CLICK STAGE - JULI | AUGUST 2021
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CLICK STAGE Theater | Musik | Literatur | Kulturgeschichte Cover: Pink Mama Theatre | Fashion JULI | AUGUST 2021
EDITORIAL Musik unter freiem Himmel und erst noch kostenlos. Das Festival da Jazz zeigt sich von seiner besonders sympathischen Seite. Seit vier Jahren wird auch der Zauberflecken Taiswald mit Gratiskonzerten bespielt.
Liebe CLICK STAGE Leser*innen Das Festival da Jazz findet statt. Gründer und Tausendsassa Christian Jott Jenny, Kulturmanager, Tenor und Gemeindepräsident von St.Moritz ist ohnehin bekannt dafür, dass er sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Ebenfalls legendär ist seine Kreativität. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass er und der Festival da Jazz-Mitbegründer, der Künstler und Designer Rolf Sachs, aus jeder Not eine Tugend machen. Hinsichtlich ihres Festivals sind das die neuen Spielstätten, die sie erschlossen haben, nachdem der legendäre Dracula Club coronabedingt nicht zur Verfügung steht. Schon im Vorjahr sind die beiden Macher des Festivals in die Natur ausgewichen. Dem Publikum hat es dermassen gefallen, dass das Angebot noch ausgebaut wurde. Die Location unter freiem Himmel, machen das Festival zusätzlich attraktiv. Das Programm tut es sowieso. Sehr sympathisch ist auch, dass das sonst eher für Gutbetuchte erschwingliche St.Moritz für die breite Bevölkerung Gratiskonzerte anbietet. Allegra! Mein persönliches Highlight in diesem CLICK STAGE ist die Ausstellung «Queer — Vielfalt ist unsere Natur» im Naturhistorischen Museum Bern. Ich kann nur hoffen, dass möglichst viele Schulklassen die Ausstellung besuchen. Einen besseren Zugang zum Thema Homosexualität kann ich mir kaum vorstellen. Felix Schenker, arttv Chefredaktor
PINK MAMA THEATRE Links | Produktion Jungle | Foto: Monika Chmielarz Bühnenkunst, die die Kritik an der genormten heterosexuellen Welt mit einer kraftvollen und provokativen Mischung aus Tanz, Musik und Theater vereint. VIDEO
«Pink Mama überspannen den Bogen nicht, üben aber anregende Kritik an der normierten Gesellschaft …» Berner Zeitung
Links | Produktion Dynastie | Foto: Monika Chmielarz Die unabhängige Theater und Tanzkompanie Pink Mama mit Basis in Bern will mit ihren Produktionen zum Diskutieren und Nachdenken anregen. Ihre Bühnenkunst bewegt sich in Grenzbereichen, die Zuschauer*innen wie auch Darsteller*innen an ihre Grenzen bringen sollen. Stets fliessen politische und soziale Themen in ihre Stücke ein. Auch Sexualität und das menschliche Begehren nach Körperlichkeit ist ein grosses Thema. Ohne Tabus.
Links | Produktion Dynastie | Foto: Patrycja Planik | Diese Seite | Produktion La Femme | Fotos: Tomasz Cwiertnia
Diese Seite: Produktion Fashion | Fotos: Patrycia Planik | rechts: Produktion Dynastie | Foto: Monika Chmielarz «…wie überhaupt der ganze Abend von der vollendeten Ausdruckskunst der Körper lebt…» Der Bund
Kämpferisch, provokativ, divers Die 2011 von Sławek Bendrat und Dominik Krawiecki gegründete und in Bern stationierte Gruppe hat mittlerweile über 16 Produktionen zur Aufführung gebracht. Sie zeichnen sich oft durch Oppulenz aus und regen auch zum Nachdenken an. So geht es in der Produktion «Shaved Town» um Überwachung. Dabei verschwimmen auf bedrückende Art und Weise die Grenzen von «Überwachen» und «Überwacht werden». Untermalt wird die Inszenierung durch finstere Klänge von Valentin Oppermann. In «Fashion» wird der Hintergund der schönen aber brutalen und teilweise erbärmlichen Modewelt mit Hilfe eines Karl Lagerfeld- Doubles gnadenlos ausgeleuchtet. Die Produktion «Jungle» streift die politisch brisante Thematik der Kolonialisierung um sich dann den eigentlichen Themen wie Sexualität, Gender, Identität und Begehren zu widmen.
