Depression Einfach informieren - 1 A Pharma GmbH

 
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Depression

                                                          Nicht medikamentöse Therapien                          5
                                                            Unterstützung im Alltag
                                                            Sport/Bewegung
                                                            Gesprächstherapie, Selbsthilfegruppen
                                                            Verzicht auf Alkohol und Drogen
                                                            usw.

                                                                                                                      So haben Sie die
                                                                                                                      Möglichkeit, wieder
                                                                                                                      ein geregeltes
                                                                                                                      Leben zu führen.
1                                                         Medikamentöse             4
                                                             Behandlung
    Ursachen                                       In der Regel dauert es einige
     Veranlagung                                Wochen, bis sich der erste Erfolg
     Körperliche                                   einstellt. Auch wenn sich der
     Erkrankungen                                Zustand bessert, ist meist eine
     Umwelteinflüsse                                    weitere Medikamenten-
     Psychische Einflüsse

                            2   Symptome
                                                               Einnahme sinnvoll.
                                                                                                    +
                                 Antriebslosigkeit                                  3    Was hilft?
                                 Niedergeschlagenheit
                                 Freud- und Hoffnungslosigkeit                           Medikamente, insbesondere Anti-
                                 Ängste                                                  depressiva, eine Psychotherapie oder
                                 Schlafstörungen                                         eine Kombination von beidem können
                                 usw.                                                    bei einer Depression hilfreich sein.
Inhaltsverzeichnis

04    Vorwort
05    Was sind Depressionen?                                              1
10    Wo liegen die Ursachen für Depressionen?                            2
12    Was sind Symptome von Depressionen?                                 3
14    Wie werden Depressionen diagnostiziert?                             4
17    Wie können Depressionen behandelt werden?                           5
26    Wo erhalte ich Hilfe?                                               6

 !   Wichtiger Hinweis für Leser
Die inhaltlichen und wissenschaftlichen Informationen in diesem
Ratgeber spiegeln den aktuellen Stand zur Zeit der Bearbeitung (siehe
Rückseite) wider. Sie sollen einen ersten Eindruck über das Themen­
gebiet geben. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Beratung. Bitte lesen
Sie immer die Packungsbeilage Ihrer Medikamente aufmerksam durch.
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Was sind Depressionen?

                                                           Was sind Depressionen?

Liebe Leserin, lieber Leser,                               Jeder Mensch fühlt sich manchmal traurig oder un­
                                                           glücklich. Doch nicht jeder ist gleich depressiv. Bei        1
je früher die Anzeichen einer Depression erkannt           einer Depression hält die gedrückte Stimmung länger
werden, umso besser lässt sie sich behandeln.              an. Der Betroffene ist deprimiert, grübelt, kann sich zu
                                                           nichts aufraffen. Viele Betroffene klagen darüber, dass
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wann aus vorüber­ge­hender    sie keine Freude empfinden, kaum Hoffnung sehen und
Deprimiertheit eine lang anhaltende Depression wird        schlecht schlafen.
und wie diese sich behandeln lässt. In vielen Fällen hat
sich eine Kombination aus Psychotherapie und einem         Oft sind es nahestehende Menschen, die eine Ver­
Medikament bewährt. Auch der Betroffene selbst kann        änderung als Erstes bemerken. Für die erfolgreiche
aktiv zur Verbesserung bei­tragen. Was im Einzelfall       Behandlung einer Depression gilt in der Regel: Je
hilft, entscheidet der Arzt in Absprache mit dem           früher sie beginnt, umso besser.
Patienten. Falls Sie darüber hinaus Fragen haben, spre­
chen Sie bitte mit ihm oder Ihrem Apotheker darüber.       Treffen kann es jeden, ob Jung oder Alt. Bei einigen
                                                           Patienten ist die Erkrankung nach kürzerer Zeit
Herzliche Grüße                                            beendet, andere leiden zwischen sechs Monaten und
Ihr 1 A Pharma Team                                        einem Jahr, manche sogar noch länger oder ihr ganzes
                                                           Leben. Häufig verlaufen Depressionen episodisch.

