DECT, GSM, UMTS und danach - Zukünftige Kommunikationstechnologien Dipl.-Ing. Marc Haase

Die Seite wird erstellt Rafael Schweizer
 
WEITER LESEN
DECT, GSM, UMTS
und danach
Zukünftige Kommunikationstechnologien

Dipl.-Ing. Marc Haase

Universität Rostock
FB Elektrotechnik und Informationstechnik
Institut für Angewandte Mikroelektronik und
Datentechnik
Gliederung

n   Rückblick
    ¨   Die 1. und 2. Generation

n   Die 3. Generation – die nahe Zukunft
    ¨ IMT-2000 Familie
    ¨ UMTS

n   Vision zukünftiger Kommunikationssysteme
Die 1. und 2. Generation
Die 1. Generation

n   Große Zellen mit hoher
    Reichweite
n   Geringe Infrastrukturkosten
n   Geringe
    Teilnehmerkapazität
n   Hohe Sendeleistung bei
    Basis- und Mobilstation
n   Niedrige Frequenzökonomie     P :
Die 1. Generation
n   A-Netz (1958 – 1977)
    ¨ 10.000 Teilnehmer
    ¨ Handvermittelt
    ¨ Analog
    ¨ 154 MHz und 177 MHz, Frequenzmodulation

n   B-Netz (1972 – 1994)
    ¨ 25.000 Teilnehmer
    ¨ Selbstwahlverfahren
    ¨ Analog, 158 Funkfeststationen, 75 Kanäle
    ¨ Keine automatische Lokalisierung
Die 1. Generation
Das zellulare Konzept
 ¨ Bell Labs Patent (1972)
 ¨ Zellen sorgen für
   flächendeckende Versorgung
 ¨ Mehrfachnutzung des
   Frequenzspektrums
 ¨ Gespräche wechseln bei Mobilität
   der Teilnehmer die Basisstation

 ¨ Vorteile
    n   Niedrigere Sendeleistung
    n   Kleinere Endgeräte
Multiplexen
                                Kanäle ki

                                     k1      k2        k3       k4            k5       k6

                                         c
n   Multiplexen in 4 Dimensionen:                 t                       c
     ¨ Raum (ri)
                                                                                        t
     ¨ Zeit (t)
                                    r1
     ¨ Frequenz (f)                                         f
                                                                 r2
     ¨ Code (c)                                                                             f
                                                       c
                                                                      t
n   Ziel: Mehrfachnutzung des
    gemeinsamen Mediums
                                                  r3
                                                                                   f

n   Wichtig: Genügend große
    Schutzabstände nötig!
                                             Quelle: Schilling, Mobilkommunikation
Frequenzmultiplex
n   Gesamte verfügbare
    Bandbreite wird in einzelne       k1   k2      k3      k4     k5      k6
    Frequenzabschnitte aufgeteilt
                                  c
n   Übertragungskanal belegt                                                   f
    Frequenzabschnitt über
    gesamten Zeitraum

                  t

                                           Quelle: Schilling, Mobilkommunikation
Zeitmultiplex
n   Kanal belegt gesamten Frequenzraum für einen
    gewissen Zeitabschnitt
                                    k1   k2     k3      k4     k5      k6

                                c
                                                                            f

              t

                                         Quelle: Schilling, Mobilkommunikation
Zeit- und Frequenzmultiplex
n   Kombination der oben genannten Verfahren
n   Sendungen belegen einen
    Frequenzabschnitt für einen   k1  k2   k3   k4   k5   k6
    Zeitabschnitt
                                c
n   Beispiel: GSM
                                                               f

                   t
Codemultiplex                    k1     k2        k3      k4       k5    k6

n   Sendung ist durch persönlichen                             c
    Code charakterisiert

n   Alle Teilnehmer können zur selben
    Zeit im selben Frequenzabschnitt                                          f
    senden

n   Realisierung:
    Spreizspektrumtechnik               t

                                            Quelle: Schilling, Mobilkommunikation
Die 2. Generation
n   IS-54 (D-AMPS)
    ¨ Nachfolger des analogen AMPS in Amerika
    ¨ Zeitschlitzstruktur
n

n
    IS-136 (Digital PCS)
    ¨   Weiterentwicklung von IS-54
                                        TDMA
    Personal Digital Cellular (PDC, PDC-P)
    ¨   Vor allem in Japan verbreitet
n   GSM

