Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...

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Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
Das Magazin von St. Moritz Energie 2/2019

            Hohes Potenzial
           Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie,
                über die nachhaltige Energiereserve, die
            unter der Kunsteisbahn Ludains mobilisiert wird.
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
EDITORIAL

                                                              DIGITAL GEPLANT
                                                              UND GEBAUT
                                                              Im modularen Forschungs- und
                                                              Innovationsgebäude der Empa in
                                                              Dübendorf werden Materialien und
                                                              Systeme unter realen Bedingungen
                                                              getestet und weiterentwickelt. Die
                                                              neueste Erweiterung heisst DFAB
                                                              House: Die Einheit auf dem Dach
                                                              wurde nicht nur digital geplant,
                                                              sondern auch digital gebaut – mit
Franco Milani, Leiter Beschaffung, Vertrieb und               3-D-Druckern und Baurobotern.
Marketing, St. Moritz Energie                                 Die Technologien sollen helfen, das
                                                              Planen und Bauen künftig effizienter

Liebe Leserin,                                                und nachhaltiger zu machen.

lieber Leser
Der Energieverbund St. Moritz Bad nutzt den
See als natürlichen Energiespeicher zur Be-
heizung von Immobilien. Das System gilt als
ökologisches Aushängeschild. Wieso eigentlich?
Kritische Zeitgenossen könnten sich ja zum
Beispiel fragen, ob die genutzte See-Energie
wirklich kein Wässerchen trüben kann.

Nein, tut sie nicht. Denn vom gesamten Wasser-
umsatz des Sees – fast 200 Milliarden Liter
pro Jahr – fliesst aktuell nur rund 1 Prozent
in die Wärmegewinnung. Im Vergleich also
eine sehr geringe Menge. Dabei ist die Nut-
zung nicht nur wohldosiert, sondern auch
wohltemperiert: Die effektive Abkühlung im
direkten Umfeld der Wasserrückleitung
bewegt sich im Bereich von wenigen Zehntel-
graden. Was insgesamt bedeutet: Das Öko­
system des Sees bleibt vollkommen intakt.

Die positiven Effekte? Lesen Sie hierzu unsere
Titelstory ab Seite 4. Michael Pfäffli erklärt
darin zum Beispiel, inwieweit der Energie-
verbund die Abhängigkeit von fossilen
Brennstoffen reduziert. Wenn das keine
wasserdichten Gründe sind!
                                                              NACHGEFRAGT
Aufschlussreiche Lektüre und einen tollen
Sommer wünscht
                                                              Wieso verbrennt die Haut
                                                              bei zu viel Sonne?
Franco Milani
                                                              «Das Licht der Sonne besteht aus energiereichen UV-Strahlen.
Impressum                                                     Treffen zu viele dieser Strahlen auf die Haut, entzündet sie
5. Jahrgang, Heft 2, Juni 2019, erscheint vierteljährlich
                                                              sich. Der Körper schüttet daraufhin vermehrt Botenstoffe aus,
Herausgeber: St. Moritz Energie                               welche die Blutgefässe erweitern. Das soll die verbrannte
Konzept, Redaktion und Gestaltung: RedAct Kommunikation AG,
8152 Glattbrugg; redaktion@red-act.ch
                                                              Haut besser mit Nährstoffen versorgen und so die Schäden
Druck und Distribution:                                       der Zellen reparieren. Dadurch wird die Haut rot, schwillt
Swissprinters AG, 4800 Zofingen
                                                              an, beginnt zu jucken und zu brennen – man spricht von
                                                              einem Sonnenbrand.»

                                                              Antwort von: Carlo Mainetti, Dermatologe, Präsident der
               neutral   01-19-101285
            Drucksache   myclimate.org                        Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie

2 SMART 2 / 2019
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
KURZ UND BÜNDIG

                                                                                      DIE ZAHL

                                                                               1879
                                                                       In diesem Jahr ging die erste elektrische
                                                                            Beleuchtungsanlage der Schweiz
                                                                         in Betrieb: Hotelier Johannes Badrutt
                                                                        begeisterte damit seine Gäste im Hotel
                                                                           Kulm in St. Moritz. Zu finden ist die
                                                                        Jahreszahl als eines der Highlights der
                                                                            Schweizer Energiegeschichte auf
                                                                         der Website www.energy-timeline.ch.

