Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich - Zahlen, Daten, Fakten
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AGRARLAND OBERÖSTERREICH 3 WIRTSCHAFTSFAKTOR LANDWIRTSCHAFT 4 PFLANZENPRODUKTION 6 TIERPRODUKTION 8 BIOLANDBAU 14 FORSTWIRTSCHAFT 16 ERWERBSKOMBINATIONEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 17 AUFGABEN DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER 19 ENGLISH SUMMARY 20 Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Landwirtschaftskammer Oberösterreich Auf der Gugl 3, 4021 Linz, T: +43 (0)50 6902-1000, F: +43 (0)50 6902-1800 I: www.ooe.lko.at, M: kundenservice@lk-ooe.at Koordination und Redaktion: MMag. Andrea Steinmetz, Direktion Gesamtgestaltung, Grafik und Satz: Druckservice der Landwirtschaftskammer Druck: Druckservice der Landwirtschaftskammer Bildnachweis: Landwirtschaftskammer Oberösterreich Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgten mit größter Sorgfalt. Gewähr und Haftung sind ausgeschlossen. © Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Alle Rechte vorbehalten. Stand: Juli 2019 2
AGRARLAND OBERÖSTERREICH Knapp 90 Prozent der Landesfläche Oberösterreichs werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Die Bäuerinnen und Bauern prägen damit ganz wesentlich das Bild unseres Bundeslandes. Die kulturelle und soziale Reichhaltigkeit des ländlichen Raumes hängt maßgeblich von den Landwirten ab. Die Land- und Ernährungswirtschaft unseres Bundeslandes hat in den Krisen der letzten Jahre auch wiederholt ihre Stabilität und Stärke bewiesen. Als wesentlicher Wirtschaftsfaktor garantieren die 31.000 bäuerlichen Betriebe Beschäftigung für knapp 100.000 Menschen in den vor- und nachgelagerten LAbg. Michaela Langer- Weninger Sektoren. Oberösterreich ist führend unter den österreichischen Bundesländern Präsidentin bei wichtigen Produktionssparten wie der Milch-, Schweine- und Rindererzeugung und sichert damit die Lebensmittelversorgung für ca. 2,3 Millionen Menschen. Die Landwirtschaftskammer ist gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern bemüht, diese starke Position nicht nur zu halten, sondern auch weiter auszubauen. Die vorliegende Broschüre gibt in komprimierter Form einen Einblick in die Leistungsfähigkeit der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft und soll vor allem als praktisches Nachschlagewerk zu Zahlen, Daten und Fakten dieses wichtigen Produktionssektors dienen. Mag. Karl Dietachmair Kammerdirektor 3
WIRTSCHAFTSFAKTOR LANDWIRTSCHAFT Anzahl und Strukturentwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in OÖ Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebung 2013 In der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft sind nach der Agrarstrukturerhebung 2016 insgesamt 31.315 Betriebe aktiv tätig. 23.526 Betriebe stellten im Jahr 2018 einen Mehrfachantrag auf Zahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Produktionswert und Arbeitsplätze in der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft Der Produktionswert der OÖ Land- und Forstwirtschaft betrug im Jahr 2017 2,011 Mrd. Euro, davon entfielen 253 Millionen Euro auf die Forstwirtschaft. Mit einem Anteil von 24,1 Prozent an der österreichweiten Produktion weist OÖ den zweithöchsten Produktionswert nach Niederösterreich auf. Die OÖ Land- und Forstwirtschaft beschäftigt 45.000 Menschen direkt am Hof und sorgt für 55.000 Beschäftigte in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen. 4
Landwirtschaftliche Fläche in OÖ 2017 Produktionswert der Landwirtschaft 2017 zu Herstellungspreisen (in Mio. EUR) Gesamtfläche 1.050.508 ha Getreide 197,9 Land- und forstwirtschaftliche Fläche 939.878 ha Ölsaaten und Ölfrüchte samt 50,5 Forstwirtschaftliche Nutzfläche 437.579 ha Zuckerrüben Landwirtschaftliche Nutzfläche 502.299 ha (100%) Futterpflanzen Zuckerrüben 132,0 Anteil der Pachtflächen an LN ca. 32 Prozent Gemüse- und Gartenbau 125,1 Ackerland 289.710 ha Kartoffeln 6,3 Bio-Ackerland 31.266 ha (Bio-Anteil: 10,8 %) Dauergrünland 211.361 ha Obst 32,8 Bio-Dauergrünland 53.572 ha (25,3 %) Davon Almen & Bergmähder 3.881 ha (%) Wein 0,3 Weingärten 42 ha (%) Sonstige pflanzl. Erzeugnisse 4,6 Bio-Weingärten 9 ha (22,1 %) Obstanlagen 958 ha (%) Bio-Obstanlagen 400 ha (41,8 %) Bergbauernfläche 197.673 ha (%) Pflanzliche Erzeugungen 549,4 Biologisch bewirtschaftete Fläche 87.994 ha (17,5 %) Rinder 261,0 Schweine 317,3 Geflügel 48,5 Quelle: Grüner Bericht 2018 Milch 336,6 Eier 39,3 Beschäftigte in OÖ Lebensmittelwirtschaft Sonstige tierische Erzeugnisse 27,5 Berufsgruppe Beschäftigte Tierische Erzeugungen 1.103,1 Müller 347 Erzeugung landwirtschaftlicher 1.652,5 Bäcker 5.001 Güter Konditoren 853 Erzeugung landwirtschaftlicher 71,1 Fleischer 3.764 Dienstleistungen Nahrungs-/Genussmittelgewerbe 805 Nichtlandwirtschaftliche 34,6 Nebentätigkeiten Nahrungs-/Genussmittelindustrie 4.898 Erzeugung des landw. 1.758,3 Wirtschaftsbereiches Lebensmittelhandel 19.938 Agrarhandel 3.113 Quelle: Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung Gastronomie 13.777 Quelle: Schneider 2008 – Grüner Bericht Land OÖ 5
