BILANZ 2020 - Confidi Südtirol

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BILANZ 2020 - Confidi Südtirol
BILANZ
 2020

Confidi Alto Adige / Südtirol
BILANZ 2020 - Confidi Südtirol
ORGANIGRAMM

                             VERWALTUNGSRAT

Präsident
Vittorio Repetto
Vizepräsident
Christian Gartner
Verwaltungsräte
Albrecht Marx
Stefano Ruele
Luis Plunger
Wolfgang Alber
Filippo Nones Spadafora
Konrad Weissteiner
Martin Atzwanger
Michele Libori
Vinicio Biasi
Johann Moriggl
Manuela Paulmichl         Vertreterin der Autonomen Provinz Bozen
Hansjörg Haller           Vertreter der Autonomen Provinz Bozen
Sandro Fonte              Vertreter der Autonomen Provinz Bozen

                                AUFSICHTSRAT

Präsident
Hubert Lanthaler
Mitglieder
Norma Waldner
David Feichter            Vertreter der Autonomen Provinz Bozen

                            REVISIONSGESELLSCHAFT

Revi & Partners GmbH      Im Auftrag vom Raiffeisenverband Süditrol
BILANZ 2020 - Confidi Südtirol
GESCHÄFTSBERICHT

Sehr geehrte Mitglieder!
Der Jahresabschluss zum 31.12.2020 wurde nach den neuen Bilanzschemata erstellt, die die Banca
d'Italia in ihrer Maßnahme vom 2. August 2016 aufgrund der Bestimmungen und Zuständigkeiten
festgelegt hat, die ihr mit dem GvD Nr. 136 vom 18. August 2015 übertragen wurden. Diese
Maßnahme betrifft Finanzintermediäre, die nicht nach IFRS bilanzieren (International Financial
Reporting Standards).
Der Jahresabschluss wurde so gegliedert, dass die Schemata der Bilanz und der Gewinn- und
Verlustrechnung einen zusammenfassenden Überblick über die betriebliche Lage bieten, während
im Bilanzanhang die Tabellendaten durch zusätzliche Angaben und durch einen eigenen Abschnitt
über die Tätigkeit von Confidi genauer erläutert werden, um so den Besonderheiten der
Genossenschaft in angemessener Form Rechnung zu tragen. In diesem Zusammenhang wird
darauf hingewiesen, dass die Bewegungsdaten in den Tabellen des Abschnitts D) des
Bilanzanhangs mit dem vorliegenden Jahresabschluss beginnen.
Der in Art. 5 des GvD Nr. 136/2015 vorgesehene Grundsatz, wonach der Inhalt Vorrang vor der Form
hat, wurde eingehalten. Auf der Basis der Rechnungslegungsgrundsätze wird im Jahresabschluss
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft dargestellt. Das verwendete
Bilanzschema ermöglicht außerdem Quervergleiche und Analysen.
Wie gesetzlich vorgesehen, wurden in der Bilanz die Positionen 70, 100, 110 der AKTIVA und die
Positionen 10, 30, 90, 110, 130 der PASSIVA und des Reinvermögens sowie die Positionen 20, 50, 80,
200, 250 der Gewinn- und Verlustrechnung nicht verwendet, da es keine Veränderungen gab,
weshalb diese Positionen aus dem Schema gestrichen wurden. Hinzugefügt wurde hingegen die
Position 85 der Passiva, um die mit Hilfe von öffentlichen Beiträgen gebildeten Rückstellungen zur
Vergabe von Garantien besser darstellen zu können. Neu ist auch die Position 11 im System der
Garantien und Verpflichtungen, in der die von Mitgliedern und von Dritten bezogenen
Garantieleistungen ausgewiesen werden.
Veränderungen in den einzelnen Positionen werden im Bilanzanhang entsprechend erläutert.
Bezüglich   der   Gründe   für   die   Verlängerung   der   Frist,   innerhalb   der   die   ordentliche
Mitgliederversammlung zur Genehmigung des Jahresabschlusses einberufen wurde, hielt der
Verwaltungsrat es für angebracht, die im Statut vorgesehene Fristverlängerung auf 180 Tage in
Anspruch zu nehmen. So konnte nach Wiederherstellung der vollen Leistungsfähigkeit der
Verwaltung nach dem Covid-19-Notstand der Jahresabschluss gemäß Art. 3, Abs. 3 des
Gesetzesdekrets Nr. 183/2020, das in das Gesetz Nr. 21/2021 (so genanntes Dekret „Milleproroghe)
umgewandelt wurde, korrekt ausgearbeitet werden.
Unser Jahresabschluss wurde von Revi & Partners GmbH im Auftrag vom Raiffeisenverband Südtirol
nach Maßgabe des Art. 2409 bis des Ital. ZGB, des GvD Nr. 39/2010, des Art. 48, Abs. 4 des
Regionalgesetzes Nr. 5 vom 9. Juli 2018 und laut Satzung geprüft und mit dem Bestätigungsvermerk
versehen.
Die wirtschaftliche Entwicklung ist geprägt durch die Erhöhung der Bruttoertragsspanne (+30%),
die aus einer robusten Zunahme der Provisionserträge von 1.051.000 Euro (+74%) resultiert, wodurch
die leicht rückläufigen Kapitalerträge aus Wertpapieren in Höhe von 542.000 (-12%) Euro
aufgefangen werden konnten. Demgegenüber stehen die Ausgaben für die Garantieerfüllung in
Höhe von 745.000 Euro. (Davon entfallen: 44.000 Euro auf einen getrennten, eigenen dafür
vorgesehenen Fonds, der Antikrisen-Operationen vorbehalten ist). Verwaltungskosten in Höhe von
1.146.000 Euro, die vorsichtige Einstellung in Rückstellungen für Risiken, welche durch die unter den
betrieblichen Erträgen verbuchte Teilauflösung von anderen verfügbaren Rückstellungen,
ausgegliechen wurden, sowie andere ordentliche, außerordentliche und steuerliche Faktoren
haben sich auf das Geschäftsergebnis ausgewirkt und ergaben einen Jahresüberschuss von
230.000 Euro.
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▪   MITGLIEDER: Das Interesse seitens der kleinen und mittleren Unternehmen an unserer
    Genossenschaft nimmt ständig zu. Im Berichtsjahr wurden 198 neue Mitglieder aufgenommen,
    30 traten aus (Rücktritt, Ausschluss, Nachfolge).
    Die Zahl der Mitglieder ist daher von 796 im Vorjahr auf den derzeitigen Stand von 964
    gestiegen.
    In unserer Genossenschaft gilt das Prinzip der "offenen Türen", die zugelassenen Neumitglieder
    erfüllen alle in Art. 5 des Genossenschaftsstatuts vorgesehenen Voraussetzungen.
    Die Erhöhung der Mitgliederzahl ermöglicht eine stärkere Streuung des bestehenden Risikos
    und damit eine effizientere Allokation der verfügbaren Mittel.
    Überwiegende Gegenseitigkeit: Die geleistete Tätigkeit wurde ausschließlich für die Mitglieder
    der Genossenschaft erbracht; die Provisionserträge resultieren zur Gänze aus den für die
    Mitglieder   erbrachten   Leistungen     .   Daher    ist   der     Grundsatz   der   überwiegenden
    Gegenseitigkeit voll erfüllt. Für weitere Details wird auf den Bilanzanhang verwiesen.
▪   FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT:        Confidi   garantiert     für   512    Mitgliedsbetriebe   (+63%)   927
    Finanzierungsverträge (+30%) über einen Gesamtbetrag von 290.446.000 Euro (+25% ); der
    daraus resultierende Garantieanteil für Confidi beläuft sich auf insgesamt 113.945.000 Euro, ein
    neuer historischer Rekordwert für Confidi (+61%). Davon entfallen 71.428.000 Euro auf
    Bürgschaften auf erste Anforderung (+192%).
    Im Schnitt beträgt jede garantiegestützte Finanzierung 313.000 Euro (-3%), wobei der damit
    verbundene Garantieanteil 123.000 Euro (+24%) beträgt; jedes Mitglied, das Garantieleistungen
    unserer Genossenschaft nutzt, besitzt im Durchschnitt 1,8 von uns garantierte Finanzierungen
    in Höhe von insgesamt ca. 567.000 (-23%), was einhergeht mit einem durchschnittlichen Risiko
    von Euro 223.000 (-1%).
    Was die Deckung anbelangt, verzeichnen die Rückversicherungen zur Absicherung der
    eingegangenen Risiken einen exponentiellen Anstieg und belaufen sich auf Euro 40.042.000
    (+3.667%), nicht zuletzt dank der außerordentlichen Unterstützungsmaßnahmen des
    Garantiefonds für KMU, die mit den Gesetzesverordnungen „Cura Italia“ und „Liquidità“
    eingeführt wurden; so konnten Risiken im Umfang von insgesamt Euro 39.888.000 (+9.773%)
    auf den Staat übertragen werden.
    Die Solvabilität der Genossenschaft wird derzeit und in Zukunft wie folgt abgesichert: durch das
    Reinvermögen, durch die verschiedenen Rückstellungen für Risiken (Rückstellungen für
    Garantierisiken, Antikrisen-Fonds, Fonds “1485”, Anti-Wucherfonds), durch transitorische
    Rechnungsabgrenzungen auf Provisionen, durch die von den Mitgliedern zugunsten von
    Confidi unterzeichneten Bürgschaften und durch den überregionalen Garantiefonds, in dem
    wir Mitglied sind. Ein Vergleich der Zahlen ergibt, dass die Ausnützung unserer Fonds auf ca.
    4,5 steigt; bereinigt um das vom staatlichen Garantiefonds abgesicherte Risiko sinkt die
