COVID-19: BREMSER ODER BESCHLEUNIGER DER ENERGIEWENDE? - MCKINSEY ...

 
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COVID-19: BREMSER ODER BESCHLEUNIGER DER ENERGIEWENDE? - MCKINSEY ...
ENERGIEMARKT – POLITIK

COVID-19: Bremser oder Beschleuniger
der Energiewende?
Thomas Vahlenkamp, Ingmar Ritzenhofen, Hauke Engel, Fridolin Pflugmann und Fabian Stockhausen

Die Lockdowns zur Eindämmung von COVID-19 haben dem Klima weltweit eine Atempause verschafft – allerdings nur kurz.
Gleichzeitig wird die deutsche Energiewende im Zuge der Pandemiebekämpfung teilweise ausgebremst. „Grüne“ Stimuli im
Konjunkturpaket der Bundesregierung sollen jetzt neue Impulse setzen – doch reichen diese Maßnahmen aus? Die aktuelle
Entwicklung zeigt, welchen Beitrag die Sektoren noch leisten müssen, um die Klimaziele 2030 zu erreichen – und wo die
Politik weiterhin gefordert ist.

Die COVID-19-Pandemie hat massive Auswir-
kungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Wirt-
schaft, die bis heute nicht vollständig abzuschät-
zen sind. Zu den wenigen positiven Effekten
zählt allerdings die Auswirkung auf das Klima
während der Lockdown-Phase im Frühjahr die-
ses Jahres: Zwischen Mitte März und Ende April
lagen die täglichen Emissionen in Deutschland
nach ersten Schätzungen zeitweilig bis zu 26 %
unter den Vorjahreswerten; 15 bis 20 Mt CO2
wurden dabei eingespart. Auch der Energiever-
brauch sank spürbar: In der zweiten Aprilwo-
che beispielsweise wurde in Deutschland 14 %
weniger Strom verbraucht als im Vergleichszeit-
raum der vorherigen drei Jahre.

Was zunächst beeindruckend klingt, ist jedoch
nur ein Tropfen auf den heißen Stein des Klima-
wandels. Tatsächlich entspricht das im Lock-
down eingesparte Treibhausgas gerade einmal                  Die geringeren Emissionen durch Corona haben die Lage kurzfristig entspannt – für nachhaltige
                                                             Klimaeffekte aber sind weitere Anstrengungen nötig                         Bild: Adobe Stock
den Emissionen von 7 bis 10 Tagen in Vor-
Corona-Zeiten. Die Pandemie hat dem Klima
nicht mehr als eine kurze Atempause verschafft       das Investitionsklima für nachhaltige Techno-        (Corona-unabhängige) Streit um die Mindest-
– und dies auch noch zum volkswirtschaft-            logien hatte sich durch die Entwicklung auf          abstände von Windkraftanlagen zu Wohnge-
lichen Preis einer tiefgreifenden Rezession.         den Energiemärkten bereits zu Jahresbeginn           bieten den Onshore-Ausbau.
                                                     eingetrübt. Die Corona-Krise verstärkt diese         ■ Ölpreis unter Druck: Turbulenzen an den
Ob und wie sich die COVID-19-Pandemie struk-         negativen Trends nun zusätzlich:                     Ölmärkten gab es schon vor COVID-19, u.a.
turell auf die Energiewende auswirkt, lässt sich                                                          ausgelöst durch den Preiskampf zwischen
noch nicht abschließend bewerten. Klar ist aber,     ■ Windkraftausbau weiter gebremst: Im ers-           Saudi-Arabien und Russland Mitte Februar.
dass sich die bisherigen Versäumnisse beim           ten Halbjahr 2020 wurden Windkraftanlagen            Innerhalb eines Monats rutschte der Ölpreis
Klimaschutz durch die Krise nicht aufgelöst          an Land und auf See (On-/Offshore) mit einer         von 58 auf 28 US$/Barrel. Heute ist es die
haben. Vielmehr zeigt der aktuelle Energiewen-       Leistung von 811 MW errichtet. Das sind zwar         nachlassende Wirtschaftsleistung infolge der
de-Index (siehe Seite 48 f.), dass entlang des       50 % mehr als der historisch schwache Zubau          Corona-Krise, die den Ölpreis weiter unter
energiewirtschaftlichen Dreiecks – Umwelt- und       im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres,         Druck setzt: Aktuell liegt der tägliche weltweite
Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit, Versorgungs-        aber nur die Hälfte des Zubaus im ersten Halb-       Ölverbrauch im Schnitt bei 83,8 Mio. Barrel
sicherheit – noch viel Arbeit wartet.                jahr 2018. Bis zu 15 % aller EE-Projekte in          pro Tag – 2019 waren es noch 100,4 Mio.
                                                     Europa könnten durch die Corona-Pandemie             ■ Stromgroßhandelspreise gesunken: Ab
COVID-19 als Bremsverstärker                         verzögert oder annulliert werden, schätzt die        Mitte März brachen auch die Börsenstrom-
der Energiewende                                     Energieforschungsgruppe Wood Mackenzie.              preise um bis zu 23 % ein – teilweise als Folge
                                                     Auf globaler Ebene rechnen die Experten mit          der Stilllegungen von Gewerbe- und Industrie-
Schon vor Ausbruch der Pandemie war die              einem Rückgang des Windkraftausbaus um               betrieben und des damit einhergehenden
Energiewende ins Stocken geraten, etwa beim          bis zu 5 GW (rund 10 % gegenüber dem Vor-            geringeren Stromverbrauchs im Zuge der
Ausbau der erneuerbaren Energien (EE). Auch          jahr). In Deutschland erschwert zusätzlich der       Lockdowns. Zum Preisverfall beigetragen hat

