Blaues Kreuz - Blaues Kreuz Schweiz

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Blaues Kreuz                                                                                         4
                                                                                                            126. Jahrgang, 15. Juli 2021
                                                                                                            Einblicke in die Verbandsarbeit
                                                                                                            Erscheint sechsmal jährlich

Berühmte Personen, die keinen Alkohol trinken, Folge 13

Thomas Alva Edison
Er war ein genialer Erfinder und schuf die Vorläufer vieler techni-
scher Geräte, die wir heute noch nutzen. Thomas Alva Edison war
ein charismatischer, geschäftstüchtiger und pragmatischer Mensch.
Auf Alkohol verzichtete er, um einen klaren Verstand zu behalten.

                                                                                                     Liebe Leserin, lieber Leser

                                                                                                     Warum schenken Sie dem Blauen Kreuz Ihr
                                                                                                     Vertrauen? Wegen seiner Leistungen für Sucht-
                                                                                                     betroffene und junge Menschen? Wegen der
                                                                                                     Menschen, die dort arbeiten? Wegen seines
                                                                                                     144-jährigen Bestehens? Je nachdem, wann
                                                                                                     und warum Sie begonnen haben, sich fürs
                                                                                                     Blaue Kreuz zu interessieren, wird Ihre Antwort
                                                                                                     wahrscheinlich anders ausfallen.
                                                                                                         Unsere Leserschaft ist recht heterogen. Es
                                                                                                     gibt die Treuen, die unsere Aktivitäten seit
                                                                                                     vielen Jahren verfolgen und vielleicht Mitglied
                                                                                                     in einem Blaukreuz-Verein sind. Es gibt die­
                                                                                                     jenigen, die sich von unseren Angeboten oder
                                                                                                     unserer christlichen Wertegrundlage ange­
Thomas Alva Edison 1922                                                                              zogen fühlen. Und schliesslich gibt es die Fach-
Thomas Alva Edison wurde am 11. Februar           satz, seine intellektuellen Fähigkeiten zu ent-    leute aus der Sucht- und Sozialarbeit, die ge-
1847 in Milan, Ohio, geboren. Er war das jüngs-   wickeln und nie zu vernachlässigen. Später         meinsam mit uns Menschen in Not helfen und
te Kind von sieben von Nancy Elliott und dem      sagte er: «Der Mensch, der sich nicht dazu ent-    sich für einen verantwortungsvollen Konsum
in Kanada geborenen Samuel Ogden Edison.          schliessen kann, die Gewohnheit zu denken zu       einsetzen.
Sein Vater war Freidenker und politischer         kultivieren, bringt sich um das grösste Vergnü-        Als Redakteur dieser Zeitschrift bemühe ich
Aktivist und emigrierte, nachdem er an einem      gen des Lebens.»                                   mich, Texte auszuwählen, die möglichst viele
Aufstand teilgenommen hatte, in die USA.                                                             Leserinnen und Leser ansprechen, zum Beispiel
Thomas Edison fing mit zwölf Jahren an zu         Bahnbrechende Entdeckungen                         informative Texte über Gesundheitsfragen, Por-
