Servicestelle Interkulturelle Kompetenz - Infobrief Nr. 36/2020 - Fokus Corona Liebe Leserinnen und Leser, Deutsches ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Servicestelle Interkulturelle Kompetenz Infobrief Nr. 36/2020 - Fokus Corona Liebe Leserinnen und Leser, im Zuge der Corona-Pandemie, die große Auswirkungen auf die Internationalisierung im Hochschulbildungsbereich und die Situation internationaler Studierender hat, erhalten Sie bereits jetzt unseren Infobrief - diesmal mit leicht verändertem Aufbau. Im ersten Teil finden Sie aktuelle Informationen rund um das Thema Corona und seine Auswirkungen auf die Situation der internationalen Studierenden. Außerdem haben wir Best Practices aus den Studenten- und Studierendenwerken zur Betreuung internationaler Studierender gesammelt und eine Extra-Seite mit einer Übersicht relevanter Seelsorgenummern zum Ausdrucken und Aushängen erstellt. Im zweiten Teil bekommen Sie einen gänzlich Corona-freien Überblick über Studien, Literaturempfehlungen und sonstige Neuigkeiten rund um das Thema internationale Studierende. Wir danken allen Berater/innen und Betreuer/innen, den Mitarbeiter/innen und Engagierten in Studenten- und Studierendenwerken sowie in den Hochschulen für Ihre Unterstützung der internationalen Studierenden an vorderster Front, in dieser besonders herausfordernden Zeit! Bleiben Sie optimistisch und achten Sie auf Ihre Gesundheit. Viel Spaß bei der Lektüre dieses Infobriefs wünscht das Team der Servicestelle Interkulturelle Kompetenz.
Themen in dieser Ausgabe Fokus: Corona Mehrsprachige allgemeine Informationen zum Coronavirus Politische Entwicklungen • Studienfinanzierung für internationale Studierende • Erlass des BMI zu Verfahrensvereinfachungen in Ausländerbehörden • Empfehlungen des BMI für die Ausländerbehörden bei Aufenthalten zum Zweck des Studiums im Zuge der Covid 19-Pandemie In aller Kürze • Videoberatung - sichere Online-Plattformen • Umgang mit dem Coronavirus in religiösen Gemeinden • Internationale Studierende ändern ihre Auslandsstudienpläne • Aktuelle Studie des Erasmus Student Network Betreuung von internationalen Studierenden in der Pandemie • Best Practices aus den Studenten- und Studierendenwerken • ehrenamtliches Engagement in Zeiten von Corona • psychische Gesundheit • Online-Angebote für internationale Studierende • Seelsorgeangebote (zum Aushang) Studien • Migrationsbericht 2018 • Hochschulwebsites für heterogene Zielgruppen • Internationalisation in Higher Education for Society (IHES)[...] • Zugang per Zufallsprinzip? Neuzugewanderte auf dem Weg in die berufliche Bildung • DAAD-Studienreihe: „Integration von Flüchtlingen an deutschen Hochschulen“ In aller Kürze • Ausschreibung des „Preises für exzellente Betreuung internationaler Studierender an deutschen Hochschulen“ • Bericht zur 1. Phase des Nationalen Aktionsplans Integration veröffentlicht • Kompromiss zu Vollverschleierungsverbot in Bildungseinrichtungen in Schleswig -Holstein • Internationale Wochen gegen Rassismus verschoben Literaturtipps • Kurz und Bündig: Ungleiche Bildungschancen [...] • Alternativen zum Begriff “Migrationshintergrund” • Hörbuch: "Exit Racism – rassismuskritisch denken lernen • Podcasts zu Migration, Identität und Integration 2