                                        CDMA
n   IS-95 und IS-95b (cdmaOne)
    ¨ Basierend auf N-CDMA (1.23 MHz Bandbreite)
    ¨ Erstes kommerzielles CDMA-Netz
GSM
n   Global System for Mobile Communications (GSM)
n   1998 – ETSI standardisiert
n   1991 – Markteinführung
                                              Weltmarktanteile 2005

n   Erfolgreichste Technologie
    der 2. Generation                  TDMA
                                                 Other
                                                  5%
                                        13%
    ¨ 171 Länder, 400 Betreiber
    ¨ 300 Millionen Nutzer (2001)
    ¨ Offene Standardisierung       CDMA                                       GSM
                                     22%                                       60%
    ¨ Offen für Erweiterungen
                                                         Quelle: EMC Database, June 2001
Vorteile der 2. Generation
n   Höhere Lebensdauer und           n   Verschlüsselung
    Mobilität
                                     n   MAHO - Mobile Assisted Hand
n   Einfachere Frequenzplanung           Off (Soft Handoff bei CDMA)
    ¨   Dynamic Channel Allocation
        (GSM)
                                     n   Empfangsverbesserung durch
    ¨   Single Frequency Band            Ausnutzung physikalischer
        (CDMA)
                                         Ausbreitungseigenschaften

n   Bessere Performance
                                     n   Neue Dienste
    ¨   Geringe Anzahl von
                                         ¨   GPRS
        Verbindungsabbrüchen
                                         ¨   HSCSD
    ¨   Schnellere Vermittlung
Wie geht es weiter?
 1800   Subscriptions worldwide (millions)

 1600               Mobile subscribers
                    Wireline subscribers
 1400
                    Mobile Internet
 1200               Wireline Internet

 1000

  800

  600

  400

  200

   0
   1995                  2000                2005   2010
Veränderung des Lebensstils
                               1990                      2000                          2005
Aussuchen
eines Films
und Kauf eines
                                                                            Real-time Programm
Tickets                                                                     des nächstgelegenen
                 Zeitung                       Online Programm &            Kinos & Mobile
                 & Telefon                     Online Ticket Reservierung   Ticketing

Urlaubsgruß

                                               E-mails, Attachments, SMS,   Video-Telefon, Foto-
                 Telefon, Postkarten, Bilder   Videos etc.                  Messaging via Mobiltelefon

Gaming
Service

                 Brettspiele                   Gameboy, Playstation etc.    (Interactive) Mobile gaming
Evolution der Datendienste
n   immer mehr Daten mobil erreichbar
n   Sprachanteil nimmt nicht zu – umdenken erforderlich
n   Seit 1996 Kanalvermittelter Datendienst
Die 3. Generation
IMT-2000 Familie
n   International Mobile Communication at 2000 MHz
n   Standardisierung durch International Telecommunica-
    tions Union (ITU)
n   Schaffung von Rahmenbedingungen für Technologien
    der 3. Generation

n   Insgesamt 15 Vorschläge:
    ¨ 10 terrestrische Systeme
    ¨ 5 Satelitensysteme
IMT-2000 Fähigkeiten

n   Hohe Datenraten
    ¨   144kbit/s (überall) bis 2Mbit/s (indoor)
n   Symmetrische und asymmetrische Datenübertragung
    ¨   IP-Dienste
n   Leitungsvermittelte (CS) und paketvermittelte (PS)
    Übertragung
n   Hohe Sprachqualität
n   Hohe Spektrumseffizienz
IMT-2000 Fähigkeiten (Forts.)

n   Nahtloser Übergang von Systemen der 2. Generation
n   Globale Erreichbarkeit in allen IMT-2000 Netzen
n   Anwendungen unabhängig vom verwendeten Netz
    (Virtual Home Environment)

          Es handelt sich bei IMT-2000 um eine
              ganze Familie von Systemen!
Die IMT-2000 Familie
n   W-CDMA                n   TD-CDMA
    ¨ UTRA-FDD     UMTS       ¨ UTRA-TDD
    ¨ cdma2000                ¨ TD-SCDMA

n   TDMA                  n   FD-TDMA
    ¨ UWC-136                 ¨ DECT+

    ¨ GSM   EDGE
UMTS
n   Universal Mobile Communication System
n   Standardisierung durch Third Generation Partnership
    Project (3GPP) in Stufen
    ¨ Release 99 (Japan, England)
    ¨ Release 2000 (R4/R5)

n   Systemarchitektur
    ¨ UMTS Subscriber Identity Module
    ¨ Mobile Station
    ¨ Radio Access Network
    ¨ Core Network (ab R5 IP-Core-Network)

n   Unterstützung von Kanal- und Paketvermittlung
IP-Core Netzwerk Architektur
              Pro                              Contra
n   Modernes Design des Netzes     n   Gateways an den
n   Integriertes Netz für Sprach       Außengrenzen notwendig
    und Datendienste (VoIP)        n   Migration von 2G-Netzen
n   Preiswerte Routing                 komplizierter
    Technologie nutzbar            n   Noch nicht in R99/R4
n   Einfache Einführung von        n   Möglicherweise
    neuen Diensten                     Sicherheitsprobleme
n   Integriertes Q&M-Konzept

