Blätter 67086 - Mathilde Zimmer Stiftung
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• Schloss Schwarzenberg Liebe Leserinnen, liebe Leser, in den vergangenen Wochen stand insbesondere In diesen Tagen stehen an unserer Realschule und der Monat Mai, der von Vielen auch als Wonnemo- an unserer Fachoberschule auf Schloss Schwar- nat bezeichnet wird, in unseren Alten- und Pflege- zenberg für viele Schülerinnen und Schüler die einrichtungen im Mittelpunkt. Egal, ob der Tanz in Abschlussprüfungen an. Hierzu wünschen wir al- den Mai oder die Maibowle oder der Maibaum im len Absolventen viel Erfolg und gute Abschlussno- Vordergrund standen, überall traf man sich zum ten. munteren Singen, hörte Musik, schunkelte oder Obwohl der Sommer kalendarisch erst am 21. Juni ließ das Tanzbein schwingen. dieses Jahres begonnen hat, blicken wir nun schon Seit vielen Jahren wird im Luisenhaus in Kassel seit mehr als zwei Monaten auf heiße Sommertage nun schon der Weltgebetstag mit unseren Bewoh- zurück. Wobei das Wetter einhergehend mit den nerinnen und Bewohnern und den Angehörigen sehr heißen Temperaturen ziemlich verrückt spielt. gefeiert. In diesem Jahr war das Land Surinam, Wir hier im Nordosten des Landes haben so gut das in Südamerika liegt, Gastgeber des Weltge- wie keinen Regen abbekommen. Landwirtschaft betstages 2018. Bestimmt wissen die Wenigsten und Natur ächzen unter der extremen Trocken- unter Ihnen, dass es ein Land mit dem Namen heit. Insbesondere im Süden und Südwesten un- Surinam gibt, von daher ist der Bericht hierzu si- seres Landes kam es dagegen zu vielen Unwetter- cherlich sehr interessant. situationen mit Starkregen und Hagel. Für unsere Altheimchen waren sicherlich das Ju- biläumstreffen in Würzburg und das Heimchen- Ich wünsche deshalb allen Leserinnen und Lesern treffen in Coburg ganz besondere Veranstaltun- einen hoffentlich nun etwas ruhigeren Sommer gen. Die beiden Reiseberichte in dieser Ausgabe mit angenehmen Temperaturen. belegen die Begeisterung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sicherlich stehen bei vielen von Ihnen in den kom- Und wenn man überlegt, dass das älteste Heim- menden Wochen wieder die Reiseaktivitäten im chen mit 103 Jahren an dem Heimchentreffen in Mittelpunkt. Auch hierfür eine schöne Zeit und Coburg teilgenommen hat, dann belegen diese Gottes Segen. Treffen auch den starken Zusammenhalt unserer Heimchen, der nun schon seit vielen Jahrzehnten durch die Treffen immer wieder aufgefrischt wird. Jörg Falkowski 2 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Aus dem Lutherhaus Berlin-Kreuzberg Gute Unterhaltung durch gute Jazz-Musik, das ist es, was wir unseren Bewohnern am 22. Mai 2018 wieder bieten wollten und luden die junge Musik- gruppe in unser Haus ein. Die gut gelaunte Jazzband besteht aus drei männlichen Musikern. Die engagierte Gruppe spielte Titel aus der traditionellen Jazzliteratur und vieles mehr. Sie spielten Dixieland, Swing- musik und schöne Lieder zur Unterhaltung und Verzauberung unserer Bewohner. Ohne Netz und doppelten Boden. Zu hören waren Titel sämtli- cher Jazzgrößen aus den Jahren 1920 bis 2005, u.a. „Sunny-Side of the street”, „A Night like this” oder „Que Sera”. Das Programm entsprach den Erwartungen von uns allen. Die Musik und die Lieder erinnerten an alte Zeiten und die dazugehörenden Erlebnisse. Einige der Bewohner sangen noch lange das Lied „Que Sera” von Doris Day. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner waren be- geistert und hingerissen von dieser Musikdarbie- tung und freuen sich auf den nächsten Auftritt der Gruppe 2019. Mit viel Applaus wurde die Jazzband von den Bewohnern, Mitarbeitern sowie den Gästen des Hauses verabschiedet. MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 3
