Kurze Geschichte der Schweiz auf Karten

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Kurze Geschichte der Schweiz auf Karten
Kurze Geschichte der Schweiz auf
Karten
Kurze Geschichte der Schweiz

1291: Uri, Schwyz und Unterwalden (Unterwalden ist der Name des Gebietes,
das aus den beiden Schweizer Kantonen Nidwalden und Obwalden besteht)
schliessen sich zu einem Schwurbündnis zusammen (Bund und Eidgenossen):
Link

1332-1513

Weitere Orte schliessen sich an. Bis 1513 entsteht ein lockerer Staatenbund
von 13 Stadt- und Landorten: Link zur Entwicklung auf Wikipedia / Die
territoriale Entwicklung der Eidgenossenschaft ca. 1291–1797

1527-1531: Reformation:
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Bilder: Huldrych Zwingli u. Johannes Calvin Wikipedia und Youtube (Albrecht
Dürrer 1516)

Die Reformation spaltet den Staatenbund in katholische und reformierte Orte. Die
zwei Lager bekämpfen sich während fast 200 Jahren:

1648: Nach dem 30 jährigen Krieg bekommt die Schweiz im Westfälischen
Frieden faktisch die Souveränität zugesprochen. Sie gilt nicht mehr als Teil des
Römischen Reiches. Die Eidgenossenschaft vertritt zunehmend eine Politik der
Neutralität. Das bedeutet, dass Sie sich nicht an bewaffneten Konflikten
zwischen anderen Staaten beteiligt.

1798-1802: Einheitsstaat unter fremder Herrschaft: nach dem Einmarsch
französischer Truppen wird die Eidgenossenschaft zur Helvetischen Republik
umgestaltet, zu einem Einheitsstaat unter Pariser Kontrolle.

1803-1814 Gelockerte Fremdherrschaft: Napoleon gibt der Schweiz eine
Mediationsverfassung. Diese gibt den Kantonen eine gewisse Eigenständigkeit
zurück.
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Bild: Wikipedia

1815: Neutralität und Staatenbund: Nach dem Sturz Napoleons anerkennen
die europäischen Grossmächte die Neutralität der Schweiz und die heute gültigen
Landesgrenzen werden fixiert. Der Bundesvertrag von 1815 fasst die
unterschiedlichen Bündnisse zu einem Staatenbund zusammen. Dieser ist für die
Sicherheitspolitik zuständig.

1847-1848: Der Sonderbundeskrieg endet mit dem Sieg der liberalen Kräfte.
Der Krieg wird durch eine Kompromisslösung beendet, der Gründung der
heutigen    Schweiz    als   Bundesstaat    mit   einer   föderalistischen
Bundesverfassung. Die Kantone behalten grosse Selbständigkeit.

1874-1891: Die Demokratie wird durch eine Revision der Bundesverfassung
ausgebaut: Durch Initiative (1891) und Referendum (1874) eine Stärkung der
Rechte der Bürger und des Bundes auf Kosten der Kantone.

1874-1914: Arbeiter bauen den Gotthard und Simplontunnel. Es wird ein dichtes
Eisenbahnnetz geschaffen:
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1918: Landesweiter Generalstreik (Erster Weltkrieg, Schweiz bleibt
neutral).

1939-1945: 2. Weltkrieg (General Henri Guisan). Die Schweiz bleibt neutral.

1947: Einführung der AHV

1971: Frauenstimmrecht auf Bundesebene

1979: Gründung des Kantons Jura

1959-2003: Die Regierung setzt sich aus Vertretern der wählerstärksten
Parteien zusammen: 2 FDP, 2 CVP, 2 SP und 1 SVP. Diese sogenannte
Zauberformel gilt bis 2003.

