Denk- und Bewegungstraining für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Demenz - Arbeitshilfen für Bewegungsbegleiter/innen
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Arbeitshilfen für Bewegungsbegleiter/innen Denk- und Bewegungstraining für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Demenz
Inhalt Einleitung Kopf und Körper in Bewegung 6 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Kommunikation: Mitteilen und Verstehen 8 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Aktivierungsübungen für Menschen mit Demenz 9 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining Ideales Fitness-Programm bis ins hohe Alter 11 1 Musikstopp 11 2 Klatschwelle 12 3 Tippfinger 12 4 Tipp-Wort 12 5 Fingernummer 13 6 Korkenwandern 13 7 Zahlenspiel 14 8 Positionswechsel 14 9 Wörter werfen 15 10 Kopftraining 15 11 Zahlenkommando 16 12 Nimm und gib 16 13 Balldoppel 17 14 Ballstrecke 17 15 Fliegender Teppich 18 16 Gemischtes Doppel 18 17 Jonglage 18 4
Denk- und Bewegungstraining für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Demenz Brainwalking: Denkübungen beim Laufen 19 B1 Hans und Heidi 19 B2 Wechselspiel 20 B3 ABC-Geschichte 20 B4 Wortlücke 20 B5 Kopfnuss 20 B6 ABC Natur 21 B7 Wortkette 21 B8 Verflixte Wortfolge 21 B9 Anagramme 21 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Impressum 22 5
Einleitung Kopf und Körper in Bewegung Funktionelle Leistungen, wie Gehen, geistigen Leistungsfähigkeit, sondern Treppensteigen oder von einem Stuhl auch der Motorik und der Mobilität. Aufstehen, sind für ältere Menschen Durch gezieltes Training kann jedoch Voraussetzung dafür, möglichst lange dem motorischen und zum Teil auch ein selbstbestimmtes Leben führen zu dem geistigen Abbau effektiv entge- können und an der Gemeinschaft teil- gengewirkt werden. Bewegungsübun- zuhaben. Dass sogenannte „Alltagsfer- gen können Symptome wie Unruhe tigkeiten“ länger erhalten bleiben, ist mindern, in günstigen Fällen kann zu- ein wesentlicher Faktor für die Bewah- dem das Fortschreiten der kognitiven rung und den (Wieder)Aufbau gesund- Veränderungen verzögert werden. Als heitlicher Ressourcen und damit der besonders wirksam haben sich sport- Schlüssel zu einer guten Lebensqualität liche Aktivitäten in Verbindung mit bis ins hohe Alter. Denkaufgaben erwiesen. Dies gilt auch für Menschen mit De- Im November 2016 wurde von den menz. Rund 1,4 Millionen Menschen Initiatoren der rheinland-pfälzischen in Deutschland sind von einer Demenz Kampagne „Ich bewege mich – mir betroffen, in deren Verlauf sich Psyche geht es gut!“ und der Arbeitsgruppe und Verhalten ändern. Dabei kommt es Selbsthilfe des Landesgremiums De- nicht nur zu Beeinträchtigungen der menz Rheinland-Pfalz eine Fortbildung 6
Denk- und Bewegungstraining für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Demenz zum Thema „Bewegung und Demenz“ von Demenz auf die Motorik und das angeboten. Vor dem Hintergrund, dass körperliche Training, verbale und non- regelmäßige körperliche Aktivität für verbale Kommunikation mit Menschen Menschen mit Demenz von großer mit Demenz, Lösungsansätze für Kom- Bedeutung ist, zeigte die Veranstal- munikationsprobleme sowie praktische tung Möglichkeiten auf, wie Bewe- Beispiele für körperliche und geistige gungs- und Sportangebote für diese Übungen. Zielgruppe umgesetzt werden können und wie die Teilhabe und Teilnahme Die vorliegende Arbeitshilfe fasst die an Gruppenangeboten gelingen kann. Fortbildungsinhalte zusammen und Sie richtete sich an geschulte Bewe- bietet damit allen, die mit Menschen gungsbegleiterinnen und -begleiter, die mit Demenz arbeiten, Anregungen und zukünftig mit an Demenz erkrankten Hilfestellung. Menschen arbeiten wollen. Die Teil- nehmenden erhielten einen Überblick zum Krankheitsbild Demenz und er- warben grundlegende Kenntnisse, wie sie einfache Bewegungsangebote in ihrem Wirkungskreis umsetzen kön- nen. Inhalte waren die Auswirkungen 7