    Ausnützung unserer Fonds auf 3, was auf eine gute finanzielle Solvabilität hinweist.
    Trotz des exponentiellen Wachstums, das im Jahr 2020 verzeichnet wurde, und trotz der
    höheren Deckung, die den unterstützten Unternehmen angeboten wurde und die im
    Durchschnitt von 31 % auf 39 % gestiegen ist, kann man zusammenfassend feststellen, dass das
    Risiko besser auf die verschiedenen beteiligten Parteien verteilt und durch die erhaltene
    Rückversicherung besser abgesichert ist, insbesondere durch die staatliche Rückversicherung.
    Dadurch können die Risikofolgen abgefedert und die Belastung für die bereitgestellten Mittel
    reduziert werden. Letztere verzeichnen eine weitere Zunahme, dank der von den Förderstellen
    erhaltenen Zuweisungen und der im Berichtsjahr verzeichneten guten wirtschaftlichen
    Leistung.
    Zum tatsächlichen Risiko, das die Genossenschaft bereits trägt, kommen noch unwiderrufliche
    Verpflichtungen zur Ausstellung von neuen Garantien, d.h. zur Übernahme eines weiteren
    Risikos in Höhe von 8.045.000 Euro, hinzu (+508%).
    Im Berichtsjahr wurden über 292 Garantien über einen Betrag von 25.087.000 Euro (+12%) für
    Finanzierungen in Höhe von 87.144.000 Euro erneuert und/oder überprüft; es wurden 398 neue
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Garantien (+113%) in Höhe von insgesamt 65.858.000 Euro (+212%) gewährt, die sich auf
Finanzierungen im Umfang von 116.648.000 (+61%) beziehen.
Von diesen neuen Garantieoperationen beziehen sich 284 (+381%) auf Garantien für mittel- bis
langfristige    Finanzierungen    oder     Vorfinanzierungen    für   künftige    mittel-/langfristige
Finanzierungen im Umfang von 54.294.000 Euro (+500%); diesen Garantien liegen
Finanzierungen im Umfang von insgesamt 78.604.000 (+205%) zugrunde. In den anderen 114
Fällen (-11%) wurden kurzfristige bzw. auf Widerruf geregelte Finanzierungen über einen
Gesamtbetrag von 38.044.000 Euro (-18%) von Confidi mit Garantien in Höhe von 11.564.000
Euro (-4%) abgesichert.
So wurde das Instrument der mittel-/langfristigen Finanzierung in erheblichem Umfang
genutzt, um die Unternehmen bei der Liquiditätsbeschaffung zu unterstützen und ihnen auch
beim Konsolidierungsprozess und bei Investitionsplänen zu helfen.
Die Daten über die jüngst erbrachten Leistungen bestätigen die stark expansive Phase der
Garantiegenossenschaft.
Was die notleidenden Positionen anbelangt, umfasst das Portfolio zum 31.12.2020 folgende
bestehende Garantien:
-   bestehende Garantien für notleidende Kredite in Höhe von 1.799.000 Euro (das entspricht
    1,6% unseres Garantiebestands und bedeutet eine Verbesserung gegenüber dem
    Vorjahreswert von 4,2%).
    Diese Risiken werden durch eigens dafür berechnete Rückstellungen im Umfang von
    608.000 Euro (Vorjahreswert 1.004.000 Euro) aufgefangen.
-   Bestehende Garantien für Kredite, die als wahrscheinlicher Zahlungsausfall oder als
    dauerhafte Unregelmäßigkeit (so genannte sonstige Problemkredite) eingestuft werden,
    in Höhe von 10.127.000 Euro (8,9% des Garantiebestands, was einer Verschlechterung
    gegenüber dem Vorjahreswert von 8,0% entspricht) sowie bestehende Garantien für
    vertragsgemäß bediente Kredite (in bonis), die an Vertragsparteien vergeben wurden, für
    die andere Bankinstitute eine Einstufung als wahrscheinlicher Zahlungsausfall oder
    dauerhafte Unregelmäßigkeit vorgesehen hatten, im Umfang von 3.762.000 Euro (3,3 % des
    Garantiebestands, was einer Verschlechterung gegenüber dem Vorjahreswert von 1,9%
    entspricht).
    Diese Risiken in Höhe von insgesamt 13.889.000 Euro werden durch Rückstellungen
    aufgefangen, die aufgrund der voraussichtlichen Einstufung als notleidende Außenstände
    mit 1.004.000 Euro (Vorjahreswert 355.000 Euro) festgelegt wurden. Für diese
    Einschätzung       wurden    Informationen aus     den     Publikationen der      Banca     d'Italia
    herangezogen (Die Wirtschaft der Regionen - Die Wirtschaft der Autonomen Provinzen
    Trient und Bozen: Jahresbericht/Rapporto annuale 06.2020 (Tavola “Qualità del credito:
    incidenze” und Aggiornamento congiunturale 11.2020, Tavola “Qualità del credito: flussi -
    Tasso di deterioramento”). Berücksichtigt wurden weiters unter anderem etwaige
    spezifische Fonds, dingliche Sicherheiten und die bis zum heutigen Datum eingetretenen
    Statusänderungen (Einstufung als notleidender Kredit oder Rückführung in einen nicht
    notleidenden Status).
    Die     Einstufung    als    wahrscheinlicher      Zahlungsausfall    oder      als     dauerhafte
    Unregelmäßigkeit      erfolgte   auf    der   Grundlage    der    regelmäßigen        Berichte   der
    Kreditinstitute.
-   Die bestehenden Garantien für an Vertragsparteien vergebene und vertragsgemäß
    bediente Kredite (in bonis) verzeichnen ein Plus von 61,3% und belaufen sich auf 98.257.000
    Euro; das entspricht 86,2% unseres Garantiebestands und stellt eine Verbesserung
    gegenüber dem Vorjahreswert von 85,9% dar.
    Diese Risiken werden durch Rückstellungen aufgefangen, die aufgrund der historisch
    erfassten Garantieinanspruchnahmen pauschal mit 369.000 Euro (Vorjahreswert 342.000
    Euro)      bestimmt   wurden;    dafür    wurden    der    unterschiedliche     Risikograd       der
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zugrundeliegenden            Finanzierungsform      und       das     etwaige      Vorliegen       von
    Garantien/Rückgarantien und die Verfügbarkeit von Mitteln berücksichtigt, die auch Dritte
    zur Absicherung der Verbindlichkeit zugewiesen haben können.
Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzlich zu den Rückstellungen für Garantierisiken in Höhe
von insgesamt 1.981.000, die aus den oben dargelegten Wertberichtigungen resultieren, auch
transitorische Rechnungsabgrenzungen auf Provisionen in Höhe von 932.000 Euro
ausgewiesen     werden,        die de   facto eine   zusätzliche     Absicherung      des    Risikos   von
Forderungsverlusten bei Garantien in bonis darstellen. Hinzukommen weitere Sonderfonds in
Höhe von insgesamt 4.199.000, die ebenfalls der Absicherung von spezifischen Risiken dienen
und mit Garantieplafonds verbunden sind (Antikrisen-Fonds, Antiwucher-Fonds, Fonds
"1485/2014”). Dabei werden die Bedingungen der zuweisenden Förderstelle - wie nachstehend
dargelegt - auf jeden Fall eingehalten. Erwähnenswert ist weiters die Ordentliche Rückstellung
für Risiken allgemeiner Art, die 2019 gebildet und 2020 dank einer Finanzierung der Autonomen
Provinz Bozen auf 1.719.000 erhöht und im Berichtsjahr teilweise für Rückstellungserfordernisse
genutzt wurde.
Die wichtigsten mit unserer Tätigkeit verbundenen Risikovariablen können wie folgt
zusammengefasst werden:
Marktrisiko: Hinsichtlich der institutionellen Tätigkeit der Confidi kann kein besonderes
Marktrisiko in Form eines Verlusts von betreuten Kunden festgestellt werden, zumal unsere
Leistungen zu korrekten und transparenten Bedingungen erbracht werden. Das anhaltende
Interesse der Südtiroler Unternehmen an unseren Leistungen kann als Bestätigung für diese
Aussage angesehen werden. Das Marktrisiko der von uns unterstützten Kunden ist hingegen
relativ breit gestreut und verteilt sich auf die verschiedenen Branchen; eine etwaige Zunahme
der notleidenden Forderungen sollte durch die Kapitalisierung der Garantiegenossenschaft
aufgefangen werden können.
Refinanzierungsrisiko (Funding Risk): Das Liquiditätsrisiko ist gering. Die Liquidität und die
Liquidierbarkeit unserer        Anlagen sind     sehr   gut, unsere       Genossenschaft      kann ihre
Verpflichtungen in einem angemessenen Zeitrahmen erfüllen. Das bestehende Wertpapier-
Portfolio besteht hauptsächlich aus börsennotierten Obligationen, die leicht zu mobilisieren
sind und eine angemessene Duration aufweisen, damit ein ständiger Liquiditätsfluss in Form
von laufenden Couponzahlungen und Kapitalrückzahlungen zu den programmierten
Fälligkeiten gewährleistet ist. Die Beiträge der Autonomen Provinz Bozen sollten die mittel- bis
