DAS MONITORING ZUM GUTE-KITA-GESETZ - KONZEPTION UND PLANUNGEN PD DR. HABIL. SUSANNE KUGER - FRÜHE CHANCEN
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PD Dr. habil. Susanne Kuger Das Monitoring zum Gute-KiTa-Gesetz Konzeption und Planungen 22. November 2019 1
Agenda • Das Monitoringkonzept • Eckpunkte des Monitorings • Inhalts- und Zeitplanung Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 2
Grundlagen für Qualitätsentwicklungsprozess Inhaltliche Grundlage • November 2016: Zwischenbericht (BMFSFJ/JFMK 2016) Gesetzliche Regulierung • Januar 2019: Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (KiQuTG) Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019
Veranlassung: § 6 KiQuTG Evaluation und Monitoring (1) Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt jährlich, erstmals im Jahr 2020 und letztmals im Jahr 2023, ein länderspezifisches sowie länderübergreifendes qualifiziertes Monitoring durch. Das Monitoring ist nach den zehn Handlungsfeldern gemäß § 2 Satz 1 und Maßnahmen zur Entlastung der Eltern gemäß § 2 Satz 2 aufzuschlüsseln. (2) Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlicht jährlich einen Monitoringbericht. Dieser Monitoringbericht umfasst 1. einen allgemeinen Teil zur bundesweiten Beobachtung der quantitativen und qualitativen Entwicklung des Angebotes früher Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zum Schuleintritt in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege und 2. die von den Ländern gemäß § 4 Satz 2 Nummer 3 übermittelten Fortschrittsberichte. (3) Die Bundesregierung evaluiert die Wirksamkeit dieses Gesetzes und berichtet erstmals zwei Jahre nach dem Inkrafttreten dem Deutschen Bundestag über die Ergebnisse der Evaluation. In den Evaluationsbericht fließen die Ergebnisse des Monitorings nach den Absätzen 1 und 2 ein. Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 4
Definition von Monitoring • kontinuierliches und • systematische Sammeln quantitativer (und qualitativer) Daten, durch die die • regelmäßige Überprüfung der Qualität des Systems unterstützt wird. • Sie beruht auf zuvor vereinbarten Qualitätsstandards, Richtwerten oder Indikatoren, • die zweckorientiert entwickelt und abgeändert bzw. weiterentwickelt werden können.“ (EU- Thematische Arbeitsgruppe 2014: 79) Beobachten des Systems Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 5
Zweck des Monitorings • Qualitätsentwicklung durch kompetentes System (Urban, 2011) • kohärentes Zusammenwirken aller Beteiligten • nachhaltige Kooperation, Dialog und kontinuierliche Verständigung darüber, was gute Qualität ist Alle Akteure und Ebenen sind einzubeziehen • Beschreibung des Ist-Zustands und von Veränderungen • Ergebnisse des Monitorings als Basis für Informationsaustausch und Verhandlungen • Konkretisierung der Zielerreichung Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 6
Berichtslegung zum KiQuTG Monitoring Evaluation jährliche Bestandsaufnahme Retrospektive Gesetzesfolgeabschätzung Indikatorengestützte Erfassung der Fortschritte Analyse der Umsetzung, der Wirkungen und des Deskription für das Bundesgebiet und für Novellierungsbedarfs des Gesetzes die einzelnen BL Fokus auf das Bundesgebiet, nicht auf Grundlage sind die amtliche KJH-Statistik Vergleiche einzelner Länder und repräsentative Befragungen der Beteiligten Methodenmix: Monitoringdaten, Fallstudien, und ergänzende Analysen Durchgeführt durch DJI und TU Dortmund Evaluationsbericht der Jährlicher Monitoringbericht des BMFSFJ Bundesregierung an Bundestag in Juni 2019 – Dezember 2022 2021 und 2023 Vergabe durch EU-Ausschreibung Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 März 2020 – Dezember 2022 7
Der Monitoringbericht Länderübergreifend Länderspezifisch Stand der Qualitätsindikatoren, Feststellung der Qualitätsentwicklung in den Feststellung der Gleichwertigkeit ausgewählten Handlungsfeldern, Länder- der Aufwachsensbedingungen analysen zu den genannten Parametern Monitoringbericht des Monitoringbericht des Fortschrittsberichte Ministeriums Ministeriums der Länder Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 8