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ENERGIEMARKT – POLITIK

allerdings auch die Entwicklung an den inter-    sozialen Lebens, bei dem allein der Luft-           Wochen nach dem schrittweisen Hochfahren
nationalen Energiemärkten. Ende März lagen       verkehr um 85 % und der Lkw-Verkehr um              der Wirtschaft kehrte die Kohleverstromung
die Gas- und CO2-Preise ein Viertel bzw. ein     12 % heruntergefahren wurden. Eine Ver-             auf ihr Vorkrisenniveau zurück. Und Chinas
Drittel unter denen zu Jahresbeginn. Aktuell     stetigung dieses Zustands wäre zwar gut für         Luft hatte laut einer Analyse des Centre for
steht der Stromgroßhandelspreis wieder bei       das Klima, aber verheerend für die deutsche         Research on Energy and Clean Air (CREA)
rund 40 €/MWh und damit nur geringfügig          Wirtschaft und ginge mit massiven Einbu-            bereits Anfang Mai wieder die gleiche Schad-
unter dem zu Beginn der Pandemie.                ßen der Lebensqualität einher.                      stoffbelastung an Feinstaub und Schwefel-
                                                 ■ Modell 2: Realistischer ist, dass im Zuge         dioxid wie vor Ausbruch der Pandemie.
Gerade die Entwicklung an den Energie-           von zunehmenden Lockerungen und wirt-
märkten wirkt sich negativ auf die Ener-         schaftlicher Erholung die CO2-Einsparungen          „Grüne“ Stimuli im Konjunk-
giewende aus, denn niedrige Börsenpreise         auf das gesamte Jahr gerechnet deutlich             turpaket – die Lösung für
machen die Nutzung konventioneller Ener-         niedriger ausfallen. Laut einer aktuellen           Deutschlands Klimaprobleme?
gien attraktiv und bremsen den Ausbau            Klimastudie unter Mitwirkung des Mercator
von Erneuerbaren gleich zweifach: Wäh-           Research Institute Berlin bewegen sich die          Eine rasche Erholung der Konjunktur ist auch
rend niedrige Rohstoff- und CO2-Preise           EU-weiten Einsparungen in diesem Jahr je            in Deutschland Grundvoraussetzung für die
die Investitionsanreize für Unternehmen          nach Entwicklungsszenario zwischen 5,1 %            Überwindung der ökonomischen Folgen der
schmälern, mindern niedrige Strompreise          und 8,5 %. In Deutschland entspricht dies           Pandemie. Um diesen Prozess zu unterstüt-
die Rentabilität von Wind- und Solarparks        einer Reduktion zwischen 41 und 68 Mt.              zen, hat die Bundesregierung ein umfang-
– und halten Projektentwickler vom Ab-           Ausgehend von diesem Niveau (und unter              reiches Konjunkturprogramm in Höhe von
schluss neuer Stromabnahmeverträge ab.           der Annahme, dass die Einsparungen von              130 Mrd. € aufgelegt. Damit der Klimaschutz
Der Effekt hat sich bereits eingestellt: Im      Dauer sind) müsste der CO2-Ausstoß dann             beim Wirtschaftsaufschwung nicht auf der
März lag das Volumen neuer europäischer          nochmals um insgesamt 174 bis 202 Mt                Strecke bleibt, enthält das Paket auch einige
Stromabnahmeverträge um 85 % niedriger           sinken (17 bis 20 Mt pro Jahr), um das              „grüne“ Stimuli sowie Maßnahmen zur Inno-
als noch im Januar.                              Klimaziel 2030 zu erfüllen. Es bräuchte             vationsförderung, etwa in den Bereichen
                                                 demzufolge noch (je nach Größe) zwei bis            E-Mobilität und Wasserstofftechnologien. Da-
COVID-19 als Katalysator:                        fünf mit Corona vergleichbare Schocks,              mit soll das Konjunkturprogramm zugleich
Wie nachhaltig wirkt der                         um diese CO2-Einsparungen zu realisieren,           auch die Energiewende weiter vorantreiben.
„Corona-Effekt“?                                 wenn keine weiteren Maßnahmen zur Emis-
                                                 sionssenkung ergriffen werden.                      Zahlreiche Studien belegen, dass staatliche
Der Klimaschutz aber kann sich keine Pause       ■ Modell 3: Sollte sich die Konjunktur              Konjunkturhilfen so ausgestaltet werden kön-
leisten. Die jetzt angebrochene Dekade wird      schnell erholen, könnte sich der „Corona-           nen, dass sie nicht nur der Volkswirtschaft,
darüber entscheiden, ob das Pariser Klimaziel    Effekt“ sogar komplett verlieren. Der Blick         sondern auch dem Klimaschutz zu Gute
einer maximalen durchschnittlichen Erwär-        nach China legt dies nahe: Schon sieben             kommen. Beispiel Beschäftigungsförderung:
mung von 1,5°C eingehalten werden kann.
Der Zielpfad für Deutschland sieht vor, die
CO2-Emissionen bis 2030 um 55 % gegenüber
dem Basisjahr 1990 zu reduzieren. Stand
heute bedeutet dies, dass weitere 30 % CO2
eingespart werden müssten – von zuletzt
804,6 Mt in 2019 auf 562 Mt in zehn Jahren.
Wie kann das gelingen und was tragen die
Corona-bedingten Klimaeffekte dazu bei?
Drei mögliche Modelle:

■ Modell 1: Auf dem Höhepunkt des Lock-
down Anfang April ging der tägliche CO2-
Ausstoß in Deutschland nach ersten Schät-
zungen um rund 26 % zurück. Würden die
Emissionen auf diesem Niveau bleiben, wären
die Klimaziele bis 2030 nahezu erreicht.
Doch dass es dazu kommt, ist unrealistisch –
und wäre mit einem hohen volkswirtschaft-
lichen Schaden verbunden: Immerhin wurde
die drastische CO2-Absenkung im Frühjahr
nur möglich durch eine ebenso drastische          Abb. 1   Umwelt- und Klimaschutz, Wertung H2 2019 und H1 2020

Einschränkung des wirtschaftlichen und

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 9                                                                                    45
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ENERGIEMARKT – POLITIK

Eine 2017 im Fachjournal Economic Model-             für Solaranlagen, der die Förderung bislang     der dafür erforderlichen Off- und Onshore-
ling veröffentlichte Studie hat ergeben, dass        auf eine Gesamtkapazität von 52 GW be-          Windanlagen. Bis spätestens 2040 soll die
die Investition von 1 Mio. € in konventionelle       schränkte. Diese Zielmarke wäre vermutlich      Kapazität um weitere 5 GW erhöht werden.
Energieträger etwa drei neue Arbeitsplätze           schon in diesem Jahr erreicht worden und        Aufgrund des langfristigen Horizonts wird es
schafft, während durch Investition derselben         hätte damit den weiteren PV-Ausbau ausge-       allerdings noch Jahre brauchen, bis sich die
Summe in erneuerbare Technologien nahezu             bremst.                                         Förderungen im Energiewende-Index nieder-
dreimal so viele Arbeitsplätze entstehen. Ein        ■ Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärme-     schlagen. Gleichwohl sind Investitionen in
Grund hierfür könnte sein, dass Stromerzeu-          sektors: In den Bereichen E-Mobilität und       diese Schlüsseltechnologie notwendig, um
gung aus erneuerbaren Energien tendenziell           Gebäudeförderung werden die bisherigen Im-      eine umfassende Sektorkopplung herbei-
arbeitsintensiver ist als konventionelle, da         pulse nochmals verstärkt. Die Kaufprämie für    zuführen. Doch angesichts der ehrgeizigen
ein größerer Teil der Ausgaben auf Installa-         E-Autos wurde von 3.000 auf 6.000 € und das     Wasserstoffpläne in anderen Ländern (etwa
tion und Wartung entfällt, während die Kos-          Gebäudesanierungsprogramm um eine weite-        in Saudi-Arabien im Zusammenhang mit
tenstruktur der konventionellen Erzeugung            re Milliarde auf 2,5 Mrd. € aufgestockt. Vor    der neuen Megastadt Neom oder das Pilbara-
durch die häufig weniger arbeitsintensive            allem der E-Mobilität verleiht die Förderung    Projekt in Australien) stellt sich die Frage,
(und oft im Ausland ausgeführte) Rohstoff-           zusätzlichen Schwung: Bereits in den ersten     ob die deutschen Ziele ambitioniert genug
förderung geprägt ist.                               drei Monaten dieses Jahres ist die Nachfrage    ausfallen.
                                                     trotz Corona-Krise deutlich gestiegen: Von
Die „grünen“ Stimuli im Konjunkturpaket der          Januar bis März wurden 44.712 E-Autos ver-      Was die Sektoren zum Klima-
Bundesregierung dienen unmittelbar dem               kauft, 228 % mehr als im Vorjahreszeitraum.     ziel beitragen müssen – und
Umwelt- und Klimaschutz. Das Spektrum der            Auch für den Ausbau grüner Verkehrsinfra-       wie weit das Konjunkturpaket
konkreten Fördermaßnahmen reicht vom                 struktur hält das Paket Fördermittel bereit:    dabei hilft
Solar- und Windkraftausbau über die Elektri-         Der Bau weiterer Ladesäulen soll mit 2,5 Mrd.
fizierung des Verkehrs- und Wärmesektors             € und die Airline-Flottenmodernisierung mit     Die im Konjunkturpaket gesetzten „grünen“
bis zur Förderung klimafreundlicher Wasser-          1 Mrd. € unterstützt werden.                    Stimuli sind richtig und wichtig für den
stofftechnologien:                                   ■ Förderung von Wasserstofftechnolo-            Klimaschutz. Doch sie reichen nicht aus,
                                                     gien: Das größte Förderpaket im Bereich         um in allen Sektoren die notwendigen Im-