langfristige Stabilität des Systems auch im Hinblick auf eine etwaige Ausdehnung der
Bürgschaftstätigkeit garantieren.
Forderungsverlust: Das Insolvenz-Risiko der unterstützten Betriebe ist ein typisches Merkmal
unserer Tätigkeit. Die historischen Daten der bisher eingetretenen Insolvenzfälle weisen auf ein
insgesamt ausgeglichenes Portfolio an Garantieleistungen hin; die Gefahr einer Insolvenz der
Vertragspartei, deren allgemeine und spezifische Variablen umfassend geprüft wurden, wird -
auch im Falle einer Verschärfung des oben genannten Marktrisikos - ausreichend aufgefangen
durch   die    Mittel    der    Rückstellungen    für   Risiken    und     durch    die     angemessene
Vermögensausstattung. Die Vorsicht, mit der die Garantievergabe und die Ausnützung der
Mittel erfolgen, beweist den korrekten Umgang mit diesem Risiko.
Zinsrisiko: Etwaige Zinsschwankungen stellen in unserer Gewinn- und Verlustrechnung keine
Kostenvariable dar, sie wirken sich aber auf die Erlöse aus. Denn unsere Genossenschaft hat
keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sondern ausschließlich Forderungen für
die im Plus befindlichen Konten und Einlagen sowie Forderungen gegenüber den Emittenten
für die im Portfolio gehaltenen Obligationen. Eine Erhöhung oder Senkung des Zinssatzes der
künftig erworbenen Wertpapiere hat folglich Auswirkungen auf die künftige Rendite.
Weitere Informationen zum Finanzgebaren unserer Genossenschaft können den Tabellen im
Anhang zum Geschäftsbericht entnommen werden; eigene Vergleichsindizes ermöglichen
zeitliche   Vergleiche    und     geben   Aufschluss    über   die      Entwicklung   der    wichtigsten
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Risikovariablen. Die Ergebnisse der Analyse dieser Daten legen den Schluss nahe, dass das
    Finanzgebaren von Confidi und die Strategie in der Garantievergabe angemessen sind und
    vorläufig in dieser Form beibehalten werden können. Die aktuellen und die künftigen Risiken
    werden nämlich außer über die im Jahresabschluss bereits ausgewiesenen Rücklagen teilweise
    auch durch folgende Maßnahmen aufgefangen:
▪   STAATLICHER GARANTIEFONDS FÜR KMU (Gesetz Nr. 662/96): Am 4.4.20219 hat der Vorstand
    des von Mediocredito Centrale verwalteten staatlichen Garantiefonds (Gesetz Nr. 662/96)
    Confidi Südtirol als zugelassenen Garantiegeber akkreditiert. Diese Akkreditierung wird von Mal
    zu Mal im Rahmen der regelmäßigen Überprüfungen durch den Verwalter des Garantiefonds
    bestätigt.   Wie die oben dargestellten Daten zeigen, hat sich die Entscheidung, als
    Finanzintermediär für die staatlichen Garantien des Zentralen Garantiefonds (FCG) zu
    fungieren, als weitsichtige und richtige Entscheidung erwiesen; im Rahmen der tiefgreifenden
    Reformen des Zentralen Garantiefonds wurde die Tätigkeit von Confidi belohnt, so dass die
    Kreditkapazität für die einheimischen KMU erhöht werden konnte.
    Zum 31.12.2020 bestehen 229 Garantieoperationen in Höhe von 48.143.000 Euro, die durch eine
    Gegengarantie von 41.421.000 Euro und eine Rückversicherung in Höhe von 39.888.000 Euro
    abgesichert sind.
▪   MASSNAHMEN GEGEN DIE KRISE: Mit dem Beschluss Nr. 4688 vom 9.12.2008 und mit den 2009
    festgelegten Durchführungsbestimmungen hat die Südtiroler Landesregierung einige
    Maßnahmen mit dem Ziel verabschiedet, so den negativen Folgen der internationalen
    Wirtschaftskrise auf die Kreditversorgung der Südtiroler Unternehmen durch die lokalen
    Bankinstitute entgegenzusteuern.
    Vor diesem Hintergrund konnten die Südtiroler Garantiegenossenschaften bis zum 31.12.2010
    bei bestimmten Kapitalanfragen ihre Garantieleistungen bis auf 80% der Finanzierungen
    erhöhen. Dafür konnte eine Rückversicherung der Autonomen Provinz Bozen in Höhe von 80%
    in Anspruch genommen werden.
    Zum 31.12.2020 wurden - nach Abzug der in Anspruch genommenen oder ordnungsgemäß
    beendeten Garantien - 4 Garantieoperationen verzeichnet, die von der oben genannten
    Absicherung durch die Autonome Provinz Bozen profitieren. Diese Garantien beziehen sich auf
    Finanzierungen im Umfang von insgesamt 331.000 Euro mit einem garantierten Restbetrag
    von 190.000 Euro, wovon 152.000 Euro im Rahmen dieser Rückversicherung zu Lasten der
    Autonomen Provinz Bozen gehen. Diese Rückversicherung basiert auf einer eigenen
    Rückstellung in Höhe von 347.000 Euro, die unter der Position 85 der Passiva ausgewiesen wird.
▪   FONDO “1485”: Die finanzielle Ausstattung des Fonds beträgt - nach Abzug der
    periodengerecht herausgerechneten Insolvenzen - 2.680.000 Euro.
    Mit diesem Fonds kann Confidi insbesondere für folgende Krediterfordernisse Garantien auf
    erste Anforderung bis zu 80% anbieten: durch Rotationsfonds begünstigte Kredite,
    Finanzierungen für Rekapitalisierungsprozesse, Finanzierungen für innovative Start-up-
    Unternehmen, Finanzierungen für Unternehmen mit ausstehenden Forderungen an die
    öffentliche Verwaltung, Finanzierungen der Start-up-Unternehmen von Jungunternehmern.
    Der Gesamtplafond für Garantien, die Confidi gewähren kann, wurde mit Euro 13.400.000
    festgelegt, das entspricht dem fünffachen Betrag des Fonds.
    Zum 31.12.2020 stellen wir erneut eine verstärkte Inanspruchnahme dieses Fonds fest: 68
    Garantieoperationen    im   Rahmen    des   vorgesehenen Höchstbetrags       für   unterstützte
    Finanzierungen im Umfang von insgesamt 25.515.000 Euro, wobei der auf den Fonds
    entfallende Risikoanteil 9.502.000 Euro beträgt; hinzukommen 4 Vorfinanzierungen, die
    demnächst zum Fonds zugelassen werden, über einen Finanzierungsbetrag von 3.340.000
    Euro mit einem auf den Fonds entfallenden Garantieanteil von 1.069.000 Euro.
▪   PLAFOND “FONASCO”: Dank dem Abkommen mit dem Fonds Fonasco Fondo Mutalistico di
    Cooperdolomiti (ehemals Confcooperative) kann die Garantiegenossenschaft ihre Leistung auf
    erste Anforderung auf 65% erhöhen und damit den Kreditzugang für die im System
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zusammengeschlossenen Genossenschaften erleichtern; ermöglicht wird dies auch durch eine
    von Fonasco angebotene Rückversicherung in Höhe von 25%.
    Zum 31.12.2020 scheint eine laufende Finanzierung in Höhe von 10.000 Euro mit einem
    garantierten Restbetrag von 7.000 Euro auf; davon gehen 2.000 Euro zu Lasten des Fonds
    Fonasco.
▪   ABKOMMEN       UND     VEREINBARUNGEN:           Im     Berichtsjahr    2020    haben    sich    weitere
    Raiffeisenkassen dem Abkommen mit Confidi angeschlossen.                    Weiters wurde ein neues
    Abkommen mit dem Kreditinstitut Cassa Centrale Banca Credito Coop. Italiano Spa getroffen,
    dem in der Folge auch die in der Bankengruppe zusammengeschlossenen Südtiroler
    Raiffeisenkassen beitraten. Für die neu ins Abkommen aufgenommenen Banken wurden
    bereits Garantien für Mitgliedsunternehmen übernommen.
    Im   Berichtsjahr   2020   haben     die   Südtiroler    Banken,      die   Provinz   Bozen     und   die
    Garantiegenossenschaften einige Vereinbarungen unterzeichnet mit dem Ziel, in der heiklen,
    durch Covid-19 verursachten Krisensituation Liquidität zu schaffen und die Liquidität der
    Unternehmen zu erhalten. Diese als Vereinbarungsprotokoll bezeichneten Vereinbarungen, die
    im Rahmen der Initiative "Neustart Südtirol" geregelt werden, sehen verschiedene Kredit- und
    Garantie-/Rückgarantiemaßnahmen zugunsten lokaler KMU zu vorteilhaften wirtschaftlichen
    Bedingungen vor, die zusätzlich noch vom Land Südtirol gefördert werden. Die Teilnahme an
    dieser Initiative hatte erhebliche Auswirkungen auf die Tätigkeit von Confidi, deren Fokus im
    Jahr 2020 auf der Gewährung von Garantien zur Unterstützung von so genannten Covid-
    Finanzierungen lag; damit wurden 50 Millionen frisches Geld in die Kassen von ca. 250
    Unternehmen gepumpt, die davon profitieren konnten.
▪   REGIONALER ÜBERKONSORTIALER FONDS: Seit dem 14. November 2005 ist unsere
    Genossenschaft am Regionalen überkonsortialen Garantiefonds der Region Trentino-Südtirol
