Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021

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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der
                Behandlung von tiefen Dekubitus
                           SKINTACT, 28. Mai 2021

Anke Scheel-Sailer
Leitende Ärztin Paraplegiologie

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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Das modifizierte Basler Dekubituskonzept

                                     Scheel-Sailer A, Wundkompendium, 2019
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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Plastische Chirurgie: Debridement und Lappenplastik

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Infektiologisches Konsil: antibiotische Therapie, Behandlung Osteomyelitis

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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Wundbehandlung nach dem TIME Konzept, Hautpflege, Edukation,
Lagerung, Blasen- und Darmmanagement

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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Ernährungsberatung
                            Ernährungssituation bei
                         Querschnittlähmung und tiefem
                                  Dekubitus?

                                   Assessments    Ernährungsberatung
                 Assesments
                        Labor

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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
   Hämatogramm
                         Ferritin
       Zink,
                         TSH
       Selen,           CRP
       Kupfer,          Cystatin-C
       Vitamin B1,      Calcium
       B12,             Kreatinin
       Folsäure,        HbA1c
       Vitamin D        Gesamtprotein, Albumin
                         Quick
                         Lipidstatus
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4- und 6- Wochen- Schema

                       Deku Care Team SPZ, 32.276-AA und 32.275-AA
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Das modifizierte Basler Dekubituskonzept in der Behandlung von tiefen Dekubitus - SKINTACT, 28. Mai 2021
Physiotherapie: Aktivität und Partizipation

▪ Überprüfen der Transfertechnik
▪ Überprüfen der regelmässigen Druckentlastung
▪ Evaluation der Scherkräfte Cave: Oberkörperhochlagerung, unsanftes
  Umlagern, unstabile Lage im Sitzen
▪ Regelmässige Hautkontrolle und Hautpflege, Selbstfürsorge,
  Nahrungsaufnahme
▪ Angepasste Lagerung und Mobilisation (Kinästhetik)
▪ Evaluation von Arbeit und Sport

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        Ergotherapie: Sitzposition Para- und Tetraplegiker

                                                                                          De Roche, Lüscher, 2001
     [[MasterProperty("CustomField", "DocumentDate")]]                  11
Internistisch-paraplegiologisches Management

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Risikomodelle:
Risikoskalen:
− SCIPUS (A), Braden, Norton, Waterlow,
  Gosnell, Abruzzese) vs. klinische
  Beurteilung ohne Effekt auf
  Dekubitusinzidenz

Ziel:
− Risikofaktoren für im Spital
   erworbene Dekubitus (HAPI)
   beschreiben
− Grundlage für ein individualisiertes
   Risikovorhersagemodell erarbeiten

Tschannen D, Anderson C. The pressure injury predictive model: A framework for hospital- acquired pressure injuries. J Clin Nurs. 2020;29:1398–1421.
https://doi.org/10.1111/jocn.15171

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Integrierte Psychotherapie

 Personenbezogene Faktoren/ Psyche und Dekubitus

  Dekubitus als Folge einer psychischen
   Belastung/Störung (z.B. als Folge von Inaktivität im
   Rahmen einer Depression)
  Psychische Belastung/Störung als Folge der Therapie
   eines Dekubitus (z.B. Belastung durch lange
   Liegezeiten oder Ängste vor notwendigen Operationen)
  Psychische Belastung/Störung als Folge der
   Erkrankung selbst (z.B. Ekel vor dem eigenen Körper
   oder Abspaltung von Gefühlen)
     Eisenhuth J, Neikes M, Geyh S, Kues S, Gottschalk
     S, Nüsslein T, Grüter F. Psychologische Aspekte in der Dekubitusprophylaxe, Empfehlungen des Arbeitskreises
     Psychologie der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) 2012 http://dmgp.de
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                   Implementation of the
              Modified Basel Decubitus Concept:
                     Illusion or Reality?

                                            A Retrospective Cohort Study

     Carina Fähndrich
     Wissenschaftliche Mitarbeiterin

     [[MasterProperty("CustomField", "DocumentDate")]]                   15
Das modifizierte Basler
  Dekubitus Konzept
  Übersicht der Interventionen und
  Meilensteine

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Ziele der Arbeit
    ▪     Koligi et al.
          o    2016 und 2017
          o    Entwicklung eines computergestütztes Entscheidungsfindungssystem (CDSS)
          o    Untersuchung der Sichtweise vom Gesundheitspersonal auf die Anwendung dieses CDSS

    ▪     Unbekannt, ob:
          o    Das modifizierte Basler Dekubituskonzept im klinischen Umfeld umgesetzt wird
          o    Ein CDSS die Einhaltung des Konzepts unterstützt

    ▪     Das Ziel war:
          o    Die Implementierung des Basler Dekubituskonzepts zu beschreiben
          o    Wissen über den Einfluss eines CDSS auf die Konzepteinhaltung zu generieren

    ▪     Zwei Auswertungen:
          o    Konzepteinhaltung der Antibiotikabehandlung bei Patienten mit und ohne Osteomyelitis (OM)
          o    Konzepteinhaltung mit und ohne CDSS

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Hypothesen

    ▪     In der Praxis gibt es Abweichungen der Dekubitusbehandlung vom modifizierten Basler
          Dekubituskonzept.

