"Botschaft" - Katholische Pfarrei Wetzikon

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"Botschaft" - Katholische Pfarrei Wetzikon
«Botschaft»

                                     Juni 2021 | Nr.2

      Katholische Pfarrei Wetzikon
Pfarrei-Poscht   Inhaltsverzeichnis

Fokus            Botschaft | Editorial.......................................................................................................................................1
                 Botschaft | Frohbotschaft? – Drohbotschaft?.....................................................2
                 Botschaft | Privatoffenbarungen..............................................................................................4
                 Botschaft | Medien-Botschaften...............................................................................................6

Was kommt        Aktion Kirche...........................................................................................................................................................8

Was war          Wüstenweg.............................................................................................................................................................10
                 Palmbinden 2021...........................................................................................................................................12

Was noch         Interview-Reihe | Jan Sprta...................................................................................................................14
                 Kirchenbegriffe................................................................................................................................................17
                 Inserat | claro Weltladen.....................................................................................................................17
                 Katholisch werden......................................................................................................................................18
                 Livestream.................................................................................................................................................................19
                 KathU-Anmeldung.....................................................................................................................................20
                 Indische Gebetsnacht.............................................................................................................................21
                 MCLI, Missione Cattolica di Lingua Italiana...........................................................22

Kirchenpflege    Einladung zur Kirchgemeindeversammlung........................................................23

Pinnwand         Botschaften aus der Redaktion..............................................................................................24

                 < Unser Pfarrer beim Postholen.
Editorial                                                           Fokus           1

Botschaft                                                       Bot--
                                                               schaft

Hier ein Absender, dort ein Empfänger und dazwischen ist die
Botschaft. Eigentlich ganz einfach. Was in früheren Zeiten ein
Ereignis war nämlich, dass Botschaften überbracht wurden, ist
heute ganz alltäglich geworden. Botschaften in Form von Liebes­
briefen, Traueranzeigen, Katastrophen und Nachrichten fliegen
leider meist nur noch via SMS oder WhatsApp um den Erdball.
Good news and bad news geben sich die Hand. Wir sind Absen­        Felix Geisser,
der, Empfänger und manchmal auch die Botschaft zugleich. Bot­      Diakon
schaften überhäufen den Bildschirm, überlasten unsere Sinne,
erhellen oder verdunkeln unsere Gemüter, werden zur Kenntnis
genommen oder einfach gelöscht. Delete.
Was mir beim Thema Botschaften spontan einfällt ist eine ältere
Dame, welche früher einmal Teilnehmerin unserer Bibelgruppe
war. Einfach, bescheiden und eher zurückhaltend, aber immer
mit einer positiven Ausstrahlung, war sie unterwegs. Ein Vorbild
für mich. Ihr Credo lautete:

      «Wir müssen viel mehr Endstation negativer Botschaften
      werden.
      Schlechte Nachrichten und Urteile über unsere Mit­
      menschen gehören in den Papierkorb
      und nicht in die ­Ohren und Herzen
      anderer Menschen.»

Danke für diese Botschaft,
die wir alle viel mehr beherzigen sollten.
2    Fokus           Frohbotschaft? – Drohbotschaft?

    «Liebe ohne Wahrheit ist banal –
    Wahrheit ohne Liebe ist brutal.»
    Felix Geisser,   Lassen Sie diesen Gedanken einmal auf sich wirken. Eltern,
    Diakon           die ihre Kinder nur der sogenannten Freiheit überlassen,
                     handeln meist suboptimal für die Zukunft und das Leben
                     ihrer Schützlinge. Viele leidvolle Erfahrungen machte unse-
                     re Gesellschaft mit den Versuchen der antiautoritären Er-
                     ziehungsmethoden. Zu einer konstruktiven, in die wahre
                     Freiheit mündenden Erziehung gehört auch ein mahnender
                     Zeigefinger, welcher gut dosiert eingesetzt, Schlimmes ver-
                     hindern möchte und nicht nur eine Moralampel, welche na-
                     hezu immer auf Grün steht.
                     Es sind noch nicht allzu viele Jahre vergangen, da verspra-
                     chen gewisse Zigarettenmarken Genuss, Abenteuer und
                     Freiheit. Heute warnen auf jeder Zigarettenpackung absto-
                     ssende Bilder und furchterregende Aussagen vor dem Kon-
                     sum des gefährlichen Nikotins. Dieser Gesinnungswechsel
                     wurde von allen kritischen Geistern nachvollzogen, denn es
                     ist unschwer erkennbar, dass es sich bei diesen Warnungen
                     um einen positiven Hinweis handelt, welcher eine zu erhal-
                     tende Lebensqualität sichert.
                     Wie stehen sich jedoch diese scheinbaren Gegensätze von
                     Froh- und Drohbotschaft in Bezug auf unseren christlichen
                     Glauben und unsere Kirche? Denn – Hand aufs Herz – geht
                     es um eine Seele, die zurechtgewiesen werden müsste, weil
                     sie auf Abwege geraten ist und somit der Umkehr bedarf, ist
                     sehr schnell die Rede von Drohung und Fremdeinmischung.
                     Medizin darf bitter schmecken – wenn sie denn nur hilft. Im
                     kirchlichen Umfeld dagegen werden aus Angst vor Klarheit
                                                           und Wahrheit oft nur
                                                           süsse Säftchen verab-
                                                           reicht. Der Evangelist
                                                           Lukas war Arzt. Wie
                                                           kein anderer schreibt
                                                           er von der Barmher-
                                                           zigkeit, die allen Men-
                                                           schen geschenkt wer-
                                                           den soll. Er ist es daher
                                                           auch, der das berühmte
                                                           Gleichnis vom verlore-
                                                           nen Sohn überliefert.
Frohbotschaft? – Drohbotschaft?                                    Fokus   3