Diese Seite: Produktion Dynastie | rechts: Produktion Olympiade | Beide Fotos: Monika Chmielarz
i INFO WEBSITE Pink Mama | Kommende Aufführungen Fashion | Tojo Theater Bern | 30. VIDEO September bis 3. Oktober 2021 Jungle | Tanzlounge | Neuengasse 24, Bern | 6. bis 7. November 2021 Who is Ricco | New Solo Production from Slawek Bendrat | Tojo Theater Bern | 9. bis 12. Dezember 2021
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ANDERMATT
JAMES BOND «James Bond in Ursern - Auf den Spuren von Goldfinger» bietet viel Hintergrundwissen zu einer der legendärsten Filmszenen der Kinogeschichte. VIDEO
James Bond, der in der Hollywoodproduktion «Goldfinger» mit seinem silbernen Aston Martin DB5 seiner Widersacherin im weissen Ford Mustang in den Schweizer Alpen hinterherjagt, ist legendär. 1964 wurde die Szene in Andermatt und auf dem Furkapass gedreht. Die Ausstellung präsentiert Fotos und Exponate, die der breiten Öffentlichkeit bisher noch nie zugänglich waren, und zeigt die verschollenen Wochenschaufilme zu dem Dreh der Alpensequenz von Goldfinger in der Schweiz
Nachbau der Tankstelle in Andermatt, hier tankte James Bond im Film seinen Wagen.
In aller Öffentlichkeit Es war ein schöner Sommer, als das «Goldfinger»- Produktionsteam im Juli 1964 samt Schauspielern im Schweizer Urseren-Tal auftauchte und dort die beschauliche Alpen- Landschaft für ein paar Tage unter Beschlag nahm. Heute undenkbar, fanden die James-Bond-Filmarbeiten praktisch in aller Öffentlichkeit statt – und neugierige Dorfbewohner*innen, Journalist*innen und Tourist*innen konnten gemütlich dem Treiben zuschauen und mehr als nur einen kurzen Blick auf Bond- Darsteller Sean Connery erhaschen. Die Schweizer Fotografen Hans Gerber und Josef Ritter und der deutsche Filmjournalist Erich Kocian hielten die Dreharbeiten mit ihren Kameras für die nationale und internationale Presse fest – diese bildeten die Grundlage für den Bildband «The Goldfinger Files». Nazi-Gold Nach Drehschluss feierten Filmleute und Gäste gemeinsam in der Hotelbar im Bergidyll, in der hauptsächlich ‹Pflümli› (Pflaumenschnaps) und doppelter Whisky ausgeschenkt wurden und niemand schlafen gehen wollte. Am wenigsten Sean Connery. In einigen Alpen-Gasthöfen, in denen die Bond-Crew wohnte, kann man heute noch absteigen. Obwohl die endgültige Film-Sequenz in den Bergen nur etwa sechs Minuten dauert, wurde sie innerhalb der Bond-Reihe ikonisch. Die Tatsache, dass die Schweiz als Kulisse der illegalen Goldreserven diente, war kein Zufall. Das Image des Landes als internationales Finanzzentrum bekam in den 1960ern einen bösen Beigeschmack. Themen wie das angeblich gehortete Nazi-Gold, gierige Schweizer Banker und die Aufnahme reicher Steuerflüchtlinge schwingen im Hintergrund von «Goldfinger» mit. Für Film-Fans ist die Ausstellung in Andermatt aber auch der Bildband eine nostalgische Reise in das Bond-Universum, in dem man sowohl eine Sammlung grossartiger Anekdoten als auch Momentaufnahmen von den Darstellern und der Film-Crew findet.
