15+ - Badisches Staatstheater Karlsruhe
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GOTT von Ferdinand von Schirach Renate Gärtner ELKE PETRI a. G. Brandt, Augenärztin LISA SCHLEGEL Biegler, Rechtsanwalt HEISAM ABBAS Dr. Keller, Mitglied des Ethikrats ANDRÉ WAGNER Litten, Rechtssachverständiger ANDREJ AGRANOVSKI Sperling, medizinischer JANNEK PETRI Sachverständiger Thiel, theologischer Sachverständiger Sts. TIMO TANK Choral ELKE PETRI, LISA SCHLEGEL, ANGELA PFÜTZENREUTER, HEISAM ABBAS, ANDREJ AGRANOVSKI, JANNEK PETRI, Sts. TIMO TANK, ANDRÉ WAGNER Regie ELKE PETRI Regiemitarbeit LISS SCHOLTES Bühne SASKIA WUNSCH Kostüme ANNEMARIE KÖGL Musikalische Leitung ANDREJ AGRANOVSKI Licht JAN LIEBISCH Dramaturgie ANNA HAAS Theaterpädagogik BENEDIKT KÖMPF-ALBRECHT Bühnenbildassistenz EMILY ORTLEPP Soufflage ANGELA PFÜTZENREUTER ES GIBT NUR EIN WIRKLICH lnspizienz JOCHEN BAAB ERNSTES PHILOSOPHISCHES Premiere 28.10.21 KLEINES HAUS PROBLEM: DEN SELBSTMORD Dauer ca. 2 ½ Stunden, eine Pause im Anschluss Publikumsgespräch im NEUEN ENTREE Albert Camus, Der Mythos des Sisyphos Aufführungsrechte Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin
TECHNISCHER DIREKTOR Ivica Fulir BÜHNE KLEINES HAUS Stefan Blum, Gregor Flöther, Oliver Heidinger LEITER DER BELEUCHTUNGSABTEILUNG Stefan Woinke KONSTRUK TEUR Eduard Moser LEITUNG TON/VIDEO Stefan Raebel TON Sebastian Langner, Jan Fuchs LEITUNG BEREICH VIDEO Johannes Kulz LEITER DER REQUISITE Tilo Steffens REQUISITE Clemens Widmann WERKSTÄTTENLEITERIN Almut Reitz PRODUKTIONS LEITER Maik Fröhlich MALVORSTAND Giuseppe Viva LEITER DER THEATERPLASTIKER Wladimir Reiswich LEITER DER SCHREINEREI Rouven Bitsch LEITER DER SCHLOSSEREI Mario Weimar POLSTER- UND DEKOABTEILUNG Ute Wienberg KOSTÜMDIREKTORIN Elisabeth Richter PRODUKTIONSLEITUNG KOSTÜM Celine Walentowski GEWAND- MEISTER*IN HERREN Petra Annette Schreiber, Robert Harter GEWANDMEISTERINNEN DAMEN Tatjana Graf, Karin Wörner, Helena Wachauf ANKLEIDER*INNEN Katharina Adda, Herard Mehler, Diana Susanto, Andrea Heuser, Beata Krüger, Alice Reiss-Nöckel MODISTEREI Diana Ferrara, Jeannette Hardy KOSTÜMBEARBEITUNG Andrea Meinköhn WAFFEN- MEISTEREI Michael Paolone, Harald Heusinger SCHUHMACHEREI Thomas Mahler, Nicole Eyssele, Benjamin Bigot FUNDUS Griselda Schrednitzki CHEFMASKENBILDNERIN Caroline Steinhage MASKE Renate Schöner, Sotirios Noutsos Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. WIR KÖNNEN NIE LETZTGÜLTIG WISSEN, WAS RICHTIG UND WAS FALSCH IST, ABSOLUTE URTEILE ÜBER DIE WELT GIBT ES NICHT. Jannek Petri, Lisa Schlegel, Sts. Timo Tank, André Wagner 5
6 Elke Petri, Heisam Abbas, Lisa Schlegel, Andrej Agranovski, André Wagner, Jannek Petri, Sts. Timo Tank 7
WEM GEHÖRT Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat, Ärzt*innen, Palliativmediziner*innen, Theo- der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? log*innen und Philosoph*innen extrem Oder gehört es nur uns selbst? Und wem unterschiedliche Auffassungen haben. Nun gehört unser Sterben? – fragt Ferdinand ist der Gesetzgeber aufgerufen, einen klaren UNSER von Schirach in seinem Stück Gott. rechtlichen Rahmen zu setzen. Er entwickelt einen Modellfall, der so skan- Nach dem großen Erfolg von Terror legt dalös wie exemplarisch erscheint: Renate Ferdinand von Schirach mit Gott einen LEBEN? Gärtner möchte nicht mehr leben. Körper- neuen hochaktuellen Theatertext vor. lich und geistig ist sie kerngesund, aber seit Wieder geht es um Leben und Tod – und dem Tod ihres Mannes sieht die 78-Jährige um die Frage nach der menschlichen Frei- im Leben keinen Sinn mehr. Therapien ha- heit, Autonomie und Selbstbestimmung. ben an diesem Entschluss nichts geändert, Schauplatz von Ferdinand von Schirachs genauso wenig wie die zahlreichen Ge- Stück ist der Leibniz-Saal der Berlin-Bran- spräche mit ihren beiden Söhnen. Auch die denburgische Akademie der Wissenschaf- Enkelkinder können ihr nicht ausreichend ten, in der