  Bot--
 schaft

Gott ist ein gütiger Vater, der voller Liebe und Sehnsucht auf
die Heimkehr seiner Kinder wartet. Ja, er geht ihnen sogar
mit offenen Armen entgegen. Weiter sprechen die bekann-
ten Evangeliums-Texte vom Schaf, das der Hirte heimträgt
und der verlorenen Drachme, die eine Frau unermüdlich
wiederzufinden versucht. Die Freude des Vaters, des Hirten
und der eifrigen Sucherin sind unbeschreiblich gross über
das Verlorene und Wiedergefundene. Aber von Barmherzig-
keit zu sprechen, ohne Reue und Umkehr zu erwähnen, wä-
re billiger Betrug. Wer Gottes wirksame und frohmachende
Barmherzigkeit erfahren will, braucht Reflexion, braucht
ein gesundes Schuldbewusstsein und als Akt des guten Wil-
lens das Sakrament der Versöhnung, welches im übertrage-
nen Sinn für das Reichen der Hand, als Zeichen der ehrlichen
Einsicht steht.
Die Zeiten der Buss- und apokalyptischen Höllenpredigten
gehören der Vergangenheit an. Gott sei Dank! Leider zeigt
                    die Geschichte der Zeit jedoch immer wie-
                       der auf, dass der Mensch schnell ein-
                          mal von einem Extrem ins andere
                            wechselt. Extreme sind aber nie
                             gesund, sie führen schnell zu einer
                             verengten, gefährlichen Sichtwei-
                             se. Wenn früher übermässig vom
                             strafenden Gott gepredigt wurde,
                            so wird heute fast nur noch vom
                          liebenden Gott gesprochen. Wir
                        glauben zwar an einen Gott der Lie-
                    be – aber Gott gibt uns auch die Möglich-
keit, in Freiheit auf seine Liebe zu antworten. «Wer nicht
für mich ist, ist gegen mich», sagt Jesus seinen Jüngern klar
und deutlich. Die Bibel, Gottes Wort, spricht sehr klar, so-
wohl von Hölle und Verderben als auch von Himmel und
Glückseligkeit.
Von der Frohbotschaft zur Drohbotschaft – ein einziger
Buchstabe genügt, um den Begriff ins Gegenteil zu verkeh-
ren. Bleiben wir achtsam und auf der Hut, denn es geht nicht
nur um eine durch Nikotin bedingte Krankheit, sondern um
unser ewiges Leben!
4    Fokus                    Privatoffenbarungen

      Bot--
     schaft
                              Wie spricht Gott heute zu
                              uns?
    Julia Buchholz,           Offenbarung bedeutet nach christlichem Verständnis weit
    Pastoralassistentin       mehr, als dass Gott den Menschen eine Botschaft anvertraut,
                              wie z.B. die Heilige Schrift. Offenbarung unterscheidet sich
                              so von allen anderen Religionen, denn Gott hat uns seinen
                              eigenen Sohn gesandt, der uns das Wesen offenbart hat. Die
                              Menschwerdung Jesu Christi ist demnach die unüberbietba-
                              re Offenbarung Gottes. Gott offenbart sein Angesicht, in-
                              dem er Mensch wird und uns den Weg des Heils erschliesst.
                                    Damit zeigt uns Gott, wie wir an ihm Anteil erhalten,
                                    wie wir zu «Kindern Gottes» werden.
                                    Katholiken glauben, dass die in Jesus Christus erfolgte
                                    Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels abge-
                                    schlossen ist, denn es waren die Apostel, die dies über-
                                    liefert haben. Damit ist die Offenbarung vollständig.
                                    Alle zum Heil notwendigen Dinge sind offenbart, so
                                    hat es dann auch das Konzil von Trient (1545 bis 1563)
                                    festgelegt.
                                    Nichtsdestotrotz gab es von Beginn an in der Kirche
                                    sogenannte «Privatoffenbarungen». Damit sind jene
                                    Formen von Offenbarungen gemeint, die entweder di-
                                    rekt von Gott oder vermittelt durch Engel und Heilige
                                    erfolgen. Sie gehören nicht zum Wesensbestand des
                                    Glaubens und dürfen diesem nicht widersprechen. Sie
                                    dürfen also in keiner Weise im Widerspruch zu Schrift
                                    (Bibel), Tradition und dem authentischen Lehramt der
                                    Kirche stehen. Wenn sie diesen Kriterien entsprechen,
                                    können sie von der Kirche als echt anerkannt werden.
                                    Dabei ist festzuhalten, dass diese Formen von Offen-
                                    barung der in Jesus Christus ergangenen Offenbarung
                                    nichts Neues hinzufügen oder ihr widersprechen kön-
    Der hl. Faustyna sagte          nen. Was also ist das «Plus» von solchen «Privatoffen-
    der Herr, sie solle ein         barungen»?
    Bild von ihm malen
    lassen, so wie er ihr     Dadurch können Gläubige zu neuen Frömmigkeitsformen
    erschienen ist.           angeregt werden oder zu einem entschiedeneren Zeugnis
    Dieses Bild wird mitt-    für den Glauben. So haben beispielsweise die auch von der
    lerweile auf dem          Kirche offiziell anerkannten Marienerscheinungsorte von
    ganzen Erden­rund
                              Lourdes und Fatima viele Menschen zur Bekehrung geführt
    verehrt. «Jesus ich
    vertraue auf dich»        und der Marienverehrung, insbesondere dem Rosenkranz-
    steht darunter.           gebet, neue Impulse gegeben.
Privatoffenbarungen                                              Fokus                   5

Neben den bereits angeführten Kriterien,
sollte also auch das Glaubensleben durch
diese Art der Offenbarung neu belebt wer-
den. Daher führen sie in der Regel zu einem
häufigeren und besseren Empfang der Sakra-
mente, einer tieferen Kenntnis der Heiligen
Schrift und der Lehre der Kirche (Katechis-
mus).
Es besteht aber auch die Gefahr, dass die
Prioritäten vertauscht werden. So wäre es
beispielsweise sehr problematisch, wenn
diese Formen wichtiger würden, als die Of-
fenbarung Jesu Christi, als die Sakramente, als Schrift und     Der wie durch ein Wunder
Tradition. In gewisser Weise lässt sich dies mit einem Mahl     unversehrte Leichnam der
vergleichen, wenn auch der Vergleich immer hinter dem Ei-       hl. Bernadette Soubirous.
                                                                Ihr ist die Gottesmutter
gentlichen zurückbleibt. Demnach ist der «Hauptgang» der        Maria im Jahr 1848 in
geistlichen Nahrung immer die von Gott inspirierte und of-      Lourdes als die Unbefleckte
fenbarte Heilige Schrift, die sich in und durch die Tradition   Empfängnis erschienen.
in der Kirche verlebendigt. Als «Dessert» bin ich frei, mich
auch mit Privatoffenbarungen zu verköstigen, die den ange-
führten Kriterien entsprechen.
Der hl. Paulus schreibt: «Prüft alles, das Gute behaltet.» Um
zu wissen, ob es gut tut, wenn ich mich von einer Privatof-
fenbarung inspirieren lasse oder nicht, bedingt eine geisti-
ge Auseinandersetzung. Dazu helfen die oben angeführten
Kriterien oder die geistliche Begleitung eines erfahrenen
Priesters.
Eine Privatoffenbarung, die für unsere Zeit eine besonde-
re Aktualität besitzt, ist die Botschaft der göttlichen Barm-
herzigkeit. Der hl. Sr. Faustyna Kowalska, einer polnischen
Ordensfrau, wurden in mystischer Schau diesbezüglich tiefe
Einblicke geschenkt, die sie in ihrem Tagebuch aufgeschrie-
ben hat. Auf diese Privatoffenbarung hin hat der hl. Papst
Johannes Paul II. den Sonntag der göttlichen Barmherzig-
keit eingeführt, der eine Woche nach Ostern als grosses
Geschenk der ganzen Kirche zugänglich gemacht wird. Die
Einführung mehrerer kirchlicher Gedenktage geht auf Priva-
toffenbarungen zurück, wie z.B. die Herz-Jesu-Freitage oder
das Fronleichnamsfest.
6    Fokus               Medien-Botschaften

     Bot--
    schaft      Lassen kirchliche Medien in der
               Schweiz Professionalität missen?
    Patrick Lier,        Auf der Homepage des Bundes findet sich eine Ansprache
    Pfarrer              des damaligen Schweizer Bundespräsidenten Ueli Maurers
                         anlässlich des Schweizer Medienkongresses.

