Betriebswirtschaftliche Aspekte im Eishockey in Österreich Masterarbeit - Uni Graz
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Franz Wilfan Betriebswirtschaftliche Aspekte im Eishockey in Österreich Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Master of Science der Studienrichtung Betriebswirtschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz Begutachter/in: Dr. Gerhard Reichmann Institut: Institut für Informationswissenschaften und Wirtschaftsin- formatik Graz, Jänner 2014
Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Datum: Unterschrift: I
Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Frau Sarah bedanken, die mich von Anfang an die gesamte Studienzeit begleitet hat. Sie war mir durch ihren emotionalen Beistand bei vie- len Prüfungen und schriftlichen Arbeiten eine große Hilfe. Ohne sie hätte meine Studienzeit nur halb so viel Spaß gemacht. Des Weiteren möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken. Sie haben mich schon während der Schulzeit stark unterstützt und die Basis für das Erlangen dieses Masterstudiums somit geschaffen. Abschließend möchte ich mich noch bei allen Freunden und Studienkollegen für eine schöne Zeit in Graz bedanken. II
Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................ IV Tabellenverzeichnis ................................................................................................................................. V 1. Einleitung ............................................................................................................................ 1 1.1. Zielsetzungen ........................................................................................................... 1 1.2. Aufbau der Arbeit .................................................................................................... 2 2. Vergleich der EBEL und der NHL ......................................................................................... 3 2.1. Entwicklung des österreichischen Eishockeys ......................................................... 4 2.2. Aktuelle Situation des Österreichischen Eishockeys ............................................... 6 2.3. Entwicklung der NHL ................................................................................................ 6 2.4. Aktuelle Situation der NHL ....................................................................................... 7 2.5. Unterschiede zwischen der EBEL und der NHL ...................................................... 10 3. Grobanalyse ...................................................................................................................... 13 3.1. Organisatorische Rahmenbedingungen................................................................. 13 3.1.1. Anzahl und Einsatz der österreichischen Eishockeyspieler ................................ 13 3.1.2. Regulierung der EBEL ......................................................................................... 16 3.1.2.1. Regulierung durch Ausländerbeschränkungen ........................................... 17 3.1.2.2. Regulierung durch die Punkteregel ............................................................ 19 3.1.2.3. Regelung bezüglich der Nachwuchsspieler................................................. 21 3.1.3. Organisatorischer Aufbau des österreichischen Eishockeys .............................. 24 3.2. Individuelle Spielersituation .................................................................................. 26 3.2.1. Ausbildung .......................................................................................................... 26 3.2.2. Allgemeine Meinung über das Eishockey .......................................................... 31 4. Feinanalyse........................................................................................................................ 32 4.1. Vorgehensweise ..................................................................................................... 32 4.1.1. Fragebogen ......................................................................................................... 32 4.1.2. Durchführung der Befragung ............................................................................. 35 4.2. Ergebnisse .............................................................................................................. 37 4.2.1. Ergebnisse- Anzahl österreichischer Eishockeyspieler....................................... 38 4.2.2. Ergebnisse- Regulierung der EBEL ...................................................................... 42 4.2.3. Ergebnisse- organisatorischer Aufbau des österreichischen Eishockeys ........... 48 III
4.2.4. Ergebnisse- Ausbildung ...................................................................................... 52 4.2.5. Ergebnisse- allgemeine Meinung über das Eishockey ....................................... 57 5. Resümee............................................................................................................................ 61 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 64 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Entwicklungsgeschichte des österreichischen Ligensystems ............................... 5 Abbildung 2: Anzahl an Importspielern pro Verein.................................................................. 15 Abbildung 3: Tätigkeit im Eishockeysport nach Karriereende- Stichprobe ............................. 30 Abbildung 4: Form der Ausübung des Eishockeys ................................................................... 38 Abbildung 5: Gewünschte Anzahl an Importspielern .............................................................. 39 Abbildung 6: Einsatzzeiten der 4.Linie ..................................................................................... 40 Abbildung 7: Zusammensetzung der 4.Linie ............................................................................ 41 Abbildung 8: Zufriedenheit persönlicher Punktewert: älter als 24 Jahre (links)/ jünger als 24 Jahre (rechts) ............................................................................................................................ 43 Abbildung 9: Diskriminierung durch Punkteregel .................................................................... 44 Abbildung 10: Bevorzugung der Punkteregel gegenüber fixer Ausländerbeschränkung ........ 46 Abbildung 11: Ablöse für U24 Spieler innerhalb der EBEL ....................................................... 46 Abbildung 12: Dürften U24 Spieler ablösefrei wechseln? ....................................................... 