• Unsere männlichen Bewohner treffen sich zum Herrentag! – Lutherhaus Berlin-Kreuzberg Wohin man schaute, am Vatertag waren im gemeinsames Zusammentreffen und dieses Jahr Lutherhaus Kreuzberg nur lauter strahlende Ge- sollte endlich eine Wiederholung erfolgen. sichter zu sehen. Grund hierfür war nicht nur der Bei angenehmer Musik und einem Grillstand, der altbekannte Herrentag, sondern auch die Gäste die Gäste mit Köstlichkeiten und gut gekühltem aus den fünf Etagen unseres Hauses. Bier, Cola und Saft verwöhnte, verbrachten nicht Bereits seit vielen Jahren organisiert die Soziale nur die Herren, sondern auch die Damen, einen Betreuung in unserem Haus zum Vatertag ein wundervollen Tag. 4 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Neuer Gasgrill für das Lutherhaus Kreuzberg Ein Herzenswunsch vieler Heimbewohner und dem Heimbeirat des Lutherhauses ging jetzt in Erfüllung. Die neu gekaufte Grillanlage wurde eingeweiht und ist jetzt benutzbar. Diakon Schultz betonte, dass Foto: Urheber: Zenit – https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/ es den Mitarbeitern ein großes Anliegen sei, dass soziale Mitein- ander für unsere St._Galler_Olmabratw%C3%BCrste.JPG?uselang=de Bewohner bei be- sonderen Wün- schen zu unterstüt- zen. Ein neuer Gas Grill fördert natürlich das kulinarische Wohlfühl- klima bei Festen und Feiern enorm. MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 5
• Bepflanzung unserer Blumenkübel – Günter-Schäfer-Haus Wenn der Frühling naht, möchten alle Menschen, wie immer war alles gut vorbereitet für die fleißi- also auch wir, dass alles grünt und blüht. Da wo gen „Pflanzer” und „Zuschauer”… wir sitzen, sollen bunte Blumen blühen und Bie- Wasser war da, Hüte für Frauen und Männer nen summen. wurden verteilt, Gartenhandschuhe bekam der oder die, die es brauchten und wollten. Die tollen So sprachen wir, die Bewohnerinnen und Miete- Kolleginnen aus der Betreuung machten wieder rinnen des Günter Schäfer Hauses in Neuenha- eine super Stimmung – sie sangen und tanzten gen, Frau Egger als unsere Einrichtungsleitung an zwischen den Gartenutensilien und hatten für alle und erzählten ihr von unserem Wunsch. gute Kommentare auf den Lippen. Frau Mitzinger als die Fachkraft in der Betreuung war auch sofort überzeugt, es wieder genauso Aber erst die Blumen – was für Farben und Sor- schön zu machen wie in den letzten Jahren. ten – Männertreu, Vergissmeinnicht, Hortensien, Und Frau Egger in ihrer eigenen Begeisterung Knabenschuh und Röschen … war natürlich auch gleich „Feuer und Flamme”. Und schwupps war auch schon die erste Biene da und hatte was zum „Riechen”. In den letzten Jahren waren jedoch die Blumen- Über die Anordnung der Pflanzen in den Kübel und Pflanzenkübel doch etwas klein geraten, so- wurde kurz diskutiert, denn unter uns waren al- dass man sie nicht immer gut sehen konnte. Aber lesamt Garten-Experten! auch hier war eine Lösung gefunden – die Kübel müssen größer werden – gesagt, gewünscht und Und so mancher ließ seine Gedanken in die Ver- umgesetzt. gangenheit schweifen, als der eigene Garten ein Familienparadies war, in dem man gefeiert hat Große Pflanzenkübel wurden beschafft, eine rie- und über viele Dinge sich austauschte. Und ganz, sige Menge Erde war aufgeschüttet worden, und ganz früher, aber noch erinnerlich, waren Gärten 6 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
