Das Plus an Informationen zum Produkt Heizöl EL
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Inklusive der wichtigsten Produktdaten Das Plus an Informationen zum Produkt Heizöl EL Herstellung, Eigenschaften und Heizölsorten • Produkteigenschaften und Anforderungen für Heizöl EL • Heizöllagerung • Vorgehensweise bei Anlagenstörungen Mehr Informationen unter www.zukunftsheizen.de
Inhalt Vorwort 4 Erdöl 5 Herstellung von Heizöl EL 6 –7 Destillation 6 Konversionsverfahren 7 Entschwefelung 7 Mischanlagen 7 Produkteigenschaften und 8 – 16 Anforderungen für Heizöl EL Genormte Qualität 8–9 Schwefelgehalt 10 Dichte 10 Brennwert H s 11 Heizwert H i 11 Flammpunkt 11 Viskosität 12 Asche 12 Koksrückstand 13 Wassergehalt 13 Sedimente und Gesamtverschmutzung 13 Destillationsverlauf 14 Kälteeigenschaften von Heizöl 14 Pour Point 14 Cloud Point (CP) 15 Cold Filter Plugging Point (CFPP) 15 Zusätzliche Anforderungen der DIN 51603-1 an Heizöl EL schwefelarm 16 – Additive 16 – Schmierfähigkeit 16 – Anwendung in der Praxis 16 Heizölsorten 17 – 20 Heizöl EL Standard 17 Heizöl EL schwefelarm 17 Speziell additiviertes Heizöl EL Standard und Heizöl EL schwefelarm 18 Wechsel bzw. Mischen der einzelnen Heizöl EL-Sorten 20
Perspektive „Bioheizöl“ 21 Heizölzusätze (Additive) 22 – 24 Fließverbesserer 22 Stabilitätsverbesserer 23 Verbrennungsverbesserer 24 Wichtiges zum Einsatz von Additiven 24 Lagerung von Heizöl EL 25 – 27 Frostsichere Lagerung ist gefordert 25 Tipps für die richtige Lagerung 26 Filter 28 – 29 Vorfilter 28 Pumpenfilter 29 Düsenfilter 29 Kurzinformation Filter 29 Öldruckzerstäuberdüsen 30 Verbrennung von Heizöl EL 31 – 33 Angabe von Wirkungsgraden: Die Bezugsgröße macht den Unterschied 32 Hinweise 33 Anlagenstörung – was tun? 34 – 39 Stichwort Kälteverhalten 36 Hinweise für den Mineralölhandel 37 Hinweise für das Heizungsfachhandwerk 38 Kooperation bei Kundenreklamationen 39 Sicherheitshinweise und Vorschriften 40 – 41 Stichwortverzeichnis 42 – 43
04 Die Verbreitung effizienter und emissionsarmer Heiztechnik im Interesse des Klima- schutzes und der Ressourcenschonung – mit diesem Ziel ist das Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO) im Wärmemarkt tätig. IWO setzt sich dafür ein, dass die Vorteile des Energieträgers Heizöl langfristig im Wärmemarkt genutzt werden können. Zentrale Aufgaben sind Forschen, Informieren und Beraten. IWO ist eine Einrichtung der deutschen Mineralölwirtschaft und wurde 1984 unter dem Namen Institut für wirtschaftliche Oelheizung e. V. in Hamburg gegründet. Seit Frühjahr 2011 steht IWO für Institut für Wärme und Oeltechnik. Mitglieder sind die Unternehmen der Mineralölindustrie, des Mineralölaußen- und -großhandels sowie der Bundes- verband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. (UNITI). Namhafte Hersteller von Heizgeräten und Komponenten sowie weitere Institutionen und Verbände begleiten die Arbeit von IWO als Fördermitglieder. Im Rahmen unserer Sachinformationen wendet sich diese Broschüre an Fachleute wie Personen aus SHK-Betrieben, Mineralölhändler und Schornsteinfeger, aber auch an Architekten und Planer – schlicht an alle, die sich beruflich mit Ölgeräten und Heizöl EL* beschäftigen. Darüber hinaus soll sie aber auch dem interessierten Verbraucher Hintergrundwissen über das Produkt Heizöl EL vermitteln. Neben allgemeinen Qualitätsaspekten werden auch die Umstände angesprochen, die in Einzelfällen den störungsfreien Brennerbetrieb beeinträchtigen können. Die geschil- derten Erkenntnisse stützen sich überwiegend auf Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis. Unser Ziel ist es, Informationen und Hinweise über den Umgang mit Heizöl EL für ein problemlos funktionierendes Ölgerät zur Verfügung zu stellen. Mit der Überarbeitung dieser Fachbroschüre wurden in der vorliegenden Auflage wesentliche Aspekte ergänzt und dem Stand der Technik sowie den technischen Regeln angepasst. *EL steht für extra leichtflüssig.
05 Erdöl Erdöl ist einer der Energieträger, der aus tierischen Erdöl besteht aus einer Vielzahl von Kohlenwasser- und pflanzlichen Lebewesen vor Hunderten von stoffen, die sich in ihrem Aufbau voneinander Millionen Jahren indirekt durch Sonnenenergie ent- unterscheiden. Diese Verbindungen bestehen im standen ist und aus dem wir heute einen großen Wesentlichen aus den Elementen Kohlenstoff (C) Teil unseres Wärmebedarfs decken. und Wasserstoff (H), können aber auch Schwefel (S), Stickstoff (N) und andere chemische Elemente ent- Der weltweite Bedarf an Erdöl beträgt derzeit rund halten. Nach der Anordnung der Kohlenstoffatome 3,9 Mrd. Tonnen jährlich. Die Reserven, d. h. die und ihrer chemischen Bindung aneinander unter- zum jetzigen Zeitpunkt technisch und wirtschaftlich scheidet man vier Hauptgruppen von Kohlenwasser- gewinnbaren Mengen, belaufen sich auf 228 Mrd. stoffen: Tonnen. Hinzu kommen weitere 410 Mrd. Tonnen an Ressourcen, die nachgewiesen, aber derzeit technisch • Paraffine und/oder wirtschaftlich nicht gewinnbar sind, sowie • Naphthene nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, künf- • Olefine tig gewinnbare Mengen. Das alles zusammen deckt • Aromaten noch den Energiebedarf von mehreren Generationen. Struktur der Kohlenwasserstoffe • Paraffine sind gesättigte Kohlenwasserstoffe, Normalparaffine Isoparaffine bei denen die Kohlenstoffatome entweder in einer geraden Kette (Normalparaffine, n-Paraffine) oder in einer Kette mit Verzweigungen (Isoparaffi- ne, i-Paraffine) angeordnet sind. • Naphthene sind gesättigte Kohlenwasserstoffe, Olefine bei denen die Kohlenstoffatome ringförmig angeordnet sind. Sie werden deshalb auch Cyclo- paraffine genannt. Am häufigsten sind Ringe aus fünf, sechs oder sieben Kohlenstoffatomen. Cycloparaffine (Naphthene) Aromaten • Olefine unterscheiden sich von den Paraffinen dadurch, dass sie ungesättigt sind, d. h. mindes- tens eine chemische Doppelbindung aufweisen. • Aromaten sind ungesättigte ringförmige Kohlen- wasserstoffe, deren charakteristisches Merkmal Bausteine der Benzolring ist. Dieser Ring besteht aus sechs Kohlenstoffatomen, wovon jedes zum einen Kohlenstoff Nachbarn eine einfache und zum anderen eine Wasserstoff Doppelbindung hat.