2000-2004: Bilaterale Verträge (2000 und 2004) und Beitritt der Schweiz
zur UNO (2002)

Aus ECHO, Informationen zur Schweiz: 2018 S. 4; HEKS und Der Bund kurz
erklärt, 2018, S. 10/11.
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SMAPSHOT      GAME                                              (HEIG-
VD/EPFL/SwissGeoLab)
Die Archivwelt ist im Zeitalter der Digitalisierung angekommen. Bildarchive
werden heute digital gespeichert, ihre Verbreitung ist dadurch erleichtert,
insbesondere im Internet. Bei den Landschaftsbilder sind Angaben zu
Aufnahmedatum und Ersteller des Bildes wichtig, aber auch dessen räumlichen
Bezug und die Identifikation der Objekte, welche im Bild sichtbar sind. Da die
Fotoapparate von früher leider noch kein GPS eingebaut hatten, enthalten die
Archivbilder meistens keine Lokalisierungsinformationen (Georeferenzierung).
Die Digitalisierung bringt gleichzeitig einen grossen Aufwand mit sich, um die
Archivbilder richtig zu beschriften und sie mit geografischen Koordinaten und
Schlüsselwörtern zu verknüpfen.

Das Institut für Raumentwicklung (insit) der Hochschule HEIG-VD entwickelte in
Zusammenarbeit mit den «Archives de la Construction Moderne» (ACM) der EPFL
das Projekt «smapshot» – eine Anwendung, mit der man selbststeuernd in die Zeit
zurückreisen und Fotografien mit den geografischen Labels verknüpfen kann,
wenn man die im Bild sichtbaren Objekte erkennt. Das Ziel des Projekts ist es, die
Georeferenzierung historischer Bilder zu erreichen.

Dieses Experiment gestaltet sich als Spiel, mit dem ihr euer geografisches Wissen
und die Fähigkeit, Karten zu lesen, testen könnt. Ebenfalls könnt ihr damit das
Prinzip der Georeferenzierung kennenlernen, indem eine Fotografie in einem
georeferenzierten virtuellen Globus entsprechend dargestellt wird. In diesem
Spiel müsst ihr den Ort finden, an dem das Foto gemacht wurde. Die
Bildersammlung zeigt Fotografien aus dem Jahr 1900 von Schweizer
Touristenorten:
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Weiteres hierzu auf der Webseite des SwissGeoLab: Link

Tabelle der Punkte

Blog der ETHZ zum Thema “SMAPSHOT”

Neu: “Die Geschichte der Schweiz
aus der Vogelperspektive” –
Historisierte Luftbilder auf dem
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Zeitstrahl
     Die Geschichte der Schweiz aus der Vogelperspektive (swisstopo
                             Applikation)

                                  Zürich Süd

Mit Luftbildern lädt das Bundesamt für Landestopografie swisstopo zu einer
Zeitreise von 1979 bis heute ein. Ab sofort steht die Web-Applikation online im
Karten- und Geodatenviewer des Bundes unter map.geo.admin.ch gratis zur
Verfügung:

       Link auf die Medienmitteilung (29.03.2018)
       Link auf map.geo.admin.ch
       Funktionen: help.geo.admin.ch (Vergleichen, Zeitregler etc.)
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Zürich Süd (animated gif.)

Geschichte: General Guillaume-
Henri Dufour – Geburtsstunde der
modernen Kartografie
“Die Schweiz ist bekannt für verlockende Schokolade, präzise Uhren, rassigen
Käse und für genaue Landkarten. Begonnen hat die topografische
Vormachtstellung der Eidgenossen Mitte des 19. Jahrhunderts. Unter der Leitung
von Guillaume Henri Dufour entstand zwischen 1845 und 1864 im Kanton Genf
das erste geometrisch korrekte Abbild der Schweiz.

Die sogenannte Dufour-Karte besteht aus 25 Blättern und wurde im Massstab
1:100’000 hergestellt. Mit Schattenschraffen, speziell angeordneten Strichen,
schafften Dufour und seine Mitarbeiter vom «Topographischen Bureau» eine
besonders plastische Reliefwirkung und Felszeichnung. Diese Darstellungsform
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wurde «Schweizer Manier» genannt und international mehrfach ausgezeichnet.

