BULLETIN AUNS - SVP Kanton Luzern
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AUNS November 2019 199. Ausgabe BULLETIN Für eine unabhängige und neutrale Schweiz «DIE SCHWEIZ – UNSERE LEIDENSCHAFT!»
kti A v h g il e ts -ro u g es. c «SEID EINIG!» IDENTITÄT Über 100 AUNS-Mitglieder und begeisterte Gilets-rouges trafen sich am Samstag, 16. November 2019, zu einem historischen Lokaltermin in Bern und auf dem Grau- HALTUNG holz. Historiker Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg führte die Gruppe in die Ereignisse und INSPIRATION Zusammenhänge der Franzosen-Invasion am Ende des 18. Jahrhunderts ein. Beim Grauholz-Schlachtdenkmal stärkten sich die Teilnehmer bei einer kräftigen «Frei- heitssuppe». Ein ausführlicher Bericht folgt im nächsten Bulletin. Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches «Gilet rouge» für nur CHF 19.80 Tel. 031 356 27 27 info@auns.ch www.gilets-rouges.ch ISSN 2234-9723 AUNS, Redaktion Postfach 3000 Bern 31 Tel. 031 356 27 27 redaktion@auns.ch Postkonto: 30-10011-5 «KEIN DIPLOMAT!» IBAN: CH91 0900 0000 3001 0011 5 Am Vortag des diesjährigen 1. August über- Abdruck mit Quellenangabe brachte eine Gilets-rouges-Delegation zusammen erwünscht. mit AUNS-Präsident Lukas Reimann der EU-Bot- Die Statuten der AUNS sind auf schaft in Bern ein eidgenössisches Züni: 1.-Au- www.auns.ch abrufbar. gust-Weggen, Schweizer Fähnli, eine Bundes- LEGATE verfassung (Post-it's wiesen auf die Seiten mit In einem Testament bestimmen Sie unseren Volksrechten hin) und ein nettes Gruss- über Ihren Tod hinaus, was mit Ih- kärtchen. Der Botschafter war nicht anwesend … rem Sparguthaben, Ihren Wert- schriften und Liegenschaften ge- Der Däne Michael Matthiessen hielt es bis heu- schehen soll. Wenn Sie die AUNS te nicht für notwendig, kurz Danke zu sagen. Schwach. Dafür ist er stark berücksichtigen, unterstützen Sie unsere Arbeit zum Erhalt der frei- im Austeilen. Er warnte die Schweiz, beim Rahmenabkommen nicht zu zö- en und neutralen Schweiz. gern, sonst: «Wenn ihr nicht am Tisch sitzt, kommt ihr auf die Speisekarte!» Herzlichen Dank. 2
Junge AUNS «strong and free» im Gespräch mit Adrian Amstutz DIREKTE DEMOKRATIE NICHT AUF DEM GELDGIER- ALTAR DER EU OPFERN! Lieber Adrian, am 2. Dezember be- Welche drei Ratschläge gibst Du jun- EU- ginnt die Wintersession. Nach 16 gen Leuten, die in die Politik einstei- BEOBACHTER Jahren im eidgenössischen Parla- gen möchten? ment wirst Du nicht mehr «offiziell» Wir brauchen auf allen Stufen (Ge- Wie stark wird im Bundeshaus wirken. Was wirst Du meinde – Kanton – Bund) verlässli- Deutschland nach vermissen, was nicht? che Politikerinnen und Politiker, die dem Brexit zur EU- Vermissen werde ich natürlich Kolle- aus Überzeugung, mit klaren Wor- Kasse gebeten? gen und Freunde. Nicht vermissen ten und mit Durchhaltewillen für ihre Berlin zahlte 2018 netto werde ich hinterhältige linke Journa- Werte einstehen. rund 14 Mrd.