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21.04.2021
MEDIENSPIEGEL KW 13 - 16/2021
Bleiben Sie informiert!
metabolischem Syndrom bewirkt. „Eine Umstellung
Das riecht aber gut! Zur zentralen Verarbei- auf gesundes Essen wirkt sich positiv auf den Blutdruck
aus“, fasst Andras Maifeld die Ergebnisse zusammen.
tung sensorischer Reize und deren Einfluss auf
„Geht der Diät eine Fastenkur voraus, verstärkt sich
das Essverhalten dieser Effekt sogar noch.“ Maifeld ist Erstautor der
Arbeit, die gerade im Fachjournal „Nature Commun-
Einladung zum 1. LifeScience@home ications“ erschienen ist.
Dr. Rainer Wild-Stiftung
Online-Seminar am 11.05.2021 | 16:00 - 17:30 Uhr Dr. Andreas Michalsen und Professor Gustav J. Dobos
rekrutierten dafür 71 Proband*innen mit metabolischem
Syndrom und erhöhtem systolischen Blutdruck. Die
Forschenden teilten sie nach dem Zufallsprinzip in zwei
Bildquelle: Gerd Altmann, pixabay
Gruppen ein. Beide Gruppen ernährten sich drei Monate
lang nach der DASH-Diät, dem Dietary Approach to
Stop Hypertension – einem Ernährungsansatz gegen
Bluthochdruck. Bei dieser „Mittelmeerdiät“ kommen
viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und
Hülsenfrüchte, Fisch und mageres weißes Fleisch auf
den Tisch. Eine der beiden Gruppen nahm fünf Tage
Wir freuen uns sehr auf ein Wiedersehen mit Ihnen und lang keinerlei feste Nahrung zu sich, bevor sie mit der
der exzellenten Referentin, Frau Professorin Dr. rer. DASH-Diät begann.
biol. hum. Jessica Freiherr, Professorin für Neuro-
wissenschaften der sensorischen Wahrnehmung an der Mithilfe der Immunphänotypisierung beobachteten die
Universität Erlangen-Nürnberg. Sie wird uns die kom- Wissenschaftler*innen, wie sich die Immunzellen der
plexen Sachverhalte der zentralen Verarbeitung Probanden während der Ernährungsumstellung verän-
sensorischer Reize und deren Einfluss auf das Ess- dern. „Das angeborene Immunsystem bleibt während
verhalten schwungvoll und praxisnah vermitteln, so viel des Fastens stabil, während sich das adaptive Immun-
verraten wir im Voraus. system herunterfährt“, schildert Maifeld. Dabei nimmt
insbesondere die Anzahl von entzündungsfördernden T-
Weitere Informationen zum Thema und die Möglichkeit Zellen ab, während sich regulatorische T-Zellen ver-
zur Registrierung finden Sie auf der Homepage oder mehren.
unter folgendem Link:
Anmeldung zur Veranstaltung Anhand von Stuhlproben untersuchten die Forschenden
außerdem die Auswirkungen des Fastens auf das Mikro-
biom des Darms. Während des Nahrungsverzichts ver-
Fasten wirkt als Diät-Katalysator ändert sich die Zusammensetzung des Ökosystems der
30.03.2021, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Darmbakterien stark. Dabei vermehren sich vor allem
in der Helmholtz-Gemeinschaft die gesundheitsfördernden Bakterien, was die Blut-
B
drucksenkung fördert. Einige dieser Veränderungen
erlin - Wer den Ernährungsstil ändern muss, um bleiben auch nach erneuter Nahrungsaufnahme.
den Blutdruck zu normalisieren, sollte mit einer Besonders bemerkenswert: „Bei den Probandinnen und
Fastenkur starten. Warum Patient*innen damit Probanden, die mit einer fünftägigen Fastenperiode in
ihren Gesundheitszustand langfristig verbessern kön- die gesunde Ernährung eingestiegen sind, blieben der
nen, schildern Wissenschaftler*innen im Fachblatt Body Mass Index, der Blutdruck und der Bedarf an
„Nature Communications“. blutdrucksenkenden Medikamenten dauerhaft niedri-
ger“, erläutert Dominik Müller. Normalerweise schießt
Eine Forschungsgruppe um Dr. Sofia Forslund und der Blutdruck sofort wieder in die Höhe, wenn die
Professor Dominik N. Müller vom Max-Delbrück- blutdrucksenkende Tablette auch nur einmal vergessen
Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz- wird.
