Das technisierte Gehirn - mentis PADERBORN

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Oliver Müller, Jens Clausen,
        Giovanni Maio (Hrsg.)

Das technisierte Gehirn
 Neurotechnologien als Herausforderung
     für Ethik und Anthropologie

                mentis
               PADERBORN
Oliver Müller, Jens Clausen, Giovanni Maio

                  DER TECHNISCHE ZUGRIFF AUF
                   DAS MENSCHLICHE GEHIRN
                       Methoden – Herausforderungen– Reflexionen

Mit immer weiter verfeinerten und elaborierten Methoden scheinen die moder-
nen Neurowissenschaften nicht nur das Gehirn des Menschen, sondern auch
seine Funktionen Schritt für Schritt zu entzaubern. Die wachsende Präzision
im Verständnis des menschlichen Zentralorgans und die gleichzeitig zu beob-
achtenden Fortschritte in der Miniaturisierung technischer Bauteile ermöglichen
einen immer weiter reichenden technischen Zugriff auf das menschliche Gehirn
und damit eine gewisse Kontrolle neurophysiologischer Prozesse, die gezielt zur
»Modulation« von emotionalen und kognitiven Zuständen und Leistungen ein-
gesetzt werden kann.
     Damit ist eine technisch-mechanistische Deutung des Menschen und seines
Gehirns verbunden: Neuronale Prozesse werden auf ihre bioelektrischen Aspekte
reduziert. Auch wenn ein solcher Reduktionismus technisch für die Konstruk-
tion von Schnittstellen zwischen dem Gehirn und technischen Apparaten nötig
ist, kann in solchen wissenschaftlich-technischen Paradigmen aber nur ein kleiner
Ausschnitt der kognitiven und emotionalen Funktionen des menschlichen Gehirns
erfasst werden. Armin Grunwald fordert daher in diesem Kontext: »Es muss wei-
terhin möglich sein, den Menschen als ›trans-technisches‹ Wesen zu thematisieren,
als ein Wesen, das von der Technik in und an seinem Körper profitiert, aber in
dieser Technik nicht aufgeht.« 1
     Die Technik soll also auch in ihrer Anwendung in und am menschlichen Gehirn
zuallererst im Dienste des Menschen stehen – doch was heißt »im Dienste des
Menschen«? Welche Heilungserfolge oder Selbstgestaltungsmöglichkeiten erhofft
man sich von der Technik? Welche Kriterien für das Wohl oder den Schaden
müssen wir an die Neurotechnologien anlegen? Inwiefern verändert sich durch
die Möglichkeiten der »Verschmelzungen« von Gehirn und Neurotechnologie
unser Bild von uns selbst? Vor einem Aufriss der ethischen und anthropologi-
schen Herausforderungen, die sich durch die Neurotechnologien ergeben, muss

1
    Grunwald (2008), 302.
12                          Oliver Müller, Jens Clausen, Giovanni Maio

geklärt werden, um welche Technologie es überhaupt geht, wenn von Schnitt-
stellen zwischen technischen Apparaturen und dem menschlichen Gehirn, mithin
vom technischen Zugriff auf das Gehirn gesprochen wird. 2

           1. »Technisierung des Gehirns«: Von welchen
                  Technologien ist hier die Rede?