Künstlicher Lärm                                                                       Düsenflugzeug
                                                                                       130–150 dB

von Elektroautos                                Schmerzgrenze
                                                120–140 dB
                                                                                       Presslufthammer,
Elektroautos fahren fast geräuschlos und                                               Motorsäge, Disco
tragen damit zur Reduktion des Verkehrs­                                               110 dB
lärms bei. Das leise Rollen ist aber auch       Hauptverkehrsstrasse
gefährlich für Blinde oder ältere Menschen.     80–90 dB
Die Schweiz übernimmt deshalb ent­                                                    Staubsauger, Fön
sprechende Vorschriften der EU und schreibt                                           70 dB
ab Juli vor, dass E-Autos bis zu einer          Normales Auto
Geschwindigkeit von 20 km / h künstliche        60–80 dB
Motorengeräusche von 55 bis 75 Dezibel
                                                                                      Normale
(dB) erzeugen müssen. Bei höheren                                                     Gesprächslautstärke
Geschwindigkeiten übertönt dann das                                                   40–60 dB
                                                Sehr ruhiges
Abrollgeräusch der Pneus den Motoren-           Zimmer, Flüstern
lärm. Doch wie laut sind 75 dB? Unsere          20–30 dB
                                                                                      Ruhiges Atmen,
Grafik zeigt Vergleichswerte. Zu beachten                                             Blätterrauschen
ist dabei, dass 10 dB mehr in der logarithmi-                                         10 dB
                                                Hörschwelle des
schen Einheit eine Verdopplung der Laut­        menschlichen Ohrs
stärke bedeutet.                                0 dB

                                                                                                   SMART    2 / 2019   3
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
5 JAHRE ENERGIEVERBUND ST. MORITZ BAD

«68 Tanklastwagen
Heizöl eingespart»
Und zwar pro Jahr! Ist der Energieverbund, der seit fünf Jahren den St. Moritzersee
als ökologische Wärmequelle nutzt, ein Erfolgsmodell? Michael Pfäffli,
Präsident der Verwaltungskommission von St. Moritz Energie, im Interview.
INTERVIEW ANDRE AS TURNER     F OTO A N D R E A B A D R U T T

Herr Pfäffli, welches Zwischenfazit             durchschnittlich mit sich führt, komme               der Schweiz ihre Gebäudeenergie über
ziehen Sie beim Energieverbund                  ich auf 68 dieser fossilen Transport-                Fernwärmenetze.
St. Moritz Bad – und wie geht es weiter?        fahrzeuge, die sich jährlich einsparen
Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Kürz-        lassen. Das finde ich doch sehr beachtlich.         Woran liegt das?
lich sind mit der Eisbahn Ludains und                                                               Ein grosser Teil der Bevölkerung ver-
dem angrenzenden Wohnhaus zwei                  Welchen Stellenwert räumen Sie                      fügt nach wie vor über einen unzurei-
neue Abnehmer hinzugekommen. Und                schweizweit effizienten Energieverbund-             chenden Wissensstand zum Thema
es gibt bereits Projekte für weitere            netzen ein, die Wärme auf nachhaltige               Fernwärme auf Basis regenerativer
gute Bezüger. Pauschal lässt sich sagen,        Weise aus der Natur ernten?                         Energiequellen. Dazu gehören ja nicht
dass noch ein bedeutendes Zuwachs-              Das Prinzip der Fernwärme und -kälte                nur die Nutzung von Seewärme,
potenzial besteht.                              ist ja nicht neu. Allerdings hat sie                sondern auch von Grundwasser oder
                                                mit dem Ziel der CO2-Reduktion und                  Biomasse wie Holzschnitzel sowie
Welche Erkenntnisse haben Sie selbst            der Senkung des Verbrauchs fossiler                 geo- beziehungsweise solarthermische
aus dem Projekt Energieverbund                  Brennstoffe in der Schweiz einen                    Energie. Ein Hindernis für die Verbrei-
gezogen?                                        massiv höheren Stellenwert erhalten.                tung der Technik ist auch das zögerliche
Ich hatte zwei primäre Lerneffekte:             Seltsamerweise tut sich die Technik                 Engagement der Politik. Auf Gemeinde-,
Wenn man mit grossen Wärmepumpen                bei der Verbreitung trotzdem relativ                Kantons- und nationaler Ebene braucht
Liegenschaften beheizt, stellte ich mir         schwer. Nach wie vor beziehen weniger               es engagierte Politiker, die sich für den
die Frage, ob das Seewasser dadurch ab-         als zehn Prozent der Haushalte in                   Ausbau der Fernwärme einsetzen.
gekühlt wird. Die Antwort lautet: Nein.
Das durch die Wärmetauscher geführte
Wasser ist zwar beim Rückfluss in den
See um wenige Grad Celsius kälter. Im
Vergleich zur Wasser-Gesamtmenge ist                            Fünf grosse Vorteile des Energieverbunds
dieses Quantum jedoch so extrem gering,                         – Kurze Transportwege. Die Energiequelle ist lokal vorhanden.
dass der Unterschied nicht spürbar ist.
                                                                – Der Anschluss an den Energieverbund lässt sich technisch und infra-
Und die zweite Erkenntnis?                                         strukturell einfach realisieren.
Patrik Casagrande, Geschäftsführer                              – Betriebssicherheit und Versorgungssicherheit sind gleichermassen hoch.
von St. Moritz Energie, sagte mir
kürzlich: Die zugeführte Energie aus                            – Der Energiepreis kann stabil gehalten werden. Es ergeben sich nur ge-
                                                                   ringe Schwankungen, die bei den fossilen Brennstoffkosten aus saisona-
dem Wärmeverbund ersetzt allein
                                                                   len, spekulativen und ressourcenbedingten Gründen weit grösser sind.
für das Jahr 2018 rund 680 000 Liter
Heizöl. Wenn ich das auf 10 000-Liter-­                         – Die Wärmelieferung ist flexibel, eine Beschaffung auf Vorrat erübrigt sich.
Tanks umrechne, die ein Lastwagen