auch wichtig, weil man Obst und Gemüse an- Als wir fertig waren, waren wir hocherfreut von bauen konnte und auch musste. Die Erdbeeren unserer Leistung, alles konnte sich sehen lassen. auch aus dem eigenen Garten waren doch am Noch ein Schluck Wasser für die Blumen und für allersüßesten und die Abendstunden bei einer uns und dann ab zum Mittag. Bowle – ach, wie die Zeit vergeht! Doch auch hier ist Leben und Freude und Sinn. Kerstin Rodenbusch – Neuenhagen MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 7
• Das Luisenhaus begrüßt den Mai Pünktlich zum 1. Mai-Feiertag trafen wir uns mit interessiert zu. Da unser Maibaum auch dieses unseren geschätzten Bewohnerinnen und Be- Jahr wieder von unserem lieben Hausmeister wohnern zum Maibaum-Schmücken. Herrn Janzer organisiert und auf der Terrasse Da uns leider der Wettergott nicht gut gewogen installiert worden war, schmückten wir im Spei- war, verlegten wir unsere traditionelle Zeremo- sesaal zunächst symbolisch einen kleinen, mit- nie kurzerhand in den Speisesaal. Viele gesangs- gebrachten Ast. Nach der Feierstunde folgten freudige Bewohnerinnen und Bewohner unter- einige wetterfeste Bewohnerinnen und Bewoh- stützten uns bei den ausgewählten Liedern und ner unserer Einladung und wohnten dem Schmü- hörten unseren Geschichten über den 1. Mai cken des „großen” Maibaums auf der Terrasse 8 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
bei. Bunte Bänder aus Krepppapier wehten mun- dam”, das die Bewohner schon einstimmig zum ter im Wind und gaben unserer Terrasse einen Mitsingen anregte. fröhlichen Farbklecks. Im Laufe des Nachmittages hörten wir das wun- derschöne Gedicht „Maiglöckchen läuten wieder” Am Dienstag, dem 16. Mai, folgte dann unser von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Mai-Singen, bei dem wir unsere Bewohner zu bestritten ein Mai-Quiz mit vielen Fragen rund einer munteren Singrunde mit einigen kleinen um das Thema Mai – wussten Sie z. B, welches Überraschungen einluden. Kraut standesgemäß in die Maibowle gehört? Viele Bewohner waren unserer Einladung ge- Richtig, der Waldmeister! folgt, so dass Frau Lange freudig einen sehr gut Nach einigen bekannten Mai- und Wanderliedern besetzten Saal begrüßen konnte. Zur Einstim- gab es noch eine kurze Information über die mung hörten wir das Lied „Tulpen aus Amster- Maikäfer, die den meisten Bewohnerinnen A MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 9
noch aus ihrer Zeit im Garten bekannt sind, wo die Maikäfer noch als Engerlinge die Pflanzen schädigen. Passend zum Thema Maikäfer lasen wir den Be- wohnern noch den bekannten 5. Streich von Max und Moritz vor und zeigten die passenden Bilder dazu. Vielleicht kennen Sie diesen Streich der Beiden, in dem Max und Moritz ihrem Onkel Fritz Maikäfer unter die Bettdecke stecken und diese dem Onkel frech in die Nase zwicken. Hier durfte herzlich gelacht werden und wir kamen sehr ins Staunen, da eine Bewohnerin fast den komplet- ten 5. Streich auswendig mitsprechen konnte. Zum Abschluss unseres geselligen Nachmittages sangen wir noch das schöne Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit” und mussten wie immer feststellen, dass so ein schöner Nachmittag doch leider viel zu schnell vorbei ist. Jenny Safran Ergotherapeutin 10 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Weltgebetstag – Gottes Schöpfung ist sehr gut! – Luisenhaus In diesem Jahr war das Land Surinam Gastgeber des Weltgebetstages. Surinam liegt in Südamerika und ist nicht Jedem gleich bekannt. Jedoch bietet dieses Land eine großartige Vielfalt an Menschen und Kulturen und zeigt uns als Vorbild, wie ver- schiede Kulturen in Frieden zusammen leben können. Surinam ist das kleinste Land des Subkon- tinentes und doch eines seiner Buntesten. So sind 90 Prozent des Landes Regenwald mit den ver- Seht alles was Gott gemacht hat ist