PFLANZENPRODUKTION Die Bedingungen für den Pflanzenbau sind in OÖ Flächennutzung 2019 Oberösterreich grundsätzlich gut. Von den Veränderung von 2019 zu 2018 in % und absolut rund einer Million Hektar land- und Fläche Differenz Differenz in Fläche forstwirtschaftlicher Fläche entfallen rund Kultur 2019 in % ha 2018 ein Drittel auf Ackerflächen, fast die Hälfte Weichweizen 47.645 -4 -2.213 49.858 auf Wald und der Rest auf Grünland. Die Durum 131 10 18 113 Jahresniederschlagssummen bewegen sich Roggen 6.033 6 363 5.670 im Ackerbaugebiet zwischen ca. 800 mm im Menggetreide 2.865 -17 -580 3.445 Zentralraum bis 1.100 mm in den südlichen Hafer 6.388 -7 -462 6.850 Regionen. Im Mühlviertel liegen sie bei 650 Triticale 16.419 -2 -317 16.736 Wintergerste 40.171 1 501 39.610 bis 900 mm und in den Regionen des Sommergerste 1.914 -29 -706 2.680 Alpenvorlandes und Voralpengebietes auch Summe Getreide 121.566 -3 -3.356 124.962 deutlich über 1.200 mm pro Jahr. Allerdings spüren wir den Klimawandel in Form Körnermais+CCM 51.467 3 1.640 49.827 Silomais 31.033 5 1.607 29.426 trockener Frühlings- und Sommermonate zunehmend. Die durchschnittlichen Summe Mais 82.500 4 3.247 79.253 Jahrestemperaturen bewegen sich Körnererbse 248 -25 -83 331 langjährig bei 7,2 Grad (Freistadt) bis 9,2 Ackerbohne 1.756 -45 -444 3.200 Sojabohnen 15.546 -2 -249 15.795 Grad Celsius in Linz-Hörsching (in den Winterraps 8.069 -11 -974 9.043 letzten Jahren lagen die Sonnenblumen 384 25 76 308 Jahresdurchschnittswerte allerdings bis zu 2 Ölkürbis 864 19 140 724 Grad über diesen Werten). Summe Öl und 27.176 -8 -2.513 29.689 Eiweißpflanzen Aktuelle Schwerpunkte der Kartoffel 1.300 -2 -27 1.327 ackerbaulichen Produktion Zuckerrüben 5.350 1 71 5.279 Traditionell hat der OÖ Ackerbau hohe und Feldfutter, Acker 28.300 9 2.264 26.036 stabile Erträge. Bei ca. 21 Prozent Anteil an Wechselwiese 8.382 0 10 8.372 der österreichischen Ackerfläche leistet Egart, Ackerweide SL Grünbrache 7.728 -3 -217 7.945 Oberösterreich meist ca. 25 bis 27 Prozent Sonstige der gesamten Getreide/Maisproduktion Ackerflächen 3.224 25 652 2.572 Österreichs. Der Pflanzenbau in Gemüse/Erdbeeren 1.922 0 8 1.914 Oberösterreich wird sehr stark von der Heil- und 1.412 -18 -304 1.716 Veredelungswirtschaft bestimmt. Für die Gewürzpflanzen stark vertretene Schweine- und Rindermast Summe 288.860 0 -205 289.065 werden Futtermittel wie Mais und Getreide Ackerfläche benötigt. 6
Getreide/Mais Im Obstbau spielen primär Tafeläpfel (aktuell 455 Hektar) und Erdbeeren eine Rolle (ca. 400 Hektar). Die Der Schwerpunkt der ackerbaulichen Produktion liegt Tafelapfelfläche ist in den letzten Jahren im Getreidebau, flächenmäßig stärkste Einzelkultur kontinuierlich gestiegen. ist der Mais. Eine wichtige Rolle spielt in Weiters verfügt Oberösterreich über 130 Hektar Oberösterreich auch die Saatgutvermehrung. Auf Hopfenproduktion - primär im Bezirk Rohrbach. einer Fläche von 7.000 Hektar werden 35 verschiedene Kulturarten vermehrt. Mit der Saatbau Gartenbau Linz ist das wichtigste Saatgutunternehmen Im Baumschul-/Gartenbaubereich (200 Betriebe mit Österreichs in Oberösterreich beheimatet. ca. 640 Hektar Baumschulfläche bzw. Unterglas- Öl- und Eiweißpflanzen Produktion) dominieren im westlichen Oberösterreich Baumschulbetriebe sowie im Gartenbau Oberösterreich ist mit einer Fläche von ca. 16.000 Endverkaufsbetriebe mit hohem Hektar im Sojaanbau stark vertreten und es bieten Dienstleistungsanteil. sich weitere Marktpotentiale für die GVO-freie Sojabohne. Almwirtschaft Der Rapsanbau war in den letzten Jahren aufgrund Von rund 440 Almen in OÖ werden aktuell noch 185 der Pflanzenschutzproblematik eher rückläufig. Der mit Weidevieh bestoßen. Auf 3.935 Hektar Ölkürbisanbau hat sich mit zuletzt ca. 700 Hektar Almfutterflächen wurden 2018 rund 4.854 Rinder, Anbaufläche stabilisiert. 902 Schafe, 52 Ziegen und 79 Pferde aufgetrieben. Stagnierend bis rückläufig in der Flächenentwicklung sind leider Körnererbse und Ackerbohne. Ökologische Fragen der Produktion Grünland/Futterbau Durch die vergleichsweise intensive Veredelungswirtschaft spielt die optimale Dieser spielt mit ca. 220.000 ha Grünland und ca. Verwertung des anfallenden Wirtschaftsdüngers 40.000 Hektar Feldfutterbau eine wesentliche Rolle. eine entscheidende Rolle. Weitere entscheidende Der überwiegende Teil des OÖ Grünlandes (über 90 Fragen betreffen den Erosionsschutz durch pfluglose Prozent) ist mehrmähdiges Grünland. Es gibt alle Bewirtschaftung und die grundwasserverträgliche Facetten der Nutzung: von extensiven einmähdigen Verwendung von Pflanzenschutzmittel durch die Wiesen bzw. extensiven Weidenutzungen bis zum eigens beauftragte Boden.Wasser.Schutz.Beratung