■ Windkraft- und Solarausbau: Zwei Maß-              Klimaschutz entfällt mit 7 Mrd. € auf die       pulse zur Beschleunigung der Dekarboni-
nahmen waren bereits vor Ausbruch der                Entwicklung moderner Wasserstofftechnolo-       sierung zu setzen. Damit Deutschland sei-
COVID-19-Pandemie in Planung und werden              gien im Rahmen einer von der Bundesregie-       ne Klimaziele planmäßig erreicht, müssen
nun umgesetzt: Um den EE-Ausbau neu zu               rung vorangetriebenen nationalen Wasser-        vielmehr alle Sektoren ihren Beitrag zur
beleben, wird zum einen das 2030er-Ziel für          stoffstrategie. Bis 2030 sollen industrielle    Emissionseinsparung leisten. Bislang hat
Offshore-Windkraft von 15 auf 20 GW erwei-           Produktionsanlagen von bis zu 5 GW für sog.     hauptsächlich die Energiewirtschaft durch
tert. Zum anderen entfällt der Förderdeckel          grünen Wasserstoff entstehen, einschließlich    den Ausbau der Erneuerbaren ihren Anteil
                                                                                                     beigesteuert; für die Sektoren Verkehr,
                                                                                                     Wärme/Gebäude und Industrie hingegen
                                                                                                     gibt es noch einiges zu tun:
                                                                                                     ■ Energiewirtschaft: Bis 2030 muss die
                                                                                                     Energiebranche jährlich 6,6 Mt CO2 ein-
                                                                                                     sparen (2,6 % p.a. gegenüber 2019), um
                                                                                                     das Sektorziel zu erfüllen. Betrachtet man
                                                                                                     die Entwicklung seit 2010, haben die
                                                                                                     Unternehmen diese Reduktionsrate längst
                                                                                                     erreicht: Die CO2-Einsparungen betrugen
                                                                                                     12,8 Mt pro Jahr und damit fast das Dop-
                                                                                                     pelte der erforderlichen Reduktionsrate bis
                                                                                                     2030. Allein der geplante Kohleausstieg
                                                                                                     wird einen erheblichen Beitrag zur Emis-
                                                                                                     sionsreduktion bis 2030 leisten. Zusätzlich
                                                                                                     machen die im Konjunkturpaket beschlos-
                                                                                                     senen Änderungen den Weg jetzt frei für
                                                                                                     den weiteren Ausbau der Solar- und Off-
                                                                                                     shore-Windkraft. Für die aktuell wichtigste
                                                                                                     erneuerbare Erzeugungsart allerdings –
                                                                                                     Windkraft auf dem Land – braucht es noch
Abb. 2   Wirtschaftlichkeit, Wertung H2 2019 und H1 2020                                             weitere Maßnahmen, um das 2030er-Ziel zu
                                                                                                     erreichen.