06 Herstellung von Heizöl EL Erdöle können, wie vorstehend beschrieben, je nach Produktgruppen, die durch ihre unterschiedlichen Herkunft sehr unterschiedlich zusammengesetzt Siedebereiche gekennzeichnet sind. Benzin siedet sein. Als Rohöl wird Erdöl erst dann bezeichnet, wenn z. B. zwischen 50 °C und 180 °C, Mitteldestillate es bereits gefördert wurde. (zu denen das Heizöl EL zählt) dagegen erst zwischen 170 °C und 370 °C. Das Dampf-Flüssigkeits-Gemisch Verschiedene Rohöle aus allen Teilen der Welt lagern trennt sich bei atmosphärischem Druck in den bis in den großen Tanks der Raffinerien; u. a. aus der zu 50 m hohen Destillationstürmen auf. Die Dämpfe Nordsee, Libyen, Venezuela, den ehemaligen GUS- steigen in den Türmen hoch. Je schwerer sie sind, Staaten, Afrika und von der arabischen Halbinsel. desto schneller verflüssigen sie sich wieder. Die Chemiker bestimmen den optimalen Verarbeitungs- prozess, denn schon bevor das eigentliche Raffinieren Auf den Destillationsböden, die mit zahlreichen Öff- beginnt, werden die Ergebnisse vorausberechnet. nungen versehen sind, bilden sich dadurch Flüssig- keitsschichten. Nachströmende Dämpfe treten durch Die Verarbeitung des Rohöls zu Fertigprodukten, wie die Öffnungen und mischen sich mit den bereits beispielsweise zu Kraftstoffen und Heizöl EL, erfolgt in kondensierenden Bestandteilen. Bei dieser intensiven mehreren Schritten. Vermischung der leichten und schweren Bestandteile findet ein Austausch statt: Schwere Teile des aufstei- Die hierfür angewendeten Verfahren lassen sich in genden Stromes werden zurückgehalten und leichte, drei Gruppen einteilen: die noch in der Flüssigkeitsschicht sind, verdampfen • das Auftrennen des Rohöls in Fraktionen wieder und steigen nach oben. Ein Teil der Flüssigkeit durch Destillation wird zur Verstärkung dieses Stoffaustausches wieder • das Umwandeln der Kohlenwasserstoffe auf den nächsttieferen Boden zurückgeführt. in größere, kleinere oder anders strukturierte Moleküle (Konversion) • das Entfernen unerwünschter Bestandteile, Vereinfachtes Fließschema wie beispielsweise Schwefel, durch Raffination der Herstellung von Heizöl EL Destillation Der grundlegende Verarbeitungsprozess in einer Raf- finerie ist die Rohöldestillation. Dabei wird das Rohöl in verschiedene Fraktionen zerlegt (Fraktionierung). Das Rohöl wird in Wärmeübertragern vorgewärmt und anschließend in Röhrenöfen auf Destillations- temperatur aufgeheizt. Im Hauptturm der Rohöl- destillation erfolgt die Auftrennung in die einzelnen
07 Ein Destillationsturm enthält eine beträchtliche Anzahl dem Schwefel aus dem schwefelhaltigen Produkt. solcher Böden. Die leichtesten Produkte durchströmen Der hierbei entstehende Schwefelwasserstoff wird die Destillationskolonne geradewegs und kommen einer so genannten Claus-Anlage zugeführt, wo am Kolonnenkopf als Gase an. Im Mittelteil des Turms unter teilweiser Verbrennung eine Umsetzung in werden von den Böden die Mitteldestillate abgeleitet. Elementarschwefel und Wasser erfolgt. Die nicht verdampften schwersten Teile fließen zum Boden der Kolonne und werden dort abgezogen. Der anfallende Rückstand wird als schweres Heizöl oder als Einsatzprodukt für die Vakuumdestillation verwendet. Konversionsverfahren Die durch Destillation zu erzielenden Produktausbeu- ten lassen sich durch die Auswahl geeigneter Rohöl- sorten steuern. Diese Maßnahme allein reicht jedoch häufig nicht aus, um der Nachfrage nach bestimmten Produkten zu entsprechen. Der ständig zunehmende Bedarf an leichten Produkten wie z. B. Benzin und die rückläufige Nachfrage nach schwerem Heizöl erfordern Verfahren, die hochsiedende Kohlenwasser- stoffe in niedrigsiedende umwandeln können. Dieser Prozess erfolgt in Crackern, in denen die langkettigen Moleküle in kürzere gespalten werden. Die drei Ver- fahrensarten sind thermisches Cracken, katalytisches Cracken und Hydrocracken. Entschwefelung Schwefel ist im Rohöl in sehr verschiedenen Formen enthalten, vom Schwefelwasserstoff bis hin zu sehr komplexen Molekülstrukturen. Besonders die aus Rohölen mit hohem Schwefelgehalt gewonnenen Pro- dukte müssen entschwefelt werden. Dies geschieht im Mischanlagen Hydrofiner, einer der wichtigsten Raffinationsanlagen. Heizöle werden aus mehreren Komponenten aufge- Die Produktströme aus den vorgeschalteten Verfah- mischt, um den an sie gestellten hohen Anforderungen rensschritten werden im Hydrofiner mit Wasserstoff gerecht zu werden. Die Qualität des aufgemischten vermischt und bei Temperaturen von etwa 400 °C Produkts wird durch Analysen im Labor überprüft. und Drücken von 25 bis 70 bar über einen Katalysator Erst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird das geleitet. Dabei verbindet sich der Wasserstoff mit Produkt für den Verkauf freigegeben.
08 Produkteigenschaften von und Anforderungen an Heizöl EL Heizöl EL ist ein hochwertiges, aus der Rohölverarbei- • längere Lagerzeiten des Produkts beim Verbraucher tung stammendes technisches Produkt. Es ist je durch deutlich reduzierten Brennstoffverbrauch nach den eingesetzten Rohstoffen und verwendeten • höhere thermische Beanspruchung des Heizöls Produktionsprozessen ein ganz individuelles Erzeug- durch moderne emissionsreduzierte Brenner nis mit festliegenden Qualitätseigenschaften. Manch- • kleinere Ölgeräte mit empfindlicheren Bauteilen mal sind schon mit bloßem Auge Unterschiede • Verbreitung moderner Öl-Brennwertgeräte zwischen den einzelnen Waren zu erkennen. Die unter Verbrauchern verbreitete Ansicht, helleres Heizöl EL Diesem stetigen technischen Fortschritt und der sei besser als dunkleres, ist jedoch falsch, da das Weiterentwicklung hocheffizienter Ölgeräte wird durch „Aussehen“ wesentlich von den eingesetzten Roh- eine regelmäßige Überarbeitung der Anforderungen ölen in Verbindung mit den zur Kennzeichnung erfor- an Heizöl EL in der Norm Rechnung getragen. In der derlichen Stoffen, wie z. B. Farbstoff „Rot“, abhängig Überarbeitung der Norm im Jahre 2003 wurden ist. Während des Produktionsprozesses und Umschlags erstmals die Anforderungen und Eigenschaften für werden laufend Proben gezogen und analysiert, schwefelarmes Heizöl EL komplett neu aufgenommen. um den hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten. Neben einem Schwefelgehalt von max. 50 mg/kg wurden eine