Mehrsprachige allgemeine Informationen zum Coronavirus Das Deutsche Studentenwerk hat FAQs zum Thema "Studieren in der Pandemie" veröffentlicht. Themen sind beispielsweise die Auswirkungen der Krise auf Studienfinanzierungsmöglichkeiten, Hilfe bei Mietzahlungsschwierigkeiten sowie Informationen zu Quarantänebestimmungen bei der Einreise und zu aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen für internationale Studierende. Weitere relevante Informationen für internationale Studierende, sowie Studienbewerber/innen finden Sie unter www.internationale-studierende.de und auf den Webseiten des DAAD. Das Gesundheitsprojekt „MiMi“ stellt praktische Hinweise zum Coronavirus und Informationen des Ethno Medizinischen Zentrums in verschiedenen Sprachen online und in Form von bestellbaren gedruckten Broschüren in 15 Sprachen bereit. Auf Deutsch und Englisch gibt das "health innovation hub" des Bundesministeriums für Gesundheit Hygienetipps, informiert über das Verhalten im Verdachtsfall und gibt weitere Informationen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat Tipps zur Hygiene auf Türkisch, Arabisch, Persisch, Englisch, Russisch und Französisch zusammengestellt. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung stellt Informationen – darunter Beschlüsse der Bundesregierung und der Bundesländer – in mehr als zwölf Sprachen zur Verfügung. Aktuelle Informationen des Robert Koch Instituts zu Covid-19sind in Deutsch und Englisch verfügbar. 3
Politische Entwicklungen Studienfinanzierung für internationale Studierende Viele Studierende haben aufgrund der Corona-Krise finanzielle Sorgen. Auch internationale Studierende sind stark betroffen, beispielsweise durch den Verlust von Nebenjobs, der durch anderweitige Arbeitsgelegenheiten (etwa im Landwirtschaftsbereich) nicht unbedingt ausgeglichen werden kann. Am 30. April 2020 hat das Bundesbildungsministerium (BMBF) folgende Überbrückungshilfe auch für internationale Studierende in pandemiebedingten Notlagen angekündigt (Pressemitteilung des BMBF): Ab dem 01. Juni 2020 können diese einen KfW-Studienkredit beantragen zur Auszahlung ab 01.Juli 2020. Die Ausweitung des Förderkredits für internationale Studierende gilt bis zum 31.03.2021 und liegt bei einer maximalen Summe von 650,00 Euro pro Monat. Die Zinsbefreiung gilt jedoch nur für die Auszahlungsphase, nicht für die Karenz- und Rückzahlungsphase. Der Studienkredit ist unabhängig vom eigenen Einkommen und dem der Eltern. Darüber hinaus gelten die sonstigen Bedingungen der KfW-Studienkredite. Zusätzlich stellt der Bund 100 Mio Euro zur Verfügung, die als nicht rückzahlbarer Zuschuss von deutschen und internationalen Studierenden in besonders akuten Notlagen über die Notfonds der Studenten- und Studierendenwerke beantragt werden können. Derzeit klärt das DSW mit dem BMBF das konkrete Verfahren zur Ausgestaltung dieser Hilfe und informiert dann aktiv, u.a. auf der DSW- Webseite. Für die Studenten- und Studierendenwerke stellt das Deutsche Studentenwerk im verbandsinternen DSWiki allen relevanten Informationen rund um das Thema Corona zu Verfügung. 4
Politische Entwicklungen Erlass des BMI zu Verfahrensvereinfachungen in Ausländerbehörden Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat die Ausländerbehörden angewiesen Fiktionsbescheinigungen bei auslaufender Aufenthaltserlaubnis und entsprechendem rechtzeitigen Verlängerungsantrag ohne Prüfung für einen längeren Zeitraum zu erteilen (§ 81 Absatz 4 AufenthG). Der bisherige Aufenthaltstitel gilt vom Zeitpunkt seines Ablaufs bis zur Entscheidung der Ausländerbehörde als fortbestehend (§81 Absatz 4, Satz 1 AufenthG). Die nach §81 Absatz 5 AufenthG zu erteilende Fiktionsbescheinigung dient lediglich zu Nachweiszwecken. Dies gilt auch dann, wenn der Antrag formlos (z. B. telefonisch, online, per Email oder per Post) gestellt wird. Das Schreiben kann hier eingesehen werden. Empfehlungen des BMI für die Ausländerbehörden bei Aufenthalten zum Zweck des Studiums im Zuge der Covid 19-Pandemie Das Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat am 9.April 2020 seine Empfehlungen für die Ausländerbehörden bezüglich der Corona-Pandemie aktualisiert. Die BMI-Hinweise bezüglich des Aufenthalts zum Zwecke des Studiums beinhalten: Die Empfehlung des Verzichts auf Nachweis der Sicherung des Lebensunterhalts, wenn es bei coronabedingt ausfallender Erwerbstätigkeit oder Einkommensbeschränkungen der Eltern zu finanziellen Problemen kommt. Eine Erteilung zusätzlicher Beschäftigungserlaubnisse auch über die gesetzlich erlaubten Umfang von 120 ganzen oder 240 halben Tagen (hierbei wird auf die Globalzustimmung der Bundesagentur für Arbeit für die Landwirtschaft hingewiesen). Die Berücksichtigung der Verzögerung des Studienverlaufs im Zusammenhang mit der Corona-Krise bei der Entscheidung auf Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis. Das Länderrundschreiben des BMI kann online eingesehen werden. 5