Geräte, die das menschliche Gehirn mit einem Computer oder einer anderen
Maschine verbinden sollen, werden als Gehirn-Computer-Schnittstellen (Brain-
Computer-Interface, BCI) oder Brain-Machine-Interface (BMI) bezeichnet. 3 Bei
diesen Schnittstellen handelt es sich jeweils um Verbindungen zwischen Elektroden
und dem menschlichen Gehirn, die dem Austausch von bioelektrischen Signa-
len dienen. Gehirn-Computer-Schnittstellen werden in der Regel in ableitende
und stimulierende Systeme unterteilt. 4 Während ableitende Systeme bioelektri-
sche Signale des Gehirns erfassen und decodieren, dienen stimulierende Systeme
dazu, einzelne Hirnregionen über elektrische Impulse zu stimulieren. 5 Integrierte
Systeme sollen künftig sogar beide Funktionen miteinander kombinieren. 6
    Das Einsatzspektrum unterschiedlicher Gehirn-Maschine-Schnittstellen ist
sehr breit. Es gibt ableitende Systeme zur Ansteuerung externer Effektoren, die
bereits bei Patienten eingesetzt werden. Ein nicht-invasives Verfahren verwendet
zur Ansteuerung eines Computercursors Informationen, die mittels Elektroen-
zephalogramm (EEG) gewonnen wurden. Gelähmte Patienten können lernen,
mit Hilfe dieser Cursorsteuerung ein Buchstabierungsprogramm zu bedienen. 7 In
der Erforschung befinden sich ähnlich aufgebaute Geräte zur Ansteuerung eines
Roboterarms. Für diese motorischen Neuroprothesen müssen die neuronalen
Informationen durch invasive Verfahren abgeleitet werden. 8 Durch die fortschrei-
tende Miniaturisierung technischer Mikrosysteme konnte die Entwicklung der
erforderlichen implantierbaren Elektroden realisiert werden. 9 Auf Gehirn-Com-
puter-Schnittstellen gestützte motorische Neuroprothesen werden derzeit zwar
vorwiegend tierexperimentell erforscht, 10 erste Studien werden allerdings auch

2
     Einen detaillierten Überblick über verschiedene Neurotechnologien bieten Merkel et al. (2007).
3
     Friehs et al. (2004), Pfurtscheller et al. (2005).
4
     Donoghue (2002).
5
     Gharabaghi et al. (2005).
6
     Abbott (2006).
7
     Birbaumer et al. (1999).
8
     Nicolelis (2001).
9
     Ball et al. (2004), Chapin (2004).
10
     Chapin et al. (1999), Schwartz (2004), Velliste et al. (2008).
Der technische Zugriff auf das menschliche Gehirn       13

schon am Menschen durchgeführt. 11 Als Fernziel dieses Ansatzes wird diskutiert,
auf den externen Effektor zu verzichten und stattdessen den eigenen natürlichen
Arm über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle anzusteuern. 12
     Mit dem Einsatz stimulierender Systeme im menschlichen Gehirn werden unter-
schiedliche Zielsetzungen verfolgt. Eine erste Zielsetzung betrifft die Wiederher-
stellung motorischer Funktionen. Zur Behandlung motorischer Symptome bei
Patienten, die an Morbus Parkinson oder essentiellem Tremor erkrankt sind, wer-
den Gehirn-Computer-Schnittstellen in Form von Tiefenhirnstimulatoren einge-
setzt. Dazu werden Elektroden mittels funktioneller Neurochirurgie in tiefe Hirn-
strukturen (wie den Globus pallidus oder den Nucleus subthalamicus) implan-
tiert. 13 Dieses Verfahren – 1991 erstmals erfolgreich beim Menschen eingesetzt 14 –
ist inzwischen eine etablierte Behandlungsoption im Endstadium des idiopathi-
schen Parkinsonsyndroms. Wegen der überzeugenden Unterdrückung anderwei-
tig nicht mehr behandelbarer Symptome und der damit verbundenen gesteigerten
Lebensqualität der Patienten wird eine Ausweitung der Indikation erforscht. Die
Studien richten sich entweder auf den Einsatz der Tiefenhirnstimulation bei Pati-
enten in früheren Stadien der Parkinsonerkrankung oder auf die Behandlung ande-
rer Erkrankungen wie therapierefraktäre Depressionen oder Zwangsstörungen. 15
Stimulierende Eingriffe ins Gehirn werden zweitens mit dem Ziel erforscht, senso-
rische Funktionen durch Neuroprothesen wiederherzustellen. Während eine Sti-
mulation im Nucleus cochlearis Höreindrücke direkt im Gehirn evozieren soll,16
wird für die Herbeiführung von Seheindrücken ein Implantat im visuellen Cortex
erforscht. 17 Eine dritte Anwendungsform von stimulierenden Gehirn-Compu-
ter-Schnittstellen ist ihr Einsatz zur Verhaltensbeeinflussung. Tierexperimentell ist
es gelungen, das Verhalten von Versuchstieren durch elektrische Stimulation zu
kontrollieren 18 und die Bewegungen von Ratten über das Implantat zu steuern. 19
     Bereits jetzt ist eine künftige Erforschung integrierter Systeme abzusehen, die
sowohl ableitend als auch stimulierend wirken. Motorische Neuroprothesen sollen
zukünftig mit einem Feedback-System zur Imitation der Propriozeption ausge-
stattet werden, das dem Patienten mittels stimulierender Impulse dann auch Aus-
kunft über die jeweilige Position der artifiziellen Extremität geben soll.20 Während
diese Gehirn-Computer-Schnittstelle eine Ableitung in motorischen Arealen mit