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COVID-19: BREMSER ODER BESCHLEUNIGER DER ENERGIEWENDE? - MCKINSEY ...
ENERGIEMARKT – POLITIK

■ Verkehr: Pro Jahr muss der Verkehrs-             2,2 % p.a. gegenüber 2019. Die tatsächlich     lagen sehr viel stärker forciert werden. Not-
sektor fast genauso viel Kohlendioxid ein-         erforderlichen Anstrengungen liegen sogar      wendig wären zusätzliche 3 bis 4 GW pro
sparen wie die Energiewirtschaft, nämlich          noch höher, wenn man berücksichtigt,           Jahr – das Dreifache des Zubaus von 2019.
6,1 Mt (3,7 % p.a. gegenüber 2019). Bisher         dass zukünftiges Wirtschaftswachstum die       Im Wärmesektor wiederum fehlt es an
kommt die Verkehrswende allerdings kaum            Emissionen weiter erhöht. Von der Errei-       einem klaren Konzept, wie ein weitgehend
voran, im Gegenteil: Im vergangenen Jahr-          chung dieser Ziele ist der Sektor noch weit    klimaneutraler Gebäudebestand zu errei-
zehnt sind die CO2-Emissionen sogar um             entfernt: Die Emissionen sanken lediglich      chen ist, z.B. über eine deutliche Anhebung
6,8 % auf 165 Mt gestiegen. Hier kann das          um 0,6 Mt von 188,2 Mt in 2010 auf zuletzt     der Effizienzstandards.
Konjunkturpaket gegensteuern und sowohl            187,6 Mt. Abgesehen von der erwähnten
die Etablierung von Elektrofahrzeugen als          Förderung der Wasserstofftechnologien          Um die Energiewende in der Dimension Um-
auch die Schaffung von Ladeinfrastruktur           setzt das Konjunkturpaket bislang nicht        welt- und Klimaschutz insgesamt wieder auf
vorantreiben.                                      ausreichend Anreize für mehr Klimaschutz       Kurs zu bringen, braucht es nicht nur einmalige
■ Wärme/Gebäude: Verglichen mit dem                im Industriesektor.                            Finanzspritzen aus dem Konjunkturpaket, son-
Verkehr liegt im Wärmesektor das jährliche                                                        dern grundlegende Weichenstellungen für lang-
Einsparziel bis 2030 um einiges niedriger,         Wo die Politik noch nachbessern                fristige Investitionen. Dazu zählt insbesondere
nämlich bei 4,4 Mt CO2, prozentual gese-           muss                                           die schnelle Umsetzung des vom Bundeswirt-
hen aber ebenso hoch (3,7 % p.a. gegenüber                                                        schaftsministerium aufgestellten 18-Punkte-
2019). Die Emissionseinsparungen bei Ge-           Die Lücken zwischen Soll und Ist zeigen:       Plans, der u.a. die Genehmigungsverfahren für
bäuden betrugen im vergangenen Jahrzehnt           Es sind noch viele Schritte zu gehen,          Windenergie an Land beschleunigt.
allerdings nur 2,9 Mt CO2 pro Jahr. Hier gibt      wenn Deutschland seine Klimaziele 2030
es noch viel aufzuholen. Denn trotz aller          wirklich erreichen will – in den Sektoren      ■ Wirtschaftlichkeit: Die Stromkosten für
staatlichen Fördermaßnahmen ist der große          selbst, aber auch seitens der Politik. Nach-   Privathaushalte und Industrie bleiben auf
Wurf in Sachen klimagerechte Gebäudesa-            besserungsbedarf besteht in allen drei         absehbare Zeit hoch. Zwar ist im Konjunk-
nierung bislang ausgeblieben. So stagniert         Dimensionen des energiewirtschaftlichen        turpaket eine Deckelung der EEG-Umlage
die Sanierungsrate laut Deutscher Energie-         Dreiecks:                                      vorgesehen, allerdings auf immer noch
Agentur bei rund 1 % pro Jahr, obwohl zum                                                         beträcht-liche 6,5 ct/kWh in 2021 und 6 ct/
Erreichen der Klimaziele mindestens 1,5 %          ■ Umwelt- und Klimaschutz: Der gegen-          kWh im Jahr darauf – dies entspricht einer
notwendig wären. Gerade im Wärmesektor             wärtige Ausbaupfad von Solar- und Offshore-    Entlastung von gerade einmal 0,8 % bzw.
hat Deutschland in der letzten Dekade wert-        Windkraft kann laut Agora-Studie die Öko-      2,4 % gegenüber dem durchschnittlichen
volle Zeit verloren.                               stromlücke nur zum Teil schließen. Um bis      Haushaltsstrompreis für 2020. Auch die
■ Industrie: Um 4,1 Mt pro Jahr müssen             2030 den geplante Erneuerbaren-Anteil von      sonstigen Abgaben für Strom bleiben unver-
die CO2-Emissionen in der Industrie sinken.        65 % an der Stromerzeugung zu realisieren,     hältnismäßig hoch: Nach Berechnungen von
Dies entspricht einer Reduktionsrate von           muss der Zubau von Onshore-Windkraftan-        Agora Energiewende betrugen sie 2018 fast
                                                                                                  das Neunfache der Abgaben auf Erdgas und
                                                                                                  nahezu das Dreifache gegenüber denen von
                                                                                                  Benzin. Kaum zu glauben, aber bei Betrach-
                                                                                                  tung der Preise pro Energieeinheit ist Benzin
                                                                                                  nur halb so teuer wie Strom und deutlich
                                                                                                  weniger belastet durch Steuern, Abgaben
                                                                                                  und Umlagen.
                                                                                                  ■ Versorgungssicherheit: Beim dringend
                                                                                                  benötigten Ausbau der Transportnetze gerät
                                                                                                  Deutschland mehr denn je ins Hintertreffen.
                                                                                                  Von den ursprünglich bis 2020 geplanten
                                                                                                  3.321 km ist erst ein gutes Drittel fertigge-
                                                                                                  stellt. Damit der Netzausbau wieder Fahrt
                                                                                                  aufnimmt, müssen die Genehmigungsver-
                                                                                                  fahren beschleunigt und mehr Rechtssi-
                                                                                                  cherheit beim Ausbau für die Netzbetreiber
                                                                                                  geschaffen werden. Partikularinteressen,
                                                                                                  etwa die aktuellen Widerstände gegen den
                                                                                                  Bau neuer Trassen, gilt es dabei zügig zu
                                                                                                  adressieren. Auch die Kraftwerkskapazität
                                                                                                  für die Stromversorgung ist bislang nicht
Abb. 3   Versorgungssicherheit, Wertung H2 2019 und H1 2020                                       langfristig gesichert. Hier warten auf die
                                                                                                  Politik noch massive Herausforderungen.