48 Abbildung 13: Vertretung der Interessen der Spieler in der EBEL ........................................... 49 Abbildung 14: Einführung einer Spielergewerkschaft ............................................................. 49 Abbildung 15: Finanzieller Beitrag für Spielergewerkschaft .................................................... 50 Abbildung 16: Abgeschlossene Ausbildung.............................................................................. 53 Abbildung 17: Ausbildung neben dem Eishockey .................................................................... 54 Abbildung 18: Wunsch, nach Spielerkarriere dem Eishockey erhalten zu bleiben ................. 55 Abbildung 19: Glücklich als Eishockeyspieler ........................................................................... 58 Abbildung 20: Gefühl, dass Arbeitsplatz sicher ist ................................................................... 58 Abbildung 22: Gründe für unsicheren Arbeitsplatz ................................................................. 59 IV
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Vergleich von Eishockeyligen in Nordamerika, Europa und Österreich. .................. 10 Tabelle 2: Anzahl an Importspielern in anderen europäischen Ligen ......................................... 18 Tabelle 3: Ausbildungsentschädigungen ......................................................................................... 23 Tabelle 4 Fragebogen ......................................................................................................................... 33 Tabelle 5: Zufriedenheit mit der Anzahl an Importspielern.......................................................... 39 Tabelle 6: Zufriedenheit mit der Punkteregel................................................................................. 43 Tabelle 7: Gründe für die Diskriminierung ...................................................................................... 45 Tabelle 8: Vollzogene Vereinswechsel U24 Spieler ....................................................................... 47 Tabelle 9: Ablöse für U24 Spieler bezahlt ....................................................................................... 47 Tabelle 10: Beitragssystem für Spielergewerkschaft ..................................................................... 50 Tabelle 11: Höhe des monatlichen Beitrages ................................................................................. 51 Tabelle 12: Funktion nach der aktiven Karriere im Eishockeysport ............................................ 56 Tabelle 13: Jugendspielern zu Profikarriere raten ......................................................................... 60 V
1. Einleitung Die Situation für die österreichischen Eishockeyspieler hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die höchste Spielklasse in Österreich, die den Namen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) trägt, löste sich fast vollständig vom österreichischen Eishockeyverband und agiert beinahe selbstständig. Es wurden neue Regulierungsmaßnahmen erarbeitet und durchge- setzt, die jedoch für die österreichischen Eishockeyspieler im eigenen Land sehr nachteilig erscheinen. In der höchsten heimischen Spielklasse wird es für die österreichischen Eisho- ckeyspieler immer schwieriger sich zu etablieren, da die Anzahl an Importspielern aufgrund der neuen Regulierungsmaßnahmen in den letzten Jahren sehr anstieg. Da diese neuen Ver- änderungen, welche vor allem die neuen Regulierungsmaßnahmen und den organisatorische Aufbau des österreichischen Eishockeys umfassen, fragwürdig sind, soll diese Masterarbeit einen Anstoß zur Verbesserung der Situation der österreichischen Eishockeyspieler in Öster- reich geben. Die genauen Zielsetzungen werden im nächsten Abschnitt der Arbeit beschrie- ben. 1.1. Zielsetzungen Das Hauptziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, die Situation der österreichischen Eisho- ckeyspieler in der höchsten heimischen Spielklasse zu analysieren. Des Weiteren soll diese Masterarbeit Anregungen zur Verbesserung der Arbeitnehmersituation der österreichischen Eishockeyspieler in der höchsten österreichischen Spielklasse einbringen. Dazu bedarf es einer genauen Analyse der Liga, sowie der Meinung der Arbeitnehmer selbst. Vorab muss geklärt werden, wie viele österreichische Eishockeyspieler es in der höchsten heimischen Spielklasse überhaupt gibt. Neben der Anzahl der österreichischen Vereine, die an der heimischen Meisterschaft teilnehmen, soll vor allem aufgezeigt werden, wie viele österreichische Eishockeyspieler bei den einzelnen Vereinen überhaupt regelmäßig zum Ein- satz kommen. Diese Zahl wird stark von den Regulierungsmaßnahmen der heimischen Eisho- ckeyliga beeinflusst. Je lockerer diese Regulierungsmaßnahmen sind, desto mehr Importspie- ler - also Spieler aus dem Ausland - dürfen pro Verein in der österreichischen Meisterschaft eingesetzt werden. Es soll aufgezeigt werden, welche Regulierungsmaßnahmen es in der heimischen Eishockeyliga gibt und welche Auswirkungen diese auf die österreichischen Eis- 1
hockeyspieler haben. In starkem Zusammenhang mit den Regulierungsmaßnahmen steht der organisatorische Aufbau des österreichischen Eishockeys. Es soll erörtert werden, wer für welchen Aufgabenbereich in Österreich zuständig ist und wer überhaupt berechtigt ist, diese Regulierungsmaßnahmen für die heimische Eishockeyliga zu bestimmen. Des Weiteren soll aufgezeigt werden, welches Mitspracherecht die österreichischen Eishockeyspieler (vertre- ten durch den österreichischen Eishockeyverband oder eine Spielergewerkschaft) bei der Bestimmung von Regulierungsmaßnahmen haben. Sollten die Spieler innerhalb der höchsten österreichischen Liga nicht entsprehend vertreten sein, soll diese Arbeit zu Veränderungen anregen. Außerdem soll diese Masterarbeit Ergebnisse über den Bildungsstand der Eishockeyspieler in Österreich sowie eine allgemeine Meinung der Spieler über den Sport, den sie als Beruf ge- wählt haben, präsentieren. 1.2. Aufbau der Arbeit Nach Einleitung und Zieldefinitionen der Masterarbeit folgt ein Vergleich der ersten österrei- chischen Eishockeyliga (EBEL) und der National Hockey League (NHL), einer nordamerikani- schen Profieishockeyliga, die sportlich und wirtschaftlich als beste Eishockeyliga der Welt angesehen wird. Im Rahmen dieses Vergleiches wird zuerst die österreichische Eishockeyliga und dann die NHL vorgestellt. Am Ende dieser Vorstellung präsentiert diese Arbeit eine Liste mit den relevanten Unterschieden der beiden Ligen. Diese Liste enthält verschiedene Merk- male, welche sich entweder auf die Spieler direkt auswirken oder eher weniger relevant sind. All jene Merkmale, die sich auf die Spieler auswirken, wie zum Beispiel Regulierungs- maßnahmen oder die Regelung bezüglich junger Talente, werden in der folgenden Grobana- lyse behandelt. Die Grobanalyse soll mittels Literaturanalyse die Situation der österreichischen Eishockey- spieler vorab analysieren. Sie wird in zwei Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel, Organisatio- nelle Rahmenbedingungen, behandelt hauptsächlich die Merkmale, die aus der Vergleichslis- te des vorherigen Kapitels stammen. Dieses Kapitel besteht aus den Unterkapiteln „Anzahl der österreichischen Eishockeyspieler“, „Regulierung der EBEL“ und „Organisatorischer Auf- bau des österreichischen Eishockeys“. 2