Kommunikation: Mitteilen und Verstehen Ziel der Kommunikation ist, Bedürf- Einfluss einer Demenzerkrankung nisse und Gefühle auszudrücken, eine auf die Kommunikation Meinung mitzuteilen oder die eigene Position im menschlichen Miteinander Bei einer Alzheimer Demenz oder einer zu klären. Bei der Kommunikation hel- vaskulären Demenz kommt es bei der fen Konzepte, die wir für verschiedene Umsetzung der Konzepte in Sprache zu Informationen abgespeichert haben. deutlichen Problemen. Menschen mit Man kann sich ein Konzept als An- Demenz können sowohl mit Wörtern sammlung von Bildern vorstellen, die als auch – weit häufiger – mit Kon- sich aus Erinnerungen an Dinge und zepten Schwierigkeiten haben. Neue Ereignisse zusammensetzen. Informationen können nicht mehr ab- gespeichert werden und alte werden Bei dem Begriff „Baum“ beispielsweise zunehmend nicht mehr „gefunden“. kann ich an den Baum im eigenen Gar- ten denken oder an den Ginkgobaum im benachbarten Park. Ich kann mir Lösungsansatz für Kommunika- einen leckeren Apfelkuchen vorstellen tionsprobleme bei Menschen und dabei Geschmack und Geruch ab- mit Demenz rufen oder mich an meinen Sturz vom Birnbaum als Kind erinnern. Oberstes Prinzip ist es, die Gefühle und Bedürfnisse des an Demenz erkrankten Konzepte werden in Wörter umgewan- Menschen immer ernst zu nehmen und delt: „Wir hatten in unserem Garten seine Sichtweise nicht zu korrigieren. einen alten Apfelbaum.“ Zur verbalen Im Umgang mit Menschen mit Demenz Kommunikation gehören die nonverba- hat sich das Handlungskonzept „ABC“ len Komponenten Mimik, Gestik und bewährt. Tonfall. Sie unterstützen die Worte und verstärken die Botschaft durch Gefühle. 8
A Vermeiden Sie ob es Handlungsalternativen oder be- Konfrontation währte Strategien gibt, mit denen die Situation vermieden werden kann. Einen Menschen mit Demenz mit sei- nen Fehlern zu konfrontieren, führt un- weigerlich zu einem Gefühl der Abwer- C Spiegeln Sie die Gefühle tung sowie zu Auseinandersetzungen und Diskussionen. Statt Aussagen wie: Wenn ein Mensch mit Demenz ängstlich „Das ist nicht richtig“ oder „Nein, Sie oder aufgeregt ist, zeigen Sie, dass Sie machen das falsch“ sind unverbindli- ihn ernst nehmen. Versuchen Sie, das che Antworten wie „Das ist ja interes- Gefühl, das hinter dem Verhalten ste- sant“ hilfreicher. hen könnte, zu erkennen und in Worte zu fassen. Wenn Sie z.B. sagen „Sie sind sehr traurig, weil ihr Mann nicht kommt, B Handeln Sie zweckmäßig nicht wahr?“ vermitteln Sie, dass Sie die Gefühlsäußerung verstehen – auch wenn Manchmal sind kritische Situationen Sie vielleicht wissen, dass der Ehemann vorhersehbar, so dass sie bewusst um- bereits verstorben ist. Das kann zur Be- gangen werden können. Überlegen Sie, ruhigung beitragen. Aktivierungsübungen für Menschen mit Demenz Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Men- Beim Aktivierungstraining ist der Fo- schen mit Demenz körperlich und geis- kus darauf gerichtet, die Menschen auf tig zu aktivieren, um so ihre Alltags- geistiger, auf körperlicher und auf emo- kompetenzen möglichst lange zu erhal- tionaler Ebene anzusprechen. Hier eini- ten und die Lebensfreude zu stärken. ge Beispiele: 9