                                                           Das Leben mit Depressionen macht das Leben oft
                                                           sehr schwierig – für die Betroffenen selbst, aber auch
                                                           für die Familie, Freunde und Kollegen.

04                                                                                                                05
Was sind Depressionen?

Welche Arten von Depressionen gibt es?                     Schwere depressive Episode
Depressionen treten in verschiedenen Formen und            Der Betroffene kann bei einer schweren depressiven
Ausprägungen auf. Die häufigsten sind:                     Episode seinen Alltag erheblich eingeschränkt oder gar
   Leichte oder mittelgradige depressive Episode           nicht bewältigen. Die Folgen können vielfältig sein:
   Schwere depressive Episode                                 Vermindertes Selbstwertgefühl
   Bipolare affektive Störung                                 Kein Appetit                                             1
   Postpartales Stimmungstief („Babyblues“) und               Schlafstörungen
   postpartale Depression („Wochenbettdepression“)            Schnelle Erschöpfbarkeit
   Saisonal-affektive Störung (SAD) („Winterblues“)           Abgeschlagenheit
                                                              Sozialer Rückzug
Leichte oder mittelgradige depressive Episode                 Neigung zum Grübeln
Die Beschwerden dauern mindestens zwei Wochen an,             Permanentes Gefühl der inneren Anspannung
die Beeinträchtigung im Alltag hält sich in Grenzen. Der
Betroffene wirkt deprimiert, oft auch antriebslos. Er      Suchen Sie in solchen Fällen ohne Verzögerung einen
verbreitet wenig Freude und Hoffnung. Manchmal             Arzt auf und lassen Sie sich behandeln. Manchmal
verliert er zum Beispiel das Interesse an einem Hobby.     kommt es zu Wahrnehmungsstörungen und Wahnvor­
Auch kann er sich schwer konzentrieren, etwa am            stellungen. Im schlimmsten Fall plagen den Patienten
Arbeitsplatz.                                              ständige Gedanken an den eigenen Tod. Doch nicht
                                                           nur die Psyche ist betroffen. Einige Depressive haben
                                                           auch körperliche Schmerzen, die anscheinend keine
                                                           organische Ursache haben.

                                                           Keine Sorge: Nicht jede Depression ist langwierig.
                                                           Manche Menschen leiden auch nur einmal unter einer
                                                           depressiven Episode.

06                                                                                                               07
Was sind Depressionen?

Bipolare affektive Störung                                Saisonal-affektive Störung (SAD)
Eine bipolare affektive Störung ist eine                  Diese Form der Depression heißt
chronische Erkrankung. Typisch sind                       im Volksmund – in der leichteren
heftige Stimmungsschwankungen                             Form – „Winterblues“. Sie startet
zwischen Euphorie („manisch“) und                         im Herbst oder Winter und kann
Verzweiflung („depressiv“). Diese                         bis zum Frühling anhalten. Die                                  1
Phasen können sich mehrfach abwechseln oder jeweils       Folgen können sein:
zu einer bestimmten Zeit im Jahr auftreten. In schwe­         Angst
ren Fällen verlieren Betroffene den Bezug zur Realität.       Stress
Sie verhalten sich merkwürdig und handeln unlogisch.          Stimmungsschwankungen
                                                              Schlafstörungen
Postpartales Stimmungstief und                                Appetitlosigkeit
postpartale Depression
Viele Mütter leiden wenige Tage nach der
Geburt ihres Kindes an Babyblues. Ärzte
sprechen von „postpartalem Stimmungs­
                                                                Tipp
tief“. Frauen fühlen sich dann ängstlich
und haben kein Selbstvertrauen. In der                      Für die erfolgreiche Behandlung einer Depression
Regel verschwindet der Babyblues inner­                     gilt in der Regel: Je früher sie beginnt, umso besser.
halb weniger Wochen von selbst. Anders
die Wochenbettdepression („postpartale Depression“):
Sie tritt meist zwei bis drei Wochen nach der Geburt
auf und dauert länger an. Zu den Symptomen des
Babyblues kommen weitere hinzu: Die Mütter fühlen
sich schnell überfordert und können ihren Alltag nicht
bewältigen. Schlafstörungen, Panikattacken oder
sogar Todesängste können hinzukommen.