Der Monitoringbericht Länderübergreifend Länderspezifisch Stand der Qualitätsindikatoren, Feststellung der Qualitätsentwicklung in den Feststellung der Gleichwertigkeit ausgewählten Handlungsfeldern, der Aufwachsensbedingungen Länderanalysen zu den genannten Parametern Monitoring des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik Nicht-amtliche Daten beteiligter Akteure aus Nicht-amtliche Daten beteiligter Akteure Fortschrittsberichte der Länder der TU Dortmund (AKJStat) aus Befragungen Amtliche Daten Amtliche Daten Befragungen Fortlaufender Austausch mit Ländern, Wissenschaft und Akteuren aus der Praxis Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 Einschließlich Konsultationen/Workshops mit den Ländern 9
Forschungszugang: Qualität & deren Beobachtung • Qualität als mehrdimensionales und multi-perspektivisches Konzept (Viernickel u.a. 2015; Kalicki/Wolff Marting 2015; Moss 2017) • Qualität als Ergebnis und Verantwortung eines kompetenten Systems (Urban u.a. 2011, 2012) • Qualität der Rahmenbedingungen, der Prozesse, der Ergebnisse (Purves, 1987; Bosker, Scheerens 1997) • Beachtung der regionalen Besonderheiten → Qualitätsbeobachtung (Monitoring) für ein kompetentes System → Akteure und Ebenen sind mit ihrer Perspektive in Monitoringverfahren einzubeziehen → Beobachtung der Rahmenbedingungen Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 11
Multidimensionales Qualitätsverständnis HF 10: HF 1: HF 2: Vielfältige Bedarfsgerechte Guter pädagogische Angebote Betreuungs- Angebote schlüssel HF 9: HF 3: Netzwerke für Qualifizierte mehr Qualität Fachkräfte HF 8: Qualität Starke Kindertages- HF 4: pflege Starke Kita- Leitung plus HF 7: Sprachliche HF 6: HF 5: • soziale Bildung Gesundes Kindgerechte Staffelung von Aufwachsen Räume Elterngebühren • Betragsbefreiung
Indikatorengestütztes Monitoring • Quantitativ, Indikatorengestützt • Fokussierung auf Kernindikatoren, die die Breite der Handlungsfelder abbilden (Ergänzt durch Vertiefungsinformationen zu regionalen Besonderheiten) • Fokussierung auf Rahmenbedingungen • Zwei Blickrichtungen: • Zeigen sich Qualitätsverbesserungen? • Nähern sich die Qualitätsverhältnisse bundesweit an? Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 13
Realisierung des Monitorings Basierend auf • amtlichen Daten & subjektiven Berichten der beteiligten Akteure und Ebenen in Surveyformaten • theoretisch und empirisch fundierte Indikatoren über relevante Aspekte des Qualitätsdiskurses Entwicklung eines indikatorengestützten multiperspektivischen Beobachtungsinstrumentes für die Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung (ERIK) Weiterentwicklung der amtlichen Daten zur Kindertagesbetreuung als Quelle der systematischen Beobachtung von Qualitätsverbesserungen in der Frühen Bildung (K-IDA) Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 14
Bestandteile des Monitorings Datenquelle Blickrichtung Taktung Gleichwertigkeit der Entwicklung der Qualitätsverhältnisse Qualität Amtliche Statistik X X jährlich Elternbefragung X X jährlich Jugendamtsbefragung X X zweijährig Trägerbefragung X X zweijährig Leitungskräftebefragung X X zweijährig Fachkräftebefragung in Kitas X X zweijährig Tagespflegepersonenbefragung X X zweijährig Kinderbefragung X einmalig Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 15
Inhalts- und Zeitplanung 16
Amtliche Daten Einrichtungsmerkmale (vorgehaltene Angebote, Öffnungszeiten, Träger, Leitungsanteile) Merkmale der Kinder (Nutzung der Angebote u.a. nach verschiedenen Merkmalen der Kinder) Kombinationen: Personalschlüssel, Merkmale des pädagogischen Personals und u.a. der Kindertagespflegepersonen (Qualifikation, Arbeitsbereiche, Beschäftigungsbedingungen) Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 17
Überblick Befragungsprogramm Jugend- Leitungs- Päd. Kinder- Amtliche Träger Eltern Kinder ämter kräfte Personal tagespflege Daten Bedarfsgerechtes Angebot Fachkraft-Kind-Schlüssel Qualifizierte Fachkräfte Stärkung der Leitung Räumliche Gestaltung Gesundheit, Ernährung, Bewegung Sprachliche Bildung Tagespflege Steuerung, Evaluation Inhaltliche Herausforderungen Gebühren Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 18
Angemessene Fachkraft-Kind-Relation Jugend- Leitungs- Päd. Kinder- Amtliche Träger Eltern Kinder ämter kräfte Personal tagespflege Daten Personalschlüssel X Bewältigung Personalausfall X X X Regelungen zur Personalausstattung X X (inkl. Sonderregelung) Abhilfe bei Engpässen X X X Zufriedenheit mit aktueller X X Situation Herausforderungen X X … Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 19