11
     Hochberg et al. (2006).
12
     Nicolelis (2003).
13
     Nikkhah (2008).
14
     Benabid et al. (1991).
15
     Mayberg et al. (2005), Sturm et al. (2003).
16
     Rauschecker & Shannon (2002).
17
     Dobelle (2000).
18
     Delgado (1965).
19
     Talwar et al. (2002).
20
     Abbott (2006).
14                            Oliver Müller, Jens Clausen, Giovanni Maio

einer Stimulation in sensorischen Arealen kombiniert, wird der technische Zugriff
auf das menschliche Gehirn allerdings nicht auf diese Hirnregionen beschränkt
bleiben. So wird die Erforschung von integrierten Systemen beispielsweise als
möglicher künftiger Therapieansatz für Epilepsiepatienten diskutiert. 21 Dazu soll
aus den abgeleiteten Informationen die Entstehung eines Anfalls im Vorfeld detek-
tiert werden, um dann durch entsprechend ausgelöste Stimuli den Ausbruch des
Anfalls verhindern zu können. 22 Ein weiterer Ansatzpunkt für mikrotechnische
Gehirnimplantate ist der Hippocampus, der eine zentrale Rolle für Gedächtnis-
funktionen hat. Es ist allerdings noch zu klären, ob diese als »Memory-Chips« zur
Behandlung von Gedächtnisstörungen eingesetzt werden können. Denn die Hip-
pocampus-Chips befinden sich gegenwärtig noch in der Grundlagenforschung an
Gewebeschnitten der Ratte. 23

                      2. Ethische und anthropologische
                         Herausforderungen durch die
                          Technisierung des Gehirns

Die »klassischen« ethischen Fragen nach Autonomie, Identität, Individualität
und nach einem akzeptablen Nutzen-Risiko-Verhältnis stellen sich im Kontext
von Gehirn-Computer-Schnittstellen in einer spezifischen Weise. 24 Denn durch
die neurotechnologischen Eingriffe in die kognitiven Fähigkeiten und durch die
»Ersetzung« kognitiver Funktionen durch technische Komponenten könnten
Autonomie und Selbstbestimmung als elementare kognitive Vermögen ihre »bio-
logische« Basis verlieren.
    Darüber hinaus zu diskutieren ist die Frage, ob eine Art »Abhängigkeits-
verhältnis« zu den technischen Implantaten entstehen kann, ob also die Integration
technischer Komponenten in die neuronale Substanz nachhaltige Veränderungen
der Gehirnleistungen zur Folge haben kann. Könnte es sein, dass sich nicht nur
die Patienten lebensweltlich an die Technologien gewöhnen, sondern dass sich das
Gehirn selbst – in seiner Plastizität – an das technische Implantat gewöhnt – in
dem Sinne, dass es sich irreversibel an das Implantat anpasst und damit auf die-
ses angewiesen bleibt? Ändert sich der personale Status eines Patienten bei einer
bestimmten »Abhängigkeit« von der Technik?
    Die Frage nach der Autonomie stellt sich aber auch in anderer Hinsicht: Unter
dem Aspekt der Einwilligungsfähigkeit ist die besondere Vulnerabilität der in