Gemeinschaft (MDC) und vom Experimental and
Clinical Research Center (ECRC) hat nun untersucht, „Das Fasten wirkt wie ein Katalysator für die
was eine Ernährungsumstellung bei Menschen mit schützenden Mikroorganismen im Darm. Die Gesund-
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heit verbessert sich sichtbar sehr schnell, die Patient*in- ten danach. Die körperliche Aktivität führte außerdem
nen können ihre Medikation reduzieren oder oftmals zu einem höheren Anstieg der Präferenz für den sofor-
ganz auf Tabletten verzichten.“ Das könnte sie dazu tigen Verzehr von Nahrungsmitteln sowohl unmittelbar
motivieren, einen gesünderen Lebensstil dauerhaft nach dem Training als auch 30 Minuten danach.
beizubehalten.
„Auf Basis der Studie konnten wir erstmals zeigen, dass
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild- sich bestimmte Eigenschaften, wie die Menge und die
Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem Dringlichkeit, mit der eine Person essen möchte, über
Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden den Verlauf einer körperlichen Belastung verändern“,
unter https://idw-online.de/de/news765853 ordnet Prof. Köhler die Ergebnisse ein. „Diese Befunde
helfen uns bei der Entwicklung neuer Interventionen,
Abnehmen durch Sport - Warum körperliche um eine Gewichtsreduktion durch Sport zu optimieren.“
Bewegung zu mehr Essen verleitet und was man
dagegen tun kann „Die vorliegenden Resultate deuten darauf hin, dass die
07.04.2021, Technische Universität München körperliche Anstrengung Sporttreibende dazu verleiten
M
kann, nach dem Sport eher schneller und größere Men-
ünchen - Laut einer Statistik der Deutschen gen Nahrung zu sich zu nehmen“, sagt Prof. Köhler.
Adipositas Gesellschaft sind in Deutschland „Da die Gewichtsabnahme für viele ein Hauptmotiv für
rund zwei Drittel (67 Prozent) der Männer das Sporttreiben ist und ein Nichterreichen der gewün-
und die Hälfte (53 Prozent) der Frauen übergewichtig. schten Gewichtsabnahme den Ausstieg aus dem Sport
Sie haben demnach einen Body-Mass-Index (BMI) von wahrscheinlich macht, könnte es eine gute Strategie
über 25*. Zudem wollen laut Verbrauchs- und Medien- sein, sich schon vor dem Training zu überlegen, was
analyse 2020 rund 7,17 Millionen Menschen in Deu- man nachher essen möchte.“
tschland an Gewicht verlieren.
Wie nachhaltig diese und weitere mögliche Strategien
Wer abnehmen will, muss mehr Energie verbrauchen, wirken, wie man dadurch die langfristige Einhaltung
als er zu sich nimmt. Eine Rolle spielt dabei auch die von Trainingsprogrammen verbessern und zu günstigen
körperliche Bewegung. „Im Sportkontext haben wir das gesundheitlichen Ergebnissen über die Gewichts-
Phänomen, dass Menschen nach körperlicher Bewe- abnahme beitragen kann und ob sich der Effekt mög-
gung zu viel essen“, erklärt Prof. Dr. Karsten Köhler, licherweise irgendwann abnutzt, ist Gegenstand der
Leiter der Professur für Bewegung, Ernährung und aktuellen Forschung des Forschungsteams.