wunderbar … schiedensten Baumarten, Pflanzen und unvorstell- das wurde uns allen beim gemeinsamen Gottes- barem Reichtum an Tieren und Bodenschätzen. dienst am Freitag, den 02. März, im Luisenhaus ein Um diese Vielfalt geht es auch beim Weltgebets- Stückchen bewusster. Denn was Gott erschafft, ist tag. Die Frauen aus Surinam haben den Weltge- immer gut! Gott schenkt uns alles was für das betstag unter das Motto: Gottes Schöpfung ist sehr Leben nötig ist. Wir Menschen sind als Gottes Bild gut! gestellt. Gott hat alles gut geschaffen (Gen. erschaffen. Wir sind wertvoll, allein deshalb, weil 1,31): Eine bewundernswerte Natur und auch uns Gott uns liebt. Menschen in all unserer Unterschiedlichkeit. Die Gott wir staunen immer wieder über deine gute SurinamerInnen bezeichnen sich selbst als einen Schöpfung. Aber wir müssen auch bekennen, dass Mischmasch aus vielen verschiedenen Ethnien, die wir uns nicht genug um sie sorgen. Wir dürfen die aus vier Kontinenten zusammen gewürfelt wurden. Augen nicht mehr davor verschließen, dass Wirt- Doch gemeinsam haben sie ein buntes Miteinander schaftswachstum um jeden Preis und Konsumden- der Vielfalt gestaltet. Wir danken Gott für das wun- ken die Zukunft der Erde für viele Generationen derschöne Land Surinam. gefährdet. Deshalb haben wir uns gemeinsam im Im Zentrum des Gottesdienstdies stand die Schöp- Gottesdienst dazu verpflichtet, besser für deine fungserzählung aus dem Buch Genesis (1. Mose): Schöpfung und für unsere Mitmenschen zu sorgen. … Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Denn wir vergessen manchmal, dass wir die Erde Erde war noch leer und öde … Da Sprach Gott: nur geliehen haben. Licht entstehe, und das Licht strahlte auf. Und Gott sah das Licht an: Es war gut … Katrin Klinge MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 11
• Tanz in den Mai – Tatjana-Gerdes-Haus Der Mai – ein ganz besonderer Monat. • Der Monat mit den wenigstens Buchstaben, • Den meisten Liedern, die diese Jahreszeit besingen • Sehr vielen Feiertagen und zumindest in diesem Jahr, den höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Wir im TGH sind in diesen Wonnemonat mit ei- nem Tanz in den Mai gestartet. Dazu gehörte natürlich eine zünftige Maibowle. Doch oh Schreck, wegen eines Missverständnisses wurde uns nicht die fertige Bowle von der Küche gelie- fert, sondern nur die Zutaten. Wir machten aus der Not eine Tugend. Und während langsam die Bewohner von den Wohnbereichen in unseren Clubraum geholt wurden, setzten wir gemeinsam mit den Bewohnern die schon da waren, die Bowle an – vor allem die Kräuter: Waldmeister, Zitronenmelisse und Minze – wurden bestaunt, berochen, befühlt. Während der Wein parfümiert wurde und dann 1946 nur teilweise, er ist aber seither durchge- zog, machten wir uns mit dem Hintergrund die- hend ein gesetzlicher Feiertag. Nach diesem Aus- ses Tages der Arbeit vertraut. Viele staunten flug in die Geschichte, wo besonders Bewohner nicht schlecht, als sie hörten dass die Anfänge in aus der ehemaligen DDR ihre eigenen Erfahrun- Deutschland bereits 1919 lagen. Der politischen gen einbrachten, wendeten wir uns der fröhliche- Situation geschuldet gab es diesen Feiertag bis ren Seite des Mais zu. 12 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Lieder, Geschichten und Gedichte. Auch der Natürlich wurde sich dann lebhaft über persönli- Maikäfer kam nicht zu kurz, hier ein kleiner Ein- che Maikäfererfahrungen der Kind- und Jugend- blick. zeit ausgetauscht. Die armen Maikäfer Zwischenzeitlich war der Bowlenansatz gezogen, wurde mit Sekt und Gänsewein aufgefüllt. Mit In der Birke grünem Kleide, Zitronenscheiben garniert und in Gläsern