Multi-perspektivische Beispielfragen Handlungsfeld 2: Angemessene Fachkraft-Kind-Relation sicherstellen Kernindikator – Länderübergreifendes Monitoring Einschätzung der Fachkraft-Kind-Relation Träger Welche Parameter legt der Träger zur Bemessung der Personalausstattung in seiner/seinen Einrichtung/en zu Grunde? Setzt der Träger zur Unterstützung des pädagogischen Personals zusätzliches Personal ein? Leitung Wie häufig kam es vor, dass der vorgeschriebene Fachkraft-Kind-Schlüssel im vergangenen Jahr kurzzeitig nicht eingehalten werden konnte, z.B. aufgrund von krankheitsbedingtem Personalausfall? Setzt der Träger zur Unterstützung des pädagogischen Personals zusätzliches Personal ein? Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 20
Kinderbefragung Jugendämter Vertiefte Auswertungen Träger Tagespflege- personen Päd. Fachkräfte in Einrichtungen Leitungskräfte Elternbefragung Amtliche Daten KJH-Statistik Mikrozensus re-Analyse vorliegender Daten 2019 2020 2021 2022 Vortragender: Susanne Kuger Datum: 22.11.2019 21
Danke für die Aufmerksamkeit 22
Referenzliteratur Auswahl Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)/ Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) (Hrsg.) (2016): Frühe Bildung weiterentwickeln und finanziell sichern. Zwischenbericht 2016 von Bund und Ländern und Erklärung der Bund-Länder-Konferenz. Boller, K./Paulsell, D./Del Grosso, P./Blair, R./Lundquist, E./Kassow, D.Z./Kim, R./Raikes, A. (2015): Impacts of a child care quality rating and improvement system on child care quality. Early Childhood Research Quarterly, 30, pp.306-315. EU-Thematische Arbeitsgruppe (2014). Vorschlag für die Leitlinien eines Qualitätsrahmens für die Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung. Bericht der Arbeitsgruppe für Frühkindliche Bildung und Betreuung unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission. Goffin, S. G./Barnett, W. S. (2015): Assessing QRIS as a change agent. Early Childhood Research Quarterly, 30, pp.179-182. Kalicki, B./Wolff-Marting, C. (Hrsg.)(2015): Qualität in aller Munde. Themen, Positionen, Perspektiven in der kindheitspädagogischen Debatte, Freiburg u.a.: Herder Verlag. Klinkhammer, N.; Schäfer, B.; Harring, D.; Gwinner, A. (Hrsg.)(2017): Qualitätsmonitoring in der frühkindlichen Bildung und Betreuung. Ansätze und Erfahrungen aus ausgewählten Ländern. Bd. 13 DJI-Fachforum Bildung und Erziehung, Verlag Deutsches Jugendinstitut, München. Klinkhammer, Nicole/ Schäfer, Britta (2017): Monitoring als Qualitätsgarant? Auswertungen der Länderberichte und Anknüpfungspunkte für Deutschland. In: Klinkhammer, N. et al. (Hrsg.), S. 279-316. Moss, P. (2017): Power and resistance n early education: From dominant discourse to democratic experimentalism In: Journal of Pedagogy, 8. Jg., H.1, S. 11-32. OECD/ Network on Early Childhood Education and Care (2013). Literature Review on Monitoring Quality in Early Childhood Education and Care. Paris. http://www.oecd.org/officialdocuments/publicdisplaydocumentpdf/?cote=EDU/EDPC/ECEC%282013%293&doclanguage=en OECD (2015). Starting Strong IV: Monitoring Quality in Early Childhood Education and Care. OECD Publishing, Paris http://www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/education/starting-strong-iv_9789264233515-en#page4 Ratermann, M./Stöbe-Blossey, S. (Ed.)(2012): Governance von Schul- und Elementarbildung. Vergleichende Betrachtungen und Ansätze der Vernetzung, Wiesbaden: VS-Verlag. Resa, E./Ereky-Stevens, K./Wieduwilt, N./Penderi, E./Anders, Y./Petrogiannis, K./Melhuish, E. (2016). Overview of quality monitoring systems and results of moderator analysis. Publication of „CARE – Curriculum Quality Analysis and Impact Review of European Early Childhood Education and Care (ECEC). Berlin, Utrecht. Urban, M./Vandenbroek, M./van Laere, K./Lazzari, A./Peeters,J. (2011): Competence Requirements in Early Childhood Education and Care. Final Report., European Commission. Directorate General for Education and Culture: London/Brussels. Online verfügbar unter: https://download.ei-ie.org/Docs/WebDepot/CoReFinalReport2011.pdf. Urban, M./Vandenbroek, M./van Laere, K./Lazzari, A./Peeters,J. (2012): Towards competent systems in early childhood education and care. Implications for policy and practice. In: European Journal of Education, 47, pp.508–526. Viernickel, S./ Fuchs-Rechlin, K./ Strehmel, P./ Preissing, C./ Bensel, J./Haug-Schnabel, G. (Hrsg.): Qualität für alle. Wissenschaftlich begründete Standards für die 27 Kindertagesbetreuung, , Freiburg u.a.: Herder Verlag.
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