Das zweite Kapitel „Individuelle Spielersituation“ beinhaltet die Unterkapitel „Ausbildung“ und „Allgemeine Meinung über das Eishockey“. Aus allen Unterkapiteln der Grobanalyse können Fragen abgeleitet werden, welche entwe- der mittels Literatursuche nicht beantwortet werden konnten. Diese noch offenen Fragen werden am Ende des jeweiligen Unterkapitels stehen. Aus diesen Fragen setzt sich dann in weiterer Folge der Fragebogen für die Feinanalyse zusammen. Nach der Grobanalyse folgt die Feinanalyse. Diese soll die Lücken, die die Grobanalyse hin- terlässt, schließen. Die Feinanalyse besteht aus einer Befragung der österreichischen Eisho- ckeyspieler samt ihrer Auswertung. Zu Beginn der Feinanalyse werden der Fragebogen, der sich aus den abgeleiteten Fragen aus der Grobanalyse zusammensetzt, und die Durchfüh- rung der Befragung beschrieben. Danach folgt die Präsentation der Ergebnisse. Hierbei er- hält jedes Unterkapitel aus der Grobanalyse ein gleichnamiges Unterkapitel in der Feinanaly- se, welches durch das Wort „Ergebnisse“ ergänzt wird. In dieser Arbeit werden läufig Beispiele wie auch Vergleiche des Eishockeys mit anderen Sportarten gemacht. Meistens ist das Zurückgreifen auf andere Sportarten im Rahmen dieser Arbeit aufgrund mangelnder Literatur bezüglich des Eishockeys notwendig. Am Ende der Arbeit folgt ein Resümee. Dieses soll die wichtigsten Ergebnisse repräsentieren und auch Verbesserungsvorschläge für die österreichischen Eishockeyspieler beinhalten. 2. Vergleich der EBEL und der NHL Die erste österreichische Eishockeyliga, welche den Namen Erste Bank Eishockeyliga (EBEL) trägt, wird mit der National Hockey League (NHL) verglichen, welche die bekannteste und vom spielerischen Niveau beste Eishockeyliga der Welt ist1. Dieses Kapitel ist in 5 Unterkapi- tel aufgeteilt. Zuerst wird die Entwicklung des österreichischen Eishockeys kurz beschrieben. Danach wird auf die aktuelle Situation der österreichischen Eishockeyliga eingegangen. Als nächstes folgt die Beschreibung der NHL. Nach einem historischen Rückblick wird die aktuel- le Situation beschrieben. Abschließend werden die Unterschiede der beiden Ligen anhand einer Tabelle verglichen. 1 http://www.20min.ch/sport/dossier/timeout/story/Die-beste-Liga-ausserhalb-der-NHL-25122820 (21.11.2013). 3
2.1. Entwicklung des österreichischen Eishockeys Geschichtsbücher weisen aus, dass Eishockey als neue Sportart im Gebiet der heutigen Republik Österreich erstmals am 24.Dezember 1899 in Wien ausgeübt wurde. Damals waren die Unterschiede zum heutigen Eishockey jedoch riesig. Die Tore und das Spielfeld waren größer und die Anzahl an Akteuren am Feld war höher. Das Spiel von damals kann mit dem heutigen Bandy2 eher verglichen werden als mit dem Eishockeysport. Durch milde Winter war die Entwicklung des Eishockeys gehemmt. Die ersten Kunsteisbahnen in Österreich wurden in den Jahren 1909 und 1912 jeweils in Wien errichtet.3 Die Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (ÖEHV) erfolgte im Jänner 1912 und zwei Monate später erfolgte die Aufnahme in den Weltverband.4 Im darauffolgenden Winter wurde in Österreich erstmals eine organisierte Meisterschaft durchgeführt. Während des ersten Weltkrieges wurde der ÖEHV vom Weltverband ausgeschlossen und es fanden in Österreich in dieser Zeit keine Meisterschaften statt. Erst im Jahre 1922 wurde der Meisterschaftsbetrieb wieder aufgenommen. Diese Meisterschaft war die erste, bei der so Eishockey gespielt wurde, wie man es in der heutigen Form kennt. Die Teilnahme daran war nur Klubs aus Wien und später auch aus der Umgebung Wiens vorbehalten. Erst für die Saison 1932/33 wurden Provinzmeisterschaften ausgeschrieben. Der Sieger der Bundesländer durfte am Ende der Saison gegen den Sieger der Wiener Liga um den nationalen Titel kämpfen. Während des zweiten Weltkrieges wurden in Österreich keine Meisterschaften durchgeführt. 1946 wurde der Ligabetrieb, der weiterhin regional organisiert war, wieder aufgenommen. Eine landesweite Meisterschaft gab es erstmals 1956. Der ÖEHV gründete im Jahre 1965 erstmals die Bundesliga. Anfangs bestand diese aus 4 Klubs. Ab diesem Zeitpunkt stieg jährlich der Meister aus der zweiten Liga in die Bundesliga auf. Diese Aufstockung wurde mit der Anzahl von 8 Bundesligamannschaften beendet. Die Anzahl der Vereine in der Bundesliga war über einen Zeitraum von fast 15 Jahren konstant. Zu Beginn der 1980er Jahre 2 Bandy ist eine Ballsportart, bei der 2 Mannschaften auf Eis gegeneinander spielen. (http://www.eishockey- online.com/index.php/newscenter/32-newscenter/3211-bandy-der-vorlaeufer-des-heutigen-sports- eishockey.html (21.11.2013).) 3 Schneider, F.& Tomanek, A. (2012). Eishockey.S 89. 4 Powerplay (2012): 100 Jahre ÖEHV. S.8. 4