4 SMART 2 / 2019
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
Energieverbund                                             Seewasserfassung,
St. Moritz Bad                                             15 m unter dem
In den Wassermassen                                        Wasserspiegel des
des Sees schlummern                                        St. Moritzersees
Wärme und Kälte, die             Eisarena
zum Heizen und Kühlen            Ludains
von Gebäuden und
                                            Wärmepumpen-
Anlagen genutzt werden.
                                               zentrale

                                 Inn
                                              Wasser-
                                              rückgabe

             Fernwärmenetz

           Michael Pfäffli
           ist Jurist, Unternehmer und
           seit 2015 Gemeindevorstand
           in St. Moritz sowie Präsident
           der Verwaltungskommission
           von St. Moritz Energie.

                                                                               SMART   2 / 2019   5
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
ENERGIEGESPRÄCH

«Den offenen, klaren
  Geist bewahren»
                                            Vom Opa-Mobil übers postgelbe Zustell-Dreirad
                                            bis zum Spass-Beschleuniger eRod: Kyburz
                                            Switzerland baut Elektrofahrzeuge, die in Sachen
                                            Qualität ihresgleichen suchen. Firmengründer
                                            Martin Kyburz über Einfachheit, Elektronenflüsse
                                            und emissionsfreie Emotionen.
                                            INTERVIEW ANDRE AS TURNER      F OTO S M A R K U S L A M P R E C H T