fünffach genutzten Grünland im Alpenvorland ist alles vorhanden. Eine aktueller Schwerpunkt sind auch Bienen- und Insektenschutz sowie die Verbesserung der Spezialkulturen Biodiversität in der Landwirtschaft durch zB Im Eferdinger Becken und untergeordnet auch im systematische Anlage von Blühstreifen. Machland wird auf ca. 1.400 Hektar Gemüse kultiviert. Der OÖ Gemüsebau hat seine Stärken im STÄRKEN OBERÖSTERREICHS IN DER Frischgemüsebereich (Salate, diverse Kohlgewächse) PFLANZENPRODUKTION: bzw. im Verarbeitungsbereich mit Einlegegurken und STABILE ERTRÄGE IM PFLANZENBAU UND Kraut für Sauerkrautproduktion. In der Spargelproduktion ist Oberösterreich starke Nummer GUTES FACHWISSEN UNSERER zwei in Österreich – vorwiegend wird Grünspargel BETRIEBSLEITER kultiviert. Mit der Firma EFKO befindet sich der STARKER VERARBEITUNGSSEKTOR MIT wichtigste Verarbeitungsbetrieb für Gemüse in ENTSPRECHENDEN UNTERNEHMEN WIE Österreich im Lande. SAATBAU LINZ, AGRANA UND EFKO 7
TIERPRODUKTION Rinderhaltung Mit einem Gesamtrinderbestand von rund 553.000 Stück in 13.000 rinderhaltenden Betrieben ist Oberösterreich das rinderstärkste Bundesland (29 Prozent des gesamtösterreichischen Bestandes). Die mit Abstand dominierende Rasse ist Fleckvieh mit einem Anteil von 87 Prozent, gefolgt von Holstein mit vier Prozent und Braunvieh mit drei Prozent. Milchproduktion Rund 7.000 Lieferanten schaffen mit durchschnittlich Oberösterreichs Milchbauern liefern jährlich ca. 22 Kühen eine jährliche Anlieferung von rund 140.000 1 Million Tonnen Milch an Molkereien und Liter Milch pro Betrieb. Die oberösterreichischen Käsereien. Damit stammt ein Drittel der Bauern liegen damit, sowohl was die Anzahl der gesamtösterreichischen Milcherzeugung aus Kühe als auch die Leistung pro Kuh betrifft, über dem Oberösterreichs Ställen. österreichischen Durchschnitt. Lieferantenentwicklung Milch 8
Der Schwerpunkt der Milchproduktion konzentriert bestätigt die starke Position Oberösterreichs in der sich auf die Grünlandregionen des Inn- und Rindermast. Die Österreicher essen rund zwölf Mühlviertels. Kilogramm Rindfleisch pro Jahr. Aufgrund des Strukturwandels verringert sich die Klassifizierte Rinderschlachtungen Zahl der Milchlieferanten jährlich um ca. vier bis fünf in OÖ 2018 Prozent. Im internationalen Vergleich weisen die Milchmastkälber ca. 6.100 Betriebe mit einer durchschnittlichen Jungrinder ca. 5.600 Jahresanlieferung von rund 140.000 Kilogramm Jungstiere (< 24 Monate) ca. 98.400 weiterhin eine vergleichsweise kleine Struktur auf. Ochsen ca. 7.200 Etwa drei Viertel der Milch werden durch die Kalbinnen ca. 30.400 Genossenschaften Berglandmilch und Kühe ca. 56.600 Gmundnermilch verarbeitet. Darüber hinaus wird an Gesamt ca. 204.300 verschiedene inländische und bayerische Molkereien geliefert. Rinderzucht in Oberösterreich Bereits vor rund 125 Jahren wurde in Oberösterreich Laufende Milchuntersuchungen sichern die im Innviertel mit der organisierten Rinderzucht Qualität begonnen. Der Milchprüfring führt für Molkereien und Käsereien Nach einem Strukturwandel auch im Bereich der jährlich ca. 630.000 Fett- und Eiweißanalysen, Rinderzucht sind derzeit drei Zuchtverbände als 630.000 Zell- und 600.000 Keimzahluntersuchungen Erzeugergemeinschaften zur Unterstützung ihrer und knapp 150.000 Hemmstoffuntersuchungen Mitglieder in Zucht und Vermarktung aktiv. durch. Weiters werden 630.000 Proben auf Jährlich werden über die Zuchtverbände bis zu Gefrierzahl und Harnstoff analysiert. Darüber hinaus 13.000 weibliche Zuchtrinder vermarktet. Etwa 80 werden Einzelgemelke der Kühe unter Prozent davon gehen in den Export. Schwerpunkte Leistungskontrolle (aktuell ca. 128.000 Tiere) ca. der Exporttätigkeit waren zuletzt Osteuropa, neunmal jährlich jeweils auf Fett, Eiweiß, Zellzahl, Nordafrika und die Türkei. Harnstoff, Lactose untersucht. Ca. 5.000 Milchproben wurden mit einer neuen Klassifizierung Methode auf Clostridien untersucht. Jeder Schlachtbetrieb mit einer wöchentlichen Schlachtmenge von mehr als 50 Schweinen und 20 Rindern muss ein unabhängiges Rindermast Klassifizierungsunternehmen mit der Durchführung Aufgrund der günstigen natürlichen der Klassifizierung der Rinder- und Produktionsbedingungen hat neben der Schweineschlachtkörper beauftragen. Der Milchproduktion auch die Rindermast große Landesverband für Leistungsprüfungen führt dazu Bedeutung. Das weitverbreitete Fleckvieh als flächendeckend in ganz Oberösterreich die Doppelnutzungsrasse ist für beide Schlachtkörperklassifizierung durch. Die gesetzlichen Produktionsformen gut geeignet. Stabile Maiserträge Aufgaben betreffen dabei liefern dabei die Futtergrundlage, mit der ein Großteil Handelsklasseneinstufung, Verwiegung und der in Oberösterreich geborenen Stierkälber und hier Kontrolle der Zurichtung als Basis für die Abrechnung erzeugten Einsteller auch ausgemästet wird. zwischen Landwirt und Schlachtbetrieb. Darüber Ein Anteil von 38 Prozent an den 308.000 Stier-und hinaus wird durch die Überwachung von Ochsenschlachtungen österreichweit (2018) Herkunftssicherungs- und Markenprogrammen auch 9