arbeiten: Er verkaufte in Zügen Zeitungen und     Thomas Edisons Karriere als Erfinder begann        träts berühmter und anderer Personen, Texte
Süssig­keiten. Die Freizeit verbrachte er mit     1868. Am 11. April erschien in der Fachzeit-       zur Besinnung oder Neuigkeiten aus dem Blau-
der Lektüre von Fachbüchern über Technik          schrift The Telegrapher ein Bericht über die von   kreuz-Leben. Unser Magazin soll aufklären, be-
und Physik. Er soll sich ein kleines Labor in     ihm entwickelte Duplex-Technik zur gleich­         reichern und aufbauen, denn darin sind wir
einem Eisenbahnwagen eingerichtet haben,          zeitigen Übertragung von zwei Nachrichten­         Menschen uns ähnlich: Wir wollen verstehen
um dort im Geheimen seine ersten Experi-          signalen über eine einzige Leitung. So wurde       und suchen nach etwas, das uns innerlich auf-
mente durchzuführen. Im Jahr 1862 begann          die Fachwelt auf ihn aufmerksam. Im selben         richtet. Wenn unsere Zeitschrift dazu beitragen
Thomas Edison eine Ausbildung zum Telegra-        Jahr meldete er sein erstes Patent für einen       kann, dann hat sie ihren Zweck erfüllt.
fisten und arbeitete während fünf Jahren in       elektrischen Stimmenzähler für Versamm­
verschiedenen Anstellungen. Gleichzeitig bil-     lungen an, der allerdings keine breite Anwen-                                      Lukas Weber
dete er sich durch das Lesen von technischer      dung fand. In den folgenden sechzig Jahren         Bereichsleiter Kommunikation und Fundraising
Literatur weiter. Edison fasste damals den Vor-   war Thomas Edison ein an Produktivität und
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Unternehmergeist kaum zu übertreffende Er-           in Thomas A. Edison Incorporated umbenannt        vorausgesetzt, man lerne aus den Fehlern.
finder. Seine Experimente und über 2000 Erfin-       wurde. Nach anfänglichen finanziellen Schwie-     «Das ist das Schöne an einem Fehler: Man
dungen deckten fast alle Lebens­bereiche ab. Er      rigkeiten kam der geschickte Unternehmer bald     muss ihn nicht zweimal machen.» Edisons
sagte einmal: «Das Einzige, was mich entmuti-        zu grossem Reichtum. Zum Zeitpunkt seines To-     bahn­brechende Erfindungen beruhten weni-
gen kann, ist der Gedanke an die vielen Dinge,       des am 18. Oktober 1931 wurde sein Vermögen       ger auf genialen Einzelideen als auf jahre­
die ich gerne tun möchte und die wenige Zeit,        auf 12 Millionen Dollar geschätzt, was heute      langer Tüftelei und der schrittweisen Verbes-
die mir dafür zur Verfügung steht.»                  ungefähr 170 Millionen Dollar entspricht.         serung bestehender Technik. Von Edison
    Mit dem Phonographen gelang es Edison               Thomas Edison wurde für seine Arbeiten         stammt das Sprichwort: «Genie ist ein Prozent
1876 als erstem Menschen, die menschliche            mit zahlreichen Ehrendoktortiteln und wis-        Inspiration und neunundneunzig Prozent
Stimme aufzunehmen und abzuspielen. Mit              senschaftlichen Auszeichnungen geehrt. Die        Transpiration». Sein Labor in Menlo Park gilt
dem Kohlemikrofon bereitete er den Weg für           Edison-Medaille, die 1904 für bedeutende          als Vorläufer und Vorbild für die grossen For-
das Telefon. Er war an der Entwicklung der           Leistungen der Elektrotechnik, des Ingenieur-     schungs- und Entwicklungsabteilungen mo-
Schreibmaschine beteiligt und gilt als Erfin-        wesens und der Kunst erstmals verliehen           derner Technikunternehmen. Der von ihm
der der 35-Millimeter-Filmtechnik. Im Jahr           wurde, geht ebenso auf ihn zurück wie der         etablierte Erfindungsprozess wird als «Erfin-
1879 brachte Thomas Edison zusammen mit              National Inventors Day in den USA, der 1983       dung der Erfindung» bezeichnet.
dem Briten Joseph Swan die erste Glühbirne           an seinem Geburtstag am 11. Februar ein­              Ein weiterer Grund für Edisons Erfolg war
auf den Markt. Danach entwickelte er deren           geführt wurde. Viele Einrichtungen und Stra-      seine Zusammenarbeit mit Grössen aus ganz
Technik laufend weiter und meldete mehr als          ssen auf der ganzen Welt und sogar ein Aste-      unterschiedlichen Technikbereichen. Im Lau-
dreis­sig Patente darauf an. Die Glühbirne war       roid, ein Mondkrater und eine Pflanzenart         fe seiner Wirkungszeit holte er den britischen