der Deutsche Ethikrat tagt. Die Lebensfreude schenken. Bühne ahmt skizzenhaft die Architektur des antiken Odeons nach, ein Gebäude, Renate Gärtner hat ihre seit vielen Jahren das für Aufführungen und Wettkämpfe vertraute Ärztin um ein Medikament ge- in Gesang und Instrumentalmusik sowie beten, das ihr die Möglichkeit bietet, selbst für Rezitationsvorträge und Ratsversamm- über ihr Lebensende zu entscheiden. Doch lungen genutzt wurde. Mit seinem aktuel- damit nicht genug: Sie möchte ihren Fall len Stück setzt der Jurist und Autor seine grundsätzlich vor dem Ethikrat verhandelt Idee von Theater als Ort des gesellschaft- wissen. Dort entspinnt sich eine leiden- lichen Diskurses fort, in dem die großen schaftliche Diskussion zwischen Medizi- Grundsatzdebatten unserer Zeit verhandelt ner*innen, Jurist*innen und einem katho- werden. lischen Geistlichen. Er stellt ein Zitat von Albert Camus voran: Im Februar 2020 hatte das Bundesverfas- „Es gibt nur ein wirklich ernstes philo- sungsgericht das Verbot geschäftsmäßiger sophisches Problem: den Selbstmord.“ Förderung der Sterbehilfe gekippt. Zudem Steht der freie Wille – sterben zu wollen gaben die Richter*innen dem Recht auf und dafür auch die Hilfe Dritter in Anspruch Suizid einen hohen Stellenwert: Selbsttö- zu nehmen – als Gebot über allem anderen, tung sei Ausdruck von Selbstbestimmung. wie es das Urteil des Bundesverfassungs- Dieses Recht schließe die Freiheit ein, rechts formuliert? Ist der Suizid nicht im- auch die Hilfe Dritter in Anspruch zu neh- mer ein Beziehungsabbruch und in die- men. Und zwar – so besagt der Zusatz zu sem Sinne ein Grenzkonflikt, der vor allem dem Urteil – ganz unabhängig davon wie alt auch das Leben der anderen, die danach oder jung, gesund oder krank man ist. Das weiterleben betrifft? Und gehört in diesem Urteil des Bundesverfassungsgerichts lei- Sinne unser Leben wirklich nur uns allein? tet einen Paradigmenwechsel ein, zu dem Anna Haas 8 9
URTEIL DES BUNDESVERFASSUNGS GERICHTS VOM 26. FEBRUAR 2020 Das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG) umfasst ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen. Die in Wahrnehmung dieses Rechts getroffene Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der ei- genen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbe- stimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren. Mit dieser Begründung hat der Zweite Senat mit Urteil vom heutigen Tage entschieden, dass das in § 217 des Strafge- setzbuchs (StGB) normierte Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung gegen das Grundgesetz verstößt und nichtig ist, weil es die Möglichkeiten einer assis- tierten Selbsttötung faktisch weitgehend entleert. Hieraus folgt nicht, dass es dem Ge- setzgeber von Verfassungs wegen untersagt ist, die Suizidhilfe zu regulieren. Er muss dabei aber sicherstellen, dass dem Recht des Einzelnen, sein Leben selbstbestimmt zu beenden, hinreichend Raum zur Entfaltung und Umsetzung verbleibt. (...) Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben ist nicht auf fremddefinierte Situationen wie schwere oder unheilbare Krankheitszustände oder bestimmte Lebens- und Krank- heitsphasen beschränkt. Es besteht in jeder Phase menschlicher Existenz. Eine Ein- engung des Schutzbereichs auf bestimmte Ursachen und Motive liefe auf eine Bewer- tung der Beweggründe des zur Selbsttötung Entschlossenen und auf eine inhaltliche Vorbestimmung hinaus, die dem Freiheitsgedanken des Grundgesetzes fremd ist. Die Entscheidung des Einzelnen, dem eigenen Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, entzieht sich einer Bewertung anhand allgemeiner Wertvorstellungen, religiöser Gebote, gesell- schaftlicher Leitbilder für den Umgang mit Leben und Tod oder Überlegungen objektiver Vernünftigkeit. Sie bedarf keiner weiteren Begründung oder Rechtfertigung, sondern ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren. 12 Elke Petri, André Wagner 13