Das entging auch dem Bundesrat nicht. Er taufte 1863 das Gornerhorn, mit 4634
m ü.d.M. der höchste Gipfel der Schweiz, in Dufourspitze um. Eine besondere
Ehre für den General und seine Kartografen” so der Beitrag im Blog des
Schweizerischen Nationalmuseums zur Dufourkarte (Autor: Andrej
Abplanalp, Historiker und Kommunikations-Chef des Schweizerischen
Nationalmuseums; siehe: den Blog des Schweizerischen Nationalmuseums)

(Foto aus dem Blog des Schweizerischen Nationalmuseums)

Die Topographische Karte der Schweiz 1:100 000 (Dufourkarte) ist das erste
amtliche Kartenwerk, das die Schweiz landesweit abdeckt. Sie wurde zwischen
1845 und 1865 publiziert und entstand damit parallel zum modernen Bundesstaat
(swisstopo).

Topographische Karte der Schweiz (Dufourkarte) (Bundesamt für
Landestopografie swisstopo)

Erstes amtliches Kartenwerk der Schweiz. Erstausgaben 1844 bis 1864,
Nachführungen bis 1939. 25 Blätter. Kartenformat: 70 x 48 cm = 3360 km2.
Geländedarstellung: Schattenschraffen, Reproduktionsart: Kupferstich,
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Druckverfahren: Tiefdruck (ab 1905 auch: Flachdruck) Anzahl der Farben: 1 (ab
1908: 2 und ab 1938: 3). Flächentreue unechte Kegelprojektion, Ellipsoid:
Schmidt 1828. Ausgangshöhe: (Repère Pierre du Niton 376,2 m ü. M.).

Link auf map.geo.admin.ch

siehe auch: Hintergrundinformationen zur Dufourkarte

siehe auch die historische “Siegfriedkarte” von swisstopo

siehe auch die Karte: Grunddispositiv “Zeus” des VBS

siehe Hintergrundinformationen zum General Dufour

Ideenskizze: Wieviel Eis hätte ich
über meinem Kopf gehabt
Man kann sich kaum vorstellen, wieviel Eis über unseren Köpfe während des
letzteiszeitlichen Maximums (LGM) war. Die grösste Gletscherausdehnung in der
Schweiz war während des Höhepunkts der letzten Eiszeit vor rund 24`000 Jahren.
Aufbau und Rückschmelzen der Gletscher sind Ausdruck bedeutender
klimagesteuerter Umweltveränderungen in der jüngeren erdgeschichtlichen
Vergangenheit.

Um das Ausmass der Vergletscherung zu bestimmen, reicht es aus, auf der
aktuellen Karte ein Ort zu bestimmen, seine Höhe abzulesen und danach in der
maximale Eiszeitkarte zu wechseln und anhand der Isohypse die Höhe der
Gletscheroberfläche abzulesen.

Beispiele für Lektion :
A) Mathematik (Differenz suchen)
Definieren der heutigen Höhe

Laden der Karte letzteiszeitlichen Maximum

Differenz zu Gletscheroberfläche vor 24’000 Jahren von 2000 müM zu Chur heute
585müM =1415 m!

B) Geschichte

Wo waren die Eiszeiten? Wieso ist die Region Basel während der letzten Eiszeit
eisfrei gewesen?

Nunataker: Berge die über die Gletscher hinausragten – wie zum Beispiel die
Churfristen

sind heute sehr gut im Luftbild sichtbar: sie weisen keine Gletscherschleifspuren
auf

Geografie

Konzept der Höhenlinien erklären zum Beispiel Anhand der durch den Gletscher
geformten Drumlin Ruetschberg

Dazu mittels der Messenfunktion das Profil darstellen

Höhenprofil von Golfacher nach Hasenacher
Die 3D Funktion hilft ebenfalls, die Höhenlinie zu zeigen: dazu muss zusätzlich
die Karte LK 25 hinzugefügt werden, da der Standardhintergrund in 3D keine
Höhenlinie hat

Le glaciazioni

Quanto ghiaccio avrei avuto sopra la testa

Ideenskizze: digitale Karte des
römischen Reichs
Das Pelagios Projekt bietet eine interaktive digitale Karte zum Römischen Reich.
Das liesse sich wunderbar zum Thema Römer verwenden. Schonend bereits für
die Primarschule geeignet und gegen oben beliebig offen.