€Euro in die listen sowie Politikerinnen und Politi- EU-Kasse ein. 2021 sollen ker, die alles wissen und wenig kön- Welches sind die grössten politischen es bereits 18 Mrd. Euro nen. Bedrohungen für unsere Schweiz? sein und ab 2027 sage und Dass die Schweiz via Zwischen- schreibe 24 Mrd. Euro. Was war Deine Motivation, so viel schritt mit einem Rahmenabkommen [NZZ, 31.10.2019] Zeit, Energie und Herzblut in die Po- in die EU einverleibt wird. Dass wir litik zu investieren? die Sicherheit der Menschen in der Die Liebe zur Heimat und meine Schweiz durch eine weitere Schwä- Schuldenberg Überzeugung, dass unsere direkte chung der Armee gefährden und wächst Demokratie nicht auf dem Geldgier- dass den Menschen über immer mehr Die Entwicklung ist in der Altar der EU geopfert werden darf. staatliche Abzockerei das Geld zum gesamten Euro-Zone weni- So darf es aktuell nicht sein, dass Leben fehlt. ger rosig, als es ein erster unser Land über ein schöngeredetes Blick auf die Schuldenquo- Rahmenabkommen der EU unterwor- Was wünschst Du Dir als politisches te suggeriert. Gemessen fen wird, wo Brüssel diktiert, Bundes- Weihnachtsgeschenk? an der Wirtschaftsleistung bern pariert und das Volk nichts mehr Wenn Bundesrats- und Parlaments- mögen die Verbindlichkei- zu sagen hat. mehrheit den EU-Unterwerfungsver- ten der Staaten zwar sin- trag definitiv beerdigen würde. ken; absolut wachsen die Wenn Du an Dein erstes Jahr in Bun- Schulden allerdings. Allein desbern denkst: Was hat sich seither Lieber Adrian, herzlichen Dank für 2018 haben die Euro-Staa- geändert? das Gespräch. Wir wünschen Dir al- ten zusammen rund 100,5 Die Bürokratie ist noch weiter ge- les Gute und hoffen, bald wieder von Milliarden Euro an zusätz- wachsen. Einfache Probleme wer- Dir zu hören! lichen Schulden gemacht. den noch komplizierter gelöst und Insgesamt haben die 19 die Bevölkerung ist um über eine Mil- Die Fragen stellte Junge für Mitglieder eine der Währungs- unabhängige und lion angewachsen. Verlierer sind die Stephanie union neutrale Schweiz Verbindlichkeiten von Menschen in den Land- und Bergregi- Gartenmann 9,930 Billionen Euro ange- onen, die zunehmend von den Städ- häuft. (Quelle: welt.de) tern überstimmt werden. 3
Vorstandsmitglied: Nicolas Szita, Prof. Dr. (University College London, Technische Biochemie), Welwyn Garden City, Grossbritannien LASSEN WIR UNS NICHT TÄUSCHEN! Die Sprache der EU ist unaufrichtig und EU- Verträge sind Grossmachtpolitik und nicht Freihandel! Es wird viel zu wenig zur Spra- che gebracht, dass die EU mit einseitigen Ver- JETZT ALS trägen und Sprachvernebelung eine Gross- KLEBER machtpolitik betreibt: Doch mit der EU wird bei internationalen Verträgen und Handels- ERHÄLTLICH: abkommen die Souveränität der Länder in Flagge zeigen! Jetzt bestellen: Frage gestellt. Nur, die EU sagt «Kooperati- Kleber Format 10 x 7 cm on» und meint damit «Einverleibung», sagt info@auns.ch, 