BUNDESQUALITÄTSBERICHT - DES BERUFSBILDENDEN SCHULWESENS FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2014-2016 UND DEN PLANUNGSZEITRAUM BIS 2019 BERICHT DER QIBB ...

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BUNDESQUALITÄTSBERICHT - DES BERUFSBILDENDEN SCHULWESENS FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2014-2016 UND DEN PLANUNGSZEITRAUM BIS 2019 BERICHT DER QIBB ...
BUNDESQUALITÄTSBERICHT

                                            DES BERUFSBILDENDEN SCHULWESENS
                                             FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM 2014-2016
                                             UND DEN PLANUNGSZEITRAUM BIS 2019
                                                   BERICHT DER QIBB STEUERGRUPPE

Q IB B – Q ua lit ät sI nit i at iv e Be ruf s Bi ldun g             www.qibb.at
Bundesqualitätsbericht des berufsbildenden Schulwesens
für den Berichtszeitraum 2014-2016
und den Planungszeitraum bis 2019
Bericht der QIBB Steuergruppe

Sektion II Berufs- und Erwachsenenbildung
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Im Auftrag der QIBB Steuergruppe verfasst von
Dr. Helene Babel, BMBWF, Abteilung VI/4

Impressum

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Sektion II Berufs- und Erwachsenenbildung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
Tel.: +43 1 531 20-0
www.bmbwf.gv.at
Druck: Digitales Druckzentrum Renngasse
Wien, Mai 2018
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................................................................................5
Factsheet Berufsbildendes Schulwesen....................................................................................................7
Einleitung .................................................................................................................................................11
1.     Statistische Eckdaten – Berufsbildendes Schulwesen ...............................................................15
2.     QIBB Indikatoren ........................................................................................................................22
QIBB Indikator: Schulerfolg .....................................................................................................................22
QIBB Indikator: Erfolgreiche Schuleingangsphase ..................................................................................25
QIBB Indikator: Gesundheitsförderung – Bewegung und Sport (2013-16) ..............................................28
3.        Reformvorhaben – Facts 2017 ....................................................................................................34
Kompetenzorientiertes Unterrichten, Prüfen und Beurteilen (Reformvorhaben und QIBB Indikator).....34
Abschließende Prüfungen (Reformvorhaben, QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt).................36
Die neue Oberstufe (NOST) und Individuelle Lernbegleitung (ILB) .......................................................38
MINT & Industrie 4.0 Initiative – "Berufsbildung 4.0" ............................................................................38
Europäische Transparenzinstrumente (NQR, ECVET, EUROPASS, EQAVET) ....................................39
4.        Bundesweite Qualitätsschwerpunkte .........................................................................................40
Individualisierung des Unterrichts (Bundesweiter Qualitätsschwerpunkt) ...............................................41
Individualfeedback (QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt) ........................................................42
Bundesweite Evaluationen 2015: "Screening-Instrument" (Evaluationsschwerpunkt).............................44
5.        Stand der Implementierung des Qualitätsmanagementsystems ..............................................47
Projekt QIBB Meta-Analyse 2015-17 .......................................................................................................47
Aktuelles und Neuerungen im Bereich der QM-Instrumente ....................................................................48
Evaluation: Individualfeedback und Systemfeedback ...............................................................................48
Evaluation: Peer Review in QIBB .............................................................................................................50
Berichtswesen: Bundes-, Landes- und Schulqualitätsberichte ..................................................................51
Bilanz- und Zielvereinbarungsgespräche (BZG) .......................................................................................53
Aktuelles und Neuerungen im Rahmen der QM-Systeme der Schularten ................................................53
6.        Kommunikations-, Informations- und Steuerungsstrukturen .................................................54
Aufgaben, Rollen und Verantwortlichkeiten .............................................................................................54
Kommunikation, Information und gemeinsame Arbeit .............................................................................55
Personalentwicklung und Fortbildung .......................................................................................................57
7.        Europäischer Kontext – EQAVET und ARQA-VET ...............................................................62
8.        Entwicklungs- und Umsetzungsplan der QIBB Steuergruppe ................................................63
EUP der QIBB-STG 2017-19 (Ausschnitte) .............................................................................................63
Pädagogische Leitprojekte und bundesweite Qualitätsschwerpunkte 2017-19 .........................................65
9.        Anhänge ........................................................................................................................................67
Schulstatistische Daten – Berufsbildende Schulen....................................................................................67
Beteiligungsstatistik QIBB Evaluationsplattform – Berufsbildende Schulen ...........................................68
Zugriffsstatistik – QIBB-Website und QIBB Evaluationsplattform .........................................................69
QIBB Evaluationsplattform – NutzerInnenbefragung 2015 ......................................................................69
Bundesweite Sondererhebung 2013: Peer-Mediation an berufsbildenden Schulen ..................................74
Wirkungsziele und -indikatoren des BMBWF (Stand 2017) ....................................................................76
Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................................................79
Quellenangaben .........................................................................................................................................80
Gesetzliche Grundlagen.............................................................................................................................82
Internet-Adressen ......................................................................................................................................82

                                                                             |3|                             BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16   |4|
Vorwort
Die Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und
Forschung startete 2004 die QualitätsInitiative BerufsBildung – QIBB mit dem Ziel der Implementierung
von systematischem Qualitätsmanagement im berufsbildenden Schulwesen.

In den mehr als "10 Jahren QIBB" wurden auf allen Ebenen des berufsbildenden Schulsystems zahlrei­
che positive Entwicklungsschritte zur Professionalisierung gesetzt. Zum Stand der Umsetzung von QIBB
lässt sich festhalten, dass die Strukturen für die Qualitätsarbeit und die einzelnen Elemente des QM-
Systems eingeführt sind und genutzt werden. Die PDCA-Logik, das "Denken gemäß Qualitätsregel­
kreis", ist gut verankert. An einer entwicklungsorientierten Feedback-Kultur wird weitergearbeitet, eben­
so an der Verfügbarkeit und Nutzung von Daten als Steuerungsinformation.

Im Schuljahr 2014/15 nahmen wir mehrere Gelegenheiten wahr, um auf Grundlage der bisherigen Erfah­
rungen Bilanz zu ziehen – etwa im Rahmen der 6. Qualitätsnetzwerkkonferenz im Dezember 2014 zum
Thema "Wer macht Qualität? 10 Jahre QIBB als Anlass, alle AkteurInnen des QM in der Berufsbildung
in den Blick zu nehmen" und mit dem "wissenplus"-Heft 3-14/15 (Österreichische Zeitschrift für Berufs­
bildung), das Beiträge zum Schwerpunkt "Qualitätsmanagement in der Berufsbildung. 10 Jahre QIBB –
Meilensteine einer Entwicklung" enthält. Im April 2015 wurde die NutzerInnenbefragung zur QIBB Eva­
luationsplattform durchgeführt und lieferte Rückmeldungen zur Weiterentwicklung der Plattform und der
dazugehörigen Unterstützungsangebote.

Um tiefergehende Fragen zu Umsetzung und Wirkungen des QM-Systems zu stellen und eine kritische
Sicht von außen auf QIBB zu erhalten, beauftragte das Bildungsministerium Ende 2015 die Universität
Erlangen-Nürnberg, vertreten durch Prof. Dr. Karl Wilbers (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Per­
sonalentwicklung), mit der Durchführung einer externen Evaluation zur Erhebung des Ist-Stands von
QIBB (QIBB Meta-Analyse). Die Ergebnisse, die seit Ende 2017 vorliegen, weisen QIBB als gut einge­
führtes QM-System aus und zeigen uns konkrete Möglichkeiten für die Weiterentwicklung auf. Die Be­
funde fließen bei der weiteren Gestaltung des schulischen Qualitätsmanagements ein.