der Anlass, dass New York 1883 als erste             wurden nach ihm benannt.                          Erfinder Charles Batchelor, den hoch­begabten
Stadt der Welt über unterirdisch verlegte                                                              Feinmechaniker John Kruesi, den Entwickler
Kabel mit Strom versorgt wurde. Zahlreiche           Der Erfinder des Erfindens                        der Vakuumpumpe Heinrich Geissler, den
weitere Städte in den USA und Europa folg-           Mehrere Faktoren trugen zu Thomas Edisons         Chemiker Otto Moses sowie den Techniker
ten. Edison erfand elektrische Sicherungen,          grossem Erfolg bei. Einer war seine akribische,   und Organisator Sigmund Bergmann an Bord.
Messgeräte, verbesserte Dampfmaschinen-              systematische Vorgehensweise beim Forschen        Viele Erfindungen wurden unter Edisons
dynamos und entwickelte eine wirtschaft-             und Entwickeln. Edison zeichnete alle Experi-     Namen patentiert, obwohl ein Team fähiger
lich sehr rentable, da effiziente Methode der        mente auf, die zu einer patentierten Erfindung    Mitarbeitenden unter seiner Leitung daran
Zementherstellung. Seine Wirkstätte war ein          führten, auch die fehlgeschlagenen. Allein die    beteiligt war. Sie erhielten Erfolgsbetei­
Labor im kalifornischen Menlo Park, das er           Aufzeichnungen seiner Forschungsaktivitäten       ligungen, während die Patentrechte an
1876 übernahm. Die Presse sprach fortan von          zur Entwicklung der Glühbirne sollen 40 000       Thomas Edison allein gingen. Dass sich viele
ihm als dem «Zauberer von Menlo Park» …              Seiten umfassen. Dabei war die Erkenntnis         Mitarbeitende so sehr für ihren Arbeitgeber
    Im Lauf seiner Karriere gründete Edison          zentral, dass auch jeder Fehlschlag näher an      einsetzten, obwohl ihnen der Ruhm für die
zahlreiche Firmen in und ausserhalb der Verei-       die Lösung eines Problems heranführen kön-        Erfindungen nicht zufiel, dürfte an Thomas
nigten Staaten. Einige fasste er 1896 in der Nati-   ne. «Es ist besser, unvollkommen anzupacken,      Edisons charismatischer Persönlichkeit gele-
onal Phonograph Co. zusammen, welche 1911            als perfekt zu zögern», sagte er lakonisch –      gen haben. Einige Mitarbeitende sagten spä-
                                                                                                       ter über ihn, dass er ihnen das Gefühl gab,
                                                                                                       Partner und nicht Angestellte zu sein.
                                                                                                           Edisons Geschick im Umgang mit Men-
                                                                                                       schen war auch ein Schlüssel zum Erfolg bei
                                                                                                       der Vermarktung seiner Produkte. Er holte
                                                                                                       potentielle Kunden in ihrer Lebenswelt ab.
                                                                                                       So sprach er beispielsweise nicht von «Elektri-
                                                                                                       zität», unter der sich die breite Bevölkerung
                                                                                                       nichts vorstellen konnte, sondern von «Licht».
                                                                                                       Edison präsentierte seine Erfindungen oft in
                                                                                                       spektakulären Vorführungen. So beeindruckte
                                                                                                       er die Öffentlichkeit im Dezember 1879 mit
                                                                                                       einer Beleuchtungsvorführung, bei der eine
                                                                                                       grosse Anzahl von Glühlampen gleichzeitig
                                                                                                       ein- und ausgeschaltet wurde, und 1880 mit