08                                                                                                                   09
Wo liegen die Ursachen für Depressionen?

Wo liegen die Ursachen                                    Veranlagung für Depressionen auch in sich, sie sind
                                                          familiär vorbelastet. Allerdings muss die Depression
für Depressionen?                                         auch bei Veranlagung nicht automatisch ausbrechen.

Depressionen können unterschiedliche Ursachen haben.
Bei manchen Menschen lösen äußere Einflüsse, zum                                                                            2
Beispiel der Verlust eines Familienmitglieds oder des
Arbeitsplatzes, Depressionen aus. Manchmal gibt es
auch keine konkrete Ursache. Nach heutigen Erkennt­
nissen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:             Veranlagung         Körperliche        Umwelt­­einflüsse
                                                                                 Erkrankung
   Veranlagung
   Körperliche Erkrankungen
   Umwelteinflüsse
   Seelische („psychische“) Einflüsse,
   zum Beispiel ein geringes Selbstwertgefühl

Bei depressiven Erkrankungen ist in der Regel der              Seelische          Alkohol­-          Medika­menten­
Stoffwechsel im Gehirn gestört. Der Stoffwechsel regelt        Einflüsse         missbrauch           abhängigkeit
alle Kreisläufe, die ein Mensch täglich durchlebt, zum
Beispiel die Schlaf- und Wachphasen. Hier spielen oft
die Hormone eine Rolle; das sind Botenstoffe, die
unseren Stoffwechsel in Gang halten. Störungen des
Stoffwechsels können schwere Erkrankungen auslösen,
darunter Depressionen. Manche Menschen tragen die
                                                             Hormonelles         Einsamkeit
                                                          Ungleichgewicht, vor
                                                           allem bei Frauen

10                                                                                                                    11
Was sind Symptome von Depressionen?

Was sind Symptome                                          Meiden anderer Menschen, manchmal sogar sehr
                                                           guter Freunde (sozialer Rückzug)
von Depressionen?                                          Gefühle von Hilflosigkeit, Freud- und Hoffnungs­
                                                           losigkeit sowie Ängste
                                                           Schuldgefühle oder ein Gefühl von Wertlosigkeit
Bei Depressionen fühlt sich der Patient über längere       Zunehmende Schwierigkeiten im Beruf
Zeit deprimiert und empfindet nur wenig oder gar keine     Appetitmangel
Freude.                                                    Verlust des Interesses an sexueller Aktivität              3
                                                           (Libidoverlust)
Wer unter Depressionen leidet, hat häufig mit einigen      Selbsttötungsabsichten und Gedanken an den Tod
der folgenden Erscheinungen zu kämpfen:                    Selbstverletzungen
    Niedergeschlagenheit
    Müdigkeit, Antriebsschwäche, Abgeschlagenheit,
    schnelle Erschöpfbarkeit
    Mangelndes Selbstbewusstsein / Selbstwertgefühl
                                                           !   Wichtig
    Neigung zum Grübeln, Konzentrations- und              Bei Depressionen können diese Symptome
   ­Aufmerksamkeitsstörungen                              auftreten. Wenn Ihnen Veränderungen an Ihnen
    Unfähigkeit, Dinge zu genießen, die sonst angenehm    auffallen, die auf eine Depression hindeuten,
    oder interessant sind                                 wenden Sie sich bitte frühzeitig an Ihren Arzt.
    Körperliche Schmerzen und Beschwerden
    Schlafstörungen

                                               ?