ausge- sitzt Herr Maikäfer mit Frau. schenkt – das war ein Genuss. Sehr lecker, war An was denken alle beide? die einhellige Meinung. Nur ans Fressen, ganz genau. Knabbern’s feine Birkengrün, Danach ließen wir es uns noch gemeinsam gut- bis die junge Birke spricht: gehen: Musik hören, mitsingen, schunkeln, das Ihr sollt endlich weiterziehen, Tanzbein schwingen und als Rollstuhlfahrer Pi- ihr Käfer, denn ich will euch nicht. rouetten drehen. Alles war möglich und wurde Auch die Buche nebenan gern angenommen. Viel zu schnell ging die Zeit ist nicht gerade sehr erfreut: vorüber und beschwingt ging es dann zurück auf Schaut euch meine Blätter an, die Wohnbereiche. lauter Löcher sind im Kleid. Und so ziehen unsere beiden Käferlein Ein gelungener Empfang des Wonnemonats. Wir von Ort zu Ort, freuen uns schon auf den nächsten Tanz in den kaum sind sie wo angekommen, Mai. jagt man sie schon wieder fort. Helga Meier-Waldeck (von Regina Meier zu Verl) Betreuungskraft MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 13
• Bericht über das Heimchentreffen in Coburg vom 19.4. – 23.4.2018 In diesem Jahr sollte das Heimchentreffen mal Die Sehenswürdigkeiten der Stadt Coburg: Ehren- wieder in Coburg stattfinden. Die ehemaligen burg, Gymnasium Casimiranium, die Arkaden am „Callenbergerinnen” freuten sich besonders auf Schlossplatz, Landestheater, Ämtergebäude, dieses Treffen. Münzmeisterhaus, ev. Kirche St. Moriz mit dem 13 m hohen Renaissance-Epitaph aus thüringischem Auch ich fuhr früh am Donnerstag los, um pünkt- Alabaster – es war eine Lehrstunde in Baukunst lich zum gemeinsamen Abendessen in Coburg zu und Geschichte! Am Nachmittag verteilten sich die sein. Aber nach eine halben Stunde Fahrt und 35 Heimchen (nach Geschmack) z. B. im Puppenmu- km von zu Hause entfernt, bemerkte ich, dass seum oder in der Ehrenburg. meine Geldbörse und Ausweis zu Hause lagen. Samstag stand eine gemeinsame Fahrt durch Also umdrehen und eine zusätzliche Stunde ein- Franken an. Der Sonnenschein begleitete uns bei planen! – Anfahrt mit Hindernissen! dieser Fahrt. Früh am Abend trudelten alle am Treffpunkt in der „Goldenen Traube” ein und genossen – nach dem ersten Kennenlernen – das gemeinsame Abendes- sen. Danach wurden Erinnerungen ausgetauscht und wir staunten nicht schlecht, dass das älteste Heimchen mit 103 Jahren den Weg zu diesem Treffen noch gewagt hatte. Von Ursel bekamen wir dann auch sogleich eine Kostprobe ihrer Koch- bzw. Backkunst. Sie hatte selbstgebackene Kä- se-Kekse mitgebracht und wir ließen es uns schmecken! Am Freitag versammelten sich alle Heimchen zu einer Stadtführung in Coburg. Dabei wurden uns so viele Namen von adligen Damen und Herren um die Ohren „gehauen”, dass wir schließlich die Segel streckten. 14 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Zuerst ging es zu der Basilika Vierzehnheiligen. Einige Heimchen wanderten dann noch zum Dom, Der Baumeister war Baltasar Neumann. Dort er- um den Bamberger Reiter zu bestaunen und da- klärte uns der Prior die Bedeutung der vierzehn nach im Rosengarten den Ausblick über die Stadt Nothelfer; z. B. den hl. Christophorus, der das zu genießen. Vorbei am Staffelstein (einem Tafel- Jesuskind durchs Wasser getragen hat. Sind nicht berg) ging es zurück nach Coburg. Den Abend die Feuerwehrmänner genauso für uns heut zu beschlossen wir mit dem Traditionslied der Heim- Tage die „Not”-Helfer? chen „Kein schöner Land in dieser Zeit.” Nach einem deftigen Mittagessen fuhr uns der Bus Doch vorher wurde noch das nächste Treffen in nach Bamberg. Wieder war eine Stadtführung 2019 beschlossen: es soll nach Lüneburg gehen! geplant, bei der die eine Gruppe (mit Glück!) Wis- Am Sonntag fuhren wir per Taxi nach Callenberg! senswertes über Bamberg erfuhr, die zweite Endlich, dachten (vielleicht) die ehemaligen Cal- Gruppe sehr enttäuscht von der Stadtführerin war. lenbergerinnen. A MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 15