Gesundheit. „Man will sich und den Körper dafür be-
lohnen, dass man aktiv war. Wir wollten deshalb anhand Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
eines hypothetischen Experiments herausfinden, warum Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
Menschen nach dem Sport mehr essen im Vergleich zu, Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
wenn sie keinen Sport treiben.“ unter https://idw-online.de/de/news766368
Ziel der randomisierten Überkreuzstudie war es, den Diabetesforschung muss intensiviert werden
Einfluss einer sportlichen Betätigung auf hypothetische und Werbeverbot für ungesunde Kinderlebens-
Entscheidungen bezüglich der Menge und des Zeit- mittel gehört in Koalitionsvertrag
punkts der Nahrungsaufnahme zu untersuchen. Dafür 14.04.2021, Deutsche Diabetes Gesellschaft
B
wurden 41 gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer
(23 Frauen, 18 Männer) im Alter zwischen 19 und 29 erlin - Der Runde Tisch des Bundesministeri-
Jahren mit einem durchschnittlichen BMI von 23,7 ums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
beim ersten Besuch nach dem Zufallsprinzip entweder zur „Ernährung bei Diabetes Typ 2“ am 13.
einem 45-minütigen Training oder einer gleich langen April endete leider ohne Ergebnisse. Eingeladen hatte
Ruhephase zugewiesen und absolvierten beim zweiten Bundesministerin Julia Klöckner Wissenschaftler des
Besuch die jeweils andere Studienbedingung. Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD)
sowie Vertreter der Deutschen Diabetes Gesellschaft
Im Vergleich zum Ruhen sorgte Bewegung zu einem (DDG) und anderer Verbände. DDG und DZD bedauern
größeren Anstieg der gewählten Nahrungsmenge, so- in der Folge den offenen Ausgang und weisen darauf
wohl unmittelbar nach dem Training als auch 30 Minu- hin, wie wichtig es sei, beispielsweise die Bewerbung
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ungesunder Lebensmittel an Kinder nicht nur zaghaft zu Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
regulieren, wie jüngst vom BMEL mit dem Zentral- Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
verband der Deutschen Wirtschaft (ZAW) vereinbart, Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
sondern diese zu verbieten. unter https://idw-online.de/de/news766793
Gemeinsam mit weiteren Maßnahmen, wie der seitens Neue Diabetes-Subgruppen zeigen unterschied-
der DDG schon lange geforderten „Gesunden Mehr- liche Entzündungsreaktionen
wertsteuer“, die gesunde Lebensmittel mit geringem 08.04.2021, Deutsches Diabetes-Zentrum
D
Anteil an Zucker, Fetten und/oder Salz steuerlich
entlasten will, einer Stunde Bewegung am Tag für Kin- üsseldorf – Eine neue Analyse der Deutschen
der und Jugendliche sowie verbindliche Ernährungs- Diabetes-Studie (GDS) aus dem Deutschen
standards für das Essen in Kitas und Schulen kann ein Diabetes-Zentrum (DDZ) untersuchte die Un-
Durchbruch bei der Prävention von Adipositas, Diabe- terschiede zwischen einzelnen Diabetes-Subgruppen
tes und weiteren chronischen Krankheiten erzielt wer- bei den Biomarkern der Entzündung. Unter Biomarker
den. „Bereits während der Schwangerschaft und in der versteht man Indikatoren, welche u. a. im Blut oder in
Kindheit werden die Grundlagen für die späteren Gewebe vorkommen und für bestimmte Veränderungen
Ernährungsgewohnheiten eines Menschen gelegt. Da- des Körpers wie z. B. Entzündungen typisch sind. In der
her darf man vor allem die gesunde Ernährung von aktuellen Untersuchung wurden bei über 400 Pro-
Kindern und Jugendlichen keinesfalls dem Zufall über- bandInnen 74 Biomarker gemessen, die ein breites
lassen“, fordert die Präsidentin der DDG, Professor Dr. Spektrum an Entzündungsprozessen abdecken. Das
med. Monika Kellerer. Aufklärung allein hilft nicht, nur Ergebnis: die neuen Diabetes-Subgruppen zeigen eine
durch verbindliche, gesamtgesellschaftliche Maßnah- Reihe von speziellen Unterschieden, die eine bessere
men lässt sich in Zukunft die Zahl der Menschen mit Bestimmung des Risikos für diabetesbedingte Kom-
Übergewicht und Adipositas, die in der Folge häufig plikationen erlauben könnten.
einen Diabetes Typ 2 entwickeln, reduzieren.