Niedergeschlagenheit   Müdigkeit    Neigung zum Grübeln   Schlafstörungen   Appetitmangel        Libidoverlust

12                                                                                                               13
Wie werden Depressionen diagnostiziert?

Wie werden Depressionen                                    system (ICD-10), eine Art medizinisches Navigations­
                                                           system, hilft ihm bei der richtigen Diagnose. So findet
diagnostiziert?                                            er heraus, ob der Patient bereits an einer behandlungs­
                                                           bedürftigen Depression leidet.

Jeden Menschen plagen gelegentlich negative Gedanken                    Neben dem ausführlichen Gespräch führt
und Stimmungen. Doch wann müssen sich Betroffene                        der Arzt auch eine körperliche Unter­
behandeln lassen? Wann beginnt die Depression –                         suchung durch. Sie umfasst die inneren
­zumal die Übergänge fließend sind? Das kann nur ein                    Organe wie auch das Nervensystem –
                                                                                                                            4
 Arzt genau feststellen. Er fragt den Betroffenen                       von den Reflexen bis hin zur Koordination.
 beispielsweise,
  	was ihn gerade belastet oder                           Informationen zu Medikamenten, die der Betroffene
    zuletzt belastet hat,                                  einnimmt oder vor Kurzem eingenommen hat, sind
  	unter welchen Vorerkrankungen                          ebenfalls wichtig – vor allem zu Herz-Kreislauf-Mitteln,
    er leidet,                                             Kortison oder Antibiotika. Auch über den Konsum von
  	ob andere Familienmitglieder                           Suchtmitteln wie Drogen oder Alkohol muss der Arzt
    Depressionen haben oder                                Bescheid wissen. Denn sie können die Entstehung
  	ob er an körperlichen bezie­                           einer Depression begünstigen.
    hungsweise organischen
    Erkrankungen leidet.

Im Gespräch kann der Betroffene über seine Ängste
und Sorgen sprechen. Er erzählt von seinem bisherigen
Leben, seiner Familie und seinen jetzigen Lebens­
umständen. Das gibt dem Arzt einen ersten Einblick in
die Persönlichkeit. Darüber hinaus fragt er gezielt nach
weiteren Details. Ein internationales Klassifikations­

14                                                                                                                    15
Wie können Depressionen behandelt werden?

Ausschluss anderer Krankheitsbilder
Darüber hinaus wird geprüft, ob der Patient an orga­
                                                         Wie können Depressionen
nischen Grunderkrankungen oder akuten körperlichen       behandelt werden?
Krankheiten leidet. Denn manche verursachen ähnliche
Beschwerden wie Depressionen. Zu diesen Erkrankungen
zählen:                                                  Depressionen lassen sich in der Regel gut behandeln.
   Hirnentzündungen,                                     Selbst viele Langzeitbetroffene führen ein relativ
   Parkinson,                                            normales Leben, weil sie in guter Behandlung sind –
   Multiple Sklerose,                                    oft bei einem psychologischen Psychotherapeuten
   Epilepsie oder                                        oder einem Facharzt für Psychiatrie und Psycho­
   Demenz, vor allem bei älteren Menschen.               therapie. Diese Berufsgruppen sind unter anderem auf           5
                                                         die Therapie von Depressionen spezialisiert. Neben
Weitere psychische Krankheitsbilder, wie Schizophrenie   medikamentösen Therapien erhält der Patient Unter­
oder Angststörungen, führen ebenfalls zu ähnlichen       stützung in Einzelgesprächen. So kann dieser seine
Beschwerden. Depressive Phasen treten bei manchen        Erkrankung und seinen Alltag bewältigen.
dieser Beschwerden zeitweilig auf, sind aber anders zu
behandeln als eine „reine Depression“.                   Doch auch der Betroffene selbst kann einiges selbst
                                                         tun und aktiv mitwirken. Dazu zählen der regelmäßige
Aus diesen Angaben erstellt der Arzt einen Befund. Die   Arztbesuch und die Einnahme der verordneten Medi­
genaue Diagnose eröffnet ihm den Behandlungsweg.         kamente. Hierzu gehören aber auch alltägliche
                                                         Aktivitäten wie Sport und eine gesunde Ernährung.