Ferkelerzeuger setzen konsequent auf Qualität und Klassifizierte Schweine 2018 werden intensiv von einem Fachtierarzt betreut. Schlachtkörper Schlachtbetriebe 36 Schweinezucht in Oberösterreich Schlachtzahlen 1.876.000 Seit mehr als 30 Jahren ist das ÖHYB- Zuchtprogramm die genetische Grundlage für die ein wesentlicher Beitrag zur Lebensmittelsicherheit Schweineproduktion in Oberösterreich. Im Lauf der geleistet. Die Dienstleistungen in der Jahre hat es immer wieder Anpassungen des Schlachtkörperklassifizierung nehmen rund 40 Zuchtziels an die Markterfordernisse gegeben. Schlachtbetriebe in Anspruch. Basis ist dabei eine F1-Zuchtsau aus einer Kreuzung Landrasse x Edelschwein. Schweineproduktion Die aus der Deckung/Besamung mit Pietrain-Ebern Mit einem Gesamtschweinebestand von rund 1,1 hervorgehenden Ferkel sind durch hohe tägliche Millionen Tieren hält Oberösterreich sowohl 39 Zunahmen und einen ausgeprägten, den Prozent des gesamtösterreichischen Bestandes als Konsumentenwünschen entsprechenden auch der Schlachtungen. Das Land ob der Enns ist Magerfleischanteil die optimale Basis für eine damit das produktionsstärkste Bundesland. Die Tiere erfolgreiche und wirtschaftliche Schweinemast. stehen in knapp 6.000 schweinehaltenden Betrieben. Auch die Fleischqualität stellt in der Zucht ein stark Die Hälfte davon sind allerdings Kleinstbestände mit gewichtetes Selektionsmerkmal dar. Über den lediglich ein bis zwei Tieren. Nur mehr ca. 2 000 Schweinezuchtverband OÖ werden jährlich 19.000 Betriebe haben eine marktrelevante, hoch Jungsauen sowie 600 Eber verkauft. spezialisierte Produktion. Ein Drittel dieser Betriebe zieht im geschlossenen System Ferkel von der Geburt bis zu schlachtreifen Mastschweinen auf. Die restlichen Betriebe betreiben die Schweineproduktion in Arbeitsteilung entweder als Ferkelerzeuger oder Mäster. Knapp 1.000 oberösterreichische Ferkelerzeuger mit rund 95.000 Muttersauen versorgen die reinen Schweinemäster mit ca. 31 kg schweren Ferkeln aus der Region. Ferkelerzeugung Vor allem Familienbetriebe mit geringerer Zuchtsauen werden fruchtbarer Flächenausstattung haben sich in den letzten Jahrzehnten auf die reine Ferkelerzeugung Durch den züchterischen Fortschritt ist die Anzahl der spezialisiert, einen der anspruchsvollsten aufgezogenen Ferkel je Zuchtsau und Jahr in den Betriebszweige in der Landwirtschaft. letzten 20 Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. Muttersauen und ihre Ferkel sind sensible Tiere und Gute Betriebe erreichen mit den fruchtbaren F1- verlangen hohe Aufmerksamkeit der Sauen bereits 30 geborene Ferkel je Zuchtsau und Betreuungspersonen und höchste Jahr. Produktionsstandards. Alle oberösterreichischen 10
Geflügelhaltung Inlandsverzehr pro Einwohner und Jahr an zweiter Ca. 380 Bauern in Oberösterreich mit rund 990.000 Stelle. Hennen haben sich auf die Eierproduktion spezialisiert. Dies entspricht 17 Prozent der Hühnermast gesamtösterreichischen Eierproduktion. Die 110 landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich Österreicher verzehren pro Jahr ca. 234 Eier in Form verfügen über knapp 2,3 Millionen Hühnermastplätze von Frühstückseiern bis hin zu Nudeln, Backwaren und produzieren jährlich rund 14 Millionen usw. Allein zu Ostern werden pro Kopf Masthendl. durchschnittlich sechs gefärbte Eier gegessen. Das entspricht einem Anteil von 20 Prozent an der Aufteilung der Betriebe nach Haltungsformen: österreichischen Produktion. In vier heimischen 77 Betriebe mit 126.000 Biolegehennen Schlachtbetrieben werden pro Jahr 70 Millionen 152 Betriebe mit 209.000 Freilandhennen Masthühner geschlachtet und verarbeitet. Der 140 Betriebe mit 616.000 Bodenhaltungshennen heimische Bedarf kann zu rund 80 Prozent aus In Oberösterreich kann damit von einer eigener Erzeugung gedeckt werden. Vollversorgung bei Eiern ausgegangen werden. Truthühnermast Die in den letzten Jahren zunehmende 185.000 Mastplätze auf 31 spezialisierten Betrieben Hühnerhaltung in privaten Haushalten sowie mehr und eine jährlichen Produktion von ca. 420.000 Direktvermarktungsbetriebe sorgen für die vermehrte Truthühnern in Oberösterreich entsprechen einem Abdeckung der Eiernachfrage direkt aus der Region. Anteil von 18 Prozent der nationalen Produktion. Mastgeflügelhaltung Leider können die österreichischen Betriebe den Geflügelfleisch hat in den letzten Jahrzehnten in der Gunst der Verbraucher kräftig zugelegt und liegt hinter Schweinefleisch mit 12,6 Kilogramm 11