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 9                                                                                  47
COVID-19: BREMSER ODER BESCHLEUNIGER DER ENERGIEWENDE? - MCKINSEY ...
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Der Klimawandel wartet
nicht – Handeln tut not                        Innerhalb der Kategorien verzeichnen             einer bisherigen Zielerreichung von 108 %
                                               gleich viele Indikatoren positive wie            bzw. 186 % verbleiben daher beide in der
COVID-19 hat binnen weniger Wochen die         negative Trends: Verbessert haben sich           Kategorie „realistisch“.
Welt von Grund auf verändert. Vieles, das      der EE-Anteil am Bruttostromverbrauch,
vor der Krise als undenkbar galt, wurde auf    die Sektorkopplung im Bereich Verkehr,           Drei Indikatoren auf der Kippe
einmal Realität. Auch große Teile des Wirt-    die verfügbare Kapazität aus Nachbar-
schaftssystems, vom Geschäftsmodell bis        ländern und die Kosten für Netzeingriffe.        Der EE-Anteil am Bruttoendenergiever-
zur Lieferkette, werden im Zuge von Corona     Schlechtere Werte verbuchen hingegen             brauch lag bei 17,1 % und hat damit sein
neu gestaltet. In dieser Dynamik steckt eine   die Sektorkopplung im Bereich Wärme,             aktuelles Ziel von 17,4 % nahezu erfüllt.
gewaltige Chance – auch für die Energie-       der Haushaltsstrompreis, die gesicherte          Doch ohne umfassende Elektrifizierung
wende.                                         Reservemarge und einmal mehr der                 des Verkehrs- und Wärmesektors wird der
                                               Ausbau der Transportnetze. Die Negativ-          Zielerreichungsgrad in den nächsten Jah-
Jetzt ist der Zeitpunkt, um „nachhaltige”      trends zeigen, dass die Energiewende             ren erheblich sinken, denn der EE-Anteil
Impulse für die Dekarbonisierung unseres       trotz kurzfristiger positiver Effekte wei-       müsste doppelt so schnell ansteigen, um
Landes zu setzen und den Umbau des Ener-       terhin stockt – unabhängig von Corona.           die geforderten 30 % bis 2030 zu erreichen.
giesystems voranzutreiben. Denn der Klima-
wandel wartet nicht: Die entscheidenden        Fünf Indikatoren mit stabil                      Zwar hat der Indikator Sektorkopplung:
Schritte zur Energiewende müssen in diesem     realistischer Zielerreichung                     Wärme bereits 2018 das 2020-Ziel von 14 %
Jahrzehnt gegangen werden, wenn Deutsch-                                                        EE-Anteil am Wärmeverbrauch überschrit-
land die Klimaziele erreichen will.            Der EE-Anteil am Bruttostromverbrauch lag        ten. Aktuell liegt die Zielerreichung bei
                                               im ersten Halbjahr 2020 nach Schätzun-           146 %. Um allerdings auch die neue Marke
                                               gen des Branchenverbands BDEW bei fast           von 27 % bis 2030 zu erreichen, müsste der
 Energiewende-Index                            50 % und damit deutlich über dem Zielwert        EE-Anteil ab jetzt achtmal schneller anstei-
 Deutschland: die Indikatoren                  von 34 % (Abb. 1). Der Indikator kommt           gen als im vergangenen Jahrzehnt.
 im Überblick                                  damit auf eine Zielerreichung von 191 % –
                                               aber wohl nur vorübergehend. Denn haupt-         Die gesicherte Reservemarge hat sich nahe-
 Steigender Anteil der Erneuerbaren,           ursächlich waren die günstigen Witterungs-       zu halbiert – von 4,7 % in 2018 auf nunmehr
