CONFINE STUDIE 2020 INTERVIEW FRAU PROF. DR. MED. ZIESCHANG - PHYSIO AKTIV WIESLOCH
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INTRO DEIN TRAINING IST WERTVOLL - mit dieser Botschaft unterstützen Physiotherapiepraxen in ganz Deutschland eine wissenschaftliche Untersuchung zur coronabedingten Trainingsunterbrechung von Menschen über 60 Jahren. Hierzu sucht die Universität Oldenburg in den nächsten Wochen Freiwillige, die für zwei Telefonbefragungen a 10min durch das Wissenschaftsteam von Frau Prof. Dr. med. Zieschang zur Verfügung stehen. „Wer führt die Studie durch? Worum geht es? Und welchen Nutzen haben Sie durch diese Erkenntnisse?“ – kompetente Antworten auf Ihre Fragen gibt uns Frau Zieschang im folgenden Interview.
Interview Frage 01a Sehr geehrte Frau Prof. Dr. med. Zieschang, vorab möchten wir gerne unseren Studienteilnehmern Sie als Person und Ihr aktuelles Tätigkeitsfeld in Oldenburg vorstellen. Antwort: Nach meinem Medizinstudium in Bochum hatte ich das Ziel Kinderärztin zu werden. Wir waren dann erst ein paar Jahre im Ausland, wo ich während der Familienpause in die Sportmedizin hineingeschnuppert habe. Wieder in Deutschland zurück, suchte ich in Heidelberg einen Weiterbildungsplatz in Innerer Medizin und bin zufällig in der Geriatrie am Bethanien Krankenhaus Heidelberg, unter der Leitung von Prof. Peter Oster, gelandet. Nach kürzester Zeit wusste ich, dass das für mich genau das Richtige war. Der ganzheitliche Ansatz, der Fokus auf die Funktionalität, die multiprofessionelle Zusammenarbeit im Team begeistern mich nun seit mehr als 20 Jahren. Dank der Förderung im Rahmen des Forschungskollegs Geriatrie der Robert Bosch Stiftung konnte ich auch wissenschaftlich tätig werden und im Verlauf habilitieren. Ein Fokus war die Behandlung von Patienten mit Demenz im Akutkrankenhaus, eine Patientengruppe, die mir auf Grund ihrer hohen Vulnerabilität nach wie vor besonders wichtig ist. Ganz wesentlich für mich war die Chance an einer großen Trainingsstudie unter der Leitung von Prof. Klaus Hauer mitwirken zu können. Wir untersuchten ein intensives, progressives Kraft-, Balance- und funktionelles Training bei Menschen mit Demenz. Das war die perfekte Kombination: meine Lieblingszielgruppe und körperliches Training als Intervention, was mich als Leistungssportlerin (Basketball) und Bewegungsbegeisterte natürlich sehr ansprach.
Interview Frage 01b Antwort 01b: Seit 2019 habe ich nun die Professur für Geriatrie in Oldenburg inne und kann aufbauend auf diesen Themen weitere Studien durchführen. Meine drei Verantwortungsbereiche hier in Oldenburg gliedern sich wie folgt: Als Direktorin der Universitätsklinik für Geriatrie am Klinikum Oldenburg leite ich eine akutgeriatrische Abteilung, die eine der fünf Kliniken der Inneren Medizin am Klinikum darstellt. Hier behandeln wir Patient*innen mit einer akuten körperlichen Erkrankung oder einer kritischen Verschlechterung einer chronischen Erkrankung wie der Herzinsuffizienz. Zusammen mit den anderen Kliniken bilden wir junge Ärzt*innen in der Weiterbildung zur Inneren Medizin aus. Zusätzlich bilden wir am Geriatrischen Zentrum Oldenburg (GZO) Geriater*innen aus. Das zweite Standbein des GZO stellt die geriatrische Reha am Rehazentrum Oldenburg dar. Bei diesen Patienten geht es vor allem darum, nach einem akuten Ereignis wie einer Operation, einer akuten internistischen oder neurologischen Erkrankung die Selbständigkeit wieder zu erlangen oder zu fördern. Diese beiden Standorte ermöglichen viele Fassetten des geriatrischen Arbeitens, weitere Bereiche sind in Planung. Als Abteilungsleiterin der Geriatrie im Department Versorgungsforschung geht es mir darum, die inspirierenden Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Departments aber auch anderen Instituten der Universität Oldenburg für Projekte zu nutzen, die älteren Menschen helfen ein gesunderes und selbstbestimmteres Leben führen zu können. Der Aufbau meines wissenschaftlichen Teams in diesem Kontext macht sehr viele Freude. Ein wesentlicher Fokus liegt hier auch wieder auf der Bewegungsförderung und Sturzprävention, wofür wir mit dem Ganglabor die technischen Möglichkeiten haben.