Herr Kyburz, alle Zeichen in der            weiter optimiert. Aber sonst? Nehmen
Mobilität stehen inzwischen auf             Sie einen Steinway-Flügel, der war
«E» wie Elektro. Zufrieden?                 schon 1890 perfekt. Wenn Sie heute ei-
Ich wusste immer: Die E-Mobilität           nen neuen kaufen, so unterscheidet
kommt langsam, aber gewaltig. Und           er sich nicht vom Produkt von damals.
vor allem unaufhaltsam. Diese Be­           Er ist ausgereift. Es geht nicht besser.
wegung in all ihren Ausprägungen an
vorderster Front mitzuerleben, ist für      Können Sie dem Verbrennungs-
mich als Techniker faszinierend.            motor noch eine Spur Faszination
                                            abgewinnen?
Kommt ein Schuss Wehmut                     Ich nehme wahr, dass die Entwicklung
hinzu, wenn der Pionierstatus               auch dort nicht stillsteht. Es gibt heute                        Martin Kyburz (53)
etwas verblasst?                            zur Effizienzsteigerung sogar eine
                                                                                                             ist Maschinenmechaniker und
Statt zurückzuschauen, will ich wissen:     Wassereinspritzung für die Treibstoff-­
                                                                                                             Elektroingenieur. In seiner
Was ist heute? Was kann ich morgen          Gemischbildung. Ich würde diese
                                                                                                             Firma Kyburz Switzerland,
in welche Richtung bewegen? Ich freue       Technologie allerdings niemals in ein                            die er 1991 gründete, gilt
mich riesig über die Präsenz der            Fahrzeug einbauen. Das ist ja die                                das Credo: «Wir entwickeln
E-Mo­bilität, die heute kein Mensch mehr    reinste Chemiefabrik, die alle Verbrenner-                       Produkte, die auf Mensch
übersehen kann. Wenn ich in zwanzig         autos an Bord haben! Kontrollierte                               und Umwelt einen positiven
Jahren durch die Schweiz fahre,             Explosionen, Flüssigkeiten knapp am                              Einfluss haben.» Mit seinen
wünsche ich mir, dass jeder Hirnbesitzer    Siedepunkt, Thermikregelungen, Ab­                               rund 80 Mitarbeitern stellt
elektrisch unterwegs sein wird. Die         gasreinigung – all das brauche ich doch                          Kyburz elektrische Mobilitäts-
Emission muss einfach weg.                  heute nicht mehr. Das ist ja gerade das                          lösungen auf die Räder, die
                                            Schöne an der Elektromobilität.                                  sowohl gewerblichen Zwecken
Ist die Batterie-E-Mobilität                                                                                 als auch dem puren Fahrspass
fertig erfunden – oder erwarten             Ihre Firma Kyburz Switzerland                                    dienen. Digitalisierung, Ver-
Sie noch Quantensprünge?                    wird bald dreissig Jahre alt.                                    netzung und Big Data helfen
Die heutige Technologie ist auf dem         Was war Ihr Auslöser, sich damals                                dabei, Umfang und Qualität
Punkt. Vor allem, weil sie so einfach ist   selbständig zu machen?                                           der Dienstleistungen laufend
wie kein anderes System. Der Elektro­       Frustration. Ich war 24 und hatte in                             zu steigern.
nenfluss in den Batterien wird sicher       einem Grossunternehmen ein System                                www.kyburz-switzerland.ch

6 SMART 2 / 2019
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
ENERGIEGESPRÄCH

  SMART   2 / 2019   7
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
ENERGIEGESPRÄCH

