dinge, die          jeden Tag ein wenig Weihnachten in uns sein
man noch tun konnte – wie das weiter nur noch          kann, wenn einer auf den anderen achtet.
schriftliche Bedenken der Seniorengeburtstage          Gott begleitet uns auch in diesen Zeiten und
und die eingeteilten Kirchendienste nahm ich           schenkt uns seine Liebe. Mit diesem Gedanken
noch wahr. Auch die Kirchenvorstandssitzungen          beginne ich jeden neuen Tag. Es hilft kein Klagen
mit Mund-/Nasenschutz sowie großem Abstand             und kein Jammern, es hilft nur hoffnungsvoll
konnten noch stattfinden.                              nach vorne zu schauen um schnellstmöglich wie-
Dann der 16. Dezember, wieder der totale Lock-         der in die Normalität zurück zu kehren.
Down, fast alle Geschäfte, alle Hotels und Re-         Aber auch in unserer vermeintlichen „Normali-
staurants usw. geschlossen – wie schlimm für           tät“ gibt es - wie schon zuvor - Einsamkeit, Hun-
die Betreiber! Meine Gedanken kreisten hierbei         ger, Armut, Elend und Verzweiflung in der Welt
jedoch nicht um mich, was mir alles fehlte, auf        und ich wünsche mir sehr, dass das Virus seinen
was ich alles verzichten muss? Nein, vielmehr          Stellenwert langsam verliert, damit sich unsere
machte ich mir Sorgen, wie ich die Einzelhänd-         Gesellschaft wieder auf andere Dinge besinnen
ler, und Gastronomiebetriebe am Ort unterstüt-         kann.
zen könnte um ihnen das Überleben leichter zu
machen. Nun traf es auch wieder die Kinder             Dankbar bin ich für die vielen guten Taten und
massiv. Kindergarten/Krippe, Schulen geschlos-         Ideen, die diese „Krise“ hervorgebracht hat und
sen und ich bin mir meiner glücklichen Lage            für die Besinnung auf das Wesentliche im Leben.
bewusst, dass wir und unsere Kinder diese Situa-                                              Karin Frey

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Mein Jahr mit Corona

Woher kommt mir Hilfe?                                    Als im März 2020 die ersten Veränderungen
                                                          eintraten, machte ich gerade ein Praktikum in
„Ich schaue auf zu den Bergen.
                                                          einer Kirchengemeinde in der Nähe von Mar-
Woher kommt mir Hilfe?“ (Ps 121)
                                                          burg. Ich erlebte den Shutdown der Kirchen aus
                                                          nächster Nähe. In dieser Zeit wurde auch bek-
                        Wissenschaftler_innen,
                                                          annt, dass das Sommersemester nicht in Prä-
                        die versuchen ein Phä-
                                                          senz stattfinden wird. Videokonferenzen und
                        nomen zu verstehen,
                                                          Online-Seminare wurden zu meinem Alltag. Sie
                        schauen sich an, wie es
                                                          sichern zwar die Wissensvermittlung aber sie
                        entstanden ist. Um den
                                                          enthalten keine Gespräche zwischen Tür und
                        Zeitgeist der Pandemie
                                                          Angel und keine wertvollen Literaturtipps der
                        zu begreifen, hilft es
                                                          Sitznachbarn.
                        ebenfalls auf die Anfän-
                        ge zu schauen. Diese              Es war September als ich die Entscheidung traf,
Frage nach dem Beginn führt zu unseren indivi-            mein Zimmer in Marburg aufzugeben und wie-
duellen Erfahrungen und Erlebnissen der Corona-           der in Gersfeld zu leben. Noch immer denke ich,
Zeit.                                                     dass das eine der besten Entscheidungen war,
                                                          die ich im letzten Jahr traf. Ich bin in der Rhön
Viele wissen sicher noch sehr genau, wie - für sie
                                                          aufgewachsen und in Marburg haben mir immer
- alles angefangen hat. Die ersten maskierten
                                                          schon die Berge gefehlt; ihr rauer Wind und der
Menschen in Bus und Bahn,… eine surreale Stille,
                                                          weite Blick ins Tal. Mir fehlt Vieles im Moment
schreckliche Bilder aus Italien, leergekaufte Rega-
                                                          aber ich habe auch Dinge dazu bekommen.
le in den Supermärkten.
                                                          Die momentane Situation ermöglicht mir mein
Diese Bilder haben sich eingebrannt. Wenn ich
                                                          Theologiestudium an dem Ort zu Ende zu füh-
im letzten Jahr eine Sache gelernt habe, dann ist
                                                          ren, an dem ich mich immer schon zuhause
es diese: Jede_r von uns erlebt seine/ihre ganz
                                                          gefühlt habe. Ich habe jetzt häufiger die Gele-
eigene Geschichte mit Corona. Diese Geschichten
                                                          genheit, Zeit in der Natur zu verbringen. Drau-
sind Zeitgeist. Sie sind nur einige wenige unter
                                                          ßen zu sein war immer schon für mich wichtig.
vielen. Und dennoch ist es wichtig, dass die Ges-
                                                          Seit Corona hat das Draußen-zu-sein für mich
chichten geteilt, erzählt und gehört werden. Nur
                                                          eine noch stärke, sehr besondere Qualität
so können wir begreifen, was (mit uns) geschieht.
                                                          bekommen. Draußen-sein verändert.
Nur so können wir das Phänomen Corona-Pande-
mie verstehen.                                            Durch die Arbeit an meiner Predigt zur Weih-