    KonsGmbH (ehemals Confidi Srl) beteiligt (Trient).
    Im Laufe des Berichtsjahres wurde die Bezeichnung und auch der Gesellschaftszweck
    geändert; der neue Fonds leistet keine Rückbürgschaften mehr, bietet aber weiterhin
    Dienstleistungen für die Reorganisation der Garantiegenossenschaften, deren Vernetzung und
    operative Weiterentwicklung an.
    Derzeit sind vier Garantiegenossenschaften Mitglied, davon sind zwei in der Provinz Bozen und
    zwei in der Provinz Trient tätig. Im Berichtsjahr 2020 stieg unsere Beteiligung von 12,5% auf 25%.
    Die Anteile sind nun zu gleichen Teilen im Besitz der vier Garantiegenossenschaften.
    Zum 31.12.2020 beträgt unser Anteil am Garantiefonds 390.000 Euro.
▪   ANTI-WUCHER-FONDS: Hier handelt es sich um einen staatlichen Garantiefonds, über den
    Garantien „ad hoc“ ausgestellt werden können, um Wirtschaftstreibende zu unterstützen, die
    ansonsten    kaum     Zugang    zu    Bankkrediten        haben.      Damit    soll   Wucherpraktiken
    entgegengewirkt werden.
    Im Laufe des Geschäftsjahres hat das Wirtschafts- und Finanzministerium unsere Tätigkeit mit
    der Zuweisung eines Betrags von 147.614,65 Euro belohnt.
    Ende 2020 war Confidi an der Rettung von 9 Mitgliedern mit einem finanzierten Gegenwert von
    Euro 887.000 und einem Garantieanteil von Euro 669.000 beteiligt; dafür wird ein eigener
    Fonds von insgesamt Euro 1.173.128 genutzt, an dem der Staat mit Euro 915.148 und Confidi mit
    Euro 257.980 beteiligt sind.
▪   RECHTSRAHMEN: Mit dem im Amtsblatt vom 8. Mai 2015 veröffentlichten Dekret Nr. 53 vom
    2.4.2015 hat das Wirtschafts- und Finanzministerium die Tätigkeit von Finanzintermediären
    geregelt    und     eine   Obergrenze      von    150     Millionen     Euro    festgelegt,     ab    der
    Garantiegenossenschaften bei der Banca d'Italia die Genehmigung für die Eintragung in das
    neue Verzeichnis einholen müssen, das in Art. 106 des Einheitsgesetzes für das Bankwesen
    (TUB) vorgesehen ist. Das Volumen der von unserer Garantiegenossenschaft durchgeführten
    Finanzgeschäfte liegt unter diesem Schwellenwert, weshalb Confidi Südtirol die Eintragung im
BILANZ 2020 - Confidi Südtirol
Verzeichnis   der   in   Art.   112   des   Bankengesetzes     TUB     vorgesehenen     kleinen
    Garantiegenossenschaften (Confidi Minori) beantragt hat.
    Um die negativen Folgen der COVID-19-Pandemie einzudämmen, hat die Regierung die
    Gesetzesverordnungen Nr. 18 vom 17.03.2020 (Cura Italia) und Nr. 23 vom 8. März 2020 (Liquidità)
    erlassen, die anschließend mit Änderungen in Gesetze umgewandelt wurden und die die
    Kapazitäten des Garantiefonds erhöht haben. Dazu wurden die Formen der staatlichen
    Deckung ausgebaut, die Zahl der zulässigen Finanzierungen und der Begünstigten wurde
    erhöht, die Kosten wurden gegen null gesenkt und die Entscheidungsprozesse des Verwalters
    des Garantiefonds wurden beschleunigt.
    Die Provinz Bozen hat mit den Beschlüssen der Landesregierung Nr. 239, 272, 284, 613 und 614
    des Jahres 2020 diese staatliche Unterstützungsmaßnahmen ergänzt und die mit staatlicher
    Garantie/Rückgarantie abgesicherten Kredite durch Zinsbeiträge und Beiträge für Provisionen
    flankiert mit dem Ziel, die finanzielle Belastung für die Unternehmen möglichst niedrig zu
    halten.
▪   INSTITUTIONELLE BEZIEHUNGEN: Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Förderstellen
    und anderen Stellen wurde erfolgreich fortgesetzt. Zweck dieser Kooperation ist es, den KMU-
    Mitgliedern in der Garantiegenossenschaft noch mehr Vorteile zu bieten und die
    Kommunikation unserer Tätigkeit nach außen zu fördern.
▪   IMAGE: Im Berichtsjahr wurde die Imageförderung für Confidi fortgesetzt, um die angebotenen
    Leistungen und die Chancen stärker sichtbar zu machen, von denen bestehende und künftige
    Südtiroler Mitgliedsbetriebe profitieren können.
▪   ORGANISATION DER KLEINEN GARANTIEGENOSSENSCHAFTEN (OCM): Am 10. Februar 2020
    wurde im Amtsblatt, Teil II, Nr. 17 vom 8.2.2020 bekannt gemacht, dass die Organisation, die mit
    der Führung des in Art. 112 des Einheitsgesetzes für das Bankwesen vorgesehenen
    Verzeichnisses der Garantiegenossenschaften beauftragt ist (so genannte OCM), gemäß Art. 10,
    Absatz 8-quater des GvD Nr. 141 vom 13. August 2010 ihre Tätigkeit aufgenommen hat.
    Am 9. November 2020 wurde der Eintragungsantrag formalisiert, der von OCM am 31.12.2020
    angenommen wurde.
▪   COVID-19: Zur Eindämmung der Pandemie wurde der Notstand ausgerufen, diese Maßnahmen
    hatten und haben - auch in Südtirol - immer noch starke Auswirkungen auf die Realwirtschaft.
    Angesichts der immer noch schwierigen Rahmenbedingungen, die insbesondere für
    Wirtschaftsbereiche wie den Handel und das Dienstleistungsgewerbe eine Herausforderung
    darstellen, hat Confidi mehrere Maßnahmen zur Unterstützung lokaler KMU eingeführt:
    -   um schnell und unbürokratisch die Stundung und Umschuldung von durch Garantien
        abgesicherte Darlehen und Leasingverträgen zu ermöglichen;
    -   um den Kreditzugang zu erleichtern, sowohl um die Liquidität zu erhalten, als auch um
        Investitionen zu unterstützen, mit deren Hilfe leistungsfähige Unternehmen die Krise
        überwinden und erfolgreich neu starten können;
    -   um die Unternehmen bei der Neuverhandlung und Konsolidierung von bereits
        bestehenden Finanzierungen zu unterstützen, auch durch Garantien für bisher nicht
        abgesicherte Kreditgeschäfte mit dem Ziel, den Schuldnerunternehmen zu helfen;
    -    zur Begrenzung der vom Unternehmen zu tragenden finanziellen Kosten, indem die
        Kosten für die Übernahme von Garantien im Jahr 2020 eingefroren und weitestgehend
        reduziert wurden.
Neben den speziellen Initiativen zur Bekämpfung der Pandemieauswirkungen hat Confidi auch ihre
normale Garantietätigkeit für jene Unternehmen fortgesetzt, deren Tätigkeit nicht oder nur in
geringem Maße durch die aktuelle Krise beeinträchtigt wird.
Die in diesem Bericht und in den anderen Teilen des Jahresabschlusses enthaltenen Daten und
Informationen bezeugen eindeutig den Umfang und die Qualität des Engagements der
Genossenschaft für die Südtiroler Unternehmen.
BILANZ 2020 - Confidi Südtirol
Bezüglich der berichtenswerten Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind folgende Vorgänge zu
nennen: Beitritt von Confidi zur neuen gemeinsamen Absichtserklärung 2021, die zusammen mit
Banken und der Provinz Bozen unterzeichnet und mit dem Beschluss der Landesregierung Nr. 167
vom 24. Februar 2021 genehmigt wurde. Ziel dieser Absichtserklärung ist die Eindämmung der
negativen Folgen des COVID-19-Gesundheitsnotstands und die Förderung der wirtschaftlichen und
sozialen Erholung Südtirols.
In der aktuellen Phase und für die unmittelbare Zukunft hat unsere Garantiegenossenschaft als
Bürgschaftsgeberin nach wie vor eine sehr wichtige Funktion, denn sie erleichtert kreditwürdigen
Unternehmen und auch jenen mit einem vorübergehenden finanziellen Engpass den Zugang zu
Krediten.
Dank der positiven Rahmenbedingungen - erfolgreiche Partnerschaften mit Bankinstituten,
Förderstellen und lokalen Wirtschaftseinrichtungen, hohe Glaubwürdigkeit aufgrund einer soliden
Vermögenslage, der gute Ruf unserer Garantiegenossenschaft, die positive Erfahrung mit dem
staatlichen Garantiefonds, ein professionell und flexibel arbeitendes Team, das erfolgreich Lösungen
für die verschiedenen Finanzierungsbedürfnisse der Mitgliedsbetriebe entwickelt - können Confidi
und ihre Mitglieder mit Zuversicht auf das neue Geschäftsjahr 2021 blicken.
Wir stellen fest, dass die Tätigkeit unserer Genossenschaft bei den einheimischen Unternehmen
zunehmend Beachtung findet. Nach dem Bilanzstichtag wurden keine weiteren berichtenswerten
Ereignisse verzeichnet.
Abschließend danken wir den Mitgliedern für ihr Vertrauen und der Autonomen Provinz Bozen in
Person des Landeshauptmanns Dr. Arno Kompatscher und allen Vertretern der Förderstellen für
ihre Unterstützung.

