Roger Federer und Karin Suter-Erath sind "Basler Sportler des Jahres"

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Roger Federer und Karin Suter-Erath sind "Basler Sportler des Jahres"
Roger Federer und Karin Suter-Erath sind
«Basler Sportler des Jahres»

An der Basler Sport-Champions-Nacht sind 91 Elite-Sportler und 62
Nachwuchssportlern ausgezeichnet worden. Die «Basler Sportler des
Jahres» heissen Karin Suter-Erath und Roger Federer. «Basler
Mannschaft des Jahres» wurde wie erwartet dem FC Basel, der im Jahr
2008 gar das Double geschafft hat.

Der FC Basel ist «Basler Mannschaft des Jahres» 2008. Das Team von Trainer Christian Gross gewann am 6.
April 2008 den Cupfinal gegen AC Bellinzona mit 4:1 und sichterte sich damit das Double (Foto).
Bild: Keystone
Roger Federer und Karin Suter-Erath sind "Basler Sportler des Jahres"
Roger Federer wurde erneut «Basler Sportler des Jahres». (Bild: Keystone)

Basler Sportlerin des Jahres: Karin Suter-Erath erklärte im Herbst 2008 nach 20 Jahren Spitzensport ihren
Rücktritt. (Bild: Keystone)

Die Vereinigung der Basler Sportjournalisten hat aufgrund der erbrachten Leistungen
im Kalenderjahr 2008 die Titel der Basler Sportlerin, des Sportlers und der
Mannschaft des Jahres vergeben. Überreicht wurden diese Auszeichnungen während
der Basler Sport-Gala «Sport-Champions 2008» am Montagabend in der Kleinen
Halle der St. Jakobshalle in Basel.

Roger Federer, der Basler Weltstar
Roger Federer und Karin Suter-Erath sind "Basler Sportler des Jahres"
Mit Ausnahme von 2004, als ihm Degen-Olympiasieger Marcel Fischer vor der Sonne
stand, wurde der sympathische Tennisspieler seit 2000 stets zum Basler Sportler des
Jahres gekürt. Zum Abschluss ihrer grossartigen Sportlerkarriere wurde die
Rollstuhl-Tennisspielerin Karin Suter-Erath von der Fachjury zur Basler Sportlerin
des Jahres gewählt. Und last but not least hat der FC Basel dank seinen zahlreichen
begeisternden Auftritten in dieser Saison den Titel als Basler Mannschaft des Jahres,
welchen er von 2002 bis 2004 schon zugesprochen erhielt, vom Badminton Team
Basel zurückerobert.

Roger Federer - wer denn sonst

Wer viermal in Serie zum Laureus-Weltsportler des Jahres gekürt wird, sieht sich mit
einem unausweichlichen Problem konfrontiert: Die Ansprüche der Öffentlichkeit und
der Medien steigen in unmenschliche Sphären. Genau das musste Roger Federer im
letzten Jahr erleben. Wie von Schwächen, überschrittenem Zenit, Talfahrt und so
weiter geschrieben wurde, war für ihn kaum nachvollziehbar. Die neue Erfahrung
schmerzte ihn, auch wenn er sich das erst später anmerken liess - dann, als er alle
voreiligen Kritiker mit seinem Triumph am US Open Lügen strafte. Es war sein 13.
Grand-Slam-Titel. Einzig Pete Sampras besitzt einen mehr.

Und Roger Federer ist erst 27 Jahre jung. Im gleichen Alter besass Sampras erst elf
der grossen Titel. Doch nicht wegen der Zukunft ist Roger Federer wieder Basler
Sportler des Jahres, sondern wegen der Grösse und Stärke, die er in einer durch eine
länger unentdeckt gebliebene Krankheit, dem Pfeifferschen Drüsenfieber,
ausgelösten schwierigen Saison demonstrierte. Er mag in Roland Garros und seinem
geliebten Wimbledon jeweils im Endspiel an einem überragenden Rafael Nadal
gescheitert sein, er hat auch dann nicht nachgelassen, als sich die Träume vom
Olympiasieg im Einzel verflüchtigten. Er konterte im Doppel und steigerte sich
zusammen mit Stanislas Wawrinka in einen wahren Rausch und zu die Massen
begeisterndem Gold. Wie sich die beiden über den im Teamwork errungenen Erfolg
freuen konnten, ist als Zeichen zu verstehen, wie stark die Leidenschaft, das Feuer
Federers für seinen Sport nach wie vor brennt.