Inlandsverbrauch lediglich zu 30 Prozent mit von 16 Schafrassen. Dies entspricht einer heimischer Ware abdecken. Herdebuch-Zahl von rund 9.000 Zuchttieren. Gänsehaltung Oberösterreich hat sich in den letzten Jahren zum führenden Gänseland in Österreich entwickelt. Durch das Projekt „Österreichische Weidegans“ konnte die Gänseerzeugung jährlich auf mittlerweile rund 25.000 Stück gesteigert werden. Als klassisches Saisonprodukt liegt der Inlandsverbrauch bei 0,3 Kilogramm pro Einwohner. Während österreichweit nur 17 Prozent des Bedarfes aus heimischer Die Schafhaltung ist eher kleiner strukturiert und hat ihr größtes Potenzial in der Beweidung von Restgrünland und Steilflächen (Offenhaltung der Kulturlandschaft für Tourismus). Das Interesse am Einstieg in die Schafhaltung als ein Einkommenszweig zum Betriebseinkommen (Mutterschafhaltung/Lämmerproduktion bis hin zum Erzeugung gedeckt werden, kommt in OÖ bereits Vollerwerb mit Direktvermarktung oder jedes dritte Weidegansl aus eigener Erzeugung. Milchlieferung) ist weiterhin gegeben. Gut zehn Prozent des Schafbestandes sind Schaf- und Ziegenhaltung Milchschafe und produzieren rund 2,5 Millionen Liter Milch. Die Nachfrage nach Lammfleisch ist steigend. Schafe Der Selbstversorgungsgrad für Lammfleisch liegt in Insgesamt werden in OÖ auf rund 2.900 Betrieben ca. Österreich bei ca. 80 Prozent. Die Österreicher essen 64.000 Schafe gehalten. In Oberösterreich befassen durchschnittlich 1,2 Kilogramm Lamm- und sich derzeit 250 Betriebe mit der Herdebuch-Zucht Ziegenfleisch pro Jahr. 70000 60000 50000 40000 Schafe 30000 Ziegen 20000 10000 0 1950 1970 1980 1990 1995 2003 2011 2014 2015 12
Ziegen In Oberösterreich werden ca. 28.000 In OÖ werden von rund Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche durch Pferde 1.700 Betrieben ca. genutzt. Für Landwirte ergeben sich durch das 21.000 Mutterziegen Einstellen von Pferden interessante gehalten. Die Anzahl der Einkommensalternativen. Ziegen je Halter ist im Wichtige Kennzahlen der Pferdewirtschaft Durchschnitt größer als Wirtschaftsleistung gesamt pro Jahr: 282 Mio. Euro bei Schafbetrieben. In OÖ werden 68 Prozent der gesamtwirtschaftlicher Produktionswert je Pferd: Ziegen in Beständen mit über 50 Tiere gehalten. Auf ■ 12.000 bis 14.000 Euro rund 100 Herdebuch-Betrieben werden etwa 10.000 ■ 3 bis 4 Pferde schaffen einen Arbeitsplatz Tiere gehalten. ■ 6 Pferde schaffen ein Vollzeitäquivalent Mehr als die Hälfte des OÖ Ziegenbestandes sind Milchziegen, welche in Summe rund 8,6 Millionen Pferdezucht in Oberösterreich Liter Milch erzeugen. Ca. 5,6 Millionen Liter davon Von insgesamt rund 9.000 Zuchttieren (Stuten, werden an Molkereien geliefert, der Rest wird über Hengste, Nachzucht) gehören 70 Prozent zu den regionale Direktvermarkter abgesetzt. Hauptrassen Noriker, Haflinger und Warmblut. Oberösterreich ist damit das ziegenstärkste Daneben werden noch Rassen wie Isländer, Bundesland Österreichs. Westernpferderassen oder arabische Pferderassen gezüchtet. Pferdehaltung Fischproduktion Die Pferdewirtschaft befindet sich seit den Siebziger Jahren in einem Aufwärtstrend. Der Pferdebestand In OÖ produzieren ca. 65 Betriebe Besatz- und wuchs seitdem um ca. drei Prozent jährlich und Speisefische. Die Jahresproduktion von Fischen liegt beläuft sich in Oberösterreich aktuell auf ca. 28.000 bei ca. 600 Tonnen, davon sind ca. 566 Tonnen Pferde. Etwa 70 Prozent aller Pferde werden auf forellenartige und 31 Tonnen karpfenartige Fische. Im landwirtschaftlichen Betrieben gehalten. Land gibt es 39 Fischereireviere mit ca. 4.450 Fischereirechten. Diese werden von 3.030 Bewirtschaftern betreut. 13
BIOLANDBAU In Österreich wird mittlerweile jeder vierte Hektar sind es genau 4.658 oberösterreichische Bio-Betriebe landwirtschaftlicher Nutzfläche und jeder fünfte (> 1 Hektar LN) mit insgesamt ca. 91.000 Hektar landwirtschaftliche Betrieb biologisch bewirtschaftet. Während das Bundesland Salzburg diese Statistik mit 58 Prozent Bio- Fläche und 48 Prozent Bio- Betrieben klar anführt, ist der Bio- Anteil in Oberösterreich unterdurchschnittlich. Ca. 19 Prozent der oberösterreichischen Betriebe bewirtschaften etwa 18 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche gemäß den bewirtschafteter Fläche. 60,6 Prozent dieser Fläche vorgegebenen, strengen Bio-Richtlinien. entfallen auf Grünland, 38,7 Prozent auf Ackerland Die Zuwächse in den Jahren seit 2014 sind in und 0,7 Prozent auf anderwärtig genutzte Bio- Oberösterreich jedoch klar überdurchschnittlich. So Flächen (zB Obstflächen). konnte seit 2014 ein Zuwachs an der Bio-Fläche um Eine Besonderheit ist die regionale Verteilung der 28 Prozent und ein Plus von 20 Prozent an neuen Bio- oberösterreichischen Bio-Betriebe, denn die Hälfte Betriebe verzeichnet werden. In Zahlen ausgedrückt, der Bio-Betriebe befindet sich im Mühlviertel. Mit der Bio-Fläche Bio-Anteil Gründung der BioRegion Mühlviertel im Jahr 2010 Kultur 2018 (ha) 2018 (%) und dem Aufbau eines umfangreichen Bio- Brotgetreide 5.908 10,3 Netzwerks, das landwirtschaftliche Bio-Betriebe, Futtergetreide 10.096 8,6 Direktvermarkter, Gastronomen, Schulen und Lebensmittelverarbeiter einschließt, konnte die Bio- Eiweißpflanzen 2.281 56,5 Dichte im Mühlviertel kontinuierlich ausgebaut Pferdebohnen 1.897 59,3 werden. Ölfrüchte 1.749 6,5 Sojabohnen 1.236 7,8 Wie erwartet, waren die Bio-Zuwachsraten in Oberösterreich im Jahr 2018 wesentlich kleiner als in Erdäpfel 298 22,3 den Jahren davor. Starke Zuwächse gab es hingegen Zuckerrüben 8 33 im Nordosten Österreichs. Etwa 75 Prozent bzw. fast Feldfutter 10.940 17 13.000 ha des letztjährigen Bio-Flächenzuwachses Gemüse 435 26,9 konnte den Bundesländern Niederösterreich und 14