Die Deutschen Diabetes-Studie (GDS) ermöglichte es
Auch wenn die DDG sowie die Wissenschaftler des zuvor, fünf Subgruppen (Cluster) des Diabetes mit
DZD unter der Überschrift „Ernährung bei Diabetes unterschiedlichem Verlauf zu identifizieren: der
Typ 2“ von der Ministerin Klöckner eingeladen wurden, schwere Autoimmun-Diabetes (SAID), der schwere In-
stand dieses Thema beim Runden Tisch nicht im Mittel- sulinmangel-Diabetes (SIDD), der schwere insulin-
punkt, sondern eher Fragen der allgemeinen Ernäh- resistente Diabetes (SIRD), der moderate adipositas-
rungskompetenz und -bildung. Diese müsse zwar auch bedingte Diabetes (MOD) sowie der moderate alters-
gestärkt werden, doch reiche das nicht aus, so die DDG- bedingte Diabetes (MARD). Die aktuelle Studie zeigt,
Präsidentin Kellerer: „Wir erwarten daher spätestens im dass sich diese Subgruppen nicht nur hinsichtlich Alter
nächsten Koalitionsvertrag ein klares Bekenntnis zu und Stoffwechseleigenschaften unterscheiden, sondern
mehr gesetzgeberischer Verbindlichkeit, um die be- auch bezüglich der Biomarker der Entzündung.
drohliche Adipositas- und Diabetes-Pandemie einzu- Angesichts der kritischen Rolle von Entzündungs-
dämmen.“ prozessen bei diabetesbedingten Komplikationen kön-
nen diese Unterschiede auch mit dem Schweregrad
Das DZD ist eines von sechs vom Bundesministerium klinischer Verläufe des Diabetes zusammenhängen.
für Bildung und Forschung (BMBF) mit finanzierten „Interessant ist, dass diese Untersuchung von Menschen
Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, das sich mit neuerkanntem Diabetes frühzeitige Störungen auf-
unter anderem intensiv mit individualisierter Ernäh- deckt und so zur Früherkennung von Diabetes-Folgen
rungsprävention und -therapie bei Diabetes Typ 2 be- beitragen kann“, erklärt Prof. Michael Roden, Wissen-
schäftigt. „Um zu verlässlichen Bewertungen von schaftlicher Direktor und Vorstand des DDZ. „In der
ernährungspräventiven Maßnahmen zu kommen, ist es Folge könnten diese Ergebnisse die frühzeitige Therapie
wichtig, die Expertise weiterer Forschungseinrich- in einzelnen Diabetes-Subgruppen ermöglichen.“
tungen und Wissenschaftler zu nutzen sowie sich auch
mit anderen Ministerien wie dem BMBF und dem Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu vernetzen“, Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
regt die DZD-Sprecherin Professor Dr. Annette Schür- Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
mann vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung, unter https://idw-online.de/de/news766393
Potsdam an.
321.04.2021
MEDIENSPIEGEL KW 13 - 16/2021
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Vitamin A für Nervenzellen Um experimentell nachzuweisen, dass es die
30.03.2021, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breis- synaptische Plastizität auch beim Menschen gibt,
gau nutzen die Forschenden winzige Proben der
F
menschlichen Hirnrinde, die während neurochirur-
reiburg i. Breisgau - Neurowissenschaftlerinnen gischer Eingriffe aus therapeutischen Gründen zwing-
und -wissenschaftler sind sich darüber einig, dass end entfernt werden müssen. Das entnommene Hirn-
sich das Gehirn eines Menschen fortlaufend gewebe wurde anschließend mit dem Vitamin A-Deri-
verändert, sich neu vernetzt und Umweltreizen anpasst. vat behandelt, bevor funktionelle und strukturelle Ei-
So lernt der Mensch Neues und schafft Erinnerungen. genschaften von Nervenzellen mittels elektrophysiolo-
Diese Adaption und Formbarkeit wird als Plastizität gischer und mikroskopischer Techniken analysiert wur-
bezeichnet. „Medizinerinnen und Mediziner haben den.
schon länger vermutet, dass auch beim Menschen Um-
bauprozesse an den Kontaktstellen zwischen Nerven- Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
zellen, also direkt an den Synapsen, stattfinden. Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
Bislang konnte solch eine koordinierte Anpassung von unter https://idw-online.de/de/news766116
Struktur und Funktion aber nur in Tierversuchen nach-
gewiesen werden“, sagt Prof. Dr. Andreas Vlachos vom Transfette in Lebensmitteln sind Geschichte
Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität 29.03.2021, Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.
