Besser gemeinsam: Britische und deutsche Hochschulen präsentieren herausragende Kooperationsprojekte - DAIA e. V.

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Besser gemeinsam: Britische und deutsche Hochschulen präsentieren herausragende Kooperationsprojekte - DAIA e. V.
Besser gemeinsam: Britische und deutsche
Hochschulen präsentieren herausragende
Kooperationsprojekte

(15.05.2019) Was für ein Erfolg für die deutsch-britischen
Hochschulbeziehungen: Gestern Abend wurden innovative
Gemeinschaftsprojekte in der Britischen Botschaft in Berlin präsentiert, die
trotz akuter Brexit-Diskussionen die Hochschulzusammenarbeit zwischen
dem Vereinigten Königreich und Deutschland fördern und weiter voran
bringen sollen. Rund 300 internationale Gäste aus mehr als 20 Ländern
kamen zur Präsentation in die Britische Botschaft in Berlin. „Das ist ein
deutliches Signal an die Politik. Wir wollen auch in Zukunft die
internationale Beziehungen ausbauen und ein Zeichen gegen den
zunehmenden Nationalismus setzen“, sagt Dr. Martin Bickl, Vorsitzender der
Deutschen Assoziation für internationalen Bildungsaustausch (DAIA).

Zusammen mit der britischen Partnerorganisation BUILA, der British Universities
International Liaison Association, hat die DAIA im Frühjahr Hochschulen in Deutschland und
Großbritannien dazu aufgerufen, wegweisende Arbeiten vorzustellen. Vor allem in den
Bereichen Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien, Künstliche Intelligenz,
Digitalisierung, Cybersicherheit, IT in der Gesundheitsforschung und E-Health.
„Es wurden wirklich hervorragende Hochschulprojekte und Forschungsarbeiten
eingereicht. Die Menschen hinter diesen Projekten setzten alle auf den
europäischen Zusammenhalt. Dies ist ein Signal dafür, dass die fruchtbare deutsch-
britische Zusammenarbeit in Forschung und Lehre weitergeht, egal ob der Brexit kommt und
wie er aussieht", sagt Bickl. Im Rahmen der in Berlin stattfindenden Going Global
Conference des British Council wurden in der Britischen Botschaft elf
herausragende Projekte vorgestellt. „In Wirklichkeit passiert in der gemeinsamen
Bildungsarbeit beider Länder noch viel mehr, was zu zeigen wäre.“

Starkes Signal: Bahnbrechende Kooperationen sollen fortgesetzt werden

Die deutschen und britischen Universitäten haben sich zu diesem
Gemeinschaftsevent zusammengeschlossen, um ein starkes Signal zu senden.
Unterstützt wird die Veranstaltung vom British Council und Universities UK
International. "Unabhängig von den Ergebnissen des Brexit-Prozesses sind die
Universitäten in Großbritannien entschlossen, ihre tief verwurzelten und oft
bahnbrechenden akademischen Kooperationen mit deutschen und europäischen
akademischen Institutionen und Unternehmen fortzusetzen. Kollaborative
Forschung und Lehre sind eine Schlüsselkomponente für den Erfolg der
britischen Hochschulbildung und somit etwas, für dessen Schutz und Pflege wir
hart arbeiten müssen", sagt Dame Janet Beer, Trägerin des Ritter-Ordens des
Britischen Empires, Vizekanzlerin der University of Liverpool und Präsidentin
der Universities UK.
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Erfolgreiche Partnerschaft: Seit 2014 rund 11.745
gemeinsame Projekte zwischen Deutschland und
Großbritannien

In Bezug auf die wissenschaftliche, kreative und kulturelle
Zusammenarbeit sind Großbritannien und Deutschland jeweils
der zweitwichtigste Partner des anderen. Die Zusammenarbeit zwischen den
Hochschulen ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Partnerschaft in
beiden Ländern.
Die gemeinsame Präsentation in der Britischen Botschaft zeigt Beispiele für die
Zusammenarbeit von Lehre und Forschung zwischen zahlreichen akademischen
Institutionen und Unternehmen. Dazu zählen beispielsweise:

In der Gesundheitsforschung:
       Die Universität Aberdeen arbeitet mit 32 privaten und öffentlichen
       Akteuren der Prostatakrebsforschung und klinischen Versorgung aus 9
       Ländern zusammen, darunter die Technische Universität Dresden, das
       Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das deutsche Unternehmen
       Bayer. Das Projekt mit dem Namen PIONEER ist das europäische
       Exzellenznetzwerk für Big Data bei Prostatakrebs und wird bestehende
       "Big Data" aus hochwertigen und multidisziplinären Datenquellen von
       Prostatakrebs-Patienten in eine einzige innovative Datenplattform
       standardisieren und integrieren.

