Bin ich nur vergesslich oder schon dement?

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Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Bin ich nur vergesslich oder schon
dement?
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Guten Tag,….

 Alexia Meyer
 Fachbereichsleitung Pflege und Gesundheit
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Entwicklungstendenz

Aktuell leben in Deutschland ca. 1,7 Millionen Demenz-Patienten.
Jedes Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf,
also fast 100 täglich!
• mehr als 80 % werden in Familien gepflegt,

• mehr als 2/3 davon werden nur von
  einer Person gepflegt,

• dies sind überwiegend Frauen,

• die meisten davon sind selbst
   im Rentenalter,

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Was ist eine Demenz ?
Begrifflichkeit:
aus dem Lateinischen: de = weg und mens = Geist, Verstand

Es handelt sich um einen Symptomenkomplex.

Def: Demenz nach den Kriterien der ICD – 10
   1.        Abnahme des Gedächtnisses
   2.        Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten
   3.        Fehlen einer Bewusstseinstrübung
   4.        Verminderung der Affektkontrolle, des Antriebes und Sozialverhalten

Der Zustand ist meist nicht umkehrbar und fortschreitend.(Nach WHO-Definition von 1992)
Es handelt es sich nicht um natürliche Alterungsprozesse, sondern um
eine krankhafte Entwicklung. Das Leitsymptom ist die Gedächtnisstörung
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Formen der Demenz

            Lewy-Körperchen Demenz

 Frontotemporale Demenzen,
                                 5%
 Parkinson, Normaldruck
 Hydrocephalus, HIV-       15%
 Enzephalopathie

                                      55%   Alzheimer-Krankheit
    Vaskuläre Demenz   15%

                                            modizifiert nach Bosser M:
                             10%            Dementia. In:
                                            Diseases of the Nervous
        Gemischte Demenz                    System; Philadelphia 1992
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Symptome der Demenz

                                      Demenz

Kognitive Störungen
Gedächtnis, Orientierung, Sprache,…

                                        Verhaltensauffälligkeiten
                                        Aggressivität, Feindseligkeit, Unruhe, Ängstlichkeit, Halluzination,...
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Symptome einer Demenz

► Gedächtnisstörungen
► Orientierungsstörungen
► Verlust des Gegenwartsbezuges
► Verlangsamung des Denkens
► Konzentrationsstörungen
► Sprachstörungen
► Beeinträchtigung der Handlungssteuerung
► Nicht-Erkennen von Gegenständen
► Überzeichnung vorhandener Persönlichkeitszüge
► Beeinträchtigung des Tag-/ Nachtrhythmus
► …
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Demenzschweregrade

  Komplexe Aktivitäten                           Vereinfachte Darstellung
                                                 Steinwachs in Calabrese u. Förstl (Eds.) (2000)

                             einfache Aktivitäten
    Freizeitaktivitäten
    Soziale Aktivitäten
     Benutzung von               Telefonieren
     Verkehrsmitteln             Hausarbeiten
                                                           basale Aktivitäten
    Umgang mit Geld               Einkaufen
                                   Kleidung
                                Medikamenten-                   Körperpflege
                                  einnahme                       Anziehen
                                                                  Essen
                 Initialisierung                                 Kontinenz
                         Planung u. Organisation                  Mobilität
                                        Ausführung

 Beginn                   Leicht                Mittel               Schwer
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Unterschiede von normalem Altern und Demenz

                    frühe Demenz            normales Altern
 Vergessen          häufig                  sporadisch

 Wiederfinden von   selten, an unüblichen   meist rasch, an den
 Verlegtem          Orten                   üblichen Orten

 Vergessene         ganze Erlebnisse und    Details
 Inhalte            Begebenheiten

 Wiedererinnern     selten                  häufig
                    zunehmend nutzlos       gleichbleibend nutzbar
 Merkhilfen
Bin ich nur vergesslich oder schon dement?
Veränderungen in der
Selbstwahrnehmung
Der typische Alzheimer-Patient

   … kommt nicht aus eigenem Antrieb zum Arzt .
   … klagt nicht über Vergesslichkeit.
   … ist unauffällig, abweichend, ausweichend.
   … wirkt „normal“.
   … ist gesund ohne schwere Risikofaktoren.
   … ist ohne „Nachhaken“ nicht zu fassen.
• Es handelt sich um eine
  sogenannte
  „Angehörigenerkrankung“

• Daraus folgt, dass sich die
  Hilfe- und Betreuungskonzepte
  ebenso auf Angehörigen
  fokussieren müssen
Stressoren für die Angehörigen
 Allmähliche Übernahme von immer
  mehr Aufgaben für den Erkrankten
                                      „Ohne Familie
 Allmählicher Verlust der           geht beim Thema
  Rollenfunktion
 Mangelnde
                                     Demenz nichts.“
                                         Ärzte Zeitung, 21.01.2010