Das Hauptaugenmerk muss weiterhin darauf gelegt werden, mit QM-Maßnahmen wirksam die Gestal­
tung guter Rahmenbedingungen für das Lernen zu unterstützen. Und nach wie vor gilt es, Qualitätsent­
wicklung als kontinuierlichen und aktiven Prozess dauerhaft zu verankern. Ich möchte mich bei allen, die
an der Entwicklung und Umsetzung von QIBB mitarbeiten, für ihren Einsatz bedanken.

Der vorliegende Bundesqualitätsbericht des berufsbildenden Schulwesens behandelt die Umsetzung von
QIBB in den Schuljahren 2014 bis 2016 und gibt Ausblick auf den Planungszeitraum bis 2019.

                                                                     SektChef Dr. Christian Dorninger
                                                  Leiter der Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung
                                        im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
                                                             (Gemäß Geschäftseinteilung des BMBWF, Stand Mai 2018)

                                                   |5|                   BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16   |6|
Factsheet Berufsbildendes Schulwesen
Die berufsbildenden Schulen 2015/161

 Anzahl der berufsbildenden Schulen: 662
 Anzahl der SchülerInnen und Studierenden: 307.647, davon ~44,8% weiblich
 Anzahl der LehrerInnen: 27.952, davon ~50,2% weiblich

Die berufsbildenden Schularten

Das österreichische berufsbildende Schulwesen zeichnet sich durch eine Vielfalt an Schularten aus, die
eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten bieten. QIBB, die QualitätsInitiative BerufsBildung, umfasst
alle berufsbildenden Schularten und die Qualitätsmanagementsysteme dieser Schularten:

   Berufsschulen (ÖBS) und Q-ÖBS
   Technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Schulen (HTL) und HTL Q-SYS
   Kaufmännische Schulen (HAK/HAS) und HAK Q-SYS
   Humanberufliche Schulen (HUM)2 und Q-HUM
   Höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen (HLFS) und Q-HLFS
   Bildungsanstalten für Elementarpädagogik und für Sozialpädagogik (BAfEP/BASOP) und QBA

Berufliche Erstausbildung3

Der Abschluss einer berufsbildenden Schule eröffnet den AbsolventInnen – je nach Ausbildungshöhe –
den direkten Berufseinstieg sowie den Zugang zu weiterführenden Bildungspfaden. Die berufsbildenden
Schulen werden in verschiedenen Formen mit unterschiedlicher Dauer (1-5 Jahre) geführt; neben der
Vermittlung von Allgemeinbildung steht die berufliche Erstausbildung im Mittelpunkt.

Berufsschulen (ÖBS)
Jugendliche, die einen Lehrvertrag mit einem Lehrberechtigten (Betrieb) oder einen Ausbildungsvertrag
(überbetriebliche Einrichtung) abgeschlossen haben, sind verpflichtet, die Berufsschule zu besuchen.
Diese Art der Berufsausbildung mit zwei Lernorten wird als duales Berufsausbildungssystem bezeichnet.
Die Dauer des Berufsschulbesuchs entspricht der Dauer des Lehrverhältnisses – je nach Lehrberuf 2-4
Jahre, zumeist 3 Jahre. Zurzeit gibt es rd. 200 anerkannte Lehrberufe, die den Wirtschaftssparten Gewer­
be und Handwerk, Industrie, Handel, Bank und Versicherung, Transport und Verkehr, Tourismus und
Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting zugeordnet werden können.

Berufsbildende mittlere Schulen (BMS)
 3 bzw. 4 Jahre: Vollzeitschule ab der 9. Schulstufe; abgeschlossene berufliche Erstausbildung
 1 bzw. 2 Jahre: Vollzeitschule ab der 9. Schulstufe; berufliche Vorbildung

Berufsbildende höhere Schulen (BHS)
 5 Jahre: Vollzeitschule ab der 9. Schulstufe; abgeschlossene berufliche Erstausbildung
 Aufbaulehrgänge: 3 Jahre Vollzeitschule nach Abschluss einer BMS oder eines Vorbereitungslehrgangs
 Kollegs: 4 Semester Vollzeitschule nach der Reifeprüfung (Bildungsziel der BHS)
 Schulen für Berufstätige: 4-8 Semester in Form einer Abendschule

1
  Eigene Berechnungen: Anzahl Schulen und SchülerInnen: BBS (ohne Statute) und Höhere Anstalten der Lehrer- u. Erzieherbildung (=
  BAfEP/BASOP); Anzahl LehrerInnen: BBS (ohne Statute) und Höhere Anstalten der Lehrer- u. Erzieherbildung (= BAfEP/BASOP); Daten­
  quelle: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 10 und S. 44
2
  Humanberufliche Schulen: Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, für Mode, für Kunst und Gestaltung, für Produktmanagement und Präsen­
  tation, für Tourismus; Fachschulen für Sozialberufe; Schulen für Sozialbetreuungsberufe
3
  Vgl. BMBF (2015a). Berufsbildende Schulen in Österreich. Eine Informationsbroschüre der Sektion Berufsbildendes Schulwesen, Erwachse­
  nenbildung und Schulsport, S. 13 und S. 20

                                                                   |7|                        BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
Reformvorhaben und Schwerpunkte im Bereich der berufsbildenden Schulen

Aktuell wird im Bereich der berufsbildenden Schulen an der Umsetzung von Reformvorhaben, pädago­
gischen Leitprojekten und Schwerpunkten gearbeitet, die die Weiterentwicklung des Schulwesens zum
Ziel haben:

 Neuerungen im Bereich Schulautonomie4
 Kompetenzorientiertes Unterrichten, Prüfen und Beurteilen5 (Reformvorhaben und QIBB Indikator)
 Abschließende Prüfungen (Reformvorhaben, QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt an
  BMHS): Reife- und Diplomprüfung Neu6 (sRDP) und Diplomarbeit Neu7 (flächendeckende Umset­
  zung seit 2015/16)
 Die neue Oberstufe (NOST)8 und Individuelle Lernbegleitung (ILB; ab der 10. Schulstufe an BMHS)9
  (flächendeckende Umsetzung ab 2021/22)
 Qualitätsschwerpunkt Individualisierung des Unterrichts
 AusBildung bis 1810
 Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung11
 PädagogInnenbildung Neu12
 MINT13 & Industrie 4.0 Initiative – "Berufsbildung 4.0"

QIBB, die QualitätsInitiative BerufsBildung

QIBB ist seit 2004 die Strategie der Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zur Verankerung von systematischem Qualitätsma­
nagement (QM) im österreichischen berufsbildenden Schulwesen. QIBB umfasst alle berufsbildenden
Schularten und die QM-Systeme dieser Schularten (s.o.).

Ziele von QIBB
 Sicherung und Weiterentwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität und der Qualität der Verwal­
   tungsleistungen
 Das QM-System unterstützt dabei, Arbeits- und Lernprozesse in Schule und Verwaltung systema­
   tisch, zielegeleitet und transparent zu organisieren (gemäß PDCA-Zyklus).
 Ausrichtung der Entscheidungen, Abläufe und Organisationsstrukturen auf die Unterstützung des
   Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen und Studierenden (Kernprozess = Bil­
   dungsprozess; "gelungenes Lernen" als Motiv und Ziel aller Qualitätsbemühungen)

QualitätsprozessmanagerInnen 2015/1614
Bei der Umsetzung des QM kommt den Führungskräften die Aufgabe der Leitung und des strategischen
Managements zu. Die QualitätsprozessmanagerInnen (QPM) nehmen unterstützende, operative Aufga­
ben in Teilverantwortung wahr.15