                         «Wenn irgendwo der Wurm drin ist, dann reicht es nicht,
                         wenn man sich mit dem Wurm beschäftigt. Besser schaut
                         man sich dann das Ganze an; den ganzen Apfel beispielswei-
                         se, ob er vielleicht faul ist; oder den ganzen Baum, ob seine
                         Wurzeln noch in Ordnung sind.
                         Aus diesem Grund hole ich heute etwas weiter aus. Denn ich
                         bin der Meinung, in unserer Medienlandschaft, da ist der
                         Wurm drin ...»

                          Der Bundespräsident bezieht sich in seiner ganzen Anspra-
                          che auf die öffentlichen Medien in der Schweiz. In diesem
                          Sinne möchte ich den Blick auf einen Teil der kirchlichen Me-
                          dienlandschaft werfen.
                          Die Aufgabe dieser Medien ist ähnlich wie jene der weltli-
                          chen. Transparent, professionell und vor allem neutral zu
                          berichten, damit sich der Leser selbst ein Bild und eine Mei-
                          nung machen kann und auch soll.
                          Die Leser sind darauf angewiesen, dass ihnen genügend In-
                          formationen zur Verfügung stehen, um eben ihre persönli-
                          che Meinung bilden zu können. An diesen Informationen
                          mangelt es keineswegs. Das Internet hält eine unvorstellba-
                          re Flut derer bereit.
    Nun ist es aber gar nicht so einfach, eine ausgewogene und reflektierte Quelle zu
    finden, die über die Geschehnisse in Bistum und Weltkirche mehr oder weniger
    ausgewogen und objektiv berichtet.
    Nicht selten sind die verschiedenen Portale oder Zeitschriften entweder funda-
    mental traditionalistisch, und somit absolut unzumutbar für alle Leser, die sich
    über die Vorgänge in der Kirche ein Bild machen wollen.
    Umgekehrt lässt sich die militant liberale Berichterstattung auch nicht lumpen.
    Medien, welche die Lehre der katholischen Kirche kaum kennen oder diese schon
    längst verlassen haben, drängen der Leserschaft hartnäckig und kategorisch und
    immerwährend ihre subjektive Meinung auf.
    Die Aufgabe der kirchlichen Medien ist es, kritisch aber objektiv über Kirchen-
    politik zu berichten. Es ist hingegen keineswegs ihre Aufgabe, Kirchenpolitik zu
    betreiben. Genau das ist hingegen allzu oft der Fall.
Medien-Botschaften                                              Fokus                7

Immer wieder fällt mir auf, dass vorgefertigte Meinungen und Haltungen veröf-
fentlicht werden und damit versucht wird, den Leser zu beeinflussen resp. ihn für
die ihrige Meinung zu gewinnen.
Ein harmloses Beispiel: Im offiziellen Pfarrblatt des Kantons Zürich Forum 7/2021
«Joseph Bonnemain spricht mit den Menschen statt über sie. Überfälligen Refor-
men wird auch er sich stellen müssen.»
Dieser Satz wurde als Titel verwendet. Wer aber hat hier zu entscheiden, welche
Reformen überfällig sind und welche nicht?
In den Augen vieler katholischer Medienportale in der Schweiz sind die theolo-
gischen Würfel schon längst gefallen. Oft tragen sie die gleiche Brille und blasen
in dasselbe Horn.
Es geht um die üblichen Themen:
• Frauenpriestertum
• Abschaffung des Zölibats
• Abschaffung der katholischen Sexualmoral
• Empfang der Kommunion für alle
• Ehe für alle
• Verflachung der kirchlichen Hierarchie
Es ist legitim ja auch notwendig, über alle diese Themen zu
berichten, darüber zu diskutieren und zu debattieren. Auch
provokative Artikel sind durchwegs erlaubt, aber immer von
allen Seiten her betrachtet.
Es ist jedoch oft so, dass die überaus grosse Macht, welche
Medien besitzen, dazu missbraucht wird, oben Erwähntes
mehrheitsfähig zu machen. Bereits in der Redaktion wurde           «Vor lauter Medien­
entschieden, diese für richtig oder eben reformbedürftig zu        präsenz geht die
halten. Die Publikationsorgane haben sich bereits festgelegt       Geistesgegenwart
in welche Richtung die Kirche zu gehen hat und arbeiten            verloren.»
bewusst gegen die katholische Lehre. Nun machen sie sich           Jürgen Wilbert
daran möglichst viele Jünger für ihre Meinung zu gewinnen.
Das ist ein klarer Fall von Machtmissbrauch.
Besonders tragisch ist die Entwickelung des Medienportals www.kath.ch. Seit die
Redaktion vor einem Jahr wechselte, wurde kath.ch zu einem reisserischen, bil-
ligen Portal im Boulevardstil. Es polarisiert und ist keineswegs hilfreich um Brü-
cken zu bauen, wie es doch in den letzten Wochen und Monaten immer wieder
gewünscht wird. Paradoxerweise ist kath.ch eine Dienstleistung des katholischen
Medienzentrums, welches im Auftrag der römisch-katholischen Kirche Schweiz
arbeitet und von Kirchensteuern finanziert wird wie übrigens auch das Forum.
8    Was kommt    Aktion Kirche

     Bot--
    schaft
                  mitenand glaube –
                  im Zürioberland
    Koni Hirzel   Der Verein Aktion Kirchen Züri Oberland fördert auf regio-
                  naler Ebene das Miteinander der evangelisch-reformierten
                  Kirchgemeinden, der römisch-katholischen Kirchgemeinden
                                                     und der evangelischen
                                                     Freikirchen. Mit Anlässen,
                                                     die ähnliche Zwecke und
                                                     Ziele verfolgen, möchten
                                                     wir verstärkt in der Gesell-
                                                     schaft    wahrgenommen
                                                     und das Evangelium unter
                  dem Motto: «mitenand glaube» hör- und erlebbar machen.
                  Dies geschah im Jahr 2020 u. a. durch verschiedene Anlässe:
                  Ende Januar bot die Impulsveranstaltung «Vielstimmiges
                  Beten» Einblick in Gebetsformen unterschiedlicher christli-
                  cher Gebets-Traditionen, mit Gelegenheit zum Ausprobie-
                  ren. An zwei Impulsabenden im September zum Thema «Die
                  Psalmen – poetisch, stark, brutal ehrlich» konnten die Teil-
                  nehmenden erkennen, wie aktuell und wertvoll diese alten
                      Texte auch heute noch sind.
                        Ein starker Zweig der Aktion Kirchen Zürioberland
                          ist das Gebetsnetz, wodurch wir mit regelmässigen
                            Gebetsbriefen verbunden sind. Unter dem Motto
                             «Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und
                             Vater – berufen zu einer Hoffnung» (Eph 4,4–6)
                             fand im November ein regionaler Gebetstag statt.
                            Inhaltlich ging es um das gemeinsame Gebet sowie
                          die Vernetzung verschiedener Gebetsgruppen im
                         Oberland.