2 | Blaues Kreuz 4/2021                                                                                Edison 1878 mit seinem Phonographen
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der Präsentation des Beleuchtungssystems auf
dem neuen Dampfschiff SS Columbia.                  Herzliche Einladung zum
Der Privatmann                                      Blaukreuz-Bibelkurs
Thomas Edison heiratete 1871 die 24-jährige
Mary Stilwell, mit der er eine Tochter und zwei     28. September bis 1. Oktober 2021
Söhne hatte. Seine Frau starb im Alter von          im Lebenshaus Güetli,
29 Jahren an einer Gehirnkrankheit. Im selben       Mettmenstetten, über
Jahr heiratete Edison die 1865 geborene Mina        «Das neue Leben als Christ»
Miller. Aus der Ehe gingen drei weitere Kinder
hervor, Theodore, Charles und Madeleine.            Vier Referate zum Thema
                                                    Gemeinschaftsabende mit dem
Seit seiner Kindheit litt Edison an Schwer­         Lebenshaus Güetli und Rolf Kuhn
hörigkeit. Ihm, dem Pionier des elektrischen        Programm und Anmeldung:
Lichts, wird nachgesagt, dass er Angst vor der      Hansruedi Seiler, Chasseralstrasse 7,
Dunkelheit hatte. Auch in einem anderen             3063 Ittigen, 031 921 16 14,
Bereich mochte er die Klarheit: Was er konsu-       hansruedi.seiler@hispeed.ch
mierte, sollte seinen Grundsätzen nicht wider-      Anmeldeschluss: 12. August 2021
sprechen und seinen Verstand nicht trüben.
Er sagte: «Ich bin Vegetarier und überzeugter
Antialkoholiker, weil ich so besseren Gebrauch
von meinem Gehirn machen kann.»
    Was seine Weltanschauung angeht, so war       Die Gute Nachricht
Thomas Edison wie sein Vater ein Freidenker.
Es gab Aspekte der christlichen Glaubens­         Selig die Trauernden; denn sie werden             regung. Christus hat die Trauernden selig
ausübung, die er kritisierte, zum Beispiel den    getröstet werden. (Matthäus 5,4)                  gesprochen. Trauer mit allen Mitteln wegzu-
Religionsunterricht. Seine zweite Frau, eine                                                        drücken, wäre töricht. Vor allem ist es unnö-
gläubige Methodistin, versuchte vergeblich,       Der griechische Wortstamm im Urtext für           tig. Denn die Trauernden werden getröstet
ihn umzustimmen. Dennoch war Thomas               trauern bedeutet leiden. Leiden ist nicht im-     werden. Das ist eine Verheissung – und eine
Edison kein Atheist, sondern ein wissen-          mer trauern, aber trauern ist leiden. Die alt-    milliardenfache Erfahrung.
schaftszentrierter Deist: Er war sich bewusst,    griechische Philosophenschule Stoa war der
dass es eine schöpferische Kraft hinter der       Ansicht, ein weiser Mensch müsse von Trauer                               Peter Ruch, Küssnacht
Welt und dem Universum gibt. Er sagte: «Gott      frei sein. Unsere moderne Denk­weise kommt                                 Pensionierter Pfarrer
ist der grösste aller Ingenieure.» Allerdings     dieser Auffassung nahe: Trauer ist möglichst
sollten seiner Ansicht nach die Menschen die      zu vermeiden. Als Pfarrer habe ich oft erlebt,
Welt gestalten, nicht Gott. Mit den Christen      dass Ärzte den Trauernden Medikamente ga-
teilte Edison den Wert der Gewaltlosigkeit.       ben, damit sie an der Beerdigung die Fassung
«Das Fehlen jeglicher Gewalt führt zur höchs-     behielten. Trauer und Tränen erscheinen weit-
ten Tugend, welche auch Zweck der Entwick-        hin als unnötig und peinlich. Hat Trauer also
lung ist. Bis wir aufhören, den Tieren Böses      keinen Platz mehr im Leben des Menschen?
anzutun, sind wir noch unzivilisiert», war
Thomas Edison überzeugt. Als er allerdings        Die Sache ist komplizierter. Schon im Alten
1888 mit Wechselstrom experimentierte,            Testament bezieht sich die Trauer nicht im-
                                                                                                                                 Mocktail
legte Edison den Grundstein für die Entwick-      mer auf Verstorbene und sonstige Verluste.                                     Green Sweety
lung des elektrischen Stuhls, den später eine     Trauer wird über Israel und Jerusalem kom-
der von ihm gegründeten Firmen im Auftrag         men, nicht zuletzt über sich selbst, das eigene
der US-Regierung entwickelte. Es war die Er-      Versagen, die eigene Misere. In solcher Trauer
                                                                                                      Hier findest du alles für den
findung, die Edison, ein entschiedener Gegner     steckt ein Stück Einsicht und Busse.                perfekten alkoholfreien Apéro:
der Todesstrafe, wahrscheinlich am meisten           Wer keine Trauer zulässt, bleibt stecken.        rimuss.ch/apero-welt
bedauerte.                                        Sie ist eine ungeliebte, aber gesunde Gemüts-