In aller Kürze Videoberatung - sichere Online-Plattformen Informationen zu besonderen Angeboten von zugelassenen Videodienstleistern zur aktuellen Corona- Pandemie hat der health innovation hub des Bundesgesundheitsministeriums auf seiner Website zusammengestellt (https://hih-2025.de/corona/). Obwohl die Webseite v.a. für den Gesundheitsdienst erstellt wurde, finden sich für die allgemeine Beratung nützliche Informationen. So können Sie der Liste unter anderem entnehmen, welche Plattformen kostenfrei genutzt werden können. Die Zertifizierung garantiert Datenschutzkonformität: Die Videoberatung ist während der gesamten Übertragung Ende-zu-Ende verschlüsselt und kann nicht aufgezeichnet werden. Umgang mit dem Coronavirus in religiösen Gemeinden Christliche Gemeinden, muslimische und jüdische Gemeinden und Verbände unterstützen während der Einschränkungen mit digitalen Angeboten: ● Der Verband der Evangelischen Studierendengemeinden hat einen Hackathon zum Thema religiöses Engagement in Zeiten von Corona veranstaltet, die Ergebnisse findet man hier. Das Projekt Global Church Volunteering richtet sich dabei insbesondere an die Partizipation von internationalen Gläubigen in Deutschland. ● Darüber hinaus bietet der Verband der Evangelischen Studierendengemeinden eine Telefonseelsorge von Studierenden für Studierende (auch zu finden in der Seelsorgeübersicht). ● Die katholische Studierendengemeinde bietet einen täglichen Podcast von und für Studierende an mit Impulsen für den Tag. Studierende sind eingeladen sich zu beteiligen. https://soundcloud.com/ksg-berlin. Darüber hinaus gibt es einen englischsprachigen Talk rund um Gott und die Welt online auf Zoom. ● Gemeinsam mit der Bildungsabteilung und der Frauenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) hat die Zentralstelle für Islamische Wohlfahrt und Soziale Arbeit "Fudul" Online-Beratungen eingerichtet. Dabei unterstützen ehrenamtliche Familienberater/innen Menschen bei familiären und persönlichen Problemen. ● Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat den Youtube-Kanal "Sogesehen Islam und Muslime" erstellt. In den Videos sprechen Imame über die aktuelle Situation und geben Ratschläge zum Verhalten in Zeiten von Corona. ● Das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk bietet einen Podcast zum Thema mit dem Titel „Abwarten & Tee trinken“ an. 6
In aller Kürze Internationale Studierende ändern ihre Auslandsstudienpläne Die Ergebnisse einer Umfrage der niederländischen Plattform Studyportals zeigen, dass eine wachsende Zahl potentieller internationaler Studierender erwägt, ihre Pläne für ein Auslandsstudium zu ändern. Hierüber wurde am 14. April 2020 in den University World News informiert. Damit Hochschulexpert/innen die Mobilität internationaler Studierender für die kommenden Jahre besser einschätzen können, gewährt Studyportals kostenlosen Zugang zu einem interaktiven Portal, das wöchentlich die Mobilitätstrends von Studierenden verfolgt. Aktuelle Studie des Erasmus Student Network Die im März 2020 veröffentlichte Studie der European Association for International Education (EAIE) mit dem Titel „Coping with COVID-19: International higher education in Europe“ untersucht die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf internationale Bildungsaktivitäten der europäischen Hochschulen. Sie analysiert wie sich die aktuelle Situation auf die Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden, die Campus-Kulturen und die tägliche Arbeit im Bereich Internationalisierung der Hochschulen auswirkt. 7