                  Für das laufende Jahr 2021 sind vielversprechende Anlässe
                  geplant:
                  An den jährlich stattfindenden Bildungstagen sollen sich
                  Gläubige aus allen Denominationen zu Bildung und Aus-
                  tausch über ein bestimmtes Thema zusammenfinden. Am
                  diesjährigen Anlass vom 24. April referierten Abt Urban Fe-
                  derer und Prof. Stefan Schweyer zum Thema «Was verbindet
                  uns?»
Aktion Kirche                                                        Was kommt   9

Für den grössten und wichtigsten Anlass «KirchenSonn-
tag2021» am 4. Juli laufen die Vorbereitungen auf Hoch-
touren. Alle Kirchgemeinden im Zürcher Oberland sind
eingeladen miteinander Gottesdienst zu feiern, um unser
gemeinsames Christsein zum Ausdruck zu bringen. Unter
Befolgung der dannzumal gültigen Pandemie-Vorschriften
wird in einer oder mehreren Bäretswiler Kirchen Gottes-
dienst gefeiert. Von dort werden per Livestream Teile des
Gottesdienstes zu den lokal stattfindenden Gottesdiensten
im Zürcher Oberland übertragen. Anhand eines von einem
überkonfessionellen Liturgieteam vorbereiteten und zur
Verfügung gestellten Liturgie-Vorschlags zum Thema «Dein
Wille geschehe» wird so dezentral und doch gemeinsam
Gottesdienst gefeiert.

Wozu das alles?
Jesus selbst hat gebetet: «Alle sollen eins sein: Wie du, Vater,
in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit
die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.» Joh 17,21
Durch das Engagement für diese Einheit erhalten wir die
Chance, unsere und andere Konfessionen besser kennen zu
lernen, Vorurteile abzubauen und gegenseitige Wertschät-
zung zu üben. Unsere Anlässe sollen dies nach aussen sicht-
bar machen, denn die Wahrnehmung einer geeinten Chris-
tenheit ist dringlich!
Obwohl sehr willkommen, sind leider noch wenige Katho-
liken Mitglied bei der Aktion Kirchen Zürioberland. Das ist
schade. Ohne die eigene Konfession zu verleugnen, können
wir Christen durch «mitenand glaube» einander viel geben
und voneinander lernen.

Neugierig geworden?
Schauen sie einmal herein bei www.aktionkirchen-zo.ch
10    Was war              Wüstenweg

                           Rückblick Besinnungsweg

     Julia Buchholz,       Am Aschermittwoch wurde die erste Station des Wüsten­
     Pastoralassistentin   weges in der Heilig-Geist-Kirche aufgebaut. Das Anliegen
                           des Weges war es, zur Einkehr während der besonderen Fas-
                           tenzeit in der «Corona-Zeit» zu inspirieren. An jedem Fas-
                           tensonntag kam eine weitere Station hinzu. Das Motto des
                           Wüstenweges war «Loslassen, um frei zu werden». Die Stati-
                           onen wurden vom Seelsorgeteam anhand der Lesungen des
                           jeweiligen Sonntages vorbereitet und fanden guten Anklang
                           bei Gläubigen. Sogar Jugendliche nutzten den Wüsten­weg
                           zur vertieften Vorbereitung auf ihre Osterbeichte.
Wüstenweg   Was war   11
12    Was war        Palmbinden 2021

                      Brauchtum verbindet
                     ­Generationen
     Otto Kühne,     Dieses Jahr fand das Palmbinden unter ganz anderen Vor-
     OK Palmbinden   zeichen statt als in den vergangenen Jahren. Einerseits durf-
                     ten wir aufgrund der kühlen Witterung im Saal des Zent-
                     rums Heilig Geist arbeiten, was von allen Beteiligten sehr
                     geschätzt worden ist. Andererseits meldete sich, trotz Ver-
                     kündigungen in den heiligen Messen und aufliegenden Fly-
                     ern in den Schriftenständen beider Kirchen, lediglich eine
                     Familie zu diesem Anlass an. So habe ich noch persönlich
                     nach Helfern gesucht, welche uns tatkräftig unterstützten.
                     Glücklicherweise hatte sich eine Familie noch spontan ent-
                     schieden, einen Palmbaum zu erstellen.
                     So sind schlussendlich mit allen helfenden Händen insge-
                     samt acht Palmbäume entstanden. Diese wurden auf beide
                     Kirchen verteilt und sind beim feierlichen Einzug der Priester
                     und Ministranten mit in die Kirche hineingetragen worden.

                     Das Anfertigen eines Palmbaumes hat auch eine etwas
                     meditative Seite und so habe ich mich gefragt, wo ist der
                     Ursprung dieses Brauches. Ich recherchierte intensiv im In-
                     ternet und bin auf interessante Texte gestossen, die ich der
                     Leserschaft nicht vorenthalten möchte.
                     Palmen galten schon im Altertum als heilige Bäume, denn
                     sie stehen als Symbol für die Königswürde.
                                           Die Weihe von Palmen gehörte früher
                                           zu den heidnischen Osterbräuchen.
                                           Geweihte Zweige aus diesen kulti-
                                           schen Bräuchen sollen das Haus vor
                                           Blitz und Feuersgefahr schützen. Auch
                                           wurden diese Zweige in die Ecken der
                                           Felder eingesteckt, um diese zusam-
                                           men mit Eierschalen und Kohle von
                                           Feuerriten fruchtbar zu machen.
                                           Der Ursprung der christlichen Palm-
                                           sonntagsfeier geht wohl auf die Litur-
                                           gie von Jerusalem zurück, wo man die
                                           einzelnen Ereignisse des Leidenswe-
                                           ges Jesu in eigenen Feiern und Riten
                                           nachbildete.
                                           Beheimatet ist der Brauch vom Palm-
Palmbinden 2021                           Was war   13

binden in Bayern, dem Allgäu, in
verschiedenen Regionen Österreichs
und im Südtirol. Die mit Zweigen
von allerlei Grün, bunten Bändern
und Eiern geschmückten Gebinde
heissen dort «Palmboschen», Palm-
besen, Palmstange oder auch Palm-
stock.
In der Schweiz ist dieser Brauch in
diversen Regionen im Kanton Aar-
gau und der Innerschweiz heimisch.
Noch ein weiterer interessanter
Punkt ist mir aufgefallen: Die ge-
weihten Palmzweige vom Vorjahr
werden vielerorts in die Kirche ge-
bracht. Dort verbrennt man sie und
bewahrt die entstehende Asche auf.
Mit dieser zeichnet der Priester den
Gläubigen am Aschermittwoch im
folgenden Jahr das Aschenkreuz
auf die Stirn und so schliesst sich der
Kreis wieder.
14    Was noch           Interview-Reihe

