Daten zum Modellprojekt "MB 4.0 - Gute Arbeit in Deutschland"
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Daten zum Modellprojekt „MB 4.0 – Gute Arbeit in Deutschland“ Stand 02.03.2020 Das Modellprojekt „MB 4.0 – Gute Arbeit in Deutschland. Beratung für neuzugewanderte Arbeitssu- chende und Arbeitnehmende aus EU-Mitgliedsstaaten in den digitalen und sozialen Medien“ von Mi- nor, gefördert von der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer bei der Beauftragten der Bundesre- gierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, konzeptioniert und implementiert modellhaft auf- suchende Informations- und Beratungsarbeit in den sozialen Medien. Ziel ist die Entwicklung von Me- thoden, wie mit Hilfe sozialer Medien EU-Arbeitnehmerinnen und -Arbeitnehmer in Deutschland best- möglich informiert und beraten werden können. Das Projekt läuft von 2017-2022. Unsere Präsenzen und Reichweite in den sozialen Medien Abbildung 1: Präsenzen, Reichweite und Akquise im Projekt MB 4.0 in bulgarischer, polnischer und rumänischer Sprache Absolute Häufigkeiten von Mai 2018 bis Februar 2020. © Minor Die Beraterinnen des Projektes sind seit Januar 2018 auf Bulgarisch und Polnisch und seit April 2018 auch auf Rumänisch mit beruflichen Profilen in Social-Media-Spaces der Zielgruppen aktiv. Seit Juni 2019 werden gesondert polnischsprachige 24-Stunden Betreuungskräfte bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt. Ab Frühjahr 2020 wird das Beratungsapparat in den Sprachen Italienisch, Kroatisch, Französisch, Spanisch, Griechisch und Ungarisch ausgebaut. Diese Erweiterung ist noch nicht Teil des Zwischenstands. Die Communities werden vom Beratungsteam zu arbeits- und sozialrechtlichen Themen begleitet, in- dem aufsuchend Fragen beantwortet, weiterführende Informationen vermittelt, falsche oder irrefüh- rende Antworten korrigiert und richtige Antworten bekräftigt werden. Bei Bedarf werden Ratsuchende an lokale Beratungsstellen verwiesen. Gleichzeitig werden die Entwicklungen von Themen und die For- men der Interaktion innerhalb der Communities beobachtet, dokumentiert und ausgewertet. Seite 1 von 8
Seite 2 Zurzeit sind die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Projektes mit Bulgarisch, Polnisch und Rumä- nisch in insgesamt 316 Spaces, größtenteils auf Facebook, mit insgesamt 4.236.152 Mitgliedern1 aktiv. Die beruflichen Accounts der Beraterinnen berücksichtigen aktuelle Datenschutz-Vorschriften, sind DSGVO-konform und gewährleisten ein hohes Maß an Transparenz bei der Beratungsarbeit. In Folge der qualitativ guten Beratungsarbeit konnte über einen kurzen Zeitraum ein hoher Reputati- onsgewinn in allen betreuten Communities erzielt werden. In der Zwischenzeit konnte ein stetiger Zu- wachs der „Freunde“ und Abonnenten verzeichnet werden. Derzeit beträgt die Zahl der „Freunde“ und Abonnenten insgesamt 15.4792. Insbesondere konnten ferner Kontakte mit Administratorinnen und Administratoren der jeweiligen Social-Media-Spaces geknüpft werden. In persönlichen Treffen werden Netzwerke mit wichtigen Akteuren der Communities gepflegt und verstetigt. Analysen aus den Social Media Spaces Analysen im Projekt zeigen, dass die Communities sich, neben einigen wenigen Foren, vorwiegend auf Facebook aufhalten. Sie sind in Gemeinschaften organisiert, die Integrationsprozesse und -probleme zu Deutschland diskutieren. Der Vergleich der Zahl der in Deutschland lebenden Menschen aus Polen, Bulgarien und Rumänien nach Meldedaten und der Anzahl der Facebook-Nutzerinnen und Nutzern nach Spracheinstellung veran- schaulicht nochmal deutlicher die herausragende Bedeutung der sozialen Medien unter den Zugewan- derten aus diesen Herkunftsländern. Die große Mehrheit der (Neu-)Zugewanderten besitzt ein Face- book-Profil und ist somit über soziale Medien erreichbar. Die durchschnittliche Nutzungsrate von Fa- cebook unter polnisch-, bulgarisch- und rumänischsprachigen Nutzenden liegt viel höher als die Nut- zungsrate unter deutschsprachigen Nutzenden. Während die durchschnittliche Nutzungsrate von Fa- cebook unter deutschsprachigen Nutzenden kontinuierlich abnimmt, zählt diese bei den bulgarisch-, rumänisch- und polnischsprachigen Nutzenden im erwerbsfähigen Altem jeweils 77%, 106% und 96% (siehe Abbildung 2). 1 Accounts können Mitglied in mehreren Spaces sein. Duplikate und fehlerhafte Accounts können technisch in der Zählung nicht ausgeschlossen werden. 2 Die Zahl setzt sich zusammen aus Abonnenten und Freunde der Konten und Seiten auf Facebook, YouTube und Instagram.