031 356 27 27 «Zusammenarbeit» und meint damit «Unterwerfung», sagt «Wir sind uns (übrigens kostenlos; Fake-Bestel- einig» und meint «Alle anderen sollen ohne echte Wahlfreiheit das tun, lungen erkennen wir – grins) was wir vorschreiben.» Oder die EU sagt «Das ist kategorisch ausge- schlossen», meint jedoch in Wahrheit «Wir haben gerade keine Zeit und Lust für deine Probleme, sorry» (die monatelange Behauptung der EU, der Brexit-Vertrag könne nicht mehr verhandelt werden...). Nur, die EU verhält sich als sogenannter «Vertragspartner» in dieser Art und Weise. Krieg ist ein zu viel starkes Wort. Aber es herrschen wieder Zustände, BAUERN SA- welche in sehr unangenehmer, aber realer Weise an feindliche Handlun- GEN NEIN ZUM gen erinnern: neue Grenzen werden gezogen (zwischen Nordirland und EU-RAHMENAB Grossbritannien, also mitten durch das Vereinigten Königreich), Nachbar- staaten bedroht und schikaniert (Börsenäquivalenz, Aussetzen von For- KOMMEN schungsabkommen), Verträge benutzt, um extra-territoriale Einflussnahme Das EU-Rahmenabkommen führe zu gewinnen (EuGH als letzte Instanz auch für Nicht-EU Staaten: Ukra- gemäss Auffassung der Bauernfa- ine, Brexitvertrag, Rahmenabkommen?). Der Handel, sowie das Wohl milien zu einem erheblichen Sou- der Arbeiter und des Gewerbes, sind, wenn überhaupt, zweitrangig. So veränitätsverlust der Schweiz und ist sie, die EU, unser ach so friedliebender Nachbar! Es ist neu-zeitliche stelle eine eigenständige Schwei- Grossmachtpolitik; subtil zwar, aber nicht minder perfid. zer Agrarpolitik in Frage. Der Schweizer Bauernverband (SBV) Und wenn Sie nicht glauben möchten, dass die EU Grossmachtambitio- verlangt vom Bundesrat sicherzu- nen hat, dann hören Sie selbst, was Guy Verhofstadt (Brexit-Beauftrag- stellen, dass auch in Zukunft eine ter des Europäischen Parlaments) am Kongress der Liberal-Demokrati- souveräne Schweizer Landwirt- schen Partei diesen September im Vereinigten Königreich zu sagen hatte schaftspolitik und staatliche Bei- (https://www.youtube.com/watch?v=xe0gt1QiAi0): hilfen wie Direktzahlungen mög- «Die Welt von morgen werde eine Welt von Imperien sein. Und wir wer- lich bleiben. Ebenso sei es der den unsere Interessen, unseren Lebensstil nur dann verteidigen können, Schweizer Landwirtschaft wichtig, wenn wir es gemeinsam tun, in einem europäischen Rahmen, innerhalb dass eine gentechfreie Produktion der EU.» Als ein weiteres Imperium, versteht sich. Schöne neue Welt! auch in Zukunft gewährleistet blei- In einem nächsten Artikel wollen wir ausführlicher auf diese Sprachverne- be. Der SBV stimme dem Rahmen- belung und den Missbrauch von Verträgen zur Grossmachtpolitik einge- abkommen in der aktuellen Form hen. Wir beginnen mit einem Artikel darüber, wie die EU den Austritts- nicht zu. [https://www.sbv-usp.ch/de/eu-rah- artikel 50 des Lissaboner Vertrags missbraucht hat, um Grossbritannien menabkommen/] zu drangsalieren.