                       zu entwickeln, das mich mit Fragen          die Kyburz-Flotten in Neuseeland, Austra-
                       konfrontierte, die mir niemand              lien, Island und Skandinavien. Eine
                       beantworten konnte. Ich fragte schliess-    Box an jedem Fahrzeug sendet uns alle
                       lich den Direktor, der passende Ant­        technischen Daten und Positionen. Mit
                       worten zumindest im Kopf hatte. Nur         diesem «Fleet Monitoring» lassen sich
                       nützte mir das nichts. Ich hatte ja den     verrückte Dinge anstellen. So können
                       Gruppenleiter über mir und der wiederum     wir manchen Defekt bereits erkennen,
                       den Abteilungsleiter. Die sind wegen        bevor er tatsächlich auftritt. Künftig
                       meiner Ideen an die Decke gegangen.         wollen wir auch Gewichts- und sogar
                                                                   meteorologische Daten auswerten.
                       Das brachte Sie zum Geh-Punkt?
                       Aus diesem Frustrationsüberschuss           Wie entstand Ihr puristisches Funmobil-
                       heraus habe ich begonnen, mich in der       Projekt eRod?
                       Freizeit mit Fahrzeugen zu beschäftigen.    Angesichts der immer noch fortschrei-
                       Gleich das erste Projekt, mein E-Prototyp   tenden Komfortexzesse gerade in
                       Cheetah, hat mich derart in Beschlag        der Luxuslimousinenindustrie wollte
                       genommen, dass ich mich entscheiden         ich wieder mal zurück an die Basis.
                       musste. Das habe ich dann getan. Eine       Ich fragte: Was brauche ich? Räder,
                       Alternative gab es nicht.                   Lenkung, Bremsen, Fahrwerk, Antrieb,
                                                                   Pedale. Fertig! Keine Heizung, keine
                       Was daraus entstand, ist bekannt:           Lüftung, keine Scheiben, kein Garnichts.
                       Mit Ihren E-Mobilen haben Sie diverse
                       Nischen schon früh sehr klug besetzt.       Keine Sektkühler, keine automatischen
                       Wie kam es zu Ihrem Beitritt zum            Sonnenrollos. Beim Smart hatte
                       Verband Swisscleantech, dessen              man für diese Selbstbeschränkung
                       Ehrenpräsident Bertrand Piccard             einen Slogan: Reduce to the max.
                       «sauberes Wachstum» propagiert?             Beim Smart hat man’s so geschrieben,
                       Die Alternative wäre ja der schmutzige      ich setze die Idee tatsächlich um.
 «Ich wünsche mir,     Status quo, nicht? (Lacht.) Mir hat sehr    Ohne Kompromisse. Ich will einen
  dass in 20 Jahren    gefallen, was ich dort gesehen habe:        Gitterrohrrahmen ohne Verschalung.
 jeder Hirnbesitzer    Potenzial für saubere Zukunftslösungen      Nur die Teile, ohne die es nicht geht.
                       gibt es ohne Ende. Was auch mich
elektrisch unterwegs   immer umtreibt, ist die Frage: Welche       Um damit auch ins Gelände zu fahren,
    sein wird. Die     Hilfsmittel kann ich bieten, die dem        wie mit dem neuen eRod offroad?
                       Menschen dienen, aber die Umwelt            Die Leute sollen doch auch künftig
Emissionen müssen      schonen? Wie packe ich das an?              noch crossen dürfen, auf Schnee oder
   einfach weg.»                                                   in der Kiesgrube, aber bitte mit einem
                       Angepackt haben Sie beispielsweise          Minimum an Emissionen, damit das
                       das Projekt der selbstfahrenden             Ganze einen neuen Fokus bekommt.
                       «Buddy Mobility» mit der norwe­
                       gischen Post.                               Ihre Meilensteine in der beruflichen
                       Da rollt anstelle eines Verträgers ein      und persönlichen Entwicklung?
                       smartes, mehrstöckiges Euro-Palett          Dass der Elektroantrieb die Mobilität
                       autonom ins Quartier und meldet den         einem gründlichen Entschlackungs-
                       Bewohnern via Smartphone, dass              und Reinigungsprozess unterzogen hat.
                       es Briefe oder kleine Pakete in ihren       Ein System soll so simpel wie möglich
                       mobilen Postfächern abzuholen gibt.         sein. Ganz nach dem Zen-Prinzip,
                                                                   sich den offenen, klaren Geist zu
                       Mehrheitlich aber verteilen noch Ver-       bewahren. Zwei Autos? Ist eines zu viel.
                       träger aus Fleisch und Blut die Post –      Ein Bankkonto? Reicht. Eine Frau
                       in der Schweiz und anderswo mit dem         als Partnerin? Alles andere habe ich
                       berühmten Kyburz-Modell DXP. Diese          nicht im Griff, ist mir zu komplex.
                       sind ja dauernd auf Achse. Wie koordi-      Wenn ich nach dieser Maxime lebe,
                       nieren Sie da Service und Unterhalt?        wird unglaublich viel Energie
                       Zunehmend mit Telemetrie. Vor allem         freigesetzt. Es ist mir eine Freude,
                       haben wir eine Lösung gebraucht für         diesen Gedanken hinauszutragen.

8 SMART 2 / 2019
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
ENERGIEGESPRÄCH
                                                                                                           HOW TO …

R EC H E R C H E TA M A R A T I E F E N A U E R

      2    reife Bananen, über                    200 ml   Vollmilch                  150 g gefrorene Früchte
           Nacht im Gefrierfach                   20 ml    Rahm                       3 EL griechisches Joghurt
      2 EL Pflanzenmilch                          150 g    Zucker                     2 TL Honig
      1 TL Ahornsirup oder                        3		      Eigelb
           Agavendicksaft                                                             Alle Zutaten fein pürieren und
                                                  Milch, Rahm und Zucker erhitzen,    sofort servieren.
      Je nach Vorliebe Schokoladen-               nicht aufkochen. Eigelbe in
      pulver, gefrorene Früchte oder              einer Schüssel aufschlagen.
      Beeren hinzufügen.                          Milch-Rahm-Mischung vor­
                                                  sichtig zu den Eigelben geben.
      Alle Zutaten mixen, bis eine                Die Masse unter Rühren erneut
      cremige Glace entsteht.                     erhitzen, bis sie sämig ist, dann
                                                  abkühlen lassen und ins Eisfach
                                                  stellen. Damit die Glace cremig
                                                  wird, immer wieder umrühren.