ausreichende Schmierfähigkeit nach DIN ISO 12156-1 (Grenzwert max. 460 μm) und der Einsatz von Additiven ohne Asche bildende Bestand- Genormte Qualität teile festgeschrieben. Das bisher übliche Heizöl EL Die Mindestanforderungen an die Qualität von wird danach als Heizöl EL Standard bezeichnet. Heizöl EL sind in der DIN 51603-1 festgelegt. Diese Norm beschreibt die wesentlichen Qualitäts- Beide Heizölsorten sind extra leichtflüssige und eigenschaften, die für die Anwendung des Produkts aschefreie Brennstoffe. Die Hauptbestandteile sind von Bedeutung sind. Kohlenstoff mit einem mittleren Masseanteil von 86,5 % und Wasserstoff mit einem mittleren Masse- Bei modernen Ölanlagen haben sich in der anteil von 13,3 %. Heizöl EL hat, bezogen auf das Vergangenheit erhebliche Änderungen ergeben. Volumen, einen sehr hohen Energiegehalt und wird Hierbei sind vor allem zu nennen: als Energievorrat in speziellen Tankanlagen bevorratet • die Umrüstung vom Zweistrang- auf das Einstrang- (Brennwert min. 45,4 MJ/kg entspricht einem Heiz- system aus Gründen des Gewässerschutzes wert min. 42,6 MJ/kg = 36,2 MJ/l = 10,08 kWh/l). Der • reduzierter Energieverbrauch und zeitweiser Still- hohe Heizwert und der im längerfristigen Vergleich stand des Ölgeräts in der Nachtabsenkung bei günstige Marktpreis machen Heizöl EL zu einer sehr modernen Ölgeräten wirtschaftlichen Heizenergie. Mit einem Flammpunkt
09 von über 55 °C ist Heizöl EL ein Produkt, das eine re- lativ einfache Lagerung und Handhabung ermöglicht. Ausgewählte Anforderungen der DIN 51603-1 an Heizöl EL (Stand September 2011) Im Jahr 2011 wurde die DIN 51603-1 überarbeitet. Eigenschaft Anforderung Prüfung nach Seit September 2011, entspricht Heizöl EL den Anfor- Min. Max. derungen dieser aktualisierten Norm, wenn es oder Dichte bei 15 °C kg/m3 860 DIN 51757 seine Komponenten vorher zu keinem anderen Zweck Brennwert MJ/kg 45,4 DIN 51900-1,-2 o. -3 eingesetzt worden sind. Unter Komponenten sind oder Berechnung Produktströme zu verstehen, die aus Mineralöl- Flammpunkt °C 55 DIN EN 22719 verarbeitungsverfahren stammen. Zudem sind Kinematische Viskosität mm /s2 6,00 DIN 51562-1 Zumischungen von Komponenten zulässig, die aus bei 20 °C Synthese oder Hydrierung gewonnen werden. Dazu Cloud Point °C 3 DIN EN 23015 zählen Produkte aus der Fischer-Tropsch-Synthese, Cold Filter Plugging Point °C DIN EN 116 (Temperaturgrenzwert der Filtrierbarkeit) deren Ausgangsstoffe hierfür Erdgas (GTL = Gas – Bei Cloud Point = 3 °C – 12 to liquid), Biomasse (BTL = Biomass to liquid) oder – Bei Cloud Point = 2 °C – 11 – Bei Cloud Point ≤ 1 °C – 10 Kohle (CTL = Coal to liquid) sind, und Produkte aus Koksrückstand von 10 % % 0,3 DIN 51551, der Hydrierung, wie z. B. Pflanzenöle (HVO = Hydro- Dest.-Rückstand m/m DIN EN ISO 10370 genated Vegetable Oils). So wird die Rohstoffbasis Schwefelgehalt für Heizöl mg/kg > 50 1.000 DIN EN 24260, für die Herstellung von Heizöl EL langfristig deutlich EL-1-Standard DIN EN ISO 8754, DIN EN ISO 14596 verbreitert. Schwefelgehalt für Heizöl mg/kg 50 DIN 51400-11, EL-1-schwefelarm DIN EN 24260, DIN EN ISO 14596 Die Bedeutung der DIN-Anforderungen für die An- wendung wird nachfolgend im Einzelnen erläutert. – Sicherstellung der μm 460 DIN EN ISO Schmierfähigkeit bei 12156-1 Heizöl EL-1-schwefelarm Wassergehalt mg/kg 200 DIN 51777-1 o. ISO/DIN 12937 Gesamtverschmutzung mg/kg 24 DIN EN 12662 Asche % 0,01 DIN EN ISO 6245 m/m Therm. Stabilität (Sediment) mg/kg 140 DIN 51371 Lagerstabilität (Sediment) mg/kg Ist anzugeben DIN 51471
10 Schwefelgehalt Der im Heizöl EL enthaltene natürliche Anteil an che- Bezüglich des Schwefelgehaltes werden in der misch gebundenem Schwefel wird als Schwefelgehalt DIN 51603-1 zwei Qualitäten festgelegt: bezeichnet. Organische Schwefelverbindungen sind • Heizöl EL Standard natürliche Bestandteile des Heizöls, aus denen bei Ein extra leichtflüssiger Brennstoff, der aus Kohlen- der Verbrennung Schwefeldioxid (SO2) entsteht. SO2 wasserstoffen besteht und dessen Schwefelgehalt zählt zu den Luftschadstoffen; seine Emission wird zwischen 50 mg/kg und 1.000 mg/kg (0,1 % m/m) über die Limitierung des Schwefelgehalts im Brennstoff liegt. kontrolliert. Sein zulässiger Massegehalt ist in der • Heizöl EL schwefelarm 3. BImSchV verankert und beträgt für Heizöl EL Stan- Ein extra leichtflüssiger Brennstoff, der aus Kohlen- dard seit 2008 max. 0,1 %. Ein leichtes Heizöl kann wasserstoffen besteht und dessen Schwefelgehalt nach der 3. BImSchV als schwefelarm bezeichnet 50 mg/kg nicht überschreitet. Ein Heizöl EL muss werden, wenn sein Schwefelgehalt 50 mg/kg (0,005 % nach dieser Norm als schwefelarm bezeichnet m/m) nicht überschreitet (% m/m = Masseprozent). werden, wenn der Schwefelgehalt 50 mg/kg nicht überschreitet. Etwa 1–3 % der bei der Verbrennung entstehenden SO 2 -Menge werden im Feuerraum zu SO3 umgewan- delt, das mit dem Wasserdampf aus der Verbrennung Dichte ein Schwefelsäureaerosol bildet. Dieses kann bei Die Dichte ist das Verhältnis von Masse zu Volumen Unterschreiten des Schwefelsäuretaupunkts konden- und wird in g/ml, kg/l oder kg/m3 angegeben. sieren und so genannte Niedertemperaturkorrosions- Sie ist temperaturabhängig und wird in der Norm produkte hervorrufen. Abhängig vom Schwefelgehalt auf eine Temperatur von 15 °C bezogen. kann diese Niedertemperaturkorrosion auch in den DIN: max. 860,0 kg/m3. nachgeschalteten Zügen des Kessels auftreten, wo die Ablagerungen (Eisensulfate) an den Kesselwandungen Die Dichte ist zum einen wichtig für die Umrechnung haften und den Wärmeübergang mindern können. von Volumen in Masse für zoll- und steuerrechtliche Bei einer Kesselreinigung werden diese Ablagerun- Zwecke, zum anderen spiegelt sich in der Dichte das gen entfernt. jeweilige Kohlenstoff-Wasserstoff-Verhältnis (C/H) des Brennstoffs wider. Sie gibt Anhaltspunkte für die Struktur der in ihm enthaltenen Kohlenwasserstoffe. Ein technisch einwandfrei arbeitender Brenner er- möglicht die rußfreie Verbrennung des Heizöls, selbst wenn dessen Dichte an der oberen DIN-Grenze liegt. Die Berechnung des Brennwerts kann man nach folgender Formel durchführen: HS (MJ/kg) = 59 – (15,78 * d15 [kg/m 3] / 1.000) – (0,337 *w(S)) Hierin bedeuten: d15 = Dichte des Heizöls bei 15 °C in kg/m 3, w(S) = Schwefelgehalt in Masseprozent (% m/m).