                                                                                                                               Blaues Kreuz 4/2021 | 3
Blaues Kreuz - Blaues Kreuz Schweiz
JETZT RESERVIEREN: +41 (0)81 410 10 20                      SOMMERFREUDEN
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                                                                                          Bus &

                                                                                           s
                                                                                                   RHB
                                                                                                  TIS
                                                                                             GRA ivitäten &
                                                                                              e Akt
                                                                                                                                 damitwirander
                                                                                                                                Unsere Heimgegangenen

                                                                                                                                Blaukreuzverein Strengelbach
                                                                                      Diver rgbahnen

                                                                                                                                 unterstützenkön en.
                                                                                                                                Paul Püss, 78 Jahre
                                                                                           Be     TIGT
                                                                                                    ÜNS
                                                                                          VERG

                                         www.seebüel.ch                                 Hotel *** Café Restaurant   See

                                                                                                                   Unterstützen Sie uns,
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                                                                                                            damit wir  anderekönnen.
                                                                                                                   Unterstützen
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                                                                                                                   damit wir andere
                                                                                                            unterstützen    können.
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                       Wer ist die Vaudoise ?
                       Seit 1895 im Schweizer Markt präsent, zählt die Vaudoise Versicherung hierzulande zu den sichersten und vertrauenswürdigsten Versicherungen.
                       Dies dank ihren genossenschaftlichen Wurzeln und der langfristig ausgerichteten Vision.

                       Ihre Vorteile als MitarbeiterIn und/oder aktives Mitglied des Blauen Kreuzes:

                       •10% Rabatt auf alle privaten Versicherungen (Auto, Motorrad, Haushalt, etc.) der Vaudoise
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                       •Sie profitieren von einer genossenschaftlichen Gewinnbeteiligung (in den letzten Jahren erhielten Sie im Durchschnitt 15% der Prämie zurück)
                       •Sie haben die Möglichkeit, vom lebenslangen Maximalbonus zu profitieren (einmalig in der Schweiz).
                       •Sie profitieren von einer persönlichen, einfachen und schnellen Schadenabwicklung.
                       •Sie erhalten eine kostenlose Überprüfung Ihrer Versicherungs- und Vorsorgesituation.

                       Wer ist für Sie zuständig?
                       Mein Name ist Philippe Küffer. Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren für die Vaudoise. Von Beginn an hat mich die genossenschaftliche Struktur und die
                       soziale Verantwortung, welche die Vaudoise Versicherungen wahrnimmt, begeistert.
                       Ich bewundere das Engagement, welches das Blaue Kreuz tagtäglich in unsere Gesellschaft einbringt und damit vielen Menschen in unserem Land
                       eine grosse Hilfe ist.
                       Sie können mich unter folgenden Koordinaten erreichen. Ich bin gerne in allen Versicherungs- und Vorsorgefragen für Sie da.

                       Vaudoise Versicherungen
                       Philippe Küffer, Versicherungs- und Vorsorgeberater
                       Thunstrasse 20, 3000 Bern 6
                       T 031 356 51 36, M 076 372 73 62
                       pkueffer@vaudoise.ch - www.vaudoise.ch
Blaues Kreuz - Blaues Kreuz Schweiz
«Der beste Weg, einer suchtkranken Person
zu helfen, ist sie zu lieben»
Das Internationale Blaue Kreuz hilft jungen Menschen in Togo dabei, weniger Alkohol zu trinken
und einer Alkoholabhängigkeit vorzubeugen. Das 2018 gestartete Projekt wird mit Unterstützung des
Blauen Kreuzes Schweiz für mindestens vier Jahre fortgeführt.