gingen ein paar Klubs aufgrund wirtschaftlicher Probleme in Konkurs. 5 Somit war die Phase der Stabilität vorbei und es setzte eine Fluktuation der Anzahl der Bundesligvereine ein. Am Anfang der 1990er Jahre wurde der Spielbetrieb mit ausländischen Mannschaften aus Slowenien und Italien erweitert. Mit den Mannschaften aus dem Ausland spielte man in der Alpenliga. Am Saisonende, nachdem die Alpenliga fertig gespielt war, wurde die österreichische Meisterschaft verkürzt ausgespielt. Die Alpenliga wurde in der Saison 1994/95 ausgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt nahmen nur mehr 4 Mannschaften an der österreichischen Meisterschaft teil. Diese setzen außerdem hauptsächlich auf Legionäre, was die Anzahl an nationalteamtauglichen Spielern stark begrenzte. Weil der Verband eine weitere Reduzierung an nationalteamtauglichen Spielern befürchtete, entschloss er sich, die Anzahl der österreichischen Vereine an der nationalen Meisterschaft auf 10 Teams aufzustocken. Das Leistungsgefälle zwischen den Vereinen war jedoch so groß, dass man in der darauffolgenden Saison die Alpenliga wieder einführte. Wirtschaftliche Probleme vieler Bundesligaklubs führten im Jahr 2000 zum „Ligacrash“. Bis auf die 2 Kärntner Vereine KAC und VSV war niemand mehr fähig, ein Profiteam zu stellen. Die beiden Kärntner Vereine bildeten gemeinsam mit 8 unterklassigen Teams die neue Bundesliga. Die Anzahl von 10 Mannschaften währte jedoch nicht lange. In den darauffolgenden Jahren verließen 4 österreichische Mannschaften wieder die Bundesliga.6 Die folgende Grafik stellt die Anzahl der österreichischen Bundesligamannschaften der letzten Jahrzehnte dar. Abbildung 1: Entwicklungsgeschichte des österreichischen Ligensystems Quelle: Schneider, Tomanek 2012 S.89. 5 Margreiter, S. & Haiszan, K. & Killias, R. (1986). Das große österreichische Eishockeybuch. S. 23ff. 6 Schneider, F. & Tomanek, A. (2012). Eishockey. S 89. 5
2.2. Aktuelle Situation des Österreichischen Eishockeys Die höchste österreichische Eishockeyliga ist die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Sie be- steht in der Saison 2012/2013 aus 12 Mannschaften. Nach Längerem nehmen wieder 8 Mannschaften aus Österreich an der Meisterschaft teil. Die restlichen 4 Mannschaften kommen aus Kroatien, Ungarn, Slowenien und der Tschechischen Republik. Die Mannschaf- ten aus Österreich sind in Klagenfurt (EC- KAC), Villach (EC- VSV), Graz (Moser Medical Grazz99ers), Wien (UPC Vienna Capitals), Linz (EHC Black Wings Linz), Salzburg (EC Red Bull Salzburg), Innsbruck (HC TWK Innsbruck „Die Haie“) und Dornbirn (Dornbirner Eishockey Club) beheimatet. Die ausländischen Mannschaften, welche die Liga komplementieren, sind aus Zagreb in Kroatien (KHL Medvescak Zagreb), Szekesfehervar in Ungarn (SAPA Fehervar AV19), Znojm in Teschechien(HC Orli Znojmo) und Ljubljana in Slowenien (HDD Telemach Olympija Ljubljana).7 In der Saison 2003/2004 war die Erste Bank das erste Mal Ligasponsor der höchsten öster- reichischen Eishockeyliga. Die EBEL löste sich 2005 vom ÖEHV und wurde als eigenständiger Verein gegründet. Die Liga organisiert seitdem ihren Spielbetrieb selbst. Zwischen der EBEL und dem österreichischen Eishockeyverband wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen.8 Der Sieger der Meisterschaft erhält am Ende der Saison von der EBEL eine Trophäe. Der ös- terreichische Eishockeyverband vergibt für die bestplatzierte österreichische Mannschaft in der Meisterschaft ebenfalls eine Trophäe. Die bestplatzierte österreichische Mannschaft in der Meisterschaft ist automatisch auch österreichischer Staatsmeister, auch wenn man in der EBEL nicht den Gesamtsieg erringt. 2.3. Entwicklung der NHL Die NHL wurde am 26. November 1917 in Montreal gegründet. Das erste NHL- Spiel wurde am 19. Dezember 1917 ausgetragen. Am Anfang gab es nur 5 Klubs in der NHL, die alle in Kanada beheimatet waren. Im Laufe der Zeit wuchs die Anzahl der Mannschaften. Im Jahr 2000 erreichte die NHL erstmals eine Anzahl von 30 Teams, die sich bis heute nicht verän- 7 http://www.erstebankliga.at/de/vereine (12.03.2013). 8 Schneider, F. & Tomanek, A. (2012). Eishockey. S 90f. 6
dert hat. Die Mannschaften sind heute in den USA und Kanada angesiedelt.9 Die Trophäe, die jedes Jahr der Gewinner am Ende der Saison erhält, heißt Stanley Cup. Sie ist nach Lord Stan- ley benannt, welcher der Meinung war, dass es eine gute Sache wäre, wenn es eine Trophäe für die beste Mannschaft in Kanada gäbe. Der Stanley Cup wurde das erste Mal im Jahre 1893 an eine Mannschaft übergeben. Ab 1910 war der Stanley Cup die Trophäe der National Hockey Association, der ersten professionellen Eishockeyliga in Kanada. Doch ab 1926 wurde der Stanley Cup der NHL übergeben, da sie sich aus sportlicher Sicht zur stärksten Liga in Nordamerika entwickelt hatte.10 Des Weiteren konnten die Mannschaften immer mehr Ein- nahmen erzielen und die Liga verzeichnete immer mehr Zuschauer. Diese positive Entwick- lung wurde durch einige Regulierungsmaßnahmen unterstützt, welche im folgenden Unter- kapitel beschrieben werden. 2.4. Aktuelle Situation der NHL Während der Saison 2012 konnte die NHL einen Zuschauerdurchschnitt in den Eishallen von 17455 Personen verzeichnen.11 In Österreich hatten in der Saison 2012/13 die UPC Vienna Capitals den höchsten Zuschauerdurchschnitt bei Heimspielen mit 5242 Personen. Den schlechtesten Zuschauerdurchschnitt hatten der HC TWK Innsbruck „Die Haie“ mit 1726 Per- sonen.12 Die wertvollste Mannschaft in der NHL ist aus Kanada und heißt Toronto Maple Leafs. Sie hat einen Wert von 1 Milliarde US Dollar mit einem Jahresumsatz von 200 Millio- nen US Dollar. Das Schlusslicht in der NHL bildet der Klub St. Louis Blues aus den USA. Dieser Klub ist 130 Millionen US Dollar wert und hat einen Jahresumsatz von 89 Millionen US Dollar. Der Gesamtumsatz der Liga betrug während der Saison 2011/12 3,4 Milliarden US Dollar.13 Seit der Einführung professioneller Sportligen in Nordamerika zu Beginn des 20. Jahrhun- derts, führten unausgeglichene Wettbewerbe zu langweiligen Spielen und zu einer ruinösen Eskalation von Spielergehältern. Deswegen wurden im Laufe der Zeit einige Regeln einge- führt. Eine bekannte Regel war die Reserve Clause,14 welche in der NHL zum ersten Mal 1958 9 http://www.tmlfever.com/TheGame.html (05.06.2012). 10 http://proicehockey.about.com/od/stanleycupbunker/a/stanley_cup.htm (05.06.2012). 11 Hughes, J. (2012). NHL and NBA get the boot. In: Bleacherreport 08.08.2012. 12 Kogler, M.(2013). EBEL. Abschlussdokumentation 2012/ 13. S.70. 13 Ozanian, M. (2012). NHL Team Values 2012. 14 Dietl, H. & Franck, E. & Lang, M. & Rathke, A. (2010a). Salary Cap Regulations in Professional Team Sports. S.2. 7