4
  https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/autonomie/index.html und https://www.schulautonomie.at (30.5.2018)
5
  https://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/kompetenzorientiertes-unterrichten (30.5.2018)
6
  https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefungneu.html und https://www.srdp.at (30.5.2018)
7
  www.diplomarbeiten-bbs.at (30.5.2018)
8
  https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/nost/index.html (30.5.2018)
9
  https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/nost/ilb.html (30.5.2018)
10
   www.ausbildungbis18.at (30.5.2018)
11
   https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/bw/bm/index.html (30.5.2018)
12
   https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/pbneu/index.html (30.5.2018)
13
   www.mintschule.at (30.5.2018)
14
   Datenquelle: Meldungen der pädagogischen Fachabteilungen des BMBWF (II/1 – ÖBS, 29.9.2015; II/2 – HTL, 7.10.2015; II/3 – HAK/HAS,
  6.10.2015; II/4 – HUM, HLFS, 6.10.2015; BAfEP/BASOP, 30.9.2015)
15
   Siehe zur Architektur von QIBB die Grafik https://www.qibb.at/fileadmin/content/QIBB/Bilder/Grafik_QIBB_Architektur_XL_DE.jpg
  (30.5.2018)

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                              |8|
 Anzahl der SchulqualitätsprozessmanagerInnen (SQPM): ~71216
 Anzahl der LandesqualitätsprozessmanagerInnen (LQPM): ~5717
 Anzahl der Bundesqualitätsprozessmanagerinnen (BQPM): 5

Qualitätsmanagementinstrumente
 Planungsinstrumente: Leitbild, Qualitätszielematrix (Q-Matrix), Arbeits-/Schulprogramm inkl. Ent­
  wicklungs- und Umsetzungsplan (EUP)18
 Evaluation: Individualfeedback, Systemfeedback, Peer Review in QIBB19
 Berichtswesen: Schul-, Landes- und Bundesqualitätsberichte20
 Bilanz- und Zielvereinbarungsgespräch (BZG)
 Personalentwicklung, Fort- und Weiterbildung (QUALI-QIBB – Qualifizierung in und für QIBB21)

QIBB Indikatoren
Um auf Bundesebene Entwicklungen im Bereich der berufsbildenden Schulen (z.B. im Zusammenhang
mit den Wirkungszielen des BMBWF, mit aktuellen Reformvorhaben, mit bundesweiten Qualitäts­
schwerpunkten) fokussiert und datengestützt beobachten zu können, definierte die QIBB Steuergruppe
QIBB Indikatoren, denen Kennzahlen bzw. Meilensteine zugeordnet sind:

    Schulerfolg
    Erfolgreiche Schuleingangsphase
    Kompetenzorientiertes Unterrichten, Prüfen und Beurteilen (Reformvorhaben und QIBB Indikator)
    Abschließende Prüfungen (Reformvorhaben, QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt an BMHS)
    Individualfeedback (QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt)
    Gesundheitsförderung – Bewegung und Sport (QIBB Indikator 2013-16)

Bundesweite Qualitäts- und Evaluationsschwerpunkte
Im Zeitraum 2014 bis 2017 wurden in allen berufsbildenden Schularten die folgenden bundesweiten
Qualitäts- und Evaluationsschwerpunkte bearbeitet (in einigen der Schularten wurden weitere bundes­
weite Schwerpunkte gesetzt):

 Individualisierung des Unterrichts
 Individualfeedback (QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt)
 Bundesweite Evaluationen 2015: "Screening-Instrument" (QIBB Systemfeedback: Fragebogen für
  SchülerInnen bzw. berufstätige Studierende und Kolleg-Studierende)
 Abschließende Prüfungen (Reformvorhaben, QIBB Indikator und Evaluationsschwerpunkt an BMHS)

Bundesqualitätsberichte 2017 und 2018
Das Berichtswesen in QIBB umfasst Schul-, Landes- und Bundesqualitätsberichte. Der Q-Bericht ist ein
Arbeitsdokument, das Reflexion, Planung und Steuerung der Qualitätsentwicklung im jeweiligen Ver­
antwortungsbereich unterstützt und zugleich der Dokumentation und Rechenschaftslegung dient. 2017
veröffentlichten die pädagogischen Fachabteilungen des BMBWF die Bundes-Q-Berichte für die Schul­

16
   Für den Bereich der Berufsschulen wurde gemäß Meldung der Fachabteilung II/1 die Anzahl der SQPM analog zur Anzahl der SchulleiterIn­
  nen (146) angenommen; weiters wurden 4 LQPM gemeldet. Im ÖBS-Bundes-Q-Bericht (2015, S. 33) ist die Situation der Qualitätsbeauftrag­
  ten bzw. SQPM, LQPM beschrieben: "Im Berufsschulbereich stehen keine zusätzlichen Ressourcen für Qualitätsmanagementaktivitäten zur
  Verfügung, eine Einrechnung in die Lehrverpflichtung gem. § 52 Abs. 3 LDG darf nur dann erfolgen, wenn freie Ressourcen im genehmigten
  Stellenplan des jeweiligen Landes vorhanden sind. Da allerdings die Bedeckbarkeit von Qualitätsmanagementaktivitäten über den Stellenplan
  in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist, ist auch die operative Umsetzung in den Bundesländern sehr heterogen. [...] An manchen Stand­
  orten ist es [...] auf Grund der fehlenden Ressourcen nicht möglich formale Positionen wie die eines/einer SQPM zu etablieren. In diesen Fällen
  übernehmen die Schulleitungen und engagierte Lehrerinnen und Lehrer Aufgaben im Bereich des Qualitätsmanagements."
17
   Siehe in der vorigen Fußnote zur Anzahl der SQPM die Anmerkungen zur Situation der Qualitätsbeauftragten im Bereich der Berufsschulen.
18
   Schulebene: Das Schulprogramm enthält das Leitbild und den Entwicklungs- und Umsetzungsplan (EUP) der Schule; es ist dasselbe Doku­
  ment wie der Schulqualitätsbericht.
19
   Siehe www.peer-review-in-qibb.at (30.5.2018)
20
   Siehe obige Fußnote zum Schulprogramm
21
   Siehe www.arqa-vet.at/quali-qibb (30.5.2018)

                                                                      |9|                          BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
arten Berufsschulen (ÖBS), Kaufmännische Schulen (HAK/HAS), Humanberufliche Schulen (HUM),
Höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen (HLFS) und Bildungsanstalten für Elementarpädagogik
und für Sozialpädagogik (BAfEP/BASOP), auf denen der vorliegende Bundes-Q-Bericht für das Berufs­
bildende Schulwesen (2018) basiert. Der Bundes-Q-Bericht für die Technischen Schulen (HTL) wird
2018 fertiggestellt.22 Die Berichte behandeln die bundesweite Umsetzung von QIBB in den Schuljahren
2014 bis 2016 und geben Ausblick auf den Planungszeitraum bis 2018 bzw. 2019.

Projekt QIBB Meta-Analyse (2015-17)
Ein wichtiges Vorhaben für QIBB ist das Projekt "10 Jahre QIBB – Meta-Analyse des QM-Systems".
Um tiefergehende Fragen zu Umsetzung und Wirkungen des QM-Systems zu stellen und eine kritische
Sicht von außen auf QIBB zu erhalten, beauftragte das Bildungsministerium Ende 2015 die Universität
Erlangen-Nürnberg, vertreten durch Prof. Dr. Karl Wilbers (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Per­
sonalentwicklung), mit der Durchführung einer externen Evaluation zur Erhebung des Ist-Stands von
QIBB. Die Ergebnisse liegen seit Ende 2017 vor und zeigen konkrete Möglichkeiten für die Weiterent­
wicklung von QIBB auf.23 Die Befunde und Empfehlungen flossen bei der Erstellung des vorliegenden
Berichts und des darin enthaltenen Entwicklungs- und Umsetzungsplans der QIBB Steuergruppe 2017-
19 ein und werden bei der weiteren Gestaltung des schulischen Qualitätsmanagements Berücksichtigung
finden.