Der Pro-Kopf-Alkoholkonsum in Afrika ist in den    Life Skills Trainings teil, die von Mitarbeitenden
letzten Jahren stark angestiegen. Über 30 Pro-     des Blauen Kreuzes in Togos Hauptstadt Lomé
zent von Togos Bevölkerung sind Jugend-            durchgeführt werden. Dort erwerben die
liche oder junge Erwachsene, die für Alkohol-      Jugendlichen persönliche Kompetenzen wie
und Drogenkonsum besonders anfällig sind.          Kommunikationsfähigkeit, friedliche Konflikt-
Viele Faktoren führen zu Sucht: Armut, Arbeits-    lösung, Selbstbewusstsein und Empathie, Ent-
losigkeit, familiäre Probleme, das soziale Um-     scheidungsfähigkeit und Widerstand gegen
feld … Weitere Faktoren sind der leichte Zu-       Gruppenzwang. In den Trainings werden The-
gang zu alkoholischen Getränken, mangelndes        men wie Sucht, HIV, Diskriminierung, Gewalt
Wissen über die damit verbundenen Gefahren         und Geschlechtergleichheit behandelt.
und Schwierigkeiten bei der Durchsetzung der           «Dank dem Blauen Kreuz habe ich mich als
Gesetze. Besonders problematisch in Togo ist       Mensch verändert. Ich kümmere mich jetzt um
der hohe Konsum und die Abhängigkeit von lo-       die Sauberkeit im Haus, ohne dass meine Eltern
kal produziertem Alkohol wie Sodabi, einem         mich darum bitten müssen. Vorher habe ich
Palmweinschnaps, und legalen Schmerzmit-           einfach gemacht, was ich wollte», sagt der
teln wie zum Beispiel Tramadol. Letzteres ist      16-jährige Kursteilnehmer Koffi. Sein Freund
billig, überall erhältlich und in hohen Dosen      Kokou fügt hinzu: «Ich habe dank dem Blauen
sehr wirksam. Suchthilfe für Betroffene gibt es    Kreuz verstanden, dass man auf Gewalt nie-
so gut wie keine.                                  mals mit Gewalt reagieren sollte. Der beste
    Die afrikanischen Präventionsprojekte des      Weg, einer suchtkranken Person zu helfen, ist
Blauen Kreuzes wirken durch das Zusammen-          sie nicht zu kritisieren, sondern sie mit Mit­
wirken von drei Komponenten: pädagogische          gefühl zu behandeln und zu lieben».
Aktivitäten, die das persönliche Verhalten der         Auch die Eltern der Jugendlichen werden
Jugendlichen beeinflussen, die Mobilisierung      ­regelmässig zu den Informationsveranstal-
lokaler Gemeinschaften und die Schaffung von       tungen des Blauen Kreuzes eingeladen. Dort
besseren politischen Rahmenbedingungen             tauschen sie sich über positive Erziehungsme-        Das Blaue Kreuz Schweiz unterstützt
zum Schutz vor Alkohol und Drogen. Das Blaue       thoden aus und werden für das Thema Dro-             das Blaue Kreuz Togo
Kreuz Togo arbeitet mit öffentlichen Schulen,      gen und Alkohol sensibilisiert. Eine Mutter          Seit 2018 setzt sich das Internationale
Fussballvereinen, Motorradtaxifahrern und          nahm zum Beispiel teil, nachdem ihr Sohn sich        Blaue Kreuz (IBC) mit dem Blauen Kreuz
Nachbarschaftsorganisationen zusammen, um          geweigert hatte, für sie Alkohol zu kaufen. An       Togo für die dauerhafte Reduktion und
sein Hauptziel zu erreichen, welches lautet:       den Sitzungen erfuhr sie mehr über die Aus-          die Vorbeugung des Alkohol- und Drogen-
«Junge Menschen werden zu gesunden und             wirkungen von Alkohol auf die Gesundheit             konsums unter benachteiligten Kindern
verantwortungsbewussten Erwachsenen, die           und die zwischenmenschlichen Beziehungen.            und Jugendlichen in Togos Hauptstadt
sich für eine friedliche und gerechte Gesell-      Nach ein paar Wochen sagte sie: «Heute trinke        Lomé ein. Das Projekt wird unter anderem
schaft einsetzen, in der Alkohol, Drogen, Ge-      ich kein Sodabi mehr. Ich bin gerührt vom po-        vom Blauen Kreuz Schweiz, der christ­
walt und Diskriminierung keinen Platz haben.»      sitiven Einfluss des Blauen Kreuzes auf mein         lichen Entwicklungsorganisation Inter-
                                                   Kind und mich!»                                      action und der Direktion für Entwicklung
Lebenskompetenz-Trainings                                                                               und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt.
für 1400 Jugendliche                                                              Flavia Ganarin        Das Blaue Kreuz Schweiz hat Unterstüt-
Im vergangenen Jahr nahmen trotz Covid-Pan-                        IBC-Programmverantwortliche          zung für vier Jahre zugesichert.
demie 1397 junge Menschen an regelmässigen                  f.ganarin@internationalbluecross.org