angewendet wurde.15 Generell wird diese Regulation als dunkle Zeit für den Sport angese- hen. Nachdem ein Spieler von einem Verein „gedraftet“ wurde, konnte er automatisch als Eigentum dieses Vereins angesehen werden. Bei einem Draft, der im Kapitel „Jugendrege- lung“ genauer beschrieben wird, sichert sich ein Verein die Rechte an einem jungen Spieler. Die Reserve Clause hatte den Sinn, einen Spieler ewig an einen Verein zu binden. Der Spieler konnte den Verein nur mit der Zustimmung seines Besitzers wechseln. Da die Spieler den Vereinen „gehörten“ und somit monopolistische Verhältnisse herrschten, waren auch die Gehaltszahlungen an den Sportler dementsprechend schlecht. In der NHL wurde die Reserve Clause bis Anfang der Siebziger Jahre angewendet.16In der National Basketball League herrschten solche unfairen Bedingungen für die Sportler sogar bis Mitte der Siebziger Jah- re.17 Die aktuellste Durchführung von Regulationen in den Nordamerikanischen Profiligen stellen „Salary Caps“ dar. „Salary Cap“ bedeutet übersetzt Gehaltsobergrenze. Der „Salary Cap“ gibt vor, wie viel Geld ein Sportclub maximal an Spielergehältern in einer Saison für die gesamte 18 Mannschaft ausgeben darf. Im Gegensatz zu früher haben die Athleten heute allerdings Gewerkschaften, die sie gegen die Clubbesitzer vertreten. Somit sind die Missstände von kartellrechtlichen Bedingungen heute aufgehoben.19 Es gibt rund um die NHL zwei Lager. Das eine sind die Klubbesitzer und das andere besteht aus der Spielergewerkschaft, die auch unter dem Namen NHLPA (National Hockey League Player Association) auftritt. Der „Salary Cap“ sorgt für einen fairen Wettbewerb in einer professionellen Sportliga. Es wird durch die Gehaltsobergrenze reichen Vereinen untersagt, zu viele talentierte Spieler für einen überdurchschnittlichen Preis in ihr Team zu kaufen. Durch den „Salary Cap“ wird es ärmeren Vereinen ermöglicht, ihre Schlüsselspieler und Starathleten zu behalten oder sogar welche unter Vertrag zu nehmen.20 Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass kleinere Mannschaften mit den größeren mithalten können. Man geht davon aus, dass man einen gewissen Grad an Ausgeglichenheit in einer professionellen Sportliga braucht, um eine „un- 15 Weiler, J.M. (1992). Legal Analysis of the NHL Player´s Contract. S.70. 16 Surgent, S. (1995). TheComplete Historical and Statistical Reference to the World Hockey Association, 1972- 1979. S.2. 17 Staudohar, P. D. (1999). Salary Caps in professional Team Sports. S.72. 18 Dietl, H. & Lang, M. & Rathke A. (2008).The Effects of Salary Caps in Professional Team Sports on Social Wel- fare. S.2. 19 Dietl, H. & Franck E. & Lang, M. & Rathke A. (2010a). Salary Cap Regulations in Professional Team Sports. S.2. 20 Fort, R. & Quirk, J. (1995). Cross- Subsidization, Incentives and Outvcomes in Professional Team Sports Leagues. S. 1296. 8
terhaltsame“ Liga zu ermöglichen. Erst diese zieht eine entsprechende Anzahl von Zuschau- ern an.21 Der „Salary Cap“ ist auch ein Mittel, um neben einem ausgeglichenen Wettbewerb auch die finanzielle Lebensfähigkeit der einzelnen Vereine zu sichern.22 Der „Salary Cap“ bewirkt eine Gehaltsverteilung. Es werden somit die Gehälter der Topathleten im Rahmen gehalten. Da- mit ist der Gehaltsunterschied zwischen den guten Spielern und den Topspielern in einer professionellen Sportliga mit Gehaltsgrenzen nicht so groß wie in Ligen ohne Regulierun- gen.23 Neben dem „Salary Cap“ wirkt ein weiterer Aspekt positiv auf die finanzielle Situation der einzelnen Vereine und die des fairen Wettbewerbs der Liga. Dieser Aspekt beinhaltet die gerechte Verteilung der gesamten Erträge der Liga auf die einzelnen Vereine. Diese Vertei- lung wird „Revenue Sharing“ genannt. Die Teilung der Einnahmen innerhalb einer Liga auf alle Vereine wird bereits weltweit angewandt. Neben der NHL, National Basketball Associa- tion (NBA), National Football League (NFL), Major League Baseball (MLB) verwendet auch zum Beispiel die Australien Football League (AFL) das „Revenue Sharing“. In der NFL erhält die Gastmannschaft bei Auswärtsspielen 40% der Zuschauer- und Fernseheinnahmen.24 Seit 2003 werden in der American Baseball League (ABL) 34% der generierten Umsätze, die ne- ben Zuschauer- und Fernseheinnahmen auch Konzessionen beinhalten, in einem Pool ge- sammelt, der dann durch die Anzahl der Vereine in der Liga dividiert und gleichmäßig an die Clubs ausgezahlt wird. Dieses „Pool-Sharing Arrangement“ wird auch in der NBA und der NHL angewandt. Wenn nun in einer Sportliga „Salary Cap“ und „Revenue Sharing“ gleichzei- tig eingesetzt werden, ist das „Revenue Sharing“ dafür verantwortlich, dass die Profite der großen und reichen Clubs abnehmen und die der ärmeren und kleinen Clubs durch das Pool- Sharing zunehmen. Durch die gerechte Umsatzverteilung der Einnahmen wird die Kluft zwi- schen reichen und armen Klubs verringert. „Revenue Sharing“ steigert somit den fairen Wettbewerb und hilft vor allem finanziell schwächeren Klubs, den Anschluss in der Liga zu halten. 21 Dietl, H. & Lang, M. & Rathke, A. (2008). The Effect of Salary Caps in Professional Team Sports on Social Wel- fare. S.2. 22 Fort, R. & Quirk, J. (1995). Cross- Subsidization, Incentives and Outvcomes in Professional Team Sports Leagues. S. 1296. 23 Kesenne, S. (2000b), The Impact of Salary Caps in Professional Team Sports. S.429. 24 In der NHL erhält die Gastmannschaft keinen Anteil. 9
2.5. Unterschiede zwischen der EBEL und der NHL Nachfolgend werden einige Unterschiede zwischen EBEL und NHL, die sich aufgrund von Regulierungsmaßnahmen und dem organisatorischen Aufbau ergeben, aufgelistet. Die Ta- belle teilt sich in 5 Spalten auf. Die erste Spalte beinhaltet die Vergleichsmerkmale. Die zwei- te Spalte steht für die Merkmale nordamerikanischer professioneller Sportligen, welche ne- ben der NHL zum Beispiel die NBA oder die NFL sind. Die nächste Spalte listet die Merkmale europäischer Sportligen auf, wie sie in der Regel bei diversen Fußballligen, aber auch auslän- dischen europäischen Eishockeyligen aufgrund des europäischen Sportmodells, welches in der Grobanalyse im Unterkapitel Organisatorischer Aufbau des österreichischen Eishockeys genauer beschrieben wird, auftreten. Die nächste Spalte beinhaltet die Merkmale der EBEL, die sich von den meisten anderen Sportligen in Europa unterscheidet und nicht dem europä- ischen Sportmodell entspricht. Die letzte Spalte gibt an, ob das Merkmal in dieser Zeile in Bezug auf diese Masterarbeit weiter relevant ist oder nicht. Tabelle 1: Vergleich von Eishockeyligen in Nordamerika, Europa und Österreich. Merkmale Nordamerika (NHL) Europa (verschiedene Österreich (E- Relevant? Eishockeyligen) BEL) Organisatorische Organisatorische Pyramidaler Aufbau der Fast organisato- Ja Unabhängigkeit der Unabhängigkeit Verbände; keine organisa- risch unabhängig Liga torische Unabhängigkeit Spielergewerkschaft Ja Zum Teil. Nein Ja vorhanden Regelung der Spie- Collective Bargain- Limitierte Bestimmungen Keine allgemei- Ja lerkonditionen ing Agreement25 für Spielerkonditionen nen Bedingun- bestimmt über gen für Spieler. Spielerkonditionen Anzahl der Vereine fixe Anzahl an Jedes Jahr andere Mann- Keine fixe Anzahl Ja Mannschaften (ge- schaften durch Auf- und an Mannschaf- schlossene Liga) Abstieg (offene Liga) ten, aber auch kein sportlicher 25 Collective Bargaining Agreement (CBA) ist der Tarifvertrag zwischen Klubbesitzern und Spielergewerkschaft. (CBA 2012. S 11) 10