Da es sich dabei um eine GNU General Public License v3.0 handelt, müsste es
aber auch möglich sein, die Daten mit dem Kartenviewer zu verknüpfen?

Mehr Informationen zum Projekt:

http://pelagios-project.blogspot.ch/

http://pelagios.dme.ait.ac.at/maps/greco-roman/
Die Gemeinden meines Kantons
Die Schülerinnen und Schüler erkunden mit Hilfe des Kartenviewers die
Gemeinden ihres Wohnkantons (in diesem Beispiel den Kanton Freiburg).

  Dieser Artikel wurde revidiert und ergänzt von Daniel Siegenthaler, Dozent
  für Geographie an der PH FHNW am Institut für Sekundarstufe I und II.

Die SuS erarbeiten während 3 Doppellektionen verschiedene Arbeitsblätter, so
dass sie im Anschluss eigenständig mit dem Kartenviewer arbeiten können. Um
zu überprüfen, ob sie mit dem Kartenviewer arbeiten können, beschäftigen sie
sich mit einer spezifischen Gemeinde ihrer Wahl aus dem Kanton Freiburg. Sie
arbeiten einerseits mit digitalen Karten (swisstopo), können aber auch den Atlas
gebrauchen um analoge Kartenwerke zu benutzen und diese miteinander zu
vergleichen. Sie analysieren eine Gemeinde: Lage im Gradnetz, Lage in der
Schweiz, Vegetation, Kulturgüter, Zeitreise usw. Sie benutzen die
Hintergrundinformationen der verschiedenen Bundesämter, um Fragen zu ihrer
Gemeinde zu beantworten.

Aufgabenstellungen

       Die Schülerinnen und Schüler lernen Anhand von vier Niveaus den
       Kartenviewer kennen. Sie erkunden dazu ihren Schul- bzw. Wohnort.
       Die SuS stellen eine Gemeinde ihres Wohnkantons exemplarisch vor.
       Idealerweise haben sie zu dieser Gemeinde einen persönlichen Bezug
       (Wohnort, Verwandte und Bekannte, Zugang zu Freizeitaktivitäten). Die
       SuS transferieren so ihre erworbenen Kompetenzen auf ein konkretes
       Beispiel mit mehr Gestaltungsfreiraum.
       Die SuS präsentieren ihre Erkenntnisse anhand von Postern der Klasse
       vor.
       Das Musterbeispiel “Estavayer-le-Lac” dient als Orientierungshilfe. Das
       Beispiel kann gleich zu Beginn gezeigt werden, um das Ziel der Aufgabe
       zu illustrieren. Wenn die SuS gut mit solchen Aufgaben zurechtkommen,
       sollte das Beispiel nur bei Bedarf genutzt werden, um die Kreativität nicht
       einzuschränken.

       Arbeitsauftrag und Musterbeispiel als PDF
Zielsetzung/Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler …

       können Karten und Orientierungsmittel auswerten.
       können sich im Realraum orientieren.
       kennen die zentralen Funktionen des Kartenviewers und können diesen
       produktiv nutzen.
       kennen relevante Datensätze für das Erkunden ihres Wohnkantons und
       können die Informationen interpretieren.

Weitere Etappenziele werden in den Arbeitsaufträgen formuliert.

Hinweise zur Beurteilung
       Die Selbstbeurteilung wird mit den Lernzielen gefördert.
       Die Produkte zu den Gemeinden (Poster, Präsentationen) können formativ
       und summativ beurteilt werden.
       Verschiedene Produkte im Rahmen der einzelnen Aufgaben ermöglichen
       eine Diagnose und gezielte Rückmeldungen.