Interview Frage 02 Geriatrie und Training - Was hat das mir zu tun? Antwort: Durch die Vernetzung der Arbeit mit den geriatrischen Patient*innen in der Akutklinik und Reha aber auch durch Studien mit gesunden Senioren haben mein Team und ich mittlerweile eine vertiefte Kenntnis zu den positiven Effekten von Bewegung gerade bei älteren Menschen in verschiedenen Situationen und Lebensphasen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass regelmäßiges Training im mittleren Erwachsenenalter sich positiv auf die körperliche und geistige Fitness im Alter auswirken. Neuere Erkenntnisse zeigen auch, dass es erfreulicherweise nie zu spät ist anzufangen. Selbst wenn man erst im hohen Alter anfängt zu trainieren und ggf. schon gebrechlich ist, macht es noch einen Unterschied. Allerdings muss man sagen: je früher umso besser!
Interview Frage 03 Worum geht es im Kern in dieser Studie und woher kommt die Bezeichnung CoNFINE? Antwort 03a: Wir wollen den negativen Effekten durch die coronabedingten Zwangspause wissenschaftlich auf den Grund gehen und möchten deshalb zwei Gruppen untersuchen: Menschen im Alter ab 60 und eine Vergleichsgruppe 45 bis 59 Jahren. Antwort 03b: Unsere zentrale Fragestellung dabei lautet „Welche Auswirkungen haben die staatlich vorgegebenen und selbst getroffenen Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen der COVID-19 Pandemie für ältere Personen im Vergleich zu Jüngeren hinsichtlich ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit? Antwort 03c: Die Bezeichnung / Akronym leitet sich von dem englischen Wort „confine“ ab, welches in der deutschen Sprache mit „beschränken“ übersetzt werden kann. Unserer Studie wird sich auf die Beschränkung / Unterbrechung des Trainings fokussieren, weshalb wir bei eine internationalen Publikation den Titel gewählt haben.
Interview Frage 04 Wieso kooperieren Sie mit milon & Physio Aktiv? Antwort 04: Durch lokale Kontakte hier in Oldenburg sind wir auf eine Physio Aktiv Einrichtung mit dem milon Kraft Ausdauer Zirkel aufmerksam geworden. Die strukturierte Steuerung des Ganzkörpertrainings, eine Selbstjustierung der Belastungen und Hebellängen haben uns von Anfang an überzeugt. Ebenso ist die physiotherapeutische Kompetenz in den Einrichtungen gerade für ältere Menschen in unsrer Studie wichtig. Von höchster Bedeutung in Rahmen dieser Studie ist die Dokumentationsfähigkeit der Internetbasierten Daten. Somit können wir rückwirkend auf objektive Messungen vor der Coronabedingten Pausierung des Trainings zurückgreifen und diese mit den Werten nach Wiederbeginn des Trainings vergleichen.
Interview Frage 05 Was untersuchen Sie bei mir? Antwort 05: Keine Angst – Ihre Teilnahme an dieser Studie beschränkt sich lediglich auf zwei telefonische Befragungen mit einer Dauer von ca. 10 Minuten durch unser Institut. Ihre anonymisierten Trainingsdaten im milon System werden von uns nach den gültigen Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wissenschaftlich verarbeitet. Es ist nicht möglich die Daten dann auf Ihren Namen zurück zu führen. Hierzu stehen wir Ihnen gerne telefonisch zur Verfügung oder sprechen Sir Ihr lokales Therapeutenteam an.
Interview Frage 06 Wann und wo kann ich die Studienergebnisse einsehen ? Antwort 06: Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich auf 6 Monate nach Ihrem Trainingsstart, bzw. coronabedingten Unterbrechung. Anschließend werden die Ergebnisse ausgewertet und in einer internationalen Studie einem Fachpublikum zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit der milon & Physio Aktiv Firmengruppe werden wir Sie im Sommer 2021 über Ihre aktuelle Trainingseinrichtung über wesentliche Erkenntnisse informieren.
Interview Frage 07 Vielen Dank - Frau Prof. Zieschang für diese Antworten und vielen Dank an alle Mitglieder, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Befragung unterstützen. DEIN TRAINING IST WERTVOLL, weil... ... Du dauerhaft durch ein therapeutisches Training Deine Gesundheit förderst, (KOMMA) ... ... die Wissenschaft wichtige Erkenntnisse für medizinische Therapien erhält...(UND)... ... milon Sein Trainingssystem noch besser machen kann. vielen Dank für die Unterstützung Zu weiteren Fragen steht Dir gerne dein Trainerteam beim nächsten Besuch zur Verfügung.
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