Bozen, 6. Mai 2021

DER VERWALTUNGSRAT
2020          2019
BILANZ: AKTIVA (Werte in Euro)

                                                                                  4.140.488    3.506.042
10.    Kasse und liquide Mittel

                                                                                   500.000        50.000
20.    Forderungen geg. Kreditinstitute und Finanzdienstleister

       b) sonstige Forderungen                                        500.000

                                                                                    128.499         2.145
30.    Kundenforderungen

       - davon Forderungen aus Garantietätigkeit                     4.244.725

       - davon Fonds für Forderungsverluste                         (4.244.725)

       - davon zu vereinnahmende Provisionen                           128.499

                                                                                  15.645.966   15.387.206
40.    Obligationen und andere festverzinsliche Wertpapiere

                                                                                  2.393.858    2.393.858
50.    Aktien, Anteile u. andere Kapitalwertpapiere

                                                                                     25.802        13.302
60.    Beteiligungen

                                                                                     110.263        3.992
80.    Immaterielle Anlagewerte

                                                                                   1.430.514   1.483.998
90.    Sachanlagen

                                                                                    263.809      228.616
120.   Steuerguthaben

       a) des Geschäftsjahres                         263.809

                                                                                   1.858.582     1.216.143
130.   Sonstige Aktiva

                                                                                    132.580       173.816
140.   Aktive Rechnungsabgrenzungen:

       a) Antizipative Rechnungsabgrenzungen              113.287

       b) Transitorische Rechnungsabgrenzungen             19.293

                                                                                  26.630.361   24.459.118
Gesamt Aktiva
2020            2019
BILANZ: PASSIVA UND REINVERMÖGEN (Werte in Euro)

                                                                                             1.121           851
20.    Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

                                                                                          2.252              978
40.    Steuerverbindlichkeiten

       a) des Geschäftsjahres                                              2.252

                                                                                      1.226.357         962.917
50.    Sonstige Passiva

                                                                                       932.469          346.322
60.    Passive Rechnungsabgrenzungen:

       a) Antizipative Rechnungsabgrenzungen                                 781

       b) Transitorische Rechnungsabgrenzungen                           931.688

                                                                                        217.323          185.511
70.    Abfertigungen für Arbeitnehmer

                                                                                      2.617.990       2.300.681
80.    Rückstellungen für Risiken und Verpflichtungen

                                                                                      4.745.129       4.054.721
85.    Fonds zur Vergabe von Garantien

                                                                                       260.280          214.920
100.   Gesellschaftskapital

                                                                                    16.494.626       16.500.058
120.   Rücklagen:

       a) Gesetzliche Rücklage                                         2.306.362

       c) Satzungsmäßige Rücklagen                                       839.823

       d) Sonstige Rücklagen                                           13.348.441

                                                                                       (97.548)        (97.548)
140.   Gewinn-/(Verlust-)vortrag

                                                                                       230.362          (10.293)
150.   Jahresüberschuss/(-fehlbetrag)

                                                                                     26.630.361      24.459.118
Gesamt Passiva und Reinvermögen

                                                                                     2020             2019
GARANTIEN UND VERPFLICHTUNGEN

                                                                                    113.945.483      70.938.035
10.    Ausgestellte Garantien
       Rückstellungen für Risiken und Verpflichtungen zur Vergabe
                                                                                    (2.239.419)      (1.957.305)
       von Garantien
       Sonstige Fonds / Passiva gebildet von Dritten zur Vergabe von
                                                                                    (5.660.278)      (4.818.982)
       Garantien