11 Brennwert HS* Flammpunkt Der Brennwert ist die Wärmemenge, die bei Der Flammpunkt ist die niedrigste Temperatur, vollständiger Verbrennung eines Stoffs frei wird, bei der sich in einem geschlossenen Tiegel aus wobei die Kondensationswärme des bei der Ver- einer zu prüfenden Flüssigkeit unter festgelegten brennung entstehenden Wasserdampfes berück- Bedingungen Dämpfe in solcher Menge sichtigt wird. Die Angabe erfolgt in MJ/kg. DIN: ent wickeln, dass sich im Tiegel ein durch Fremd- Mind. 45,4 MJ/kg, dies entspricht einer Dichte von entzündung entflammbares Dampf-Luft-Gemisch 860 kg/m 3 . Auf das Volumen bezogen bedeutet bildet. DIN: über 55 °C. dies einen Brennwert von 10,84 kWh/l. Typische Werte für den Brennwert von Heizöl bewegen sich Mit Hilfe des Flammpunkts werden Mineralölprodukte im Bereich von 10,68 kWh/l. eingestuft. Er ist eine sicherheitstechnische Kenn- größe bei Lagerung, Transport und Anwendung. Heiz- Mit steigender Dichte sinkt der Brennwert pro Kilo- öl EL wird mit einem Flammpunkt von über 55 °C im gramm, nimmt aber, auf das Volumen bezogen, zu Sinne der Gefahrstoffverordnung und Betriebssicher- (volumetrischer Brennwert). Mithin bedeutet eine heitsverordnung als nicht entzündlich eingestuft. höhere Dichte des Öls „mehr Wärme im Tank“. Der Brennwert ergibt sich durch die Abkühlung der Abgase auf die Temperatur, die die an der Verbren- Unproblematische Handhabung von Heizöl EL nung beteiligten Stoffe vor der Verbrennung hatten. durch hohen Flammpunkt (> 55 °C) Brennwert = Heizwert + Kondensationswärme Bei Heizöl EL liegt der Brennwert ca. 6,5 % oberhalb des Heizwertes Hi. Heizwert Hi* Der Heizwert ist nicht mehr Bestandteil der DIN 51603-1. Der Heizwert ist die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung nutzbar wird, wobei die Kondensationswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfes unberücksichtigt bleibt. *H i (i steht für inferior) und H s (s steht für superior) sind die offiziellen europaweit geltenden Abkürzungen für den Heiz- bzw. Brennwert. Der Einfluss der Dichte auf den Brennwert wird an folgendem Beispiel deutlich. Als Schwefelgehalt wurde ein Wert von 0,10 % eingesetzt. d15 = 840 kg/m3: H s = 45,71 MJ/kg = 38,40 MJ/l d15 = 860 kg/m 3: H s = 45,40 MJ/kg = 39,04 MJ/l
12 Viskosität Asche Als Viskosität bezeichnet man die Kraft des Anorganische Verbrennungsrückstände werden inneren Widerstands, den eine Flüssigkeit der als Asche bezeichnet. Sie entstehen aus im Pro- Verschiebung ihrer Moleküle entgegensetzt. dukt gelösten metallhaltigen Verbindungen. Sie ist bei Heizöl EL wie die Dichte eine tempera- Heizöl EL ist aufgrund seines Herstellungs - turabhängige Größe; die Angabe erfolgt in mm2 /s verfahrens frei von aschebildenden Substanzen. bei 20 °C. Bei Verwendung der früher üblichen DIN: max. 0,01 Masseprozent*. Einheit cSt ergeben sich gleiche Zahlenwerte. DIN: max. 6,00 mm2 /s. *Die Angabe eines niedrigeren Grenzwerts ist bei dem vorgeschrie- benen Prüfverfahren nicht zulässig. Der effektiv vorhandene Asche- gehalt liegt um den Faktor 10 bis 100 unter dem obigen Wert. Die Viskosität ist ein Merkmal für die Strömungs- eigenschaften des Heizöls in Rohrleitungen und bestimmt auch die Zerstäubungsgüte in einer Öl- Viskositäts-Temperatur-Verhalten von Heizöl EL brennerdüse. Mögliche Nachteile höherer Viskosität im Hinblick auf die Zerstäubung können durch eine 10 Ölvorwärmung kompensiert werden. Dabei werden 9 produktspezifische Unterschiede in der Viskosität, Viskosität [mm2/s] 8 Typischer Durchschnittsbereich wie sie bei der Bezugstemperatur vorliegen können, 7 stark verringert. Dazu ein Beispiel: 6 Obere Grenze der Viskosität nach 5 DIN 51 603-1 4 Viskosität bei 20 °C Viskosität bei 50 °C 3 4,0 mm2/s 2,1 mm2/s 2 6,0 mm2/s 3,0 mm2/s 1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Ein bei 20 °C vorhandener Viskositätsunterschied von 2 mm2/s beträgt bei 50 °C nur noch 0,9 mm2/s.
13 Sedimente und Koksrückstand Gesamtverschmutzung Als Koksrückstand bezeichnet man die Tendenz Die Gesamtverschmutzung ist als Summe aller des Öls, zur Bildung von Ölkoks, wie es unter ölfremden Feststoffe (z. B. Rost, Sand und Staub) extremen Luftmangelbedingungen auftreten definiert. Die Bestimmung dieses Merkmals könnte. Die Bestimmung erfolgt nicht am Öl schließt auch die aus dem Öl selbst stammenden selbst, sondern an seinem Destillationsrückstand unlöslichen Bestandteile ein und erfasst alle in Höhe von 10 %. Der Koksrückstand wird in Feststoffe größer 0,7 μm. DIN: max. 24 mg/kg. Masseprozent (% m/m) angegeben. DIN: max. 0,3 Masseprozent. Heizöl EL unterliegt einer natürlichen Alterung, die durch Einwirken von Wärme, Sauerstoff, Licht, Dieses Merkmal betrifft vornehmlich die Anwendung Wasser, Mikroorganismen sowie Metallen (insbeson- in Ölöfen (Verdampfungsbrennern) und ist kein rele- dere Buntmetallen) und deren Oxiden beschleunigt vantes Kriterium für die Anwendung in Öldruck- werden kann. Dadurch kann es zur Bildung von zerstäubungsbrennern. ölunlöslichen Alterungsprodukten kommen, die zum Tankboden sinken. Die Alterungsprodukte am Tank- boden können, wenn sie durch die Ölpumpe ange- Wassergehalt saugt werden, zu Filter- und Düsenverstopfungen Der Wassergehalt bezeichnet den im Heizöl EL ent- führen. Ein zu geringer Abstand der Saugleitung zu haltenen Anteil an Wasser. DIN: max. 200 mg/kg. Tankboden und die Vernachlässigung der Tankpflege tragen häufig zu diesen vermeidbaren Störungen bei. Heizöl EL ab Raffinerie ist weitgehend wasserfrei. Außerdem können Störungen auftreten, wenn der Die Fähigkeit von Heizöl EL, Wasser aufzunehmen, Bodensatz während einer Nachfüllung des Tanks auf- ist temperaturabhängig und mit weniger als 0,01 % gewirbelt wurde und vor dem Einschalten des Bren- (100 mg/kg) sehr gering. Ist mehr Wasser vorhanden, ners nicht lange genug gewartet wurde, bis sich der so setzt sich das nicht mehr lösbare Wasser am aufgewirbelte Bodensatz wieder abgesetzt hat. Tankboden ab. Wenn sich Wasser in Verbraucher- tanks ansammelt, stammt es in aller Regel aus der Kondensation der Luftfeuchtigkeit, einem natürlichen, unvermeidbaren physikalischen Vorgang.