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Wie können Depressionen behandelt werden?

Der erste Schritt                                             Medikamentöse Therapien
Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum deprimiert         Antidepressiva
fühlen, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Das mag              Antidepressiva werden gegen („anti“) Depressionen
schwerfallen. Lassen Sie sich gern von einem Freund           eingesetzt. Ihr Arzt wird, je nach Art und Schweregrad
oder Angehörigen begleiten. Der erste Weg sollte Sie in       der Erkrankung, gemeinsam mit Ihnen das geeignete
der Regel zum Hausarzt führen.                                Mittel auswählen. In der Regel dauert es einige Wo­
                                                              chen, bis sich der erste Erfolg einstellt.
Vielleicht hilft es Ihnen, sich vorher zu notieren, was Sie
derzeit besonders bedrückt. Oft schlägt der Hausarzt          Manchmal wirkt ein Antidepressivum nicht zufrieden­
vor, einen Psychiater oder Psychologen aufzusuchen.           stellend. Manchmal kann es auch zu unerwünschten
Damit die Behandlung erfolgreich verläuft, sollten Sie        Nebenwirkungen kommen. Dann sollte der Patient                 5
Ihrem Arzt vollständig vertrauen. Nur so können Sie           Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Auch wenn
sich ihm ganz öffnen und über Ihre Gefühle und                sich der Zustand bessert, ist meist eine weitere
Stimmungen reden. Auch sollten Sie sich mit ihm über          Medikamenten-Einnahme sinnvoll.
die geplante Therapie einig sein.
                                                              Pflanzlich wirksame Arzneimittel
In den meisten Fällen haben sich Medikamente,                 Ärzte sprechen von Phytopharmaka (aus dem Grie­
Psychotherapie oder eine Kombination von beiden               chischen: phytón = Pflanze). Ein so genanntes Phyto­
bewährt.                                                      pharmakon besteht aus pflanzlichen wirksamen
                                                              Bestandteilen. Auch diese Mittel sollten Patienten nur
                                                              nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker
                                                              einnehmen.

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Wie können Depressionen behandelt werden?

Nicht medikamentöse Therapien                              Finanzen: Bei Geldsorgen bieten der örtliche
Der Betroffene kann selbst einiges dazu beitragen, um      Sozialdienst oder eine Schuldnerberatung Hilfe.
seine Depression zu lindern oder dauerhaft in den Griff    Hier erhält man Informationen über finanzielle
zu bekommen. Unter Umständen benötigt er dazu              Unterstützungen. In der Regel ist die Beratung
Unterstützung von außen, zum Beispiel durch Freunde,       kostenlos und auf Wunsch anonym.
Angehörige oder soziale Beratungsstellen.                  Beruf: Falls Sie an Ihrem Arbeitsplatz Schwierig­
                                                           keiten haben und sich überfordert fühlen, wenden
                                                           Sie sich an den Betriebsarzt. Mit ihm können Sie
                                                           über Ihre Probleme reden. Möglicherweise hilft er
                                                           dabei, Ihre aktuelle Arbeitsbelastung oder Ihre
                                                           Verpflichtungen zu reduzieren – zumindest, bis Sie          5
                                                           wieder voll belastbar sind.
Unterstützung          Sport und            Gesprächs­     Arbeitslosigkeit: Bei Arbeitslosigkeit oder beim
  im Alltag            Bewegung              therapie      Wunsch nach beruflicher Veränderung ist die
                                                           örtliche Agentur für Arbeit die erste Anlaufstelle.
                                                           Auch manche Bürgerbüros und soziale Einrich-
Unterstützung im Alltag                                    tungen vor Ort beraten bei Arbeitslosigkeit oder
   Alltag: Depressiven Mensch fällt es oft schwer, sich    Arbeitsun­fähigkeit aufgrund einer Depression.
   mit Freunden oder ihrer Familie zu treffen. Dabei       Partnerschaft und Familie: Konflikte in der Partner­
   hilft Gesellschaft sehr, um sie auf andere Gedanken     schaft oder innerhalb der Familie belasten Depressive
   zu bringen. Auch Selbsthilfegruppen (siehe Kapitel      oft zusätzlich. Paar- oder Familienberatungsstellen
   „Wo erhalte ich Hilfe?“) sind eine gute Anlaufstelle,   unterstützen Betroffene – neben dem behandelnden
   um Kontakte zu knüpfen und sich auszu­tauschen.         Arzt.