Materialien für die Unterrichtsvorbereitung der Lehrperson

       Die Lehrperson sollte sich zuerst selbst gut mit dem Kartenviewer
       beschäftigen. Funktionen mit Kartenviewer kennen lernen,
       Speicheroptionen, Druckoptionen und Möglichkeiten von Einzeichnen,
       Messen, Berechnen.
       Damit die SuS das genaue Ziel vor Augen haben, stellt die Lehrperson
       selbst, eine ihr bekannte (persönlicher Bezug) Gemeinde vor. Anhand
       eines Posters oder einer Präsentation wissen die SuS was auf sie
       zukommt.

Weiterführende Ideen

       Die SUS können im Bildnerischen Gestaltent eine Reliefkarte ihres
       Gebietes erstellen.
       Die SuS können die Gemeinde besuchen und Fotos mitbringen (GPS,
       Kartenarbeit)

Beispiele aus dem Unterricht
Arbeiten von Schülerinnen und Schüler der 9B2 aus Wünnewil.

  Es hat super funktioniert und war sehr spannend. (Franziska Gassmann)

Lehrplanbezug

Die Verknüpfung mit dem Lehrplan21 (NMG RZG.4.1-3) kann unter diesem Link
als PDF herutergeladen werden.

Würdigung durch Daniel Siegenthaler

  Der Zugang zur Wohngemeinde über den Kartenviewer ist ein geeigneter Weg,
  sowohl die Wohngemeinde besser kennen zu lernen wie auch sinnvoll in den
  Kartenviewer einzuführen und ihn anzuwenden.

  Die Aufgabenstellungen sind vielfältig und auf verschiedenen Anspruchsniveaus
  angesiedelt.
Die Produktorientierung der Aufgaben ist zu begrüssen und erhöht die
  Lernwirksamkeit.

  Die konsequente Lernzielorientierung erhöht die Verbindlichkeit der Aufgaben
  und damit auch die Lernwirksamkeit.

  Die Aufgaben werden sinnvoll mit dem Lehrplan verknüpft. Die
  Unterrichtseinheit fördert den Kompetenzbereich “Räumliche Orientierung”.

  Die Voraussetzungen der Lehrperson werden sinnvollerweise beschrieben
  (“Materialien für die Lehrperson”).

->Der nicht überarbeitete Beitrag als PDF

Die Gemeinden Meines Kantons
Die-Gemeinden-meines-Kantons.docx
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Details

Flur- und Ortsnamen als Zeugen
der Vergangenheit
Der Mensch nutzt, gestaltet und verändert die Landschaft – und er gibt
ihr Namen. Ob Cholholz, Schattenloch oder Rebacker. Aus Flurnamen
lassen sich oft biologische oder historische Bezüge herstellen. Der
Kartenviewer bietet tolles Anschauungsmaterial, um Flurnamen zu
erkunden. Dank der Zeitreise können gar gewisse Veränderungen der
Flurnamen festgestellt werden.

  Dieser Artikel wurde revidiert und ergänzt von Dr. Peter Keller, Dozent der
Professur Didaktik des Sachunterrichts, Institut für Primarschule an der PH
  FHNW.

Ein Flurname ist die namentliche Bezeichnung eines kleinräumigen
Landschaftsteils, in dem sich keine Häuser befinden. Im Gegensatz dazu
bezeichnet ein Ortsname immer einen Landschaftsteil mit Häusern.
(Wikipedia.de)

Ob auf der Galgenrüti früher mal eine grosse Eiche stand?