                         Jan Sprta

 inter view                 Michael Paschka: Lieber Jan, ich freue mich sehr, dass es uns
                            gelungen ist, in deinem engen Terminkalender ein Zeitfens-
                            ter für das Interview zu finden und dass du dich auch dazu
                            bereit erklärt hast.
                         Jan Sprta: Ja sehr gerne. Es ist mir eine grosse Freude, als
                         neuer und Chorleiter der Pfarrei Wetzikon-Seegräben die
                         Möglichkeit zu bekommen, über meine Arbeit zu berichten.
                         Denn oftmals wissen ja nur die wenigsten, was ein Chorlei-
                         ter macht, bevor es zum Auftritt kommt …
                            Da hast du Recht, Jan. Erzähle doch unseren Lesern zunächst
                            einmal etwas über dich. Wo kommst du her, was treibt dich
                            vor allem auch in der jetzigen Zeit an?
                         Ich komme ursprünglich aus Tschechien, in der Nähe von
                         Brno, aus einem kleineren Ort mit ca. 2500 Einwohner. Brno
                         ist mit etwa 380'000 Einwohnern nach Prag die zweitgröß-
                         te Stadt Tschechiens. Es gibt mehrere Universitäten. Und
                         die Stadt ist ein wichtiger Forschungsstandort und Sitz des
                         Bistums Brno der römisch-katholischen Kirche Tschechiens.
                         Ich habe dort das Konservatorium besucht (Anmerkung des
                         Autors: Konservatorium ist eine Musikhochschule oder Mu-
                         sikakademie). Anschliessend bin ich im Alter von 20 Jahren
                         zum Studium nach Wien gegangen. Wien ist ja eines der
     Im Rahmen einer     grossen Weltmusikzentren. Das Studium habe ich nach vier
     neu aufgelegten     Jahren erfolgreich mit dem Bachelor abgeschlossen. Und der
     Interview-Reihe     eine oder andere überlegt sich dann, den Master an einer
     fragt Michael       anderen Hochschule zu absolvieren. Und hier habe ich die
     Paschka nach        Herausforderung gesucht und bin für den Master nach Basel
     und ermöglicht      gegangen.
     uns so Ein­blicke   Wohnhaft bin ich in Windisch, im Kanton Aargau.
     in das ­Leben          Wie lange ging dann das Masterstudium?
     von verschiede-     Das habe ich in der Regelstudienzeit von zwei Jahren eben-
     nen Menschen.       falls erfolgreich abschliessen können.
     Gedacht sind           Für mich stellt sich nochmal die Frage, wieso jemand ins
     Themen rund            Ausland geht und sich dort auch ansiedelt. Kannst du uns
     um seine ­Person,      darüber etwas mehr erzählen?
     ­Ge­schichte, ­     Nun ja, ich wollte schon als kleiner Junge die Welt erobern.
      Beruf, Familie,    Ich war fasziniert von Peter Pan und seinen Abenteuern. Und
      Bezug zur          daraus ist dann schlussendlich Österreich und die Schweiz ge-
      ­Kirche . . .      worden. Ich liebe es, Neues zu entdecken, den eigenen Hori-
Interview-Reihe                                                    Was noch   15

zont erweitern. Ich bin der Meinung, dass man
sehr viel von anderen Kulturkreisen lernen
kann. Und natürlich hat mich die deutsche
Sprache schon immer fasziniert. Und so
kam ein Punkt zum anderen.
   Wie lange lebst du jetzt in der
   Schweiz?
Ich bin 2014 hierhergekommen. Es sind
also 6,5 Jahre.
   Was mich auch persönlich interessiert,
   Jan: Weshalb entscheidet sich jemand,
   Kirchenmusik zu studieren?
Lacht – das ist eine gute Frage: Es ist bei mir
ganz klar die Liebe und die Leidenschaft, die
Kirchenmusik ausstrahlt. Es gibt hierbei so viele
unterschiedliche Facetten. Sei es im Gesang, in den Orgel-
stücken, sei es in den Messvertonungen, Kantaten, Motet-
ten oder genauso auch in den Chorälen.
   Sehr spannend. Kirchenmusik gehört in meinen Augen ein-
   fach dazu, damit ein Gottesdienst so richtig «rund» ist. Ein
   Highlight ist dabei natürlich immer der Auftritt des Kirchen-
   chores. Welche Überlegungen machst du dir hier, Jan?
Ich beobachte seit längerem, dass europaweit die Attrak-
tivität – insbesondere für Chöre – am Sinken ist. Das muss
jedoch nicht sein. Es gibt sagenhaft talentierte Menschen,
die ein Gewinn für jeden Chor sind. Die in unserem Falle
einen Gottesdienst oder einen anderen Dienst erst so richtig
brillant machen. Deshalb mache ich mir derzeit sehr intensiv
Gedanken, wie eine Erneuerung aussehen könnte. Immer
vor dem Hintergrund das, was sich bewährt hat, zu bewah-
ren und neue, dynamische Strukturen aufzunehmen. Dazu
gehört auch, die Attraktivität an einem Chor für jüngere
Menschen zu erhöhen. Wir leben doch davon, dass wir von-
einander lernen. Die einen von den Erfahrungen und die
anderen von neuen Ideen. Ideal ist es, wenn aus dem Hobby
«Gesang im Chor» Freundschaften entstehen. Insofern sehe
ich mich auch als Vermittler. Auch zwischen den Generati-
onen. Mein Ziel ist es, einen Prozess ins Laufen zu bringen,
der den Geist der Erneuerung und des Aufbruchs deutlich
16   Was noch   Interview-Reihe