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Mein Jahr mit Corona                                                 Musik in der Barockkirche

nachtsgeschichte habe ich verstanden, dass Weih-
nachten draußen beginnt. Der Engel des Herrn er-
scheint den Hirt_innen draußen auf dem Feld.
Der Ort an dem Jesus geboren ist, hatte vermut-
lich keine 4 Wände. Als der Engel den Hirt_in-nen
mitten in der Nacht mitteilt, dass sie die ersten        Konzertangebote in der Barockkirche
Zeugen des neugeborenen Retters werden sollen,
                                                         Liebe Musikfreunde und -freundinnen!
entsteht ein Zwischenraum, jenseits von Raum
                                                         Konzerte sind im Augenblick nicht erlaubt und
und Zeit, jenseits von Wirklichkeit und Fiktion. Ich
                                                         daher auch nicht möglich. Wir als Kirchenge-
schätze solche Zwischenräume sehr. Draußen
                                                         meinde wollen uns in unserer Barockkirche nicht
kann ich sie erleben. Für einen Spaziergang lang
                                                         darüber hinwegsetzen.
verlasse ich den Alltag und trete in eine andere
                                                         Falls möglich, soll dann aber unser „Konzert-
Welt ein, in einen Zwischenraum. Auch die
                                                         kalender“ wieder aufgenommen werden.
Hirt_innen in der Weihnachtsgeschichte haben in
                                                         Wir planen als erstes:
dem Moment als sie den Engel des Herrn sahen,
ihren Alltag verlassen und sind in einen neuen
sehr besonderen Raum eingetreten, der sie zum            Samstag, 15. Mai, 17 Uhr
Kind geführt hat.                                        Konzert für Orgel und Flöte
In der Geschichte in der es um die sogenannte Ver-       Albina Gayfutdinova (Fulda) und Anna
klärung Jesu geht, wandern Jesus und Petrus bis          Zhitnukhina konzertieren mit Flöte und Orgel in
auf den Gipfel eines Berges. Sie erleben dort oben       unserer Barockkirche. Beide sind in Russland
ein atemberaubendes Lichtphänomen. Alles wird            ausgebildete Musikerinnen. Frau Gayfutdinova
hell und Elia und Mose erscheinen. Auf dem Berg          begleitete auch schon unsere Gottesdienste an
erfahren die zwei Wanderer, wie etwas Göttliches         der Orgel.
Teil ihrer Welt wird. Wieder unten angekommen
scheint dieses Erlebnis wie ein Traum, aber die Er-
innerungen an dieses Licht und an dieses schöne,
warme Gefühl tragen Petrus und Jesus in sich.
Sie helfen ihnen in schwierigen Zeiten im Alltag.
Daher schaue ich immer wieder auf zu den Ber-
gen, denn daher kommt mir Hilfe.
                                     Sarah Trapp