20                                                                                                               21
Wie können Depressionen behandelt werden?

Sport und Bewegung                                        Eine Gesprächs- oder Psychotherapie findet in Gruppen
Sport setzt Glückshormone frei. Damit könnte Bewegung     oder in Einzelgesprächen statt – am besten ein- bis
auch die Behandlung leichter bis mäßiger Depressionen     zweimal pro Woche mit einer Dauer von jeweils
unterstützen. Wichtig ist, dass der Betroffene regel­     50 Minuten. Die Behandlung ist langfristig angelegt:
mäßig Sport treibt. Wichtig ist: Wählen Sie eine Sport­   Sie dauert im Durchschnitt acht bis zwölf Monate. Der
art, die Ihnen Spaß macht. Wenn Sie unsicher sind,        Patient arbeitet zum Beispiel Erlebnisse und Erfahrungen
sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann am besten            aus seinem Leben auf:
entscheiden, welche Art von Bewegung für Sie am              Welche Auswirkungen haben sie für die aktuelle
besten ist.                                                  Lebenssituation?
                                                             Wie geht der Depressive Beziehungen ein?
Verzicht auf Rauschmittel                                    Wie verhält er sich anderen Menschen gegenüber?              5
Auf Rauschmittel wie Alkohol und Drogen sollte ein
Patient komplett verzichten. Sie erhöhen die Wahr­        Das hilft dem Betroffenen dabei, ein besseres Bild von
scheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, und     sich selbst aufzubauen. Ein guter Arzt fragt gezielt
können bestehende Depressionen verschlimmern.             nach. Der Patient sollte ihm komplett vertrauen und die
                                                          Behandlung auch selbst wollen.
Gesprächstherapie                                         Unter den zahlreichen Gesprächstherapien haben sich
Den meisten Patienten hilft eine Kombination aus          vor allem die tiefenpsychologisch fundierte Psycho­
einer Gesprächstherapie beziehungsweise Psycho­           therapie und die kognitive Verhaltenstherapie bewährt.
therapie und Medikamenten. Eine Gesprächs­therapie        Sie werden bei der Behandlung von Depressionen in
beantwortet in der Regel folgende Fragen:                 der Regel von den Krankenkassen bezahlt.
   Worin liegen die Ursachen der Depression?
   Was hat die Depression ausgelöst?
   Warum fühlt der Betroffene sich immer noch
   deprimiert?
   Was könnte helfen, diesen Zustand zu verbessern?

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Wie können Depressionen behandelt werden?

     Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:
     Danach liegt der Depression ein unbewusster
                                                             !   Verhalten in der Krise
     innerer Konflikt zugrunde. Dieser beruht auf unange­
     nehmen Erlebnissen im bisherigen Leben, oft            Denken Sie darüber nach, sich selbst zu verletzen?
     während der Kindheit. Zunächst müssen Arzt und         Oder verlieren Sie Ihren Lebenswillen? Dann lassen
     Patient diesen Konflikt sichtbar machen und wieder­    Sie sich helfen. Rufen Sie einen Arzt oder einen
     holt in Erinnerung rufen. Der Betroffene durchlebt     ärztlichen Notdienst an. Sie können auch den
     das Geschehene immer und immer wieder – ein in         Polizei-Notruf oder den EU-weiten Notruf wählen.
     der Regel sehr schmerzhafter Prozess. Doch genau       Wenn Sie jemanden kennen, der solche Gedanken
     das soll die Symptome beseitigen und die Depressi­     äußert, lassen Sie ihn nicht allein und sorgen Sie
     on lindern, im besten Falle heilen.                    für Hilfe.                                                   5
     Kognitive Verhaltenstherapie: Sie sieht eine
     Depression als „erlerntes Fehlverhalten“. Das kann     Ärztlicher Notdienst: 116 117
     negatives Denken, Niedergeschlagenheit und             Polizei-Notruf: 110
     Antriebsschwäche verursachen. Die Depression           EU-weiter Notruf: 112
     lässt sich danach überwinden, indem der Patient        TelefonSeelsorge: 116 123
     mit neuen Verhaltensweisen gegensteuert.

Manchen Patienten helfen andere Formen bei der
Behandlung ihrer Depression, zum Beispiel eine
Familien- oder eine Musik- und Kunsttherapie. Jeder
Patient sollte gemeinsam mit seinem Arzt herausfinden,
welche Behandlung für ihn am besten geeignet ist.
Wenn Sie als Betroffener das Gefühl haben, eine
Therapie sei nicht erfolgreich, sprechen Sie mit dem
Arzt. Er wird mit Ihnen zusammen überlegen, welche
Alternative es gibt.

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Wo erhalte ich Hilfe?

Wo erhalte ich Hilfe?                                        Das SeeleFon ist eine bundesweite Telefon- und
                                                             E-Mail-Beratung des Bundesverbandes der Angehörigen
                                                             psychisch erkrankter Menschen.

Deutsche DepressionsLiga e.V. (DDL)                          Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Oppelner Straße 130 • 53119 Bonn                             Goerdelerring 9 • 04109 Leipzig
Tel.: 07144 7048950                                          Tel.: 0800 3344533
kontakt@depressionsliga.de • www.depressionsliga.de          info@deutsche-depressionshilfe.de
                                                             www.deutsche-depressionshilfe.de
Die DDL ist eine bundesweit aktive Patientenvertretung.
Ihre Mitglieder sind entweder selbst von Depressionen        Die Stiftung klärt auf und möchte durch Öffentlich­
betroffen oder haben betroffene Angehörige.                  keitsarbeit, Fortbildung und Förderung der Forschung             6
                                                             die Situation von Betroffenen verbessern.
Robert-Enke-Stiftung
Schillerstraße 4 • 30890 Barsinghausen                       TelefonSeelsorge
Tel.: 05105 775555-0                                         Caroline-Michaelis-Straße 1 • 10115 Berlin
info@robert-enke-stiftung.de • www.robert-enke-stiftung.de   Tel.: 0800 1110-111; 0800 1110-222; 116 123 (kostenfrei)
                                                             evangelische.geschaeftsstelle@telefonseelsorge.de •
Gemeinsam mit der Klinik für Psychiatrie, Psycho­            katholische.geschaeftsstelle@telefonseelsorge.de •
therapie und Psychosomatik der Uniklinik der RWTH            www.telefonseelsorge.de
Aachen hat die Robert-Enke-Stiftung eine Beratungs­
hotline ins Leben gerufen.                                   Die deutsche TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr
                                                             tele­fonisch, über Webmail- und einen Chat-Dienst
SeeleFon                                                     erreichbar.
Oppelner Straße 130 • 53119 Bonn
Tel.: 0228 71002424
seelefon@psychiatrie.de • www.bapk.de

26                                                                                                                      27
25367 / 4 MLR-126964-05 / 2021
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Stand: Mai 2021
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