B
Freiburg. Doch jetzt hat Vlachos gemeinsam mit Prof.
Dr. Jürgen Beck, Leiter der Klinik für Neurochirurgie onn - Ab 2. April 2021 gilt in der Europäischen
am Universitätsklinikum Freiburg, den experimentellen Union ein neuer Grenzwert für industrielle
Beweis für synaptische Plastizität beim Menschen trans-Fettsäuren (TFA) in Höhe von zwei Pro-
erbracht. zent. Damit folgt die EU den Empfehlungen der Welt-
gesundheitsorganisation (WHO), die Transfette bis
Bei den Experimenten untersuchte das Team, ob sich 2023 weitgehend aus Lebensmitteln verbannen will.
die so genannten dendritischen Dornen durch den Die ölsaatenverarbeitende Industrie begrüßt den Grenz-
Kontakt mit einem Vitamin A-Derivat, einer abge- wert und wirbt für einen Neuanfang in Debatten um
leiteten Vitamin A-Säure, verändern. Dendritische Dor- Transfette in Lebensmitteln.
nen sind die Teile der Synapse, die Signale bei der Kom-
munikation zwischen den Nervenzellen empfangen, „Noch immer geistert das Märchen von den bösen
verarbeiten und weiterleiten. Sie sind damit ent- Transfetten in unseren Lebensmitteln durch die Medien.
scheidend an der Plastizität des Gehirns beteiligt und Dabei ist das schon seit Jahren kein Thema mehr. Dieser
passen sich ständig dem alltäglichen Erleben an. Transfette-Mythos schädigt Wirtschaft, verunsichert
Beispielsweise kann Lernen die Anzahl und Form Verbraucher und ist auserzählt”, so Jana Kleinschmit
dendritischer Dornen verändern. Eine Wandlung der von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der
Anzahl oder der Form der Dornen findet sich aber auch ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.
bei Erkrankungen wie Depressionen oder Demenz.
Die deutschen Pflanzenölraffinerien minimieren Trans-
Die Untersuchungen zeigen, dass ein Vitamin A- fette bereits seit 2012 erfolgreich, indem sie auf teilge-
Derivat die dendritischen Dornen nicht nur vergrößert, härtete Fette verzichten. Stattdessen setzen sie auf
sondern auch ihre Fähigkeit stärkt, Signale zwischen Pflanzenölmischungen aus voll- sowie ungehärteten
Nervenzellen zu übertragen. „Wir schließen aus unseren Ölen, die im Rahmen eines vom Forschungskreis der
Ergebnissen, dass Vitamin A-Derivate wichtige Boten- Ernährungsindustrie (FEI) koordinierten Projekts der
stoffe für die synaptische Plastizität im menschlichen Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entstanden
Gehirn sind. Damit trägt dieser Befund zur Identi- (AiF 17875 N).
fizierung von Schlüsselmechanismen synaptischer
Plastizität im menschlichen Gehirn bei und könnte die TFA sind ungesättigte Fettsäuren, die sich sowohl auf
Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für Hirn- natürliche Weise als auch durch lebensmitteltech-
erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, unter- nologische Prozesse bilden können. Sie gehören zu den
stützen“, sagt Vlachos. unerwünschten Bestandteilen unserer Nahrung. Laut
WHO steigt bei zu hoher TFA-Aufnahme das Risiko für
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MEDIENSPIEGEL KW 13 - 16/2021
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Bundesinstitut für gaben an, mehr zu essen und 16,8 Prozent, weniger als
Risikobewertung liegt der mittlere TFA-Verzehr hier- vor dem Lockdown. Die größere Nahrungsmenge war
zulande unterhalb der Empfehlungen der Deutschen vornehmlich durch den Konsum von Brot und Süßig-
Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als 1 Prozent der keiten getrieben.
Nahrungsenergie in Form von TFA zu verzehren.