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Gemeinsam evangelisch in der Rhön

Gemeinsam feiern
Was zusammen gehört, sollte
auch gemeinsam feiern, gemein-
sam GOtt dienen, gemeinsam auf
Gottes Wort hören und es auch
bedenken . . . im Gebet, im Lied .
Die Rhöner Kirchengemeinden
Dipperz, Gersfeld, Hettenhausen,
Hilders und Tann bilden so einen
Raum gemeinsamen Handelns und
Glaubens. Wir wollen zusammen
wachsen, miteinander kooperie-
ren und uns gegenseitig unterstüt-
zen.
Vorrangig im Gottesdienst.
Darum laden wir ein - live in der
Kirche oder live am Bildschirm -
zu einem Gottesdienst am
11. April um 18 Uhr in der Barock-
kirche, der größten in unserem
Kooperationsraum.
Lassen Sie sich inspirieren und be-
geistern in Text und Musik.
Herzlich willkommen!

                                      www.kirche-gersfeld.de                      13
Evangelischer Kindergarten

Kindersprüche                                          Zähne heißen, die ihr dann bekommt?“
Manche Aussagen von Kindern erheitern uns              Spontane Antwort eines Kindes:
Erwachsene. Es sind neue Wortschöpfungen,              „Fleischzähne!?“
Versprecher oder auch Wortverwechslungen.
Die verbreitete Aussage „Kindermund tut Wahr-          Ein Junge hat eine Drachen -Spielzeugfigur mit in
heit kund“ zeigt, dass Sprüche von Kindern             den Kindergarten gebracht. Der Junge erklärt:
ungeschönt und herzlich ehrlich sind.                  „Mein Drache hat zwei Beine.“ „Nein“,
                                                       widerspricht die Erzieherin. „Doch“ erwidert der
Einige Beispiele konnten wir in den letzten            Junge, „zwei Vorderbeine und zwei Hinterbeine“
Monaten sammeln:                                       daraufhin die Erzieherin „Ja, aber zähl doch
Ein Kind spielt „Mini-Lük“. Für das Gelingen wird      mal.“ Der Junge bleibt überzeugt: „1,2 und 1,2“.
dieses Kind von der Erzieherin gelobt. Ein
anderes Kind ruft empört „Ich bin auch ein             Kind: „Ich habe einen Ausflug zum Zoo gemacht.
Guter Lüker!“. Diese Aussage klingt in den Ohren       Dort habe ich ganz viele Tiere gesehen. Haie,
der Erzieherin wie LÜGNER.                             Fische, Giraffen und einen Engelbert Strauss.“

Manch ein Kind stellt auch tiefsinnige Fragen:         Aussage eines 5-jährigen: „… damals in meiner
„Gibt es Geister?“                                     Jugend als ich ein Baby war.“
„Nein, es gibt in Wirklichkeit keine Geister. Ich
habe zumindest noch keine gesehen.“ - „Aber es         Mit diesen Aussagen der Kinder erhoffen wir
gibt doch den Heiligen Geist!“                         uns, auch Sie zum Schmunzeln gebracht zu
                                                       haben.
Weitere Beispiele mit kindlicher Logik:                Zum Schluss noch ein Tipp von einem Kind:
Ein Mädchen wird von der Erzieherin mehrfach           Ein Essen, welches ausnahmsweise nicht so gut
angesprochen, reagiert jedoch überhaupt nicht.         schmeckt: „Einfach Nase zu halten und an etwas
Daraufhin erklärt ein anderes Kind mit techni-         Leckeres denken!“        Das Kindergartenteam
schem Verständnis: „Bestimmt hat sie keinen
Empfang!“

Wir sprechen im Kindergarten über Zahngesund-
heit. Eine Erzieherin erklärt: „Die Zähne, die ihr
jetzt habt, heißen Milchzähne. Wisst ihr wie die