AUSSCHNITT FILMSZENE Zum Film Goldfinger ist der dritte James Bond-Film und wurde 1964 gedreht. Der schnell zu einem Kultfilm gewordene Streifen erzählt, wie die Bank von England den Juwelier Auric Goldfinger (Gert Fröbe) verdächtigt, Gold ausser Landes zu schmuggeln. James Bond (Sean Connery) muss herausfinden, wie und wohin das Edelmetall transportiert wird. Dank des von Quartiermeister Q (Desmond Llewelyn) entwickelten Ortungssystems «Homer» kann James Bond Goldfingers Rolls Royce, gesteuert vom Chauffeur, Leibwächter und Killer Oddjob (Harold Sakata), unentdeckt verfolgen. Die Reise führt ihn quer durch die Schweiz von Genf über die Alpen nach Stans, wo Goldfinger seine Schmelze betreibt. Eine der berühmtesten Szenen des Films ist die rund sechs minütige Sequenz, in der Bond in seinem Aston Martin auf der kurvenreichen Furkapassstrasse Goldfingers Rolls-Royce verfolgt. Dabei trifft er auf Tilly Masterson (Tania Mallet), die den Mord an ihrer Schwester Jill rächen und Goldfinger töten will. Bond schreddert während der Fahrt die Reifen von Tilly Mastersons Wagen, die daraufhin ihre Fahrt in seinem Auto fortsetzt. Dieser jedoch lässt sie an der nächsten Tankstelle stehen und düst in seinem Sportwagen auf und davon. In der Ausstellung ist die (beinahe) originalgetreue Nachbildung der BP-Tankstelle beim Hotel Aurora in Andermatt und der erwähnte Filmausschnitt zu sehen.
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Im Film «Goldfinger» war Erich Nager als kleiner Junge zu sehen mit Alpenrosen in der Hand. Heute hält er das Buch «The Goldfinger Files» in seinen Händen. i INFO WEBSITE James Bond in Ursern – Auf den Spuren von VIDEO Goldfinger | Ausstellung im Talmuseum Ursern | bis 18. Oktober 2021 The Goldfinger Files | Bildband | Autoren: Steffen Appel und Peter Waelty | Verlag Steidl
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FESTIVAL DA JAZZ ST.MORITZ
14. AUSGABE VIDEO Mit Highlights von überall! Das Festival da Jazz lädt im Juli zu seiner 14. Ausgabe ein.
Bereits im letzten Corona-Sommer gelang es dem Festival-Team mit viel Einsatz und Optimismus eine leicht verkürzte Ausgabe des «FDJ» auf die Bühnen zu bringen. Von diesen zwar aufwendigen, aber erfolgreichen Erfahrungen im Umgang mit Covid-19 kann heuer profitiert werden. Man darf sich also auf ein vielfältiges und virenfreies Programm in und um St. Moritz freuen.
Einer der vielen Weltstars am 14. Festival da Jazz in St.Moritz: Angélique Kidjo vereint Protest mit Afro-Pop und viel Energie. Die vierfache Grammy- Gewinnerin aus Benin würdigt auf ihrem neusten Album «Mother Nature» ihren Heimatkontinent Afrika und vereint dank Superstars wie Burna Boy, Mr Eazi oder Salif Keita Generationen. Woher Angélique Kidjo ihre unermüdliche Schaffenskraft schöpft, erzählt sie im Interview in World Music Spezial aus SRF3 Weltstars in St. Moritz Erste Musiker*innen aus Amerika und anderweitig in der Ferne Lebende setzen sich wieder ins Flugzeug. So kann das Festival da Jazz fast aus dem Vollen schöpfen. Besonders erwähnenswert sind José James und Brad Mehldau als wuchtiges Doppelkonzert zur Eröffnung, Angélique Kidjo am Lej da Staz zum Sonnenuntergang, Joss Stone im weitläufigen Kulm Park, ein erster Besuch von Rufus Wainwright und die Audienz von Altmeister Zucchero – die Liste mit rund 60 Konzerten ist lang.