Aktivierungsübungen für Menschen mit Demenz Wortübungen Fantasie- und Kreativitätsübungen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– • Gedichte erinnern • Assoziationen zu Farben, (Die Glocke; Herr von Ribbeck) Eigenschaften, Formen: • Sprichwörter und Zungenbrecher • Was haben zwei Gegenstände (Fischers Fritze) gemeinsam? • Berühmte Personen entdecken (Tisch – Bank) (Politik, Schlager, Sportler) • Worin unterscheiden sich • ABC-Spiele zwei Gegenstände? (Stadt, Land, Fluss) (Brille – Monokel) • Wortergänzung • Reime finden (Anfangs- und Endbuchstabe vorgeben (Maus – Haus) und Mitte ergänzen lassen; den zweiten • Bilder beschreiben Teil eines zusammengesetzten Wortes • Geschichten erzählen finden lassen: „Wetter…Station“ (Was wäre, wenn… (wir nie schlafen • Wortpaare, berühmte Paare würden…) (Himmel und Hölle; Dick und Doof) • Ratespiele (Ich seh‘ etwas, was du nicht Merkübungen siehst; Teekesselchen) ––––––––––––––––––––––––––––––––––– • Wortfolgen • Namen merken Tennisdoppel – Doppelhaus – Haus- • Gegenstände merken meister – Meisterkoch – Kochschule (Koffer packen) • Geschichten erinnern • Merktipps Logische Übungen (Schlüssel einstecken, Brille ablegen, ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Bügeleisen ausmachen) • Bildkarten ordnen • Erinnerungsübungen (Musik: Trompete, Flöte; (Was habe ich gestern gemacht?) Kleidung: Schuhe, Mütze) • Eins passt nicht (Schüssel, Teller, Tasse, Kännchen, Messer) • Begriffe strukturieren (Kategorien bilden, nach Eigenschaften sortieren) 10
Denkübungen mit Bewegung Tänze (im Stehen oder im Sitzen) ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Viele der zuvor aufgelisteten Übungen Zu Tanzmusik werden Bewegungsab- kann man sowohl im Stehen als auch folgen durchgeführt. Besonders geeig- im Sitzen durchführen oder mit Be- net sind Überkreuzbewegungen, weil wegungselementen verknüpfen. Bewe- sie das vernetzte Arbeiten der beiden gung verstärkt das geistige Training und Gehirnhälften anregen und zur Ver- trägt zur körperlichen Fitness bei. Die besserung der koordinativen Fähig- Art der Durchführung sollte immer von keiten beitragen. Das Abspeichern der der Mobilität der Teilnehmerinnen und Bewegungsabfolgen stärkt die Merk- Teilnehmer abhängig gemacht werden. fähigkeit. Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining Ideales Fitnessprogramm bis ins hohe Alter ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Ball stoppen. Der Ball wandert beim er- 1 Musikstopp neuten Einsetzen der Musik in die ent- ––––––––––––––––––––––––––––––––––– gegengesetzte Richtung weiter. Bei fitteren TN kann man auch zwei oder Material: mehrere verschieden große und schwe- 1 – 3 Bälle unterschiedlicher Größe re Bälle einsetzen, die unter unter- Organisation: schiedlich weitergereicht werden: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (im Folgenden TN) stehen oder sitzen im Kleiner Ball: Kreis. über dem Kopf weitergeben Mittlerer Ball: Ein Ball wird bei beschwingter Musik unter dem Knie weitergeben (Walzer, Schlager) reihum weiterge- Großer Ball: reicht. Bei Musikstopp soll auch der mit dem Fuß weitergeben 11
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 2 Klatschwelle 3 Tipp-Finger ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Material: – Material: – Organisation: Die TN stehen oder sitzen Organisation: Die TN stehen oder sitzen im Kreis. im Kreis. Die TN klatschen nacheinander und Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger geben den Klatschimpuls von Person und kleiner Finger werden nacheinan- zu Person in eine vorgegebene Rich- der gegen den Daumen getippt. Dann tung weiter. wird wieder zurück zum Zeigefinger getippt. Lassen Sie die TN zunächst Variation 1: jede Hand einzeln tippen und dann Klatscht eine Person zweimal in die beide Hände gleichzeitig. Hände, wird die Laufrichtung des Klatschimpulses gewechselt. Variation: Beide Hände tippen gegengleich, die Variation 2: eine Hand beginnt mit dem Zeigefin- Die TN klatschen der Reihe nach auf ger, die andere Hand mit dem kleinen beide Oberschenkel. Geht der Klatsch- Finger. rhythmus nach rechts, wird erst auf den linken und dann auf den rechten Oberschenkel geklatscht. Möchte eine ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Person die Richtung ändern, klatscht 4 Tipp-Wort sie zweimal auf einen Oberschenkel. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Bei dieser Variation ist zu beachten, Material: – dass auf beide Oberschenkel in der Organisation: Die TN stehen im Kreis oder richtigen Reihenfolge geklatscht wird, sitzen am Tisch. je nach Richtung links, rechts oder rechts, links. Die Spielleiterin/der Spielleiter nennt ein Wort, das die TN laut oder jede/r für sich im Kopf „mit den Fingern tip- pen“. 12