Das Schloss ist inzwischen vollständig restauriert. doch der Reformator ein halbes Jahr in der Veste Fröhlich besuchten wir die damaligen Klassenzim- und predigte 4 x in der Kirche St. Moriz. Wohlbe- mer und natürlich die jeweiligen Schlafzimmer. halten kamen wir wieder an der Tourist-Info an Carl Eduard ist inzwischen zum Trauzimmer um- und ließen den Abend im „Brauhaus-Coburg” aus- gestaltet, im großen Saal können wieder Feste klingen. Am nächsten Tag ging es schon wieder gefeiert werden. Der alte Küchenaufzug bringt nach Haus. noch immer die Speisen aus der Küche in den 1. Wir sagen „Danke” an Christa Emde und Marga- Stock. rete Rüffer für die umfangreiche Planung dieses Nachmittags brachte uns die Bimmelbahn auf die Treffens und freuen uns auf ein Wiedersehen in Veste Coburg. Dort stand noch einmal die Ge- 2019! schichte der Herzöge zu Sachsen Coburg und Go- tha auf dem Plan der Schlossführung. Auch die Ursel Schmidt und Lutherstube konnte besichtigt werden. Weilte Christiane Oestern 16 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Jubiläums-Treffen in Würzburg Das 20. Treffen seit 1999 fand vom 20. bis 22. Plätze sich schnell füllten. Bis 17 Uhr trudelten bis April 2018 in Würzburg statt. auf eine alle ein, und wir erweiterten den Tisch Diesmal bescherte uns Petrus auch noch traum- erst um Stühle, dann nach und nach um zwei haftes Sommerwetter dazu. Von 20 Anmeldungen weitere frei gewordene Tische, so dass wir eine wurden leider noch einige kurzfristig wegen riesige, sehr muntere Runde wurden; jeder Neu- Krankheit abgesagt, aber 16 Altheimchen und ein ankömmling wurde mit großem „Hallo” begrüßt. Ehemann (den schon einige kannten) kamen fröh- Wir knüpften nahtlos an vergangene Treffen an, lich wie immer zusammen. auch wenn bei manchen mehrere Jahre dazwi- Die jährlich wechselnde Besetzung aus einem Pool schen lagen. Zum Abend trafen wir uns dann voll- von 35 Altheimchen, die bereits an Treffen teil- zählig in der Weinstube des Juliusspitals, bzw. auf nahmen, macht es dann auch spannend, wer wohl der hübschen Terrasse bei dem herrlich warmen jeweils kommt. Wenige reisten bereits am 19. an, Wetter. Da wurden alle wichtigen Neuigkeiten um eine besondere Ausstellung, die selten ge- ausgetauscht, Fotos herumgezeigt und lebhafte spielte Oper „Les Vêpres siciliennes” von Verdi im Gespräche nach Heimchen-Art geführt. Mainfrankentheater zu sehen oder Freunde zu Am nächsten Morgen (21.) begaben wir uns nach besuchen. einem ergiebigen Frühstück in dem leider nur Der offizielle Teil begann am Freitag (20.) mit dem Wartesaal-ähnlichen Raum des Hotels „Residence” nachmittäglichen Kaffeetrinken im Café Schön- (das strategisch sehr günstig liegt und sehr schöne born, nachdem ich schon am Vormittag nach ei- Zimmer hat) zunächst zur Residenz Würzburg, wo nem erholsamen Spaziergang am Main Helga aus ein kleines Bähnchen zu einer 45-minütigen Rund- München auf der Alten Brücke traf und wir ge- fahrt startete. Dabei bekamen wir einen schönen meinsam weiter bummelten. Um 15 Uhr ergatterte Überblick über die Anlage der Innenstadt mit ihren ich einen günstigen Tisch vor dem Café, dessen 4 Sehenswürdigkeiten und jede konnte dabei A MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 17