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Blaues Kreuz - Blaues Kreuz Schweiz
Mässigkeitsbewegungen

Wahrnehmung und Bewertung des Alkohols
im Wandel des Zeitgeists
«Wer sich mit dem Zeitgeist verheiratet, ist morgen verwitwet». Schopenhauers bissige Bemerkung
hätte auch auf die empirische Alkoholforschung gemünzt sein können. Ihre Fragestellungen und
somit auch ihre Resultate basieren auf ethischen und anderen soziokulturellen Vorgaben, die selbstredend
weder unumstritten noch konstant sind. Dies zeigt die Geschichte der Strukturen und Zyklen des
Alkoholwissens, bei dem sich hedonistische und asketische Phasen ab­wechselten.

Von Hasso Spode¹

Seit Urzeiten dienten vergorene Getränke         lisierung des Lebensstils» (Max Weber) tan-        und Stärkungsmittel, so wurden sie nun zu
den Menschen als Nahrungs- und Stärkungs­        gierte anfangs nur kleine Teile von Adel,          blossen Genussmitteln herabgestuft.
mittel im Alltag und als Rauschmittel am         Klerus und vor allem von Bürgern. Doch im              Damit waren die Grundlagen des moder-
Festtag. Das exzessive Trinken war nur im        18. Jahrhundert, am Beginn der Moderne,            nen Umgangs mit Alkohol gelegt. Genussmit-
Kollektiv denkbar; niemand betrank sich          versuchten Obrigkeiten und Volkserzieher al-       tel sind potenziell ent­      behrlich. Heute
alleine. Dabei stellten eherne Regeln sicher,    len Untertanen eine «vernünftige» Lebens-          zählen alkoholische Getränke zwar rechtlich
dass beim Gelage alle gleich viel in sich hin-   führung aufzuprägen. Während sich die              noch zu den Lebensmitteln, sind aber in
einschütteten: Es herrschte strikter Trink-      «medicinische Policey» um die Masse der            Deutschland, im Gegensatz zur Schweiz, be-
zwang. Der Rausch riss die Schranken des Ich     unterständischen Schichten kümmerte, for-          reits aus dem «Grundbedarf» für Sozialhilfe-
nieder, vereinte die Zecher in magischem         cierte man in den oberen Schichten die Selbst-     empfänger gestrichen. Erst im Laufe des
Taumel. In einer fundamental unsicheren          optimierung. Dazu zählte nicht zuletzt die         18. Jahrhunderts setzte sich die heute selbst-
Welt war dieses Zusammenschweissen der           Aufhebung des Trinkzwangs an der Tafel; je-        verständliche Auffassung durch, dass die so
Wir-Gruppe durchaus funktional. Doch das         der und jede durfte sich selbst nach seinem        grundverschiedenen alkoholischen Getränke
archaische Gelage war eine höchst ambi­          Belieben einschenken. Die Institution des          eine grosse Gemeinsamkeit haben: den Alko-
valente Praxis. Urplötzlich konnte Streit aus-   archaischen Gelages löste sich auf, wurde –        hol. Freilich wurden sie noch lange sehr
brechen, Mord und Totschlag drohten. Es          ironisch übersteigert – in Enklaven wie zum        unterschiedlich bewertet. Um 1800 war es zu-
wurde daher bisweilen auch kritisch ge­          Beispiel das studentische «Kommers­trinken»        nächst der Schnaps, dessen Status als ein ge-
sehen, etwa von Karl dem Grossen. Die erste      abgeschoben. Zugleich wurde dank der ein-          sundes Stärkungsmittel, das man selbst Ge-
Mässigkeits­ kampagne der Weltgeschichte         setzenden Globalisierung die Herrschaft der        fängnisinsassen nicht vorenthielt, ins Wanken
verdankte sich der Reformation: Wortge­          alkoholischen Getränke ge­brochen: Die Koloni      geriet. Von einigen Medizinern wie etwa dem
waltig zog Luther gegen den «Saufteufel» zu      alwaren Kaffee, Tee und Tabak sorgten für          berühmten Christoph Willhelm Hufeland wur-
Felde, womit nicht der nach heutigen Mass-       «nüchterne Räusche».                               de er stattdessen als ein «künstliches Gift»
stäben enorme Konsum von Bier und Wein               Keineswegs war der Trinkexzess damit           qualifiziert, das eine neuartige Nervenkrank-
im Alltag gemeint war, sondern die alt­          abgeschafft. Doch er wurde individualisiert,       heit hervorrufe: die «Trunksucht». Der Staat
ehrwürdige Sitte des kollektiven Exzesses.       «hinter Kulissen» (Norbert Elias) verlegt, ver-    müsse gegen diese «Branntwein­seuche» ein-
Die Kampagne scheiterte, doch langfristig        heimlicht. War der kollektive Trinkexzess der      schreiten. Nach einiger Zeit ebbte die erbitter-
hinterliess die Reformation bekanntlich tiefe    Vormoderne eine Pflichtveranstaltung in der        te medizinische Kontroverse ab und die Sucht-
Spuren im Denken und Verhalten der Men-          sozialen Welt, so wird nun die Flucht aus dieser
schen – auch in deren Trinkverhalten.            Welt angetreten. Die Kritik am Trinken konnte         1Dr. Hasso Spode ist Professor für Historische
                                                 daher viel mehr Durchschlagskraft entwickeln          Soziologie an der Leibniz-Universität Hannover. Er
Grundlagen des modernen                          als in der Vormoderne. Dies auch, weil in die-        hat über den Wandel des Ess- und Trinkverhaltens
Alkoholwissens                                   sem Kontext eine neuartige Klassifizierung der        promoviert und über Alkoholgeschichte
                                                                                                       habilitiert. Der vorliegende Aufsatz ist eine leicht
Selbstdisziplin, Fleiss, Sparsamkeit und das     dabei verwendeten Substanzen aufkam: Wa-              überarbeitete und gekürzte Fassung seines
Denken in langen Zeithorizonten wurden die       ren Bier, Wein und der zunehmend populäre             Artikels in SuchtMagazin 1/2021. Mit freundlicher
Kardinaltugenden der Neuzeit. Die «Rationa-      Branntwein bislang unentbehrliche Nahrungs-           Genehmigung von Infodrog.