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining Beispiel: „BEWEGUNG“ Die Spielleiterin/der Spielleiter nennt Zahlen und die TN bewegen den ent- B = Daumen – Zeigefinger sprechenden Finger oder tippen damit E = Daumen – Mittelfinger auf den Tisch. W = Daumen – Ringfinger Beispiel: Zahl 7 = TN bewegen rechten E = Daumen – Kleiner Finger Zeigefinger. G = Daumen – Ringfinger U = Daumen – Mittelfinger Variation: N = Daumen – Zeigefinger Die Spielleiterin/der Spielleiter nennt G = Daumen – Mittelfinger eine zweistellige Zahl und die TN he- ben die entsprechenden beiden Fin- ger. Beispiel: Zahl 75 = TN heben den ––––––––––––––––––––––––––––––––––– rechten Zeigefinger und den linken 5 Fingernummer Daumen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Material: – ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Organisation: Die TN sitzen im Kreis oder 6 Korkenwandern am Tisch. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Die TN legen beide Hände auf den Material: Weinflaschenkorken Schoß oder den Tisch. Die Finger bei- Organisation: Die TN stehen oder sitzen der Hände werden nummeriert: im Kreis. linker kleiner Finger = 1 Zwischen Daumen und Zeigefinger ei- linker Ringfinger = 2 ner Hand wird ein Korken gehalten. linker Mittelfinger = 3 Der Korken wandert nun unter Zuhil- linker Zeigefinger = 4 fenahme des benachbarten Fingers linker Daumen = 5 jeweils zum nächsten Finger. Dann die Hand wechseln. rechter Daumen = 6 rechter Zeigefinger = 7 Variation 1: rechter Mittelfinger = 8 Der Korken wird zwischen zwei Finger rechter Ringfinger = 9 geschoben und im Wechsel zwischen rechter kleiner Finger = 10 linker und rechter Hand weitergegeben. 13
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining Variation 2: ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Die TN geben in die Runde, wie der 8 Positionswechsel Korken angenommen werden soll, zum ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Beispiel zwischen linkem Mittelfinger und Ringfinger. Das kann auch in der Material: – Runde gleichzeitig erfolgen. Organisation: Die TN stehen oder sitzen im Kreis. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Bei dieser Übung werden beide Arme 7 Zahlenspiel mal gleichseitig, mal gegenläufig be- ––––––––––––––––––––––––––––––––––– wegt. Material: – 1. Gleichseitige Bewegung Organisation: Die TN stehen oder sitzen Beide Arme nach vorne ausstrecken im Kreis. und die Hände öffnen. Dann die Arme an den Körper heranziehen und die Die TN malen die Zahlen von 0 - 9 mit Hände zur Faust schließen. Mehrmals beiden Händen spiegelbildlich in die wiederholen. Luft. Die geübte Hand malt die Zahl „normal“, die ungeübte Hand malt die 2. Gleichseitige Bewegung Zahl spiegelbildlich mit. Beide Arme nach vorne ausstrecken und die Hände zur Faust schließen. Variation 1: Dann die Arme an den Körper heran- Umgekehrt: Die geübte Hand malt die ziehen und die Hände öffnen. Mehr- Zahl spiegelbildlich, die ungeübte Hand mals wiederholen. malt sie „normal“. 3. Gegengleiche Bewegung Variation 2: Rechte Hand nach vorne ausstrecken, Zwei Personen stehen sich gegenüber. dabei die Hand öffnen. Linke Faust Eine Person malt Figuren in die Luft, am Körper halten. Nun gleichzeitig z.B. Quadrat, Schmetterling, Stern usw. den rechten Arm an den Körper her- Die andere malt gleichzeitig spiegel- anziehen und die Faust schließen, die bildlich mit. linke Hand vorstrecken und öffnen. Mehrmals wiederholen. 14