Aufgabenstellung
    1. Zur Aktivierung des Vorwissens werden Orts- und Landschafts- oder
       Strassennamen gesammelt. Gemeinsam wird diskutiert, weshalb diese
       wohl so heissen. Alternativ können die SuS einer Landschaft, einer
       Siedlung einen eigenen Namen geben und diesen begründen.
    2. Die SuS erkunden die Flurnamen rund um ihren Wohn- oder Schulort auf
       einer ausgedruckten Karte. Namen, deren Bedeutung sie kennen,
       unterstreichen sie mit blau – Namen, welche sie nicht einordnen können
       werden rot unterstrichen.
    3. Mit der Zeitreise des Kartenviewers prüfen, ob sich die Flurnamen über
       die Zeit verändert haben – oder ob sich daraus evtl. erkennen, weshalb
ein Ort diesen Namen trägt? Falls in der näheren Umgebung keine
       ergiebigen Flurnamen zu finden sind, können die SuS auch in einem
       grösseren Umkreis nach interessanten Flurnamen suchen. Alternativ
       können die unterschiedlichen Karten ebenfalls ausgedruckt werden. Evtl.
       auch die Luftbilder verwenden.
    4. Jede Gruppe sendet 3-5 Ausschnitte von interessanten Flurnamen als
       Permalink, die sie erklären können und senden diese an die Lehrperson.
       Alternativ kann ein Screenshot erstellt werden und die Lernenden
       beschreiben die Flurnamen in einem Textverarbeitungsprogramm.

Durch die Zeitreise bestätigt: Tatsächlich wurden in Humlikon am Rebberg einst
Reben angepflanzt.

Zielsetzung / Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler …

       können die erkundeten Flurnamen mit verwandten Begriffen verbinden
       und Bezüge herstellen.
       können sich aufgrund der Flurnamen bewusster in ihrer vertrauten
       Umgebung orientieren.
       schärfen ihr historisches Bewusstsein in Bezug auf Wandel.
       können die Suchfunktion wie auch die Zeitreise des Kartenviewers
       produktiv bedienen.

Hinweise zur Unterrichtsvorbereitung
Häufig können Flurnamen gar nicht gänzlich belegt werden – z.B. „Güggelrain“:
die Bedeutung ist klar, jedoch nicht der Grund, weshalb der Ort so heisst. Daher
müssten SuS angeregt werden Vermutungen zu äussern.

Die Aufgabe sollte unbedingt mit einem Folgeauftrag zur Ortsbegehung
verbunden werden. Sind Elemente der Flurnamenbedeutung vor Ort feststellbar
und dokumentierbar?

Hinweise zur Beurteilung
Das Festhalten der Erkundungsaufträge mittels Screenshot und
Texterläuterungen führt zu messbaren Lernspuren der SuS, die bewertet werden
können. Wichtig wäre hierzu, dass die SuS auch dokumentieren, woher sie Ihre
Informationen haben und wo sie (eventuell auch vergeblich) gesucht haben.

Lehrplanbezug
Die Schülerinnen und Schüler…

       können Thesen aus Karten und Orientierungsmittel formulieren.
       können verschiedene Karten und Orientierungsmittel zur Beantwortung
       von Fragestellungen nutzen und auswerten. (RZG.4.2.b)
       können die Bedeutung von unbekannten Wörtern aus dem Kontext
       erschliessen, erfragen oder mit geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Wörterbuch,
       Sachbuch, Internet) nachschlagen und damit ihren rezeptiven Wortschatz
       erweitern. (D.1.B.1.f)

Würdigung von Dr. Peter Keller
  Flurnamen verraten etwas über Vergangenheit und Beschaffenheit eines Ortes

  Mit der Thematisierung des Wandels von Flurnamen sowie der Landschaft
  werden zwei wichtige Fachkonzepte der Geschichtswissenschaft einerseits und
  der Geografie andererseits. Es ist dies die historische Kategorie des Wandels
  (Historizität) ganz generell, sowie derjenige von Landschaftsveränderungen im
  Speziellen. Lernende gewinnen die Einsicht, dass die Welt, die uns umgibt, in
  vielem das Resultat von menschlichem Tun in der Vergangenheit darstellt.

  Alte Karten als landschaftsgeschichtliche historische Quellen werden
  bearbeitet.