INTERVIEW DAS LEBEN IST NUR SINNVOLL, WEIL ES BEGRENZT IST Ein Gespräch mit dem wohl meistdiskutierten Autor deutscher Sprache über den Suizid als letzte Freiheit, Sterbehilfe, den Kleinmut der Kulturschaffenden und seine Depressionen. Das Gespräch führte Peer Teuwsen. NZZ am Sonntag: Herr von Schirach, Sie Ich bin kein Teamplayer. Und ich würde haben mit 17 Jahren vergeblich versucht, nicht in die Strukturen eines großen Unter- sich umzubringen. Ist der Suizid auch nehmens passen. Strafverteidigung ist ein heute noch eine Möglichkeit für Sie? sehr freier Beruf. Im Gerichtssaal trifft man alle Entscheidungen selbst. Und das Schrei- Ferdinand von Schirach: Jeder Mensch ben ist noch freier. hat das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu führen. Dazu gehört auch, selbstbe- Gibt Ihnen die Möglichkeit des Suizids stimmt das Leben zu beenden. Für mich eine Freiheit im Leben? wäre es furchtbar, wenn ich nicht mehr schreiben, nicht mehr denken und nicht Ja, der Suizid ist die letzte Freiheit. Er ist mehr sprechen könnte. Ich würde bei einer Ausdruck unserer Autonomie. Ich kann mir solchen Krankheit im Alter, soweit ich das ja nicht aussuchen, ob ich geboren werden heute beurteilen kann, den Suizid wählen. will – aber den Zeitpunkt meines Todes, Und ich wäre glücklich, wenn mir mein den kann ich wählen. Arzt dann helfen würde, sanft zu sterben. Mir scheint, die Möglichkeit des Suizids Sie haben immer ein selbstbestimmtes ziehe sich wie ein roter Faden durch Leben geführt? Ihr Werk. Als Jugendlicher und in meiner Militärzeit Er beschäftigt mich, ja. Letztlich geht es nicht, aber danach schon, jedenfalls ganz doch um die Frage, was ein geglücktes Le- überwiegend. ben ist, wie man das herstellen kann und was das richtige Ende ist. Das Leben ist Sie wollten nie einen Chef? nur sinnvoll, weil es begrenzt ist. 14 André Wagner, Andrej Agranovski 15
Und dennoch nähmen Sie für sich nicht Natürlich lerne ich beim Schreiben. Es ist Nein, Sie irren sich nicht. Ich wollte erklä- licher Satz. Ich halte ihn für falsch. Ein in Anspruch, ein geglücktes Leben be- eine Auseinandersetzung, intensiv, aus- ren, warum in der christlichen Kirche der Großteil des Lebens besteht aus Leiden, werkstelligt zu haben. füllend, oft auch belastend. Das Stück Suizid seit Jahrhunderten als Sünde gilt. ja. Aber es scheint mir vernünftig, dass spielt vor dem Ethikrat. Ethik ist die Wissen Augustinus hat vor 1600 Jahren mit sei- der Mensch versucht, Leid zu vermeiden. Nein, ich habe zu viele Fehler in meinem schaft von der Moral. Wir alle haben ja nem Verbot der Selbsttötung etwas völlig Ich möchte, dass der Mensch so weit wie Leben gemacht. Wir alle sind schief und ganz unterschiedliche moralische Vorstel- Neues behauptet. Was daraus gemacht möglich vom Leiden befreit wird. krumm in diese Welt gestellt. Wir verspre- lungen, die Moral eines Christen unter- wurde, etwa dass Selbstmörder außer- chen einem geliebten Menschen etwas, scheidet sich von der eines Atheisten. Das halb der Friedhöfe beerdigt wurden, dass Es ist schon auch größenwahnsinnig, aber dann versagen wir, weil wir uns selbst ist auch völlig in Ordnung so, unsere Ge- man den Versuch mit Exkommunikation sich über das eigene Schicksal zu er- nicht genug kennen. Wir können uns selbst sellschaft ist nicht homogen, sondern viel- bestrafte, war grauenhaft. Es hat nichts heben. nicht verzeihen, oft leben wir lange ein fältig. Wir glauben an Allah, Buddha, Gott, mit der Bibel und dem Christentum zu tun. falsches Leben. Vieles stimmt einfach nie an nichts oder nur an uns selbst. Gefähr- Diese Ideen haben den Menschen klein Nein, verzeihen Sie bitte: Es gibt kein ganz. lich wird es, wenn die Moral des Einzelnen und hässlich gemacht, und oft haben sie Schicksal und kein Erheben darüber. Es für alle verbindlich werden soll. Damit be- ihn vernichtet. Im Römischen Reich war gibt nur das Leben mit seinen unendlichen Was stimmt