Seite 3 200.000 Bulgarien/Bulgarisch 259.250 600.000 Rumänien/Rumänisch 565.660 700.000 Polen/Polnisch 725.665 Anzahl der Facebook-Nutzende zwischen 18-64 Jahren, die diese Sprache nutzen (Stand 1.3.20) gemeldete Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 18-65 Jahren (Stand 31.12.18) Abbildung 2: Vergleich zwischen Meldedaten und der Größe der Online-Communities Darstellung der ausländischen Bevölkerung aus Bulgarien, Rumänien und Polen nach den Meldedaten und den von Facebook bereitgestellten Daten © Minor Im bisherigen Laufe des Projektes wurden 5.307 Fragen zum Thema Arbeit zu Analysezwecken genauer dokumentiert (siehe Abbildung 3). Davon wurden 2.224 Fragen aktiv beantwortet. Einige vom Bera- tungsteam identifizierte Fragen konnten nicht beantwortet werden, die Beiträge gelöscht bzw. die Kommentarfunktion deaktiviert wurde. Des Öfteren wurde die Frage bereits adäquat beantwortet, so- dass sich die Tätigkeit des Beratungsteams darauf konzentrierte, die richtige Antwort zu bestärken. ja, Nachfrage im Kommentar 101 103 152 ja, Frage aus Messenger 112 181 245 ja 499 567 264 nein, Frage bereits adäquat… 527 1222 459 7 nein 118 357 4 2 nein, Kommentarfunktion deaktiviert 204 32 nein, Beitrag gelöscht 62 72 0 500 1000 1500 2000 2500 BG (N=1423) PL (N=2706) RO (N=1161) Abbildung 3: Übersicht der dokumentierten Fragestellungen im Hinblick auf Fragen zum Thema Ar- beit Eigene Erfassung der Beiträge im Zeitraum vom Januar 2018 (für die rumänische Community vom Ap- ril 2018) bis Dezember 2019 © Minor Die Gegenüberstellung der Nutzerinnen und Nutzer der sozialen Medien nach Geschlecht und der do- kumentierten Fragestellungen ergibt, dass die meisten Fragen zum Thema Arbeit von Frauen gestellt
Seite 4 werden (siehe Abbildung 4). Dabei ist in der polnischen Community die Differenz zwischen den Ge- schlechtern besonders groß. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang des Weiteren ist, dass die Fra- gen des Öfteren für andere Personen (Familienmitglieder, Freunde etc.) gestellt werden. 100% 90% 80% 75,40% 70% 66,18% 61,84% 60% 50% 38,16% 40% 33,82% 30% 24,60% 20% 10% 0% BG (N=1389) PL (N=2549) RO (N=1162) männlich weiblich Abbildung 4: Geschlechterverteilung der Nutzerinnen und Nutzer im Hinblick auf Fragen zum Thema Arbeit Eigene Erfassung der Beiträge im Zeitraum vom Januar 2018 (für die rumänische Community vom Ap- ril 2018) bis Dezember 2019. © Minor Dass die weiblichen Nutzenden die aktivere Rolle auf Social Media spielen, bestätigt auch der Blick in die Geschlechterverteilung der projekteigenen Fans der Facebook-Seiten (siehe Abbildung 5).