                Vorteile überwiegen deutlich !
UMTS Dienste
n   Virtual Home Environment (VHE)
    ¨ Portierbarkeit von personalisierten Diensten über
      Netzwerkgrenzen und zwischen Endgerätetypen
    ¨ Personal Service Environment (PSE)

n   Mobile Station Application Execution Environment
    (MExE)
    ¨   Ausführungsumgebung für Programme im Endgerät
n   SIM Application Toolkit
    ¨   Sichere Ausführungsumgebung
n   Open Service Architecture (OSA)
    ¨   Zukünftige Dienste für UMTS
Übergang von GSM zu UMTS
HSCSD (High Speed Circuit Switched Data)
n einfache GSM Erweiterung
n neues Zeitschlitzverfahren: ein Kanal kann mehrere
  Zeitschlitze belegen
n Datenraten bis zu 8 x 9.6 kbit/s (=76.8 kbit/s)

n   Nachteil
    ¨   mehrere Funkkanäle belegt,
        wenn keine Daten gesendet werden
Übergang von GSM zu UMTS
GPRS (General Packet Radio Service)
n massive Erweiterung von GSM um verbindungslosen,
  packetvermittelnden Dienst
n Datenrate je nach Fehlerkorrektur 9.6 - 20 kbits/s (pro
  Slot)
n „always on“
EDGE
n   EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution):
    ¨ geplanter Endausbau für vorhandene GSM-Netze
    ¨ ca. dreimal so schnell wie GPRS (bis zu 65.2 kbit/s pro Slot)

n   Übertragungsraten sollen IMT-2000 genügen:
    ¨ 144 kbit/s bei hoher Geschwindigkeit (Auto, Zug, ...)
    ¨ 384 kbit/s bei geringer Mobilität (Fußgänger)
    ¨ möglicherweise 2 Mbit/s mittels breitbandigem EDGE-Träger

n   Kombination mit GPRS und HSCSD:
    ¨ EGPRS mit max. Datenrate von 65.2 kbit/s
    ¨ ECSD mit bis zu 38.4 kbit/s pro Zeitschlitz
Migrationspfade von 2G zu 3G
                      IS-41 CORE NETWORK
            cdmaOne                            CDMA2000
             IS-95B                            1x EV-DO
cdmaOne
 IS-95A                   CDMA2000 1X
                                               CDMA2000
                                                1xEV-DV
 TDMA

                             EDGE               WCDMA

 GSM         GPRS

                        GSM MAP CORE NETWORK

   2G       2.5G                  3G
 14.4kbps   64kbps            144kbps and up
Vision zukünftiger
Kommunikationssysteme
Mobilität, Reichweite, Kosten

                   Mobiler
                   Zugriff

                 Transparenter
                  Technologie    Lokaler
                    Wechsel      Zugriff
Vision zukünftiger Systeme

n   „Always Best Connected“
n   Ad-Hoc Netzwerke
n   Ortsbasierte Dienste
n   Multi-Mode Geräte
Mobile Gewinnaussichten

        Source: Durlacher report on mobile commerce
Die beliebtesten Dienste
                   Japan                         Korea                        GSM Countries
                   I-mode (NTT DoCoMo) access    n-Top (SK Telecom) access    SMS, GPRS, HSCSD
                   breakdown, September 2000     breakdown, August 2000

E-Mail, SMS                                 36   N/A                                             95

Ring tone/screen                   20                               25        1
download
                              12                                         29   N/A
Games

                              12                             11                3
Other (GPRS...)

                              11                 N/A                          1
Information

Transaction               6                            4,3                    0

Directories           3                          N/A                          N/A
Multimedia Messaging Service
Regionale Gewinne 2005 und 2010
                           18

                           16
 Service Revenues ($bio)

                           14

                           12

                           10

                            8

                            6

                            4

                           2

                           0
                                 2005   2010      2005    2010   2005   2010    2005   2010
                                North America Asia Pacific        Europe       Rest of
                                                                               World          Source: UMTS Forum
                                 Consumer      Business
Fazit

n   Technologischer Erfolg zukünftiger Kommunikations-
    systeme wird bestimmt durch:
    ¨ 60% Politik
    ¨ 40% Ökonomie
    ¨ und der Rest ist Technologie (AT&T)

n   „The road is bumpy, and some of the bumps are higher
    than the car“ by Mahmoud Naghshineh, senior Manager
    of IBM Thomas J. Watson Research Center
Quellen
n   Wahlke, B.; Althoff, M. P.; Seidenberg, P.: UMTS – Ein
    Kurs. J. Schlembach Verlag, 2001.
n   Shafi, M.; Ogose, S.; Hattori, T.: Wireless
    Communications in the 21st Century. IEEE Series on
    Digital & Mobile Communications, 2002.
n   DaFU Datenfunk
    http://www.dafu.de/rechts/zukunft.html
n   Mobile 3G
    http://www.mobile3g.com
n   ITU Activities on IMT-2000
    http://www.itu.int/home/imt.html
Quellen
n   Garber, L.: Will 3G Really Be the Next Big Wireless
    Technology? IEEE Computer, Volume 35, Number 1,
    January 2002.
n   EEtimes
    http://www.eetimes.com/story/OEG20030526S0002
n   Qualcom
    http://www.qualcomm.com/cdma
Sie können auch lesen