21
     Fountas et al. (2005).
22
     Worell et al. (2005).
23
     Berger et al. (2005).
24
     Clausen (2009a).
Der technische Zugriff auf das menschliche Gehirn                       15

Frage kommenden Patienten zu berücksichtigen. So sind Patienten mit Locked-in-
Syndrom – gerade eine Hauptzielgruppe für motorische Neuroprothesen – trotz
geistiger Klarheit durch ihre schwer eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit gar
nicht in der Lage, ihre Einwilligung auszudrücken.
     Auch die Nutzen-Risiko-Abwägungen haben in der Neuroethik einen spe-
zifischen Charakter: Während für die schon seit einigen Jahren eingesetzte Tie-
fenhirnstimulation Risiken wie Hirnblutungen, Veränderungen in der Stimmung
und im Verhalten benannt werden können, 25 sind aufgrund der Neuartigkeit der
meisten neurotechnologischen Forschungen die damit verbundenen Risiken noch
unklar. Im Tierversuch sind bei der Ableitung neuronaler Signale zur Ansteue-
rung von motorischen Neuroprothesen allerdings Veränderungen in der Hirnak-
tivität nachgewiesen worden. 26 Diese neurophysiologischen Veränderungen sind
aus ethischer Perspektive besonders bedeutsam, weil das menschliche Gehirn die
biologische Grundlage für höhere kognitive Funktionen ist. Eingriffe ins Gehirn
gelten als besonders heikel, da sie den Sitz der »geistigen« Vermögen Identität
und Individualität betreffen. 27 Technische Eingriffe ins Gehirn sind daher wie
kaum ein anderes Forschungsgebiet mit Manipulations- und Missbrauchsängsten
verknüpft. 28 Im Anschluss an die frühen Stimulationsexperimente von Wilder
Penfield und José Delgado geben die neuen neurotechnologischen Möglichkei-
ten Anlass zu der Befürchtung, dass auf diese Weise Verhaltensmanipulationen
möglich werden könnten, die die Betroffenen nicht einmal als Fremdsteuerung
wahrnehmen. 29
     Auch die Besonderheit der je einzelnen Persönlichkeit und die philosophi-
sche wie neuropsychologische Frage der »personalen Identität« bekommen durch
die neurotechnologischen Zugriffe eine neue Dimension. Wie verändert sich
der Patient neurophysiologisch und wie kann man eine mögliche Persönlich-
keitsveränderung überhaupt erfassen?30 Welche Änderungen im Selbstbild (und
möglicherweise im Fremdbild) ist hierbei akzeptabel? Beachtet werden sollte bei
einer ethischen Diskussion der Neurotechnologien auch, dass neben der Eingriffs-
tiefe – wie sie im Zusammenhang der Neurochirurgie ethisch diskutiert wird –
auch die Eingriffsart ein Thema der Aufmerksamkeit sein sollte. Die Integration
von Neurotechnologien verlangt auch hier eine spezifische Diskussion: Was sind
die lebensweltlichen Konsequenzen einer Verwendung von Gehirn-Computer-

25
     Eine systematische Übersicht über mögliche Nebenwirkungen der Tiefenhirnstimulation geben Sy-
     nofzik & Schlaepfer (2008).
26
     Taylor et al. (2002).
27
     Zur Diskussion dieser Problematik siehe für viele: Beckmann (2000); Birnbacher (2006).
28
     Zoglauer (2003).
29
     Wegner (2002).
30
     Birnbacher (1995).
16                         Oliver Müller, Jens Clausen, Giovanni Maio