links: Lej da Staz | Der kleine, idyllische Stazersee ist das schmuckste Naherholungsgebiet der Region | © Henry Schulz | rechts: Die Locations Auf die intime Atmosphäre des Dracula Club wird noch eine weitere Saison verzichtet. Der Schmerz darob hält sich jedoch in Grenzen, betrachtet man die Alternativ-Locations, die auch dieses Jahr ihre Türen öffnen, so etwa der Karajan-Saal im Hotel Reine Victoria, der Kulm Park und der Embassy Ballroom im Badrutt’s Palace. Die zusätzlichen Outdoor- Bühnen, letztes Jahr aus einer Not heraus geboren, fanden derart Gefallen, dass auch diesen Sommer so viele Acts wie möglich unter freiem Himmel spielen werden. Neben der bewährten Bühne auf der Terrasse des Hotel Hauser finden kostenfreie Konzerte am See bei der Reithalle, im Taiswald und auf dem Vorplatz des Rondo in Pontresina statt. Neben der Chiesa San Pietro in Stampa wird dieses Jahr auch die Eglise au Bois in St. Moritz Bad zur Festivalbühne.
FESTIVAL DA JAZZ ST.MORITZ
NEW GENERATION #JAZZLAB links: Eine der drei Gewinner des neu geschaffenen Nachwuchspreises: Die Schweizerin die Schweizerin MISS C-LINE. MUSIKVIDEO MISS C-LINE Das Festival da Jazz lanciert einen Wettbewerb für aufstrebende Jazzmusiker*innen
Über 60 Bands aus aller Welt haben sich beworben und die Fach-Jury hat gleich drei, statt der ursprünglich zwei ausgeschriebenen Sieger-Plätze vergeben. Gewonnen haben das spanisch-französische MarcO Poingt Trio, welches das Klavierspiel zu einem modernen Sound mit cineastischen Klangfarben vermischt, das Karoline Weidt Quartett aus Dresden mit lyrischem Vocal Jazz sowie die Schweizerin MISS C-LINE, die modernen Hip Hop mit einer tiefverwurzelten Jazz- Sensibilität produziert.
Marc Oliver Poingt (Mitte) studierte parallel Klassisches und Jazz-Piano und ist einer der drei Gewinner des neu geschaffenen Wettbewerbs. Sein «MarcO Poingt Trio» verbindet mit spielerischer Leichtigkeit Stile und Genres. Zusammen mit Sam Ruff am Schlagzeug und Baptiste Watiez am Bass vermengt sich Poingts Klavierspiel zu einem modernen Sound mit cineastischen Klangfarben. i INFO WEBSITE New Generation #JazzLab | MarcO Poingt Trio, Karoline Weidt Quartett und MISS C- LINE | Location Hotel Reine Victoria | 22. Juli 2021 | Türöffnung 19.30 Uhr
In der Regel rockt Zucchero die ganz grossen Hallen und Open-Air-Stadien: FESTIVAL DA Dass er für St. Moritz JAZZ eine Ausnahme macht, ST.MORITZ kommt einer Sensation gleich. PROGRAMM- HIGHLIGHTS
ZUCCHERO | INAUCUSTICO Mit seiner zugleich draufgängerischen und eingängigen Mixtur aus Blues, Rock, Gospel und Canzoni-Einflüssen hat der zumeist gut behutete Italo-Star Gold- und Platin-Alben am Laufmeter eingesammelt. Über Wochen sass Zucchero auf seinem Landsitz in der Toskana fest und hielt traurig fest: «Mir fehlt das Gefühl der Umarmung mit dem Publikum.» In St. Moritz wird Zucchero besonders gut auf Tuchfühlung mit seinen Fans gehen können. i INFO WEBSITE Zucchero | Inaucustico | Festival da Jazz | VIDEO Kulm Park | 26. Juli 2021 | Türöffnung 18.30 Uhr | Das Konzert findet bei jeder Witterung statt.