Burgenland zugeordnet werden. Der überwiegende Anteil dieser neuen Umstellungsfläche ist Ackerland. In Oberösterreich wird fast jede landwirtschaftliche Kultur auch in biologischer Wirtschaftsweise angebaut. Einen Überblick über den Anbau von Bio- Ackerkulturen und den prozentuellen Anteil an der Gesamtfläche der Kultur zeigt nachfolgende Tabelle: Spannend ist auch die Entwicklung des Biolandbaus im Bereich der tierischen Produktion, wo es in einzelnen Sparten bemerkenswerte Zuwächse gibt. Plus von fast 30 Prozent . Nicht berücksichtigt werden So ist beispielsweise die Anzahl an bei diesen Zahlen Brot und Gebäck. oberösterreichischen Bio-Kühen in den letzten 4 Jahren um 13 Prozent auf rund 42.300 Tiere Die wichtigste Einkaufsquelle für Bio-Lebensmittel ist der Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Diskonter). Etwa 80 Prozent aller Bio-Lebensmittel werden dort abgesetzt. Der Bioanteil am Gesamtmarkt entspricht etwa 9 Prozent , damit liegen wir europaweit hinter Dänemark, Schweden und der Schweiz an vierter Stelle. Die am häufigsten in Österreich gekauften Bio-Produkte sind Trinkmilch mit einem wertmäßigen Marktanteil von 23 gestiegen. Eine kontinuierliche Entwicklung der Prozent , gefolgt von Eiern und Joghurt (je 22 Prozent Tierzahlen kann bei Mastschweinen und Legehennen ), Kartoffeln (17 Prozent ) und Frischgemüse (16 beobachtet werden. Dem gegenüber stehen Prozent . kontinuierlich wachsende Absatzmengen. Verglichen dazu ist die Entwicklung im Masthendlbereich in den letzten Jahren überproportional stark angestiegen. Zusätzlich produzierte Mengen an Bio-Masthendln werden zum großen Teil im benachbarten Ausland abgesetzt. Aktuelle Daten der AMA Marketing zeigen, dass Konsumenten immer mehr Geld für Bioprodukte ausgeben. Im Jahr 2018 waren das für einen durchschnittlichen österreichischer Haushalt 148 Euro für Bio- Frischeprodukte. Im Jahr 2014 waren es vergleichsweise 114 Euro, dies ergibt ein 15
FORSTWIRTSCHAFT FORSTWIRTSCHAFT In OÖ verfügen mehr als 40.000 Waldbesitzer über und Viskoseindustrie mit 4.900 Beschäftigten eine Waldfläche von 498.000 Hektar, das entspricht verarbeiten jährlich 2,3 Mio. Festmeter Holz. 42 Prozent der gesamten genutzten Fläche. Bioenergieproduktion Oberösterreich verbraucht jährlich rund 5,5 Millionen Festmeter an Energieholz – unter anderem werden 27 Prozent der OÖ Haushalte mit Holz beheizt und 35 Prozent mit Strom aus Kraft-Wärme- Kopplungsanlagen versorgt. Jagdwirtschaft in Oberösterreich Die Jagdfläche in OÖ umfasst rund 11.200 Quadratkilometer (95 Prozent der Landesfläche). Die 954 Jagdgebiete unterteilen sich in 489 genossenschaftliche Jagden und 465 Eigenjagden. Neben den 46 hauptamtlichen Berufsjägern erfolgt die Bejagung vor allem durch rund 18.300 Davon entfallen 253.000 Hektar (51 Prozent) auf den ehrenamtliche Jäger (davon ca. 1.100 Frauen). Kleinwald, 104.000 Hektar (21 Prozent) auf Der gesamte Wirtschaftswert der Jagd wird in OÖ Forstbetriebe und 139.000 Hektar (28 Prozent) auf die auf ca. 50 Mio. Euro geschätzt, davon entfallen 4,7 Bundesforste. Der Wald mit einem Nadelholzanteil Mio. Euro auf das Wildbret. von ca. 65 Prozent weist einen Holzvorrat von aktuell 163 Mio. Vorratsfestmetern auf. Als weitere mit Abschusszahlen 2017/18 (Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Jagdstatistik) Holzgewächsen bestockte Flächen sind 569 Hektar Rotwild 4.256 Hasen 31.919 Energieholzfläche und 20 Hektar Forstgärten ausgewiesen. Rehwild – 25.584 Dachse 1.738 Böcke Jährlich wachsen 4,7 Mio. Festmeter Holz zu, wovon im Vorjahr rund. 3,5 Mio. Festmeter genutzt wurden: Rehwild – 27.099 Füchse 9.604 Geißen Sägerundholz: 1,857 Mio. Ernte-Festmeter o.R. Rehwild – 26.175 Marder 4.865 Industrieholz: 0,455 Mio. Ernte-Festmeter o.R. Kitze Energieholz: 1,161 Mio. Ernte-Festmeter o.R. Gamswild 2.098 Fasane 15.800 Die OÖ Sägeindustrie umfasst 250 Betriebe mit ca. 800 Mitarbeitern. 7 Betriebe der Papier-, Zellstoff- Schwarzwild 1.894 Wildente 15.598 16