Betreuung internationaler Studierender in der Pandemie Best Practices aus den Studenten- und Studierendenwerken ● Der Bereich Interkulturelles des Studierendenwerks Darmstadt hat in Zeiten der Corona-Krise ein Videoprojekt gestartet. Im ersten Video werden Motivationstipps für Studierende präsentiert. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das interkulturelle Team hier weitere Videos in Bezug auf die aktuelle Situation. ● Tipps und Ideen, wie man in Zeiten von Kontaktsperren und Quarantäne psychisch gesund bleiben kann, hat das Studierendenwerk Mannheim in Deutscher und Englischer Sprache bereitgestellt. ● Auf ihrem Instagram-Kanal erzählen die Welcome-Tutoren des Studentenwerks Dresden alle zwei Tage über Fitnesstipps, virtuelle Kunstgenüsse, Rezeptvorschlägeund anderes. ● Tutorinnen und Tutoren des Studierendenwerks Münster bieten digitale (Austausch-) Angebote wie “Stay at home - sing with us”, “Self-Care in der Coronakrise” oder “Gemütlicher Start ins Semester mit Tipps und Tricks” an. ● Das International Student Center des Studierendenwerks Karlsruhe trägt Online-Angebote der lokalen Hochschulen, Museen, Bibliotheken und anderer Einrichtungen für internationale Studierende zusammen und veröffentlicht diese auf der eigenen Webseite. ● Im Studierendenwerk Kassel wurde ein Audio-Podcast-Format entwickelt. Normalerweise veranstalten die Tutor/innen im "CampusClub" interkulturelle Begegnungen. Der Podcast soll in erster Linie unterhalten, Ängste nehmen und Menschen (digital) vernetzten. ● Im Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald wurde ein Konzept erarbeitet, bei dem es an verschiedenen Wochentagen jeweils wiederkehrend thematische Angebote in den sozialen Medien gibt. Auch interkulturelle Themen kommen hier - wie beispielsweise am international Thursday - nicht zu kurz. 8
Betreuung internationaler Studierender in der Pandemie Ehrenamtliches Engagement in Zeiten von Corona Viele Studierende sind ehrenamtlich aktiv und unterstützen internationale Studierende, beispielsweise als Tutor/innen. Einige Best Practice Beispiele aus den Studenten- und Studierendenwerken haben gezeigt, wie man deren Aktivitäten in Zeiten von Corona aufrecht erhalten kann. Hier finden Sie weitere Beispiele und eine kurze Zusammenfassung: ● Organisation von Veranstaltungen: Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, werden Veranstaltungen hauptsächlich online durchgeführt. Von Willkommensparties über Sprachcafés zu Online Sprachtandems oder virtuellen Kochveranstaltungen ist vieles umsetzbar. Studierende setzen gern auf kostenlose Tools, eine Übersicht der Free Software Foundation Europe kann hilfreich sein, ebenso wie die Toolsammlung des Hochschulforums Digitalisierung. ● Beratung, generelle Information, Unterstützung bei Anträgen: Durch die aktuelle Situation hat sich ein neuer Beratungsbedarf ergeben. Die Zusammenstellung von spezifischen Informationen für internationale Studierende kann Ängste nehmen und Sicherheit geben. Bereits genutzte Formate sind (mehrsprachige) Aushänge, Erklärvideos, Podcasts, FAQs auf Webseiten oder die Streuung von Informationen per Social Media. ● Anfangsbetreuung: Aufgrund der Beschränkungen können nur wenige internationale Studierende ohne festen Wohnsitz in Deutschland einreisen. Zur (leider) kontaktfreien Begrüßung der Ankommenden wurden in manchen Wohnheimen Willkommensbriefe verteilt oder Türschilder, wie man sie aus Hotels kennt, mit nützlichen Infos und Kontakten an die Türklinken gehängt. Welche