14 Destillationsverlauf Pour Point Als Destillationsverlauf bezeichnet man verschie- Der Pour Point ist nicht Bestandteil der DIN dene festgelegte Temperaturen im Siedebereich 51603-1. Als Pour Point bezeichnet man die nied- eines Stoffs, bei denen bestimmte Mengen ver- rigste Temperatur, bei der das Heizöl EL eben dampft sind. Er gibt Aufschluss über die Mengen- noch fließt, wenn es unter festgelegten Bedin- verteilung der unterschiedlich großen Kohlen- gungen abgekühlt wird. wasserstoffmoleküle im Produkt und erlaubt damit eine Bewertung der Aufmischung aus den Der Pour Point ist ein reiner Laborwert und beschreibt Komponenten. In der Anforderungstabelle der die untere Grenze der Anwendung, was das Fließen Heizölnorm (DIN 51603-1) werden Grenzwerte für des Heizöls in einer Rohrleitung anbelangt. zwei Temperaturbereiche festgelegt. Für die Praxis ist dieser Wert weniger aussagefähig, Für die steuerrechtliche Klassifizierung (Abgrenzung da dabei z. B. nicht berücksichtigt wird, dass der Öl- von Mitteldestillaten zu Benzin einerseits und Rück- vorfilter bereits bei Temperaturen oberhalb des Pour standsölen andererseits) werden die Destillatmengen Point verstopfen kann. Daher ist er nicht mehr bei 250 °C (max. 65 Vol.-% dürfen verdampft sein) und Bestandteil der DIN. 350 °C (mind. 85 Vol.-% müssen verdampft sein) her- angezogen. Aus anwendungstechnischer Sicht sind der Siedebeginn, das Siedeende und die Siede- Kälteverhalten von Mitteldestillaten temperaturen für den Destillatanfall in Stufen von jeweils 10 % wesentlich. Daraus lässt sich die Gleich- mäßigkeit der Kohlenwasserstoffver teilung erkennen, die für einen optimalen Ausbrand des Heizöls von Bedeutung ist. Kälteeigenschaften von Heizöl Die Kälteeigenschaften von Heizöl lassen sich im Labor durch festgeschriebene Testverfahren charak- terisieren. Dabei werden die Proben jeweils unter definierten Bedingungen abgekühlt, um die folgenden drei Temperaturkennwerte zu ermitteln, die sich mit abnehmender Temperatur des Heizöls nacheinander einstellen: Cloud Point (CP), Cold Filter Plugging Point (CFPP) und Pour Point.
15 Cloud Point (CP) Wichtig für die Anwendung, besonders bei Transport Der CP (wörtlich übersetzt: Wolken-Punkt) ist und Lagerung, ist das Kälteverhalten. Durch meist die Temperatur, bei der ein blankes, flüssiges direkt in den Raffinerien oder Tanklägern zugegebene Produkt unter festgelegten Prüfbedingungen Fließverbesserer (richtiger: Filtrierbarkeitsverbesserer) durch die Ausscheidung von Paraffin kristallen wird erreicht, dass Heizöl EL noch bei Temperaturen trüb oder wolkig wird. DIN: max. +3 °C. deutlich unterhalb des CP einsatzfähig ist. Der CP selbst wird durch diese Additive nicht verändert. Der CP allein erlaubt keine Aussage über die Einsatz- Die Grenzwertkombinationen von CP und CFPP in fähigkeit von Heizöl bei niedrigen Temperaturen, der DIN ermöglichen für die Praxis Qualitäten mit denn die Eintrübung des Heizöls hat zunächst keine einem ausreichenden Kälteverhalten (für frostfrei Auswirkungen auf die Anwendbarkeit. Entscheidend installierte Anlagen). für die Beurteilung der Kälteeigenschaften ist die Kombination von Cloud Point und dem Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP). Kälteverhalten von Mitteldestillaten CP (°C) Cold Filter Plugging Point (CFPP) Die Temperatur, bei der ein Prüffilter unter defi- nierten Bedingungen durch ausgefallene Paraffine verstopft, wird als CFPP bezeichnet. Die Grenz- werte für den CFPP sind in Abhängigkeit vom CP festgelegt. DIN: CFPP (°C) max. –12 °C bei einem CP von +3 °C, max. –11 °C bei einem CP von +2 °C, max. –10 °C bei einem CP von ≤ +1 °C.
Zusätzliche Anforderungen der DIN 51603-1 an Heizöl EL schwefelarm Nach umfangreichen Voruntersuchungen wurden zudem folgende zusätzlichen Anforderungen an Heizöl EL schwefelarm in der DIN 51603-1 fest gelegt. Additive In der Regel wird Heizöl EL schwefelarm mit Aufgrund der bisher vorliegenden Erfahrungen speziell abgestimmten Additivpaketen, wie auch kann von einer ausreichenden Schmierfähigkeit beim speziell additivierten Heizöl EL Standard, ausgegangen werden, wenn für die Schmier zur Verbesserung der genannten Qualitäts fähigkeit nach DIN EN ISO 12156-1 ein Grenz- eigenschaften angeboten. Um die Betriebssicher- wert von 460 Mikrometern nicht überschritten heit insbesondere von Öl-Brennwertgeräten zu wird. gewährleisten, die sich durch eine kompakte Bauweise und zur Verbesserung des Wärmeüber- Anwendung in der Praxis gangs mit geringen Spaltmaßen in der Abgasfüh- Heizöl EL schwefelarm ist zwar speziell für die rung auszeichnen, sind aschebildende Additive Öl-Brennwerttechnik entwickelt worden, die Pro- nicht zulässig. duktvorteile kommen aber auch in der Nieder temperatur- und Standardheiztechnik zur Geltung. Zur Qualitätsverbesserung ist die Verwendung von Additiven zulässig. Geeignete Additive Besondere Vorkehrungen für eine Umstellung auf ohne bekannte schädliche Nebenwirkungen, den Betrieb mit schwefelarmem Heizöl in konven insbesondere ohne aschebildende Bestand tionellen Ölheizungen sind nicht nötig. Das schwe- teile, können in geeigneter Konzentration felarme Heizöl ist problemlos mit dem bisherigen zugegeben werden. Standardheizöl mischbar. Dennoch ist es empfeh- lenswert, den Vorrat an Standardheizöl möglichst Schmierfähigkeit weit aufzubrauchen. Durch die deutliche Reduzierung des Schwefel gehaltes wird in der Norm für schwefelarmes Ölanlagen, die ausschließlich mit schwefelarmem Heizöl eine ausreichende Schmierfähigkeit für die Heizöl betrieben werden müssen (bei Verzicht auf Betriebssicherheit der Ölbrennerpumpen gefordert. eine Kondensatneutralisation oder aufgrund von Um diese Anforderung sicherzustellen, wird bei Herstellervorgaben), sind eindeutig zu kennzeich- Bedarf der Brennstoff mit so genannten Lubricity- nen. Sie sollten einen grünen Füllrohrverschluss Additiven (Schmier fähigkeitsverbesserern) additi- und einen Hinweisaufkleber am Ölgerät haben. viert. In bestimmten Anlagen darf nach Vorgabe der Hersteller oder nach Vorgabe lokaler Abwasserr egelungen (z. B. Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 251) allein Heizöl EL schwefel- arm eingesetzt werden.