                                                                                                                               Rezept-Quellen: www.rewe.de, www.smarticular.net, www.runtastic.com

                                                                                                        SMART   2 / 2019   9
Hohes Potenzial Michael Pfäffli, VK-Präsident von St. Moritz Energie, über die nachhaltige Energiereserve, die unter der Kunsteisbahn Ludains ...
INFOGRAFIK: 30 JAHRE WORLD WIDE WEB

Drei Buchstaben als Zugang
 WWW: Entwickelt
 vor 30 Jahren als
 ­Austauschplattform
  zwischen Wissen-
  schaftlern, ist das                      Wo und mit wem alles begann
                                           • Das World Wide Web wurde 1989 von
  1989 lancierte                             Tim Berners-Lee am Kernforschungs­zentrum
  «World Wide Web»                           CERN in Genf ­erfunden.
                                           • 1993 gab das CERN das World Wide Web
  heute aus ­unserem                         als offenen Standard kostenlos und ohne
                                             Lizenzierung für die Öffentlichkeit frei.
  Alltag nicht mehr                        • Tim Berners-Lee ist auch der Erfinder der
                                                                                                                           Tim
  wegzudenken.                               ­Seitenbeschreibungssprache HTML, des                                         Berners-Lee
                                              Transferprotokolls HTTP, der Internetadresse      den ersten Browser «WorldWideWeb» und
  In unserer Infografik                       URL – alles Elemente, die noch heute zentral      ­betrieb am CERN den ersten Webserver, der
                                              sind für das Internet. Berners-Lee entwickelte     den Ursprung des WWW darstellt.
  präsentieren wir
  Ihnen Fakten zur
­Geschichte und ­
                                                            Wie viel Energie benötigt das Internet?
  zur Nutzung des
  Internets.                                                        • 0,3 Wattstunden beträgt der Strombedarf für eine
                                                                      Google-­A nfrage. Zum Vergleich: Ein Hemd zu bügeln,
RECH E R C H E / TE X T
                                                                      ­benötigt so viel Energie wie 200 Google-Suchanfragen.
PATRI C K S T E I N E M AN N
                                                                    • 40 Grosskraftwerke sind nötig, um den Energie­verbrauch
INFOG R AF IK                                                         der Rechenzentren zu decken, über die das Internet
D. RÖT T E LE & M . S T Ü N ZI,                                       betrieben wird.
WWW.I N FO G RAFI K .C H
                                                                    • Wäre das Internet ein Land, dann hätte es heute den
                                                                      sechstgrössten Energieverbrauch der Welt.

                                              Die Datenmenge des Web wächst und wächst
                                                 Anteil des Internets bei den
                                                 Informationsflüssen im weltweiten
                                                 Telekommunikationsnetz

                                                                                         1993       1%   2000      51%    2017      97%
           Internetnutzung in der Schweiz
           Dauer der Internetnutzung   Anteil der Bevölkerung, die das
           pro Woche (2017)            Internet regelmässig nutzt**

10 SMART 2 / 2019
zur Welt
                                                                                                                                                 Das Internet der Dinge gilt als
                                                                                                                                                 Zukunft des Internets: Gegen-
                                                                                                                                                 stände, Geräte und Maschinen
                                                                                                                                                 sind vernetzt und kommuni­
                                                                                                                                                 zieren miteinander. So erkennt
                                                                                                                                                 etwa eine «smarte» Wasch­
                                                                                                                                                 maschine, wann die Solaranlage
      Die Top 10 der Schweizer Websites                                                                                                          auf dem Dach genügend güns-
      Unique Visits*                                                                                                                             tigen Strom liefert, und schaltet
      Rang       Website                 Beschreibung                                                                                            sich selbständig ein.
      1          20min.ch D-CH           Nachrichtenportal (Deutschschweiz)
      2          blick.ch                Digitaler Boulevard-Kanal
      3          srf.ch                  Schweizer Internet-Radio und -TV
      4          sbb.ch                  Website der SBB
      5          bluewin.ch              E-Mail-Dienst und News (Swisscom)
      6          20min.ch W-CH           Nachrichtenportal (Romandie)
      7          rts.ch                  Schweizer Radio und TV (Romandie)
      8          nzz.ch                  Online-Präsenz der Tageszeitung
      9          local.ch                Digitales Telefonbuch und Gelbe Seiten
      10         tagesanzeiger.ch        Online-Präsenz der Tageszeitung
                                                                                                                1,75 Mrd.
Die Entwicklung des Internets
 Anzahl Websites sowie bekannte Websites und wann sie online gingen.
                                                                                                                1,5 Mrd.
 Heute sind mehr als 1,6 Milliarden Websites online; davon sind aber
 «nur» rund 200 Millionen aktiv bewirtschaftet.

                                                                                                                1,25 Mrd.

                          Paypal             Facebook         Dropbox
                                                                                                                1 Mrd.