finden, d.h. die Duplikate, denn die Originale sind wohl im Museum bei der Festung. Zur Festung oder Käppele hinaufzugehen, war es allen zu heiß. So traf man sich mehr oder minder zufällig nachmittags wieder in einem der unzähli- gen Straßencafés bei einem kühlen Eisbecher oder Viertele und tauschte sich gemütlich über Gesehe- nes, Erlebtes und Einkäufe aus. Zum Abend hatte ich Karten für eine Komödie von Ray Cooney besorgt. Es war eine turbulente, un- terhaltsame Familiengeschichte im Kranken- haus-Milieu mit dem witzigen Titel „Und alles auf überlegen, was sie am meisten interessierte, da Krankenschein”. Vorher machten wir davon Ge- einige Würzburg natürlich schon kannten. An- brauch, dass man in einem dem Chambinzky-The- schließend zog es manche zur Besichtigung in die ater angeschlossenen Thai-Lokal leckere Kleinig- barocke Residenz von Balthasar Neumann (UNES- keiten essen konnte. Nachher ließen wir den Abend CO-Weltkulturerbe) mit dem herrlichen Treppen- nochmal auf der Terrasse des Juliusspitals ausklin- haus, dem Deckenfresko G.B. Tiepolos und dem gen, nicht zuletzt wegen des vorzüglichen Weines Weißen Saal mit Antonio Bossis prachtvollen Stuck- des eigenen Weingutes (mir hatte es besonders aturen. Ein Besuch des Parks mit seiner Blüten- der Schwarzriesling von 2016 angetan!). pracht bot sich für alle an. Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen (22.) Manche entschwanden gleich in Richtung Museen, fuhren die Ersten Richtung Heimat. Vorher wurde mein Grüppchen bevorzugte kühle Kirchen und schnell noch das obligate Gruppenbild gemacht. wandelte dabei auf den Spuren Tilman Riemen- Eine interessierte Fünfer-Gruppe hatte sich noch schneiders. Im Dom sahen wir den legendären gefunden und nutzte den Tag, um zur Festung Epitaphaltar des Bischofs Rudolf II. von Scheren- aufzusteigen, ein Museum zu besuchen und einen berg sowie das Grabmal des Lorenz von Bibra, im weiteren Biergarten zu entdecken. Autofahrer Neumünster eine Marienfigur mit Kind. Wir gingen wollten noch zum Käppele, bevor es an die Heim- weiter zu den spätromanischen Resten des Kreuz- fahrt ging. ganges mit dem sich anschließenden Lusamgärt- chen, wo sich das Grabmal für Walther von der Es war wieder ein gelungenes Beisammensein, das Vogelweide befindet, das mir bei früheren Besu- im nächsten Jahr vom 10. – 12. Mai in Trier fort- chen verborgen geblieben war. Am Südportal der gesetzt werden soll. gotischen Marienkapelle am Markt sind Riemen- schneiders Sandstein-Figuren „Adam” und „Eva” Marion Eckels links und rechts oberhalb der Eingangspforte zu Luisenhaus Abi 63 • Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern ab 80 Jahre Juni – September 2018 Jansen-Herfeld, Holle-Marei, geb. Kabus 18.07.1937 Dröge, Hertha, geb. Seubert, GZH 50/51 22.09.1930 L 55/56, Königstr. 146 A, 42853 Remscheid Untere Husemannstr. 45 a, 59425 Unna Pleines, Ingrid, geb. Peschken, L 53/54 18.07.1936 Späth, Ludmilla, geb. Thiess 29.09.1938 Marienstr. 11 A, 31582 Nienburg CA 1958 , Teufelsgasse 2, 37671 Höxter Panten, Monika, , C 57/58 05.08.1938 Weise, Annedore, geb. Ohrtmann 30.09.1938 Elswigstr. 54a, 23562 Lübeck L 55/56, Dorfstr. 39a, 22113 Oststeinbek Mielke, Anneliese, geb. Hirse, EL 54 29.08.1936 Johannes-Schult-Weg 41, 22359 Hamburg 18 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern ab 90 Jahre Juni – September 2018 Oehlmann, Irmgard, geb. Koenig 04.07.1921 Berdux, Hannelore, geb. Piscator, A 44/45 10.09.1927 RSCH 38/39, Jos.-v.-Eichendorff-Str. 4, 76744 Wörth Rotenberg 58b, 35037 Marburg Petersen, Eva-Maria, geb. Juretschke 23.07.1926 Hesse, Ilse, FOS 44/45 13.09.1928 M 43/44, Ernst-Mittelbachring 47, 22455 Hamburg Devrienetweg 8, 12207 Berlin Gebhard, Helen, geb. Schmidthammer 10.08.1926 Kotsch, Ursula, geb. Bach, ED 43/44 22.09.1924 L 42/43, Mizlerstr. 