NATURHISTORISCHES MUSEUM BERN
QUEER – VIELFALT IST UNSERE NATUR links: Homosexualität ist bei sozialen Tieren gang und gäbe: 6 Prozent der männlichen Hausschafe paaren sich nur mit anderen Schafböcken. Sie sind nur eines von vielen Beispielen für die sexuelle Vielfalt in der Einblicke in die Natur. Foto: arttv.ch Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtung bei Tieren und Menschen. TRAILER
links: Die Kreativität ist unter homosexuellen Menschen besonders ausgeprägt. Foto: arttv.ch Auch wenn wir die Bezeichnung «queer» für Menschen nutzen, ist in der Tierwelt ausserordentlich viel Queerness zu finden. Und auch das Geschlecht des Menschen ist nicht so eindeutig, wie oft vermutet wird: Weiblich und männlich sind keine festen Kategorien, sondern eher zwei Pole, zwischen denen ein Spektrum besteht. «Queer — Vielfalt ist unsere Natur» spannt den Bogen zwischen Natur und Kultur, zwischen biologischen Erkenntnissen und aktuellen gesellschaftlichen Debatten.
Die Ausstellung schlägt geschickt den Bogen von den Tieren zu den Menschen. Foto: arttv.ch Kluft überwinden Die Ausstellung schickt die Besucher*inen auf eine Entdeckungsreise ins «Queerreich», eine Welt, die die bunte Fülle in Natur und Gesellschaft aufzeigt, die beim Thema Geschlecht und Sexualität zu finden ist. Eine Expedition, bei der man auch seine eigene Identität erforschen kann. Wer die Ausstellung besucht, kommt mit seinem eigenen Rucksack an Vorwissen und Meinungen. Während sich die einen in der Queer-Szene bewegen, wissen andere nicht genau, was «queer» überhaupt bedeutet. Dieser Kluft versucht die Ausstellung gerecht zu werden, indem sie sich als Angebot versteht: ein Angebot, den eigenen Rucksack mit neuen Fundstücken an Wissen und Erkenntnissen zu füllen.
Persönliche Expedition Die Ausstellung ist als abstrahierte Landschaft konzipiert, in der sich die Besuchenden frei bewegen und ihre Entdeckungen machen sollen. Die Landschaft teilt sich in vier Zonen auf, die mit unterschiedlichen Bodenfarben markiert sind. In einem Intro-Film werden die Besuchenden für das bevorstehende Abenteuer gebrieft. Als Ausrüstung erhalten sie ein Expeditionsheft. Das Heft dient der Orientierung und dokumentiert die eigene persönliche Expedition. An mehreren Stationen und mit einem Fragebogen erkunden die Besuchenden ihre eigene Identität. Tüpfelhyänen werfen viele Geschlechts-Stereotypen über den Haufen: Die Weibchen führen die Rudel, verfügen über einen enorm hohen Spiegel an männlichen Hormonen und einen «Pseudopenis». Foto: NMBE/ Rodriguez
Der Komodowaran gehrt nur zu einer von unzähligen Tierarten, die zur asexuellen Fortpflanzung fähig sind. Foto: arttv.ch i INFO WEBSITE TRAILER Naturhistorisches Museum Bern | «Queer — Vielfalt ist unsere Natur» | bis 10. April 2022
ARTTV MEDIENPARTNERSCHAFT >>> Stärker als jedes Virus: Nach einem Jahr Pause ist die in&out wieder da. Damit die Besucher*innen die wichtigste Designmesser der Schweiz dennoch geniessen können, kommt 2021 ein spezielles Konzept zum Einsatz: • Die in&out geht schon im Spätsommer über die Bühne • Diesmal an zwei Wochenenden – für mehr Bewegungsfreiheit • Pro Wochenende ist je die Hälfte der Labels vor Ort • Mit dem August-Ticket haben die Besucher*innen auch freien Eintritt am September-Wochenende Die Aufteilung auf zwei Wochenenden mit je der Hälfte der Ausstellenden schafft Platz und erhöht so die Sicherheit. Dies bedeutet mehr Raum zum Entdecken, Anfassen und Anprobieren von tollem Schweizer Design – und für Gespräche mit den Macher*innen. arttv.ch freut sich auf die erneute Medienpartnerschaft.
zweimal einmalig 21 27|28|29 August und 3|4|5 September aeschbachhalle aarau www.in-out-design.ch
SCHLOSS WILDEGG
BLUMENGEFLÜSTER 2021 VIDEO Könnten die Räume des Schlosses sprechen, sie hätten zweifellos viel zu erzählen.