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining 4. Gegengleiche Bewegung Beispiel: Rechte Hand nach vorne ausstrecken, Die Spielleiterin/der Spielleiter beginnt dabei die Hand zur Faust schließen. mit dem Buchstaben K und assoziiert Gleichzeitig den linken Arm an den z.B. „KINDER“. Die nächste Person, die Körper heranziehen und die Hand öff- den Ball erhält, fügt ein A an (sie as- nen. Dann umgekehrt. Mehrmals wie- soziiert z.B. „KAMERA“). Die nächste derholen. Person, die den Ball erhält, fügt ein N an (sie assoziiert z.B. „KANADA“). Die nächste Person, die den Ball erhält, fügt ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ein U an (sie assoziiert z.B. „KANU“). 9 Wörter werfen Die nächste Person, die den Ball erhält, ––––––––––––––––––––––––––––––––––– nennt das entstandene Wort – also KANU. Material: Weicher Ball Organisation: Die TN stehen oder sitzen im Kreis. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 10 Kopftraining Die Spielleiterin/der Spielleiter gibt ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ein Wort vor, das in der Runde buch- stabiert wird. Sie/er nennt den ersten Material: – Buchstaben und wirft den Ball an eine Organisation: Die TN stehen oder sitzen beliebige Person in der Runde. Diese im Kreis. nennt den zweiten Buchstaben des vorgegebenen Begriffes usw. Die TN merken sich folgenden Vierzeiler (4/4 Takt): Variation 1: Die Wörter werden rückwärts buch- Mach mal Pause von dem Denken, stabiert. nur nicht das Gehirn verrenken. Variation 2: Das Training ja, das ist der Hit, Jede Person, die den Ball bekommt, hält Kopf und Körper prima fit. nennt einen Buchstaben, so dass ein sinnvolles Wort entsteht. Die TN sprechen den Vierzeiler und führen gleichzeitig folgenden Bewe- gungen durch: 15
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining 1. Viertel: Die Spielleiterin/der Spielleiter nennt Auf die Schenkel klatschen beliebige Zahlen zwischen 1 und 12. Die TN berühren das entsprechende 2. Viertel: Körperteil. In die Hände klatschen 3. Viertel: ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Gekreuzt die Schultern berühren 12 Nimm und gib ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 4. Viertel: Hände nach oben strecken Material: Walnuss (oder Stein, Kastanie, Korken, kleiner Ball) Organisation: Die TN stehen oder sitzen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– im Kreis. 11 Zahlenkommando ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Jede/r hält eine Walnuss in einer Hand, die in vorgegebener Abfolge weiterge- Material: – geben wird. Organisation: Die TN stehen im Kreis. Weitergabe Verschiedenen Körperteilen werden die im Uhrzeigersinn Zahlen von 1 bis 12 zugeordnet: 1. Jede Person hält die Walnuss in der 1 linke Hand linken Faust. 2 linker Ellbogen 3 linke Schulter 2. Auf ein Kommando der Spielleiterin 4 rechte Schulter des Spielleiters übergeben alle ihre 5 rechter Ellbogen Walnuss in die rechte Hand. 6 rechte Hand 7 rechte Hüfte 3. Auf das nächste Kommando über- 8 rechtes Knie geben alle die Walnuss an den 9 rechter Fuß rechten Nachbarn und nehmen 10 linker Fuß gleichzeitig die Walnuss vom linken 11 linkes Knie Nachbarn entgegen. 12 linke Hüfte 16