6 | Blaues Kreuz 4/2021
Blaues Kreuz - Blaues Kreuz Schweiz
Die Trunkenheit von Noah, an der Ecke des Palazzo Ducale in Venedig

theorie geriet in Vergessenheit. Doch das
Image des Branntweins war angeschlagen.
Fortan kam es bislang zu drei Wellen der Skan-
dalisierung des Alkoholkonsums, wobei sich
asketisch-restriktive Phasen und hedonistisch-
permissive jeweils abwechselten.

Welle Nr. 1
Sieht man von der Kampagne gegen den «Sauf-
teufel» (und dem englischen Sonderfall der
«Gin-Manie» Mitte des 18. Jahrhunderts) ab,
fällt die erste massive Skandalisierungsphase in
die Zeit der Bauernbefreiung und der aufkom-
menden Industrialisierung. Anders als bei den
beiden späteren Wellen ging ihr ein Anstieg des
Alkoholverbrauchs voraus: Der Schnaps trat zu-
nehmend an die Stelle von Bier und Wein. Im
ersten Drittel des 19. Jahrhunderts liessen ef-
fektive Produktionsverfahren wie der «Hentze-
Dämpfer» und der Einsatz der billigen Kartoffel
als Rohstoff die Branntweinpreise fallen. Das
respektable Stärkungsmittel der Bürger und
Seeleute wurde in Gestalt wohlfeilen Fusels
zum Alltagsgetränk in den entwurzelten Un-
terschichten. Hier traf der konzentrierte Alko-
hol auf unterernährte Körper, diente als Kalori-
enlieferant und zerstörte dabei die traditionelle
Trinkkultur. «Der Charakter des Rausches hatte
sich total verändert», notierte Friedrich Engels
und sah die Schuld daran am aufkommenden
Kapitalismus. (…)

Fortsetzung:
www.blaueskreuz.ch/news/detail/
maessigkeitsbewegungen

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gegen: 031 300 58 66, verlag@blaueskreuz.ch.
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