17 Heizölsorten Aufgrund des technischen Fortschritts und der diffe- Heizöl EL schwefelarm renzierten Anforderungen der modernen Ölheizungs- Einer der Gründe für die Einführung dieses Produkts technik wurde das technische Produkt Heizöl EL ist u. a. die Förderung der Öl-Brennwerttechnik. kontinuierlich weiterentwickelt. Dies führte konsequen- Schon heute werden Öl-Brennwertgeräte angeboten, terweise zu einer Produktdifferenzierung, die, ver- die speziell für diesen Brennstoff entwickelt wurden. gleichbar mit der der Automobilkraftstoffe, spezielle Mit der Überarbeitung der DIN 51603-1 im Jahr 2003 brennstoffspezifische Eigenschaften für den jeweiligen wurden erstmals die Anforderungen und Eigenschaf- Anwendungsfall und Kundenwunsch zur Verfügung ten für schwefelarmes Heizöl EL festgelegt. Ein Heizöl stellt. Grundsätzlich lassen sich daher heute folgende EL muss nach dieser Norm als schwefelarm bezeich- drei Heizölsorten unterscheiden. net werden, wenn der Schwefelgehalt 50 mg/kg nicht überschreitet. Das bedeutet eine Reduzierung des Schwefelgehaltes gegenüber dem maximal zulässigen Schwefelgehalt beim Standardheizöl um den Faktor Heizöl EL Standard 20 und führt zu einem Niveau der SO2-Emissionen, Zurzeit sind alle Ölgeräte, bis auf sehr vereinzelte das mit dem von Erdgas vergleichbar ist. In der Regel Ausnahmen, grundsätzlich für den Einsatz von Heizöl wird Heizöl EL schwefelarm mit speziell abgestimmten EL Standard nach DIN 51603-1 zugelassen. In der Additivpaketen zur Verbesserung der genannten Regel wird das Standardheizöl nur hinsichtlich des Qualitätseigenschaften angeboten. Um die Betriebs- Kälteverhaltens seitens der Raffinerie additiviert, der sicherheit insbesondere von Öl-Brennwertgeräten Schwefelgehalt liegt zwischen 50 mg/kg und maximal zu gewährleisten, die sich durch eine kompakte Bau- 1.000 mg/kg (0,1 % m/m). Dieser genormte Qualitäts- weise und zur Verbesserung des Wärmeübergangs brennstoff erfüllt alle vorgenannten Anforderungen mit geringen Spaltmaßen in der Abgasführung aus- der DIN 51603-1 und ist aufgrund seiner hohen Wirt- zeichnen, sind aschebildende Additive nicht zulässig. schaftlichkeit durch vergleichsweise günstige Brenn- Zudem wird in der Norm für schwefelarmes Heizöl stoffkosten seit langem einer der wichtigsten und eine ausreichende Schmier fähigkeit für die Betriebs- bewährten Energieträger im Raumwärmemarkt. sicherheit der Ölpumpen gefordert. Um diese Anforde- rung einzuhalten, wird bei Bedarf der Brennstoff mit so genannten Lubricity-Additiven (Schmierfähigkeits- verbesserern) additiviert.
18 Speziell additiviertes Heizöl EL Stan- dard und Heizöl EL schwefelarm Von zahlreichen Mineralölhandelsunternehmen wird zusätzlich eine zweite Heizölsorte angeboten. Auch diese je nach Anbieter unterschiedlich bezeichnete Premium-Qualität entspricht selbstverständlich den Anforderungen der DIN 51603-1. Gegenüber der „Standard-Qualität“ werden hierbei durch Zugabe Schwefelgrenzwerte – Erdgas und Heizöl EL schwefelarm
19 von speziell abgestimmten Additivpaketen, anwen- zwischen Heizöl EL Standard und dem speziell dungsrelevante Eigenschaften verbessert. additivierten Heizöl EL Standard wählen. Bestandteile Diese Additivpakete werden beim Betanken des des Additivpakets sind in der Regel Stabilitätsver- Kundentanks durch eine automatische Dosier- besserer (zur Verbesserung der thermischen sowie einrichtung am Tankwagen dem Heizöl beigemischt. der Lagerstabilität), Metalldeaktivatoren und ggf. Hierdurch ist eine exakte Dosierung möglich, eine Geruchsüberdecker. Bei einigen Anbietern sind zusätz- Überdosierung, die zu Anlagenstörungen führen lich Verbrennungsverbesserer im speziell additivierten könnte, wird vermieden. Der Kunde kann vor Ort Heizöl EL Standard enthalten. Qualitätsmerkmale von Heizöl EL – die verschiedenen Sorten im Vergleich Spez. additiviert Heizöl EL Heizöl EL Standard Heizöl EL schwefelarm Standard / Heizöl EL schwefelarm Qualitätsbrennstoff mit festgelegten Anforderungen ü ü ü Erfüllung der Anforderungen der DIN 51603-1 für Heizöl EL ü ü ü Erfüllung der Anforderungen der DIN 51603-1 für Heizöl EL – ü – /ü schwefelarm Additive zur Verbesserung/ Einstellung des Kälteverhaltens, ü ü ü Zugabe in Raffinerie Spezielle Additivpakete zur (Meist Dosierung am Verbesserung der Stabilität, – ü Tankwagen) Geruchsüberdecker Einleitung von Kondensaten Häufig (je nach kommunaler Regelungen wie bei Erdgas Häufig (je nach kommunaler aus Öl-Brennwertgeräten: Abwassersatzung) Abwassersatzung) / Neutralisation erforderlich Regelungen wie bei Erdgas Flächendeckende Verfügbarkeit (Spezialqualitäten werden unter ü ü verschiedenen Markennamen angeboten) Bemerkungen Zusätzlich zu den Vorteilen der „Spezial- Von vielen Geräteherstellern qualität“ verringerte Bildung von NT- empfohlen, insbesondere wegen Korrosionsprodukten und Ablagerungen. der nachweislich verbesserten Brennwertkessel, die nur für diesen Brenn- Stabilität. Besonders geeignet für – stoff geeignet sind, werden angeboten moderne Systeme mit kleinen Leistungen und kleinen Düsen- querschnitten sowie bei langen Lagerzeiten des Heizöls
20 Wechsel bzw. Mischen der Übersicht der Kennzeichnung von einzelnen Heizöl-EL-Sorten Ölheizungsanlagen beim Einsatz von Heizöl EL Wer sein Ölgerät mit schwefelarmem Heizöl betreiben schwefelarm möchte, braucht keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Es empfiehlt sich jedoch, den Vorrat des bisher verwendeten Heizöls so weit wie möglich auf- zubrauchen. Außerdem sind vor der Umstellung auf die schwefelarme Heizölqualität eine Brennerwartung und Kesselreinigung sinnvoll, damit die Vorteile der sauberen Verbrennung maximal zur Geltung kommen. Nach einer Befüllung mit Heizöl EL schwefelarm versieht der Heizöllieferant zur Information für den Heizungsmonteur und den Schornsteinfeger Kessel und Tank mit einem entsprechenden Aufkleber, aus dem auch Liefermenge, Lieferdatum und die Firmen- anschrift des Mineralölhändlers ersichtlich sind. Muss das Ölgerät mit Heizöl EL schwefelarm betrie- ben werden (z. B. nach Herstellervorgabe oder bei einem Öl-Brennwertgerät ohne Neutralisationseinrich- Aufkleber als Liefernachweis für tung), so ist das bei einer Heizölbestellung zu Heizöl EL schwefelarm berücksichtigen. Sind Restbestände von Heizöl EL Standard im Tank einer anstehenden Befüllung mit Heizöl EL schwefelarm vorhanden, so geben die Gerätehersteller Auskunft über das ggf. zulässige Mischungsverhältnis. Ist von Seiten des Herstellers eine Mischung der Qualitäten für den Betrieb des Gerätes unzulässig, so sind vor der Befüllung einer Öllageranlage mit Heizöl EL schwefelarm die ggf. vorhandenen Restmengen Heizöl EL Standard zu entfernen. Gekennzeichnet werden Ölgeräte, die aus- schließlich mit Heizöl EL schwefelarm betrieben werden müssen, mit einem grünen Füllrohrverschluss und einem grünen Aufkleber am Gerät oder Tank. Damit ist sichergestellt, dass – etwa bei Öl-Brenn- wertanlagen ohne Neutralisationseinrichtung – kein Standardheizöl eingefüllt wird. Kennzeichnung einer Ölheizungsanlage, die mit Heizöl EL schwefelarm betrieben werden muss (z. B. nach Herstellervorgabe oder bei einem Öl-Brennwertgerät ohne Neutralisationseinrichtung)