ARTTV MITGLIEDEREINLADUNG Sie erhalten einen kostenlosen Eintritt an einem Tag nach Wahl.
ARTTV MITGLIED WERDEN Ein Begrüssungsgeschenk und exklusive, kostenlose Einladungen warten aus Sie! > WEITERE INFOS Bis heute vermitteln die möblierten Räume des Schlosses Wildegg den Besucher*innen einen Eindruck von Adel: Das Habsburgerschloss aus dem 13. Jahrhundert war mehrere Jahrhunderte im Besitz der bedeutenden Familie Effinger. Neun herausragende Floristinnen werden sich während zehn Tagen in die bewegte und faszinierende Geschichte des Schlosses vertiefen und sich von einem ausgewählten Raum, einem bestimmten Gegenstand oder einer besonderen geschichtlichen Begebenheit inspirieren lassen.
ZU GEWINNEN 20 x 2 TICKETS Blumengeflüster 2021 Diese floralen Interpretationen ermöglichen einen neuen, sinnlichen, zuweilen überraschenden Zugang zu den ehemaligen Bewohnerinnen und den zahlreichen Geheimnissen des Schlosses. Zu sehen sind sie im Rahmen eines Pop-up-Projekts von FLOWERS TO ARTS in Kooperation mit dem Museum Aargau, da Blumen für die Kunst im Aargauer Kunsthaus wie bereits berichtet für dieses Jahr abgesagt ist und erst im Frühling 2022 stattfinden wird. Floristik, Kunst und Historie FLOWERS TO ARTS initiiert Ausstellungs- und Vermittlungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Floristik, Kunst und Geschichte, die in Zusammenarbeit mit Museen im In- und Ausland realisiert werden. In den Ausstellungsprojekten begegnen sich Blumenkunst und bildende Kunst auf Augenhöhe: Floristen und Blumengestalter*innen setzen sich mit einem Kunstwerk, einem historischen Raum auseinander und interpretieren diesen mit ihren gestalterischen Mitteln. Das Kunstwerk und das florale Gegenüber treten so in einen spannungsvollen Dialog, der die reiche Beziehung von Blumen, Kunst und Geschichte in neuer Weise aufgreift und thematisiert. i INFO WEBSITE VIDEO Blumengeflüster | Schloss Wildegg (AG) | 6. bis 15. August 2021
KLANGWELT TOGGENBURG
Eine 24 Stunden dauernde Klangskulptur in der ehemaligen Klosterkirche Alt Sankt Johann hat das Festivaljahr 2021 eröffnet. VIDEO HEIMAT - NEULAND
In Anlehnung an das ununterbrochene Singen und Beten im mittelalterlichen Kloster entstand eine Klangskulptur aus Nebelwolken, über Plattenspieler zugespielten Naturtönen und einer Reige sich abwechselnder Musiker*innen. Im Klostergarten wucherte eine Klanginstallation und in der violett angestrahlten Kapelle sang ein auf menschliche Wärme laut reagierendes Thermophon. Ein Festival ohne traditionelle Musik aber voller Klang und Klängen, das abends in einen Bilderrausch mündet.
Ein besonderes Festivaljahr Das Klangwelt-Festivaljahr 2021, entstanden aus der Asche des abgesagten 9. Klangfestival im Mai 2020 steht ganz im Zeichen des Wandels und der Transformation. Die Klangwelt Toggenburg präsentiert ein spezielles Kulturprogramm, das dem Virus trotzt, und dem Publikum ermöglicht so frei und so sicher wie möglich Kunst und Gemeinschaft zu erleben. Weil es auch im Toggenburg wichtig ist Kultur zu erleben. Die Macher*innen haben sich etwas einfallen lassen und sind einen Schritt zurückgetreten. Von dem coronabedingt praktisch verbotenen Musizieren und Chorsingen zum Klang. Der überall entsteht und dem bloss zugehört werden muss.