                                                                                      (931.688)        (346.321)
       Transitorische Rechnungsabgrenzungen auf Kommissionen

                                                                                    105.114.098      63.815.427
       Ausgestellte Garantien netto

                                                                                    40.041.525         1.062.831
11.    a) von Dritten erhaltene Garantien

                                                                                      1.493.593       1.233.298
       b) von Mitgliedern erhaltene Garantien

                                                                                    8.044.500         1.323.000
20.    Verpflichtungen
2020          2019
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (Werte in Euro)

10.    Aktivzinsen und gleichgestellte Erträge                                507.504        591.254

       - davon aus Wertpapieren oder sonstigen Anlagen             501.823

       - davon aus liquiden Mitteln und Forderungen geg. Banken    5.681

30.    Zinsüberschuss                                                         507.504        591.254

40.    Provisionserträge                                                      1.051.234     603.056

60.    Provisionsüberschuss                                                   1.051.234     603.056

70.    Dividenden und sonstige Erlöse                                           34.736       27.554

80.    Erträge (Aufwendungen) im Finanzierungsbereich

90.    Bruttoertragsspanne                                                   1.593.474     1.221.864
       Wertberichtigungen von Forderungen u. Rückstellungen für
100.   Garantien und Verpflichtungen                                         (983.562)     (417.793)
       Wertaufholung von Forderungen und Rückstellungen für
110.   Garantien und Verpflichtungen                                              1.174       27.143

120.   Nettoergebnis der Finanzgebarung                                         611.086      831.214

130.   Verwaltungsspesen:                                                    (1.145.625)   (804.723)

       a) Personalspesen                                 636.858

       - davon Löhne und Gehälter                        463.238

       - davon soziale Abgaben und Aufwendungen          140.558

       - davon Aufwendungen für Abfertigung              33.062

       b) sonstige Verwaltungsspesen                     508.767

140.   Rückstellungen für Risiken und Lasten                                        (96)      (1.537)
       Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagegüter und
150.   Sachanlagen                                                             (86.777)     (59.394)

160.   Sonstige Erlöse                                                       1.007.023       112.405

170.   Sonstige Aufwendungen                                                   (16.384)     (14.902)

180.   Betriebskosten                                                         (241.859)     (768.151)

190.   Abwertung Finanzanlagen                                                 (82.281)

210.   Gewinn (Verlust) aus ordentlicher Geschäftstätigkeit                   286.946        63.063

220. Außerordentliche Erträge                                                       794       14.957

230. Außerordentliche Aufwendungen                                              (43.611)    (76.798)

240. Außerordentlicher Gewinn (Verlust)                                        (42.817)      (61.841)

260. Steuern vom Einkommen und Ertrag                                          (13.767)       (11.515)

270. Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres                                      230.362      (10.293)
BILANZANHANG

AUFBAU UND INHALT DES JAHRESABSCHLUSSES
Der Jahresabschluss wurde gemäß dem neuen Schema erstellt, das von der Banca d'Italia in der
Maßnahme vom 2. August 2016 auf der Grundlage der Bestimmungen des GvD Nr. 136/2015
vorgeschrieben wird. Auch wenn Abweichungen zulässig sind, wurde versucht, das vorgesehene
Schema ohne große Änderungen zu übernehmen. Der Jahresabschluss wurde in Euro erstellt,
während der Bilanzanhang in 1.000 Euro verfasst wurde.
Der Jahresabschluss besteht aus der Vermögensbilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und dem
vorliegenden Bilanzanhang sowie dem Geschäftsbericht des Verwaltungsrats.
Der Bilanzanhang dient der Erläuterung und Analyse der Daten der Vermögensbilanz und der
Gewinn- und Verlustrechnung und enthält alle gesetzlich geforderten Angaben.
Zur Vergleichbarkeit der Angaben werden die Kriterien der Klassifizierung der Bilanzposten von
Periode zu Periode beibehalten, es sei denn internationale Rechnungslegungsgrundsätze erfordern
deren Änderung.
Gemäß den gesetzlichen Vorgaben wurden die nicht veränderten Positionen gestrichen und jene
Positionen ergänzt, die eine bessere Darstellung der speziellen Tätigkeit der Genossenschaft
ermöglichen und die nachstehend ausreichend beschrieben werden.
Der Jahresabschluss wurde von Revi & Partners GmbH im Auftrag vom Raiffeisenverband Südtirol
geprüft.
Die Genossenschaft ist – wie in Art. 2512 des Ital. ZGB vorgesehen - unter der Nr. A/145512 in das
Verzeichnis der Genossenschaften eingetragen.
Was die Art. 2512 und 2513 des Ital. ZGB anbelangt, erfüllt die Genossenschaft den Grundsatz der
überwiegenden Gegenseitigkeit, zumal die unter Punkt 40 der Gewinn- und Verlustrechnung
angeführten Erträge aus Dienstleistungen ausschließlich aus der für die Mitglieder erbrachten
Tätigkeit im Sinne des Art. 2425 des Ital. ZGB resultieren.
                                                 * * *
Der vorliegende Bilanzanhang gliedert sich in vier Abschnitte:
Abschnitt A - Rechnungslegungsgrundsätze;
Abschnitt B - Informationen zur Vermögensbilanz;
Abschnitt C - Informationen zur Gewinn- und Verlustrechnung;
Abschnitt D - Sonstige Informationen.

ABSCHNITT A - Rechnungslegungsgrundsätze

Nachstehend werden die bei Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020
angewendeten Bewertungskriterien angeführt:
Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat orientierte man sich an den folgenden allgemeinen
Grundsätzen:
    -      Vorsichtsprinzip
    -      Prinzip der periodengerechten Ertrags- und Aufwandsabgrenzung
    -      Prinzip der Fortführung der Geschäftstätigkeit
    -      Prinzip der Stetigkeit der Bewertungsmethoden im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der
           Jahresabschlüsse verschiedener Geschäftsjahre
    -      Vorrang des Inhalts vor der Form.