De «Der Freundschaftsvertrag lockt. sch r EU - Einmal im Käfig, bestimmt die fü afts Freu rd v n kaum demokratisch legitimierte ie ertr d- Sc a EU-Elite unser Leben». hw g eiz Kurzinterview mit Roger Köppel «SCHLECHTESTER VERTRAG SEIT 1291!» Lieber Roger, verheerenden EU-Anbindungsver- am kommen- trag im Parlament und dann an der den 2. Dezem- Volksabstimmung zu bekämpfen. ber beginnt die eidgenössische Warum sollen die AUNS-Mitglie- Wintersession. der die «Weltwoche» abonnieren? Mit den Wahlen Die «Weltwoche» bietet Woche vom 20. Okto- für Woche Informationen, Unter- ber 2019 startet haltung und Lesevergnügen auf die neue Legis- höchstem Niveau. Sie präsentiert latur. Kurz: Ist «Hopfen und Malz das politische, wirtschaftliche, ge- verloren»? Macht es noch Sinn, sellschaftliche und kulturelle Ge- Abonnieren Sie die «Welt- für unsere Unabhängigkeit, Neu- schehen im In- und Ausland aus woche». Spezialangebot für tralität und direkte Demokratie zu bürgerlich-liberaler Sicht. Und die AUNS-Mitglieder: kämpfen? «Weltwoche» ist erst noch tolerant Bestellkarte beachten. Hopfen und Malz ist nie verloren. genug, auch die «andere Sicht» Wir haben – auch wenn wir zah- zuzulassen. lenmässig etwas geschwächt sind – dennoch mit unserem vollen Ein- Was wünschst Du Dir als politisches satz und unseren besten und bes- Weihnachtsgeschenk? seren Argumenten für die Unab- Ich wünsche mir die Einsicht unse- hängigkeit, für die Neutralität und rer Bundesräte und unserer Parla- für die Rechte der Bürgerinnen und mentarier, dass das fertig ausge- Bürger zu kämpfen. Das ist der Auf- handelte institutionelle Abkommen trag, den wir von unseren Wählern mit der EU der schlechteste Vertrag erhalten haben. ist, den die Schweiz seit 1291 aus- «Schweizer Monatsheft» gehandelt hat. mit Schwergewicht «EU- Was werden Deine Schwerpunk- Rahmenabkommen» mit te sein? Lieber Roger, wir wünschen Dir al- verschiedenen Beiträgen Ich werde mich weiterhin mit voller les Gute und viel Kraft, damit Bun- darüber, was das Abkom- Kraft einsetzen für eine freie, selbst- desbern nicht zur Ruhe kommt! men zu bedeuten hat. Sehr bestimmte und weltoffene Schweiz. informativ! Einzelbestel- Die nächsten vier Jahre werden Die AUNS-Redaktion. lung oder Abo auf herausfordernd, denn es gilt, den www.monatsheft.ch 5
Bundesverfassung Art. 121b Zuwanderung ohne Personenfreizügigkeit Für eine Zuwanderung 1 Die Schweiz regelt die Zuwan- derung von Ausländerinnen mit Balance und Ausländern eigenständig. 2 Es dürfen keine neuen völ- kerrechtlichen Verträge abge- schlossen und keine anderen neuen völkerrechtlichen Ver- pflichtungen eingegangen wer- den, welche ausländischen Staatsangehörigen eine Perso- nenfreizügigkeit gewähren. Volksinitiative FÜR EINE MASSVOLLE ZUWANDERUNG «(Begrenzungs-Initiative)» führt zur Normalität zurück: 1. P robleme der masslosen Zuwanderung Ist eine Verständigung in dieser Zeit nicht möglich, endlich lösen ist das Personenfreizügigkeitsabkommen innert 30 Seit der vollen Personenfreizügigkeit mit der EU im Tagen zu kündigen. Jahr 2007 gibt es eine masslose Zuwanderung in die Schweiz. Pro Jahr wandern netto 60‘000 bis Drohungen aus dem Horrorkabinett 80‘000 Personen in unser Land ein. «economiesuisse» Die negativen Folgen sind schmerzhaft: Einheimi- «Mit der Begrenzungsinitiative riskiert die Schweiz sche verlieren ihren Job, die Schweiz wird zube- ein aussenpolitisches Desaster. Sie droht sich nicht nur toniert, die Sozialausgaben steigen. wirtschaftlich, sondern auch bezüglich der Bildungs- 2. Zuwanderung eigenständig regeln und Forschungszusammenarbeit zu isolieren.» Ein freies und selbstbestimmtes Land wie die [www.economiesuisse.ch] Schweiz hat die Einwanderung selber zu steuern, wie dies die meisten erfolgreichen Länder der Welt Zahl der Grenzgänger nimmt wieder zu tun. Es käme ihnen nie in den Sinn, über 500 Mil- Ausländische Grenzgänger/innen nach Wohnsitzstaat lionen Bürgern anderer Staaten einen rechtlichen Anspruch auf Einwanderung zu gewähren. 