ERWERBSKOMBINATIONEN IN DER LANDWIRTSCHAFT Die bäuerlichen Direktvermarkter, die Urlaub am Bauernhof-Betriebe, die Seminarbäuerinnen oder die Schule am Bauernhof-Anbieter sind eine wichtige Nahtstelle zwischen Produzenten und Konsumenten. Für die Landwirte sind diese Betriebszweige aber vor allem zusätzliche Einkommensquellen, die auch kleinen Betrieben den Vollerwerb ermöglichen. Direktvermarktung Rund 4.000 Betriebe bieten auf unterschiedlichsten Vertriebswegen regionale und saisonale Lebensmittel an, die Innerhalb der Produktsparten betrug die Steigerung handwerklich und nach eigenen Rezepten hergestellt in den letzten 10 Jahren zwischen 2 und 77 Prozent. werden. Davon sind rund 2.160 Betriebe in der Prämierungen in fast allen Produktgruppen beweisen internen LK-Datenbank erfasst. Die Zahl der das hohe Qualitätsniveau der vermarkteten Direktvermarkter nimmt im Gegensatz zur Spezialitäten. Derzeit führen 377 Betriebe die Gesamtzahl der Landwirte leicht zu, ebenso werden Qualitätsmarke „Gutes vom Bauernhof“, welche die Betriebe laufend professioneller. Die Übersicht österreichweit nach einheitlichen Richtlinien von den zeigt das Produktangebot der Direktvermarkter. Landwirtschaftskammern vergeben und extern kontrolliert wird. www.gutesvombauernhof.at. In ganz Oberösterreich sind Mostschänken, die selbst erzeugten Most, Säfte und Jause anbieten, sehr beliebte Ausflugsziele für die ganze Familie. Insgesamt gibt es im Land 125 bäuerliche und gewerbliche Mostschänken – www.unsermost.at. 17
Urlaub am Bauernhof Messen/Veranstaltungen 30.373 Konsumenten über Derzeit gibt es in Oberösterreich den Wert und die vielfältige Verwendung regionaler knapp 800 bäuerliche Vermieter, die Lebensmittel. Urlaub am Bauernhof anbieten. 265 Der Bauernhof wird bei Schule am Bauernhof zum Betriebe davon sind auch Mitglied „Klassenzimmer“ und begeistert von Jahr zu Jahr beim Landesverband und gehören mehr Kinder und auch Jugendliche. Die Vielfalt der der Marke „Urlaub am Bauernhof“ Betriebsstrukturen ermöglicht auf den 126 Schule am an. Zur Qualitätssicherung werden die Betriebe nach Bauernhof-Betrieben ein breites Angebot an österreichweiten Kriterien geprüft und mit zwei bis Lernprogrammen. Insgesamt 19.986 Schülerinnen fünf Blumen ausgezeichnet. Besonders erfreulich ist und Schüler bekamen 2018 einen Einblick in die die wachsende Auslastung der 3.100 Betten auf den Betriebszweige Milchwirtschaft, Ackerbau, Mitgliedsbetrieben. Mit 108 Vollbelegstagen Schweineproduktion, Biolandbau bis hin zur entwickelt sich „Urlaub am Bauernhof“ immer mehr Almwirtschaft und Imkerei. Darüber hinaus finden zu einer Ganzjahresdestination. vielfältige Lehrerfortbildungen statt. Die Tagesausgaben pro Gast von 100 bis 120 Euro Aus Sicht der Landwirtschaft braucht es mehr denn bedeuten eine Wertschöpfung für den ländlichen je den direkten Besuch am Bauernhof, denn viele Raum von ca. 34 bis 40 Millionen Euro. Knapp die Kinder kennen die Erzeugung von Lebensmitteln nur Hälfte davon bleibt auf den Bauernhöfen. Der aus der Werbung. Zusätzliche Angebote wie Betriebszweig „Urlaub am Bauernhof“ trägt damit im Kindergeburtstage, Ferienangebote wie auch Schnitt mehr als ein Drittel zum landwirtschaftlichen Kinderbetreuung machen Schule am Bauernhof aber Einkommen der Betriebe bei. auch zu einem wichtigen Einkommenszweig für die Die Internetseite www.bauernhof.at ist das Betriebe. wichtigste Werbemedium für die Urlaub am Maschinen- und Betriebshilferinge Bauernhof-Betriebe, danach folgt der Katalog. In Oberösterreich sind 20.372 Betriebe (78,1 Prozent Seminarbäuerinnen und Schule am Bauernhof der MFA-Betriebe) Mitglied beim Maschinenring. 26 Rund 80 aktive Seminarbäuerinnen sind mit ihren Maschinenringe erledigen ihre Arbeit in 23 Kochseminaren, Schulworkshops, Geschäftsstellen. Der Verrechnungswert für MR- Produktpräsentationen und Vorträgen wichtige Tätigkeiten liegt bei ca. 34,5 Millionen Euro bzw. Botschafterinnen der Landwirtschaft. 2019 konnten durchschnittlich 1.900 Euro pro Jahr und Betrieb. Mit in 1.012 Kursen und Schulworkshops 13.719 Servicedienstleistungen (zB Winterdienst, Konsumenten und SchülerInnen aus erster Hand Grünraumpflege usw.) wird ein jährlicher Umsatz von informiert werden. Die OÖ Seminarbäuerinnen ca. 41,3 Millionen Euro erzielt. Die Tätigkeit im präsentierten und informierten bei 167 Einsätzen bei Rahmen des Maschinenringes bringt für viele Betriebe ein wichtiges Zusatzeinkommen. Weiters sind in OÖ zwölf Mahl- und Mischgemeinschaften im überbetrieblichen Einsatz tätig. 18