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Evangelische Kinderkrippe

Winterfreuden                                       Du wohnst in den Wolken,
                                                    dein Weg ist so weit.
Schneeflöckchen, vom Himmel
Da kommst du geschneit,                             Komm setz dich ans Fenster,
Du warst in der Wolke,                              du lieblicher Stern,
Dein Weg ist so weit;                               malst Blumen und Blätter
Ach setz´ dich an´s Fenster,                        wir haben dich gern.
Du niedlicher Stern,
                                                    Schneeflöckchen, du deckst uns
Giebst Blätter und Blumen,
                                                    die Blümelein zu,
Wir sehen dich gern!
                                                    dann schlafen sie sicher
Schneeflöckchen, ach decke                          in himmlischer Ruh´,
Die Saaten geschwind,
                                                    Schneeflöckchen, Weißröckchen
Sie frieren, du wärmst Sie,
                                                    komm zu uns ins Tal.
So bittet das Kind.
                                                    Dann bau´n wir den Schneemann
Schneeflöckchen, Weißröckchen
                                                    und werfen den Ball.
So kommet doch all‘
Dann wird bald ein Schneemann,
Dann werf´ ich den Ball.                            Den heute bekannten Text singen wir auch heute
                                                    noch in der Kinderkrippe. Und dieses Jahr
                                                    müssen wir nicht ständig nur die erste Strophe
Haben Sie es erkannt? Das ist die Urfassung von
                                                    singen, dass der Schnee endlich kommt, sondern
unserem heutigen Lied „Schneeflöckchen,
                                                    dürfen auch die anderen Strophen mit Freude
Weißröckchen“. Frau Hedwig Haberkern, bekannt
                                                    singen. Hauptsächlich die vierte Strophe, denn
auch als „Tante Hedwig“, verfasste für Kinder
                                                    wir können mit den Kindern durch die weiße
Erzählungen. Sie war zunächst Kindergärtnerin
                                                    Pracht stampfen. In den Schlosspark gehen um
und dann Lehrerin in Breslau. Im Jahr 1869
                                                    dort, einen Schneemann zu bauen, Schlitten zu
erschien in ihrem Erstlingswerk „Tante Hedwig´s
                                                    fahren oder den Schnee in die Luft zu werfen. Es
Geschichten für kleine Kinder“ die Geschichte
                                                    macht allen, ob groß oder klein, viel Spaß.
von der Schneewolke in dem das Schneeflöck-
chen vom Himmel vorkam.
                                                    Winterliche Grüße aus der Kinderkrippe
                                                    Sandra Mohr
Schneeflöckchen, Weißröckchen
wann kommst du geschneit?

                                       www.kirche-gersfeld.de                                    15
Blickder
Aus   zurück ins vergangene Jahrhundert
         Kirchengeschichte

Blick ins letzte
Jahrhundert
Aus der Gemeinde wurde
uns dieser interessante
Auszug aus dem evange-
lischen Sonntagsboten
vom Juni 1965 zur
Verfügung gestellt.

Den Wortlaut des Textes
finden Sie auf der Folge-
seite noch einmal zur
besseren Lesbarkeit in
modernem Schriftbild
und der gewohnten
Schriftgröße.
Viel Spaß beim
Eintauchen in die
Historie.

Manches darin mag uns
nachdenklich stimmen,
in diesen Zeiten, in
denen der „Kirchweg“
uns nicht mehr so
offen zu stehen
scheint …