Seite 5 100% 90% 80% 76,00% 70,00% 70% 64,00% 60% 50% 40% 36,00% 30,00% 30% 24,00% 20% 10% 0% BG ( N= 2930) PL ( N= 2764) RO ( N= 4083) männlich weiblich Abbildung 5 : Von Facebook erfasste demographische Daten zu Personen, denen die Seiten des Pro- jektes gefallen, basierend auf Alters- und Geschlechtsangaben aus ihren Profilen. Darstellung nach Facebook Insights Daten im Zeitraum vom November 2019 bis Februar 2020. © Minor Im Rahmen der Dokumentation erfolgt die Zuordnung der Fragen zu jeweils einem Block des Projekt- thema. Die Auswertung der thematischen Zuordnung und deren statistische Aufarbeitung veranschau- licht, welche Themen in den Zielgruppen am häufigsten vorkommen (siehe Abbildung 6). Kindergeld 172 285 130 Informationen zu SGB II und III 165 317 102 Krankenversicherung 130 264 145 Beendigung des Arbeitsverhältnisses 164 210 140 Lohn/Lohnbetrug/Lohnabgaben 115 202 99 0 100 200 300 400 500 600 700 BG (N=1425) PL (N=2696) RO (N=1162) Abbildung 6: TOP 5 Haupteinflüsse aus den dokumentierten Fragestellungen Eigene Erfassung der Beiträge im Zeitraum vom Januar 2018 (für die rumänische Community vom Ap- ril 2018) bis Dezember 2019. © Minor Bei der Betrachtung der Haupteinflüsse (siehe Abbildung 7) ist eine starke Variation hinsichtlich des Geschlechts zu beobachten. Somit haben Frauen öfters Fragen zu Themen wie Kindergeld, Elterngeld und Elternzeit, Ansprüchen bei Schwangerschaft, Minijob/Teilzeit/Vollzeit, während Männer öfter zu
Seite 6 Themen wie der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Lohn/Lohnbetrug/Lohnabgaben und Ansprü- chen bei Krankheit fragen. 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 16,00 Kindergeld Informationen zu SGB II und III Krankenversicherung Beendigung des Arbeitsverhältnisses Lohn/Lohnbetrug/Lohnabgaben Sonstige Elternzeit und Elterngeld Ansprüche bei Krankheit Urlaubsansprüche Ansprüche bei Arbeitsunfall Ansprüche bei Schwangerschaft Minijob/Teilzeit/Vollzeit Ergänzende Sozialleistungen Arbeitsvertrag/Tarifvertrag Arbeitszeit/Überstunden Zugang zum Arbeitsmarkt und Ausbildung Entsendung Anerkennung der Ausbildung/Gleichwertigkeit der… Arbeitnehmerüberlassung Scheinselbständigkeit (Abgrenzung Arbeitnehmer/in/… Beschäftigung auf Basis von Werkverträgen % der Frauen % der Männer Abbildung 7: Geschlechtsverteilung nach Thema Eigene Erfassung der Beiträge im Zeitraum vom Januar 2018 (für die rumänische Community vom Ap- ril 2018) bis Dezember 2019. © Minor
Seite 7 Multimediale Informationsangebote und Kanäle Im Rahmen des Projektes werden multimedialen Informationsangebote erstellt. Diese belaufen sich in der Summe auf zurzeit 127 Medien in vier Sprachen, • jeweils ein Musterformular und drei Musteranschreiben auf Deutsch, Bulgarisch, Polnisch und Rumänisch; • jeweils zwölf Informationsgrafiken und sechs Memes auf Deutsch, Bulgarisch, Polnisch und Rumänisch; • jeweils fünf animierte Informationsvideos auf Bulgarisch, Polnisch und Rumänisch; sechs In- formationsvideos auf Polnisch; jeweils zwei Quiz-Videos auf Bulgarisch, Polnisch und Rumä- nisch; sechs Informationsvideos auf Rumänisch. Die multimedialen Informationsangebote und publizierten Beiträge auf den eigenen Facebook-Kanä- len genießen eine große Beliebtheit, viel Zuspruch und werden viral verbreitet. Die enorme aktuelle Reichweite von 2.243.704 Unique Users lässt sich für den Moment folgend in Tabelle 1 darstellen. Direkte Video-Aufrufe Video-Aufrufe Seite Total Reach3 Interaktionen Facebook YouTube BG - Консултация 4.0 671.941 53.026 82.263 5.745 PL - Doradztwo migracyjne 4.0 1.129.154 53.294 79.732 8.925 RO – Consiliere de migrație 1.198.775 86.452 79.063 18.681 4.0 Gesamt 2.969.870 192.772 241.058 33.351 Tabelle 1: Virale Reichweite der generierten Inhalte und Beiträge im Rahmen des Projektes. Darstellung nach eigener Erhebung, Februar 2020. © Minor Am Beispiel der rumänischen Facebook-Seite lassen sich auch die Auswirkungen eines im Oktober stattgefundenen Vernetzungstreffen des Projektes mit Social Media Akteure aus der Community gut erkennen (siehe Abbildung 8). Durch den stetigen Reputationsaufbau und den Aufbau von stabilen Kontakten zu Schlüsselfiguren in den digitalen Medien, können Reichweite und Nachwirkung von In- halten deutlich erhöht werden. 3 Total Reach = The number of people who had your Page's post enter their screen. Posts include statuses, photos, links, videos and more. (Unique Users). (Facebook 2020)
Seite 8 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 Daily Total Reach: Anzahl der erreichten Einzelpersonen (Unique Users) Daily Total Impressions: Anzahl der Ansichten von Seitenbeiträge (Gesamtzahl) Abbildung 8: Reichweite am Beispiel der rumänischen Facebook-Seite im Rahmen des Projektes. Darstellung nach eigener Erhebung, November 2019. © Minor
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