Forderungen
Unter Punkt 10 der Aktiva der Vermögensbilanz werden alle Forderungen auf Sicht und alle liquiden
Mittel ausgewiesen, die jederzeit ohne Vorankündigung oder mit 24 Stunden Vorankündigung
entnommen werden können. Unter Punkt 20 werden hingegen alle anderen Forderungen
ausgewiesen. Punkt 30 umfasst die Forderungen gegenüber Mitgliedern für zu vereinnahmende
Provisionen.
Wertpapierportfolio
Hier handelt es sich um kurzfristige Anlagen betrieblicher Mittel zu Liquiditätszwecken; damit sollen
etwaige Insolvenzen von Mitgliedsbetrieben aufgefangen werden, wenn dafür die Garantien in
Anspruch genommen werden, die zugunsten von Banken und Finanzierungsvermittlern für die
Finanzierung der betreffenden Unternehmen ausgestellt wurden.
Die Wertpapiere zur Absicherung von bestehenden Risiken gehören zum Anlagevermögen, da
diese Papiere zweckgebunden sind und bis zu ihrer Fälligkeit beibehalten werden; als langfristige
Finanzanlagen werden sie zu den Anschaffungskosten ausgewiesen. Bei Wertpapieren, bei denen
eventuell ein vorzeitiger Verkauf erwartet wird, erfolgt die Bewertung hingegen nach dem
Vorsichtsprinzip,   dem   zufolge   von   den   beiden   möglichen    Wertansätzen    -   historische
Anschaffungskosten oder Marktwert - der jeweils niedrigere Wert ausgewiesen wird. Diese
Wertanpassung erfolgt über eine eigene Rückstellung für Wertberichtigungen, in der die
Wertanpassung von Titeln aufgefangen wird, die als begebbare Wertpapiere klassifiziert werden.
Dieser Rückstellung wird bei einem dauerhaften Wertverlust des Titels auch die Abwertung der
Wertpapiere des Anlagevermögens zugeordnet.
Die positiven oder negativen Differenzen der Rückzahlungsbeträge, die aus dem Vergleich
zwischen den Anschaffungskosten und dem entsprechenden Nominalwert (Agien oder Disagien
bei Zeichnung und Kauf) resultieren, werden gemäß DPR 87/92 periodengerecht nach der Pro-rata-
temporis-Methode auf die gesamte Anlagedauer der Wertpapiere zwischen dem Ankaufsdatum
und dem Fälligkeitsdatum berechnet, wie dies im Rechnungslegungsstandard Nr. 20 des
italienischen Standardsetzers "Organismo Italiano di Contabilità" vorgesehen ist. Für die nach dem
1.1.2016 erworbenen und zum Anlagevermögen gehörenden Wertpapiere erfolgt die Bewertung zu
fortgeführten Anschaffungskosten.
Beteiligungen
Die Beteiligungen, verstanden als Kapitalanteile an anderen Unternehmen, werden - da sie
langfristig im Portfolio von Confidi gehalten werden - dem Anlagevermögen zugeordnet und zum
Anschaffungswert abzüglich der Wertverluste ausgewiesen.
Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte
Der Posten beinhaltet ausschließlich betrieblich genutzte Güter.
Die Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibung angesetzt; die
Abschreibungen wurden anhand der laut geltendem Steuerrecht vorgeschriebenen Koeffizienten
berechnet, da diese als repräsentativ für die tatsächliche Lebensdauer der Sachanlagen angesehen
werden.
Etwaige Kosten für Reparaturen und ordentliche Instandhaltungsarbeiten an den Sachanlagen
wurden direkt dem Geschäftsjahr zugerechnet. Weder in diesem noch in vorangegangenen
Geschäftsjahren wurde aufgrund der diversen Bestimmungen eine Aufwertung vorgenommen.
Weder die Abschreibungskriterien noch die Abschreibungskoeffizienten wurden geändert; dabei
wurde allerdings immer die begrenzte Nutzungsdauer der Güter berücksichtigt.
Unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Art. 2426 des Ital. ZGB und der OIC-
Rechnungslegungsgrundsätze wurden die Ausgaben für die Imagekampagne, die unter anderem
auch die Werbe- und Sponsoringausgaben usw. umfassen, aktiviert und unter den immateriellen
Anlagewerten (Aufwendungen für die Errichtung und Erweiterung des Unternehmens) verbucht.
Hier handelt es sich nämlich um außerordentliche und strategische Aufwendungen mit
mehrjährigem Nutzen. Denn als Ergebnis dieser Ausgaben wird eine Zunahme der Tätigkeit und
der Erlöse erwartet, eine Annahme, die bereits durch den jüngsten Entwicklungstrend der
Genossenschaft eindeutig bestätigt wurde.
Rechnungsabgrenzungsposten
In diesem Posten werden die Aufwendungen und Erträge, die zwei oder mehrere Geschäftsjahre
betreffen,    periodengerecht    bilanziert;    für     die   zeitlich   richtige   Erfolgsermittlung    werden
Zahlungsvorgänge und Erfolgswirkungen getrennt.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten nach Art. 2426, Abs. 1, Nr. 8 werden zu den fortgeführten Anschaffungskosten
ausgewiesen, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten, bei denen die Bewertung zu fortgeführten
Anschaffungskosten im Sinne des Art. 2423, Abs. 4 des Ital. ZGB nicht relevant ist. Weiters wurde
auch der Faktor Zeit berücksichtigt. Die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
Verbindlichkeiten wurden zum Nennwert ausgewiesen.
Abfertigungen für Arbeitnehmer
Hier handelt es sich um die Verbindlichkeiten der Genossenschaft für die Abfertigungsansprüche
des Personals zum Jahresende; die Rückstellung wurde aufgrund der geltenden gesetzlichen
Bestimmungen und der geltenden Arbeitsverträge sowie abzüglich eventuell geleisteter
Vorauszahlungen berechnet; dabei wurden alle dauerhaft ausgezahlten Vergütungsformen
berücksichtigt.
Rückstellungen für Risiken und unvorhergesehene Aufwendungen
Die Bewertung der Rückstellungen erfolgte nach den Grundsätzen der periodengerechten
Zuordnung und der Vorsicht. Die Rückstellung für Steuern und Abgaben umfasst die
Steuerrückstellungen für die Wertschöpfungssteuer und für Rückerstattungsforderungen an das
Finanzamt, die aus Steuerguthaben für Quellensteuern und für aufgelaufene Zinsen resultieren.
Damit wird die in Abs. 18 des Art. 13 des Gesetzesdekrets Nr. 269/2003 vorgeschriebene Forderung
erfüllt, wonach Garantiegenossenschaften den Jahresüberschuss in keiner Form an die
Konsortiums- oder Genossenschaftsmitglieder ausschütten dürfen, auch nicht bei Auflösung des
Konsortiums, der Genossenschaft oder der Konsortialgesellschaft, d.h. bei Rücktritt, Verlust der
Mitgliedschaft, bei Ausschluss oder Tod des Konsortiums- oder Genossenschaftsmitglieds.
Garantien und Verpflichtungen
Sie werden in den Durchgangskonten mit dem Vertragswert ausgewiesen.
Das latente Risiko möglicher künftiger Insolvenzen der garantierten Mitglieder samt der daraus
folgenden Einlösung der Confidi-Garantieleistung wird durch eine eigene Rückstellung für
Garantierisiken auf der Passivseite der Vermögensbilanz aufgefangen. Diese Rückstellung basiert
auf einer technischen Bewertung des Gesamtrisikos eines möglichen Ausfalls der garantierten
Finanzierungen sowie auf einer genauen Analyse eventueller einzelner schwer einbringlicher oder
besonders risikoreicher Positionen, bei denen eine Inanspruchnahme von Confidi mit großer
Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Die durch die Beanspruchung der Confidi-Garantie
entstandenen Forderungen werden, wenn deren Beitreibung, auch nur eines Teilbetrags, eher
unwahrscheinlich ist, in die eigens dafür vorgesehene Rückstellung für Forderungsverluste
eingestellt. Die ausgestellten Garantien umfassen die von Confidi ausgestellten Garantien, unter
den bezogenen Garantien werden die von Mitgliedern erbrachten Garantien erfasst.
Die Garantien werden mit dem Nettobetrag nach Abzug der vom garantierten Schuldner
geleisteten       Rückzahlungen,      der       endgültigen         Inanspruchnahmen          und       etwaiger
Wertberichtigungen ausgewiesen. Falls vorhanden, handelt es sich bei den Verpflichtungen um
unwiderrufliche,     sicher   oder   nicht     sicher    eintretende      Verpflichtungen,    die   zu    einem
Forderungsverlust führen können; sie werden unter Abzug der bereits gezahlten Beträge oder
etwaiger Wertberichtigungen bilanziert.
Kosten und Erträge
Sie werden nach dem Vorsichtsprinzip, dem Prinzip der periodengerechten Zuordnung,
unabhängig vom Inkasso- und Zahlungsdatum, nach dem Prinzip der Erfolgswirkung und nach
dem Korrelationsprinzip erfasst.
Steuern auf das Einkommen aus dem Geschäftsjahr

Die Steuern auf das Einkommen aus dem Geschäftsjahr wurden auf der Basis einer realistischen
Prognose der Steuern festgelegt, die nach geltendem Gesetz zu zahlen sind. Die erwartete
Steuerschuld wird unter der Position „Verbindlichkeiten aus Steuern“ ausgewiesen, die der Summe
der aufgelaufenen Steuerlasten, bereinigt um bereits geleistete Anzahlungen, abgezogene
Quellensteuern und Steuerguthaben, entspricht.

Änderung der Bewertungskriterien
Die Kriterien der Bilanzerstellung sind von einem Geschäftsjahr zum nächsten stetig anzuwenden.
In Ausnahmefällen sind Abweichungen von diesem Grundsatz zulässig, wenn die Gründe für diese
Abweichung im Bilanzanhang und deren Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens- und
Finanzlage und des Geschäftsergebnisses ausreichend erklärt werden. Die Bewertungskriterien
wurden gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

ABSCHNITT B - Informationen zur Vermögensbilanz
Alle Beträge in 1.000 EURO.