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Aus der Kirchengeschichte
In der Schule lernten wir als Kinder ein Vers-            Saatkorn Gottes nicht auf den festgetretenen
chen, in dem uns gesagt wurde, wie wir unseren            Weg, sondern auf das tiefgeackerte Land fallen
einzelnen Gliedern befehlen sollten, dass ihr Tun         und etwas ausrichten in meinem Leben. Wie gut
Gott wohlgefalle, und dabei hieß es von den Fü-           haben wir es noch gegenüber den Gemeinden in
ßen, „dass sie gern gehen zu dem Haus des Her-            der Sowjetzone, dass wir unbehelligt unseren
ren“. Wächst bei euch auf dem Kirchweg das                Kirchweg gehen und ohne Angst vor Bespitze-
Gras? Dann ist es ein Zeichen, dass nicht viele           lung und Schädigung im Berufsleben unseren
Füße gern zum Hause Gottes gehen, und das ist             Gottesdienst feiern können. Nutzen wir es recht,
für eine christliche Gemeinde keine Ehre, denn            solange wir es haben! Dann wird unser Fuß auch
groß und klein haben einmal im Katechismus                dazu behütet, diesen Weg als rechten Bekennt-
gelernt, dass wir die Predigt und Gottes Wort             nisgang zu Dem zu gehen, der die Via Dolorosa,
heilig halten, gerne hören und lernen sollen. Das         die Leidensstraße gegangen ist, um uns zu erlö-
müsste man am Kirchweg merken. Ist vor allen              sen. Jeder Kirchgang ist ein Weg zum Wort oder
Häusern am Sonnabend gekehrt, aber der Weg                Sakrament, zum Kreuz des Heilandes, zum Ort,
zur Kirche ist verwahrlost und voll Unkraut, dann         wo wir seiner äußerlichen Nähe gewiss werden
braucht man sich nicht zu wundern, wenn auch              und die Rüstkammer des heiligen Geistes ge-
die Kirchgänger unehrerbietig, mit allem Un-              brauchen sollen. Solch wichtigen Weg möge der
kraut der Woche im Herzen, zur Kirche kommen              dreieinige Gott uns segnen!
und auf dem Weg alle neuesten Tagesereignisse
                                                                              GEBET
und Geschwätze erörtern. Dann wird dieses
Raunen und Summen auch in der Kirche weiter-              Herr unser Gott, wir danken Dir, dass uns Deine
gehen, bis es vom Orgelklang übertönt wird, und           Glocken zu Deinem Hause rufen! Lass uns unse-
ein Fremden denkt, er sei in eine Bahnhofshalle,          ren Kirchgang ernstnehmen, dass unsere Füße
aber nicht in ein Gotteshaus gekommen. Darum              auf den Weg Deines Friedens gerichtet werden,
läuten die Glocken zweimal, ein Zeichen vor               und wir gerne kommen, um nichts anderes als
dem Kirchgang, damit wir unseren Kirchweg                 Dein Wort zu hören. Behüte uns vor Lauheit und
rechtzeitig und still antreten als äußere und in-         Gleichgültigkeit, wecke unsere Gemeinden auf,
nere Vorbereitung auf den Gottesdienst. Das               dass sie die Gnadenzeit erkennen, in der wir
Hetzen und Jagen der Arbeitswoche muss zu-                noch stehen, solange uns Deine Kirche ihre Tore
rückbleiben, „nur an einer stillen Stelle legt Gott       öffnet. Nimm Dich auch unserer Brüder und
seinen Anker an“.                                         Schwestern an, die unter dem Druck der Verfol-
„ … und komm, dass du hörest … “, nicht was auf           gung stehen, besonders all der Kinder, die noch
den anderen passt, dem du einmal gründlich die            ungefestigt sind. Führ uns einmal aus Not und
Wahrheit gesagt haben möchtest, nicht das, was            Kampf dieser Zeit zur Schar der Erlösten, die vor
du dem Pfarrer übel auslegen möchtest, son-               Deinem Thron die Palmen tragen und den Lob-
dern das heilige Gotteswort, das dein Leben ord-          preis Deiner Kirche weitersingen dürfen von
nen, aufrichten und trösten will. Komme ich mit           Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
äußerer und innerer Bereitung, dann wird das
                                            www.kirche-gersfeld.de                                     17
Anlässe zur Fürbitte

Traujubiläen
18.11.     Gerlinde und Claus Möller
           60 Jahre
10.01.     Freia und Heini Niebling
           60 Jahre
         Gnädig und barmherzig ist der Herr,
           geduldig und von großer Güte.
                 Psalm 145 Vers 8