Auf- und Abstieg Anzahl der Plätze Beschränkte Anzahl Keine Beschränkung der Keine Beschrän- Ja pro Team an Plätzen pro Team Plätze kungen bis Ende der Transferfrist. Regulierung der Durch den Salary Durch Ausländerbe- Durch die Punk- Ja Sportler durch Be- Cap schränkungen oder gar teregel schränkungen keine Regelung bezüglich Draft System gibt Kein Draft System; Wett- Kein Draft Sys- Ja junger Talente Klubs monopolisti- bewerb der Vereine um tem. Liga- intern sches Recht auf Verpflichtung junger Spie- gibt es Ablöse- Sportler ler summen für junge Spieler. Wechselhäufigkeit Geringe Anzahl an Hohe Anzahl an Spielern, Nicht zu beant- Nein der Sportler unter Spielern, die für die für Geld Verein wech- worten. den Vereinen Geld Verein wech- seln seln, vor allem Topstars (durch Salary Cap) Aufteilung der Liga- Gerechtes Aufteilen Keine Aufteilung der Liga- Keine Aufteilung Nein einnahmen der Ligaeinnahmen einnahmen außer Fern- der Ligaeinnah- auf alle Vereine sehgelder (jedoch nicht men. gleichmäßig) Einstieg in die Liga Einstieg nur durch Freier Einstieg; Klub fängt Freier Einstieg. Nein den Kauf einer be- in unterster Liga an Klub stellt An- stehenden Organi- trag bei der Liga sation (außer bei oder wird von Expandieren der Liga gefragt. Liga) Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an: Szymanski S. (2003). The Economic Design of Sporting Contests S.1150ff. Alle Merkmale, die in der Tabelle als relevant ausgegeben werden, werden in der Grobanaly- se behandelt. Es wurden nur jene Merkmale als relevant eingestuft, welche sich primär auf die Situation der österreichischen Eishockeyspieler auswirken. Das Merkmal „organisatori- sche Unabhängigkeit der Liga“ hat großen Einfluss auf die Sportler und ist deswegen auch relevant. Durch die organisatorische Unabhängigkeit der Liga von Verbänden werden Ände- 11
rungen, wie zum Beispiel die Regelung der Spielerkonditionen, anders behandelt als in Ligen, bei denen der Verband als übergeordnete Instanz fungiert. Das Merkmal „Spielergewerk- schaft vorhanden“ ist ebenfalls relevant, da sich eine Spielergewerkschaft für die Interessen der Spieler einsetzt. Die Merkmale „organisatorische Unabhängigkeit“, „Spielergewerkschaft vorhanden“ und auch „Regelung der Spielerkonditionen“ werden im Unterkapitel der Gro- banalyse Organisatorischer Aufbau des österreichischen Eishockeys behandelt. Die Anzahl der Vereine ist für die Sportler von großer Bedeutung und deswegen ebenfalls relevant. Die Vereine sind als Arbeitgeber anzusehen. Je mehr Vereine vorhanden sind, des- to mehr Arbeitsplätze gibt es für die Eishockeyprofis. Ähnliches gilt für die Anzahl an Plätzen pro Team. Bei einer beschränkten Anzahl an Plätzen werden weniger Sportler mit einem Vertrag ausgestattet als bei einer unbeschränkten Anzahl an Plätzen. Die Merkmale „Anzahl der Vereine“ und „Anzahl der Plätze pro Team“ spielen im Kapitel „Anzahl der österreichi- schen Eishockeyspieler“ eine große Rolle. Sehr relevant sind weiters die Merkmale „Regulierung der Sportler durch Beschränkungen“ und „Regelung bezüglich junger Talente“. Die Regulierungsmaßnahmen wirken sich enorm auf die Sportler aus. Der „Salary Cap“ als Regulierungsmaßnahme wurde bereits behandelt. Im Kapitel „Regulierung der EBEL“ wird genau auf die Regulierung mit Ausländerbeschrän- kungen, die Regulierung mittels Punkteregel wie auch auf die Regulierung der Nachwuchs- spieler eingegangen. Nicht relevant ist die „Wechselhäufigkeit der Sportler unter den Vereinen“. Die Frage, ob eine hohe Anzahl an österreichischen Eishockeyspielern für Geld den Verein wechselt, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht beantwortet werden. Die Wechselfrequenz der Eishockey- spieler zwischen den Vereinen wirkt sich außerdem nicht auf die allgemeinen Bedingungen der Sportler aus. Gleiches gilt auch für das Merkmal „Aufteilungen der Ligaeinnahmen“. Die- ses Merkmal betrifft die einzelnen Vereine, jedoch hat die Handhabung der Ligaeinnahmen kaum einen Einfluss auf die Spielersituation. Das Merkmal „Einstieg in die Liga“ betrifft eher die einzelnen Vereine als die Sportler. Es wirkt sich die Anzahl an Vereinen in einer Liga auf die Spieler aus, nicht jedoch wie diese in die Liga einsteigen. Deswegen werden die Merkma- le „Wechselhäufigkeit der Sportler unter den Vereinen“, „Aufteilung der Ligaeinnahmen“ und „Einstieg in die Liga“ in dieser Arbeit nicht weiter behandelt. 12
3. Grobanalyse Durch die Grobanalyse wird die Arbeitnehmersituation der österreichischen Eishockeyspieler vorab analysiert. Aus der Grobanalyse, die mittels Literaturanalyse durchgeführt wird, erge- ben sich die Fragen, welche in den Fragebogen einfließen. Die Grobanalyse beinhaltet zwei große Kapitel. Das erste Kapitel heißt „Organisatorische Rahmenbedingungen“ und das zwei- te Kapitel lautet „Individuelle Spielersituation“. 3.1. Organisatorische Rahmenbedingungen Dieser Teil der Grobanalyse behandelt die Unterkapitel „Anzahl der österreichischen Eisho- ckeyspieler“, „Regulierung der EBEL“ und „Organisatorischer Aufbau des österreichischen Eishockeys“. 3.1.1. Anzahl und Einsatz der österreichischen Eishockeyspieler Dieses Kapitel stellt die Anzahl der verfügbaren Arbeitsplätze für Eishockeyspieler in der E- BEL dar. Laut Regelwerk dürfen in der EBEL pro Spiel 20 Feldspieler und 2 Tormänner aufge- stellt werden. Dies entspricht den Regeln des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF26, welche weltweit zum Großteil angewendet werden. In der NHL hingegen können maximal nur 18 Feldspieler und 2 Tormänner am Spielbericht, mithilfe des Spielberichts können Er- eignisse, wie Tore oder Strafen, während eines Matches leichter dokumentiert werden, ste- hen.27 Vor dem Spiel muss jeder Spieler inklusive Nummer in den Spielbericht eingetragen werden. Da man in der EBEL 8 österreichische Mannschaften hat und 22 Spieler pro Spiel maximal aufgestellt werden können, sind insgesamt pro Meisterschaftsrunde 176 Spieler im Einsatz. Es wird nur mit den 8 österreichischen Mannschaften gerechnet, weil bei den 4 ausländi- schen Klubs in der Saison 2012/13 keine österreichischen Eishockeyspieler unter Vertrag standen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die heimischen Eishockeyspieler bei diesen 4 Vereinen als Importspieler zählen würden. Die genauen Regelungen bezüglich der Import- spieler werden im nächsten Kapitel beschrieben. 26 IIHF (2012). Rulebook 2010, Section 2, S.21. 27 NHL (2012). Official Rules, Section 2, Rule 5- Team, 5.1 Eligible Players. S.1. 13