21 Perspektive „Bioheizöl“ Flüssige Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstof fen setzung definiert, dass diese neuen Brennstoffe für können zukünftig den Bedarf an fossilen Energieträgern bestehende Ölheizungstechnik kompatibel sind. In senken. Zurzeit laufen gemeinsame Testprogramme ihr sind die Mindestanforderungen, Prüfverfahren und von Mineralölwirtschaft und Heizgeräteindustrie, in Grenzwerte sowie die Benennung eines alternativen denen der Einsatz von flüs sigen Biokomponenten Heizöls geregelt. Die korrekte Bezeichnung für eine (Pflanzenöle, Fettsäuremethylester – FAME, hydrierte Zumischung von > 5,9 bis 10,9 Volumenprozent FAME Pflanzenöle – HVO) als Mischkomponenten zum lautet: Heizöl DIN SPEC 51603-6 EL A Bio 10. schwefelarmen Heizöl in bestehenden Ölheizungs- Rezepturen zu spezifischen Mischungsverhältnissen anlagen untersucht werden. Ziel ist es, ohne größeren sind in der Vornorm aber nicht festgelegt. Eine Vor- Investitionsaufwand in den Ölanlagen Biobrennstoffe, norm wird dann erstellt, wenn die Praxiserfahrungen umgangssprachlich auch Bioheizöl, aus nachwach- mit dem Produkt noch nicht von allen interessierten senden Rohstoffen einzusetzen – ganz im Sinne der Kreisen als vollständig und ausreichend angesehen energiepolitischen Zielsetzung: Energieeffizienz werden. erhöhen und den Einsatz erneuerbarer Energien ausbauen. Eine Vornorm erhebt keinen Anspruch auf Vollständig- keit, sondern legt nur solche Eigenschaften fest, die Aus technischer Sicht ist besonderes Augenmerk in der bisherigen Diskussion für eine ausreichende darauf zu richten, dass „neue flüssige Brennstoffe“ Qualität als unbedingt notwendig erkannt wurden. kompatibel zu der bestehenden Ölheizungstechnik Die Vornorm für Bioheizöl gibt Herstellern von Öl- im Markt sein sollen. Mit einer Vornorm für alternative geräten und Komponenten erstmals Rahmenbedin- und Bioheizöle, der DIN SPEC 51603-6, werden ers- gungen für eine bioheizöltaugliche Gestaltung ihrer te produktspezifische Anforderungen unter der Ziel- Produkte. Reduzierung des Bedarfs an fossilen Energieträgern
22 Heizölzusätze (Additive) Heizölzusätze werden meist als Additive bezeichnet. Auf dem Markt werden hauptsächlich Fließ-, Stabili- täts- und Verbrennungsverbesserer angeboten, um bestimmte produkt- bzw. anwendungsspezifische Eigenschaften zu verstärken. In vielen Additivpaketen werden verschiedene Wirkstoffe miteinander kombi- niert. Bei der Verwendung von Additiven sind unbe- dingt die Herstellerangaben zu beachten, insbeson- dere im Hinblick auf die Dosierung. Heizöl EL ist wegen der geforderten Kälteeigenschaften in der Regel bereits ab Raffinerie additiviert. Fließverbesserer Fließverbesserer bzw. Filtrierbarkeitsverbesserer werden dem Heizöl EL schon in der Raffinerie beige- fügt. Sie bewirken, dass das Wachstum der Paraffin- kristalle bei tiefen Temperaturen begrenzt wird. So kann auch durch Paraffinkristalle eingetrübtes Heizöl EL filtrierfähig bleiben. Bei Anlagen, in denen entgegen der DIN 4755 eine frostgeschützte Lagerung des Heizöls nicht regel- mäßig einzuhalten ist, kann die Verwendung von zusätzlichen Fließverbesserern helfen. Die Zugabe zum Heizöl EL ist nur sinnvoll, bevor die Bildung von Paraffinkristallen eingesetzt hat. Diese Additive be- stehen aus aschefreien Polymeren, die sich im Heizöl EL lösen und das Wachstum der Paraffinkristalle begrenzen. Der Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP) in handelsüblichem Heizöl EL kann dadurch gegenüber dem von der Raffinerie eingestellten Wert abgesenkt werden. Der Beginn der Bildung von Paraffinkristallen (CP) wird durch Fließverbesserer nicht herabgesetzt.
23 Stabilitätsverbesserer Heizöl EL kann bei langer Lagerdauer einer natürlichen Um den gestiegenen Ansprüchen an eine hohe Ener- Alterung unterliegen. Dieser vor allem zeitabhängige gieausnutzung bei reduzierten Schadstoffemissionen Prozess ist im Normalfall unkritisch. Bedingt durch zu genügen, kommen in modernen Brennern so unterschiedliche Faktoren wie die Einwirkung von genannte Ölvorwärmungen zum Einsatz. Zudem er- Licht, Sauerstoff, Wärme und Buntmetallen wird die- reichen je nach Betriebsweise einzelne Brennerbau- ser Alterungsprozess jedoch beschleunigt. Moderne teile Werkstofftemperaturen von bis zu 900 °C, die Brennersysteme verbrauchen zudem weniger Heizöl, eine Erwärmung des Heizöls, insbesondere nach dem womit sich die Lagerzeiten in bereits vorhandenen Abschalten des Brenners, im Düsenstock bewirken. Öltanks erhöhen. Werden ggf. entstandene Alterungs- Hierdurch kann es zu einer verstärkten thermischen produkte vom Brenner angesaugt, kann es zu einer Beanspruchung des Heizöls im Bereich des Ölvor- Verringerung der Betriebssicherheit der Anlage kom- wärmers und der Öldüse kommen. Dies kann in ein- men. Die Bildung von Alterungsprodukten kann durch zelnen Fällen zur Bildung von Ablagerungen führen. spezielle Additive verringert werden. Die thermische Stabilität und das Langzeitlagerverhalten Als Additive kommen z. B. Antioxidantien zum Ein- von Heizöl EL können durch spezielle Additive, zusam- satz, die eine Alterung des Heizöls als Reaktion mit menfassend Stabilitätsverbesserer genannt, positiv be- dem Luftsauerstoff bei der Lagerung verlangsamen. einflusst werden. Die Bildung von Alterungsprodukten Detergentien und Dispergatoren sind in der Lage, wird verringert, die thermische Stabilität von Heizöl EL vorhandene Alterungsprodukte im Heizöl zu binden, wird deutlich erhöht und der negative Einfluss von und können so die Öllageranlage über lange Zeit frei Metallen wird durch Metalldeaktivatoren kompensiert. von Ablagerungen halten. Der Einsatz von Stabilitätsverbesserern wird auch von vielen Geräteherstellern begrüßt, da hierdurch die Betriebssicherheit erhöht wird. Einfluss des Fließverbesserers auf das Kristallwachstum Fließverbesserer sorgen dafür, dass die Beim Paraffinkristalle Unterschreiten klein und damit des Cloud Points filtergängig (CP) bilden sich bleiben Paraffinkristalle