Das und nicht die Match-Bilanz von 617:149 oder die insgesamt 57 Titel oder der
Rekord von 44 komma irgendwas Millionen Dollar Karriere-Preisgeld macht den
gebürtigen Basler so einzigartig. Für eine Mehrheit ist er nach wie vor die Nummer 1.
In einer globalen Umfrage der ATP, wer Ende 2009 denn die Nummer 1 sei,
stimmten 44 Prozent der u?ber 65000 Teilnehmenden für Federer und nur 34
Prozent für Nadal.
Karin Suter-Erath - 20 Jahre Spitzensport

Die Rollstuhl-Tennisspielerin Karin Suter-Erath hat sich für die Paralympics in
Peking qualifiziert. Das ist sicherlich ein schöner Erfolg, auch wenn die 37-Jährige in
China bereits in der ersten Runde ausschied – und Grund genug, um sie zur Basler
Sportlerin des Jahres 2008 zu küren. Weil sie danach im Herbst ihren Rücktritt nach
20 Jahren Spitzensport erklärte, ist die Auszeichnung zugleich auch eine Wu?rdigung
ihres Lebenswerkes im Sport.

Bereits im Alter von 17 Jahren debütierte Karin Suter-Erath in der Nationalliga-A-
Handballmannschaft des ATV Basel-Stadt. Sie spielte in diversen Schweizer
Nachwuchskadern und gehörte ein Jahr dem Nationalteam an. Daneben schloss sie
an der Uni Basel die Sportlehrer- Ausbildung ab.

Den Bewegungsmenschen Karin Suter-Erath traf es doppelt schwer, als sie 1997 nach
einem Unfall querschnittgelähmt im Spital aufwachte. Karin Suter-Erath fand indes
schnell zu ihrer Lebensenergie zuru?ck und entdeckte ihre Faszination fürs Rollstuhl-
Tennis. Schnell stellte sich der Erfolg ein. 1999 stiess sie am US Open in den
Achtelfinal vor.

2004 gewann sie an den Paralympics Bronze im Doppel mit Sandra Kalt. Von 2005
bis 2007 gehörte die Baslerin zu den zehn besten Rollstuhl-Tennisspielerinnen der
Welt und gewann mehrere bedeutende internationale Turniere. Bis zu 15 Stunden
trainierte sie wöchentlich. Nun will sie etwas kürzer treten. Sport und Bewegung
werden jedoch immer zu ihr gehören – schon von Berufes wegen: Karin Suter-Erath
arbeitet als Sportlehrerin an der Rehab Basel.

FCB - Zweiterfolgreichstes Jahr

Der FC Basel ist die Basler Mannschaft des Jahres. Zweifellos eine verdiente
Auszeichnung, war doch 2008 das zweiterfolgreichste Jahr in seiner langen und
ruhmreichen Vereinsgeschichte. Erst zum dritten Mal nach 1967 und 2002 schaffte
der Stadtclub das Double aus Meisterschaft und Cup. Zudem gelang ihm zum zweiten
Mal der Einzug in die Champions League, was durchschnittlich bloss alle drei Jahre
ein Schweizer Verein vollbringt. Einzig 2002 verlief für den FCB noch erfolgreicher.
Damals krönte er den Double-Gewinn mit der sensationellen Qualifikation für die
Zwischenrunde der europäischen Königsklasse.
Baumeister des Basler Erfolges war Christian Gross. Der Trainer ist mittlerweile in
seiner zehnten Saison beim FCB tätig und je vier Cupsiege sowie Meisterschaften
zieren sein persönliches Palmares. Wenig verwunderlich deshalb, dass der Verein
kurz vor Weihnachten den Kontrakt mit seinem Erfolgstrainer um zwei weitere Jahre
bis 2011 verlängerte. Garant für den Erfolg ist aber auch ein stabiles Clubumfeld.
Präsidentin Gigi Oeri engagiert sich mittlerweile auch bereits seit zehn Jahren im
Verein. Mit Vizepräsident Bernhard Heusler hat der Vorstand in den letzten Jahren
eine profilierte Persönlichkeit hinzugewonnen. Kommt dazu, dass Chefscout Ruedi
Zbinden immer wieder sein gutes Auge fu?r verheissungsvolle Talente bewiesen hat,
so konnte im Januar seine Entdeckung Felipe Caicedo für rund 11 Millionen Franken
zu Manchester City verkauft werden.

Als Schlüsselfigur in der Basler Mannschaft kristallisierte sich 2008 ein
Einheimischer heraus. Benjamin Huggel lief im Meisterrennen zu grosser Form auf
und war im Herbst der beste Spieler. Positives Zeichen für die starke
Juniorenbewegung des Clubs ist es, dass in diesem Jahr mit Eren Derdiyok und
Valentin Stocker zwei aus dem FCB-Nachwuchs zu Nationalspielern gereift sind.
(jg/pd)

Erstellt: 12.01.2009, 17:08 Uhr
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