      Amazon       Google        Wikipedia           Youtube
                                                                                                                0,75 Mrd.

                                         Word
    Yahoo       Netflix        Baidu     Press           Twitter     Instagram                                  0,5 Mrd.

                                                                                                                0,25 Mrd.
                                                                                                                                                 Weltweit wird der Internet-
                                                                                                                                                 Datenverkehr für ­d as
                                                                                                                0                                Jahr 2017 auf 1,4 Zettabyte
                                                                                                                                                 ­geschätzt – eine Zahl mit
     1
     2
     3
     4
     5
     6
     7
     8
     9

   18
   09
   10
    11
   12
   13
   14
   15
   16
   17
   00
   01
   02
   03
   04
   05
   06
   07
   08
 199

199
199
199
199

199

199

199
199

 20

20
20
20
20

20

20

20
20
20

20
20
20
20

20
20
20

20
20

                                                                                                                                                  20 Nullen.

                                 Ort der Internetnutzung
                                 Schweizer Bevölkerung ab 14 Jahren (2018)
                                           zu Hause

                                            am Arbeitsplatz

                                             unterwegs

   * Stand: Februar 2019 ** Personen ab 14 Jahren, Nutzung mehrmals pro Woche
   Quellen: www.internetlivestats.com; www.cern.ch; www.wikipedia.org; de.statista.com; www.bfs.admin.ch; www.heise.de; www.zdf.de; www.swr.de                SMART   2 / 2019   11
GADGETS

                    AB INS
                    WASSER
                    Am schönsten ist der Sommer auf dem See oder im
                    Fluss. Unsere Tools sorgen für Spass und Sicherheit
                    ober- und unterhalb der Wasserlinie.

                                           Flachsurfer
                                           Für diese Surfbretter braucht es keine Wellen:
                                           Stehend paddelt man über den See oder den
                                           Fluss entlang. Wer eine schlechte Balance hat,
                                           kniet sich einfach aufs Board. Die bunten
                                           Bretter gibt es mit unterschiedlichen Motiven ab
                                           900 Franken auf www.indiana-paddlesurf.ch.
                                                                                              Foto: tolisart.com

12 SMART 2 / 2019
Couchdrifter
Mit der eigenen Insel entspannt auf dem See
treiben: Auf der Gummiinsel mit Schattendach,
Rückenlehne und Getränkehalter lassen
Geniesser es sich gut gehen. Zu bestellen
zum Beispiel über www.galaxus.ch für
ca. 94 Franken.

                                                 Tauchkühler
                                                 In diesem Gummikühlschrank bleiben
                                                 Getränke auch bei sommerlichen
                                                 Temperaturen angenehm erfrischend.
                                                 Mit einem Seil wird er einfach am
                                                 Gummiboot befestigt und mitgezo-
                                                 gen. Entdeckt auf www.sportxx.ch
                                                 für rund 15 Franken.

Durchblicker
Gemütlich auf dem Wasser treiben und dabei die Unterwasserwelt
bestaunen – ohne in Atemnot zu geraten. Das ist mit der Schnor-
chelmaske möglich. Sie bedeckt das ganze Gesicht. An der
Halterung kann man zudem eine Unterwasserkamera befestigen und
so seine Entdeckungen filmen. Zu kaufen für 49 Franken
über www.mintlama.ch.

                                                                    Trockenhalter
                                                                    Kleider und Smartphones überstehen in diesem
                                                                    Sack die Bootsfahrt trocken und ohne Wasser-
                                                                    schaden. Die Nähte sind abgedichtet, das
                                                                    Material PVC-frei und der Trageriemen verstellbar.
                                                                    Den Packsack gibt es in unterschiedlichen
                                                                    Farben für ca. 66 Franken auf www.intersport.ch.

                                                                                                    SMART   2 / 2019   13
TIPP

So behalten                                       Hitzequellen ausschalten
                                                  Schalten Sie Geräte wie Computer,
                                                  Laptop und Fernseher komplett
                                                  aus. Sie erzeugen sonst zusätzlich

Sie einen
                                                  Wärme.

kühlen Kopf                                       Essen
                                                  Einige Lebensmittel kühlen den
                                                  Körper von innen. Gründe sind
                                                  ihr hoher Wassergehalt oder die
Es muss nicht immer ein Ventilator oder eine      enthaltenen Mineralien und Vitamine.
Klimaanlage sein: sieben Tipps, wie Sie sich      Dazu zählen: Minze, Salbei, Joghurt,
                                                  Früchte und Gemüse.
selbst und Ihre Wohnung klimafreundlich kühlen.
T E X T TA M A R A T I E F E N A U E R

                                                  Lüften
                                                  Lüften Sie nur frühmorgens und
                                                  spätabends. Am besten dann
                                                  auch alle Schranktüren öffnen: Selbst
                                                  dort sammelt sich heisse Luft.