nicht? ginnt die Unfreiheit. der Suizid dagegen akzeptiert, Cicero hat Möglichkeiten. Sie gestalten Ihr Leben ihn als zulässigen Ausgang angesehen. nach Ihren Vorstellungen. Deshalb ist es Bitte entschuldigen Sie, aber das führt zu Wie lautet das beste Argument gegen für manche Menschen richtig, dass sie weit. Ich habe viel Glück gehabt, aber mein Sterbehilfe? Ist der assistierte Suizid eine heroi- um Hilfe zum Suizid bitten dürfen. Ein Arzt Leben ist mir nicht geglückt. sche Tat? darf ihnen nach dem Urteil des Bundes- Dass Sterbehilfe einen Druck auf ältere verfassungsgerichts jetzt dabei helfen. In den Niederlanden hat man sehr ernst- Menschen ausüben kann, aus dem Leben Nein, natürlich nicht. Aber er ist Freiheit. Sie haben natürlich das Recht, das Leben haft darüber diskutiert, Automaten auf- zu scheiden, um der Allgemeinheit nicht Der Suizid kann alles Scharfkantige des als Schicksal zu betrachten, als Leid, das zustellen, an denen jeder die Todespille auf der Tasche zu liegen. Lebens sanft beenden. Im Krankenhaus Sie auf sich nehmen müssen. Sie dürfen beziehen kann. sah ich an einem Krankenbett einmal wie in das so sehen, wer soll Sie auch daran hin- Das wird aber zum Beispiel in der Schweiz einem Film den Monitor mit der Herzkurve. dern? Genau deshalb wird immer die eine Natürlich, es wäre beruhigend, Pentobar- nicht gestützt von den Zahlen. Als der Patient tot war, schaltete die Kran- Frage bleiben, um die sich das Theater- bital im Kühlschrank zu haben. Eine solche kenschwester den Apparat ab. Danach stück dreht: Ist der Suizid und die Beihilfe Freiheit kann aber zu einfach missbraucht Nicht nur in der Schweiz. Es gibt keinen stand auf dem Monitor als Bildschirmscho- dazu für Sie persönlich moralisch richtig? werden. Eine ärztliche Kontrolle, eine Kon- Dammbruch, die Zahlen der Suizide steigen ner: „Privacy“. Das mochte ich gerne. Entspricht das Ihren Vorstellungen, Ihrem trolle durch die Behörden ist notwendig. nicht, und keine der Schweizer Sterbehilfe eigenen Lebensentwurf? Das müssen Sie Trotzdem gilt: In unseren westlichen Ge- organisationen wurde bisher von der Straf- Jetzt ist er endlich ganz privat. Ihr größ- für sich allein entscheiden. Es geht mir sellschaften haben wir die Freiheit, uns justiz verfolgt. Das gilt auch für alle anderen ter Wunsch? nur darum, dass Ihre eigene Entscheidung das Leben zu nehmen. Die Entscheidung Länder, in denen Sterbehilfe erlaubt ist. nicht für alle Menschen gilt. des Einzelnen, seinem Leben ein Ende zu Und dennoch leuchtet es mir ein, dass die- Privat zu sein, ist immer ein Ziel. setzen, muss vom Staat und von der Ge- ser Druck auf ältere Menschen entstehen Das ist die Grundaussage Ihres gesam- sellschaft respektiert werden. Das ist das könnte. Das müssen wir unbedingt verhin- „Leben heisst leiden“, sagt der Kirchen- ten Werks: Es muss eine Rechtsbasis Menschenbild unserer Verfassung. dern. vertreter im Stück. Ist das eine Maxime, für unsere Lebensentscheidungen ge- die Sie leben? ben, sonst ist alles nichts. Nun haben Sie mit „Gott“ ein Stück über Aber generell hat Ihr Stück ein bisschen den assistierten Suizid geschrieben. Schlagseite, es ist schließlich und end- Der Bischof dort behauptet, man müsse Und das Verfassungsrecht muss in ethi- Schreiben Sie auch, um für sich per- lich ein Plädoyer für das Recht auf den das Leid annehmen, Jesus habe das Kreuz schen Fragen neutral sein. Davon abgese- sönlich Ihre letzten Fragen zu klären? selbstbestimmten Tod. Irre ich mich? auf sich genommen. Das ist ein schreck- hen glaube ich, dass es objektiv richtige 16 17