In wissenschaftlichen Durchbrüchen:
      Die Universität Bristol hat sich mit der Max-Planck-Gesellschaft,
      Deutschlands führendem wissenschaftlichen Institut,
      zusammengeschlossen. Ihre Zusammenarbeit umfasst die Erforschung der
      Minimalbiologie, einem neuen, aufkommenden Gebiet an der Schnittstelle
      zwischen Physik und Biowissenschaften. Ziel ist es, künstliche Zellen,
      Minimalgenome, virusähnliche Nanogeräte und neue Zellgerüste zu
      entwerfen und zu bauen. So sollen die Grundlagen des Lebens und seine
      Entstehung aus nicht lebender Materie besser verstanden werden.

In der Lehrerausbildung:
       Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz leitet eine schottische Initiative
       zur Unterstützung der Internalisierung der Lehrerbildung. Die
       Partnerschaft beinhaltet einen Austausch von angehenden Lehrern, wobei
       deutsche Auszubildende den Deutschunterricht an schottischen Grund- und
       Sekundarschulen unterstützen, während schottische Auszubildende ein
       Studien- und Lehrprogramm in Mainz absolvieren.

In der Designinnovation:
       Die University of Liverpool hat in Zusammenarbeit mit niederländischen
       Industriedesign-Studenten eine TukTuk-Ambulanz entwickelt. TukTuks
       sind die am meisten verbreitesten Fahrzeug in der Dritten Welt. Das
       Projekt entwarf, entwickelte und prototypisierte einen Prozess zur
       Umwandlung eines TukTuk in einen rudimentären Krankenwagen - ein
       Prozess, der von jedem Kfz-Mechaniker mit gängigen Werkzeugen und
       Materialien durchgeführt werden kann. Die Studenten haben das
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Unternehmen TukAid gegründet, um die Technologie
      auf den Markt zu bringen.

In der Kompetenzentwicklung:
       Die Strategie für die Qualifikation in der Additiven
       Fertigung, also 3D-Druck, soll den aktuellen und
       zukünftigen Qualifikationsbedarf der industriellen Additiven Fertigung
       durch die Schaffung einer sektoralen Methodik und eines Observatoriums
       decken. So soll die Umsetzung eines europäischen Qualifizierungssystems
       für Additive Fertigung unterstützt werden. Die Strategie, die aus dem
       Erasmus+-Programm der EU finanziert wird, umfasst insgesamt 16 Partner
       aus ganz Europa, darunter Industrievertreter, Berufsbildungseinrichtungen
       und Hochschulen, darunter zwei führende Anbieter, die Brunel University
       und LZH Laser Akademie mit Sitz in Hannover.

"Die Bedeutung der Kooperationsforschung zwischen Deutschland und
Großbritannien ist nicht zu unterschätzen. Seit 2014 wurden rund 11.745
gemeinsame Projekte zwischen Deutschland und Großbritannien durchgeführt
und über 72.000 Forschungspublikationen gemeinsam von deutschen und
britischen Wissenschaftlern erstellt, viele davon mit Unterstützung des
Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Es ist von entscheidender
Bedeutung, dass diese Forschungsverbindungen erhalten bleiben", sagt Christian
Müller, stellvertretender Generalsekretär des DAAD

Geförderte Beziehungen sind Schlüsselrolle für Wissenschaft und Wirtschaft

Die Ausstellung in der Britischen Botschaft zeigt damit auch, wie Universitäten
und Hochschulen im Vereinigten Königreich sowie in Deutschland mit anderen
europäischen Partnern zusammenarbeiten, um Wissen zu entwickeln und
Innovation zu fördern. Beides ist notwendig, um einige der Schlüsselfragen
Europas anzugehen. "Die heute Abend gezeigten Projekte veranschaulichen die
Bedeutung der bestehenden Partnerschaften zwischen britischer und deutscher
Wissenschaft. Und ich bin beeindruckt, dass eine solche Vielfalt von Projekten
auf dem neuesten Stand von Wissenschaft, Technologie und Bildung zu sehen ist.
Dies ist nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um die deutsch-britische
Zusammenarbeit geht. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass wissenschaftliche
Zusammenarbeit, Forschermobilität und Studentenaustausch von internationaler
Zusammenarbeit und grenzüberschreitender Arbeit profitieren", sagt Sir
Sebastian Wood, britischer Botschafter in Deutschland. Der Showcase findet
zeitgleich mit der Going Global Conference des British Council statt, wo sich
führende Persönlichkeiten der internationalen Bildung treffen, um über die
Zukunft der Hochschul- und Weiterbildung zu diskutieren.
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Eindrücke vom Showcase
(Fotos: Buddy Bartelsen)

Ansprache von Sir Sebastian Wood, britischer Botschafter in Deutschland.
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Die Organisatoren des deutsch-britischen Wissenschaftspräsentation (v.l.):
Philippa Collins Robson (BUILA), Frances Wood (Regional Director UK Science
& Innovation Network in Germany), Charlene Allen (1. Vorsitzende BUILA), Dame Janet
Beer (Vizekanzlerin der University of Liverpool und Präsidentin der Universities
UK), Martin Bickl (1. Vorsitzender DAIA) und Torben Brinkema (2.
Vorsitzender DAIA).
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