                                                  Waschlappen
                                                  Frieren Sie einen nassen Waschlappen
                                                  ein. Legen Sie sich diesen dann auf
                                                  die Stirn, den Nacken oder wickeln Sie
                                                  ihn sich um die Füsse.

Zimmerpflanzen
Pflanzen geben Feuchtigkeit ab                    Kleider
und senken durch Verdunstungs-                    Tragen Sie Kleider aus natürlichen
kälte die Temperatur im Raum.                     Fasern, zum Beispiel aus Seide,
Birkenfeige, Gummibaum,                           Baumwolle oder Leinen. Diese sind
Kolbenfaden und Bogenhanf                         atmungsaktiv und temperaturisolierend.
eignen sich besonders gut.

                                                  Trinken
                                                  Verzichten Sie auf Eiswürfel. Trinkt
                                                  man im Sommer etwas Kaltes,
                                                  produziert der Körper Wärme, damit die
                                                  Körpertemperatur nicht zu stark sinkt.

14 SMART 2 / 2019
RÄTSEL

Finden Sie das Lösungswort?
Einfach mitmachen
Schreiben Sie uns eine E-Mail an
wettbewerb@red-act.ch und gewin-
nen Sie mit etwas Glück einen der
unten­stehenden Preise. Nennen Sie
uns im Betreff bitte direkt das Lösungs-
wort. Im Textfeld teilen Sie uns Ihren
Vor- und Nachnamen sowie Ihre
Telefonnummer mit. Einsendeschluss
ist der 26. Juli 2019.

Wir wünschen Ihnen viel Spass
beim Rätseln!

Teilnahmebedingungen: Über diesen Wett­bewerb führen
wir keine Korrespondenz. Die Barauszahlung der Preise ist
nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

                                                              2. Preis
                                                              Tierische Stärke mit dem Powertraveller
                                                              von Powergorilla
                                                              Der Name verrät einiges.
                                                              24 000 mAh versorgen 9 Stecker
                                                              für mobile Geräte mit Energie. Das
                                                              schlanke Aluminiumgehäuse mit
                                                              stossfesten Gummischutzstreifen
                                                              schützt und sieht auch noch chic
                                                              aus. Ein- und Ausgangsanschlüsse
                                                              sind USB-Ports. Mit dieser Power-
                                                              bank können Sie lange reisen.

                                                              Gesamtwert des Preises: 250 Franken

   1 . Preis
   Erholung am Blausee

Geniessen Sie im Hotel Blausee den einzigartigen Ausblick
auf das blaue Naturspektakel. Im Gutschein inbegriffen sind
                                                                                            3. Preis
zwei Über­nachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer.                                     Notizbuch
Inklusive eines reichhaltigen Frühstücksbuffets, Zugang zum                                 von Moleskine
Spa-Bereich sowie eines 4-Gang-Abendmenüs für 2 Personen.
                                                              Klassisches Design trifft Handwerkskunst: gebundenes
Ein Erlebnis für alle Sinne.
                                                              Ledernotizbuch inklusive Innentasche, Lesezeichenband
Gesamtwert des Preises: 700 Franken                           und Gummiband. Die Seiten sind liniert und im gängigen
                                                              Format A5. Ein Klassiker unter den Notizbüchern.
Hotel&Spa Blausee, 3717 Blausee, Telefon +41 33 672 33 33,
info@blausee.ch, www.blausee.ch                               Gesamtwert des Preises: 69 Franken

                                                                                                    SMART   2 / 2019   15
HIER BEKOMMEN WIR
             DIE ST. MORITZER SONNE
             UNTER DACH UND FACH

Haben Sie eine Solaranlage erwartet, die in die Augen springt?
Auf dem Gutsbetrieb Oberalpina sind die Solarpanels im Dach integriert. Deshalb sind sie
nicht so auffällig wie eine Aufdachanlage. Wir fallen lieber mit einem Zertifikat für Sie auf.
Zeigen Sie mit der Sonne von St. Moritz Ihr Engagement für die Umwelt!

www.stmoritz-energie.ch
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