Bis November Begonnen hat das Festivaljahr mit dem intensiven Wochenende im Mai, mit den bereits erwähnten Klangmanifestationen und der psychodelischen Zwischentonschau des Kollektiv Packungsbeilage, die die altehrwürdigen Fassaden der Kirchen- und Klostergebäude bespielte. Im Juni und Juli finden dann Wandersymphonien statt. An elf Standorten wird die gewaltige Landschaft zwischen Sellamat und Iltios bespielt. Im August ist ein Spätsommerfest angesagt. Zwei Tage Kunst, Klang und Kulinarik. Eine Traktorparade im September und ein 12 Stunden langes Chillmodul im November bilden den Abschluss des Festivaljahres.
Highlight: 6. November 2021 /// CHILLMODUL Alpha Sound Experimental Modular Ambient Meditation. 12 Stunden lang. Was zum Teufel!? Ja ja, den Jungen gehört die Welt, die Zukunft ganz sicher. Die Klangwelt rüstet sich. Ein Festivaljahr der Transformation, zum Abschluss etwas für die junge Generation. Die junge Schweizer Szene kommt nach Lichtensteig, wenn‘s dunkel wird, die Nacht uns erfüllt und das Rathaus neue Kultur enthüllt. i INFO WEBSITE VIDEO Klangwelt Toggenburg | Festivaljahr 2021 | bis 6. November 2021
SEE-BURGTHEATER
Das See- Burgtheater inszeniert Rolf Lyssys Filmklassiker von 1978. VIDEO DIE SCHWEIZERMACHER
«Die Schweizermacher» ist ein Stück rund ums Schweizer Sein und Schweizer Werden. Für die Kreuzlinger Bühne adaptiert hat das Stück der österreichische Regisseur Leopold Huber. In Begleitung einer fünfköpfigen Liveband hinterfragen die Darsteller*innen singend und tanzend das Selbstverständnis der Schweiz.
Zum Stück Fremdenpolizist Max Bodmer weist seinen jungen Kollegen Moritz Fischer ein, wie Ausländer, welche das Bürgerrecht beantragen, auf ihre Schweiztauglichkeit und ihren Anpassungswillen zu prüfen sind. Die beiden Beamten observieren Francesco Grimolli, den sozialistischen Italiener, Milena Vakulić, die in der Schweiz aufgewachsene Balletttänzerin mit jugoslawischen Wurzeln sowie das deutsche Ärztehepaar Gertrud und Helmut Starke. Moritz als «Füdlibürger vom Land» möchte aus der geistigen Enge brechen. Er verliebt sich in Milena und erfährt mit ihr das unverhoffte Glück. Aber eine Liebe zwischen einem Fremdenpolizisten und einer Einbürgerungskanditatin scheint unmöglich zu sein. Bodmer stellt den Antrag, der Tänzerin Milena das Schweizer Bürgerrecht zu verweigern. Moritz kündigt seine Stelle und widersetzt sich vor der Einbürgerungskommission seinem gewesenen Vorgesetzten. i INFO WEBSITE Die Schweizermacher | See-Burgtheater | VIDEO Kreuzlingen (TG) | 15. Juli bis 11. August 2021
FRIEDRICH DÜRRENMATT
Eine Vielzahl bislang nicht publizierter Texte wird erstmals für das Publikum greifbar und erlaubt eine neue, umfassende Sicht auf Dürrenmatts Werk. STREAM Buchvernissage STOFFE ZUR GESCHICHTE MEINER SCHRIFTSTELLEREI
Am 5. Januar 2021 jährte sich zum 100. Mal Friedrich Dürrenmatts Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt das Schweizerische Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek eine reich mit Faksimiles illustrierte Edition zu seinem autobiographischen «Stoffe»-Projekt im Diogenes Verlag heraus. Die fünfbändige Buchpublikation wird begleitet von einer frei zugänglichen Online-Präsentation der gesamten 30'000 digitalisierten Manuskriptseiten aus Dürrenmatts 20 Jahre dauerndem Schreibprozess.
Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) arbeitete seit dem Herzinfarkt, den er 1969 mit 48 Jahren erlitt, immer wieder an seinem Langzeitprojekt Stoffe: zur Geschichte meiner Schriftstellerei. Er verband darin die autobiographische Beschreibung seines Werdegangs mit Erzählungen und philosophierenden Gedankengängen – wortwörtlich über Gott und die Welt. Die von ihm publizierten Bände Labyrinth: Stoffe I-III und Turmbau: Stoffe IV-IX waren nur die Spitze des Eisbergs eines endlosen, ausufernden Schreibprozesses. Im Nachlass fanden sich 30’000 Manuskriptseiten dazu, die das Schweizerische Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek mit der Universität Bern erforscht hat und nun anlässlich von Dürrenmatts 100. Geburtstag im Netz als digitale Präsentation frei zugänglich macht sowie in einer Auswahl in Buchform herausgibt.
Die Edition im Diogenes Verlag Die Herausgeber Ulrich Weber und Rudolf Probst präsentieren in der schön gestalteten, mit einem Vorwort von Daniel Kehlmann versehenen Edition in fünf Bänden im Diogenes Verlag den gesamten Werkkomplex mit einer Auswahl aus den Manuskriptfassungen. Der Schreibprozess über mehr als 20 Jahre wird nachvollziehbar ediert und kommentiert. Eine Vielzahl von bislang nicht publizierten Texten wird erstmals für das Publikum zugänglich und erlaubt eine neue Sicht auf sein Werk. Dazu gehören auch frühe Fragmente Dürrenmatts wie das Drama «Der Turmbau zu Babel». Online-Präsentation: freier Zugang zum Manuskriptarchiv Die Edition wird zeitgleich im Netz in digitaler Form als Hypertext präsentiert. Zusätzlich wird auf der Online-Plattform das gesamte Manuskriptarchiv mit 30’000 handschriftlichen und maschinenschriftlichen Seiten zu Dürrenmatts «Stoffen» zugänglich gemacht. Editorische Hilfsmittel erlauben die Orientierung und ermöglichen es, selbst einen Pfad durch diesen «Manuskriptdschungel» anzulegen. Erkundung der Text- und Gedankenwelt Friedrich Dürrenmatts Das «Stoffe»-Projekt kann vom 15. Juli bis 6. August 2021 in der Schweizerischen Nationalbibliothek als Dreifachprojektion erfahren werden. Anhand von ausgewählten Passagen wird gezeigt, wie Dürrenmatt seine Texte Version um Version verfasst hat. Die Präsentation gibt einen Einblick in die Textgenese des Projekts. Sie macht Friedrich Dürrenmatts Schreibprozess erlebbar und nimmt die Betrachterin respektive den Betrachter mit in die ausufernde Gedankenwelt der «Stoffe».
i INFO WEBSITE Stoffe: zur Geschichte meiner Schriftstellerei | Friedrich Dürrenmatt | Diogenes Verlag | plus Online-Präsentation Die Buchvernissage fand am 26. Mai 2021 online statt. Bundesrat Alain Berset sprach über Dürrenmatts Zeitgenossenschaft und die Aktualität seines Denkens. Die preisgekrönte Schauspielerin Marthe Keller las aus Dürrenmatts Werk «Das Sterben der STREAM Pythia», dem Text über das Orakel als Archiv. Der Verleger Philipp Keel erinnerte sich an Dürrenmatt und sprach über dessen Bedeutung für den Diogenes Verlag. Die Direktorin der Nationalbibliothek, Marie- Christine Doffey, begrüsst die Teilnehmenden, Irmgard Wirtz, Leiterin des Schweizerischen Literaturarchivs, führt durch die Veranstaltung.
Impressum CLICK arttv.ch Dienerstrasse 64 8004 Zürich Chefredaktion: Felix Schenker +41 044 383 48 89 click@art-tv.ch
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