 sinkender CO2-Ausstoß: Auf den ersten         verhältnisse und der geringere Strom-            2,3 %. Noch liegt der Indikator in seiner
 Blick fällt die aktuelle Energiewende-        verbrauch infolge der Corona-Beschrän-           Zielerreichung bei 109 %, doch mit dem
 bilanz recht positiv aus. Doch bei genauer    kungen.                                          Ausstieg aus der Kern- und Kohleenergie
 Betrachtung besteht in vielen Bereichen                                                        könnte die lange Zeit stabile Reservemarge
 weiterhin deutlicher Handlungsbedarf.         Die Gesamtenergiekosten Haushalte                ihre Zielmarke mittelfristig verfehlen.
                                               hatten 2019 einen Anteil von 10,2 % am
 Die 15 Indikatoren im Energiewende-           Gesamtwarenkorb der Verbraucher –                Zwei Indikatoren mit Anpassungsbedarf
 Index bilden die oben „beschriebenen”         nur 0,1 % mehr als im Jahr 2009. Dieser
 Effekte der COVID-19-Pandemie bis-            stabile Wert bringt den Indikator auf            Der CO2e-Ausstoß verbleibt mit einem Ziel-
 lang nur in Einzelfällen ab, da die           eine Zielerreichung von 99 % (Abb. 2).           erreichungsgrad von 83 % nach dem Daten-
 zugrunde liegenden Daten größten-                                                              stand von 2019 in der Kategorie „leichter
 teils noch vor dem Lockdown erhoben           Der Indikator Verfügbare Kapazität für           Anpassungsbedarf“. Zwar wird der Indika-
 worden sind. Die Datenerhebung zur            Import aus Nachbarländern kann mit               tor dank der deutlich geringeren Emissio-
 Energiewende erfolgt zumeist in einem         einer Zielerreichung von 203 % als stabil        nen während der Corona-Lockdowns sein
 sechsmonatigen oder jährlichen Turnus.        realistisch betrachtet werden (Abb. 3).          Ziel in diesem Jahr voraussichtlich fast voll-
 Somit ergibt sich ein Bild, das sich          Aktuell stehen in Deutschlands Nachbar-          ständig erfüllen, doch der Effekt wird nicht
 von der letzten Veröffentlichung im           ländern 21,4 GW für Stromimporte zur             von Dauer sein. Die weitere Einsparung von
 März zunächst nicht wesentlich unter-         Verfügung. Mittelfristig könnte der Indi-        CO2 bleibt deshalb eine der wichtigsten Auf-
 scheidet – nahezu alle Indikatoren ver-       kator weiter an Relevanz gewinnen, denn          gaben der Energiewende.
 bleiben in ihrer Kategorie: Fünf sind         der geplante Ausstieg aus Kernenergie
 in ihrer Zielerreichung „stabil realis-       und Kohleverstromung lässt die Reserve-          Die Arbeitsplätze in erneuerbaren Energien
 tisch“, fünf weitere in der Kategorie         marge hierzulande spürbar schrumpfen             in Deutschland wurden aufgrund neu ver-
 „unrealistisch“. Drei momentan noch           und macht Stromimporte bei einem Ver-            fügbarer Daten für das Jahr 2018 rückwir-
 als realistisch eingestufte Indikatoren       sorgungsengpass womöglich notwendig.             kend nach unten korrigiert. Damit rutscht
 stehen mittelfristig auf der Kippe, für                                                        der Indikator erstmals in die Kategorie An-
 zwei weitere (darunter erstmals auch          Für die Indikatoren Ausfall Stromver-            passungsbedarf ab. Mit den jetzt gezählten
 für die Arbeitsplätze in erneuerbaren         sorgung und Industriestrompreis liegen           263.700 Arbeitsplätzen wird der ursprüng-
 Energien) besteht Anpassungsbedarf.           keine belastbaren neuen Daten vor. Mit           liche Zielwert aus dem Jahr 2009 um fast