22
   Gemäß Meldung der Fachabteilung II/2 – HTL, 19.5.2018, wird sich aufgrund der angespannten Arbeitssituation in der Fachabteilung die Er­
  stellung des HTL-Bundes-Q-Berichtes für den Berichtszeitraum 2014-2016 auf den Sommer 2018 verschieben. Die Fertigstellung des Berichts
  wird mit Ende August 2018 in Aussicht genommen.
23
   Siehe https://www.qibb.at/check/projekt_qibb_meta_analyse.html (30.5.2018)

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                                | 10 |
Einleitung
QIBB, die QualitätsInitiative BerufsBildung

QIBB ist seit 2004 die Strategie der Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zur Verankerung von systematischem Qualitätsma­
nagement (QM) im österreichischen berufsbildenden Schulwesen.

Ziele von QIBB

 Sicherung und Weiterentwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität und der Qualität der Verwal­
  tungsleistungen
 Das QM-System unterstützt dabei, Arbeits- und Lernprozesse in Schule und Verwaltung systema­
  tisch, zielegeleitet und transparent zu organisieren (gemäß PDCA-Zyklus).
 Ausrichtung der Entscheidungen, Abläufe und Organisationsstrukturen auf die Unterstützung des
  Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen und Studierenden (Kernprozess = Bil­
  dungsprozess; "gelungenes Lernen" als Motiv und Ziel aller Qualitätsbemühungen)

Gesetzliche Verankerung von Qualitätssicherung und -entwicklung im Schulbereich

 Seit 2005 besteht gemäß Artikel 14. (5a) des Bundes-Verfassungsgesetzes24 die Verpflichtung der ös­
  terreichischen Schule, "unter steter Sicherung und Weiterentwicklung bestmöglicher Qualität ein
  höchstmögliches Bildungsniveau" zu sichern.
 Im § 18 des Bundes-Schulaufsichtsgesetzes25 wurden 2011 die Einrichtung eines alle Ebenen der
  Schulverwaltung und die Schulen umfassenden Qualitätsmanagements und QM als Aufgabe der
  Schulaufsicht verbindlich gemacht.
 Analog dazu benennt § 56. (2) des Schulunterrichtsgesetzes26 QM als Aufgabe des/der SchulleiterIn.
 Auf europäischer Ebene wurde 2009 die Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zur
  Einrichtung eines Europäischen Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus-
  und Weiterbildung (EQAVET Reference Framework)27 verabschiedet. QIBB entspricht dem Modell
  des europäischen Bezugsrahmens im Hinblick auf Zielsetzung, Leitprinzipien, Schwerpunkte und
  Struktur.

Die berufsbildenden Schularten

QIBB umfasst alle berufsbildenden Schularten und die Qualitätsmanagementsysteme dieser Schularten:

    Berufsschulen (ÖBS) und Q-ÖBS
    Technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Schulen (HTL) und HTL Q-SYS
    Kaufmännische Schulen (HAK/HAS) und HAK Q-SYS
    Humanberufliche Schulen (HUM)28 und Q-HUM
    Höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen (HLFS) und Q-HLFS
    Bildungsanstalten für Elementarpädagogik und für Sozialpädagogik (BAfEP/BASOP) und QBA

24
   http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bundesnormen/NOR40154561/NOR40154561.html (30.5.2018)
25
   http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bundesnormen/NOR40169404/NOR40169404.html (30.5.2018); das BSchAufsG tritt mit 31.12.2018
  außer Kraft; mit 1.1.2019 tritt das Bildungsdirektionen-Einrichtungsgesetz (BD-EG) in Kraft.
  https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20009982&FassungVom=2020-08-31
  (30.5.2018), das im 2. Abschnitt die für das Schulwesen maßgeblichen Regelungen zum Qualitätsmanagement enthält (§ 5 Bildungscontrolling,
  Abs. 1 u. 2; § 6 Qualitätsmanagement, Schulaufsicht).
26
   http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bundesnormen/NOR40128604/NOR40128604.html (30.5.2018)
27
   https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2009:155:0001:0010:DE:PDF (30.5.2018)
28
   Humanberufliche Schulen: Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, für Mode, für Kunst und Gestaltung, für Produktmanagement und Präsen­
  tation, für Tourismus; Fachschulen für Sozialberufe; Schulen für Sozialbetreuungsberufe

                                                                  | 11 |                      BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
QIBB umfasst die drei Steuerungsebenen des Schulsystems – Schulen, Land (Schulaufsicht) und Bund
(BMBWF – Sektion II und pädagogische Fachabteilungen). Den Führungskräften kommt die Aufgabe
der Leitung und des strategischen Managements bei der Umsetzung des QM zu. Die Qualitätsprozess­
managerInnen (QPM) nehmen unterstützende, operative Aufgaben in Teilverantwortung wahr.29

                      Anzahl der Führungskräfte und QualitätsprozessmanagerInnen 2015/1630
                         Führungskraft                                                 QualitätsprozessmanagerIn
                                                                       Schulqualitätsprozess-
SchulleiterInnen                                      546                                                                   ~71231
                                                                       managerInnen (SQPM)
                                                                       Landesqualitätsprozess-
LandesschulinspektorInnen                             3932                                                                   ~5733
                                                                       managerInnen (LQPM)
LeiterInnen der pädagogischen                                          Bundesqualitätsprozess-
                                                        4                                                                       5
Fachabteilungen im Ministerium                                         managerinnen (BQPM)
GruppenleiterIn im Ministerium                          2              QIBB Koordination                                        1

Sektionsleiter im Ministerium                           1

Haushaltsrecht und wirkungsorientierte Steuerung im BMBWF

Im Bericht des Rechnungshofes zum Controlling im Bundesschulwesen (2011, S. 216) wird QIBB auf­
grund des Nutzens für SchülerInnen, Eltern, Wirtschaft, LehrerInnen, Schulleitung und Schulaufsicht als
Instrument zur permanenten Weiterentwicklung der Qualität positiv beurteilt. Als wesentlich werden der
Qualitätssicherungszyklus, die Ziel- und Leistungsvereinbarungen und das Berichtswesen in QIBB er­
achtet. Weiters wird QIBB als eine der Grundlagen für die wirkungsorientierte Steuerung der Schulver­
waltung gesehen, die mit der Haushaltsrechtsreform 2013 eingeführt wurde.

Seitens des BMBWF wurden die drei folgenden Wirkungsziele für den Bereich Bildung formuliert, die
sich aus dem Regierungsprogramm ableiten.34 Die Beobachtung der Zielerreichung erfolgt anhand von
Wirkungsindikatoren:35
 Erhöhung des Bildungsniveaus der Schülerinnen und Schüler und von Zielgruppen in der Erwachse­
   nenbildung
 Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen (Gleichstellungsziel)
 Steigerung der Effektivität und Effizienz in der Bildungsverwaltung

In Abstimmung mit den Wirkungszielen des Ressorts wurden die Ziele der Sektion II des BMBWF für
den Bereich des berufsbildenden Schulwesens festgelegt:

29
   Siehe zur Architektur von QIBB die Grafik https://www.qibb.at/fileadmin/content/QIBB/Bilder/Grafik_QIBB_Architektur_XL_DE.jpg (30.5.2018)
30
   Grundlage der Daten zur Anzahl der SchulleiterInnen, LandesschulinspektorInnen, SQPM und LQPM: Meldungen der pädagogischen Fachabtei-
  lungen des BMBWF (II/1 – ÖBS, 29.9.2015; II/2 – HTL, 7.10.2015; II/3 – HAK/HAS, 6.10.2015; II/4 – HUM, HLFS, 6.10.2015; BA, 30.9.2015)
31
   Für den Bereich der Berufsschulen wurde gemäß Meldung der Fachabteilung II/1 die Anzahl der SQPM analog zur Anzahl der SchulleiterIn­
  nen (146) angenommen; weiters wurden 4 LQPM gemeldet. Im ÖBS-Bundes-Q-Bericht (2015, S. 33) ist die Situation der Qualitätsbeauftrag­
  ten bzw. SQPM, LQPM beschrieben: "Im Berufsschulbereich stehen keine zusätzlichen Ressourcen für Qualitätsmanagementaktivitäten zur
  Verfügung, eine Einrechnung in die Lehrverpflichtung gem. § 52 Abs. 3 LDG darf nur dann erfolgen, wenn freie Ressourcen im genehmigten
  Stellenplan des jeweiligen Landes vorhanden sind. Da allerdings die Bedeckbarkeit von Qualitätsmanagementaktivitäten über den Stellenplan
  in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist, ist auch die operative Umsetzung in den Bundesländern sehr heterogen. [...] An manchen Stand­
  orten ist es [...] auf Grund der fehlenden Ressourcen nicht möglich formale Positionen wie die eines/einer SQPM zu etablieren. In diesen Fällen
  übernehmen die Schulleitungen und engagierte Lehrerinnen und Lehrer Aufgaben im Bereich des Qualitätsmanagements."
32
   Einige LandesschulinspektorInnen sind für mehrere Schularten im Bundesland zuständig.
33
   Siehe in obiger Fußnote zur Anzahl der SQPM die Anmerkungen zur Situation der Qualitätsbeauftragten im Bereich der Berufsschulen.
34
   Vgl. Bundesfinanzgesetz (BFG) 2017, Anlage I, Bundesvoranschlag 2017; gemäß BFG 2018 (Inkrafttretensdatum: 1.5.2018; Geltungsdauer:
  1.1.-31.12.2018), Anlage I, Bundesvoranschlag 2018, lauten die Wirkungsziele des BMBWF für 2018 im Bereich Bildung "Erhöhung des Leis­
  tungs- und Bildungsniveaus der Schülerinnen und Schüler und von Zielgruppen in der Erwachsenenbildung"; "Verbesserung der Bedarfsorien­
  tierung sowie der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen" (Gleichstellungsziel) und "Steigerung der Effektivität und Effi­
  zienz in der Schulorganisation und Bildungsverwaltung".
35
   Siehe im Anhang dieses Berichts die Datentabellen zu den Wirkungsindikatoren des BMBWF, die im Zusammenhang mit dem berufsbilden­
  den Schulwesen stehen.

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                                 | 12 |
 Sicherung und Verbesserung des Schul- und (Aus-)Bildungserfolgs
 Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit
 Sicherung und Verbesserung der beruflichen Kompetenzen und der Professionalisierung der Lehren­
  den, MitarbeiterInnen und Führungskräfte
 Gewährleisten des systematischen Qualitätsmanagements auf allen Ebenen des berufsbildenden
  Schulwesens

QIBB ist ein zielegeleiteter Prozess

Qualitätssicherung- und -entwicklung erfolgen in QIBB als zielegeleiteter Prozess kontinuierlicher Ver­
besserung nach dem Modell des vier-phasigen Qualitätsregelkreises nach Deming. Durch den Einsatz
spezifischer Qualitätsmanagementinstrumente (Leitbild, Q-Matrix, Bilanz- und Zielvereinbarungsge­
spräch, Qualitätsbericht etc.) sowie die Vereinbarung von bundesweiten Qualitätsschwerpunkten (z.B.
Individualisierung des Unterrichts) wird der Prozess gesteuert, unterstützt und strukturiert.

                                     Abb.: QIBB Qualitätsregelkreis (nach Deming)

Qualitätsmanagementinstrumente

Die mit QIBB verbundene Intention ist, auf jeder Systemebene das eigenverantwortliche und professio­
nelle Handeln zu unterstützen und zu fördern. Die in QIBB angebotenen QM-Instrumente sollen dabei
helfen, die Prozess- und Ergebnisqualität systematisch zu beobachten, zu evaluieren und zu reflektieren,
damit Maßnahmen begründet und datengestützt gesetzt werden können.

In QIBB wird mit den folgenden QM-Instrumenten gearbeitet:
 Leitbild: Langfristige Zielorientierung, Kernbotschaften zu Auftrag und Selbstverständnis
 Qualitätszielematrix (Q-Matrix): Lang- und mittelfristige Ziele, Maßnahmen, Ergebnisse, Indikatoren
   und Evaluationsmethoden in Tabellenform
 Arbeits-/Schulprogramm inkl. Entwicklungs- und Umsetzungsplan (EUP)36: Ziele und Maßnahmen
   für den Berichtszeitraum
 Definition von Schlüsselprozessen
 Qualitätsschwerpunkte: Bundes- und landesweite sowie schuleigene Q-Schwerpunkte

36
 Schulebene: Das Schulprogramm enthält das Leitbild und den Entwicklungs- und Umsetzungsplan (EUP) der Schule; es ist dasselbe Doku­
 ment wie der Schulqualitätsbericht.

                                                                | 13 |                      BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
 Evaluation: Individualfeedback, Systemfeedback, Peer Review in QIBB37
 Qualitätsbericht (Q-Bericht): Schul-Q-Berichte38, Landes-Q-Berichte und Bundes-Q-Berichte
 Bilanz- und Zielvereinbarungsgespräch (BZG): Gespräch zwischen Führungskräften zweier System­
  ebenen zur Reflexion und Vereinbarung von Zielen
 Follow-up Tool: Handreichung, die dabei unterstützt, Evaluationsergebnisse für die Schulentwicklung
  am Schulstandort zu nutzen
 Personalentwicklung: Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte, LehrerInnen und MitarbeiterIn-
  nen (z.B. QUALI-QIBB – Qualifizierung in und für QIBB39)

Inhalt und Zielsetzung des Bundesqualitätsberichts

Der vorliegende Bundesqualitätsbericht des berufsbildenden Schulwesens (BBS-Bundes-Q-Bericht
2018) basiert auf dem BBS-Bundes-Q-Bericht 2014 und den aktuellen Bundes-Q-Berichten der pädago­
gischen Fachabteilungen des BMBWF (2017). Er behandelt die bundesweite Umsetzung von QIBB in
den Schuljahren 2014 bis 2016 und gibt Ausblick auf den Planungszeitraum bis 2019.40

Die Umsetzung von QIBB umfasst zum einen Maßnahmen und Aktivitäten zu den im Berichtszeitraum
in allen Schularten bearbeiteten bundesweiten Qualitätsschwerpunkten Individualisierung und Individu­
alfeedback. Zum anderen wird über den Stand der Implementierung des QM-Systems berichtet. Der Be­
richt gibt zudem Auskunft über jene Maßnahmen, die seitens der QIBB Steuergruppe des BMBWF zur
Unterstützung des Implementierungsprozesses in QIBB gesetzt werden. Die zusammengestellten Infor­
mationen dienen der Analyse und Einschätzung des derzeitigen Stands der Umsetzung von QIBB und
der darauf basierenden weiteren Planung der QIBB Steuergruppe im BMBWF.