DIE AUFGABEN DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER Die Landwirtschaftskammer OÖ ist die gesetzliche Unternehmensführung und Marktberichterstattung. Interessenvertretung der Land- und Forstwirtschaft - das Aktuellste Informationen zu den angeführten Bereichen Landesgesetz überantwortet ihr ausdrücklich die findet man auch in LK-Online (https://ooe.lko.at/). Wahrnehmung der land- und forstwirtschaftlichen Ebenfalls vierzehntägig gibt es einen Newsletter für alle Berufsinteressen. Die Mitgliedschaft ist bei Vorliegen interessierten Betriebe. bestimmter Voraussetzungen verpflichtend. Ländliches Fortbildungsinstitut der LK (LFI) Aufbau der Landwirtschaftskammer Im Kalenderjahr 2018 wurden 2.086 Veranstaltungen des die Landwirtschaftskammer OÖ ist LFI von insgesamt 40.981 Teilnehmern auf Landesebene eingerichtet besucht. Die durchgeführten als Bezirksbauernkammern in den Veranstaltungen umfassten 16.855 Bezirken Unterrichtseinheiten. Von den insgesamt als Ortsbauernschaften in den rund 24.000 Mehrfachantrags-Betrieben Gemeinden haben rund 60 Prozent zumindest eine LFI- Veranstaltung besucht. Ein besonderer Aufgaben der Schwerpunkt liegt in den letzten Jahren Landwirtschaftskammer auf dem Ausbau des Online-Angebotes, das von den a. Interessenvertretung Landwirten zeitlich flexibel genutzt werden kann. b. Beratung c. Förderung LANDWIRTSCHAFTSKAMMER d. Bildung und Information ÖSTERREICH Neben den Aufgaben der Agrar- und Interessenspolitik Die Landwirtschafskammern der einzelnen Bundesländer sowie der Abwicklung von Direktzahlungen haben auf Bundesebene in Form der (Mehrfachantrag, Herbstantrag, Flächendigitalisierung) ist Landwirtschaftskammer Österreich (Konferenz der die Landwirtschaftskammer vor allem als Bildungs- und Präsidenten der Landwirtschaftskammern) einen Beratungsunternehmen tätig. Die Schwerpunkte der Dachverband, der gleichzeitig gemeinsames Sprachrohr Bildungs- und Beratungsarbeit konzentrieren sich auf die und Aktionsplattform ist sowie wichtige Aufgaben auf Themenbereiche Unternehmensführung, Produktions- Bundesebene wahrnimmt. technik, Ausgleichszahlungen, Rechtsberatung und Erwerbskombination EU-BAUERNVERTRETUNG (COPA) (https://ooe.lko.at/?+Beratung+&id=2500,,1780898). Wesentliche agrarpolitische Fragen werden auf Brüsseler Vierzehntägig werden alle Mitglieder mit dem Ebene entschieden. Die Bauernverbände der EU- Mitteilungsblatt „Der BAUER“, welches in einer Auflage Mitgliedsländer haben sich daher zu einer gemeinsamen von 40.000 Stück erscheint, aktuell informiert. Behandelt EU-Bauernvertretung (kurz COPA genannt) werden insbesondere agrarische Fachthemen aus den zusammengeschlossen. Bereichen der Politik, der Produktionstechnik, der 19
ENGLISH SUMMARY 90 percent of the Upper Austrian surface area is used farming because of the strong consumer demand for agriculture and forestry. About 32.000 agricultural (more than 10 percent of all food-expenditure). holdings are employing 45.000 people directly and Forestry provide for another 55.000 jobs in agriculture-related industries. The Upper Austrian agriculture, in 30.021 holdings are cultivating 498.000 ha of forest, addition to feed 2.3 Million people, forms the covering 42 percent of Upper Austria. Every year, 4.7 background of the rural regions, in economical, but million cubic metres are growing, but only 3 million also cultural and social terms. cubic metres of wood are cut. Still, wood is imported for the strong timber and paper industry with about Agricultural production 5.000 employees. The forests also produce the With a yearly turn over of € 1.823 Billion, Upper biomass to heat 27 and power 35 percent of all Upper Austria is the second strongest agricultural province Austrian households. in Austria. The diverse landscape structure results in Alternative agricultural income different production focuses like cropping farms, pork production and vegetable cultivation in the centre, A big part of Upper Austrian farmers have an strong cattle and milk farming in the west and north additional income besides the production of of the province as well as alpine farming in the south. unprocessed food. Direct marketing, holidays/school Upper Austria is the leading province in animal on farm and leasing work enable farmers to generate husbandry, producing approximately a third of enough income without the pressure to enlarge their Austria`s milk (0,97 Million tonnes) and about 39 holdings. In addition, these activities strengthen the percent of Austria`s pork. connection between farmers and consumers and the reputation of the farming sector. About half of the agricultural grounds in Upper Austria are used as green land (215.000 ha). The main The Upper Austrian chamber for Agriculture crops on arable grounds are cereals (127.000 ha), …is the statutory interest group for agriculture and maize (80.000 ha) and soy bean (13.000 ha). Sugar forestry in Upper Austria. The main tasks delivered beets, vegetables and potatoes are also of for its approximately 140.000 members are: importance. a) Representation of interests Organic Farming b) Advisory service c) Subsidies Upper Austria is the home of 4.129 organic farmers. d) Education and information The geographic distribution is skewed – about half of More information can be found under: them are located in the hilly landscape of the https://ooe.lko.at/?+Assignment-of-the-Upper- Mühlviertel. Nearly every culture is grown also Austrian-Chamber-of- organically – Austria has a leading position in organic Agriculture+&id=2500,2416251 20
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