neuen Wege des Engagements können eingeschlagen werden? ● Plattformen wie nebenan.de oder Quarantänehelden helfen Angebote und Nachfrage der Nachbarschaftshilfe zu koordinieren. ● Welche Kompetenzen Ehrenämtler/innen entwickeln und wie Organisationen diese individuell fördern können, ist das Thema der Plattform NOW. ● Derzeit entstehen viele neue Projekte unter Nutzung Sozialer Medien. Die Bürgerakademie für Medienkompetenz oder die Reporterfabrik vermitteln journalistisches Wissen und Handwerk (auf Deutsch). ● In einigen Wohnheimen werden DIY Tipps gegeben, gerade Anleitungen für das Nähen von Masken können derzeit eine Anregung zur sinnvollen Beschäftigung sein. 9
Betreuung internationaler Studierender in der Pandemie Psychische Gesundheit Viele internationale Studierende leben in Wohnheimen, die Zimmer sind klein, die Gemeinschaftsräume, die Mensa, die Hochschule geschlossen, Veranstaltungen gecancelt. Viele machen sich Sorgen um ihre weit entfernten Familien, um ihre Studienleistungen, oder um ihr Einkommen. Das Thema psychische Gesundheit rückt daher auch bei der Betreuung internationaler Studierender in den Vordergrund. ● Die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks Göttingen hat eine gute Anleitung in 10 Punkten verfasst, wie Studierende mit den aktuell geltenden Kontaktbeschränkungen oder einer eventuellen Quarantäne besser zurecht kommen können. Das Deutsche Studentenwerk stellt diese Tipps in Deutsch und Englisch zur Verfügung. ● Beim Berufsverband Österreichischer PsychologInnen gibt es Hinweise, wie man gut durch häusliche Isolation und Quarantäne kommt. Praktische Tipps in dreizehn Sprachen sollen in der belastenden Situation helfen. ● Die SIK hat am 2. April ein Webinar zu psychischer Gesundheit in Zeiten von Corona durchgeführt, die Dokumentation steht im verbandsinternen DSWiki zur Verfügung. Online-Angebote für internationale Studierende Vieles findet derzeit Online statt und es stellt sich zuweilen die Frage nach einem Überangebot an digitalen Möglichkeiten. Die neuen Angebote sollten bestenfalls zwischen den verschiedenen Institutionen koordiniert sein, um Dopplungen zu verhindern. Somit wollen auch wir gern auf bereits Bestehendes hinweisen: ● Die Illustrierten Wörterbücher der Servicestelle Interkulturelle Kompetenz, bieten eine sprachliche Reise durch Wohnheime und Mensen, sowie mehrsprachige Informationen zum Thema Studium und Gesundheit. Zum Wohnheimwörterbuch gibt es außerdem eine App. ● Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband hat verschiedene Online-Angebote des Hochschulsports von einzelnen Hochschulen zu den unterschiedlichsten Themen online gelistet. Außerdem werden Live-Online-Kurs-Angebote einzelner Hochschulsport-Einrichtungen gesondert vorgestellt. ● Das Mini-Survival-Dictionary des Studierendenwerks Freiburg-Schwarzwald hilft Neuankömmlingen dabei, sich in allen Lebenslagen zurechtzufinden. ● Auf MOOCs-Plattformen wie openHPI (u. a. zu den Themenbereichen Informatik, Programmierung oder Webdesign) oder oncampus können Studierende bestehendes Wissen vertiefen oder neue Kenntnisse erwerben. Mit OPENvhb öffnen sich die bayerischen Trägerhochschulen der Öffentlichkeit, auch Deutsch als Fremdsprache gehört zum kostenlosen Kursangebot. 10
Seelsorgeangebote 43 Studenten- und Studierendenwerke bieten Psychologische Telefonseelsorge Beratung für Tel. 0800 / 11 10 111 Studierende an. Frauennotruf Tel. 0800 / 11 10 222 Hier finden Sie die Tel. 0800 / 01 16 016 Rund um die Uhr regionalen Rund um die Uhr www.telefonseelsorge.de Ansprechpartner: www.hilfetelefon.de www.studentenwerk e.de/ansprechperson en-psb Jugendmigrationsdienste Beratung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund Muslimisches Seelsorgetelefon Rund um die Uhr per Chat Tel. 030 / 44 35 09 821 www.jmd4you.de Rund um die Uhr Türkisch • Arabisch • Urdu www.mutes.de Elternberatung Tel. 0800 / 11 10 550 Mo – Fr 09:00 – 11:00 Uhr Di + Do 17:00 – 19:00 Uhr www.nummergegenkummer.de Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe Tel. 0800 / 33 44 533 Verband der Evangelischen Mo, Di, Do: 13:00 – 17:00 Uhr Studierendengemeinden in Deutschland Mi, Fr: 08:30 – 12:30 Uhr Telefonseelsorge von Studierenden für www.deutsche-depressionshilfe.de Studierende und junge Leute Tel. 040/ 411 70 411 täglich von 20 bis 24 Uhr www.bundes-esg.de 11