QIBB ist ein kontinuierlicher Lern- und Entwicklungsprozess

Das österreichische berufsbildende Schulwesen zeichnet sich durch eine Vielfalt an Schularten aus, die
eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten bieten. So etwa weist die aktuelle Publikation der OECD
über Bildungsindikatoren, "Education at a Glance" (2017a und 2017b), erneut auf Österreichs gut ausge­
bautes Berufsbildungssystem und dessen Bedeutung für Wirtschaft und Chancen der AbsolventInnen am
Arbeitsmarkt hin.41

Das mit QIBB implementierte QM-System unterstützt dabei, Arbeits- und Lernprozesse in Schule und
Verwaltung systematisch und zielegeleitet zu organisieren. Die im Rahmen von QIBB gesetzten Maß­
nahmen tragen dazu bei, ein hohes Ausbildungsniveau und die Anerkennung der in der Ausbildung er­
worbenen Qualifikationen sicherzustellen. Im Evaluationsbericht der QIBB Meta-Analyse lautet es zu­
sammenfassend: "Insgesamt zeigt sich QIBB als gut eingeführtes Qualitätsmanagement, das vom vielfäl­
tigen Engagement der Akteur/innen getragen wird, das jedoch auch eine Reihe von Möglichkeiten und
Notwendigkeiten für die Weiterentwicklung beinhaltet" (Wilbers 2017b, S. 5). Es gilt, auf Basis der bis­
herigen Umsetzungserfahrungen und Erkenntnisse den begonnenen Entwicklungsprozess aktiv gestal­
tend weiterzuführen. Die QIBB Steuergruppe des BMBWF dankt allen am Prozess Beteiligten für ihren
Einsatz und ihr Engagement.

37
   Siehe www.peer-review-in-qibb.at (30.5.2018)
38
   Siehe obige Fußnote zum Schulprogramm
39
   Siehe www.arqa-vet.at/quali-qibb (30.5.2018)
40
   Bei der Erstellung des vorliegenden Berichts wurden die ÖBS-Bundes-Q-Berichte 2017; 2015; die HAK/HAS-Bundes-Q-Berichte 2017; 2015
  sowie die HUM/HLFS/BA-Bundes-Q-Berichte 2017; 2016 berücksichtigt. Die Fertigstellung des aktuellen HTL-Bundes-Q-Berichts wird sich
  gemäß Meldung der Fachabteilung II/2 – HTL, 19.5.2018, aufgrund der angespannten Arbeitssituation in der Fachabteilung verschieben und
  wird mit Ende August 2018 in Aussicht genommen. Über den Berichtszeitraum 2012-14 wurde 2016 kein eigener BBS-Bundes-Q-Bericht er­
  stellt, da mit dem Evaluationsbericht der QIBB Meta-Analyse (Wilbers 2017a und 2017b) die Verfügbarkeit detaillierter Informationen und
  Daten zum Stand der Implementierung von QIBB gegeben ist.
41
   In der Ländernotiz Österreich (OECD 2017b) lautet es: "Upper secondary vocational qualifications play a key role in Austria’s economy.
  About 40% of 25-34 year-olds have an upper secondary or post-secondary non-tertiary vocational qualification as their highest degree." und
  weiter "The Austrian vocational education and training system ensures high employability. Employment rates for 25-34 year-olds with an up­
  per secondary or post-secondary non-tertiary vocational qualification are as high as for individuals with a tertiary one (86% and 88% respec­
  tively)". Siehe dazu auch die Ergebnisse und Analysen in der Gesamtpublikation (OECD 2017a, etwa S. 50, S. 52, S. 65f, S. 108-112).

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                                  | 14 |
1. Statistische Eckdaten – Berufsbildendes Schulwesen
        Einige statistische Eckdaten beschreiben das berufsbildende Schulwesen in Aufbau und Größenordnung
        wie folgt (Daten aus der Erhebung gemäß Bildungsdokumentationsgesetz – BilDok-Daten):

         Schulen, Klassen und SchülerInnen nach Schultypen, Österreich gesamt, Schuljahre 2011/12 und 2015/1642
                                                                            2011/12                                             2015/16
                                                                                   Schüler-      davon                                Schüler-        davon
Schultyp43                                               Schulen      Klassen                               Schulen      Klassen
                                                                                    Innen        weibl.                                Innen          weibl.
Berufsbildende Schulen (ohne Statute)                          632      14.416     320.307      139.890           621      13.963      295.115        126.070

Berufsschulen44                                                150       6.583     133.444       45.996           148        6.265     116.655         39.268
Berufsbildende mittlere u. höhere Schulen –
                                                               477       7.786     186.025       93.463           468        7.659     177.757         86.485
BMHS (ohne Statute)
Berufsbildende mittlere Schulen gesamt – BMS                   416       2.175      48.807       23.568           398        2.022      44.310         20.662

Berufsbildende höhere Schulen gesamt – BHS                     308       5.611     137.218       69.895           309        5.637     133.447         65.823
Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbil­
                                                                35         414       11.056      10.423             41         472      12.532         11.631
dung – BAfEP/BASOP45

        Zwischen den Schuljahren 2011/12 und 2015/16 ist ein Rückgang sowohl der Anzahl der Schulen und
        Klassen, als auch der Anzahl der SchülerInnen in fast allen Schultypen festzustellen. Ausnahmen bilden
        die BHS (+1 Schule, +26 Klassen, jedoch 3.771 SchülerInnen weniger) und BAfEP/BASOP, bei denen
        Zunahmen zu verzeichnen sind (+6 Schulen, +58 Klassen, +1.476 SchülerInnen). Die Abnahme der An­
        zahl der SchülerInnen ist am geringsten im Bereich der BHS (-2,75%) und am stärksten bei den Berufs­
        schulen (-12,58%). Im BMS-Bereich liegt sie bei -9,21%.

        Lernortekooperation im Bereich des dualen Systems: Für die Qualität der dualen Ausbildung ist die
        Lernortekooperation zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb bzw. -einrichtung von großer Be­
        deutung: "Im Schuljahr 2015/16 standen den 148 Berufsschulstandorten 29.256 Ausbildungsbetriebe so­
        wie 101 überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen als Partner" gegenüber. Damit sank die Anzahl der
        Lehrbetriebe in Summe von 31.878 (2014) auf 29.357 (2016) um rd. 7,9%; von dem Rückgang betroffen
        sind alle Wirtschaftssparten mit Ausnahme von Transport und Verkehr (vgl. ÖBS-Bundes-Q-Bericht
        2017, S. 5, S. 11, S. 61).

        Demografische Entwicklung und Entwicklung der SchülerInnenzahlen

        Im berufsbildenden Schulwesen weisen Situation und Entwicklung der SchülerInnenzahlen sowohl nach
        Schularten bzw. Schultypen, Fachrichtungen und Lehrberufen als auch regional nach Bundesländern zum
        Teil markante Unterschiede auf (vgl. NBB 2015, Band 1, S. 40f, Indikator B1 sowie die Bundes-Q-
        Berichte der Fachabteilungen46). Generell aber werden anhand der schulstatistischen Daten (Statistik
        Austria) die demografisch bedingte Abnahme der SchülerInnenzahlen (Geburtenrückgang seit den frühen
        1990er-Jahren) und der Trend zur höheren Bildung sichtbar: "Seit den 80er Jahren ist die Zahl der Schü­
        ler/innen insgesamt gesunken und trotz eines kleinen Aufschwungs in den 90er Jahren weiter rückläufig.

        42
           Daten Schuljahr 2011/12 aus: BMUKK (2012). Zahlenspiegel 2012, S. 10-11, Tabelle 4 und Tabelle 4 – Details; Daten Schuljahr 2015/16 aus:
          BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 10-11, Tabelle 4 und Tabelle 4 – Details; Datenquelle: Statistik Austria – Bildungsdokumentation.
        43
           Schulen des Gesundheitsbereiches sind nicht inkludiert. Schulen, an denen mehrere Schultypen eingerichtet sind, sind in den Summenzeilen
          nur ein Mal gezählt. Statute (Schulen mit eigenem Organisationsstatut) sind nicht inkludiert.
        44
           Berufsschulen = Berufsbildende Pflichtschulen ohne land- und forstwirtschaftliche Berufsschulen (703 SchülerInnen im Schuljahr 2015/16)
        45
           Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung = Bildungsanstalten für Elementarpädagogik und für Sozialpädagogik – BAfEP/BASOP
        46
           Vgl. ÖBS-Bundes-Q-Bericht 2017, S. 10f, S. 49ff; HAK/HAS-Bundes-Q-Bericht 2017, S. 5, S. 13ff, S. 50ff; HUM/HLFS/BA-Bundes-Q-
          Bericht 2017, S. 53ff.