Die Lockdown-Maßnahmen scheinen also – zumindest
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild- bei Studierenden – starken Einfluss auf die Sport- und
Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem Essgewohnheiten zu haben. „Direkte Effekte auf die
Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden kardiovaskuläre Gesundheit lassen sich nicht ableiten.
unter https://idw-online.de/de/news765877 Sie sollten aber in Zukunft bei der Verhängung von Re-
striktionen zur Pandemiebekämpfung bedacht werden“,
Mehr Brot und Süßigkeiten im Lockdown so die Studienautoren.
10.04.2021, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz-
und Kreislaufforschung e.V. Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
D
Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
üsseldorf - Während des Lockdowns im Früh- Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
jahr 2020 nahm die Bewegung unter jüngeren unter https://idw-online.de/de/news766528
Menschen in Deutschland ab, zeigt eine Um-
frage unter Studierenden, die während der Jahrestagung Mit Künstlicher Intelligenz Lebensmittelver-
der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) schwendung reduzieren
präsentiert wurde. Gegessen wurde hingegen mehr, vor 01.04.2021, Fraunhofer-Gesellschaft
allem Brot und Süßigkeiten.
Um die Effekte des Lockdowns auf die Sport- und
Ernährungsgewohnheiten wichtigen Teil der kardio-
vaskulären Primärprävention zu untersuchen, hat eine
Münchner Arbeitsgruppe um Dr. Julius Steffen und
M ünchen - Deutschland hat sich dem Ziel der
Vereinten Nationen verpflichtet, die Lebens-
mittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu
halbieren. Der Handlungsbedarf ist groß, denn bis zu
zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel landen hier-
Prof. Dr. Stefan Brunner eine Online-Umfrage unter zulande im Müll, und zwar entlang der gesamten
Studenten mehrerer großer bayerischer Universitäten Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller. Rund
durchgeführt. Abgefragt wurden unter anderem Anga- 52 Prozent der Abfälle verursachen Privathaushalte.
ben zu Art und Dauer von sportlicher Betätigung vor, Dies ergab eine Studie des Thünen-Instituts von 2019.
während und nach dem Lockdown sowie Veränder- Die Studie offenbart jedoch auch, dass rund 30 Prozent
ungen bei der Ernährung. Außerdem wurden die per der Verluste bereits in der Lebensmittelproduktion und
Smartwatch und Smartphone gesammelten Schritt- -verarbeitung entstehen. Die restlichen 18 Prozent
zählerdaten der 1.940 Teilnehmenden ausgewertet. entfallen auf den Groß- und Einzelhandel und die
Außer-Haus-Verpflegung. Im Projekt REIF, das für
In der subjektiven Wahrnehmung hatte die körperliche Resource-Efficient, Economic and Intelligent Food-
Aktivität bei 44,5 Prozent der Teilnehmenden seit Lock- chain steht, arbeiten 30 Partner an einer langfristigen
down-Einführung abgenommen, 32,8 Prozent gaben an, Lösung. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Konzep-
ihre Aktivitäten gesteigert zu haben. Der Sport be- tion eines KI-Ökosystems, das Beteiligte aller Wert-
schränkte sich zumeist auf Laufen, Radfahren und schöpfungsstufen einbezieht. Das Bundesministerium
Muskeltraining sowie Yoga. Es ließ sich beobachten, für Wirtschaft und Energie BMWi fördert das Vorhaben
dass sportlich aktivere Teilnehmer oftmals ihr Level mit zehn Millionen Euro.
hielten. Die Schrittzählerdaten ließen dann einen
objektiven Blickt auf die veränderten Bewegungs- »Wir bringen dabei KI in die gesamte Wert-
gewohnheiten zu. Vor dem Lockdown gingen die Teil- schöpfungskette und insbesondere in den Bereich der
nehmenden pro Tag durchschnittlich 6.777 Schritte Produktion. Dafür adaptieren und selektieren wir die
durchschnittlich, während dem Lockdown hingegen im entsprechenden Algorithmen je nach Anwendungsfall«,
Schnitt nur noch 4.829. sagt Patrick Zimmermann, Wissenschaftler am Fraun-
hofer IGCV und Mitarbeiter im Konsortium. Die Plan-
Auch die Ernährungsgewohnheiten änderten sich: 31,2 und Steuerbarkeit aller Bereiche – von der Erzeugung in
Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer der Landwirtschaft bis zum Verkauf im Supermarkt –
521.04.2021
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werden hinsichtlich ihres Optimierungspotenzials Derzeit befinden sich die Projektpartner in der
untersucht. Ȇberproduktion und Ausschuss lassen sich Konzeptionierungsphase, erste Praxistests starten in
vermeiden, indem man Lebensmittelbedarfe ziel- Kürze.