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COVID-19: BREMSER ODER BESCHLEUNIGER DER ENERGIEWENDE? - MCKINSEY ...
ENERGIEMARKT – POLITIK

                                                                                                                                                              Dr. T. Vahlenkamp, Senior Partner, McKin-
          60.000 unterschritten, die Zielerreichung                                  Die Kosten für Netzeingriffe fielen 2019                                 sey & Company, Düsseldorf; Dr. I. Ritzen-
          liegt bei 82 % – Tendenz fallend. Denn der                                 deutlich von 10,8 € pro MWh aus Er-                                      hofen, Partner, McKinsey & Company, Köln;
          geplante Stellenabbau bei Windturbinen-                                    neuerbaren auf 6,4 €. Dennoch ist das                                    Dr. H. Engel, Partner, McKinsey & Company,
          herstellern wie Enercon lässt eine weitere                                 angestrebte Ziel von 1 € pro MWh erst                                    Frankfurt, F. Pflugmann, Senior Associate,
          Verschlechterung des Indikators erwarten.                                  zu 61 % erreicht.                                                        McKinsey & Company, Frankfurt; F. Stock-
                                                                                                                                                              hausen, Analyst, McKinsey & Company,
          Zielerreichung für fünf Indikatoren                                        Der Indikator Ausbau Transportnetze                                      Düsseldorf
          unrealistisch                                                              wird mit nur noch 35 % Zielerreichung                                    thomas_vahlenkamp@mckinsey.com
                                                                                     immer unrealistischer. 3.321 km hät-
          Der Primärenergieverbrauch überschrei-                                     ten bis Mitte 2020 fertiggestellt sein
                                                                                                                                                               Feedback erwünscht
          tet mit aktuell 12.832 PJ klar den Ziel-                                   müssen, um auf dem Zielpfad zu blei-
                                                                                                                                                               Der Energiewende-Index bietet alle sechs
          wert von 11.744 PJ und bleibt mit 59 %                                     ben – realisiert wurden gerade einmal
                                                                                                                                                               Monate einen Überblick über den Status der
          Zielerreichung weiterhin unrealistisch.                                    1.340 km.
                                                                                                                                                               Energiewende in Deutschland. Reaktionen und
                                                                                                                                                               Rückmeldungen seitens der Leser sind aus-
          Der Indikator Sektorkopplung: Verkehr                                      Ebenfalls unrealistisch bleibt das Ziel
                                                                                                                                                               drücklich erwünscht und werden bei der Aktu-
          erreicht im ersten Halbjahr 2020 sein                                      für den deutschen Haushaltsstrompreis.
                                                                                                                                                               alisierung des Index berücksichtigt, sofern es
          Ziel nur zu 19 %. Zwar stieg der Bestand                                   Mittlerweile liegt er fast 56 % über dem
                                                                                                                                                               sich um öffentlich zugängliche Daten und Fak-
          an Elektrofahrzeugen gegenüber der                                         europäischen Durchschnitt – fast 10
                                                                                                                                                               ten handelt. Auf der Website von McKinsey be-
          letzten Index-Erhebung um gut 70.000                                       Prozentpunkte höher als bei der letzten
                                                                                                                                                               steht die Möglichkeit, den Autoren Feedback
          auf jetzt 283.504. Doch von den aktuell                                    Erhebung. Der Indikator fällt damit in
                                                                                                                                                               zum Thema Energiewende zu geben:
          geforderten 763.720 ist Deutschland fast                                   seiner Zielerreichung auf 0 %.
                                                                                                                                                               www.mckinsey.de/energiewendeindex
          eine halbe Million E-Autos entfernt.

                                                                                                                                                                                                                Werb.-Nr. 200369

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und der Debatte um die Luftreinhaltung, in allen Einsatzbereichen vor. Wichtige rechtliche und                                                                         478 Seiten
politische Rahmenbedingungen werden ebenso beleuchtet wie bestehende Hindernisse beim                                                                                  59,– €   (Buch/E-Book)
Einsatz des Gases.                                                                                                                                                     82,60 € (Kombi)

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        ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 9                                                                                                                                        00
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