Studien Migrationsbericht 2018 (Januar 2020) Der Migrationsbericht gibt einen Überblick über das Migrationsgeschehen in Deutschland: Im Jahr 2018 zogen mit rund 1,59 Millionen etwa gleich viele Menschen nach Deutschland wie im Vorjahr. Im Jahr 2016 waren es noch 1,87 Millionen. Die Zahlen für 2018 zeigen, dass sich die Gründe für Migration nach Deutschland wandeln: Die humanitäre Zuwanderung ist zwischen 2016 und 2018 zurückgegangen, stattdessen kommen mehr Menschen nach Deutschland, um zu studieren und zu arbeiten. Auch für freizügigkeitsberechtigte EU- Staatsangehörige ist Deutschland weiterhin ein attraktives Ziel. Die Meldung des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), sowie die Links zum vollständigen Migrationsbericht 2018 und zu einer Zusammenfassung aller Ergebnisse finden Sie hier. Quelle: Statistisches Bundesamt, BAMF, Ausländerzentralregister 12
Studien Hochschulwebsites für heterogene Zielgruppen (Centrum für Hochschulentwicklung, März 2020) Laut einer Studie des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) gehen die deutschen Hochschulen auf ihren Websites unterschiedlich gut auf das individuelle Informationsbedürfnis von Studieninteressierten ein. Internationale Bewerberinnen und Bewerber werden recht umfassend informiert. Personen ohne Abitur finden dagegen in deutlich geringerem Maße Antworten zu relevanten Fragen auf den Internetseiten der Hochschulen. Die komplette Studiefinden Sie hier. 13
Studien Internationalisation in Higher Education for Society (IHES): concept, current research and examples of good practice (DAAD, März 2020) Deutschland hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Internationalisierung der Hochschulbildung gemacht. Eine aktuelle Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zeigt erste Lösungsansätze und versammelt Good-Practice-Beispiele zu der Frage, wie Internationalisierung einen Beitrag zur Lösung drängender Gesellschaftsprobleme wie Flüchtlingsintegration, Radikalisierung, Populismus oder Sicherung der Demokratie leisten kann. Die gesamte Studie ist nur auf Englisch erschienen. Eine Zusammenfassung und die Schlussfolgerungen sind jedoch auch in deutscher Sprache in der Veröffentlichung enthalten. Zum PDF-Download 14
Studien Zugang per Zufallsprinzip? Neuzugewanderte auf dem Weg in die berufliche Bildung (Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) , Januar 2020) Über eine Million Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren sind seit 2014 als Neuzugewanderte nach Deutschland gekommen. Der Forschungsbereich für Integration und Migration des Sachverständigenrat deutscher Stiftungen (SVR) hat untersucht, was dem Zugang von Neuzugewanderten zu beruflicher Bildung im Weg steht und was hilft. Der Policy Brief schlüsselt auf, welche Rolle einzelne Faktoren wie etwa Alter, Aufenthaltsstatus, Kenntnis des deutschen und die Ermessensspielräume der jeweiligen Behörden spielen. Die Untersuchung konzentriert sich auf zwei Städte, Chemnitz und München. Sie ist Teil einer europäischen Vergleichsstudie, die die Bedingungen einer erfolgreichen Bildungsintegration und insbesondere die Ermessensspielräume lokaler Akteure in den Ländern Deutschland, Österreich, Slowenien und Spanien unter die Lupe nimmt. Die komplette Studie finden Sie hier. 15