moralische Positionen gibt. Sie wurden dass wir uns für viele dieser Maßnahmen über Jahrhunderte ähnlich formuliert, bei allen und bei uns selbst irgendwann zuletzt von Ronald Dworkin, davor von wohl entschuldigen müssen. Das stimmt. Immanuel Kant: „Handle nur nach derjeni- gen Maxime, durch die du zugleich wollen Haben Sie selbst Angst vor dem Tod? kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Das sind keine großen Weishei- In einem Interview sagte ein Journalist zu ten, nichts Neues jedenfalls. Sie müssten Woody Allen, er werde in seinen Filmen selbstverständlich sein. Aber sie sind es ewig weiterleben. Woody Allen antwortet: leider nicht. „Ich würde das ganz gern in meiner Woh- nung tun.“ Die Verfassungsrechtlerin sagt im Stück: „Tatsächlich gibt es keine Rechtspflicht Sollen sich auch Kinder umbringen dür- zu leben.“ Kennen Sie eine moralische fen, so wie etwa in Belgien? Pflicht zu leben? Der Junge, um den es ging, wollte sterben. Moralische Pflichten richten sich nach Er war unheilbar krank und litt unter ent- Ihren Anschauungen. Ein Christ wird Ih- setzlichen Schmerzen, sein Leben war nen vermutlich anders antworten als ein eine einzige Qual. Die Eltern des Jungen, Agnostiker. Das Leben wird von der Ver- seine Ärzte und Psychologen wurden be- fassung ja nicht um jeden Preis geschützt. fragt, sie alle stimmten seinem Wunsch Darüber steht die Würde des Menschen, zu. Ich fand die Entscheidung richtig, auch nur sie ist unverletzbar. wenn sie furchtbar schwierig war. Ich hal- te es für falsch, wenn mit Verweis auf ei- Wird durch die derzeitigen Eingriffe in nen Gott dieser Wunsch verweigert wird. unser aller Leben die Würde des Men- schen nicht verletzt? Der Mensch ist nur sein eigener Gott? Es ist komplizierter. Alle Grundrechte Wenn er es will: ja, selbstverständlich. sind – bis auf die Würde – einschränkbar. Wir müssen es akzeptieren, wenn jemand Wir stellen in diesen Corona-Zeiten den sterben will. Wir können versuchen, ihn Lebensschutz über sehr viele andere Din- davon abzubringen, aber wenn uns das ge. Aber es ging auch um den Schutz des nicht gelingt, ist es seine Entscheidung – öffentlichen Gesundheitswesens. Gefähr- nicht die eines Juristen, nicht die eines lich wäre es dann, wenn wir den Lebens- Arztes und nicht die eines Priesters. schutz als höchstes Gut ansähen, ihn also über alle anderen Grundrechte stellen Gibt es als Suizident auch eine Ver- würden. Manchmal ging es sehr weit, es antwortung gegenüber den Hinter- gab Fehler, der harte Lockdown in man- bliebenen? chen Ländern war medizinisch wohl nicht sinnvoll. Der deutsche Gesundheitsminis- Natürlich. Das muss man ordentlich ma- ter Jens Spahn hat den guten Satz gesagt, chen. Man muss seinen Sterbewunsch der 18 Heisam Abbas, Jannek Petri 19
Familie und den Freunden erklären. Das Wir sind gerade in einer Situation, die ist menschliche Pflicht. Das Schlimmste, mehr als verwunderlich ist. Wir hatten was in einer Beziehung passieren kann, vor dem Urteil des Bundesverfassungsge- ist ein Flugzeugabsturz. Wenn ein gelieb- richts ein Urteil des Bundesverwaltungs- ter Mensch ohne eine Verabschiedung, gerichts. Dieses erlaubte einer Reihe von ohne ein Ausklingen, ohne ein Gespräch todkranken Klägern den Gebrauch von einfach verschwindet, ist das für die Hin- Pentobarbital. Unser Gesundheitsminister, terbliebenen grauenhaft. (…) der ein Gegner der Sterbehilfe ist, hat da- rauf einen Brief an die Gesundheitsämter Ich habe bei einem Punkt ein Problem. geschrieben, dieses Mittel nicht heraus- Sterbehilfe darf geleistet werden, so- zugeben. Er erklärte, er wolle das Urteil fern der Helfer „keine selbstsüchtigen des Verfassungsgerichts abwarten. Nun Motive“ verfolgt. Dies wird allgemein ist das Urteil, auf das er gewartet hat, be- mit finanziellen Motiven gleichgesetzt. reits sechs Monate alt, und noch immer Ich meine aber, es gibt auch selbstsüch- ist nichts passiert. Einige der Kläger sind tige Motive anderer Art. Ich habe einmal bereits unter Qualen gestorben. Ich kann Sterbehelfer von Exit interviewt. Ich mich nicht erinnern, dass ein höchstes werde nie ihre leuchtenden Augen ver- Gericht entschieden – und ein Minister gessen, wenn sie von diesem Moment das Urteil einfach ignoriert hat. des Sterbens erzählt haben. Da war eine tiefe