3. Schluss mit Rechtsanspruch auf Zuwan- derung Frankreich Seit der Einführung der Personenfreizügigkeit mit der EU bestimmen wir nicht mehr selber, wer in die Schweiz kommen darf und wer nicht. Damit muss Italien Schluss sein. 4. Personenfreizügigkeit ausser Kraft set- Deutschland zen, notfalls kündigen Österreich Der Bundesrat wird beauftragt, auf dem Verhand- lungsweg das Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU spätestens zwölf Monate nach Annahme [Quelle: BFS – Grenzgängerstatistik (GGS) der Begrenzungs-Initiative ausser Kraft zu setzen. 6
DIE 29-MILLIONEN-SCHWEIZ Die Denkfabrik «Avenir Suisse» fordert eine «offene Berglandschaften.» Fazit: «Träume oder gelebte Naivi- Schweiz. Ihre Positionen sind praktisch identisch mit den tät einer Denkfabrik?» Forderungen des Wirtschaftsverbandes economiesuisse. Die Vordenker verstehen unter «Offenheit» eine EU-inte- grierte Schweiz – sprich den EU-Beitritt, auch wenn sie London es nicht offen aussprechen – und eine unbeschränkte Zu- 8,54 Mio. 1572 km2 wanderung. Zum Thema Zuwanderung präsentiert «Ave- nir Suisse» folgendes Szenario: NYC 8,49 Mio. «Setzt man New York an die Stelle von Zürich, London 789 km2 an die Stelle von Basel, Berlin an die Stelle von Bern, Paris an die Stelle von Genf und Barcelona an die Stel- le von Lugano, würde die Schweiz alleine mit diesen at- Berlin traktiven Metropolen der westlichen Welt auf 29 Mio. 3,47 Mio. 892 km2 Einwohner kommen. In den restlichen Gebieten hätte es damit enorm viel Platz für die Pflege traditioneller, von Dichtestress verschonter Lebensstile, für reichlich Agrar- Barcelona Paris 1,6 Mio. land, für Naherholungsgebiete und für dünn besiedelte 6,95 Mio. 102 km2 814 km2 [Quelle: https://www.avenir-suisse.ch/bevoelkerungs- wachstum_die_10_millionen-schweiz/] Prof. Dr. Hans Geiger, emeritierter Professor am Institut für Banking und Finance an der Universität Zürich NEUE EZB-CHEFIN KANN DIE PROBLEME DER EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION NICHT LÖSEN Am 1. November 2019 hat die EZB in den vergangenen fünf Jah- die Euro-Schuldenkrise geführt, die Französin Christine Lagarde vom ren. Erstaunlich ist, dass die Kritik Unabhängigkeit der EZB bewahrt Italiener Mario Draghi die Leitung nicht viel früher angebracht wurde. und die Währungsunion gestärkt. der Europäischen Zentralbank Denn seit Anbeginn vor mehr als Frankreichs Staatspräsident Emma- (EZB) und damit die Verantwor- zwanzig Jahren sagten die Ökono- nuel Macron betonte, Draghi habe tung für den Euro übernommen. men, dass die europäische Wäh- für die Menschen in Europa ge- Hat Draghi seine Sache gut ge- rungsunion nicht funktionieren kön- handelt. macht? Wird Lagarde als erfolg- ne. In der heutigen Form ist der Um fair zu sein: Die Schaffung des reiche Zentralbankchefin und Hü- Euro eine wirtschaftliche Fehlkon- Euros war immer ein politisches terin des Euro in die Geschichte struktion. Projekt. Die Einheitswährung wur- eingehen? Anders tönt es von den Politikern: de nicht wegen, sondern trotz öko- Vor kurzem haben ehemalige No- Bundeskanzlerin Angela Merkel nomischer Überlegungen einge- tenbanker der EZB ihrem Chef Ma- würdigte den scheidenden EZB-Prä- führt. Helmut Kohl nannte sie in rio Draghi schwere Vorwürfe ge- sidenten: «Du hast den Euro durch einer flammenden Bundestagsre- macht. Ihr Memorandum ist eine unruhige See navigiert.» Draghi de 1998 ein säkulares Ereignis, Breitseite gegen die Politik der habe den Euro erfolgreich durch einen der wichtigsten Entscheidun- 7