    ▪     Es gibt eine mögliche Verbesserung der Qualität bei Einhaltung des modifizierten Basler
          Dekubituskonzept.

    ▪     Die Konzepteinhaltung des modifizierten Basler Dekubituskonzept ist besser mit dem
          CDSS besser als ohne.

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Methoden
    ▪     Retrospektive Kohortenstudie basierend auf routinemässig erfasste Patientendaten

    ▪     Zwei Prozessmessungen des modifizierten Basler Dekubituskonzepts
          o    Dauer Antibiotikabehandlung
          o    Anmeldungen und Durchführung der Interventionen und Meilensteine

    ▪     Daten abgerufen von drei verschiedenen elektronischen Datenbanken: Medfolio, WicareDoc,
          d.3one

    ▪     Statistische Analysen:
          o    Deskriptive Statistik
          o    Chi-square, Fisher’s exact und Wilcoxon Rangsummen Test
          o    Statistische Signifikanz bei p-Wert ≤0,05

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Resultate & Diskussion

[[MasterProperty("CustomField", "DocumentDate")]]   20
Kohorte
  Antibiotikabehandlung
  Patienten Charakteristika
  ➢    Signifikanter Unterschied in                                                                      PI IV        PI IV
                                                                                             Total
       Komplikationen und frühere OM                   Parameter
                                                                                             n(%)
                                                                                                         without OM   with OM     p-value
                                                                                                         n(%)         n(%)

  ➢    In diesem klinischen Setting:                   Previous OM                           40 (34.2)   2 (9.1)      38 (40.0)   0.01

         ▪     War die OM ein Risikofaktor für         Complications
               Komplikationen [1,2]                     Overall complication after surgery   73 (62.4)   18 (81.8)    55 (57.9)   0.05
                                                        Minor complication after surgery     48 (41.0)   10 (45.5)    38 (40.0)
         ▪     War eine frühere OM ein Risikofaktor     Major complication after surgery     25 (21.4)   8 (36.6)     17 (17.9)
               für die Entwicklung einer weiteren OM
               Hatzenbühler [3]

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Kohorte
  CDSS
  Absolute Häufigkeit der angeordneten
  Interventionen nach Interventionen
  und Gruppe

  ➢   Nicht statistisch signifikant

  ➢   Grundsätzlich häufiger durchgeführt in
      der CDSS Gruppe

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Kohorte
  CDSS
  Zeit von der Aufnahme bis zur
  Intervention nach Intervention und
  Gruppe

  ➢   Nicht statistisch signifikant

  ➢   Grundsätzlich schneller ausgeführt in
      der CDSS Gruppe

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Kohorte
  CDSS         ➢ Gesundheitspersonal kannte die Meilensteine

  Diskussion   ➢ CDSS relevanter bei unerfahrenem Team mit weniger
                 Austauschzeit

               ➢ Kein Nachweis für Qualitätsverbesserung basierend auf:
                   ▪    Anzahl Komplikationen
                   ▪    Dauer des Spitalaufenthaltes

               ➢ Kleinere Komplikationen verzögerten in der CDSS-Gruppe
                   ▪    Beine bewegen
                   ▪    Erstmobilisation
                   ▪    Entlassung

               ➢ Es kann länger dauern bis ein Effekt zu sehen ist

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Limitationen

    Kohorte Antibiotikabehandlung                       Kohorte CDSS

    ▪     Retrospektive Kohorte                         ▪   Retrospektive Kohorte
    ▪     Einige standardisierte Dokumentationen
          fehlten                                       ▪   Kleine Stichprobengrösse

    ▪     Kleine Untergruppen                           ▪   Das Gesundheitspersonal kannte die
                                                            Interventionen und Meilensteine

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Fazit
    ▪     Die Antibiotikabehandlung entsprach bei den meisten Patienten nicht der Empfehlung des
          modifizierten Basler Dekubituskonzepts

    ▪     Kein signifikanter Hinweis auf bessere Einhaltung des Konzepts unter dem CDSS in diesem
          klinischen Setting

    ▪     Studien mit größerem Stichprobenumfang sind erforderlich

    ▪     Nächster Schritt: Durch einen Konsens die Meilensteine und interprofessionelle und
          interdisziplinäre Interventionen beschreiben

    ▪     Das modifizierte Basler Dekubituskonzept ist nur teilweise Realität

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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Referenzen

    1.         Türk, Elizabeth, Michael Toskos, and G. Delling. "Autopsy-Based Assessment of Extent and
               Type of Osteomyelitis in Advanced-Grade Sacral Decubitus Ulcers, a Histopathologic Study."
               Archives of Pathology and Laboratory Medicine 127, no. 12 (2003): 1599-602.

    2.         Bamba, R., J. J. Madden, A. N. Hoffman, J. S. Kim, W. P. Thayer, L. B. Nanney, and M. E. Spear.
               "Flap Reconstruction for Pressure Ulcers: An Outcomes Analysis." Plast Reconstr Surg Glob
               Open 5, no. 1 (Jan 2017): e1187.

    3.         Hatzenbuehler, John, and Thomas J. Pulling. "Diagnosis and Management of Osteomyelitis."
               American Family Physician 84, no. 9 (2011): 1027-33.

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