Studien DAAD-Studienreihe: „Integration von Flüchtlingen an deutschen Hochschulen“ (März 2020) Die Bundesrepublik hat seit 2015 rund 1,6 Millionen Asylanträge von Geflüchteten erhalten, darunter sind nach Schätzungen Anträge von rund 170.000 jungen Menschen mit einem ersten Hochschulabschluss. Eine gemeinsame Studie des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zeigt nun, dass der erfolgreiche Einstieg in das deutsche Hochschulsystem immer mehr Geflüchteten gelingt. Die PDF-Version der aktuellen Studie unter dem Titel “Einstieg ins Fachstudium und Studienbegleitung” finden Sie hier. Weitere Informationen zu der Studienreihe finden Sie auf der Webseite des DAAD. So wurde der Fokus in den ersten beiden Studien zunächst auf die Themen Studienvorbereitung und Studienzugang für Geflüchtete in Deutschland gelegt. Die nun im März 2020 erschienene Studie thematisiert den gezielten Einstieg in ein Fachstudium und bedarfsgerechte Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolg von geflüchteten Menschen in Deutschland. 16
In aller Kürze Ausschreibung des „Preises für exzellente Betreuung internationaler Studierender an deutschen Hochschulen“ Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) den „Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung internationaler Studierender in Deutschland (AA-Preis)“. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und kann ggf. auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Den Antrag erbittet der DAAD bis zum 28. Mai 2020. Der Antrag auf das Preisgeld ist vollständig und fristgerecht ausschließlich über das DAAD-Portal (www.mydaad.de) einzureichen. Informationen zur Antragsstellung können Sie der DAAD-Ausschreibung entnehmen. Bericht zur 1. Phase des Nationalen Aktionsplans Integration veröffentlicht Auf dem 11. Integrationsgipfel der Bundeskanzlerin am 2. März 2020 wurde der Bericht zur 1. Phase des Nationalen Aktionsplans Integration vorgestellt. Ziele des Aktionsplans sind die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die systematische Gestaltung der Integration. Dazu gehört auch der entschiedene Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Mit der ersten Phase „Vor der Zuwanderung: Erwartungen steuern – Orientierung geben“ wird erstmalig dargestellt, wie bereits im Herkunftsland systematisch begonnen werden kann, Einwanderinnen und Einwanderer auf Deutschland vorzubereiten. Damit soll die Integration in Deutschland erleichtert werden. Deutschland knüpft mit diesem Vorgehen an die Erfahrungen klassischer Einwanderungsländer an. Die 24 konkreten Maßnahmen, die erarbeitet und jetzt umgesetzt werden sollen, fördern eine sichere, geordnete und reguläre Migration. Die Maßnahmen unterstützen auch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das seit 1. März 2020 in Kraft ist. Mit guter Vorbereitung durch Sprachangebote schon im Herkunftsland kann die Einwanderung von Fachkräften vorangetrieben werden. Gleichzeitig soll mit Informations- und Aufklärungsarbeit falschen Erwartungen an das Leben in Deutschland vorgebeugt werden. Den Bericht finden Sie hier zum Download. 17
In aller Kürze Kompromiss zu Vollverschleierungsverbot in Bildungs-einrichtungen in Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteins Jamaika-Koalition hat im Streit um ein Vollverschleierungsverbot in Bildungseinrichtungen einen bundesweit beachteten Kompromiss gefunden (ZEIT Online, Welt, Süddeutsche Zeitung, Deutschlandfunk). In Schulen sollen Nikab und Burka künftig gesetzlich verboten werden, nicht aber in Hochschulen. Für sie will die Landesregierung gesetzliche Regeln schaffen, die die Identitätsprüfung der Studierenden bei Einschreibungen oder Tests erlauben. Auslöser für die kontroverse Debatte war ein Fall an der Universität Kiel, wo eine Studentin trotz des