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining Weitergabe Variation 2: gegen den Uhrzeigersinn Der „Reihumball“ ändert die Richtung. 1. Jede/r hält die Walnuss in der Variation 3: rechten Faust. Der „Reihumball“ wird immer zwei Po- sitionen weiter geworfen. Hierbei ist 2. Auf das Kommando der Spiel- es wichtig, dass die Personenzahl nicht leiterin/des Spielleiters nehmen alle durch zwei teilbar ist. Die Spielleiterin/ ihre Walnuss in die linke Hand. der Spielleiter macht ggf. nicht mit. 3. Alle übergeben die Walnuss an ihren linken Nachbarn und nehmen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– gleichzeitig die Walnuss vom 14 Ballstrecke rechten Nachbarn entgegen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Material: Zwei verschiedenfarbige Bälle ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Organisation: Die TN stehen oder sitzen 13 Balldoppel im Kreis. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Ein Ball wird, beginnend bei der Spiel- Material: Zwei oder drei verschiedenfarbige leiterin/dem Spielleiter, in beliebiger Bälle Reihenfolge an die Gruppenmitglieder Organisation: Die TN stehen oder sitzen weitergegeben. Dabei darf jede/r den im Kreis. Ball in der ersten Runde nur einmal er- halten. Dazu ist es hilfreich, dass alle, Ein Ball wird reihum gegeben. Nach ei- die den Ball bereits geworfen haben, nigen Runden kommt ein weiterer Ball die Hände verschränken. dazu, der gleichzeitig in beliebiger Ab- folge in der Runde hin- und hergewor- Die Aufgabe besteht darin, sich zu mer- fen wird. ken, von wem man den Ball erhalten hat und an wen man den Ball weiter- Variation 1: geworfen hat. Es wird ein dritter Ball ins Spiel ge- bracht, der mit den Füßen gerollt wird. Nach der ersten Runde, wenn alle den Ball einmal gefangen bzw. geworfen 17
Übungen für Bewegungs- und Gedächtnistraining haben und die letzte Person in der ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Runde den Ball wieder an die Spiellei- 16 Gemischtes Doppel terin/den Spielleiter zurückgeworfen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– hat, wird die gleiche Wurfabfolge wie- derholt. Material: Bunte Tücher und Bälle Organisation: Die TN stehen frei im Raum. Variation 1: Der Ablauf wird rückwärts wiederholt. Die TN führen mit Ball und Tuch gleich- zeitig verschiedene Wurfübungen durch: Variation 2: wei Bälle werden in zeitlichem Abstand • Tuch und Ball gleichzeitig nacheinander losgeschickt. hochwerfen und fangen. • Tuch und Ball nacheinander hoch- werfen und nacheinander fangen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– • Tuch und Ball gleichzeitig hoch- 15 Fliegender Teppich werfen, in die Hände klatschen und ––––––––––––––––––––––––––––––––––– dann fangen. • Tuch und Ball gleichzeitig hoch- Material: Bunte Tücher werfen, Hände gekreuzt an die Organisation: Die TN stehen oder sitzen Schultern und dann fangen. am Tisch. Mit den Tüchern werden verschiedene ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Wurfübungen durchgeführt: 17 Jonglage ––––––––––––––––––––––––––––––––––– • Tücher nacheinander hochwerfen und fangen. Material: Pro Person ein Pappbecher • Tücher über Kreuz hochwerfen und mit Bodenrand und ein Tischtennis- oder fangen. Styroporball • Tücher hochwerfen, in die Hände Organisation: Die TN stehen oder sitzen klatschen und fangen. im Kreis. Jede Person erhält einen Pappbecher und einen Ball. Damit werden verschie- dene feinmotorische und koordinative Übungen durchgeführt. 18
• Ball im Becher rotieren, linke und rechte Hand. • Ball „ausschütten“ und fangen, linke und rechte Hand. • Ball zum Partner ausschütten, dieser fängt den Ball mit seinem Becher. • Ball auf dem umgedrehten Becher rotieren, linke und rechte Hand. • TN bewegen sich im Raum, rotieren und begrüßen andere TN. Brainwalking – Denkübungen beim Laufen Die Methode Brainwalking kombiniert Bewegung in der Natur mit verschiedenen Denkübungen und fördert dabei Konzentration, Wahrneh- mung, Merkfähigkeit, Denkflexibilität, Kreativität, Fantasie, Logik, Wort- findung, Kraft, Orientierung, Koordination, Reaktion, Gleichgewicht und Rhythmus. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B1 Hans und Heidi Beispiel: ––––––––––––––––––––––––––––––––––– • Eine/r sagt Agatha –> Die TN laufen in Kleingruppen (drei bis den anderen fällt Agatha Christie ein vier Personen). Eine Person nennt ei- • Eine/r sagt Bertold –> nen Vornamen (nach dem ABC) und den anderen fällt Berthold Brecht ein die Gruppe sucht dazu berühmte Per- • Eine/r sagt Christian –> sonen. die anderen sagen Christian Barnard 19