  Regenerationsmöglichkeiten
 Einschränkung sozialer Kontakte
 Mangelnde Anerkennung
Grundsätze der Lebensgestaltung

    Tagesablauf überschaubar und gleichmäßig gestalten (Aufstehen, Essen, Aktivitäten)
    Lebensraum möglichst nicht oder nur wenig verändern (Möbel, Wohnung)
    Gewohnheiten beibehalten (Hobbies, Haushalt, soziale Aktivitäten)
    Anpassung der Lebensbedingungen (Gefahrenquellen beseitigen, z.B. Herdsicherung, Stolperfallen)
    Körperliche Aktivität beibehalten,
    Kranke nicht über- und unterfordern
    Einbeziehung ins Alltagsleben: Übertragung von Aufgaben (z.B. Gartenarbeit, Abtrocknen,
     Staubwischen)

    Information von Familienangehörigen, Bekannten, Freunden, Nachbarn
Erkrankung in die Normalität holen, nicht verschweigen
Hilfen

   In diesen Situationen ist der unbürokratische,
    schnelle Zugang zu Informationen und
    Hilfsangeboten sehr wichtig.

   Genauso bedeutsam ist die Möglichkeit, sich über
    die Belastungen, Ängste und Befürchtungen
    austauschen zu können.
Wichtig: Vortragsreihen
Beratungsangebote

   Beratungseinsätze nach § 37
    Abs. 2 ,wenn Pflegegrad
    vorhanden (2 – 4 x jährlich)

   Beratungen durch spez.
    Demenzberatungsstellen /
    Wohlfahrtsverbände /
    Pflegekassen
Schulungsreihe für den Umgang mit
demenziell erkrankten Menschen

 Vermittelt Kenntnisse und
  Fertigkeiten zur häuslichen Pflege
 Wird i. d. R. in Kooperation einer
  Pflegekasse mit einem Pflegedienst
  angeboten und ist kostenlos
 Kann von jedermann besucht werden
 kann u. U. auch als Einzelschulung
  im häuslichen Umfeld stattfinden
Angehörigengesprächskreise

   Kontakt und Austausch
    unter
    Gleichbetroffenen

   Psychische Entlastung

   Informationsaustausch

   Soziale Kontakte
Angehörigengesprächskreise

 • Zum Beispiel in Goch
         Jeder zweite Mittwoch im Monat,
                 18.00 – 19.30 Uhr
                   Frau Jacobs
                Tel.: 02823/930228
           jacobs@diakonie-kkkleve.de
Die Pflegeversicherung –
!!Änderungen ab dem 01.01.2017
Hilfe zur Pflege:

Bei fehlender Pflegestufe und geringem
Einkommen des Pflegebedürftigen können die
o. g. Leistungen im Rahmen der Hilfe zur
Pflege über das Sozialamt finanziert werden !!!
Niedrigschwellige
    Betreuungsangebote

    Für Angebote zur Entlastung der
     Angehörigen stehen durch die
     Pflegeversicherung 125 €
     monatlich zur Verfügung

    geschulte Helferinnen und Helfer
     übernehmen unter fachlicher Anleitung
     die Betreuung des Erkrankten

    Die Betreuung kann im häuslichen Umfeld oder im
     Rahmen von Betreuungsgruppen stattfinden
Tagespflege

   der Besucher wird tagsüber in den
    Räumlichkeiten der Tagespflege
    betreut und gepflegt. Den Abend und
    die Nacht verbringt er in seinem
    gewohnten Zuhause.

   Ab Pflegegrad 2 stehen für die
    Nutzung der Tagespflege ein
    zusätzlicher Betrag zur Verfügung
    (100 % der „Sachleistungen“)
Kurzzeitpflege /
Verhinderungspflege
    Pflegevertretung für pflegende
     Angehörige

    Kurzzeitpflege  in einer
     entsprechenden Einrichtung

    Verhinderungspflege  Zuhause oder
     in einer entsprechenden Einrichtung

    Kostenerstattung von jeweils 1612 €
     pro Jahr werden von den
     Pflegekassen übernommen
Ambulante und stationäre
        Pflege
Übersicht Hilfe- und
Betreuungsmöglichkeiten

                Beratung, Beratung zur „Selbsthilfe“
                               Arzt
                        Demenzambulanz
 ambulant
                  Unterstützungs- und Betreuungsleistungen
                                 ambulante Pflege

    teil-                  Tagesklinik
 stationär                         Tagesbetreuung

                                     Kurzzeitpflege
 stationär                               Klinikbehandlung
                                           Heimpflege

             leicht            mittel             schwer
Wichtig ist es, das passende zu
finden!
Glück, was ist das schon?
        Eine Grießsuppe.
     Ein Platz zum Schlafen
     und keine Schmerzen-
       Das ist schon viel.

•
          Theodor Fontane
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