von der Universität beschlossenen Nikab-Verbots vollverschleiert in Vorlesungen ging (Die Richtlinie des Präsidiums der CAU zum Tragen eines Gesichtsschleiers finden Sie hier). Ein geplantes Verbot von Gesichtsschleiern wurde im Landtag zunächst abgelehnt. Frauen mit internationaler Geschichte müssten bei der Emanzipation unterstützt werden, sie von Hochschulen auszuschließen sei nicht „zielführend“. Internationale Wochen gegen Rassismus verschoben Die Internationale Woche gegen Rassismus war für die Zeit vom 16. bis zum 29. März 2020 geplant. Die Auftaktveranstaltung zu “25 Jahre Internationale Wochen gegen Rassismus” sollte am Montag, 16. März 2020 im Bundeskanzleramt in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration statt finden. Aufgrund aktueller Vorsichtsmaßnahmen musste die Jubiläumsveranstaltung zur Vermeidung der Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus auf einen späteren - noch unbekannten - Termin verschoben werden. 18
Literaturtipps Alternativen zum Begriff “Migrationshintergrund” Der Begriff "Migrationshintergrund" steht in der Kritik, denn er sagt nur bedingt etwas über die Lebensrealitäten von Menschen aus. Außerdem wird moniert, er sei für die statistische Erfassung zu komplex. Der MEDIENDIENST Integration hat alternative Vorschläge zum “Migrationshintergrund” in einem Infopapier zusammengestellt. Auch die Neuen Deutschen Medienmacher (NDM) haben sich mit der Benennungsproblematik befasst und ein Wörterverzeichnis mit Formulierungshilfen, Erläuterungen und alternativen Begriffen für die Berichterstattung in der Einwanderungsgesellschaft erstellt. Das Glossar finden Sie hier zum Download. Kurz und Bündig: Ungleiche Bildungschancen - Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem (SVR) Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat das Faktenpapier zur Bildungsbenachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund aktualisiert. Darin werden ihre hierzulande nach wie vor ungleichen Bildungschancen mit Blick auf die frühkindliche, schulische und berufliche Bildung sowie das Studium zusammenfassend dargestellt. Das „Kurz und Bündig“ mit dem Titel „Ungleiche Bildungschancen“ können Sie hier abrufen. Hörbuch: "Exit Racism – rassismuskritisch denken lernen" Schwarze Menschen und People of Color sind häufig mit rassistischen Beleidigungen und Angriffen konfrontiert. Sprechen sie das Thema an, reagiert ihr Gegenüber in vielen Fällen mit Abwehr: Man habe es doch nicht so gemeint. In ihrem Buch "Exit Racism" ermutigt die Rassismus-Expertin Tupoka Ogette weiße Menschen dazu, das eigene Denken kritisch zu hinterfragen – ohne erhobenen Zeigefinger und mit vielen Beispielen. Das Buch ist 2017 erstmals erschienen und nun kostenfrei als Hörbuch verfügbar. 19
Literaturtipps Podcasts zu Migration, Identität und Integration Die Themen Migration und Integration stehen auch im Zentrum vieler Podcasts: Der Halbe Katoffl Podcast des Journalisten Frank Joung bietet humorvolle Gespräche mit Deutschen, die “nicht-deutsche Wurzeln” haben, denn “Anekdoten aus dem Leben sind einfach interessanter als Theorien aus dem Lehrbuch.” In "Rice and Shine" machen die Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa Vu die Perspektiven vietnamesischer Menschen in Deutschland sichtbar. Der deutsch-türkische Satiriker Osman Engin erzählt in seinem Podcast für WDR-Cosmo über den "alltäglichen Wahnsinn" in einer Familie mit Einwanderungsgeschichte. Reportagen, Hintergrundberichte und Interviews rund um Migration, Integration und kulturelle Vielfalt gibt es im "Interkulturellen Magazin" des Bayerischen Rundfunks. Migrationsgeschichten aus aller Welt bietet der englischsprachige Podcast "Broken English" des amerikanischen Journalisten AndrewMahar. (Quelle: Mediendienst Integration, Fabio Ghelli) 20
Sie können auch lesen