Brainwalking – Denkübungen beim Laufen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B2 Wechselspiel B4 Wortlücke ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Die TN laufen paarweise. Die Spiellei- Zwei bis vier TN laufen zusammen. terin/der Spielleiter nennt Wörter, die Eine Person buchstabiert ein Wort, die Paare buchstabieren sollen. allerdings ohne die Vokale zu nennen. Die anderen sollen es erraten. Variation: Die Wörter werden rückwärts buch- Beispiel: stabiert. W L D = WALD R G N = REGEN G M S = GEMÜSE ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B3 ABC-Geschichte ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B5 Kopfnuss Zwei bis drei Personen laufen nebenei- ––––––––––––––––––––––––––––––––––– nander und erfinden eine Geschichte: Der/die Erste nennt ein Wort und die Die TN laufen paarweise zusammen. anderen fügen jeweils ein Wort dazu. Sie zählen abwechselnd in Dreierschrit- Die Anfangsbuchstaben müssen der Rei- ten. henfolge des Alphabets folgen. Beispiel: Beispiel: Person 1 sagt drei, Person 2 sagt sechs, Anna bewundert Chrysanthemen, Person 1 sagt neun, Person 2 sagt zwölf , die Erna froh gelaunt heute ins Jagd- … schloss karrt. Leider… Variation 1: rückwärts rechnen ab 100 abwärts Variation 2: + 3, + 4, + 5… Variation 3: - 3, - 4, - 5… 20
Brainwalking – Denkübungen beim Laufen ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B6 ABC Natur B9 Anagramme ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Die TN suchen zu allen Buchstaben des Die Spielleiterin/der Spielleiter gibt ein Alphabets Begriffe aus der Natur. Wort vor, aus dessen Buchstaben die TN neue Begriffe bilden (Anagramm). Beispiel: Amsel, Baum, Chlorophyll Beispiel: SPORTARTEN = ––––––––––––––––––––––––––––––––––– TRANSPORTE, PATRONE, STARTER, B7 Wortkette PROTEST, SENATOR, PORTRAETS, ––––––––––––––––––––––––––––––––––– OPERNSTAR, ROTTE, ORT, PATE … Zwei bis vier TN laufen zusammen. Sie bilden Wortketten. Die erste Person nennt ein zusammengesetztes Wort. Die nächste nennt mit dem zweiten Wortteil ein neues Wort usw. Beispiel: Türschloss – Schlosshof – Hof- tor – Torbogen… ––––––––––––––––––––––––––––––––––– B8 Verflixte Wortfolge ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zwei bis drei TN laufen zusammen. Eine Person nennt den anderen drei bis fünf Wörter, diese sollen sie in der gleichen Reihenfolge wiederholen. Eine Person nennt drei bis fünf Wörter, die die anderen in rückwärtiger Reihen- folge wiederholen sollen. 21
Impressum Herausgegeben von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) Hölderlinstraße 8 55131 Mainz Telefon 06131 2069-0 Fax 06131 2069-69 diebewegung@lzg-rlp.de www.lzg-rlp.de V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG Autorin Agnes Boos, www.gedaechtnisfit.de Redaktion Jessica Schnichels, Annika Kersting, Birgit Kahl Erscheinungsjahr und Auflage 2020, 2. Auflage, 500 Stück Druck Druckstudio Gallé GmbH, Klein-Winternheim Grafische Gestaltung Jörg Pelka, allergutendinge Copyright Nachdruck und Vervielfältigung der Abbildungen und Texte – auch auszugsweise – sind nur nach Freigabe durch die LZG möglich. Mit finanzieller Förderung und Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz 2 LZG-Schriftenreihe Nr. 311 2020 22
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