                Jan Sprta

 inter view     spüren lässt. Ich möchte Menschen die Chance geben, sich
                zu verwirklichen. Jedoch ohne einen starren Rahmen. Men-
                schen sollen ihrer Leidenschaft des Singens frönen können.
                  Das hört sich toll an. Insofern hättest du sicher auch nichts
                  dagegen, wenn sich der eine oder andere Leser bei dir mel-
                  det und im Bekannten- und Freundeskreis herumerzählt,
                  dass der Kirchenchor neue Wege beschreiten möchte und
                  offen für Menschen ist, die diesen Weg mit begleiten wol-
                  len.
                Ganz im Gegenteil. Das wäre toll und jeder, der Spass hat,
                Teil der neuen Bewegung zu sein und vielleicht sogar durch
                eigene Anregungen für eine neue Dynamik zu sorgen, ist
                herzlich willkommen. Was ich auch besonders gut finde, ist,
                dass in Wetzikon der Kirchenvorstand und die Pfarrei eben-
                falls offen sind und nach Lösungen suchen, einen Erneue-
                rungsprozess einzuleiten.
                  Was machst du ausser Musik?
                Ich bin sehr gerne draussen in der Natur. Fahre gerne Ve-
                lo und wandere sehr gerne. Natürlich liebe ich es auch, die
                Schweiz zu erkunden. Es ist so ein wunderschönes Land. Und
                ich bin gerne mit Menschen zusammen.
                  Worüber kannst du lachen?
                Über alles – kann mich aber auch sehr ärgern. Am meisten
                über die Dummheit der Menschen.
                  Wie oft besuchst du deine Heimat?
                Seit Oktober 2020 bin ich nicht mehr in Brno gewesen. So-
                bald Konzerttätigkeiten wieder erlaubt sind, gebe ich auch
                Konzerte in Tschechien. Und das verbinde ich dann gerne
                mit einem Besuch bei meinen Eltern.

                  Ganz herzlichen Dank für diesen sehr interessanten Einblick,
                  durch den wir dich als neuen Organisten und Chorleiter
                  etwas näher kennengelernt haben. Wir wünschen dir viel
                  Freude und Kraft in deiner neuen Funktion.
Kirchenbegriffe / Inserat claro Weltladen                                 Was noch          17

 Was ist was / claro

 K AT H O L I S C H E B E G R I F F S E R K L Ä R U N G E N V O N F E L I X G E I S S E R
WASISTWAS
          Was bedeutet Evangelium?
          Im Neuen Testament gibt es vier Evangelien. Sie
          berichten über das Leben Jesu, beginnend mit der
          Geburt und endend mit der Auferstehung Jesu.
          «Evangelium» kommt vom Griechischen und heisst
          übersetzt «Frohe Botschaft». Das Wort kam nicht
          nur im Rahmen der christlichen Verkündigung vor,
          sondern wurde auch in der heidnischen Welt für ei-
          ne positive Bekanntmachung gebraucht. In der Bi-
          bel bezieht es sich auf die frohe Botschaft von Jesus
          als dem Retter der Welt. Durch sein Leben und seine
          Botschaft zeigt uns Jesus den Weg zu seinem Vater
          im Himmel auf.

    claro Weltladen Wetzikon                    Öffnungszeiten
    Usterstrasse 29                             Montag                   geschlossen
    8620 Wetzikon                               Dienstag – Freitag        9.00 – 12.00 Uhr
    078 674 42 15                                                        14.00 – 18.00 Uhr
    weltladen-wetzikon@gmx.ch                   Samstag                   9.00 – 14.00 Uhr
18    Was noch            Katholisch werden

                           Katholischer Christ
                          ­werden?
     Martin Scheibli,     Schon einige Male wurden wir darauf angesprochen, wie
     Vikar                man Teil der katholischen Kirche werden kann. Vielleicht
                          fühlen Sie sich durch Ihre Ehepartnerin, Ihren Ehepartner
                          oder auf eine andere Weise in unserer Liturgie, Kirche und
                          Pfarreigemeinschaft bereits wohl und beheimatet. Dann
                          wäre es sicher auch gut und richtig, in die weltweite ka-
                          tholische Kirche aufgenommen zu werden, um so auch die
                          Sakramente empfangen zu können. Vielleicht möchten Sie
                          die Schätze des katholischen Glaubens und Lebens für sich
                          entdecken. Auch wenn Sie einer anderen Konfession ange-
                          hören oder angehört haben, aus der Kirche ausgetreten sind
                          aber doch ein gewisses «Heimweh» verspüren in der katholi-
                          schen Kirche Heimat zu finden, so sind Sie herzlich willkom-
                          men, unseren Glauben wieder näher kennen zu lernen!
                          Wir werden, sobald wir eine Gruppe von Interessenten bei-
                          sammen haben, den Weg zur Konversion anbieten. Diese
                          findet jeweils an einem Samstagvormittag statt. Die Daten
                          werden bekanntgegeben.

                          Bitte melden sie sich bei Vikar Scheibli
                          martin.scheibli@kath-wetzikon.ch

              TAUFE                     ÜBERTRITT                WIEDEREINTRITT
              «Sie sind nicht getauft   «Sie sind in einer       «Sie sind katholisch,
              und möchten es wer-       anderen christlichen     aber aus der Kirche
              den…»                     Gemeinschaft getauft     ausgetreten…»
                                        und möchten katho-
                                        lisch werden…»
Livestream                                                      Was noch       19

Sind Sie auch live dabei?

Knall auf Fall wurden wir vor etwas mehr als einem Jahr, mit   Patrick Lier,
der Frage konfrontiert, ob wir die Sonntagesgottesdienste      Pfarrer
filmen und live zu ihnen nach Hause übertragen sollen. Mit
grosser Hilfe von ehrenamtlich Engagierten konnten wir di-
es relativ rasch umsetzen, wenngleich zu Beginn noch etwas
improvisiert und einfach.
Nun, ein Jahr danach, sind wir zwar immer noch in der Lern-
und Verbesserungsphase, aber vieles hat sich schon recht
gut eingespielt. Besonders hilfreich war der Besuch eines
Regieassistenten, der beim Schweizer Fernsehen SRF die
Gottesdienste überträgt. Er gab uns gute Tricks und Tipps.
Der Gottesdienst um 11.00 Uhr aus der St.-Franziskus-Kirche
wird wöchentlich übertragen. Insgesamt drei Kameras kön-
nen verschiedene Bildperspektiven aufnehmen, zwei davon
sind unterhalb der Empore angebracht und werden mit ei-
nem Joystick computergesteuert.
Das Filmen des Gottesdienstes wird auch nach Corona weiter-
gehen. Auf YouTube finden Sie uns als «Katholische Pfarrei
Wetzikon». Selbstverständlich freuen wir uns, wenn wieder
so viele Gläubige wie immer möglich im Kirchenschiff sitzen
und so der Heiligen Messe beiwohnen. Es sind jedoch oft
auch ältere Menschen, Kranke oder Bewohner von Alters-
heimen, die sonst nicht am Gottesdienst teilnehmen könn-
ten; über YouTube können sie sich so mit der Messe und
der Pfarrei verbinden. Für sie ist diese
Übertragung ein Stück «Heimat».
Mehrere Teams von zwei Personen
(Jugendliche und junge Erwachsene)
betreuen jeden Sonntag die Kamera-
führung und den Computer auf der
Empore.
Ihnen allen gebührt ein grosser Dank.
Besonders danken wollen wir Febin
Ambalathattil und Richard Yazbeck
sowie den drei Generationen der Fa-
milie Volkmar (Grossvater, Vater und
Enkel). Sie alle haben in der Aufbau-
phase und im letzten Jahr sehr viel
Zeit in dieses neue Projekt investiert.
20    Was noch          KathU-Anmeldung