Zufriedenheit, ja ein Glücksgefühl Ihr Stück will also etwas Unmittelbares in ihnen. Und dieses Gefühl schien mir erreichen? sehr selbstsüchtig zu sein. Natürlich. (…) Das ist klug und leider richtig. Solche selbstsüchtigen Motive gibt es, aber das Warum bezeichnen Sie es dann als führt zu weit. Mit diesem Argument könn- Fehler, Jurisprudenz studiert zu haben? ten Sie auch die Arbeit von Mutter Teresa Das war doch die Grundlage Ihres anzweifeln. Welterfolgs. Warum sollte man das nicht tun dürfen? Ich weiß nicht, ob das stimmt. Als junger Mensch habe ich mich nicht getraut, Weil wir ambivalente Wesen sind. Wir einen künstlerischen Beruf zu ergreifen. kennen das von NGO-Mitarbeitern. Es kann Vielleicht weil ich mein Leben lang De- persönlichkeitsverändernd sein, auf dem pressionen hatte. Lastwagen zu stehen und Brot in die Men- ge zu werfen. Aber das müssen wir wohl Die haben Sie doch immer noch. aushalten, sonst ist am Ende gar nichts mehr möglich. Ja, aber ich wusste damals nicht viel da- rüber. Ein Teil der Depressionen ist oft Wie soll Sterbehilfe in Deutschland or- die Angst, zu verarmen. Deshalb habe ganisiert sein? ich einen bürgerlichen Beruf gewählt, 20 Heisam Abbas, Sts. Timo Tank 21
auch wenn ich aus einem wohlhabenden rem Leben geworden. Wir beschäftigen Elternhaus stamme. Ich habe auch jetzt uns deshalb fast nur noch mit uns selbst. noch das Gefühl, morgen würde niemand (…) mehr meine Bücher lesen, ich würde unter der Brücke schlafen müssen und Tuberku- Ihnen muss es um etwas gehen. lose bekommen. Wie alle Ängste ist das natürlich irrational. Aber wenn ich das da- Im Theater, ja. (…) Wir Deutschen haben mals schon gewusst hätte, wäre ich ver- oft das Gefühl, das sei nicht unser Staat, mutlich kein Anwalt geworden. dass wir gar keine Entscheidungen treffen und unsere Gesellschaft nicht gestalten Haben Sie auch den Eindruck, die Kunst können. Wenn wir immer über die Ge- sei ziemlich mutlos geworden? fährdung der Demokratie sprechen, dann ist das das Gefährliche: Der Staat ist nur Wir leben im größtmöglichen Wohlstand. noch abstrakt. Wenn wir aber über Sterbe Es gibt keinen Krieg, keine Katastrophen, hilfe, über Terrorismus, über die Würde keinen Hunger. Die meisten Menschen des Menschen, über das, was uns aus- wissen nicht einmal, wie ein Toter aus- macht, sprechen, dann wird die Verfassung sieht oder was Elend und Existenzangst lebendig. Wir müssen sie also ausfüllen. bedeuten. Alles ist hell und sanft in unse- FERDINAND VON SCHIRACH Ferdinand von Schirach ist Autor und Anwalt. Er wurde 1964 in München geboren und lebt in Berlin. Nach Jahrzehnten als Strafverteidiger veröffentlichte er mit 45 Jahren seine ersten Kurzgeschichten. Seine Bücher erscheinen mittlerweile in 43 Ländern. Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen „großartigen Erzähler“, die New York Times einen „außergewöhnlichen Stilisten“, der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei „eine der markantesten Stimmen der europäi- schen Literatur“. Die Erzählungsbände Verbrechen, Schuld und Strafe sowie die Roma- ne Der Fall Collini und Tabu wurden zu millionenfach verkauften internationalen Best- sellern. Sein Theaterstück Terror zählt zu den weltweit erfolgreichsten Dramen unserer Zeit. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm sein persönlichstes Buch Kaffee und Zigaretten, der Band Trotzdem (mit Alexander Kluge) sowie Jeder Mensch, sein inspirierendes Plädoyer für neue Men- schenrechte. Gott ist sein zweites Theaterstück. Es wurde auch schon wie fast all seine Bücher verfilmt und im November 2020 im deutschen Fernsehen gezeigt. 22 23
André Wagner, Andrej Agranovski