AKTIVA
KASSA UND LIQUIDE MITTEL
Umfasst alle Forderungen auf Sicht:
                                 Wert zum 1.1.2020        Veränderung        Wert zum 31.12.2020
 Kasse                                                -                  -                     -
 Sparkasse Verwaltungskonto                     598                     46                  644
 Intesa S. Paolo                                 150                125                      275
 Südtiroler Volksbank                           364                 -85                     279
 Mediocredito                                    119                     2                   121
 Raiffeisen Landesbank                          774                  115                    889
 Raiffeisenkasse Ritten                          95                     12                   107
 Unicredit                                      297                     34                   331
 Banca Nazionale del Lavoro                      49                  116                     165
 Alpenbank                                           16                 39                    55
 Banca Popolare di Sondrio                      104                 -54                      50
 Banca Generali Private                              10                  7                    17
 Raiffeisenkasse Bozen                          149                  121                    270
 Raiffeisenkasse Meran                           124                274                     398
 RLB Antiwucher Confidi                         146                     4                    150
 Mediolanum Bank                                                        10                    10
 SPK Antiwucher Staat                            511                -132                    379
 Summe                                         3.506                634                    4.140

FORDERUNGEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN UND FINANZDIENSTLEISTERN

                                 Wert zum 1.1.2020        Veränderung        Wert zum 31.12.2020
 Auf Sicht
 Vinkul. Depot Raiffeisenkasse                   50                 -50                        -
 Bozen
 Sonstige Forderungen
 Polizze Mediolanum                                                 500                     500
 Summe                                           50                 450                     500
Ab dem Geschäftsjahr 2016 wurden die vom Staat bereitgestellten Mittel des Fonds zur
Wucherbekämpfung (so genannter Antiwucher-Fonds) nach Maßgabe der Ministerialvorschriften
und der neuen Klassifizierungskriterien in der Vermögensbilanz ausgewiesen. Zuvor waren diese
Mittel den Durchgangskonten zugeordnet worden, da sie als von Confidi verwaltete Aktiva von
Dritten eingestuft wurden.

KUNDENFORDERUNGEN
Die Forderungen gegenüber Mitgliedern für zu vereinnahmende Gebühren und Provisionen
belaufen sich auf folgende Beträge:
                                                    Zum 1.1.2020        Veränderung           Zum 31.12.2020
 Zu vereinnahmende Bearbeitungsgebühren                            1                  -                        1
 Zu vereinnahmende Provisionen                                     1             126                      127
 Summe                                                             2             126                      128

FORDERUNGEN FÜR GARANTIELEISTUNGEN
                                                    Zum 31.12.2019       Veränderung          Zum 31.12.2020
 Insolvenzen auf andere Operationen                           2.868               609                   3.477
 Insolvenzen auf Antikrise-Operationen                         362                    44                 406
 Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L. Confidi                       38                     -               38
 Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L.Staat                      224                        -              224
 Insolvenzen Fonds 1485                                            99                     -               99
 Insolvenzen                                                  3.591               653                  4.244
 -      Rückstellungen         für         andere            -2.868               -609                 -3.477
 Forderungsverluste
  -Rückstellungen für Antikrise Verluste                       -362                   -44               -406
  -Rückstellungen für A.W. Verluste (Confidi)                   -38                                       -38
 - Rückstellungen für A.W. Verluste (Staat)                   -224                                       -224
 - Rückstellungen für Insolvenzen Fonds 1485                    -99                                       -99
 Rückstellungen für Forderungsverluste                       -3.591               -653                 -4.244

Hier handelt es sich um Forderungen für Garantieleistungen aus Insolvenzen, die sowohl im
laufenden als auch in früheren Geschäftsjahren eingetreten sind. Der Saldo „Insolvenzen“ entspricht
den Forderungen gegenüber Mitgliedern für noch offene Insolvenzen und wurde als Nettobetrag
nach der Wertberichtigung ausgewiesen.
Bezüglich der „Insolvenzen auf andere Operationen“ beträgt die Veränderung 609 und setzt sich
wie folgt zusammen: 10 Insolvenz-Zahlungen des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von 701, 4
Verlustfälle in Höhe von 91 und 1 Beitreibung in Höhe von 1.
Bezüglich der „Insolvenzen auf Antikrisen-Operationen“ beträgt die Veränderung 44 und setzt sich
wie folgt zusammen: 1 Insolvenz-Zahlung im Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 44.
Keine Veränderungen gab es bei den Posten „Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L.Staat“ und
„Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L.Confidi". und bei „Insolvenzen Fonds 1485“.
Die wie in der oben stehenden Tabelle gegliederten Rückstellungen für Forderungsverluste
spiegeln die Entwicklung der Forderungen wider, auf die sie sich beziehen.
Bei den „Insolvenzen Fonds 1485“ verzeichnen wir einen Verlustfall in Höhe von 131 und 3 Insolvenz-
Zahlungen in Höhe von 230.
Keine Veränderungen gab es bei den Posten „Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L.Staat“ und
„Insolvenzen auf Antiwucher Op. z.L.Confidi".
OBLIGATIONEN UND ANDERE WERTPAPIERE
Klassifizierung des Wertpapierbestands, der ausschließlich zum Anlagevermögen gehörende Titel
umfasst:

             Bezeichnung                         Bilanzwert                  Marktwert
  1.WERTPAPIERE
  - ANLAGEVERMÖGEN
  davon staatliche Wertpapiere                                9.439                      11.805
  von Finanzinstituten                                         1.375                      1.678
  von Kreditinstituten                                         1.185                       1.215
  anderer Emittenten                                          3.647                       4.253
  -UMLAUFVERMÖGEN
  2. KAPITALWERTPAPIERE
 Summe                                                        15.646                      18.951

Der Vergleich der Marktwerte der Wertpapiere zum 31.12.2020 und der betreffenden Buchwerte
ergibt einen latent höheren Wert des Wertpapierportfolios von 3.305.
Da beabsichtigt ist, die Wertpapiere bis zur Fälligkeit zu halten, wird darauf hingewiesen, dass im
Wertpapierportfolio vor    dem 31.12.2015 erworbene Papiere enthalten sind, die           -   unter
Berücksichtigung der pro rata temporis berechneten Agien und Disagien - mit den historischen
Kosten ausgewiesen werden; die nach dem 31.12.2016 gekauften Wertpapiere werden hingegen zu
den fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.

AKTIEN, ANTEILE UND ANDERE KAPITALWERTPAPIERE
Unter diesem Posten wird die Investition in den von Pensplan Invest Sgr AG verwalteten
geschlossenen Investmentfonds "Euregio Minibond" erfasst; gezeichnet wurden 189 Anteile mit
einem Gegenwert von 1.894. Weiters besteht eine Investition in den Fonds Banca Generali Private
in Höhe von 500.
In Ausführung des Ausgleichsantrags der Gesellschaft ASTALDI SPA wurden als Ersatz für die
Obligationen im Portfolio mit einem nominalen Gegenwert von 100 im Laufe des Berichtsjahres
Finanzinstrumente mit Beteiligungsrechten mit einem Wert von 102 und Aktien mit einem Wert
von 5 zur Erfüllung der nicht vorrangigen Forderung gegenüber dem Emittenten zugewiesen.
Vorsichtshalber wurde eine Abwertung in Höhe des gesamten Betrags durchgeführt; dazu wurde
die Rückstellung für Wertberichtigungen auf Wertpapieren in Höhe von 25 in Anspruch
genommen, die für die genannten Obligationen gebildet worden war, außerdem wurden weitere
Wertberichtigungen in Höhe von 82 vorgenommen.

BETEILIGUNGEN
Werden zum Anschaffungspreis erfasst und sind dauerhafte Vermögensanlagen, die daher selbst
zur Entwicklung der Tätigkeit der Genossenschaft beitragen.
Im Berichtsjahr wurden weitere Anteile an der Gesellschaft REGIONALER ÜBERKONSORTIALER
GARANTIEFONDS DER REGION TRENTINO SÜDTIROL Kons.GmbH (ehemals CONFIDI GmbH)
erworben und damit von 12,5 auf 25 Prozent erhöht. Die Beteiligung beträgt nun 25%, und das
Beteiligungsunternehmen wird somit zu einem assoziierten Unternehmen. Die übrigen gegenüber
dem Vorjahr unverändert gebliebenen Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen: Gesamtwert:
26.
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