                        NEU: KathU – Anmeldungen
                        auf unserer Website
     Martin Scheibli,   KathU, so heisst seit vielen Jahren der katholische Unter-
     Vikar              richt für die 1. und 2. Oberstufe in den Pfarreien Wetzikon-
                        Seegräben und Gossau. Der Unterricht findet nicht mehr in
                        regelmässigen Abständen wie in der Primarschule statt, son-
                        dern es werden sogenannte Module angeboten, die von den
                        Schülern ausgewählt werden.
                        Ein Modul besteht aus einigen Treffen, an denen man sich
                        mit einem Thema beschäftigt (z.B. Christenverfolgung) oder
                        gemeinsam etwas unternimmt (z.B. eine Wallfahrt nach Ein-
                        siedeln).
                        Während zwei Jahren haben die Schüler 20 Punkte zu sam-
                        meln. Zehn Punkte kommen vom obligatorischen Besuch
                        von zehn Hl. Messen während den zwei KathU-Jahren. Mit
                        dem Besuch von zwei Modulen innert zweier Jahre werden
                        die weiteren zehn Punkte erreicht. (Ein Modul ergibt fünf
                        Punkte.)
                        Die KathU-Module begleiten die Jugendlichen zur Firmung.
                        Deshalb ist die Erreichung von 20 Punkten Voraussetzung für
                        den Firmweg, der in der 3. Oberstufe auf den KathU folgt.
                        Bisher haben sich die Schüler schriftlich für die Module an-
                        gemeldet. Neu erfolgt die Anmeldung über das Internet. Ei-
                        ne detaillierte Anleitung und auch weitere Informationen
                        werden allen betroffenen Schülern vorher versandt.
Indische Gebetsnacht                                            Was noch              21

Die Gebetsnacht

Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend.      Sneha Simon,
Da sagte er zu Petrus: «Konntet ihr nicht einmal eine Stunde   Melvin Kurisunkal,
mit mir wachen?» Matthäus 26.40                                Frieda Ambalathattil
Inspiriert von diesem Wort Gottes haben wir uns in der indi-
schen Gebetsgruppe mit Unterstützung unserer Priester ent-
schieden, die Gebetsnacht zu beginnen. Dabei wachen die
Gläubigen die ganze Nacht hindurch. Dies ist ein besonderes
Zeichen an die göttliche Liebe, die uns zu IHM zieht und wir
zu IHM gehen, wartet ER doch in der Kirche auf uns.
Im August 2019 gestalteten wir zum ersten Mal die Gebets-
nacht. Nach etwa einem halben Jahr drückten einige Pfar-
reimitglieder ihren Wunsch aus, zusammen mit uns einige
Stunden in der Gegenwart des Herrn zu verweilen.

Deshalb haben wir in der St.-Franziskus-Kirche
angefangen, die ersten zwei Stunden von
22.00 Uhr bis Mitternacht in Deutsch zu
beten, unterbrochen mit Zeiten der Stille.

Anschliessend betet die Gruppe bis 6.00
Uhr in Malayalam. Es ist wirklich ein
Segen, wie die Gemeinschaft wächst
und sich die Beziehungen vertiefen.
Seit ca. einem Jahr haben wir durch
Gottes Gnade und Barmherzigkeit
begonnen, mit der Anbetung der
heiligen Eucharistie.
Der Hl. Augustinus hat gesagt:
«Gott; du hast uns erschaffen für
Dich, und unruhig ist unser Herz, bis
es ruhet in Dir.»
Diese Anbetung findet immer am
letzten Freitag des Monats statt. Alle
sind herzlich eingeladen, mit uns zu-
sammen zu beten. Die Daten finden
sie im Schriftenstand der beiden Kir-
chen.
22    Was noch         MCLI, Missione Cattolica di Lingua Italiana

                       Don Rocco Zocco –
                       neuer italienischer Seelsorger

     Don Rocco Zocco   In meiner Jugend sagte ein alter Pfarrer aus meiner Ge-
                       gend immer wieder: «Das ganze Leben ist Begegnung».
                       ­Diese ­Aussage fällt mir immer wieder ein, wenn ich über das­
                       Leben nachdenke.
                                         Wenn ich z.B. in Gedanken zurückkehre
                                         und über meine ersten zehn Lebensjahre
                                         in Grenchen nachdenke. Damals ein Junge,
                                         Sohn von Emigranten aus Lecce, beginne ich
                                         zu verstehen, dass nichts was sich ereignet
                                         hat, zufällig war. In der Tat erkenne ich in
                                         bestimmten Ereignissen die Fingerabdrücke
                                         einer unsichtbaren Hand. Ich erkenne die
                                         Hand Gottes, welche mich durch viele Erfah-
                                         rungen geführt hat. So ist auch mein lang
                                         gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen
                                         in der Schweiz zu leben. Das Navi und die
                                         Anweisungen von «Oben» haben mich nun
                                         nach Uster geführt.
                       Ich bin in der Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCLI)
                       Oberland-Glattal gelandet. Hier treffen sich viele Menschen,
                       geführt von den Landkarten ihrer Heimat und vom «GPS»
                       ihres persönlichen Glaubens. Es war nicht schwer für mich,
                       in ihre Gemeinschaft hineinzufinden, auch dank der Freude
                       der Menschen die mir hier begegnen. Herzlichen Dank an
                       die MCLI Oberland-Glattal für ihren herzlichen Empfang!
                       Am Anfang wurde ich von Bitten und Fragen nach pastora-
                       len Plänen und Glaubenswegen überhäuft. Das ist verständ-
                       lich, gerade in dieser existenziellen Einsamkeit dieser Tage.
                       Ich nehme daraus das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Brü-
                       derlichkeit. Trotz aller Herausforderungen bringt diese neue
                       Aufgabe Freude an der Verkündigung sowie an einer viel-
                       fältigen Arbeit mit Menschen. Und vor allem das Spüren von
                       «Gottes Zuspruch, Bejahung, durch Stille und Gebet». Gerne
                       trage ich als Priester zu einer gelingenden Gemeinschaft bei.
                       Danke im Voraus für eure Bereitschaft, mitzuwirken und
                       mich im Aufbau der Gemeinschaft tatkräftig zu unterstüt-
                       zen. Ich hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und ein
                       gutes Miteinander im Geiste Jesu.
Kirchgemeinde Wetzikon-Seegräben-Gossau                       Kirchenpflege   23