DIE 6 EUROPÄISCHEN GRUNDRECHTE von Ferdinand von Schirach ARTIKEL 1 – UMWELT Jeder Mensch hat das Recht, in einer gesunden und geschützten Umwelt zu leben. ARTIKEL 2 – DIGITALE SELBSTBESTIMMUNG Jeder Mensch hat das Recht auf digitale Selbstbestimmung. Die Ausforschung oder Manipulation von Menschen ist verboten. ARTIKEL 3 – KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Jeder Mensch hat das Recht, dass ihn belastende Algorithmen transparent, überprüfbar und fair sind. Wesentliche Entscheidungen muss ein Mensch treffen. ARTIKEL 4 – WAHRHEIT Jeder Mensch hat das Recht, dass Äußerungen von Amtsträgern der Wahr- heit entsprechen. ARTIKEL 5 – GLOBALISIERUNG Jeder Mensch hat das Recht, dass ihm nur solche Waren und Dienstleis- tungen angeboten werden, die unter Wahrung der universellen Menschen- rechte hergestellt und erbracht werden. ARTIKEL 6 – GRUNDRECHTSKLAGE Jeder Mensch kann wegen systematischer Verletzungen dieser Charta Grund- rechtsklage vor den Europäischen Gerichten erheben. Über jeder-mensch.eu oder den QR-Code im Buch können EU-Bürger:innen über diese Grundrechte abstimmen. 26 Elke Petri 27
ELKE PETRI LISS SCHOLTES SASKIA WUNSCH ANNEMARIE KÖGL Regie Regiemitarbeit Bühne Kostüme Elke Petri gehörte von 1970 bis 1996 als Liss Scholtes, geboren 1991 in Luxemburg, Saskia Wunsch wurde 1980 in Chemnitz Annemarie Kögl studierte französische Ro- Schauspielerin dem Ensemble der Schau- studierte Theater-, Film- und Medien- geboren und lebt in Berlin. Sie studierte manistik und Mode-Textil-Design bevor bühne am Halleschen Ufer, später am wissenschaft an der Universität Wien und Bühnen- und Kostümbild an der Hoch- sie an der Studiobühne Paderborn den Lehniner Platz um Peter Stein an. Sie später Medienkulturwissenschaft an der schule für Bildende Künste Dresden stu- Bereich Kostümbild für sich entdeckte. spielte u. a. die Rolle der Blanche in Das Universität zu Köln. Erste Erfahrungen dierte. Von 2006 bis 2013 war sie künst- Die neue Leidenschaft führte sie zu einem Sparschwein (Labiche), die Julija in als Regieassistentin sammelte sie beim lerische Produktionsassistentin für die einjährigen Praktikum ans Theater der Sommergäste (Gorki) und die Kassandra Kasemattentheater in Luxemburg und im Forsythe Company am Festspielhaus Keller Köln, zu Kostümbildassistenzen ans in Die Orestie (Aischylos). Seit einigen Theater der Keller in Köln. Außerdem as- Hellerau in Dresden. Sie stattete zahl- Theater Aachen, Analog t heater Köln, Jahren führt sie auch Regie und ist als sistierte sie bei mehreren Projekten des reiche Produktionen aus, u. a. am Staats- Hochschule für Musik und Tanz Köln, so- freie Schauspielerin tätig: Sie spielte u. a. Künstlerkollektivs Maskénada in Luxem- schauspiel Dresden, am Theater Bielefeld wie mehrmals zu den Nibelungenfespielen in Peter Steins Inszenierung von Faust I burg. Die erste Regieassistenz in Karls- und an der Neuen Bühne Senftenberg, an Worms. Kostümbilder für Diplomfilme der und II. Am Deutschen Theater Berlin ist sie ruhe machte sie bei Shockheaded Peter – der Bayerischen Staatsoper München, am Kunsthochschule für Medien Köln gaben in Väter und Söhne und Franziska Linker- Struwwelpeter, worauf Assist enzen bei Schlosspark Theater Berlin sowie an der den Startschuss in die Film- und Fernseh hand in der Regie von Daniela Löffner zu zahlreichen Arbeiten von Anna Bergmann Oper Chemnitz, an der Staatsoper Stutt- welt. Nach zwei Spielzeiten am BADI- sehen. Als Regisseurin inszenierte sie u. a. sowie Alexandra Liedtke folgten. Seit der gart und am Hans Otto Theater Potsdam. SCHEN STAATSTHEATER kehrt sie für an der Schaubühne am Lehniner Platz, am Spielzeit 2019/2020 ist sie feste Regie Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie das Kostümbild von Gott nach Karlsruhe Hebbel-Theater, am BAT Berlin und 2003 assistentin am STAATSTHEATER. Im Fe- dabei mit den Regisseur*innen Samia zurück. Iphigenie für das Schauspiel des BADI- bruar 2022 wird ihre erste eigene Insze- Chancrin, Helen Malkowsky, Katja Wolff, SCHEN STAATSTHEATERS KARLSRUHE. nierung im STUDIO2 Premiere feiern. Ulrike Müller und Axel Ranisch. 28 29