1, 91126 Schwabach L 41/42, Asbacher Str. 13, 98574 Schmalkalden Schultz-Igast, Ingrid, geb. Guenther 11.08.1926 Ruser, Hannelore, geb. Pfeil, A 43/44 27.09.1926 WDF 43/44, Im Litzelholz 39, 54293 Trier Dorfstr 63, 23562 Lübeck Nebel, Edith, geb. Bierwerth, M 42/43 20.08.1925 Am Priorgraben 58, 03048 Cottbus Knieling, Gisela, geb. Brenner 30.08.1925 RSCH 42/43, FOS, Stephanusstr. 45, 41472 Neuss • Buchtipp Klaus Modick, bekommt. Auf dem Weg zur Preisverleihung erinnert sich Vogeler an die Gründung der Künstlerkolonie, Konzert die Magie der ersten Begegnung mit Rilke in Florenz ohne Dichter und die Unruhe, die der exzentrische Dichter bei TB 9,99 € seinen Besuchen mit ins Moor brachte. Herrlich, wie Modick das Erstaunen der Dorfbewoh- ner beschreibt, als Rilke mit roten Lederstiefelchen 2015 war unser und besticktem Russenkittel durch das Dorf tänzelt Heimchentreffen in und auch im bürgerlichen Elternhaus von Vogeler in Bremen und wir Bremen ist man teils entsetzt (Mutter Vogeler) teils machten einen Aus- entzückt (Schwester Vogeler) über die schmelzenden flug nach Worps- Gedichte, die der Dichter aus dem Stegreif vorträgt. wede, einem ehe- Die skandalöse Dreiecksbeziehung von Rilke, Paula mals unbedeutendes Becker und Clara Westhoff schildert der Autor ernst- Dorf mitten im Teu- haft, aber teilweise auch mit umwerfender Komik. felsmoor. Heute ist Worpswede ein gut vermarkteter Klaus Modick scheint den Maler Vogeler mehr zu Touristenmagnet, welcher vom Ruhm der Künstler schätzen als den Dichter Rainer Maria Rilke und lässt lebt, die sich um 1900 dorthin zurückgezogen hatten, den Leser intensiv an den Zweifeln Vogelers an des- um in der Natur zu malen. Otto Moderson, Paula sen künstlerischen Weg teilhaben. Auf dem Bild Becker, Hans am Ende, Clara Westhoff, Heinrich Vo- „Konzert …” sieht man tatsächlich einen leeren Platz geler und Rainer Maria Rilke. zwischen Paula Becker und Clara Westhoff! Bei unserem Ausflug regnete es, dennoch teilte sich Ein Roman, mit viel Leichtigkeit geschrieben und gut etwas von dem Flair dieses Dorfes und der Land- zu lesen, den ich gerne empfehle. Am besten mit schaft uns mit. Diesen Flair lässt der Autor Klaus dem Bild vom Barkenhof vor Augen, welches prakti- Modick aufleben. Er stellt in den Mittelpunkt seines scherweise in den Buchdeckeln zu sehen ist. Buchs Heinrich Vogeler, der auf der Höhe seines Ruhmes ist und 1905 die „Goldene Medaille für Kunst Christa Emde und Wissenschaft” für sein großes Gemälde verliehen GZH 61/62 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 19
Redaktionsschluss für Nr. 3/2018 ist der 30.08.2018 Verantwortlich für den Inhalt: Mathilde-Zimmer-Stiftung e. V. Layout/Druck: STEFFEN MEDIA Usedom Bahnhofstraße 63 · 17438 Wolgast · www.steffen-media.de Auflage: 725 Exemplare Geschäftsstelle: Mathilde-Zimmer-Stiftung e. V., Johannisberger Straße 34, 14197 Berlin Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Genehmigung der Redaktion. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Bild: Ina Schoenrock – Fotolia.com Wir trauern mit beim Tod unseres lieben Heimchen … Annerose Spitzner, geb. Hoppe (99) EL 35/36 Brücknerstraße 14 D-08499 Mylau Annemarie Schmidt, geb. Ritz (95) FOS 39/40 Thomas-Mann-Str. 3 37075 Göttingen Jahresbeitrag AHB Wir bitten den Beitrag zu überweisen an: und Bezugsgebühren Postbank Berlin: für die IBAN: DE02 1001 0010 0020 8431 00 BIC: PBNKDEFF Heimchenzeitung 18,00 € AHB e. V. der Mathilde-Zimmer-Stiftung e. V. Johannisberger Straße 34 · 14197 Berlin Telefon: (030) 88 92 66-0 · www.mzst.de Spenden werden dankend entgegengenommen. 20 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
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