FlurnamenZeugenVergangenheit
FlurnamenZeugenVergangenheit.docx
3.6 MiB
185 Downloads
Details

Wo waren die Stadtmauern früher
sichtbar?
Die Klasse mit einer historisch-geographischen Frage
konfrontiert, die sie mit dem Kartenviewer und realem
Erkunden zu lösen versuchen. In diesem Fallbeispiel geht
es um die Frage: “Wo waren die alten Mauern der Stadt
Chur früher sichtbar?”
  Dieser Artikel wurde revidiert und ergänzt von Dr. Peter Keller, Dozent der
  Professur Didaktik des Sachunterrichts, Institut für Primarschule an der PH
  FHNW.

Mit dem Kupferstich von Matthäus Merian und dem Datensatz “Zeitreise-
Kartenwerke” versuchen die SuS die alten Stadtmauern zu entdecken und auf der
aktuellen Karte wiederzufinden.
Matthäus Merian the Elder [Public domain], via Wikimedia Commons

Aufgabenstellung
Die SuS müssen zuerst eine Vorstellung von (mittelalterlichen) Stadtmauern und
deren Veränderungen bis heute haben. Eine vorbereitende Diskussion im
Unterricht ist deshalb wichtig. Um das Ganze besser nachvollziehbar bietet sich
idealerweise ein Ausflug zur Stadtmauer, aktuelle Bilder davon oder oder Merians
Kupferstich dienen.

Danach sollen die SuS mit der Zeitreise des Kartenviewers nach der Lage der
Stadtmauer suchen. Dazu eignet sich unter anderem die “Vergleichsfunktion” um
“Zeitreise-Kartenwerke” mit der heutigen Landeskarte zu vergleichen:

Im Rahmen einer Exkursion sollen die SuS die vorgängig auf der Karte
bestimmten Punkte suchen und diese (falls dort Spuren der Stadtmauer zu finden
sind) fotografieren.
Die Fotos können anschliessen im Kartenviewer eingebunden werden. Dazu
müssen die Fotos auf einer Bildplattform wie instagram oder google photos im
Web verfügbar sein. Die Bilder werden dann im Beschreibungsfeld des Symbols
verlinkt.

Die Anleitung dazu gibt’s bei: http://help.geo.admin.ch/?id=91&lang=de

Zielsetzung / Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler …

       können die Ausdehnung ihrer Stadt nachvollziehen. Sie erkennen, dass
       diese sich ausdehnt aber gleichzeitig alte Bauwerke verschwinden.
       können die Funktion “Vergleichen” nutzen um zwei Datensätze zu
       vergleichen.
       können mit Unterstützung die auf der Karte bestimmten Standorte in der
       Stadt finden und mit dem Fotoapparat protokollieren.
       können die Standorte der Fotos mit dem “Zeichnen”-Werkzeug im
       Kartenviewer einzeichnen und mit Unterstützung die Bilder verlinken.

Bezug zu Lehrplan und Lehrmitteln
       Spuren Horizonte. Mensch – Raum – Zeit – Gesellschaft: ab 5. Schuljahr.
       Urs Bräm u.a. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich. 2014

Würdigung von Dr. Peter Keller
  Stadtarchitektur bewusst wahrzunehmen ist eine Thematik, die immer stärker
  ins Bewusstsein rückt. Die Aufgabe leistet einen schönen Beitrag, Gebäude
  einer Stadt auf ihr unterschiedliches Alter hin zu untersuchen sowie
  Einzelbetrachtungen in einem grösseren Rahmen einer Karte zu verbinden.

  Es werden die historische, architektonische sowie räumliche Perspektiven des
  Sachunterrichts angesprochen und sinnvoll aufeinander bezogen.

  Hinweise zur Beurteilung
  Für die Beurteilung wäre es hilfreich, wenn die Fotos bzw. die
  Stadtmauerabschnitte ausgewertet und beschrieben würden.
Vorbereitung Exkursion Festung
Reuenthal
Die Schülerinnen und Schüler nutzen den Kartenviewer zur Vorbereitung
einer Exkursion der Festung Reuenthal, einem Artilleriewerk, welches ab
1939 bis 1988 den Rheinübergang von deutscher Seite verhindern sollte.