Schnittstellen? Wie ändert sich der Umgang mit der Umwelt und mit sich selbst
durch Neuroprothesen?
     Vor diesem Hintergrund bedarf es grundlegender anthropologischer Reflexio-
nen. Denn die Technik »umgibt« den Menschen nicht mehr bloß oder ist ein von
ihm wesentlich getrenntes »Werkzeug«, sondern scheint in neuem Maße mit ihm
zu »verschmelzen«. Mensch und Technik scheinen eine neue Form von »Ein-
heit« zu bilden. 31 So werden die neurotechnologischen Möglichkeiten auch weit
über die vertraute motorische Prothetik hinausgehen können: Denn wenn etwa
Gedächtnis und Kommunikationsfähigkeit eine Ergänzung oder sogar Ersetzung
in technischen Komponenten finden, dann greift man in besonderer Weise in die
»geistigen« Funktionen des Gehirns ein und muss in diesem Punkt die »Kompati-
bilität« von Technik und den kognitiven Fähigkeiten untersuchen. Spätestens wenn
die Eingriffe über die Therapie hinausgehen und eine »verbessernde« Absicht
haben, stellt sich die Frage nach dem menschlichen Selbstverständnis.32
     In gewissem Sinne »ist« der Mensch erst durch Technik. Hat aber seine
»anthropologische Verpflichtung«, Technik zu schaffen, einzusetzen und weiter
zu entwickeln in diesem Kontext spezifische Grenzen? Wird mit den Techniken,
die im menschlichen Gehirn Anwendung finden, die Sphäre der humanen »Mach-
barkeit« in unzulässiger Weise erweitert? Wie weit kann eine Selbsttechnisierung
des Menschen gehen? 33 Ab welchen neurotechnologischen Substitutionen und
Verbesserungen könnte das Menschsein sogar unterlaufen werden? 34 Gibt es für
diese Eingriffe eine Grenze, die mit der »Natur des Menschen« selbst gezogen
werden kann? 35 Gibt es mit Blick auf das Kriterium der »Natürlichkeit« überhaupt
Möglichkeiten, ethische Grenzen zu ziehen? Oder, im Gegenteil, wird die immer
subtilere Integration von Technik zur »normalen« 36 oder »natürlichen« Ausstat-
tung des Menschen, wenn man eine Anthropologie der »natürlichen Künstlich-
keit« zugrunde legt?
     Da Technisierungsprozesse immer auch mit einer bestimmten epistemischen
Perspektive auf die Welt und den Menschen zusammenhängen bzw. eine be-
stimmte Perspektive voraussetzen, muss diskutiert werden, inwiefern sich durch
die neurotechnologischen Möglichkeiten unser Wissen von dem Gehirn derart
ändern könnte, dass sich auch der Umgang mit unserem Gehirn ändert – um dann
zu fragen, was eine solche Änderung für unser Bild von uns selbst zu bedeuten
hätte. Solche Fragen lassen sich nicht isoliert beantworten: Um hier Orientie-

31
     Siehe Clausen (2008a).
32
     Müller (2008b); Clausen (2006).
33
     Siehe zu diesen Fragen Böhme (2008).
34
     Siehe dazu Heilinger & Müller (2007).
35
     Hinsichtlich der Neurotechnologien haben Maguire & McGee (1999) diese Frage als erstes explizit
     gestellt. Siehe dazu auch Clausen (2009b).
36
     Bohnke (1997).
Der technische Zugriff auf das menschliche Gehirn                 17

rung zu gewinnen, bedarf es sowohl einer integrativen Anthropologie, in der der
Zusammenhang von Gehirn, Leibsein und Personalität in nicht-reduktionistischer
Weise expliziert ist, 37 als auch einer Reflexion über den Rang anthropologischer
Argumente in der ethischen Grundlegung. 38
   Die Beiträge dieses Bandes reflektieren die genannten Fragen aus unterschiedli-
chen Perspektiven. Dadurch soll ein differenziertes Bild sowohl der Möglichkeiten
und Vorteile des technischen Zugriffs auf das menschliche Gehirn als auch der
damit verbundenen Herausforderungen und Probleme deutlich werden.

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37
     Ein Beispiel hierfür ist Fuchs (2008).
38
     Siehe Müller (2008a); Clausen (2008b); Müller (2008c).
18                     Oliver Müller, Jens Clausen, Giovanni Maio

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