 Einladung zur­Kirch-
­gemeindeversammlung
Liebe Stimmberechtigte und Pfarreiangehörige                 Eva Baumann,
                                                             Aktuarin
Wir laden Sie herzlich ein zu unserer ordentlichen Kirch-
gemeindeversammlung. Sie findet statt am:

Mittwoch, 23. Juni 2021, 20.00 Uhr
im katholischen Pfarreizentrum Gossau, 8625 Gossau

Traktanden:
1. Genehmigung der Jahresrechnung 2020
2. Wahl von Markus Widmer als Pfarreibeauftragter der
   Pfarrei Maria Krönung, Gossau, für die Amtsdauer von
   2021 bis 2024
3. Beantwortung von allfälligen Anfragen

Im Anschluss an die offiziellen Geschäfte:
 • Kenntnisnahme der Jahresrechnungen 2020 der Kirchen-
   stiftungen Wetzikon und Gossau

Die detaillierten Unterlagen zu den Geschäften können ab
Dienstag, 8. Juni 2021, in der Stadtkanzlei Wetzikon sowie
in den Gemeinderatskanzleien Gossau und Seegräben zum
Studium eingesehen werden. Zudem sind diese Dokumente
auf der Homepage unter www.kath-wetzikon.ch und
www.kath-gossau-zh.ch aufgeschaltet.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
24     Pinnwand                Botschaften aus der Redaktion

                                                                                 Es ist besser,

                                          n d ys h näher gen,                    eine Kerze

                                        Ha g Dic e brin
                                                                                 anzuzünden,
                                              a       t
                                          Es m die Leu weg von
                                                                                 als über Dunkelheit
                                                                                 zu klagen.
Es kostet null Franken                       an e weit            ch
ein netter und hilfsbe-                         di r sid. bring Di n de
reiter Mensch zu sein.                            Di er es iter vo ,
                                                     Ab ch we n weg sitzen...
                                                        au ensche n dir
                                                          M e bebe
                                                             di
              Aufstehen
              An etwas Schönes denken
              Lächeln
              Glücklich sein                                                 Ein liebes Wort kostet
                                                                             nichts und kann doch so
                                                                             viel in uns bewegen!

                                                                ns
                                                          orge
                                                u n d m piegel
                                              …            S
                                                    dem
                                              vor       age: n oder
                                                    F r
                                               die          ere
                                                      auri             al-
                                                Rest Denkm
                                                        r              n?
                                                 unte          e l l e
                                                         tz st
                                                  schu

                                                         Mein Mann ist jetzt
                                                         im Homeoffice.
                                                         Er telefoniert
                                                         sehr oft.
                                                         Ich stelle fest:
                                                         1. Er kann sprechen
                                                         2. Zu anderen ist er
                                                            eigent­lich sehr nett.
Katholische Pfarrei Wetzikon                                                                            www.kath-wetzikon.ch

St.-Franziskus-Kirche          Messikommerstrasse 14
und Pfarrhaus                  8620 Wetzikon

Heilig-Geist-Kirche            Langfurrenstrasse 10
und Pfarreizentrum             8623 Wetzikon

Sekretariat                    Maria Golini und Pia Schirmer.............................................. 043 477 40 70 .
                               sekretariat@kath-wetzikon.ch
Öffnungszeiten                 Mo bis Fr 8.30 – 11.30 Uhr

Pfarrer                        Patrick Lier.......................................................................................... 043 477 40 70
                               patrick.lier@kath-wetzikon.ch

Vikar                          Martin Scheibli................................................................................. 043 477 40 70
                               martin.scheibli@kath-wetzikon.ch

Diakon                         Felix Geisser....................................................................................... 043 477 40 74
                               felix.geisser@kath-wetzikon.ch

Pastoralassistentin            Julia Buchholz.................................................................................. 043 477 40 75
Jugendarbeit/Katechese         julia.buchholz@kath-wetzikon.ch

Sozialdienst                   Stephan Pfister................................................................................ 043 477 40 73
                               sozialdienst@kath-wetzikon.ch

Hauswart                       Hans Rieder........................................................................................ 044 552 86 23
Pfarreizentrum Heilig Geist    hans.rieder@kath-wetzikon.ch

Sakristanin                    Diana Cundò..................................................................................... 079 406 25 17
Pfarreizentrum Heilig Geist    diana.cundo@kath-wetzikon.ch

Sakristanin / Hauswartung      Sabrina Ingegnoli.......................................................................... 079 740 35 36
St.-Franziskus-Kirche          sabrina.ingegnoli@kath-wetzikon.ch

Organistin                     Andrea Betz....................................................................................... 043 497 09 71 .
                               andrea.betz@kath-wetzikon.ch

Missione Cattolica             Neuwiesenstrasse 19, 8610 Uster........................................ 044 944 85 20
Lingua Italiana (MCLI)         mcli.oberland-glattal@zh.kath.ch

Präsident Kirchenpflege        Guido Gmür....................................................................................... 079 445 43 26
                               praesidium@kath-wetzikon.ch

Impressum                      Die Pfarrei-Poscht erscheint viermal jährlich und geht
                               an die Mitglieder der katholischen Pfarreien Wetzikon
                               und See­gräben. Auf­lage 3’700 Exemplare.
                               Nachdruck unter Quellen­angabe gestattet.
Druck                          Druckerei Sieber AG, Hinwil
Herausgeber                    Katholische Pfarrei Wetzikon
                               Stephan Pfister / Maria Golini............redaktion@kath-wetzikon.ch
                               Urs Huber (Layout)...................................................... uhu@typo-graphic.ch
AZB
                                                                CH-8623 Wetzikon ZH
                                                                PP / Journal
                                                                Post CH AG

Agenda
So, 6. Juni          Ökumenischer Gottesdienst
                     9.30 Uhr, Seegräben
Mi, 23. Juni         Kirchgemeindeversammlung
                     20.00 Uhr, Pfarreizentrum Gossau
Do, 1. Juli          Abend der Barmherzigkeit
                     19.30 Uhr, St.-Franziskus-Kirche
So, 18. Juli         Ministrantenlager
                     18. bis 24. Juli
Do, 5. August        Abend der Barmherzigkeit
                     19.30 Uhr, St.-Franziskus-Kirche
So, 22. August       Schuljahresbeginn-Gottesdienst
                     11.00 Uhr, St.-Franziskus-Kirche
Do, 2. September     Abend der Barmherzigkeit
                     19.30 Uhr, St.-Franziskus-Kirche
Fr, 10. September    Kleidersammlung
                     Pfarreizentrum Heilig Geist

Alle Termine stehen unter Vorbehalt. Bitte informieren Sie sich zu gegebener Zeit
über die Website oder das Pfarrblatt forum, ob die Gottesdienste und Anlässe,
wie angegeben, stattfinden können.

          Nächste Ausgabe...
          ...erscheint am 2. September 2021
          Redaktionsschluss: 28. Juni 2021
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