24 Verbrennungsverbesserer Vereinfacht dargestellt basieren diese Additive über- eingebrachten Aschebildner ist so gering, dass bei wiegend auf in Heizöl EL löslichen organischen vorschriftsmäßiger Dosierung der nach DIN 51603-1 Eisenverbindungen mit der katalytischen Eigenschaft, zulässige „Asche“-Wert bei weitem nicht erreicht die Rußbildung im Ansatz zu unterbinden bzw. die wird. Bei Heizöl EL schwefelarm ist die Zugabe metall- Verbrennungstemperatur von bereits vorhandenem haltiger Additive allerdings nicht zulässig. Ruß zu senken. Der Einsatz von Verbrennungsverbesserern bei modernen Brennern mit Abgasrezirkulation (z. B. bei Wichtiges zum Einsatz von Additiven so genannten Blaubrennern) ist nicht erforderlich, • Bei der Verwendung von Additiven sind die Her- da diese Technologie eine permanent rußfreie Ver- stellerangaben, insbesondere in Hinblick auf die brennung ermöglicht. Herkömmliche Gelbbrenner Dosierung, zu beachten. hingegen können mit zunehmender Betriebsdauer • Die Stabilität und damit das Langzeitlagerverhalten aus den unterschiedlichsten Gründen ihren anfangs von Heizöl EL können durch spezielle Additive ver- vom Monteur optimal eingestellten Betriebspunkt ver- bessert werden. ändern. Wirksame Verbrennungsverbesserer vermögen • Wenn die Ursache von Brennerstörungen in der den dadurch üblichen Anstieg der Rußzahl und die Zugabe eines Additivs vermutet wird, ist die Kennt- Bildung von Rußbelägen im Kessel zu reduzieren. nis des Produktes unerlässlich. Nur so lässt sich die Frage nach einer möglichen Mitwirkung des Ebenso können die Auswirkungen von Veränderungen Additivs an der Störung klären. im Umfeld – wie z. B. schwankende Zugverhältnisse • Bei den heute eingesetzten neu entwickelten Addi- im Schornstein, die die Verbrennung beeinflussen – tivpaketen sind Unverträglichkeiten untereinander ausgeglichen werden. Durch Verbrennungsverbesse- nicht bekannt. rer kann der optimale Zustand der Anlage über einen • Die nachträgliche Zugabe von Fließverbesserern längeren Zeitraum gehalten werden. kann bestehende Filterverstopfungen durch Paraffinausscheidungen nicht beheben. Verbrennungsverbesserer eignen sich auch für den • Eine Gelbfärbung des Filterpapiers bei der Ruß- Einsatz in Verdampfungsbrennern (Ölöfen). Typisches zahlmessung bedeutet nicht zwangsläufig das Vor- Erscheinungsbild für eine mit Verbrennungsverbes- handensein von Ölderivaten im Abgas. Bleibt die serern betriebene Anlage sind leicht rotbraune, un- Färbung nach Anwendung des Fließmittels (Azeton) schädliche Beläge auf den Wänden des Feuerraums, erhalten, handelt es sich um Eisenoxide aus dem deren Menge äußerst gering ist. Die Menge der über Einsatz von Verbrennungsverbesserern. metallhaltige Additive (Verbrennungsverbesserer)
25 Lagerung von Heizöl EL Bei der Lagerung von Heizöl EL beim Verbraucher In der DIN 4755 wird daher gefordert, dass sowohl haben sich in den vergangenen Jahren Änderungen die Lagerung als auch die Verlegung der Ölleitungen ergeben. Der spezifische Jahresverbrauch ist durch zum Brenner frostsicher sein müssen. moderne, ökonomische Kessel und Brenner, neue Heizungsregelungen sowie Maßnahmen zur zusätz- Steht der Öltank im Keller, wird diese Bedingung lichen Wärmedämmung der Gebäude gesunken. Die erfüllt. Bedenklich sind Behälter, die in nicht wärme- Vorräte des Verbrauchers reichen daher bei gleichem gedämmten Anbauten, Schuppen oder im Freien Lagervolumen heute deutlich länger als in der Ver- stehen. Hier kann es im Winter zu Problemen kommen, gangenheit. Abhängig von den Lagerungsbedingungen wenn die Temperaturen Minusgrade erreichen. können sich geringe Mengen ölunlöslicher Anteile Kritisch können auch Erdtanks sein, die zwar frost- bilden, die sich zusätzlich zum Kondenswasser am sicher liegen, deren Ölleitung aber bei nicht sach- Tankboden ablagern. Das Entstehen dieser Alterungs- gerechter Installation insbesondere im Bereich des produkte wird neben der Zeit durch verschiedene Domschachts ungeschützt der Kälte ausgesetzt ist. Faktoren begünstigt. Diese sind vor allem: • Wärme, die auf das Produkt einwirkt Die Ursache der Bildung von Paraffinkristallen liegt • Lichteinfall auf das Produkt in den natürlichen Bestandteilen des Heizöls, die als • Sauerstoffkontakt über die Entlüftungsleitung Normalparaffine bezeichnet werden. Sie bestehen des Öltanks oder bei Zweistrangsystemen durch aus langkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen, die den freien Fall des Heizöls aus der Rücklaufleitung sich durch ein hervorragendes Brennverhalten aus- in den Tank zeichnen. Beim Unterschreiten einer gewissen Tempe- • die katalytische Wirkung von Buntmetallen und ratur gehen sie vom flüssigen in den festen Zustand ihren chemischen Verbindungen über und trüben das Heizöl EL ein (siehe auch Cloud Point). Steigt die Temperatur, lösen sich die festen Bestandteile wieder auf. Frostsichere Lagerung ist gefordert Beim Abkühlen von Heizöl EL beginnen ab einer bestimmten Temperatur (CP) einzelne Bestandteile (Paraffine) zu kristallisieren. Dies führt zuerst zu einer milchigen Trübung des Brennstoffes. Beim weiteren Abkühlen konglomerieren die Paraffinkristalle. Es kommt zu einer Filterverlegung und Leitungs- verstopfung zu einer Störung der Heizungsanlage.
26 eintrag beeinträchtigt. Bei frostgefährdeter Lagerung kann das Einstrangsystem aufgrund der geringen Transportgeschwindigkeit des Heizöls durch die Ölleitungen jedoch Anlagenstörungen infolge von Kristallisation begünstigen. Hier ist ggf. das Zwei- strangsystem vorteilhafter. • Die vorgeschriebene frostgeschützte Lagerung von Heizöl EL ist zu beachten. Bei Erdtanks ist der kriti- sche Punkt häufig der Bereich des Domschachts. Sowohl Vor- als auch etwa vorhandene Rücklauf- leitungen müssen gut gegen Kälte gedämmt sein. Absperrventile, die aus der Wärmedämmung her- ausragen, stellen eine Kältebrücke dar. • Eine Innenbeschichtung bei Stahltanks vermeidet Rostbildung. Nach der Beschichtung von Tanks ist die vom Hersteller vorgegebene Wartezeit zur Aus- härtung einzuhalten. Tipps für die richtige Lagerung • Vollbeschichtungen sind vorzuziehen, da sich bei • Transparente Kunststofftanks sind lichtgeschützt Teilbeschichtungen im unbeschichteten oberen Teil aufzustellen (DIN 4755). Auch ein Lichteinfall durch des Tanks Flugrost bilden kann, der sich im Heizöl Kellerfenster ist zu unterbinden. EL nur schwer absetzt und als mögliche Störungs- quelle in die Ölversorgung gelangen kann. • Zur Heizölversorgung des Brenners ist das Ein- strangsystem (nur Vorlaufleitung) mit Entlüfter dem • Keine wässrigen Korrosionsschutzmittel in den Öl- Zweistrangsystem (Vor- und Rücklaufleitung) vor- tank einfüllen bzw. Opferanoden installieren. Hier- zuziehen. Außerdem wird die Lagerstabilität des durch können sich Emulsionen und Sedimente Heizöls nicht durch das in den Tank rückgeführte bilden, die von der Ölpumpe angesaugt werden Heizöl EL und den dadurch möglichen Sauerstoff- und dann zu Betriebsstörungen führen können.
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