LISA SCHLEGEL Brandt, Augenärztin Sts. TIMO TANK Thiel, theologischer Sachverständiger ist in Wien geboren und in München aufgewachsen. Sie studierte war nach dem Studium in Kiel, Münster und Tübingen engagiert. Von Schauspiel in Wien und spielte am Burgtheater. Es folgten Engagements 2002 bis 2013 war er im Ensemble des STAATSTHEATERS und wurde in Wilhelmshaven und Tübingen bevor sie 2002 ans STAATST HEATER 2013 zum Staatsschauspieler ernannt. Seit 2017 steht er wieder in kam. Hier steht sie zurzeit in Frauensache, Schauspiel: Carmen und Karlsruhe auf der Bühne. Momentan ist er in Szenen einer Ehe, Die Apokalypse Baby auf der Bühne. neuen Todsünden und Toni Erdmann zu sehen. HEISAM ABBAS Biegler, Rechtsanwalt 1986 in Karlsruhe geboren, studierte bis 2012 Schauspiel an der Hoch- schule für Musik und Theater Rostock. Nach Engagements am Wup- pertaler Schauspiel und am Düsseldorfer Schauspielhaus, kam er 2016 ans STAATSTHEATER. Zu sehen ist er momentan in Bunbury, Die neuen Todsünden, Schauspiel: Carmen und Toni Erdmann. ANDRÉ WAGNER Dr. Keller, Mitglied des Ethikrats Der gebürtige Berliner trat seine erste Engagements am Thüringer Landestheater Rudolstadt, am Landestheater Tübingen und an den Bühnen in Graz und Münster an. Seit 2002 gehört er zum Ensemble des STAATSTHEATERS, wo er in dieser Spielzeit u. a. in Der Bau, In den Gärten, Bunbury sowie Passion – Sehnsucht der Frauen zu erleben ist. ANDREJ AGRANOVSKI Litten, Rechtssachverständiger KÖNNTE NICHT GENAU DAS ES studierte an der Theaterakademie „August Everding“ in München und 2018 am Staatlichen Institut der Darstellenden Künste in St. P etersburg. Er gastierte als Schauspieler und B ühnenmusiker am Residenztheater München, am Staatstheater Wiesbaden und am Staatstheater Hannover. Seit 2020/21 ist er Ensemblemitglied am STAATSTHEATER und in seinem SEIN, WAS UNS ALS EUROPÄISCHE, Solo Mozart und Salieri, Medea.Stimmen und Toni Erdmann zu sehen. ALS WESTLICHE GESELLSCHAFT JANNEK PETRI Sperling, medizinischer Sachverständiger HEUTE AUSMACHEN SOLLTE: NICHT Nach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin war er erstmals von 2002 bis 2006 in Karlsruhe enga- DER ZWANGHAFTE KONSENS, giert. Danach arbeitete er in Zürich, Braunschweig und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2014 ist er wieder Ensemblemitglied und in dieser SONDERN, DASS WIR DEN FRIED LICHEN DISSENS AUSHALTEN? Spielzeit in Medea.Stimmen, The Broken Circle, Penthesilea und Pas- sion – Sehnsucht der Frauen zu sehen. 30 31
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BILDNACHWEISE IMPRESSUM UMSCHLAG Felix Grünschloß HERAUSGEBER PROBENFOTOS Thorsten Wulff STAATSTHEATER KARLSRUHE PORTRÄTS Felix Grünschloß Arno Kohlem INTENDANT Privat Dr. Ulrich Peters Liss Scholtes S. 23 Stephan Rabold GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR Johannes Graf-Hauber TEXTNACHWEISE KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTORIN Uta-Christine Deppermann Wem gehört unser Leben: Originalbeitrag von Anna Haas SCHAUSPIELDIREKTORIN Anna Bergmann Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung verfassungswidrig: CHEFDRAMATURGIN Pressemitteilung des Bundesverfassungs Sonja Walter gerichts Nr. 12/2020 vom 26. Februar 2020 REDAKTION Interview mit Ferdinand von Schirach, aus: Anna Haas Peer Teuwsen 12.09.2020, NZZ am Sonntag KONZEPT Die 6 europäischen Grundrechte: DOUBLE STANDARDS Berlin jeder-mensch.eu GESTALTUNG Sollten wir Rechteinhaber*innen übersehen Caroline Kleeberger haben, bitten wir um Nachricht. DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Spielzeit 2021/22 Programmheft Nr. 621 Stand 26.10.21 www.staatstheater.karlsruhe.de Heisam Abbas, Sts. Timo Tank
DAS RECHT AUF SELBSTBESTIMMTES STERBEN IST NICHT AUF FREMDDEFINIERTE SITUATIONEN WIE SCHWERE ODER UNHEILBARE KRANKHEITSZUSTÄNDE ODER BESTIMMTE LEBENS- UND KRANKHEITS PHASEN BESCHRÄNKT. ES BESTEHT IN JEDER PHASE MENSCHLICHER EXISTENZ. Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020
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