Es soll aufgezeigt werden, wie viele Importspieler pro österreichischer Mannschaft unter Vertrag stehen. Diese Anzahl wird dann von den 176 verfügbaren Plätze subtrahiert. Damit hat man die Anzahl an österreichischen Spielern, die pro Meisterschaftsrunde eingesetzt werden. Es soll an dieser Stelle jedoch nicht unbeachtet bleiben, dass durch Verletzungen, Krankheiten oder Leistungsschwankungen der Sportler ein Verein mehr als 22 Spieler, die am Spielbericht stehen, in seinem Kader hat. Es ist während der laufenden Meisterschaft schwer, eine fixe Anzahl an Importspielern pro Verein zu bestimmen, da der Bedarf variiert. Es werden Importspieler immer häufiger ausgetauscht, nur befristet mit Probeverträgen, sogenannten Tryout- Verträgen, ausgestattet oder die Vereine verändern aufgrund der sportlichen Entwicklung die Anzahl ihrer Importspieler. So hat zum Beispiel Red Bull Salzburg im Laufe der Meisterschaft 2012/13 insgesamt 29 Importspieler eingesetzt.28 Die Anzahl an Ausländern, die in der EBEL eingesetzt werden, ist aber vor allem nach der Transferfrist inte- ressant. Zum einen kommt es nach der Transferfrist zur entscheidenden Phase der Meister- schaft und zum anderem ist dies die Zeit, in der Kontinuität herrscht, da die Vereine keine Transfers mehr tätigen dürfen. Die Transferfrist in Österreich endete in der Saison 2012/13 am 31.01.2013. Die EBEL machte jedoch eine Ausnahme. Nach einem Beschluss des Interna- tionalen Eishockeyverbandes wurde die Transferdeadline auf den 15.02.2013 verlängert.29 Um die endgültige Anzahl an Ausländern pro Verein zu ermitteln, wurden die Kaderlisten der einzelnen Vereine mittels deren Websites am 22.02.2013 angesehen. All jene Spieler, die auf den Kaderlisten als österreichische und ausländische Doppelstaatsbürger gelistet wurden, wurden bei den Importspielern nicht dazugezählt. Es wurden alle Spieler, die mit ausländi- scher Nationalität auf ihrer Vereinshomepage gelistet wurden, addiert. Folgende Grafik zeigt die Anzahl an ausländischen Eishockeyspielern bei den einzelnen österreichischen Vereinen nach Ablauf der Transferfrist. 28 http://www.erstebankliga.at/de/vereine/ec_red_bull_salzburg/kader (23.03.2013). 29 ÖEHV (2012). Mitteilungsblatt Nr. 2, 63. Jahrgang, Wien, Dezember 2012.S.3. 14
Abbildung 2: Anzahl an Importspielern pro Verein Quelle: eigene Darstellung. Insgesamt wurden in der Saison 2012/13 nach der Transferfrist 91 ausländische Eishockey- spieler in Österreich eingesetzt. Wenn man diese Zahl von den 176 Spielberichtplätzen sub- trahiert, bleiben 85 Plätze übrig. Somit spielen mehr Importspieler, unter der Voraussetzung, dass alle eingesetzt werden, als österreichische Eishockeyspieler in der heimischen Liga. Im Durchschnitt werden 11,375 Importspieler pro österreichischer Mannschaft eingesetzt. Ein weiterer Aspekt, der in diesem Kapitel behandelt wird, betrifft die Eiszeit, das ist jene Zeit, welche ein Eishockeyspieler im Durchschnitt pro Spiel eingesetzt wird. Es stehen zwar 22 Spieler am Spielbericht, jedoch werden nicht alle eingesetzt. In der Regel wird ein Spiel, welches 60 Minuten dauert, von nur einem Tormann absolviert. Einige Trainer spielen hauptsächlich nur mit 3 Linien. Bei einem Eishockeyspiel stehen 5 Feldspieler, welche eine Linie bilden, gleichzeitig am Eis. Insgesamt hat der Trainer bei 20 Feldspielern somit 4 Linien zur Verfügung. Diese 5 Spieler können nicht nur bei Spielunterbrechungen sondern auch durch einen fliegenden Wechsel, bei dem das Spiel nicht unterbrochen wird, getauscht wer- den. In der Regel dauert so ein Einsatz, welcher im Eishockey auch Wechsel genannt wird, von einer Linie ungefähr 45 Sekunden, bevor sie durch die nächste Linie ersetzt wird.30 Für die 3 Linien braucht man also nur 15 Feldspieler und nicht 20, wie sie der Spielbericht erlaubt. In der NHL zum Beispiel werden Spieler aus der 4. Linie manchmal nur zwischen drei 30 http://www.hockeygiant.com/how-long-should-an-average-shift-be.html (22.11.2013). 15
und fünf Minuten pro Spiel eingesetzt, während die Spieler mit der meisten Eiszeit sogar auf 28,5 Minuten kommen können.31 Im Gegensatz zur NHL wird in der EBEL die Eiszeit der ein- zelnen Spieler pro Spiel nicht gestoppt. Da die Importspieler den Verein stärken sollen, kann davon ausgegangen werden, dass fast kein Spieler aus dem Ausland bei einem österreichi- schen Klub in der EBEL in der 4. Linie spielt. Die 4. Linie wird hauptsächlich aus jungen öster- reichischen Spielern gebildet und öfters nur sporadisch eingesetzt. Angenommen, der Durchschnitt von Importspielern liegt bei 11,3 pro Mannschaft in der EBEL, dann würde dies bedeuten, dass nur 4 bis 5 Österreicher pro Team regelmäßig zum Einsatz kommen. Diese Schlussfolgerung, dass die 4. Linie nicht regelmäßig zum Einsatz kommt, kann nur durch Be- obachtungen gezogen werden, weshalb dies auch in der Feinanalyse behandelt wird. In der Feinanalyse muss daher auf die Anzahl der Importspieler eingegangen werden. Man befragt dabei die Spieler, ob sie mit der aktuellen Anzahl an Importspielern einverstanden sind, oder ob es besser wäre, mehr oder weniger Importspieler pro Verein haben zu dürfen. Es soll auch die Eiszeit der 4. Linie in der jeweiligen Mannschaft angesprochen werden. Es soll gefragt werden, ob diese aus österreichischen Spielern oder auch aus Importspielern besteht und ob die Einsatzzeiten selten, sporadisch oder regelmäßig sind. 3.1.2. Regulierung der EBEL Dieses Kapitel teilt sich in 3 Unterkapitel auf. Im ersten wird die Regulierung des Spieler- marktes mittels Ausländerbeschränkungen erörtert. Die erste österreichische Bundesliga wie auch später die EBEL zu ihren Anfangszeiten setzten Ausländerbeschränkungen zur Regulie- rung ein. Die ersten Regulierungsmaßnahmen gab es im österreichischen Eishockey bereits 1926. Großteils wurde in den letzten Jahrzehnten die höchste heimische Liga mit 1 bis 3 zu- gelassenen Importspielern pro Verein reguliert. Es kam in den letzten Jahren immer wieder zu Konflikten zwischen dem österreichischen Eishockeyverband, der sich für eine niedrige Zahl von Importspielern einsetzte, und den einzelnen Vereinen, die es vorzogen, mehrere Spieler aus dem Ausland verpflichten zu dürfen. 32 31 http://www.nhl.com/ice/boxscore.htm?id=2012020237&navid=sb:boxscore (23.02.2013). 32 Margreiter, S. & Haiszan, K. & Killias, R. (1986). Das große österreichische Eishockeybuch. S. 23ff. 16