führend prognostiziert, die Plan- und Steuerbarkeit der
Wertschöpfungsprozesse verbessert und qualitäts- Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
bedingte Lebensmittelverluste verringert«, ergänzt Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
Theumer. Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
unter https://idw-online.de/de/news766162
Langfristig wollen die Projektpartner von REIF ein IT-
Ökosystem etablieren und einen virtuellen Marktplatz Hannover Messe: Wie künstliche Intelligenz die
aufsetzen. Unternehmen können hier in Zukunft unter Lebensmittelproduktion smart macht
anderem ihre implementierten KI-Algorithmen allen 25.03.2021, Universität des Saarlandes
S
Beteiligten zur Verfügung stellen.
aarbrücken - Voller Durchblick bei Rohstoffen,
Über den Online-Marktplatz haben die Projektpartner Lieferketten, Preisen und mehr: Mit smarten
die Möglichkeit, ihre Daten auszutauschen. Produk- Daten können Hersteller klug planen und ihre
tionsunternehmen können damit ihre Herstellungs- Lebensmittel besser, günstiger, in richtiger Menge und
prozesse besser steuern, indem sie von Absatzprog- klimafreundlicher produzieren. Wie sie obendrein mit
nosen profitieren, die basierend auf Einkäufen erstellt ihren Daten zusätzliche Einnahmen erzielen, zeigt auf
wurden. Die von Supermärkten erhobenen Daten flie- der digitalen Hannover Messe vom 12. bis 16. April ein
ßen in die Prognosen ein. Durch das Zusammenführen von Wirtschaftsinformatiker Wolfgang Maaß an der
vielfältiger Faktoren wie Kundenverhalten, Waren- Universität des Saarlandes und am Deutschen
bestand und Mindesthaltbarkeitsdatum lassen sich Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
gezielt dynamische Preisanpassungen für bestimmte geleitetes Forschungskonsortium. In ihrem Projekt
Produkte in Supermärkten einführen. »Durch eine „Evarest“ machen die Forscherinnen und Forscher
kontinuierliche, tägliche Preisanpassung (je nach Daten zum sicheren Handelsgut – ohne, dass Know-
Haltbarkeit) können die üblichen drastischen Preis- how oder Geschäftsgeheimnisse verraten werden.
senkungen kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeits-
datums vermieden werden und die Verkaufszeit erhöht Er sieht hierin große Chancen nicht zuletzt auch mit
sich. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass das Produkt Blick auf Überproduktion und Klimaziele: „Die
gekauft wird, bevor es entsorgt werden muss und auch Lebensmittelproduktion erzeugt fast ein Drittel der
der Gesamtgewinn erhöht sich«, erläutert Zimmermann weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Zugleich werden
das Prinzip der dynamischen Preisanpassung. Millionen Tonnen an Lebensmitteln Jahr für Jahr
vernichtet. Das schadet dem Klima und führt zu hohen
Dies sichert dem Einzelhandel eine Gewinnmaxi- Kosten. Hier gezielt und vorausschauend zu
mierung und reduziert gleichzeitig Ausschuss und produzieren, bietet also nicht nur die Chance für Her-
Überproduktion. Die komplette Lieferkette profitiert steller, in ihr Image zu investieren, Kosten zu sparen
von dem Informationsaustausch, der auch externe Daten und an den Datenprodukten zu verdienen, sondern auch,
einbezieht. »Wird etwa schönes Wetter prognostiziert, das Klima zu schonen“, sagt der Wirtschafts-
verkaufen Supermärkte viel Grillgut. Fleischprodu- informatiker.