Trauerfeiern unter Coronabedingungen
auf dem Friedhof
24.11.          Gerda Schmitt
18.12.          Anna Günther
21.12.          Wolfgang Schleicher
06.01.          Günter Kapteina
14.01.          Erna Barthelmes
15.01.          Irma Frank
23.02.          Walter Gutermuth
05.03.          Elfriede Heun
     „Der Herr behüte dich vor allem Übel,
           er behüte deine Seele.“
               Psalm 121 Vers 7

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Kreise und Ansprechpartner

Patron                                                       Ökumenisches Frauenfrühstück
Constantin von Waldthausen, Schlossstraße 1                  Petra Wachter, Tel. 278 | Marg. Weinig, Tel. 7243

Pfarramt                                                     Kirchenvorstand
Marktplatz 2, Tel. 06654 - 278                               Horst Günther, Bodenhof 119, Tel. 1372
Pfarrer Reinhart Wachter
eMail: Pfarramt1.gersfeld@ekkw.de                            Organist
Neue Wohnung ab dem 1. März:                                 Bernd Schleicher, Tel. 917371
Gartenstraße 2A - Tel. 91 80 80 9
                                                             Evangelischer Singkreis
Friedhof                                                     Die Proben ruhen zurzeit
Markus Bücking | markus.buecking@ekkw.de                     Manfred Herrmann, Tel. 7753
                                                             Finn Schelling, Tel. 8623
Gemeindebüro
Claudette Hernandez, Marktplatz 2                            Förderverein
Tel. 06654 - 918933, Fax 918934                              Othmar Kümmel, Tel. 564
Zurzeit nicht besetzt; Sie erreichen Pfarrer Wachter         www.foerderverein-gersfeld.de
über die 278.                                                IBAN: DE 85 530 501 80 000 201 3174

Kinderchor                                                   Seniorennachmittag
Die Proben ruhen zurzeit                                     Bis auf weiteres sind keine Treffen geplant
Patrick Doman
                                                             Posaunenchor
Kindergarten                                                 Die Proben ruhen zurzeit
Elke Herzig, Danziger Straße 11, Tel. 542                    Ilona Metzler, 9180917, Jürgen Hofmann, Tel. 7985

Kinderkrippe                                                 Kindergottesdienst
Sandra Mohr, Marktplatz 22, Tel. 9175151                     siehe „gottesdienste für kinder“

Küsterin                                                     Internet und Website
Ulrike Hohmann, Brembacher Weg 21, Tel. 7328                 Hubertus Lüpkes, www.kirche-gersfeld.de

Gemeindebrief                                                 IBAN Kirchengem.: DE 54 530 501 80 000 200 4420
Peter Hadamczik-Trapp, Tel. 01577-6306453
peters-pixworx@t-online.de

                                              www.kirche-gersfeld.de                                         19
Gottesdienste in Gersfeld
 Datum           Sonntag          Zeit     Gottesdienst

  07.03.           Okuli          9:30     Wachter

  14.03.          Lätare          9:30     Wachter

  21.03.          Judika          9:30     Wachter

  28.03.        Palmsonntag       9:30     Lektorin Becker

 29.-31.03   Passionsandachten    19:00    Wachter (am 31.03. um 18 Uhr für KinderKirche)

  01.04.      Gründonnerstag      19:00    Wachter

  02.04.         Karfreitag       9:30     Wachter

  02.04.         Karfreitag       15:00    Wachter

  04.04.          Ostern          9:30     Wachter auf dem Friedhof (Pavillon)

  05.04.        Ostermontag       9:30     N.N.

                                           Nachbarschaftsgottesdienst für den Kooperations-
  11.04.      Quasimodogeniti     18:00
                                           raum in der Gersfelder Barockkirche
                                 Ihre Kinder sind uns willkommen!

     Kinder im Gottesdienst      Wir haben einen Betreuungsraum,
                                 in dem Ihre Kinder während des GOttesdienstes
                                 frei spielen können.

20                                www.kirche-gersfeld.de
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