Das zweite Unterkapitel behandelt die aktuelle Punkteregel der EBEL, welche die Regulie- rung durch fixe Ausländerbeschränkungen ablöste. Im letzten Unterkapitel wird die Regelung bezüglich der Nachwuchsspieler in der NHL wie auch in der EBEL beschrieben. 3.1.2.1. Regulierung durch Ausländerbeschränkungen Bei einer fixen Beschränkung von Importspielern muss man mehrere Aspekte beachten. Der erste betrifft die Einbürgerungen von ausländischen Spielern. Die Vereine bürgerten in der Phase, in der fixe Importbeschränkungen herrschten, viele Spieler ein, um Ausländerbe- schränkungen zu umgehen. Durch diese Einbürgerungen spielten die Vereine eigentlich mit mehr Ausländern, als es die Regulierung zuließ. Gemäß § 10 Abs 1 Z 1 StbG33 darf die Staats- bürgerschaft einem Fremden nur verliehen werden, wenn er sich mindestens zehn Jahre rechtmäßig und ununterbrochen im Bundesgebiet aufgehalten hat und davon zumindest fünf Jahre niedergelassen war. Gemäß § 11a Abs 4 Z4 StbG ist einem Fremden nach recht- mäßigem und ununterbrochenem Aufenthalt von mindestens sechs Jahren im Bundesgebiet und unter den Voraussetzungen des § 10 Abs. 1 Z 2 bis 8, Abs. 2 und 3 StbG die Staatsbür- gerschaft zu verleihen, wenn die Verleihung auf Grund der vom Fremden bereits erbrachten und zu erwartenden außerordentlichen Leistung auf sportlichem Gebiet im Interesse der Republik liegt. Die Zeit der Einbürgerung für einen ausländischen Eishockeyspieler reduziert sich somit von zehn auf sechs Jahre, wenn er für die Nationalmannschaft in Frage kommt. Gemäß § 10 Abs. 6 StbG kann sich die Zeit für den Erwerb einer österreichischen Staatsbür- gerschaft für Eishockeyspieler sogar weiter um einiges reduzieren. Man spricht in diesem Zusammenhang von sogenannten Expresseinbürgerungen, welche vom Ministerrat be- schlossen werden. Der nächste Aspekt ist ein wenig umstritten. Er betrifft die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die laut europäischem Recht durch Ausländerbeschränkungen verletzt werden könnte. Gemäß Artikel 45 AEUV34 ist innerhalb der Union die Freizügigkeit der Arbeitnehmer gewährleistet. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit umfasst die Abschaffung jeder auf der Staatsangehörigkeit beruhenden unterschiedlichen Behandlung der Arbeitnehmer der Mitgliedstaaten. Der eu- ropäische Gerichtshof erklärte im Bosman-Urteil die von den Sportverbänden praktizierten 33 Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 BGBl 1985/311. 34 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union ABl C 2008/115,47 17
Ausländerbeschränkungen für illegal.35 Im Bosman- Urteil zog der Europäische Gerichtshof zwar die Förderung der sportlichen Balance und der Nachwuchsarbeit als Rechtfertigungs- gründe für das Transfersystem und Ausländerbeschränkungen in Betracht, kam aber zu dem Schluss, dass Ausländerbeschränkungen und das Transfersystem ungeeignet seien, die Ziele des sportlichen Gleichgewichts und der Förderung der Nachwuchsausbildung zu erreichen. Damit hat der Europäische Gerichtshof die beiden Regulierungsziele allerdings als legitime Gründe des Allgemeininteresses anerkannt, welche eine Beschränkung rechtfertigen könn- ten. Eine Wiedereinführung der Ausländerbeschränkung wurde oft gefordert, da unter dem steigenden Anteil an ausländischen Sportlern in Profiligen die Leistungen der Nationalmann- schaften des jeweiligen Landes leiden.36 Zwar führte das Bosman-Urteil zu einer Abschaffung der Ausländerbeschränkung im europä- ischen Fußball, jedoch existieren in einigen europäischen Eishockeyligen nach wie vor Aus- länderbeschränkungen. In Deutschland zum Beispiel haben sich die Vereine der Deutschen Eishockey Liga (DEL) darauf geeinigt, ab der Saison 2012/13 nur noch 9 anstatt wie bisher 10 Ausländer pro Spiel einsetzen zu dürfen.37 Die DEL ist ähnlich wie die EBEL vom heimischen Eishockeyverband abgekapselt. Die DEL ist eine GmbH, deren Gründungsmitglieder die ein- zelnen Vereine sind.38 Die anschließende Tabelle zeigt einige europäische Eishockeyligen mit ihren Ausländerbeschränkungen, die entweder offiziell ausgeschrieben sind, oder an die sich alle Klubs innerhalb der Liga halten. Tabelle 2: Anzahl an Importspielern in anderen europäischen Ligen Eishockeyligen anderer EU-Länder Maximale Anzahl an Importspielern Deutschland 9 Tschechien 639 Slowakei 440 35 EuGH, Slg. I-1995,4921. 36 Meier, H.E. (2004). Von Bosman zur Kollektivvereinbarung. S 329ff. 37 http://www.news.de/sport/855127367/eishockey-liga-del-senkt-auslaenderkontingent/1/ (09.07.2013). 38 http://www.handelsblatt.com/eishockey-del-deb-bleibt-hart-keine-eigenstaendige-2-liga/8338148.html (09.07.2013). 39 http://www.radio.cz/de/rubrik/sport/die-tschechische-eishockeyliga-hat-glanz-verloren-interview-mit- sparta-chef-briza (11.07.2013). 18
Eishockeyligen anderer EU-Länder Maximale Anzahl an Importspielern Ungarn 541 Italien 942 Eishockeyligen anderer Nicht EU-Länder Maximale Anzahl an Importspielern Schweiz 443 Quelle: eigene Darstellung. Die Angaben beziehen sich nur auf die höchste Spielklasse im jeweiligen Land. Es gibt noch mehrere EU-Länder und Nicht EU-Länder mit Ausländerbeschränkungen, die jedoch auf- grund der sprachlichen Barrieren oder fehlender Quellen nicht exakt herausgefunden wer- den konnten. Beispiele dafür wären Dänemark oder Polen. 3.1.2.2. Regulierung durch die Punkteregel Seit 2007 gibt es in der EBEL ein Konzept, das mittels eines Punktesystems den Transfer- markt reguliert. Dieses Konzept wurde von der Liga in Zusammenarbeit mit den Vereinen entwickelt. In diesem Punktesystem erhält jeder Spieler in der Liga einen von Alter, Spiel- stärke und Staatsbürgerschaft abhängigen Punktewert zwischen 0 und 4. Jeder Verein be- kommt eine Obergrenze von Gesamtpunkten vorgeschrieben, die nicht überschritten wer- den darf. In der Saison 2012/13 lag die Obergrenze bei 60 Punkten. Alle Importspieler haben automatisch 4 Punkte. Alle Österreicher, die jünger sind als 24 Jahre, haben 0 Punkte. Die Österreicher, die älter sind als 24 Jahre, erhalten mittels „objektiven Punktesystems“, einer von der Liga selbstkonstruierten Software, einen Wert zwischen 0,5 und vier Punkten. Die genauen Variablen, die in diesem „Punktegenerator“ für einen Punktewert mit einfließen, müssten mangels Literatur per Interview ermittelt werden. Grundsätzlich ist es so, dass je 40 http://www.puckfans.at/index.php/interviews/155-juergen-penker-im-puckfans-interview (11.07.2013). 41 Bildet zusammen mit Rumänien die Mol-Liga. 42 http://www.sportnews.bz/de/weitere-sportarten/eishockey/news-detail/news/die-elitea-bringt-die-ersten- neuerungen-mit-sich.html (11.07.2013). 43 http://www.tagesanzeiger.ch/sport/hockey/Neues-Lizenzverfahren--alte- Auslaenderregelung/story/18653791 (11.07.2013). 19
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