Die neue EZB-Che- gen des Jahrhunderts. 2010 sagte An- ren allmählich ihre anreizende Wirkung. gela Merkel im Bundestag: «Scheitert Dagegen verstärken sich die üblen Ne- fin kann die Proble- der Euro, dann scheitert Europa.» Die benwirkungen, die weit über den Fi- me der europäischen geplanten Massnahmen bezeichnete sie nanzsektor hinausgehen. Sie werden Währungsunion nicht mit ihrem Lieblingsausdruck als «alter- zu einer Zombifizierung der Realwirt- nativlos». schaft und zu Staatsschuldenkrisen in lösen. Ökonomen werfen Draghi zu Recht vor, der EU führen. Draghi war als Ökonom dass er mit seiner Politik gegen alle Re- von der Ausbildung und Berufserfah- geln der EU-Verträge von Lissabon ver- rung her fachlich für das Amt hervorra- stossen habe, insbesondere gegen das gend geeignet und als Italiener politisch Verbot der Finanzierung der Mitglied- so geschmeidig, dass er das Präsidium staaten. Das weiss Draghi auch und er in Würde übergeben konnte. Christi- hat das auch schon im Jahr 2012 indi- ne Lagarde, die vom Forbes Magazin rekt ausgedrückt. In seiner berühm- im Jahr 2015 als eine der mächtigsten ten «Whatever it takes»-Rede in Frauen der Welt bezeichnet wurde, war London sagte er, dass die EZB von 2007 bis 2011 französische Wirt- alles tun werde, um den Euro schafts- und Finanzministerin, anschlies zu erhalten. Und er meinte send bis vor kurzem Direktorin des Inter- damit explizit auch «unab- nationalen Währungsfonds. hängig von Gesetzen und Die neue EZB-Chefin kann die Probleme Regeln». Niemand woll- der europäischen Währungsunion nicht te ihn dafür zur Rechen- lösen. Aber als gewiegte Politikerin hat schaft ziehen, weder der sie die Chance, die Politiker dazu zu Europäische Gerichtshof bringen, die Probleme des «politischen (EuGH) noch das Deut- Projektes» politisch zu lösen. Deutsch- sche Bundesverfassungs- land muss dazu einfach für die südli- gericht. Der Euro ist auch chen EU-Länder, und dazu gehört auch für die höchsten europä- Frankreich, die Schulden übernehmen. ischen Gerichte alterna- Man nennt das nicht Währungsunion, tivlos. sondern Fiskalunion. Das wäre dann Die NZZ stellte kürzlich ganz im Sinne von Präsident Macron, die Frage, ob Draghi Held der Lagarde für die EZB-Position vorge- oder Hasardeur sei. Er ist schlagen hat. beides. Für die Politiker ein Und die Schweiz: Sie hat keinen Einfluss Held, für die Ökonomen ein auf die Zukunft des Euro. Aber sie muss Hasardeur. sich politisch und wirtschaftlich warm Und wie wird sich Christine anziehen, sodass sie die kommende Kri- Lagarde verhalten? Sie hat es se im Anstand und mit dem nötigen Ab- schwerer, denn die Drogen «Geld- stand meistern kann. flutung» und «Negativzinsen» verlie- AUNS-VIZEPRÄSIDENT IST STÄNDERAT! Am 17. November 2019 haben die Tessiner Wählerinnen und Wählen im zweiten Wahlgang AUNS-Vizepräsident Marco Chiesa neu in den Ständerat gewählt, und zwar mit dem besten Resultat aller Kandidierenden. Wir gratulieren herzlich und wünschen Marco Chiesa viel Kraft und Erfolg. Diese Wahl stärkt die AUNS! Grazie, Marco! Wichtig: Melden Sie uns bitte Ihre Adressänderung: Besuchen Sie uns auf AUNS, Redaktion, 3000 Bern 31 Tel. 031 356 27 27, info@auns.ch, Postkonto: 30-10011-5 8 Aktion für eine unabhängige
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