                                                                          | 15 |                      BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
[...] Der Trend zu höherer Bildung zeigt sich weiterhin darin, dass der Rückgang der Schülerzahlen in
den APS stärker ausfällt als der Bevölkerungsrückgang, während die Schülerzahlen in den allgemeinbil­
denden höheren Schulen (AHS) die Bevölkerungsentwicklung erheblich übersteigen. Die BMHS zeigen
denselben starken Anstieg, erlebten jedoch einen schwachen Rückgang in den letzten Jahren. [...] Die
Zahl der Schüler/innen in BHS hat sich, trotz des Rückgangs seit 2010, im Vergleich [des Schuljahres
2013/14; Anm. d. Verf.] zum Schuljahr 1980/81 nahezu um drei Viertel erhöht. Die Schülerzahlen der
BMS und der Berufsschulen nahmen dagegen bis zur Jahrtausendwende merklich ab, in der Berufsschule
um ein ganzes Drittel. Nach einer Phase stabiler Schülerzahlen sanken die Zahlen zwischen 2010/11 und
2013/14 erneut, in den Berufsschulen um nahezu 10.000 Schüler/innen, d. h. um 7%" (NBB 2015, Band
1, S. 38). Ähnlich lauten die Analysen zu den SchülerInnenzahlen in der Publikation "Bildung in Zahlen
2015/16" (Statistik Austria 2017): Ab der 10. Schulstufe "ergibt sich die Zahl der Schülerinnen und
Schüler nicht alleine aus dem Trend der Bevölkerungsentwicklung, sondern ist zusätzlich durch die all­
gemeine (freiwillige) Bildungsbeteiligung bestimmt. [...] Bei Vergleichen über einen längeren Zeitraum
haben berufsbildende höhere Schulen (BHS) deutlich an Schülerinnen und Schülern gewonnen, während
Berufsschulen einen Rückgang verzeichnen" (ebd., S. 24). Auch im Bereich der BMS nehmen die Schü­
lerInnenzahlen ab: "Im Schuljahr 1980/81 besuchten zu Beginn der Sekundarstufe II (9. Schulstufe) etwa
30% der Schülerinnen und Schüler diesen Schultyp, 2015/16 waren es nur noch 16,8% [...] Rückläufig
sind dabei hauptsächlich die Besuchszahlen in kaufmännischen (Handelsschulen) und wirtschaftsberufli­
chen [...] mittleren Schulen. Der schon in der Sekundarstufe I erkennbare Trend zu höherer Bildung wird
zu Beginn der Sekundarstufe II noch stärker erkennbar. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an all­
gemein bildenden höheren Schulen (AHS) beträgt in der 9. Schulstufe mittlerweile 27,8% (1980/81:
20,0%). Noch ausgeprägter ist die Entwicklung bei den [...] berufsbildenden höheren Schulen (BHS,
inkl. lehrerbildende höhere Schulen; 2015/16: 34,8%, 1980/81: 19,5%). Hier verzeichneten vor allem die
technisch gewerblichen und die wirtschaftsberuflichen höheren Lehranstalten starke Zuwächse" (ebd., S. 28).

Die bevölkerungsstatistische Prognose ab 2015 lautet: "Bis 2030 wird für die jüngeren Jahrgänge wieder
ein Wachstum erwartet, während die Trendumkehr die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen bis zum Jahr 2030
noch nicht erreicht haben soll. Bei den 15- bis 19-Jährigen ist bis zum Jahr 2018 ein Rückgang von rund
10% zu erwarten und die Trendumkehr soll hier um das Jahr 2025 einsetzen". Allerdings "zeichnet sich
ab, dass der derzeitige Zuzug jugendlicher Asylsuchender stärker ist als erwartet und dazu führen könnte,
dass der erwartete Rückgang in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen nicht in diesem Ausmaß eintritt. Be­
rücksichtigt man dazu die Initiative 'AusBildung bis 18' [die eine weitere Erhöhung der Bildungsbeteili­
gung in der Sekundarstufe erwarten lässt; Anm. d. Verf.], dann könnte kurz- bis mittelfristig der Bedarf
sogar steigen. Vor allem die berufsbildenden Pflichtschulen könnten hier mit einer höheren Zahl an (au­
ßerordentlichen) Schülerinnen und Schülern konfrontiert sein" (NBB 2015, Band 1, S. 22ff).

Im Bereich der Berufsschulen (vgl. ÖBS-Bundes-Q-Bericht 2017, S. 10f, S. 58f, S. 61-63) wirkt sich der
allgemeine Rückgang der Anzahl der Lehrlinge auf die SchülerInnenzahlen aus. Erfreulich ist aber, "dass
2016 die Zahl der Lehrlinge im 1. Lehrjahr erstmals seit 2010 wieder ansteigt". Trotz des allgemeinen
Lehrlingsrückgangs stieg die Anzahl der Personen, die gemäß § 8b Berufsausbildungsgesetz (BAG 1969
idgF; früher: Integrative Berufsausbildung) ausgebildet wurden, um rd. 10,6% an (Zunahme der Perso­
nen, die mit verlängerter Lehrzeit ausgebildete wurden um rd. 13,3%, Zunahme der Personen, die eine
Teilqualifizierung erwarben um rd. 2,2%). Und die Anzahl der Lehrlinge in überbetrieblichen Ausbil­
dungseinrichtungen blieb zwar nahezu unverändert (Anstieg um 0,4%), der Anteil an Lehrlingen in über­
betrieblichen Ausbildungseinrichtungen stieg damit aber seit 2014 um 0,6 Prozentpunkte auf 8,6%
(2016) an.

Schultypenproportionen – Verteilung der SchülerInnen nach Schultyp

Der untenstehende Tabellenausschnitt sowie die beiden Kreisdiagramme zu den Schultypenproportionen
zeigen das Verhältnis der SchülerInnenzahlen zwischen allgemein bildenden und berufsbildenden Schu­
len in der 9. und in der 10. Schulstufe für das Schuljahr 2015/16.

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                | 16 |
Tabellenausschnitt: Schultypenproportionen
                            Verteilung der SchülerInnen in der 9. und 10. Schulstufe, Schuljahr 2015/1647
Schultyp                                                   SchülerInnen 9. Schulstufe               in %       SchülerInnen 10. Schulstufe              in %

Alle Schultypen48                                                                     90.491        100,0                                100.157         100,0

Allgemein bildende höhere Schulen – AHS                                               25.173          27,8                                22.809          22,8

Berufsbildende Pflichtschulen                                                                -             -                              33.880          33,8

Berufsbildende mittlere Schulen – BMS                                                 14.780          16,3                                11.517          11,5

Berufsbildende höhere Schulen – BHS                                                   29.292          32,4                                24.398          24,4
Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbil­
                                                                                       2.164           2,4                                  1.912           1,9
dung – BAfEP/BASOP49

                  Schultypenproportion 9. Schulstufe                                      Schultypenproportion 10. Schulstufe
                         Schuljahr 2015/1650                                                      Schuljahr 2015/1651

       Die Verteilung der SchülerInnen nach den Schulsparten des berufsbildenden Schulwesens zeigt für das
       Schuljahr 2015/16, dass sich von gesamt 307.647 SchülerInnen rd. 38,15% in Berufsschulen (117.358;
       inkl. 703 SchülerInnen in land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen) befanden, rd. 14,40% eine BMS
       besuchten (44.310) und rd. 47,45% eine BHS (145.979; inkl. 12.532 SchülerInnen in BAfEP/BASOP).