zierende Betriebe können dementsprechend ihre
Schlachtmenge anpassen und umgekehrt bei schlechtem Der besondere Vorteil des Datenmarktplatzes: Mit der
Wetter die Produktion herunterfahren«, veranschaulicht neuen Daten-Transparenz ihrer Plattform wollen Maaß
Zimmermann die Idee des IT-Ökosystems. Auch der und sein Forschungsteam für Erzeuger und Hersteller
Endkunde würde profitieren: Bei schlechtem Wetter auch zusätzliche Einnahmequellen schaffen. „Sie be-
könnte der Preis von Grillfleisch frühzeitig herunter- halten die Hoheit über sämtliche ihrer Daten, können
gesetzt werden, damit es nicht in den Regalen liegen sich aber entscheiden, bestimmte Daten über die globale
bleibt. Derart konzipierte Prognosesysteme könnten Plattform Dritten zum Kauf anzubieten. Auf den
ebenfalls über die Online-Plattform angeboten werden. internationalen Waren- und Rohstoffmärkten geht es
täglich um Milliarden. Entsprechend hoch ist der Wert
solcher Datenprodukte“, erklärt Wolfgang Maaß.
621.04.2021
MEDIENSPIEGEL KW 13 - 16/2021
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„Wir wollen den Lebensmitteldaten zu einem eigen- Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
ständigen Wert verhelfen, sie zu einem handelbaren Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem
Wirtschaftsgut machen“, sagt Maaß. Auf der Evarest- Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden
Plattform werden die Daten zu einer zusätzlichen unter https://idw-online.de/de/news766088
Erlösquelle für die, die ihre Daten zur Verfügung stellen
– und hierdurch kommen sie allen zugute: „Je mehr HERAUSGEBER
Daten zur Verfügung stehen, umso effektiver können
wir Produktion oder Transport machen, wir können
Marktpotenziale genauer ergründen und auch Markt-
hemmnisse und -barrieren früh sichtbar machen“,
erklärt der Wirtschaftsinformatiker.
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der Dr. Rainer Wild-
Stiftung gekürzt und enthält unveränderte Auszüge aus dem Dr. Rainer Wild-Stiftung
Originalbeitrag. Der Originalbeitrag/Quelle ist zu finden Mittelgewannweg 10
unter https://idw-online.de/de/news765652 69123 Heidelberg
Tel: 06221 7511 -200
Wissen(schaft) zum Hören: Neuer Podcast zur E-Mail: info@gesunde-ernaehrung.org
Landwirtschaft der Zukunft gestartet Web: www.gesunde-ernaehrung.org
31.03.2021, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
(ZALF) e.V.
M
INFORMATIONSQUELLE
üncheberg - Mit dem neuen „querFELDein-
Podcast“ wird die gleichnamige Online-
Wissensthek nun um ein Audioformat er-
weitert. Ab sofort kommunizieren unter www.quer-
feld-ein.blog/hoeren acht Forschungseinrichtungen ihre
Forschungsergebnisse zu Herausforderungen in der
idw – Informationsdienst Wissenschaft
Landwirtschaft auch zum Hören. Der vom Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Web: https://idw-online.de/de/
Landes Brandenburg finanzierte Podcast wird vom
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. © Dr. Rainer Wild-Stiftung, 2021
koordiniert und produziert. Das Format richtet sich an
eine breite, wissenschaftsinteressierte Öffentlichkeit
und ist zu hören unter www.quer-feld-ein.blog sowie
auf allen großen Podcastkanälen.
„Wissenschaftskommunikation braucht neue Formate“,
erläutern Julia Lidauer und Johann Neubert aus dem
Moderationsteam des Podcasts. „Die gesellschaftliche
Debatte rund um die Landwirtschaft der Zukunft wird
aktuell so emotional geführt, dass der Raum für den
Austausch über die Fakten immer kleiner geworden ist.
Ein Podcast bietet uns ausreichend Zeit, um zum Teil
komplizierte Zusammenhänge zu erklären und
wissenschaftliche Ergebnisse in die landwirtschaftliche
Praxis einzuordnen.“
SAVE THE DATE
25. Heidelberger Ernährungsforum I 24. – 25. September 2021
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