  Dieser Artikel wurde revidiert und ergänzt von Daniel Siegenthaler, Dozent
  für Geographie an der PH FHNW am Institut für Sekundarstufe I und II.

Nach einer Einführung durch die Lehrperson über strategische Gedanken zur
Situation im 2. Weltkrieg und über die Bedeutung von Festungen und
Hindernissen in dieser Zeit, erkunden die SuS mit Hilfe des Kartenviewers die
Gegend rund um die Festung Reuenthal.

Mögliche Aufgabenstellungen
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Koordinaten der ehemaligen
Stellungen und haben den Auftrag, diese in den Kartenviewer einzuzeichnen. Die
Stellungen finden die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Suchfunktion. Im
Anschluss können die SuS mit der Zeitreisefunktion nachverfolgen, wann und aus
welchen Gründen die Stellungen offiziell in die Schweizer Landeskarten
eingezeichnet wurden.

Die detaillierte Aufgabenstellung zum Ausdrucken kann unter folgendem Link
heruntergeladen werden:

Die Festung Reuenthal geo.map Aufgaben

Die LP diskutiert mit den SuS über die gefundenen Orte. Dazu kann folgende
PowerPoint mit Bildern der entsprechenden Stellen verwendet werden:

PPP Reuenthal Koordinatenübungen
Gegend um Reuenthal              mit   eigezeichneten
Festungspunkten

Zielsetzungen/Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler …

       kennen die Anlagen von Reuenthal.
       kennen die Grundsätze bei der Erstellung von befestigten
       Hindernissen/Sperren.
       kennen die Situation der Schweiz im 2. Weltkrieg.
       kennen den Réduitgedanken von General Guisan.
       können mit dem Kartenviewer map.geo.admin.ch umgehen und kennen
       die Funktionen „Zeitreise“ und „Koordinaten“
       kennen die Gründe, warum Festungen und Geländehindernisse bis in die
       späten 80er Jahre eine Bedeutung für die Landesverteidigung hatten.

Bezug zum Lehrplan / Lehrmitteln
       Der Bezug zum Lehrplan 21 besteht im Fachbereich Räume, Zeiten,
       Gesellschaften einerseits zum Kompetenzbereich “Sich in Räumen
       orientieren”, andererseits zum Kompetenzbereich “Schweiz in Tradition
       und Wandel verstehen”, dort insbesondere zur Kompetenz RZG 5.1c.
Materialien für den Unterricht

Die Festung Reuenthal geo.map Aufgaben

PPP Reuenthal Koordinatenübungen

PPP Bedeutung Geländehindernisse und Bunker red Vers

Würdigung durch Daniel Siegenthaler

  Die Unterrichtseinheit befasst sich mit einer eindrücklichen Festungsanlage im
  Nahraum der Schülerinnen und Schüler, die die damalige Bedrohungslage fast
  greifbar macht.

  Der Aufbau der Unterrichtseinheit ist gut durchdacht und plausibel. Die
  Schülerinnen und Schüler werden auf geeignete Art und Weise in das Thema
  eingeführt.

  Die Auswertung ist der Aufgabe angemessen. Hier kann der Bezug zwischen
  den einzelnen Standorten zum Festungsplan gemacht werden.

  Die Materialien sind informativ und gut gestaltet. Die genannten Filme sind
  eindrücklich und bieten eine gute Ergänzung zum Karten- und Bildmaterial
  sowie zur Exkursion.

Weiterführende Ideen

Eventuell könnten die gesuchten Orte in der Aufgabenstellungen speziell
aufgelistet werden. Zudem könnte die konkrete Aufgabenstellung für die
Recherche mit der Zeitleiste ergänzt werden.

Die Festung Reuenthal könnte auf der Basis von weiteren Informationen (z.B. dem
Film “Schweizer Festungen”) mit anderen Festungen verglichen werden.

Film „Schweiz im zweiten Weltkrieg“ (Youtube)

Film “Schweizer Festungen” (Youtube)
ExkursionFestungReuenthal
ExkursionFestungReuenthal.docx
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137 Downloads
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