       47
          In dem Tabellenausschnitt sind folgende Schultypen, die in den Kreisdiagrammen darunter aufscheinen, nicht angeführt: Sonderschulen, Polytechni­
         sche Schulen, Sonstige allgemein bildende Schulen (Statute), Sonstige berufsbildende Schulen (Statute), Mittlere Anstalten der Lehrer- und Erzieher­
         bildung; daher ergeben die Summen in den Spalten "in %" nicht 100; Daten aus: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 37, Tabelle 7; Datenquelle: Sta­
         tistik Austria – Bildungsdokumentation, eigene Berechnungen BMB.
       48
          Schulen des Gesundheitsbereiches sind nicht inkludiert.
       49
          Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung = Bildungsanstalten für Elementarpädagogik und für Sozialpädagogik – BAfEP/BASOP
       50
          Abb. aus: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 36, Grafiken zu Tabelle 7
       51
          Abb. aus: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 36, Grafiken zu Tabelle 7

                                                                           | 17 |                       BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
Anteil der SchülerInnen nach Schulsparten in %, Schuljahr 2015/16

Schülerinnen und Schüler – Verteilung der Geschlechter nach Schultyp

Die folgende Grafik gibt Aufschluss über die Verteilung der Geschlechter bei den SchülerInnen in AHS,
Berufsschulen, BMS, BHS und BAfEP/BASOP im Schuljahr 2015/16. Die Verteilung der Geschlechter
variiert im Bereich der berufsbildenden Schulen nach Schultyp, Schulsparte, Schulart und Fachrichtung
bzw. Lehrberuf (duale Ausbildung).52 Im Schuljahr 2015/16 beträgt der Anteil an weiblichen Schülerin­
nen an den berufsbildenden Schulen insgesamt 44,76% (137.701 Schülerinnen); 33,73% an den Berufs­
schulen (39.585; inkl. 317 Schülerinnen in land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen); 46,63% an
BMS (20.662) und 53,06% an BHS (77.454; inkl. 11.631 Schülerinnen in BAfEP/BASOP).

                          SchülerInnen: Mädchenanteil nach Schultypen, Schuljahr 2015/1653

Die unterschiedliche Verteilung der Geschlechter in den Bereichen der BHS lässt sich auch aus der un­
tenstehenden Tabelle zu den SchülerInnen in Maturaklassen ablesen. Es werden bundesweite, schularten­
spezifische und regionale Maßnahmen gesetzt, um jede der berufsbildenden Schularten sowohl für weib­
liche als auch für männliche Jugendliche attraktiv zu gestalten.54

52
   Detaillierte schulstatistische Daten sowie Informationen zu den gegensteuernden Maßnahmen, die in den Schulbereichen gesetzt werden, lie­
  fern die Bundes-Q-Berichte 2017 sowie 2015 bzw. 2016 der Fachabteilungen.
53
   Abb. aus: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 30, Grafiken zu Tabelle 4
54
   Laufend aktuelle Informationen und Hinweise bieten das Portal "Gender und Bildung" www.schule.at/portale/gender-und-bildung sowie die
  Seite "Geschlechtsspezifische Bildungsfragen / Gleichstellung von Mädchen und Buben" auf der Website des BMBWF
  https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/gs/index.html (30.5.2018).

BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16                                 | 18 |
SchülerInnen in Maturaklassen

           Betrachtet man die Entwicklung der SchülerInnenzahlen im gesamten Schulsystem, so ist der Trend zur
           höheren (Aus-)Bildung klar erkennbar. Er lässt sich auch anhand der erfolgreich abgelegten Reife- bzw.
           Reife- und Diplomprüfungen seit 1960 ablesen. Die Zahlen dazu zeigen zudem eine Tendenz in Richtung
           BHS. Der Vergleich der Zahlen der SchülerInnen in Abschlussklassen in der folgenden Tabelle ergibt,
           dass im Maturajahr 2000 von 37.796 SchülerInnen 54,35% eine BHS-Abschlussklasse besuchten
           (20.541; inkl. BAfEP/BASOP; AHS: 45,65%) und im Maturajahr 2016 von 44.937 SchülerInnen 54,22%
           (24.365; inkl. BAfEP/BASOP; AHS: 45,78%). In beiden Jahren waren sowohl im AHS-, als auch im
           BHS-Bereich mehr weibliche Schülerinnen in den Abschlussklassen. Betrachtet man die SchülerInnen­
           zahlen der einzelnen BHS-Schularten, so ist ersichtlich, dass (traditionell) in den technischen und in den
           höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen die Anzahl der männlichen Schüler überwiegt; erfreuli­
           cher Weise ist aber der Anteil der Schülerinnen zwischen 2000 und 2016 in beiden Schularten gestiegen
           (HTL: +5,5 Prozentpunkte; HLFS: +2,1).

                SchülerInnen in Maturaklassen nach Schultypen und Geschlecht, Maturajahre 2000, 2012 und 201655
                                                             2000                                    2012                                    2016
                                              Schüler-                                Schüler-                               Schüler-
Schultyp                                                     weibl.        in %                      weibl.        in %                     weibl.    in %
                                              Innen56                                 Innen57                                Innen58
Allgemein bildende höhere Schulen
                                                17.255       10.131          58,7       19.482       11.326        58,14       20.572       11.993     58,3
– AHS
Berufsbildende höhere Schulen
                                                18.955         9.599         50,6       24.115       12.678        52,57       22.676       11.528     50,8
– BHS59
Höhere technische, gewerbliche und
                                                 7.794         1.627         20,9       10.574        2.828        26,75       10.441         2.754    26,4
kunstgewerbliche Schulen60
Höhere kaufmännische Schulen
                                                 6.741         4.103         60,9        7.502        4.695        62,58         6.559        3.997    60,9
– HAK
Höhere Schulen für wirtschaftliche
                                                 3.796         3.599         94,8        5.295        4.830        91,22         4.878        4.415    90,5
Berufe
Höhere land- und forstwirtschaftl.
                                                    624          270         43,3          744          325        43,68           798          362    45,4
Schulen
Höhere Anstalten der Lehrer- und
                                                 1.586         1.539         97,0        1.504        1.438        95,61         1.689        1.641    97,2
Erzieherbildung – BAfEP/BASOP61

           SchülerInnen mit nicht deutscher Erstsprache in den berufsbildenden Schulen

           Die folgende Tabelle zeigt die Anteile der SchülerInnen mit nicht deutscher Erstsprache nach Schulty­
           pen; im Zeitraum 2011-16 sind diese in allen Schultypen gestiegen. Die häufigsten Sprachen der Schüle­
           rInnen, deren Erst- bzw. Alltagssprache nicht Deutsch ist, sind im Bereich der berufsbildenden Schulen
           Türkisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch.

           55
              Daten aus: BMB (2017). Zahlenspiegel 2016, S. 48, Tabelle 12 sowie BMUKK (2012). Zahlenspiegel 2012, S. 38, Tabelle 12; Datenquelle:
           Statistik Austria – Bildungsdokumentation, eigene Berechnungen BMB/BMUKK
           56
              In- und ausländische SchülerInnen in Abschlussklassen Matura führender Schulen, ohne Kollegs; Datenmeldung jeweils Okt. des Vorjahres
           57
              In- und ausländische SchülerInnen in Abschlussklassen Matura führender Schulen, ohne Kollegs; Datenmeldung jeweils Okt. des Vorjahres
           58
              In- und ausländische SchülerInnen in Abschlussklassen Matura führender Schulen, ohne Kollegs; Datenmeldung jeweils Okt. des Vorjahres
           59
              Jeweils inklusive Sonderformen (für Berufstätige, Aufbaulehrgänge)
           60
              Inklusive Höhere Lehranstalten für Tourismus und Höhere Lehranstalten für Mode
           61
              Höhere Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung = Bildungsanstalten für Elementarpädagogik und für Sozialpädagogik – BAfEP/BASOP

                                                                             | 19 |                      BBS-Bundesqualitätsbericht 2014-16
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